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Erfolg Magazin Ausgabe 01-2023

Bibelfester Showman über Business, Berühmtheit und Ziele – JEREMY FRAGRANCE im Interview SEBASTIAN VETTEL: Mit Vollgas ins Ziel EMINEM: Ein Weißbrot als Rap-Star – Michael Jagersbacher SHAWN MENDES: Ein Superkomet mit irdischen Mindsets MATTHIAS HASS: Sein Motto: Penner oder Millionär Leben Sie in der Zukunft oder in der Vergangenheit? – Rainer Zitelmann Der Schlüssel zu weiblicher Stärke – Mia Pejic Wir brauchen Leute, die Entscheidungen treffen – Sabine Piontek Wie Glaubenssätze uns manipulieren – Sabine Finkmann Wie Sie jedermanns Meinung ändern – Buchauszug von Jonah Berger Erfolgsmythos Durchsetzung – Dorothea Assig und Dorothee Echter Glück und Erfolg als Normalzustand – Thomas Graf NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt BEST OF WEB: Schauen Sie doch mal online rein ERFOLG Magazin Top Experten ERFOLG Magazin Brand Ambassadors

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Erfolg

SEBASTIAN

VETTEL

MIT VOLLGAS INS ZIEL

Ob als Mitfahrer auf einem

Sauber oder mit ausgestrecktem

Zeigefinger auf dem

Siegerpodest: Er sorgte für

die großen Auftritte in der

Formel 1, ging als bis dahin jüngster Weltmeister

in die Geschichte des beliebten

Motorsports ein. Umso überraschender

dann der Karrierestopp des Ausnahmesportlers

zum Saisonende, den er vor einem

knappen halben Jahr verkündete. Denn mit

seinen 35 Jahren gehört Vettel zwar nicht

mehr zu den jüngsten Fahrern, jedoch bei

weitem auch nicht zum alten Eisen der Formel

1. Was also war geschehen?

Eine Veränderung aus Überzeugung

Seine Ziele hätten sich verändert, gibt der

Sportler auf Instagram selbst zu Protokoll.

»Es gibt mein Leben auf der Strecke und

mein Leben neben der Strecke«, sagt Vettel

in seinem auf Instagram veröffentlichten

Abschiedsvideo. Die Formel 1 sei nach

wie vor seine Leidenschaft, die Energie,

die es allerdings brauche, um mit dem

Auto und dem Team eins zu werden, erfordere

Konzentration und Anstrengung.

Es sei ihm nicht mehr möglich, sich der

Formel 1 so zu widmen, wie er es bisher

getan habe, und dies mit seinen weiteren

Rollen im Leben zu vereinbaren, erklärt er

gefasst. Doch die Sätze lassen keinen

Zweifel an der Härte seines Entschlusses

zu. Sie zeigen deutlich, dass eine Entscheidung

für einen Weg auch immer eine Entscheidung

gegen einen anderen ist. Vettel

hat die Wahl zugunsten seiner Frau, seinen

drei Kindern und seinen persönlichen

Überzeugungen getroffen, wie aus seinem

Statement hervorgeht – bei dem er nicht

mit Kritik spart: »Formel-1-Fahrer zu

sein, bringt Dinge mit sich, die mir nicht

mehr gefallen«, erklärt er. Welche Aspekte

das seien, spricht er zwar nicht direkt aus,

doch seine weiteren Andeutungen lassen

erahnen, dass es dem passionierten Bienenschützer

um die Umwelt geht. »Wir

können es uns nicht leisten, zu warten«,

heißt es da etwa, und: »Das Morgen gehört

denen, die das Heute gestalten.«

Der Entschluss, einer herausragenden beruflichen

Laufbahn den Rücken zu kehren,

weil sie im Kontrast zu den individuellen

Überzeugungen steht, verdient,

ungeachtet der Art der Überzeugung,

Beachtung, weil sie ungewöhnlich ist –

wie unlängst die jüngsten Diskussionen

um die »One Love«-Binde im Fußball

zeigten – und den Erfolgsbegriff neu definiert.

Vettels Tausch einer gefeierten

Rennfahrer-Karriere gegen die Rolle des

Familienvaters, der seinen Kindern die

eigenen Werte weitergeben möchte, mag

auf den ein oder anderen sogar irritierend

wirken, zeugt jedoch ohne Frage von Risikobereitschaft,

Entscheidungsfreudigkeit

und Flexibilität – Eigenschaften also, die

als Erfolgsfaktoren bekannt sind und die

Vettel auch in seinem bisherigen Werdegang

die entscheidenden Impulse geliefert

haben.

Vom Kartfahrer zum Shootingstar

Sebastian Vettel kommt am 3. Juli 1987 im

hessischen Heppenheim zur Welt. Als er

im Teenageralter ist, hält gerade ein anderer

Deutscher die Rennfahrerwelt in

Atem: Michael Schumacher heimst ab

Mitte der 90er-Jahre mehrere Weltmeistertitel

ein; ein Idol für den jungen Vettel,

dessen spätere Laufbahn viele Parallelen

zu der Schumachers aufweisen wird.

Wie Schumacher gilt auch Vettels Interesse

bereits im Vorschulalter der Kartbahn.

Zu seinen ersten Förderern gehörte

Gerhard Noack, der Kartsporthändler,

der schon Vettels großes Vorbild in dessen

Anfängen unterstützt hatte. »In Sebastian

habe ich eben den Michael Schumacher

gesehen«, wird dieser 2008 im

Interview mit der »Welt« äußern. Noack

ist nicht der Einzige, der Vettels Talent erkennt:

Auch seine Eltern unterstützen

den Youngster, fahren ihn zu Wettkämpfen

– auch international. Ihr Engagement

trägt Früchte: Dr. Helmut Marko holt den

Jungen in sein Red-Bull-Förderprogramm;

es ist sowohl der Beginn einer

langjährigen Zusammenarbeit zwischen

Vettel und den Sportteams des österreichischen

Getränkeherstellers als auch

»Formel-1-

Fahrer zu

sein, bringt

Dinge mit

sich, die mir

nicht mehr

gefallen.«

– Sebastian Vettel

Bild: IMAGO / Kolvenbach

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