Erfolg Magazin Ausgabe 02-2022
WIDERSTAND: Ein Essay von Verleger Julien Backhaus Turn(h)er Up! Was wir von TINA TURNER über Mut und Erfolg lernen können – Michael Jagersbacher Alles nur Glück? Warum der Zufall als Erfolgsfaktor überschätzt wird – Buchauszug von Dr. Dr. Rainer Zitelmann Auf in die goldenen 20er Jahre! – Andreas Buhr Die turbulente Karriere des Tennis-Rebells NOVAK DJOKOVIC Ein Unternehmen ist das Abbild des Unternehmers JAMES SPADER: Von Boston nach Hollywood »Keine Widerworte!« – Auszug aus dem Buch »Bullshit Rules« von Julien Backhaus JOHANN JÖNIG: Als er seine Galerie eröffnete, war er blind – Dr. Dr. Rainer Zitelmann Denn sie kennen ihren Wert! – Susan J. Moldenhauer Der TikTok-Effekt: KARIM JAMAL im Interview Fressen oder gefressen werden – Buchauszug von Robert Greene NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt BEST OF WEB: Schauen Sie doch mal online rein ERFOLG Magazin Top Experten ERFOLG Magazin Brand Ambassadors
WIDERSTAND: Ein Essay von Verleger Julien Backhaus
Turn(h)er Up! Was wir von TINA TURNER über Mut und Erfolg lernen können – Michael Jagersbacher
Alles nur Glück? Warum der Zufall als Erfolgsfaktor überschätzt wird – Buchauszug von Dr. Dr. Rainer Zitelmann
Auf in die goldenen 20er Jahre! – Andreas Buhr
Die turbulente Karriere des Tennis-Rebells NOVAK DJOKOVIC
Ein Unternehmen ist das Abbild des Unternehmers
JAMES SPADER: Von Boston nach Hollywood
»Keine Widerworte!« – Auszug aus dem Buch »Bullshit Rules« von Julien Backhaus
JOHANN JÖNIG: Als er seine Galerie eröffnete, war er blind – Dr. Dr. Rainer Zitelmann
Denn sie kennen ihren Wert! – Susan J. Moldenhauer
Der TikTok-Effekt: KARIM JAMAL im Interview
Fressen oder gefressen werden – Buchauszug von Robert Greene
NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt
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ROBERT GREENE: DIE TÄGLICHEN GESETZE DES ERFOLGS
2/ 2022
TINA TURNER
WAS WIR ÜBER
MUT UND ERFOLG
LERNEN KÖNNEN
NOVAK
DJOKOVIC
DER TENNIS-
REBELL
Verleger
Julien Backhaus
über Tapferkeit
und Wandel
KARIM JAMAL
IM INTERVIEW
ÜBER TIKTOK- ERFOLG
WIDERSTAND
VOM MUT UND RISIKO,
ETWAS VERÄNDERN ZU WOLLEN
BACKHAUS VERLAG 5 €
ÖSTERREICH 5,60 € |SCHWEIZ 8,00 CHF
Katja Holzhey
Ein Unternehmen ist das Abbild
des Unternehmers
James Spader
Von Boston nach Hollywood
Bilder: Depositphotos / gagarych, Depositphotos / phaendin, Daniel Weber, IMAGO / Everett Collection, Oliver Reetz
Editorial
Bild: Oliver Reetz
Julien Backhaus
Verleger und
Herausgeber
Noch mehr
Erfolg für Sie!
Das nächste Heft
erscheint am
28. April 2022
OHNE MUT IST ALLES NUR PHANTASIE
VON MENSCHEN, DIE ECHTEN WANDEL BEWIRKT HABEN
Wir bewundern Menschen, die wahre Veränderungen bewirkt haben.
Ob in der Politik, Gesellschaft, Kunst oder Wirtschaft – es gab und gibt
Menschen, die nicht nur geredet, sondern auch gehandelt haben. Dafür
mussten sie großen Mut aufbringen. Etwas zu wagen, erfordert
Tapferkeit. Und sich gegen etwas oder jemanden zu stellen, erfordert
meist noch eine viel größere Portion. Dieses Thema zieht sich durch
diese Ausgabe wie ein roter Faden. Michael Jagersbacher schreibt über
Rockröhre Tina Turner und wie sie es schaffte, sich von ihrem gewalttätigen
Ehemann zu trennen und noch einmal ganz von vorne anzufangen.
Als sie mit nichts außer ihrer Stimme dastand, brauchte es eine
große Portion Mut, dem Ungewissen entgegenzutreten. Auch Rainer
Zitelmann schreibt über Madonna, dass nicht der Zufall, sondern
beherztes Handeln zum Erfolg des Megastars führte. Andreas Buhr
beschreibt, dass man insbesondere in herausfordernden Zeiten wie
heute Mut braucht, sich selbst infrage zu stellen und neue Wege zu
gehen. Susan Moldenhauer stellt in ihrem Text drei legendäre Frauen
vor, die auf ihrem jeweiligen Gebiet echte Wagnisse eingegangen sind
und letztlich triumphierten. Dabei geht es um Coco Chanel, Marie
Curie und Simone de Beauvoir. Der Autorin ist vor allem die Botschaft
wichtig: Kenne deinen Wert. Im Buchauszug von Robert Greene erfahren
Sie, warum wir Menschen heute tendenziell weniger aufmerksam
sind für die Veränderungen in unserer Umwelt und das Fazit ist
simpel: Fressen oder gefressen werden.
Diese und viele weitere augenöffnende Artikel erwarten Sie in dieser
Ausgabe. Es sind außergewöhnliche Zeiten, in denen wir seit zwei
Jahren leben. Wie es Ihnen in dieser Zeit ergeht, hat aber nicht erst die
Pandemie entschieden. Die Weichen haben Sie schon in den Jahren
zuvor gestellt. Haben Sie mutige Entscheidungen getroffen oder nur
gehofft, dass sich alles fügen wird? Ebenso bestimmen Ihre heutigen
Entscheidungen, wo Sie in den kommenden Jahren stehen werden.
Egal, was Sie entscheiden, Hauptsache Sie entscheiden aktiv – und
mutig.
Viel Vergnügen beim Lesen
Ihr Julien Backhaus
Impressum
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Erfolg Magazin ISSN 25057342
Verlag Backhaus Verlag GmbH ist ein Unternehmen
der Backhaus Mediengruppe Holding GmbH,
Geschäftsführender Gesellschafter Julien Backhaus
Redaktion/Grafik Erfolg Magazin
Chefredakteur (V. i. S. d. P.): Julien D. Backhaus
Redaktionsleitung: Johanna Schmidt
Redaktion: Anna Seifert, Katrin Beißner
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Layout und Gestaltung: Judith Iben, Jasmin Päper,
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Herausgeber, Verleger: Julien D. Backhaus
Anschrift: Zum Flugplatz 44, 27356 Rotenburg
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Alle Rechte vorbehalten.
INHALT 2/2022
12
Vom Mut und
Risiko, etwas
Verändern zu
wollen
Erfolg
Turn(h)er Up!
Michael Jagersbacher..................................... 8
Widerstand –
ein Essay von Verleger Julien Backhaus......... 12
Der TikTok-Effekt –
Karim Jamal im Interview.............................. 42
Story
Novak Djokovic............................................. 26
James Spader............................................... 32
Johann König: Als er seine Galerie eröffnete,
war er blind – ein Buchauszug von
Rainer Zitelmann.......................................... 36
Wissen
Ein Unternehmen ist das
Abbild des Unternehmers............................. 30
8Tina Turner
Was wir von ihr über Mut
und Erfolg lernen können
»AT EVERY MOMENT, WE ALWAYS
HAVE A CHOICE, EVEN IF IT FEELS
AS IF WE DON’T. SOMETIMES THAT
CHOICE MAY SIMPLY BE TO THINK
A MORE POSITIVE THOUGHT.«
Bilder: IMAGO / Eastnews / Spöttel Picture / PanoramiC / s_bukley
4 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
ERFOLG
D A S L E S E N E R F O L G R E I C H E magazin
Leben
»Keine Widerworte!« – ein Buchauszug
von Verleger Julien Backhaus ...................... 35
Denn sie kennen ihren Wert!
Susan Moldenhauer.....................................40
Fressen oder gefressen werden –
ein Buchauszug von Robert Greene..............44
32
James Spader – von Boston nach Hollywood
Einstellung
Alles nur Glück? – ein Buchauszug von
Rainer Zitelmann.......................................... 19
Auf in die goldenen 20er Jahre!
Andreas Buhr............................................... 24
Sonstiges
News: Aktuelle News aus der Erfolgswelt....... 6
Best of Web:
Schauen Sie doch mal online rein................. 48
Die Erfolg Magazin Top Experten................. 49
Die Erfolg Magazin Brand Ambassadors....... 50
26
Novak Djokovic
– eine turbulente Karriere
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2022 . www.erfolg-magazin.de
5
News
NEWS
Bernd Breiter erhält renommierten
Luftfahrt-Award
Der Frankfurter Event-Entrepreneur Bernd Breiter ist im Rahmen
der Preisverleihung der »Living Legends of Aviation« mit dem
2007 ins Leben gerufenen »Legends Humanitarian Recognition
Award« ausgezeichnet worden. Zum 19. Mal wurden die Awards
am 21. Januar im Beverly Hilton Hotel in Kalifornien an Personen
für ihre herausragenden Leistungen in der Luft- und Raumfahrt
vergeben. Zu den bekanntesten Menschen, die einen »Living Legends
of Aviation« in einer der zahlreichen Kategorien ihr Eigen
nennen können, gehören nicht nur Größen wie Neil Armstrong
oder die drei weltraumaffinen Milliardäre Elon Musk, Jeff Bezos
und Sir Richard Branson, sondern auch Angelina Jolie, Harrison
Ford, Morgan Freeman, Tom Cruise und John Travolta, der den
Preis höchstpersönlich an Bernd Breiter übergab.
Bernd Breiter verdankt die Auszeichnung seinen verschiedenen
humanitären Projekten, mit denen er, in Kooperation mit der European
Space Academy (ESA), das Interesse an der Wissenschaft
und an humanitären Themen fördert. Sein jüngstes Projekt heißt
»BigCityBeats – Space Club Kitchen«. Bei diesem Event wird das
von Tim Mälzer entwickelte, weltraumtaugliche indonesische Gulaschgericht
Rendang zeitgleich auf der internationalen Raumstation
ISS sowie von Teilnehmern auf der Erde zubereitet. Auf der
ISS fungiert ESA-Astronaut Mathias Maurer als Koch. Dieser wird
ebenfalls ein DJ-Set vom All aus mixen und auflegen. Auf der Erde
kann die Musik aus dem Weltraum bei 50 Dinner-Events vernommen
werden. Hierbei handelt es sich um Charity-Veranstaltungen,
auf denen jeweils ein Starkoch, ein Top-DJ sowie zahlreiche
Prominente anwesend sein werden. Die »BigCityBeats – Space
Club Kitchen« ist zusätzlich auch die Premiere von Breiters »One
Billion Meals From Outer Space«-Foundation. Mit dieser möchte
der Visionär eine Milliarde Essensspenden für Hilfsorganisationen
sammeln.
ERFOLGSZITAT
Frank Thelen
Jeden Tag neu auf Instagram
bei @erfolgmagazin
»Trau dich, richtig böse
zu arbeiten und das Risiko
zu nehmen. Es kann dein
größter Erfolg werden.«
6 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
News
»Dabei sein ist alles«: Das gilt seit jeher als olympisches Motto
– und derzeit besonders auch für Claudia Pechstein. Die 1972
geborene Ausnahmesportlerin macht sich eigenen Aussagen
zufolge zwar keine Hoffnungen auf eine Medaille, stellt aber
bereits durch ihre Teilnahme einen Rekord auf: Mit ihrem Start
in Beijing wird sie als einzige Frau weltweit an acht olympischen
Winterspielen teilgenommen haben.
Dass es sogar neun Teilnahmen hätten werden können, ist allerdings
immer noch ein herber Schlag für die Eisschnellläuferin,
die aufgrund eines Dopingverdachts für die Spiele in Vancouver
2010 gesperrt worden war. »Es gab niemals einen positiven
Test von mir. Jeder weiß, dass das ein Fehlurteil war«, sagte sie
erst kürzlich in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur
(dpa). Hinnehmen will sie ihre Sperre bis heute nicht – eine
Schadensatzklage habe sie bereits eingereicht. »Wenn ich bis
zum Europäischen Gerichtshof gehen muss, gehe ich auch dahin«,
kündigte sie gewohnt kämpferisch an.
Doch abseits dieses Vorfalls kann Pechstein auf eine äußerst
erfolgreiche bisherige Karriere zurückblicken: Mit bisher fünf
Goldmedaillen sowie jeweils zwei Silber- und Bronzemedaillen
ist sie derzeit die erfolgreichste deutsche Olympionikin der Winterspiele.
Aktuelle News aus der Erfolgswelt
Altersrekord für Claudia Pechstein: Acht
Teilnahmen bei den olympischen Winterspielen
Heidi Klum im Duett mit Snopp Dogg
Bilder: BigCityBeats, IMAGO / Chris Emil Janßen / Laci Perenyi / ZUMA Wire / MediaPunchü
Ob als Model, als Jury-Mitglied einer Castingshow oder als Gastgeberin
legendärer Halloween-Partys – Heidi Klums Karriere war
schon immer von ihrer Vielseitigkeit geprägt. Nun will das 48-jährige
Multitalent auch als Sängerin durchstarten. Der Song »Chai
Tea with Heidi« ist eine Kollaboration mit dem Rapper Snoop
Dogg.
Die Idee zum Lied, eines Remixes des Rod-Stewart-Songs »Baby
Jane«, der sich viele künstlerische Freiheiten nimmt, kam offenbar
von Klum selbst. In einem Interview mit dem US-Magazin
»Billboard« erzählt sie, dass sie Snoop Dogg sofort von der Idee
überzeugen konnte. So sei auch das Lied binnen kürzester Zeit
fertiggestellt worden. Nachdem auch Musikerlegende Rod Stewart
seinen Segen zur Verwendung seiner Texte gegeben hatte,
habe einer Veröffentlichung der Coverversion nichts mehr im
Wege gestanden.
Seit dem 14. Januar ist »Chai Tea with Heidi« überall verfügbar
und auch als Titelsong zur diesjährigen, mittlerweile 17. Staffel
ihres berühmtesten Casting-Formats, »Germany‘s Next Topmodel«
(GNTM) zu hören.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2022 . www.erfolg-magazin.de
7
Erfolg
asdf
8 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
Erfolg
Turn(h)er
WAS WIR VON TINA TURNER
ÜBER MUT UND ERFOLG
LERNEN KÖNNEN
Up!
Bild: IMAGO / BRIGANI-ART
Die Geschichte ihres eindrucksvollen
Lebens in einen Artikel
zu verpacken wäre vermessen.
Deshalb konzentriere ich
mich auf die wichtigsten
Punkte ihrer einzigartigen Karriere und wie
diese uns helfen können, Erfolg und das
Spezialthema dieser Ausgabe, Mut, besser
zu verstehen.
Die Rede ist von Anna Mae Bullock, besser
bekannt unter ihrem Künstlernamen Tina
Turner (82), die uns als leuchtendes Beispiel
für die Themen Mut und Erfolg dienen
kann. Sie ist eine international bekannte
Sängerin und Schauspielerin. 2013 nahm
sie die Schweizer Staatsbürgerschaft an, bis
dahin war sie US-amerikanische Staatsbürgerin.
Sie gehört mit über 180 Millionen
verkauften Tonträgern zu den weltweit erfolgreichsten
Sängerinnen überhaupt. Ihr
Vermögen wurde 2014 vom Schweizer
Wirtschaftsmagazin »Bilanz« auf 225 Millionen
Schweizer Franken geschätzt. Eine
beinahe unvergleichliche Karriere. Doch
was ist die Grundlage für ihren Erfolg?
Der Beginn einer Weltkarriere
Im Jahr 1958 lernte Tina ihren späteren
Mann, Ike Turner, mit seiner Band Kings of
Rhythm in St. Louis kennen und wurde
deren Backgroundsängerin. 1960 nahm sie
das Lied »A Fool in Love« auf. Sie sprang
dabei kurzfristig als Solosängerin ein. Der
Ausfall des eigentlichen Sängers war Tinas
Glücksfall. Der Titel schaffte es im August
1960 auf Platz 27 der US-Charts. Danach
nahm sie einen wichtigen Platz als Duettsängerin
in der Band ein.
Aus Marketinggründen gab Ike ihr von da
an den Künstlernamen Tina und benannte
seine Band in Ike & Tina Turner um. Neben
der Musik verband sie auch eine Liebesbeziehung,
aus der 1960 ein gemeinsamer
Sohn hervorging. Die Hochzeit wurde 1962
in Mexiko gefeiert.
Auf dem Musikolymp ist es einsam und brutal
Ike und Tina erzielten bis Mitte der Siebziger
mehrere Hits und erlangten internationale
Berühmtheit. Dieser Erfolg forderte
von Tina jedoch einen beträchtlichen Preis.
Es häuften sich Probleme in ihrem Privatleben
mit ihrem Mann Ike, der in einen
Kontrollwahn abglitt und immer aggressiver
wurde. Geplatzte Lippen, blaue Augen,
gebrochene Knochen und psychische Qualen
wurden zu einem festen Bestandteil
ihres Lebens. Als farbige Frau in den 70ern
war die gesellschaftliche Konvention noch
völlig anders gestrickt als heute. Den eigenen
Mann zu verlassen, auch wenn man
Schläge und Demütigungen erdulden
musste, schien völlig abwegig. Die finanzielle
und psychische Abhängigkeit schien
zu groß, schließlich waren die beiden Weltberühmtheiten,
die 1991 sogar in die
»Das
Schlimmste ist,
dass ein Mann
bereits als
Mann geboren
wird. Damit,
meint er, sei
das wichtigste
schon erledigt.
Mehr müsse er
nicht tun.«
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2022 . www.erfolg-magazin.de
9
Erfolg
»You asked me if
I ever stood up for
anything. Yeah, I
stood up for my life.«
Rock & Roll Hall of Fame aufgenommen
wurden.
Dennoch schaffte es Tina 1976, Ike zu verlassen
und beantragte die Scheidung. Zwei
Jahre später wurde diese dann rechtskräftig.
Sie übernahm sogar sämtliche ausstehenden
Steuerschulden und die Verantwortung
über die ausstehenden Kon zerttermine.
Dafür behielt sie die Lizenzen ihrer eigenen
Songs. So konnte sie ein neues Leben
beginnen.
Der Autor
Michael Jagersbacher ist Kommunikationstrainer,
Unternehmer und Buchautor. Auf seinem Blog
gibt er Tipps, wie man sympathischer wird und
mehr Profil erhält.
Die Durststrecke beginnt und endet
Wer nun glaubt, dass Tina Turner sofort
alleine durchstarten würde, der liegt falsch.
Nach der Scheidung von Ike gab es eine
lange Durststrecke zu überwinden, die fast
ein ganzes Jahrzehnt dauerte. Einerseits
musste sie die Gewaltbeziehung noch immer
psychisch, aber auch physisch, verarbeiten,
wie sie in ihrer Autobiographie
offenbarte, und andererseits schätzte sie der
Musikmarkt als zu alt für das Business ein.
Es ist kaum zu fassen, dass Tina Turner Anfang
der 80er Jahre bereits als Altstar abgestempelt
wurde, wobei uns heute klar ist,
dass ihre große Zeit erst dabei war, zu
beginnen.
Erst 1984 gelang ihr mit ihrem Album »Private
Dancer« der erneute Durchbruch als
Solokünstlerin, auf den sie beinahe zehn
Jahre hingearbeitet hatte. Gleich die erste
Single-Auskopplung »What’s Love Got to
Do with It« kletterte auf Platz eins der Billboard-Charts.
Im Februar 1985 erhielt Tina
Turner drei Grammy Awards. Weitere Erfolge
ließen nicht lange auf sich warten.
Tina hatte es geschafft, sich von einer gewaltvollen
Beziehung zu emanzipieren und
zu einer wahren Ikone der Musikindustrie
aufzusteigen.
Was können wir über Mut von Tina lernen?
Nun, es scheint eine besondere Form des
Mindsets zu sein, welche ihr ermöglicht
hat, wichtige Entscheidungen zu treffen wie
die Trennung von Ike und diese auch
durchzuziehen: »I am strong. I lived
through a divorce, separation from my family.
I never let it break me down. I’m not
an alcoholic. I’ve never smoked, I’ve never
done drugs. I’ve floated through the disaster
of my past clean. I arrived here undamaged«,
wird sie 2009 im »Daily Express« zitiert.
Ganz stimmt dies nicht, denn sie gab
später zu, an posttraumatischen Belastungsstörungen
zu leiden, und dennoch hat
sie sich davon nicht unterkriegen lassen.
Sie hat auch nie bedauert, mit Ike zusammen
gewesen zu sein. Im Gegenteil, sie betont
immer wieder, dass diese Erfahrungen
ihren Charakter schärften. Es ist kein einziges
Wort des Bedauerns aus ihrem Mund
zu hören und die heute 82-Jährige gibt
ihren Fans schon seit vielen Jahren Tipps,
mit schwierigen Situationen umzugehen:
»If you are unhappy with anything... whatever
is bringing you down, get rid of it. Because
you’ll find that when you’re free, your
true creativity, your true self, comes out«,
schreibt sie in ihrer 1986 veröffentlichten
Autobiographie »I, Tina: My Life Story«.
Durch all ihre Erfahrung hat sie erkannt,
dass sie selbst ihr Schicksal in der Hand hat
und auch den Mut, selbst zu entscheiden
und zu handeln: »At every moment, we always
have a choice, even if it feels as if we
don’t. Sometimes that choice may simply be
to think a more positive thought«, verrät sie
in ihrem 2020 erschienenen Buch »Happiness
Becomes You«. Manchmal wird es erst
einfach, nachdem es schwierig war. Das
sollte uns allen Mut machen. Vor allem in
diesen Zeiten.
Tina Turner präsentierte im Oktober 2018
in Hamburg die Hauptdarstellerin von
»Tina – das Tina Turner Musical«.
Bilder: IMAGO / BRIGANI-ART / Spöttel Picture, Karin Bergmann
10 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
Erfolg
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2022 . www.erfolg-magazin.de
11
Erfolg
WIDER-
STAND
12 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
Erfolg
VOM MUT UND RISIKO,
ETWAS VERÄNDERN ZU WOLLEN
EIN ESSAY VON VERLEGER JULIEN BACKHAUS
Seit es Erfolgsliteratur gibt, ist
auch von Widerstand die Rede.
Theoretisch könnte man schon
die Bibel, die Thora und alte
ägyptische Aufzeichnungen dazuzählen.
Sie alle berichten davon, dass
man Widerstand leisten muss, um sich
gegen Unrecht durchzusetzen, oder auch
dann, wenn man Erfolge jeglicher Art erreichen
will.
Masse vs. Elite
Dazu müssen wir erst mal »die Masse«
erklären. Menschen sind eine konformistische
Spezies. Man fühlt sich wohl und
akzeptiert, wenn man der Masse ähnlich
ist und von ihr als Mitglied angenommen
wird. Man spricht auch vom Menschen
als Herdentier. Dieser soziale Status geht
dem Menschen beinahe über alles. Sogar
wenn offenbare Ungerechtigkeiten
In den letzten zwei Jahren hat Widerstand
eine neue Bedeutung erhalten.
Viele Menschen weltweit demonstrieren
gegen scheinbar willkürliche Corona-Regeln
und seit Neuestem gegen Impfpflichten.
Wenn ich aber von »vielen«
spreche, meine ich eigentlich die Minderheit.
Denn die Mehrheit ist weder auf der
Straße noch gegen die Regeln. Darum
wurde es Politikern – die die Regeln erlassen
– schnell zu bunt und man verunglimpfte
den immer lauter werdenden
Widerstand bzw. deren Aktivisten. Die
Masse solle sich von einer Minderheit
nichts sagen lassen. Wie legitim sind also
die Verweigerung des Gehorsams und
sogar das aktive oppositionelle Handeln
einer Minderheit?
Bilder: IMAGO / ZUMA Wire, Depositphotos / HayDmitriy
UND NOCH HEUTE
MACHT UNS BLACK
LIVES MATTER BE-
WUSST, WIE
BENACHTEILIGT
SCHWARZE NOCH
IMMER SIND.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2022 . www.erfolg-magazin.de
13
Erfolg
Seit über 60 Jahren kämpft die Exilregierung
unter dem Dalai Lama darum, als eigenständiges
Land anerkannt zu werden.
14 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
Erfolg
auftreten, schwimmen die meisten lieber
weiter mit dem Strom. Das ist die im
wahrsten Sinne des Wortes Trägheit der
Masse. Denn zu kämpfen würde nicht nur
eine enorme Anstrengung bedeuten, sondern
auch die Gefahr bergen, den sozialen
Status zu verlieren. Dagegen ist Gehorsam
die einfachste Form des Lebens.
Wir müssen weder Kraft aufwenden noch
Verantwortung tragen, wenn wir einfach
mit der Masse schwimmen. Es bedarf
nämlich Mut und Tapferkeit, sich als Einzelner
oder Teil einer Minderheit gegen
etwas aufzulehnen. Die meisten Menschen
sind nicht mutig, sondern ängstlich.
Diesen Umstand machen sich auch
Eliten gerne zunutze, weil Angst ein starker
Beweggrund ist, entweder nichts zu
tun oder das zu tun, was einem gesagt
wird von vermeintlich kundigeren
Leuten.
Die Sklaverei
Aber: Veränderungen werden fast immer
von Minderheiten, also von kleinen und
zahlenmäßig unterlegenen Gruppen eingeleitet.
Beispiele gibt es dafür viele: Die
Sklaverei in den USA. Ja, die Sklaverei war
gesetzlich erlaubt und geregelt – zum Beispiel
wann Sklaven ausgepeitscht und getötet
werden durften. Immer wieder lehnten
sich Sklaven auf und wurden mit dem
Tode bestraft. Es dauerte über 150 Jahre,
bis Widerstände Erfolg hatten und langsam
eine Abschaffung der Sklavenhaltung
eintrat. Erst weitere 100 Jahre später
wurde die Sklaverei bundesweit gesetzlich
verboten. Und noch heute macht uns
Black Lives Matter bewusst, wie benachteiligt
Schwarze noch immer sind.
Chinesische Macht
Tibet sieht sich mit seinen sechs Millionen
Einwohnern als autonomes Land an.
China mit seinen 1,2 Milliarden Einwohnern
sieht das anders. Seit über 60 Jahren
kämpft die Exilregierung unter dem Dalai
Lama darum, als eigenständiges Land anerkannt
zu werden. Und man kämpft auch
international für die Anerkennung. Kaum
ein Land hat es bis heute akzeptiert – auch
Deutschland nicht. Lohnt sich also der
Kampf dieser Minderheit nicht? Aus Sicht
der Chinesen nicht. Aus Sicht der Tibeter
schon. Nicht anders geht es den paar Millionen
Uiguren in China, die als Randgruppe
ausgeschlossen werden. Lohnt ihr
Kampf nicht, weil sie eine Minderheit
sind?
Ungerechte Kirche
Die römisch-katholische Kirche war und
ist die größte Kirche des Christentums.
Vor fast 500 Jahren bildete sich eine
Gruppe bzw. eigentlich mehrere Gruppen,
die den Weg der Kirche nicht mehr
akzeptieren konnten. Damals war der
Herrschaftsanspruch des Papstes und seines
Klerus sehr viel ausgeprägter als
heute. Martin Luther war eines der Gesichter
der »Protestanten«, die sich gegen
die katholische Kirche stellten und für
eine eigene Glaubensgemeinschaft
kämpften, die wir heute als evangelische
Kirche kennen. Der Kirche in Rom waren
diese Querdenker ein Dorn im Auge, und
auch den Fürsten war die Sache nicht geheuer,
weil sie Unruhen bei den Untertanen
befürchteten. Dennoch setzten sich
die wenigen gegenüber der Mehrheit
durch.
ES BEDARF NÄMLICH MUT UND TAPFERKEIT, SICH ALS EINZELNER
ODER TEIL EINER MINDERHEIT GEGEN ETWAS AUFZULEHNEN.
Bild: IMAGO / Eastnews / Ralph Peters
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2022 . www.erfolg-magazin.de
15
Erfolg
Greta Thunberg schwänzte freitags die
Schule und protestierte vor dem Parlament
in Stockholm für den Klimaschutz.
NOCH HEUTE IST
FRIDAYS FOR FUTURE
EINE MINDERHEIT.
ABER ES GELANG
IHR, SICH GEHÖR AUF
HÖCHSTER EBENE ZU
VERSCHAFFEN UND
KONZERNE DAZU ZU
BEWEGEN, KLIMA-
SCHUTZPROGRAMME
EINZUFÜHREN.
Bis heute ist die katholische Kirche kaum
modernisiert. Neben den fehlenden
Frauenrechten geht es dabei auch um die
sexuelle Orientierung. Im Januar 2022
outeten sich 125 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der katholischen Kirche als
queer. Darunter Priester und Pastoralreferenten.
Die Kirche untersagt es, sich
z. B. als schwul zu outen, wenn man für
sie arbeitet. Dies kann zur Entlassung
führen. Dennoch wollten die 125 Menschen
mit ihrer Aktion »Out in Church«
Widerstand aufbauen und die Kirchenführung
zum Umdenken bewegen. Nicht
zuletzt wollten sie sich aber nicht mehr
verstellen und verstecken.
Gretas Klimastreik
Eine Schülerin aus Schweden namens
Greta Thunberg war überzeugt, dass der
Welt nicht mehr viel Zeit bleibe, ökologisch
einen anderen Weg einzuschlagen,
um den Planeten weiter bewohnbar zu
halten. Sie begann dafür freitags die
Schule zu schwänzen und vor dem Parlament
in Stockholm zu protestieren. Sie
nannte es natürlich Streik, weil sie mit
dem Fernbleiben von der Schule Gesetze
brach und neben ihren Eltern damit vie-
16 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
Erfolg
Bild: IMAGO / TT / ZUMA Wire
len Schwierigkeiten bereitete. Wie sollte
man mit der jungen Dame umgehen, die
vermehrt andere Kinder mit der Idee ansteckte?
Die Situation wurde zunehmend
unbequem für »die Erwachsenen«. Tausende
Kinder blieben der Schule fern
und skandierten für mehr Klimaschutz.
Das war illegal – zumindest während der
Schulzeit. Noch heute ist Fridays for Future
eine Minderheit. Aber es gelang ihr,
sich Gehör auf höchster Ebene zu verschaffen
und Konzerne dazu zu bewegen,
Klimaschutzprogramme einzuführen.
Sogar in die Parteiprogramme haben es
ihre Forderungen geschafft.
Unbequemer Widerstand
Widerstand ist unbequem. Sowohl für
die, die für ihr Recht kämpfen, als auch
für die, die alles beim Alten belassen
oder es auf ihre Weise machen wollen.
Autoritäre Regime bekämpfen Widerstand
am härtesten. Denn Herrscher wissen,
es bedarf gar nicht der Masse für
Umsturz oder Veränderung, sondern nur
einer ausreichend starken Minderheit.
Aber auch bekennende Demokratien
fremdeln mit dem Widerstand. Wenn
wenige etwas einfordern, wirkt das nicht
legitim und zudem unbequem. Im für
Demokratien üblichen Parlament steht
eine Regierung (die gewählte, manchmal
knappe Mehrheit) einer Opposition (gewählte
Minderheit) gegenüber. Für die
Regierung kann diese Situation äußerst
unfreundlich sein, ist aber ein Sicherheitsmechanismus,
damit nicht nur
die Interessen der Mehrheit gewahrt
bleiben.
Überzeugung und Risiko
Für seine Überzeugungen einzustehen,
kostet Kraft. Nicht selten stehen wir vor
der Entscheidung, diese Kraft zu sparen
und mit der Masse zu schwimmen, oder
unsere letzten Reserven zu mobilisieren,
um etwas zu erreichen. Immer mit dem
Risiko, dass das Vorhaben scheitert.
Oder, wie im Falle der Sklaven, dass es
Jahrhunderte dauert, bis Gerechtigkeit
herrscht. Wobei diese Aussage mit Vorsicht
zu genießen ist, denn auch heute
gibt es weltweit noch einen blühenden
Sklavenhandel. Widerstand ist der
schwierigste aller Wege und oft genug
gewinnt nicht die Seite mit den besten
Argumenten, sondern mit dem längeren
Durchhaltevermögen und Mut.
WIDERSTAND IST
UNBEQUEM.
SOWOHL FÜR DIE,
DIE FÜR IHR RECHT
KÄMPFEN, ALS
AUCH FÜR DIE, DIE
ALLES BEIM ALTEN
BELASSEN ODER ES
AUF IHRE WEISE
MACHEN WOLLEN.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2022 . www.erfolg-magazin.de
17
Erfolg
Dieser Hund hat
einen Beruf
Benno ist ein Therapiehund
Wenn Benno zur Tür ins Krankenzimmer hereinkommt, vergisst der zehnjährige
Jakob für eine ganze Weile, dass er Knockenkrebs hat. Benno weiß, wie das
geht. Denn er wurde über Jahre darin ausgebildet, Menschen in schwierigen
Lebenssituationen beizustehen.
Ihre Spende verändert Leben.
www.backhaus-stiftung.de
18 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
Einstellung
ALLES NUR
Glück?
WARUM DER ZUFALL ALS ERFOLGSFAKTOR ÜBERSCHÄTZT WIRD
GEKÜRZTER BUCHAUSZUG AUS »PSYCHOLOGIE DER SUPERREICHEN« VON DR. DR. RAINER ZITELMANN
Bild: Depositphotos / s_bukley
Als wir kreative Personen nach
den Ursachen ihres Erfolges
befragten, lautete eine der
häufigsten Antworten – vielleicht
sogar die häufigste Antwort
–, dass sie einfach Glück gehabt hätten.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu
sein, ist eine fast allgemeingültige Erklärung.«
So berichtet Mihaly Csikszentmihalyi,
der zahlreiche Nobelpreisträger und andere
Erfolgreiche befragte.
Mit der Frage, was für den Erfolg außerordentlich
erfolgreicher Personen verantwortlich
sei, setzt sich Malcolm Gladwell in
seinem Buch »Outliers. The Story of Success«
auseinander. Seine zentrale These ist,
Persönlichkeitsmerkmale, Intelligenz usw.
seien von untergeordneter Bedeutung, um
den Erfolg ungewöhnlicher Personen zu
erklären. Besonders erfolgreiche Menschen
seien nicht etwa deshalb so erfolgreich,
weil sie über Persönlichkeitsmerkmale verfügten
und Strategien verfolgten, die denen
ihrer Mitmenschen überlegen seien, sondern
weil sie sehr hart dafür gearbeitet und
vor allem weil sie sehr viel Glück im Leben
gehabt hätten. Ähnlich wie Csikszentmihalyi
verweist Gladwell darauf, dass Personen
wie Bill Gates selbst die Bedeutung des
Glücks für ihren Erfolg hervorheben. »I
was very lucky« – dies habe Gates gleich zu
Beginn des Interviews unterstrichen, das
Gladwell mit ihm über die Gründe seines
Erfolges führte.
Was wäre gewesen wenn…?
Die Argumentation von Autoren, die die
Rolle des Zufalls bzw. »Glücks« hervorheben,
ist stets ähnlich: Wenn eine bestimmte
Person nicht zu einer bestimmten Zeit an
einem bestimmten Ort gewesen, wäre oder
nicht bestimmte andere Personen gekannt
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2022 . www.erfolg-magazin.de
19
Einstellung
hätte, dann hätte sich ihr Erfolg nicht eingestellt.
Was wäre passiert, wenn Bill Gates
nicht die Gelegenheit gehabt hätte, kostenlos
an einem Großrechner zu arbeiten? Es
ist schwer, solche Annahmen weiterzuspinnen.
Hätte Gates dennoch in diesem
Feld einen außerordentlichen Erfolg gehabt?
Und wenn nicht: Wäre Gates vielleicht
in einem anderen Feld überaus erfolgreich
gewesen, eben aufgrund
bestimmter Merkmale wie etwa der Kombination
seiner überragenden Intelligenz
mit seinem überragenden Geschäftssinn
bzw. von bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen
und der Anwendung von
Erfolgsstrategien?
Es geht nicht vor allem um gute Gelegenheiten,
die sich einer Person bieten, sondern
es geht darum, ob die Person diese
Gelegenheiten erstens überhaupt erkennt
und ob sie zweitens in der Lage ist, diese
auch zu nutzen. Andere Menschen treffen
mit Sicherheit auf ähnlich gute Gelegenheiten,
aber sie erkennen diese gar nicht
oder nutzen diese nicht bzw. nur unzureichend.
Der Schriftsteller Max Frisch hat
einmal formuliert: »Der Zufall zeigt mir,
wofür ich zur Zeit ein Auge habe.«
Der Psychologe Richard Wiseman hat sich
mit der Frage befasst, welche Auffassungen
Menschen von der Rolle des Zufalls in
ihrem Leben haben und wie sie mit ihren
Chancen umgehen. Er legte seinen Versuchspersonen
buchstäblich zwei Zufälle
in den Weg. Einmal in Form eines Geldscheins,
der auf ihrem Weg ins Forschungslabor
lag, zum anderen in Gestalt
eines potenziellen Arbeitgebers, der in
einem Café das Gespräch mit den Versuchspersonen
suchte. »Die ›Glückspilze‹
fanden das Geld sofort, und sie gingen
bereitwillig auf das Gespräch im Café ein
und hörten so von einem interessanten
Job. Die ›Pechvögel‹ übersahen fast alle das
Geld auf der Straße, und sie nutzten auch
die Gesprächssituation nicht.« Dies zeigt,
dass das Erkennen und Nutzen von Zufällen
auch ein Ergebnis bestimmter Persönlichkeitsmerkmale
und Einstellungen
ist.
Es würde nicht schwerfallen, im Leben
dieser Erfolgsmenschen zahlreiche negative
Zufälle und Ereignisse zu finden, die
man nur als Pech bezeichnen könnte. Wären
diese Menschen nicht so erfolgreich
gewesen, sondern gescheitert, dann könnte
man eine ebenso suggestive Aufeinanderfolge
von zufälligen Pech-Ereignissen
konstruieren, die dann als Erklärung für
den Misserfolg herhalten müssten. Dabei
wird übersehen, dass es weniger die Ereignisse
selbst sind, die zu bestimmten Ergebnissen
führen, als die Art, wie wir darauf
reagieren.
Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand im
Leben ständig nur Glück oder Pech hat,
»Der Zufall zeigt mir, wofür ich
zur Zeit ein Auge habe.«
– Max Frisch
Max Frisch erhielt eine VIelzahl an Auszeichnungen
für seine Schriftstücke und wurde sogar mehrfach
für den Nobelpreis vorgeschlagen.
erscheint sehr gering. Über viele Jahre und
Jahrzehnte werden sich positive und negative
Zufälle oftmals im Durchschnitt wieder
ausgleichen. Zufall oder Glück spielen
zweifelsohne eine Rolle, aber sie ist sehr
unterschiedlich, je nachdem, um welche
Aktivitäten oder Lebensbereiche es sich
handelt.
Michael J. Mauboussin, der die Rolle von
Zufall oder Glück betont, räumt gleichwohl
ein, dass es erhebliche Unterschiede
zwischen verschiedenen Bereichen und
Aktivitäten gibt. Er spricht von einem
»luck-skill-continuum« und führt als Beispiele
verschiedene Sportarten und andere
Aktivitäten an. Auf der »Glücksseite« des
Kontinuums ist beispielsweise Roulette angesiedelt
und auf der »Fähigkeitsseite« das
Schachspiel. Die Frage, wo in diesem Kontinuum
eine bestimmte Aktivität angesiedelt
sei, könne man anhand der Frage beurteilen,
ob man mit Absicht verlieren
könne. Anwälte, die sich in den USA für
die Legalisierung des Online-Pokers einsetzten,
benutzten diesen Test sogar, um
ihre Argumentation zu untermauern.
Auch wenn der Zufall eine Rolle spielt, ist es
von großer Bedeutung, was der Einzelne
Bild: IMAGO / United Archives
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21
Einstellung
Wenn wir einen Erfolg nicht
erklären können, schließen
wir oft allzu rasch darauf,
Glück sei die Ursache.
»Psychologie der Superreichen«
von Rainer Zitelmann
432 Seiten
Erschienen: Februar 2017
FinanzBuch Verlag
ISBN: 978-3-95972-011-3
aus dem Zufall macht. Ein Beispiel für
Glück sind Lottogewinne. Aber wir wissen,
dass Personen, die im Lotto einen Hauptgewinn
hatten, oft schon wenige Jahre danach
ihr Geld wieder verloren haben. Andererseits
gibt es Selfmade-Millionäre und
-Milliardäre, die alles verloren und binnen
einiger Jahre ein neues Vermögen aufbauen
konnten. Das Erbe eines großen
Vermögens ist ein anderes Beispiel für
Der Milliardär Dietrich Mateschitz erzielte vor allem
als Red Bull-Gründer große Erfolge.
einen glücklichen Zufall, an dem derjenige,
der erbt, keinen Anteil hat. Aber
auch sehr reiche Erben verlieren das Vermögen
oft innerhalb von zwei oder drei
Generationen.
Unbewusste Neidabwehr
Der Hinweis erfolgreicher Menschen darauf,
dass sie Glück gehabt hätten, diene, so
der Soziologe Helmut Schoeck, der unbewussten
Neidabwehr: »Ein Sportler, ein
Schüler, ein Geschäftsmann, der gerade
einen besonders schönen (und für andere
neiderregenden) Erfolg errungen hat, sagt
einfach, achselzuckend: na, ich hab eben
Glück gehabt … Damit, meist unbewusst,
sucht er einen möglichen Neid gegen sich
zu neutralisieren.« Die Erklärung eines
sehr erfolgreichen Menschen, er habe
»eben Glück gehabt«, wirkt zudem sehr
viel sympathischer, menschlicher und angenehmer,
als wenn er beispielsweise auf
seinen überragenden Intellekt oder auf
seine ungewöhnliche Persönlichkeit verweisen
würde.
Andererseits kennen wir alle aber auch
das psychologisch entlastende Bestreben,
Erfolge als Ergebnis des Könnens und
Misserfolge als Ergebnis unglücklicher,
externer Umstände zu interpretieren. »Erfolge
gehören mir, Misserfolge den anderen«.
Bei überaus erfolgreichen Menschen,
die nicht in der Not stehen,
Scheitern zu erklären, gibt es jedoch offenbar
häufiger genau das umgekehrte
Muster, Erfolge als Ergebnis von großem
Glück zu bewerten oder dies zumindest
zu postulieren. Vielleicht spielt sogar
manchmal eine gewisse Koketterie dabei
mit. Die von Schoeck erwähnte unbewusste
Neidabwehr kann dabei durchaus ein
wichtiger Faktor sein, jedoch kommt ein
dritter Faktor hinzu, warum überaus erfolgreiche
Menschen so oft den Zufall
oder das Glück ins Feld führen.
Warum war Madonna so erfolgreich?
Wenn wir einen Erfolg nicht erklären
können, schließen wir oft allzu rasch darauf,
Glück sei die Ursache. Michael J.
Mauboussin gehört zu denjenigen, die
stark die Rolle des Zufalls und des Glücks
betonen. Als Beleg führt er an, dass sich
das musikalische Talent von Superstars
und von solchen, die nicht viel verdienen,
nicht allzu stark unterschieden. Das mag
sein. Aber dies ist ein gutes Beispiel dafür,
dass viele Autoren dazu neigen, allzu
rasch auf Zufall oder Glück zu schließen,
obwohl es andere Erklärungen gibt, die sie
jedoch nicht in Betracht ziehen.
Madonna war die zeitweise am besten
verdienende Sängerin der Welt war. Ihre
Managerin, die ihr den Weg zu ihren ersten
Erfolgen ebnete, antwortete auf die
Frage, ob Madonna begabt sei: »Sie besaß
gerade die Fähigkeiten, einen Song zu
schreiben oder Gitarre zu spielen… Vor
allen Dingen aber lagen ihre Stärken in
ihrer besonderen Persönlichkeit und ihrer
Fähigkeit, eine großartige Bühnenshow
abzuziehen.« Als sie für den Film »Evita«
engagiert wurde, musste sie zunächst einmal
drei Monate professionellen Gesangsunterricht
nehmen. Damals war sie schon
eine der bekanntesten und erfolgreichsten
Bilder: IMAGO / GEPA pictures, Depositphotos / yakub88, Cover: FinanzBuch Verlag
22
www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
Einstellung
Als sie für den
Film »Evita«
engagiert wurde,
musste
sie zunächst
einmal drei
Monate professionellen
Gesangsunterricht
nehmen.
Die Sängerin Madonna erlangte vor allem durch
ihre Fähigkeiten außerhalb des musikalischen
Talents weltweite Erfolge.
Künstlerinnen der Welt. Der Grund für
ihren Erfolg und für ihren besonderen
Verdienst lag weder in besonderen musikalischen
Fähigkeiten noch einfach im
Zufall oder Glück, sondern in einer überragenden
Fähigkeit zur Positionierung
und Selbstvermarktung.
Ein psychologisches Trostpflaster
Gleiches gilt für viele andere Unternehmer
und Superstars, bei denen die Erklärung
für ihren Erfolg weder in überragenden
fachlichen Fähigkeiten noch Produktmerkmalen
lag, sondern in einem überragenden
Marketing. Als Beispiele können
etwa die Milliardäre Dietrich Mateschitz
(Red Bull) oder Richard Branson (Virgin)
angeführt werden.
Jedoch neigen nicht nur Beobachter dazu,
allzu rasch mit Glück oder Zufall zu argumentieren.
Erfolgreiche Menschen wissen
oft selbst nicht bzw. können nicht artikulieren,
warum und wie sie erfolgreich
sind. Der Wissenschaftstheoretiker Michael
Polanyi hat den Begriff des »stillschweigenden«
oder »impliziten« Wissens
geprägt (tacit knowledge). Erfolgreiche
Menschen können also oftmals nicht explizit
erklären, warum sie erfolgreich sind.
Kann ein erfolgreicher Schriftsteller genau
erklären, »wie« er schreibt, kann ein erfolgreicher
Musiker genau erklären, wie es
ihm gelingt, erfolgreicher zu sein als andere?
Da die Handlungen intuitiv erfolgen
und oftmals das Ergebnis impliziten Lernens
sind, ist dies sehr schwer. Vielleicht
haben diese Personen nie besonders
gründlich darüber nachgedacht oder es
fehlt ihnen die Fähigkeit, über solche Themen
auf einem abstrakteren oder gar wissenschaftlichen
Niveau zu reflektieren.
Und selbst wenn sie es getan hätten, fehlten
ihnen wohl oft die Distanz und der
Vergleich, um Erklärungen zu geben.
Wenn für den Erfolgreichen viele Gründe,
warum er erfolgreich ist bzw. war, im Verborgenen
liegen, dann bieten sich Erklärungen
wie Zufall oder Glück an.
Wenn Menschen ihren Erfolg mit Glück
oder Zufall erklären, können alle drei
Ursachen zusammenspielen: Der Befragte
kann sein verborgenes oder implizites
Wissen nicht explizit machen und verfällt
dann in eine Verlegenheitserklärung, die
zugleich auch noch den dreifachen Vorteil
hat, dass sie eine Teilwahrheit beinhaltet,
sich für seinen Gesprächspartner
»gut anhört« und der unbewussten Neidabwehr
dient. Und wer erfolglos ist, kann
sich leicht damit trösten, er habe halt –
anders als andere – einfach kein Glück
gehabt im Leben. Ein psychologisches
Trostpflaster, das diese Erklärung so beliebt
macht.
Erfolgreiche
Menschen
wissen oft
selbst nicht
bzw. können
nicht artikulieren,
warum
und wie sie erfolgreich
sind.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2022 . www.erfolg-magazin.de
23
Einstellung
Auch wenn das Jahrzehnt gerade erst begonnen
hat, konnte Lady Gaga schon einige
Erfolge feiern. 2020 brachte sie ihr sechstes
Studioalbum »Chromatica« heraus und sang
im Januar 2021 bei der Amtseinführung von
Joe Biden die amerikanische Nationalhymne.
Zudem stand sie im letzten Jahr für den Film
»House of Gucci« vor der Kamera.
BUSINESS-BOOSTER
AUF IN DIE
GOLDENEN
20ER JAHRE!
24 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
Einstellung
FÜNF BUSINESS-BOOSTER VON ANDREAS BUHR
Bilder: Depositphotos / everett225, Wolfgang List
Das Jahr beginnt, Corona geht
weiter, Unwägbarkeiten in
nahezu allen Bereichen. Welche
Fragen stelle ich mir?
Was will ich erreichen? Welche
Ziele setze ich mir? Wie schaffe ich es,
diese Ziele zu erreichen? Passt meine Strategie,
mein Playbook? Welche Entscheidungen
muss ich treffen? Was muss ich fokussieren,
wovon muss ich mich
verabschieden?
Mit diesen fünf Business-Boostern machen
Sie das neue Jahr zu Ihrem besten Jahr. Sie
entwickeln das passende Mindset und verbessern
Ihre Fähigkeiten nachhaltig.
Der Erfolg kommt dann im nächsten
Schritt.
1. Booster – Kontinuierliche Selbstüberprüfung
– Bin ich auf dem richtigen Weg?
Klingt schrecklich, bringt viel! Wenn ich
regelmäßig kontrolliere, ob mein individueller
Input auch wirklich positiv mit dem
Ertrag korreliert, kann ich mich veränderten
Situationen oder Zielsetzungen flexibel
anpassen. Dadurch kann ich neue Ideen
bzw. angepasste Strategien entwickeln. Diejenigen,
die zu Beginn der Pandemie
schnell reagiert und z. B. digitale (Business-)Formate
entwickelt haben, stehen
heute viel besser da. Sie haben ihr Handeln
überprüft und es sofort situationsgerecht
verändert. Timing und Geschwindigkeit
sind heute erfolgsrelevant.
Erfolg setzt Entscheidungen
voraus. Und Entscheidungen
brauchen Mut. Denn niemand
kennt das Ergebnis vor
der Entscheidung.
2. Booster – Themenübergreifende Aktualität
– Bin ich auf dem aktuellen Stand?
Um erfolgreich zu sein, muss ich nicht nur
meine eigenen Produkte genauestens kennen,
sondern auch entsprechende (Business-)Techniken
und psychologische, technische
und rhetorische Fähigkeiten
verfeinern. Die Entwicklung der eigenen
Persönlichkeit sollte zusätzlich regelmäßig
durch externe Impulse, durch Üben und
Training weiterentwickelt werden. Was Sie
üben, wird besser. Der Profi trainiert und
trainiert. Der Profi wiederholt und wiederholt.
Immer wieder. Bis alles automatisch
sitzt. Dann wächst die Persönlichkeit. Und
wächst die Persönlichkeit, wächst auch das
Geschäft.
3. Booster – Stetige Selbst-Bewusstmachung
– Welchen Profit bringt meine Expertise?
Wenn ich gut bin, wie erfolgreich mache
ich meine Kunden durch mein Handeln?
Wenn meine Businessleistung gut, wenn
der Kunde zufrieden ist, habe ich es geschafft,
seine Welt positiv zu verändern. Es
ist egal wie, wenn ich mein Gegenüber bedarfsgerecht
und passend angesprochen
und behandelt habe, ist seine eigene Welt
hinterher besser/sicherer/schöner als vorher
– eine Win-Win-Situation für mich
und meine Kunden. Passt!
4. Booster – Business-Wellness
– Wie sorgsam bin ich mit mir selbst?
Es wird viel zu oft vergessen, sich selbst
etwas Gutes zu tun. Nur wer stark ist, kann
auch geben. Es lohnt daher, sich einmal im
Jahr (ich nenne das »Bergtage«) bewusst zu
werden darüber, wo ich stehe, was ich gelernt
habe, was ich nun fokussiert tun will:
»Wenn ich weiß, was ich tue, kann ich tun,
was ich will.« Wenn ich mir die Zeit
nehme, kurz aus dem Alltag auszuscheren
und allein oder mit meinem Team, möglichst
an einem neutralen Ort, einen kreativen
Denkprozess anzustoßen, der klärend,
bestätigend und/oder verstärkend auf
Prozesse und Handeln wirkt, können alle
Beteiligten hinterher überzeugender und
dadurch wirksamer sein. Mit geschärften
Sinnen und neuer Motivation ist ein Re-
Start in den beruflichen Alltag leichter
möglich.
5. Booster – Mut – Kann ich das?
Ohne Mut kann nichts von dem bisher Erwähnten
umgesetzt werden. Erfolg setzt
Entscheidungen voraus. Und Entscheidungen
brauchen Mut. Denn niemand kennt
das Ergebnis vor der Entscheidung. Es
braucht also Mut, um sich selbst in Frage
zu stellen und eigene Schwachpunkte zu
qualifizieren. Ebenso ist es mutig, erprobte,
vermeintlich erfolgreiche Prozesse auf den
Prüfstand zu stellen, um ein höher gesetztes
Ziel zu fokussieren und neu anzuvisieren.
Und: Dieser Mut zahlt sich aus.
Für ein erfülltes und ausgefülltes
Berufs- und Privatleben
ist es unerlässlich, frei
denkende, aufgeschlossene,
inspirierende Menschen um
sich herum zu haben.
Es kommt noch etwas Wichtiges hinzu: das
Umfeld. Es prägt uns. Ohne das entsprechende
Umfeld, ohne ein sehr gutes Netzwerk
lässt sich keiner der oben erwähnten
Booster nachhaltig zünden: Für ein erfülltes
und ausgefülltes Berufs- und Privatleben
ist es unerlässlich, frei denkende, aufgeschlossene,
inspirierende Menschen um
sich herum zu haben. Gegenseitige Wertschätzung
wirkt beflügelnd und führt dazu,
über sich hinaus zu wachsen. Menschen,
die es gut mit mir meinen, werden mich
fordern und fördern. Oder sie wollen mir
helfen, meine Ziele zu erreichen. Dieses
Umfeld bietet den Nährboden für meine
persönliche Entwicklung. »Sage mir, mit
wem du umgehst, und ich sage dir, in welche
Richtung zu gehst!« Dieses Bonmot
meiner Großmutter habe ich oft präsent.
Kennen Sie jemanden, der sich gern freiwillig
verschlechtern will? Einschränken
will? Ich nicht. Wohl niemand möchte bei
seinem täglichen Tun nicht erfolgreich
sein. Fühlen Sie sich in Ihrem Alltag nicht
wohl, vergeuden Sie Lebenszeit. Und Lebenszeit
ist zu wertvoll, um vertan zu werden.
Zeit ist ein Gut, das verstreicht, das
nicht zurückkommt. Zeit vergeht, sie ist
vertan. Lohnt sich das? Wohl kaum!
Daher: Machen Sie sich dies immer wieder
bewusst und arbeiten Sie daran. Bewusst.
Und Schritt für Schritt. Machen Sie das
neue Jahr zu Ihrem besten Jahr. Starten Sie
gut in die goldenen 20er Jahre!
Der Autor
Andreas Buhr ist Unternehmer, Bestsellerautor
und mehrfach ausgezeichneter internationaler
Top-Speaker. Er gilt als Experte für mehr Unternehmenserfolg.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2022 . www.erfolg-magazin.de
25
Erfolg Story
DIE TURBULENTE KARRIERE DES TENNIS-REBELLS
NOVAK
DJOKOVIC
26 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
Story
AUCH NACH DEM EKLAT IN AUSTRALIEN ERFOLGREICH?
Bilder: IMAGO / PanoramiC
In meinem Fall kann ich ehrlich sagen,
dass nichts unmöglich ist«, soll Tennisstar
Novak Djokovic einmal von
sich gesagt haben. Für seine Leistungen
auf dem Platz mag das stimmen
– jedoch macht Djokovic nicht nur im
Sport von sich reden. Derzeit ist er vor allem
wegen seines jüngsten Skandals im
Gespräch: Aufgrund eines unzureichenden
Impfstatus und falscher Angaben zu einer
angeblich überstandenen Covid-19-Erkrankung
wurde er im Januar aus Australien
ausgewiesen. Die Teilnahme an den
Australian Open 2022? Verweigert. Vorerst
ein herber Rückschlag für seine Karriere –
doch die Erfahrung zeigt: Djokovic ist nicht
nur in sportlicher Hinsicht ein Ausnahmetalent,
er ist es auch im Umgang mit der
Presse.
Lässt sich also sogar die Episode in Down
Under für einen solchen Medienprofi wie
Djokovic sinnvoll nutzen? Viele seiner
langjährigen Begleiter zeigen sich zuversichtlich:
So sagte Tennislegende Boris
Becker jüngst im Gespräch mit »Eurosport«,
sein ehemaliger Schützling sei ein
unglaublicher Kämpfertyp. Laut Becker ist
Djokovic ein wahres Stehaufmännchen,
der es entgegen allen Widersprüchen zur
Nummer Eins der Weltrangliste gebracht
hat. »Wenn einer das Unmögliche schafft,
dann Djokovic«, ist Becker im Gespräch
mit der »BILD« überzeugt und ergreift angesichts
des Medienaufruhrs Partei für den
umstrittenen Tennis-Star. Ist dies, neben
seinem unbestreitbaren sportlichen Talent,
tatsächlich das Erfolgsgeheimnis des serbischen
Ausnahmesportlers? Zeit, sich das
bisherige Leben des Novak Djokovic einmal
genau anzusehen.
Djokovic: Meister der Inszenierung
Sein Gerichtsprozess in Australien hat
Schlagzeilen gemacht – doch ist es nicht
das erste Mal, dass Djokovic durch einen
Eklat in aller Munde ist: Bereits 2020
sorgte er für einen Skandal, als er bei den
US Open mit einem Tennisball auf eine
Linienrichterin zielte, was zu seiner anschließenden
Disqualifikation führte. In
der Berichterstattung kam in diesem Zusammenhang
immer häufiger die Vermutung
auf, es könne sich bei den Skandalen
des Novak Djokovic um gezielte Inszenierungen
handeln – mit dem Ziel, seiner
Karriere langfristig mediale Aufmerksamkeit
zu verschaffen. Andreas Hagenauer,
Sportredakteur beim »Standard«, sieht in
seinem Beitrag sogar eine direkte Verbindung
zwischen Stärke der Aufmerksamkeit
und Höhe der Sponsorengelder. Doch basiert
eine erfolgreiche Sportlerkarriere
nicht allein auf medialer Präsenz, auch das
zeigt die fulminante Laufbahn des Novak
Djokovic deutlich.
Die beruflichen Erfolge des Novak Djokovic
Bereits mit vier Jahren auf dem Tennisplatz
stehen und ein durchgängig hartes Training
absolvieren – wird man so zum Spitzensportler?
Bei Novak Djokovic lautet die
Antwort eindeutig: Ja. Der 1987 in Belgrad
geborene Tennisspieler hat schon von
[...] Es könne
sich bei den
Skandalen des
Novak Djokovic
um gezielte
Inszenierungen
handeln –
mit dem Ziel,
seiner Karriere
langfristig
mediale Aufmerksamkeit
zu
verschaffen.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2022 . www.erfolg-magazin.de
27
Story
»In meinem
Fall kann ich
ehrlich sagen,
dass nichts
unmöglich ist.«
Bild: IMAGO / SNA
Kindesbeinen an den Traum, ganz oben auf
dem Siegertreppchen zu stehen. Für diese
Möglichkeit trainiert er sogar noch während
der Wirren des Balkankrieges. Sein
großer Ehrgeiz zahlt sich aus: Mit zwölf
Jahren schafft es Djokovic an die »Tennis
Academy Niki Pilic«. Von da an ist klar,
dass er das Talent hat, bei den ganz Großen
mitzuspielen. »Und dann kommt ein Junge
aus einem kleinen Land und dominiert die
Tenniswelt«, wird Djokovics Ex-Trainer
Pilic im Schweizer Medium »Blick« zitiert.
2003 startet der junge Novak Djokovic
seine Profikarriere. Am Ende des Jahres
steht er auf Platz 679 der Weltrangliste und
klettert von da an stetig hinauf: Bereits
2006 ist er, unter anderem durch Siege bei
den Lambertz Open, beim ATP-Turnier in
Amersfoort sowie durch seinen Einzug ins
Halbfinale der Junioren bei den Australian
Open und ins Viertelfinale der French
Open, auf Platz 16 zu finden.
2008 gewinnt Djokovic zum ersten Mal die
Australian Open – bis 2022 sollen acht weitere
Siege bei dem australischen Grand-
Slam-Turnier folgen. Dieser bedeutende
Sieg ist der erste in einer langen Reihe von
Grand-Slam-Erfolgen: Seit seinem Sieg in
Wimbledon im letzten Jahr ist Djokovic
neben Federer und Nadal einer von drei
Tennisspielern weltweit, die jedes der
Grand-Slam-Turniere mindestens zwei
Mal gewinnen konnten.
Den ersten Platz der Weltrangliste erklimmt
Djokovic zum ersten Mal im Jahr
2011 und das bleibt auch kein Einzelfall:
Seitdem konnte er diese Spitzenposition
noch weitere fünf Mal einnehmen – und
ist damit noch vor Roger Federer der Spieler
mit den meisten Wochen auf diesem
Platz.
So viele Rekorde säumen seine Karriere,
dass hier nur ein kleiner Auszug möglich
ist: So gelang es Djokovic bisher als einzigem,
bei allen Spielen der Masters-Serie
mindestens ein Mal siegreich zu sein. Mit
insgesamt sechs Turniersiegen ist er Rekordhalter
bei den China Open. Zudem ist
er der erste Spieler, der mit seinen Siegen
über 150 Millionen US-Dollar gewonnen
hat. Selbstverständlich wird der serbische
Tennisprofi mit den zahlreichen Rekorden
in Fachkreisen auch immer wieder als
potenzieller GOAT (Greatest Of All Time)
bezeichnet. Eine Teilnahme an den Australian
Open 2022 hätte ihm möglicherweise
einen weiteren Grund für diese Ehrung
verschafft.
Und im Privatleben? Da scheint der skandalträchtige
Spieler ein eher unauffälliges
Leben zu führen. 2014 heiratete er seine
Jugendliebe Jelena Ristic. Später beschreibt
die »Gala« ihn als liebenden Familienvater
mit einer Begeisterung für gutes Essen.
Der Familienrückhalt ist dem Profisportler
auch nach den jüngsten Skandalen sicher:
Anfang Januar berichteten verschiedene
Medien, der Vater Srdjan Djokovic habe
seinen berühmten Sohn mit Jesus verglichen.
Nach Novak Djokovics Abreise aus
Australien kritisierte die Familie das Vorgehen
der australischen Regierung auch in
einer Mitteilung. »Wir hatten geglaubt,
dass Gerechtigkeit walten würde«, hieß es
laut Angaben der »Süddeutschen Zeitung«
in dem Statement.
Djokovic – weiterhin auf der Erfolgsspur?
Wie sehr der Eklat bei den Australian
Open die Karriere des Tennisstars nachhaltig
prägen wird, bleibt abzuwarten.
Dass Djokovic neben sportlichen Erfolgen
auch Geschäftssinn und Gespür für das
richtige Timing vorzuweisen hat, zeigt
sich einmal mehr an den Schlagzeilen unmittelbar
nach seiner Ausweisung aus
Australien: Wie jetzt bekannt wurde, hatte
er bereits im Juni des Jahres 2020 80 Prozent
der Anteile des dänischen Unternehmens
QuantBioRes gekauft. Die Firma
arbeitet an einem Mittel gegen Covid-19.
Djokovic erweist sich hierdurch wieder
einmal nicht nur auf dem Tennisplatz,
sondern auch in seiner Kommunikation
mit den Medien als äußerst treffsicher. Es
ist die perfekte Mixtur aus Talent, Ehrgeiz
und strategischem Geschick, welche die
Faszination Djokovics ausmacht. Durch
diese wird er sicherlich weiterhin Wege
finden, sportlich, privat und finanziell auf
Erfolgskurs zu bleiben.
28 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
Wissen
asdf
asdf
Bilder: asdf
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2022 . www.erfolg-magazin.de
29
Wissen
Ein Unternehmen ist das
Abbild des Unternehmers
Klassische Unternehmensberatung
genießt oftmals noch
immer einen zweifelhaften
Ruf. Bis zur 2000er-Wende
zielte man darauf ab, zugunsten
der Gewinnoptimierung Mitarbeiter
zu reduzieren. Katja Holzhey, Unternehmensberaterin
der neuen Schule, möchte
mit ihrer Arbeit ganz andere Dinge bewirken.
Als ehemalige Inhouse-Consultant
für Porsche, AMG und Daimler hat
sie in den letzten 16 Jahren ihre Klienten
dazu befähigt, Unternehmensneuausrichtungen
vorzunehmen, die nicht nur einen
Gewinn von über 3,7 Milliarden Euro bedeuteten,
sondern vor allem die persönliche
Lebensqualität der Unternehmer nach
oben geschraubt haben. Wie dies geht, hat
sie nicht nur in ihrem neuen Buch »Unternehmerfreiheit«
festgehalten, sondern
auch im Gespräch mit dem Erfolg
Magazin.
Den Selektionsprozess überstehen
Die gesamte Wirtschaft und ihre Marktteilnehmer
sind seit zwei Jahren einem
enormen Wandel ausgesetzt. Corona und
die entsprechenden Maßnahmen haben
dazu geführt, dass Unternehmen sich neu
erfinden mussten. Was sich durch den digitalen
Wandel angedeutet hat, entlud sich
in Windeseile auf die Anforderungen der
Unternehmen: »Innerhalb weniger Tage
brachen teilweise ganze Märkte ein. Für
Unternehmen, die nicht digital aufgestellt
und auf solch eine Situation vorbereitet
waren, war das fatal. Diejenigen, die sich
über die vergangenen Monate ›retten‹
konnten, aber keine nachhaltigen Change-
Prozesse initiierten, werden in den kommenden
ein bis zwei Jahren das unternehmerische
Zeitliche segnen«, ist sich
Holzhey sicher. Ihrer Ansicht nach ist die
einzige Möglichkeit, mit den neuen Herausforderungen
umzugehen, sich aktiv auf
diese einzulassen und diese für sich zu
nutzen. Dies funktioniere am sinnvollsten
über die strategisch kluge Implementierung
digitaler Prozesse. Damit ist nicht
gemeint, eine Homepage zu gestalten,
sondern das gesamte Unternehmen so
auszurichten, dass Effizienz und Produktivität
gesteigert werden können.
Praxis versus graue Theorie
Klassische Unternehmensberatung sei, so
Holzhey, geprägt von theoretischem Wissen.
Hinzu käme, dass diese Form der
Beratung ein Quasi-Angestelltenverhältnis
darstelle, was nicht die idealen Voraussetzungen
für tiefgreifende und nachhaltige
Change-Prozesse biete.
»Restrukturierungen im Unternehmen
vor Ort scheinen eine gute Idee zu sein.
Wenn nun aber der Unternehmer oder
der Vorstand massiven Einfluss auf die
Ausgestaltung des Change-Prozesses ausübt,
dann ist dies suboptimal, denn oftmals
leidet die Nachhaltigkeit darunter«,
»Gewinn und Effizienz
sind die Säulen,
auf denen wahre Lebensqualität
wieder
stattfinden kann.«
30 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
Wissen
Bilder: Daniel Weber
erzählt die Unternehmensberaterin, die seit
16 Jahren ihren eigenen, unkonventionellen
Weg geht, indem sie die Unternehmer
zu sich einlädt und einen völlig anderen
Ansatz der Beratung wählt. Sie setzt dabei
auf individuelle, unternehmensspezifische
Lösungen, die den Unternehmer in die
Lage versetzen, die eigenen Ergebnisse zu
skalieren: »Theoretisches Wissen genießt
bei meiner Beratung keine Priorität. Wissen
kann jeder Mensch selbst erwerben.
Vielmehr geht es in der modernen Unternehmensberatung
darum, das richtige Tool
für die wirklich wichtigen Herausforderungen
zu finden, um den maximalen Mehrwert
zu erzielen«, verrät die Prozess-Expertin.
Wissen aus Büchern sei zwar nett,
doch dessen Grenzen werden sehr schnell
in der Praxis aufgezeigt.
»Unternehmerfreiheit«
von Katja Holzhey
Erschienen: 19. Januar 2022
Personality matters
Holzhey betont: Mit der Persönlichkeit des
Unternehmers steht und fällt – gerade bei
kleinen und mittelständischen Unternehmen
– auch deren Erfolg. »Das Unternehmen
ist mehr oder weniger das Abbild des
Selbstbildes des Unternehmers. Am besten
ist dies sichtbar, wenn es um die Preisgestaltung
des eigenen Angebotes geht. Wer
nicht selbstsicher ist, wird es als äußerst
schwierig empfinden, höhere Preise durchzusetzen.
All das wirkt sich früher oder
später auf die Unternehmensentwicklung
aus«, so die Unternehmensberaterin. Je offener
Unternehmen sind, je experimentierfreudiger
sie die aktuellen Herausforderungen
annehmen, desto größer sei die
Chance, den Weg in die Digitalisierung
mit klaren Zieldefinitionen, Strukturen
und Prozessen erfolgreich zu meistern. Je
besser dies gelingt, desto mehr Effizienz
und letztlich Gewinn können erwirtschaftet
werden. »Gewinn und Effizienz sind
die Säulen, auf denen wahre Lebensqualität
wieder stattfinden kann. Viele meiner
Kunden, die sich selbstständig gemacht
haben, haben realisiert, dass sie im Hamsterrad
des Unternehmertums stecken. Ich
zeige mit meiner Beratung und meinem
Buch den Weg aus dieser unternehmerischen
Verstrickung«, verspricht die
Unternehmensberaterin.
»Mit der Persönlichkeit des
Unternehmers steht und fällt – gerade
bei kleinen und mittelständischen
Unternehmen – auch deren Erfolg.«
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2022 . www.erfolg-magazin.de
31
Story
asdf
James Spader in seiner Paraderolle als
Raymond Reddington aus »The Blacklist«.
JAMES SPADER
– VON BOSTON NACH HOLLYWOOD
Ob als Yuppie in »Wall Street«
oder als genialer Gangster Raymond
Reddington im Serienhit
»The Blacklist« – James
Spader ist vor allem für seine
Darstellung von Antihelden und anderen
Charakteren mit seelischen Abgründen bekannt.
Doch nicht nur im Krimi- und Thriller-Genre,
auch in Familienfilmen, Komödien
und Comic-Verfilmungen hat sich der
Schauspieler einen Namen gemacht. Sein
Vermögen wird vom US-amerikanischen
Portal »Celebrity Net Worth« auf rund 20
Millionen Dollar geschätzt. Sein Erfolgsgeheimnis?
»Ich bin sehr flexibel«, sagte er in
einem Interview mit der Webseite »filmreporter.de«.
Anfänge in New York
1960 kommt James Spader als Sohn zweier
Lehrer in Boston im US-Bundestaat Massachusetts
zur Welt. In der elften Klasse verlässt
er die Privatschule, um in New York Schauspieler
zu werden. Sein Geld für die »Michael
Chekhov School« verdient er mit Gelegenheitsjobs.
Mit seinem Einfallsreichtum und
seiner Zielstrebigkeit gelingen ihm dabei Erfolge
unterschiedlichster Art: Wie er 2014 in
der Late Night Show mit Seth Meyers erzählt,
gibt er sich beispielsweise als Yoga-Lehrer
aus, um so Geld zu verdienen und Frauen
kennenzulernen. Das Problem? In diesem
Bereich ist er gar nicht ausgebildet. Doch
32
www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
Story
durch den Job kann er sich nicht nur finanziell
über Wasser halten, sondern trifft
auch auf seine spätere Frau Victoria
Spader.
»Ich mag es, Charakterrollen
zu spielen. Mir ist
es dabei egal, ob ich ein
Scheißkerl bin oder mich
peinlich benehme.«
Auch beruflich geht es für ihn bald in
New York bergauf: Noch während seiner
Ausbildung spielt er neben Brooke Shields
im Drama »Endlose Liebe« und in weiteren
Filmen mit. Der Durchbruch gelingt
ihm endgültig mit dem Brat-Pack-Film
»Pretty in Pink«. In der romantischen Komödie
spielt er den arroganten Steff. In
den 80er- und 90er-Jahren folgen unter
anderem Rollen in »Baby Boom – eine
schöne Bescherung«, »Wall Street« und
»Stargate«. Für seine Darstellung des Graham
erhält er 1989 für »Sex, Lügen und
Video« eine Auszeichnung in Cannes als
bester Hauptdarsteller.
Einer, der sich stets neu erfindet
Ehrgeiz und Wandelbarkeit zeichnen ihn
aus. Nach seinen frühen Erfolgen in Spielfilmen
nimmt sich James Spader die Fernsehwelt
vor. Seinen ersten großen Auftritt
hat er hier 1997 in der »Seinfeld«-Episode
»The Apology«. Es folgen mehrere Jahre
als Alan Shore in der Anwaltsserie »The
Practice« und im Spin-off »Boston Legal«.
Anfang der 2000er-Jahre beginnt der zwischen
New York und Hollywood pendelnde
Schauspieler zusätzlich eine Karriere
als Synchronsprecher. Durch seine
vielfältigen Talente und seinen Mut zur
Weiterentwicklung ist ihm so eine jahrelange
Bekanntheit in Hollywood vergönnt,
noch bevor seine Karriere mit »The
Blacklist« einen weiteren Schub erhält.
Geplant war eine solche Karriere nach
eigenen Angaben nicht. Tatsächlich bezeichnet
sich Spader im Gespräch mit
»Independent UK« im August 2009 als ein
Mensch, der beruflich vor allem die Abwechslung
schätzt und das tut, was er
liebt. Auch wenn er manche Filme lediglich
aus Geldmangel angenommen habe,
seien sie dennoch die bestmöglichen zu
dieser Zeit gewesen.
Mit Leidenschaft zum Erfolg
Hat sich Spader dafür entschieden, ein
Projekt anzunehmen, gibt er alles. »I like
playing character roles and I do not mind
being a real son-of-a-bitch, or embarrassing
myself«, also: »Ich mag es, Charakterrollen
zu spielen. Mir ist es dabei egal,
ob ich ein Scheißkerl bin oder mich peinlich
benehme«, ist eines der Zitate, die
Spader auf der »Internet Movie Database«
(IMDb) zugeschrieben werden. Um alle
Facetten der von ihm gespielten Charaktere
zu entdecken, bereitet sich Spader mit
einer Intensität vor, die viele seiner Schauspielerkollegen
irritiert und ihm den Ruf
eines eher schwierigen Arbeitskollegen
einbringt. Sein Schauspielkollege William
Shatner erinnert sich: »Wir haben eine
Szene gedreht, in der James ins Bild
kommt und dann zuhört, während ich
etwas sage. Er trat ein und gerade, als ich
sprechen wollte, stoppte er die Aufnahme
und musste sie wiederholen. Der Auftritt
schien ihm falsch zu sein.«
Hinter so manchen von Spaders Eigenarten
mag allerdings auch eine Erkrankung
stecken: Nach eigenen Aussagen leidet der
Schauspieler an OCD, einer Zwangsstörung.
Er selbst sieht darin viele Vorteile:
»Es kann niemals zu merkwürdig für
mich werden«, sagte er beispielsweise
gegenüber dem »Rolling Stone«. Geschadet
hat der Hang zum Spleen Spaders Karriere
bisher nicht – ganz im Gegenteil: Seit
2013 spielt er in »The Blacklist« die Paraderolle
seiner bisherigen Laufbahn. Hier
verkörpert er den gewieften Raymond
Reddington und verdient damit geschätzte
300.000 US-Dollar pro Folge. Die Rolle
passt gut zu ihm, denn Spader sucht sich
für seine Darstellungen gerade exzentrische
Charaktere, wie er im Gespräch mit
Late-Show-Moderator Stephen Colbert
Hat er ein passendes Projekt
gefunden, läuft er
dabei zu Höchstleistungen
auf. Das Resultat sind zahlreiche
Auszeichnungen.
erzählt. Hat er ein passendes Projekt gefunden,
läuft er dabei zu Höchstleistungen
auf. Das Resultat sind zahlreiche Auszeichnungen.
Unter anderem säumen
mehrere Emmys und ein People’s Choice
Award (2005) seinen Weg – und weitere
Erfolge werden wohl nicht lange auf sich
warten lassen.
Links: James Spader als Raymond Reddington in »The Blacklist«.
Rechts: James Spader mit seiner Partnerin Leslie Stefanson bei den Golden Globe Awards.
Bilder: IMAGO / Everett Collection / ZUMA Press, Depositphotos / s_bukley
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2022 . www.erfolg-magazin.de
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34 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
Leben
AUSZUG AUS DEM NEUEN BUCH VON JULIEN BACKHAUS
»KEINE
WIDERWORTE!«
JULIEN BACKHAUS HAT EIN BUCH ÜBER 50 DUMME LEBENS- UND KARRIEREREGELN
GESCHRIEBEN, DIE MAN BRECHEN MUSS, UM ERFOLG ZU HABEN.
Bilder: IMAGO / aal.photo
Diese Anweisung hören wir besonders
als Kinder sehr häufig.
Dahinter steckt eine sehr
simple Absicht der Erwachsenen:
Bequemlichkeit. Sie
wollen ihre Autorität bewahren und sich
nicht mit den Argumenten der Heranwachsenden
beschäftigen. Wenn man auch die
erste Absicht noch mehr oder weniger
nachvollziehen kann, enttäuscht die zweite
Absicht sehr. Jungen Menschen die Lust am
Diskurs zu nehmen ist grundsätzlich ein
»Bullshit Rules:
50 Regeln, die Sie brechen
müssen, um Erfolg zu haben«
von Julien Backhaus
128 Seiten
Erschienen: Juli 2021
FinanzBuch Verlag
ISBN: 978-3-95972-489-0
falscher Ansatz und führt zu einseitigen
Weltanschauungen. Wer lernt, dass vermeintlich
nur die autoritäre Meinung Gültigkeit
besitzt, entwickelt kein selbstständiges
Denken. Wir lernen, die Verantwortung
abzugeben: an den Arbeitgeber, an die Gewerkschaft,
an die Regierung. Wir selbst
sind ja eh nur das Opfer, das nichts zu entscheiden
hat. Menschen hingegen, die gelernt
haben, ihre Ansichten zu begründen
und zu verteidigen, wachsen zu selbstständigen
und starken Persönlichkeiten heran.
Sie wissen, dass die Welt viele Facetten hat
und in einem demokratischen Prozess viele
Meinungen gehört und berücksichtigt werden
müssen. Das ist zwar unbequem, bewahrt
uns aber vor einer extremistischen
Gesellschaft. Und wir alle wissen, wo Gesellschaft
beginnt: bei uns selbst.
Sie können eine auf Fakten basierende
Meinung oder gar eine feste Überzeugung
haben. Das bedeutet allerdings nicht, dass
sie die einzig richtige ist. Nur wer imstande
ist, seine eigene Meinung zu hinterfragen,
kommt der Wahrheit näher. Wir Menschen
leiden kollektiv an einem psychologischen
Effekt, der sich Confirmation Bias nennt,
zu Deutsch: Bestätigungsfehler. Dieser Effekt
sorgt dafür, dass wir nur noch die Informationen
in unsere Wahrnehmung lassen,
die unsere bisherige Überzeugung
bestätigen. Wir blenden also Informationen
aus, die unserer eigenen Meinung widersprechen.
Das ist genau genommen ein
trauriges und primitives Verhalten. Aber
wir sind eben nur besser entwickelte Primaten.
Unser Gehirn funktioniert noch
immer sehr rudimentär. Nur wenn wir uns
zwingen, offener durch die Welt zu gehen
und uns auf Diskussionen einzulassen,
können wir über uns hinauswachsen.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2022 . www.erfolg-magazin.de
35
Story
GEKÜRZTER AUSZUG AUS »ICH WILL.« VON DR. DR. RAINER ZITELMANN
Johann König
– ALS ER SEINE GALERIE ERÖFFNETE, WAR ER BLIND
Johann König ist wohl weltweit der
einzige Galerist, der fast blind war, als
er seine erste Galerie eröffnete. Die
»FAZ« bezeichnete ihn als »Popstar
unter den deutschen Galeristen«.
Und das »Handelsblatt« schreibt: »Mit
Kunst zu handeln, ist beweilen selbst eine
Kunst. Johann König beherrscht sie wie
kaum ein anderer Galerist in Deutschland.«
Zudem ist König ein begnadeter Selbstvermarkter
und dies ist durchaus positiv gemeint.
Zu viele Künstler scheitern deshalb,
weil sie glauben, gute Kunst setze sich von
alleine durch und weil sie die Bedeutung
des Marketings nicht verstehen. Dies gilt
erst recht für Galeristen. Das Fachmagazin
»Kunstforum International« schrieb über
König: »Er inszeniert sich gerne in der
Presse und auf Instagram. Doch die unausgesprochene
Regel lautet immer noch: Guten
Künstlern erlaubt man den Personenkult,
Galeristen jedoch nicht. Diese sollen
in der Regel immer noch den seriösen
Schatten im Hintergrund darstellen. König
geht auf die Vorderbühne, jedoch ohne seinen
Künstlern die Schau zu stehlen.«
Im Gegenteil: König hat bewiesen, dass er
es versteht, Künstler bekannt zu machen –
und damit deren Marktwert erheblich zu
erhöhen. Er profitiert davon, wenn seine
Künstler bekannter werden, aber sie profitieren
auch von seiner Bekanntheit.
König weiß auch, dass Provokation zum
Kunstgeschäft dazugehört – in dieser Hinsicht
erinnert er an Andy Warhol. Auch
etwas anderes verbindet ihn mit Warhol:
König ist nicht einfach festzulegen, will
sich um keinen Preis in ein Schema pressen
lassen und liebt es, das Publikum zu
überraschen. Er ist sozialisiert in einem
dezidiert linken Elternhaus und wer seine
Autobiografie oder Interviews liest, merkt,
dass sein Herz auch heute links schlägt.
Was ihn jedoch nicht daran hindert, Sätze
wie diesen zu schreiben: »Zugleich war es
wichtig für die Galerie, sich noch einmal
zu verändern und größer zu werden. Es ist
die Essenz des Kapitalismus, dass er keinen
Stillstand duldet. Und nirgends sieht
36 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
Story
man das so stark wie auf dem
Kunstmarkt.«
Für ihn, sagt er im Interview mit mir, sei
der Künstler zugleich auch ein Unternehmer.
Wenn er die Überregulierung des
Kunstmarktes kritisiert, klingt es eher libertär
als links: In einem Interview mit der
»Wirtschaftswoche« prangert er die staatliche
Regulierungswut des Kunstmarktes
an: »Es gibt kein Land der Welt, in dem der
Kunsthandel so stark ausgebremst wird.
Der Staat hat die Umsatzbesteuerung für
Galerien auf 19 Prozent erhöht und ein
Kulturschutzgesetz eingeführt, das von privaten
Sammlern eine Ausfuhrgenehmigung
verlangt, wenn sie sehr alte und wertvolle
Kunstwerke ins Ausland bringen
wollen. Auch die Künstlersozialkasse
müsste reformiert werden.«
Johann König wurde am 22. Juli 1981 in
Köln geboren. Der Vater Kasper König war
Kurator und Kunstprofessor, seine Mutter
Illustratorin und sein älterer Bruder ist
Kunsthändler in New York. Im Alter von
zwölf Jahren hatte er einen schweren Unfall,
der sein Leben entscheidend verändern
sollte. König besaß eine Startschusspistole,
die eigentlich dafür gedacht war,
bei Sportwettkämpfen das Startsignal zu
geben. Das Material der Patronen bestand
aus Schwarzpulver. Als er die Schwarzpulverkügelchen
in eine Dose umfüllen wollte,
explodierte sie. Die Explosion hatte seine
Augen fast komplett zerstört. In beiden
Augen hatte er von nun an keine Pupille,
keine Linse und keine Regenbogenhaut
mehr. Die Netzhäute waren zwar stark angeschlagen,
doch zumindest an den zentralen
Stellen noch intakt. Auch der Sehnerv
war verschont geblieben. In den nächsten
Jahren musste er mehr als 30 Mal operiert
werden – zum Beispiel Hauttransplantationen
für beide Hände, Laseroperationen an
der Netzhaut, Operationen für die Stabilisierung
des Augeninnendrucks, mehrere
Hornhauttransplantationen. Heute kann er
wieder etwa 30 Prozent sehen.
Idee sei verrückt, nur einige wenige bestärkten
ihn. Begierig ließ er sich von anderen
Galeristen erklären, wie das Geschäft
funktioniert.
Seine erste Ausstellung erwies sich als totaler
Flop: Wenige Besucher, nichts verkauft,
keine Presseberichterstattung. Danach
brach er zusammen und heulte, aber er rappelte
sich rasch wieder auf: »Mir war klar,
dass ich schlicht noch nicht genug über das
Führen einer Galerie wusste. Daher begann
ich, noch stärker nachzuvollziehen, wie der
Kunstbetrieb funktioniert. Ich suchte den
Kontakt zu anderen Galeristen, Künstlern
und Kuratoren und stellte Fragen über Fragen.«
Er bohrte so lange nach und insistierte,
bis es den Leuten unangenehm war,
vermutlich oft auch darüber hinaus.
Da König kaum sehen konnte, war die Ausstellung
von Malerei zunächst kein Thema
für ihn. Die Blindheit erwies sich als Vorteil,
denn er musste umso kreativer sein. Und er
setzte alles auf eine Karte mit einer Ausstellung,
die der »Tagesspiegel« so beschrieb:
»Der junge dänische Senkrechtstarter Jeppe
Hein hat eine silberne Stahlkugel mit einem
Durchmesser von etwa 70 Zentimetern auf
den Boden der beinahe leeren Galerie gelegt.
Auf dem Fensterbrett sieht man einen Bewegungsmelder,
der mit der Stahlkugel über
Funk verbunden ist. Er setzt die Kugel immer
dann in Bewegung, wenn die Eingangstür
aufgeht und jemand den Raum betritt. Nun
rollt die massive Kugel geradeaus – bis sie mit
Wucht an eine der Wände schlägt. Jetzt ändert
sie ihre Rollrichtung und steuert die
nächste Wand an. Der ›anstößige‹ Vorgang
wiederholt sich so lange wie der Besucher
sich in dem so von der Stahlkugel traktierten
Raum aufhält – der Kunstraum zerstört sich
tendenziell durch das Verschulden des Besuchers
von selbst.«
Bilder: Murat Aslan, Marco Fischer, Thomas Schweigert
In der Schule hatte ein Lehrer sein Interesse
an der zeitgenössischen Kunst geweckt.
Johann merkte, dass er die Künstler,
die im Unterricht erwähnt wurden, persönlich
aus seinem Elternhaus kannte. Er
hatte auch selbst Freunde aus der Kunstszene
und so war für ihn klar, dass er auch
beruflich irgendetwas mit Kunst zu tun
haben wollte. So entschloss er sich schon in
seiner Schulzeit, eine Galerie zu gründen.
Im Nachhinein, so meint er, sei dies naiv
und ihm die damit verbundenen Probleme
nicht bewusst gewesen. Er war optimistisch,
dass er es schaffen würde – eine Gemeinsamkeit,
die er mit wohl allen Unternehmensgründern
teilt. Die meisten
Freunde und Bekannte erklärten ihm, die
IM ALTER VON ZWÖLF
JAHREN HATTE ER
EINEN SCHWEREN UN-
FALL, DER SEIN LEBEN
ENTSCHEIDEND VER-
ÄNDERN SOLLTE.
Der Autor
Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist ein weltweit erfolgreicher
Autor, der mittlerweile sein 25. Buch veröffentlicht
hat: »ICH WILL. Was wir von erfolgreichen
Menschen mit Behinderung lernen können.«
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2022 . www.erfolg-magazin.de
37
Story
Selbstvermarktung, ein Widerwille gegen
den »Verkauf« und der naive Glaubenssatz,
Qualität setze sich von alleine durch, sind
wahrscheinlich die Hauptgründe dafür, warum
viele Künstler so erfolglos sind.
»In Deutschland«, so König, »gehört es
einfach nicht zum Künstlerbild, dass man
auch auf sich aufmerksam machen muss.
Das ist in den USA anders.« Eines von vielen
Beispielen, wo König deshalb erfolgreich
ist, weil er nicht mit dem Strom
schwimmt, sondern Dinge anders macht
als viele andere.
Zu der Ausstellung »ONE DECADE OF FEMALE SCULPTORS«, welche die Stellung weiblicher Kunstproduktion
und Bildhauerei in den Fokus stellt, zählen über 30 Skulpturen gegenwärtiger Künstlerinnen.
»[…] MAN KÖNNTE ES DURCHAUS AUCH ›ANGE-
BEREI‹ NENNEN – IST EINES DER ZENTRALEN
STANDBEINE DES GESCHÄFTS. ICH BEHERR-
SCHE DAS INZWISCHEN SEHR GUT UND WAHR-
SCHEINLICH BESSER ALS VIELE ANDERE.«
– Johann König
König hatte an die Idee geglaubt, kratzte
alles Geld zusammen und ließ drei dieser
Kugeln herstellen. Schon bei der Eröffnung
standen die Besucher Schlange, und jeden
Tag kamen weitere. Die drei Kugeln, von
denen jede 7.000 Euro gekostet hatte,
konnte er für je 25.000 Euro verkaufen,
wovon die Hälfte an den Künstler ging.
Immerhin war etwas übriggeblieben, um
den Galeriebetrieb zumindest eine Zeit
lang sorgenfrei fortzuführen.
Im Jahr 2003, ein Jahr nach der Gründung
seiner Galerie, wurde er bereits bei der
»Liste« zugelassen, einer Nebenveranstaltung
der »Art Basel«, der weltweit größten
und wichtigsten Kunstmesse. Hier verkaufte
er das erste Mal »richtig viel Kunst«
und war so glücklich, dass er alle umarmte
und vor Freude auf dem Messestand tanzte.
Er fügt hinzu, damals habe seine Angewohnheit
ihren Anfang genommen, die
»wesentlich ist, wenn man sich auf dem
Kunstmarkt behaupten möchte: Eine ausgeprägte
Kommunikation der eigenen Erfolge
und der Erfolge der vertretenen
Künstler – man könnte es durchaus auch
›Angeberei‹ nennen – ist eines der zentralen
Standbeine des Geschäfts. Ich beherrsche
das inzwischen sehr gut und wahrscheinlich
besser als viele andere.« Das stimmt,
und man könnte sogar noch weitergehen:
Die Unterschätzung der Bedeutung von
König hat es verstanden, aus seinem Nachteil
– der Sehbehinderung – sogar einen
Vorteil zu machen. »Paradoxerweise«,
schreibt er, »ist es wahrscheinlich so, dass
meine Sehbehinderung an meinem Erfolg
einen nicht unwesentlichen Anteil hat.«
Die Blindheit steigere gewisse Empfindungen,
fast wie eine Droge. Die innere Konzentration
und Wahrnehmungssteigerung,
die durch die Kompensation von schlechtem
Sehen hervorgerufen wird, habe ihm
dabei geholfen, »das zu definieren, was ich
ganz persönlich unter Kunst verstehe.«
Heute relativiert er dies etwas: Nein, man
solle Behinderung nicht romantisch verklären,
Behinderung sei ein Nachteil, das
könne man nicht wegargumentieren. Aber,
so fügt er hinzu: »Man muss ja das Unabänderliche
akzeptieren und dann sehen,
wie man das Beste daraus macht. Ich sah
für mich damals auch gar keine andere
Alternative.«
Königs Geschichte zeigt: Was wirklich
zählt im Leben, ist nicht das, was man
sieht, sondern das, was man heute noch
nicht sieht, also Ideen. »Fantasie ist die
Gabe, unsichtbare Dinge zu sehen«, schrieb
der irische Essayist Jonathan Swift. Und als
König in einem Interview gefragt wurde,
wie es überhaupt möglich sei, als Blinder
eine Galerie zu führen, antwortete er: »Als
Galerist hat man keine Kunsthandlung,
man vertritt Künstler, die ihre Werke erst
schaffen und die man als Sparringpartner
in der Ideenfindung begleitet. Am Anfang
ist da eh nichts zu sehen.«
»ICH WILL. Was wir von
erfolgreichen Menschen mit
Behinderung lernen können«
von Rainer Zitelmann
384 Seiten
Erscheint: Juni 2021
Finanzbuch Verlag
ISBN: 978-3-95972-469-2
Bilder: kunstdokumentation.com, Cover: FinanzBuch Verlag
38 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
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Coco Chanel in dem gleichnamigen
Film aus dem Jahre 2008
SUSAN J. MOLDENHAUER ÜBER DREI LEGENDÄRE
FRAUEN UND WAS WIR VON IHNEN LERNEN KÖNNEN
Marie Curie war die erste Frau überhaupt,
die den Nobelpreis erhielt.
Was haben Coco Chanel,
Marie Curie und Simone
de Beauvoir gemeinsam?
Sie haben in
ihrem Wirkungsbereich
für bahnbrechende und prägende
Veränderungen gesorgt und damit bis
heute Spuren hinterlassen. Sie haben sich
nicht mit dem, was war, zufriedengegeben,
sondern ihre Ausgangslage angeschaut
und hinterfragt. Sie haben es gewagt,
Dinge anzupacken, anders und neu zu
denken.
Vom Mut, eigene Wege zu gehen und damit
Vorbild für viele zu werden
Coco Chanel schenkte einer ganzen Generation
von Frauen mit ihrer Mode eine
neue Lebensart. Ihre Kleidung bestach
durch Geradlinigkeit und Bequemlichkeit,
ohne dabei auf das gewisse Extra an Verführung
zu verzichten. Sie galt als Trendsetterin,
indem sie bewusst Brüche mit der
Tradition und festen Regeln beging. Coco
Chanel trug Hosen, ließ sich die Haare
schneiden und entwarf Kleidung aus Jersey,
einem Stoff, der zur damaligen Zeit
der männlichen Unterbekleidung vorbehalten
war. Mit Willenskraft und Durchhaltevermögen
schaffte sie ein Imperium,
das die Mode- und Beautywelt noch bis
heute prägt. Das »Kleine Schwarze« hängt
wahrscheinlich in fast jedem Kleiderschrank
von Frauen und Chanel Nr. 5 gehört
noch heute zu den meistverkauften
Parfüms der Welt.
Getrieben von ihrer Leidenschaft für die
Wissenschaft und Forschung stellte Marie
Curie Fragen, deren Antworten das Weltbild
bis heute nachhaltig prägen sollten. Sie
erfand das Wort »radioaktiv«, isolierte die
beiden Elemente Radium und Polonium
und war sich nicht zu schade dafür, wäh-
Bilder: IMAGO / Allstar, IMAGO / United Archives International, Christina Czybik, Cover: Eden Books
40 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
Leben
rend des Ersten Weltkriegs an der Front die
französischen Soldaten mit ihrer mobilen
Röntgenstation zu unterstützen. In einer
Zeit, als es Frauen weitgehend verwehrt war,
zu studieren, schrieb sich Marie Curie an
der Pariser Sorbonne ein, an der sie später
die erste Frau mit Lehrauftrag werden sollte.
1911 erhielt sie ein zweites Mal einen Nobelpreis,
dieses Mal der Chemie, nachdem
ihr bereits 1903 der Nobelpreis der Physik
verliehen worden war.
Als Pionierin des Feminismus gilt Simone
de Beauvoir, die sich in ihrem Leben und
Werk mit den großen Themen der Freiheit,
Emanzipation, Selbstbestimmung
und Gleichberechtigung auseinandersetzte.
Sie galt als äußerst belesen, arbeitete
nach ihrem Studium der Philologie,
Mathematik und Philosophie zunächst als
Lehrerin, bevor sie sich ganz dem Schreiben
widmete. Zeitlebens verband sie eine
fast symbiotische Beziehung zu Jean-Paul
Sartre, dessen Werk sie durch intensives
Mitdenken und -schreiben begleitete. In
die gehobene Pariser Bourgeoisie hineingeboren,
schien ihr Weg vorgezeichnet zu
sein, doch Fehlspekulationen des Vaters
machten eine Mitgift und damit einen typischen
Weg in die Ehe unmöglich. Sie
musste, vielmehr wollte, arbeiten und ein
selbstbestimmtes Leben führen, denn
»der Mensch ist frei geboren«, so ihr Zitat,
»Ich
beschäftige
mich nicht
mit dem, was
getan worden
ist. Mich
interessiert,
was getan
werden
muss.«
»Kenne deinen Wert!«
von Susan J. Moldenhauer
304 Seiten
Erscheint: März 2022
Eden Books
ISBN: 978-3-95910-352-7
das zum Schlagwort des französischen
Existenzialismus wurde.
Eine klare Position beziehen
Heute, über 70 Jahre nach Erstveröffentlichung
von Simone de Beauvoirs »Le
Deuxième Sexe« (»Das andere Geschlecht«),
ihrem Werk, das sich schonungslos
mit patriarchalen Strukturen
auseinandersetzt und, damals revolutionär,
ein selbstbestimmtes Leben für
Frauen fordert, diskutieren wir über die
Quotenregelung in Führungsetagen. Dabei
steht Frauen heute alles offen. Sie können
frei wählen, ob und was sie studieren,
welchen Berufsweg sie einschlagen und
ob sie in eine Führungsposition hineinwachsen
wollen. Sie sind top qualifiziert,
engagiert und zielstrebig. Sie können und
dürfen mit Familie oder ohne Familie
Karriere machen oder keines von
beidem.
Dennoch scheint etwas ganz Entscheidendes
in der weiblichen DNA nicht verankert
zu sein: Eine klare Position zu beziehen,
bedeutet, diese verteidigen zu wollen
und zu können, in die Auseinandersetzung
zu gehen, kritik- und leidensfähig zu
sein, wie jene drei vorgestellten Vordenke-
Die Autorin
Susan J. Moldenhauer blickt auf 21 Jahre in der
Finanzbranche zurück. Als Karrierecoach motiviert
sie andere, mit mehr Mut und dem Erkennen ihres
»Selbst-Wertes« ihren Weg erfolgreich zu gehen.
rinnen und Wegbereiterinnen es zeitlebens
waren.
Für den eigenen Wert einstehen
Es fängt bei uns selbst an, indem wir die
eigene Leistung annehmen und anerkennen.
Nicht passiv bleiben und das fleißige
Lieschen geben, das sich immer mehr
Arbeit aufbürden lässt, darauf hoffend, für
ihren Fleiß, ihre Bescheidenheit und ihren
Perfektionismus in Form einer Gehaltserhöhung
oder Beförderung endlich die
ersehnte Anerkennung zu erhalten. Weiterkommen
und Ziele zu erreichen, bedingt,
laut und sichtbar zu werden. Es bedeutet
auch, Ideen dort zu platzieren, wo
sie ernstgenommen werden, unbequem zu
werden, Fragen zu stellen und Forderungen
zu formulieren.
Oft sehe ich bei Frauen eine starke Zurückhaltung
und Unsicherheit, für sich
einzustehen und eine gerechte Kompensation
für ihre Leistung einzufordern. Mangelndes
Selbstwertgefühl, aber auch die
fehlende Akzeptanz dessen, dass es eine
Holschuld für den eigenen Erfolg gibt,
sind Schranken in vielen Köpfen. Wir sollten
diese Blockaden endlich überwinden,
um den Weg freizumachen für eine (Berufs-)Welt,
in der es keine Rolle mehr
spielt, ob die oder der neue CEO weiblichen,
männlichen oder diversen Geschlechts
ist. Wenn wir die Spielregeln
akzeptieren, ohne uns in neue, trennende
Frauenbewegungen zu verrennen, sondern
uns einmischen, mitreden und tragende
Netzwerke schaffen, werden wir Akzente
setzen. Nicht, indem wir, einer Quote sei
Dank, auf einen Posten gehievt werden,
sondern weil wir unseren Wert kennen
und wissen, dass Erfolg Auseinandersetzung,
Fokus, aber auch Rückschläge, aus
Fehlern lernen und Weitermachen bedeutet,
werden wir unsere Ziele erreichen.
Um mit Marie Curie abzuschließen: »Ich
beschäftige mich nicht mit dem, was getan
worden ist. Mich interessiert, was getan
werden muss.«
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2022 . www.erfolg-magazin.de
41
Erfolg
DER TikTok-
EFFEKT
KARIM JAMAL IM INTERVIEW ÜBER PLÖTZLICHEN
SOCIAL-MEDIA-ERFOLG UND DIE KRAFT DER FAMILIE
Karim Jamal gehört zu den
deutschen TikTok-Stars mit
derzeit über 80 Millionen
Likes. Vor zwei Jahren lud
er sein erstes Video dort
hoch, ein noch eher harmloses Urlaubsvideo.
Vor einem Jahr hat er zum ersten
Mal eine Aldi-Kassiererin parodiert –
mit Kostüm, einem »Martina«-Namensschild
in Übergröße und einem angedeuteten
Fließband. Das Video erhielt
14 Millionen Aufrufe; heute normale
Zahlen für den Comedy-Creator.
Karim, war es eher dem Zufall geschuldet,
dass du diesen Mega-Erfolg in so
kurzer Zeit aufbauen konntest, oder
steckte dahinter ein Plan?
Nein, dahinter steckt kein Plan. Das Video
mit der Aldi-Kassiererin entstand spontan
und ich hätte es beinahe nicht hochgeladen.
Ich war mir nämlich unsicher, wie es
ankommen würde, weil das für mich ein
neues Format war. Aber letztendlich habe
ich es dann doch gewagt. Und das war
genau die richtige Entscheidung.
Welchen beruflichen Hintergrund hast
du und willst du deine Creator-Karriere
zu deinem Hauptstandbein machen?
Ich bin gelernter Einzelhandelskaufmann.
Im Juli 2021 endete die Ausbildung
und seitdem bin ich hauptberuflich
als Content-Creator tätig. Und so soll es
auch erst mal weitergehen. Für später
kann ich mir vorstellen, in Richtung
Schauspiel und Moderation zu gehen.
Den ersten Schritt dahin habe ich gerade
gemacht: Anfang Januar startete mein
eigenes Funk-Format »EY JAMAL«, das
auf TikTok, YouTube und Instagram
läuft.
Du betreibst heute sehr viel Aufwand
für deine Videos. Du baust Kulissen
und entwirfst Kostüme. Alles wirkt
durch die übertriebenen Stilmittel
enorm komisch. Wie viel Zeit investierst
du dafür und wo zeichnest du die
Videos auf? Es sieht auf den ersten
Blick nach einem Keller aus.
Ja, es ist tatsächlich ein Keller. Und
gleichzeitig mein Zimmer. Dort nehme
ich alle meine Videos auf. Für eines brauche
ich circa drei bis sechs Stunden – so
lange dauert es, das Kostüm auszuwählen,
die Kulisse aufzubauen und den Dreh
selbst zu machen. Der Aufwand ist also
wirklich enorm hoch, hinter den kurzen
Clips steckt jede Menge Arbeit.
42 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
Erfolg
Du hattest bereits erste Werbedeals mit
großen Marken. Wie haben die Firmen
auf den Erfolg reagiert?
Immer sehr positiv. Sie freuen sich, dass
die Videos nicht nur hohe Aufrufzahlen
haben, sondern auch gut bei meiner
Community ankommen. Das liegt vor
allem daran, dass ich die Werbung nativ
in meinen Content integriere. Für ein
Reisebüro bin ich zum Beispiel in die
Rolle eines Flugbegleiters geschlüpft. Sowas
feiern meine Zuschauer, weil sich das
nicht großartig von meinen anderen Videos
unterscheidet – und, weil man mir
anmerkt, dass ich mich dafür nicht verstellen
muss.
»HALBE SACHEN GIBT ES BEI MIR
NICHT, 100 PROZENT SIND MEIN
MINIMUM. UND TROTZDEM IST ES
AUCH OKAY, SCHWÄCHEN
ZU HABEN.«
Den großen Comedians sagt man nach,
sie seien sehr ehrgeizig bei der Sache.
Sie überließen kaum etwas dem Zufall
und investierten viel in ihre Karriere.
Was für ein Erfolgstyp bist du?
Ich denke, dass Erfolg etwas ist, das man
sich erarbeiten muss. Wenn ich mir etwas
vornehme, gebe ich zum Beispiel alles,
um mein Ziel auch zu erreichen. Halbe
Sachen gibt es bei mir nicht, 100 Prozent
sind mein Minimum. Und trotzdem ist es
auch okay, Schwächen zu haben. Ich bin
zum Beispiel sehr perfektionistisch. Das
ist manchmal hilfreich, manchmal aber
auch nicht.
Bilder: Depositphotos / thebeststocker44, TikTok / @jamal.jamael, privat
Wie in deinem Fall kann Erfolg auch
schnell passieren. Plötzlich gibt es
Fans, die Selfies wollen, Agenturen,
die sich um einen kümmern und
große Marken, die Geld überweisen.
Wie willst du damit
umgehen und denkst du,
dass das manchen zu
Kopf steigen kann?
Bestimmt. Auch ich
musste erst lernen, damit
umzugehen. Es
waren große Schritte,
die ich da auf einmal
gegangen bin und
das gab mir zu denken.
Und es war auch
ungewohnt, als mich
plötzlich Leute auf der
Straße ansprachen. Was
mir bei all dem geholfen
hat, und was es
auch weiterhin tut, ist
meine Familie. Bei ihr
finde ich meinen Ausgleich
zum ganzen Social-Media-Trubel.
Sie
hält mich am Boden.
Und dafür bin ich sehr
dankbar.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2022 . www.erfolg-magazin.de 43
Leben
FRESSEN
ODER
GEFRESSEN
WERDEN
BUCHAUSZUG AUS »DIE TÄGLICHEN GESETZE DES ERFOLGS« VON ROBERT GREENE
44 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
Leben
Bilder: Unsplash / Ajeet Panesar, Depositphotos / EcoPic
Seit wir Menschen als Art existieren,
ist unser schieres Überleben und
unser Erfolg von unserem Realitätsbezug
abhängig. Für unsere
Vorfahren bedeutete das, dass sie
eine große Sensibilität für ihre Umwelt entwickeln,
auf jede Wetterveränderung reagieren,
die Anwesenheit von Raubtieren erspüren
und mögliche Nahrungsquellen
entdecken mussten. Sie mussten immer hellwach
und auf der Hut sein und ständig darüber
nachdenken, was ihnen die Umwelt
mitteilte.
Unter dem unmittelbaren Druck, dass jede
Unaufmerksamkeit tödliche Folgen haben
konnte, entwickelte sich das menschliche
Gehirn zu einem Instrument, das dem
Menschen nicht nur half, Gefahren zu erkennen,
sondern auch langsam die Kontrolle
über eine gefährliche Umwelt zu erringen.
Als unsere Vorfahren begannen,
auch in sich hineinzuschauen und sich
ihren Wünschen und Fantasien hinzugeben,
bestrafte sie die Realität unbarmherzig für
ihre Irrtümer und Fehl ent scheidungen.
Heute, viele 100.000 Jahre später, haben wir
immer noch dasselbe Gehirn, das für die
ursprünglichen Lebensbedingungen bestimmt
war. Weil wir jedoch immer mehr
Kontrolle über unsere Umwelt gewonnen
haben und sich der materielle Druck enorm
verringert hat, sind die Gefahren viel subtiler
geworden. Sie begegnen uns nicht
mehr in Gestalt von Leoparden, sondern
in Gestalt von Menschen und
ihrer psychologischen Tricks und
in Gestalt der heiklen politischen
und sozialen Spiele, die wir
spielen müssen. Da die Gefahren
nun weniger offensichtlich
sind, reagiert unser
Geist tendenziell weniger
sensibel auf unsere Umwelt
– was unser größtes
Problem ist. Wir wenden
uns nach innen
und vertiefen uns in
unsere Träume und
Fantasien. Wir werden
naiv.
Diese gefährliche
Neigung wird zusätzlich
dadurch
verstärkt, dass
unsere Kultur versucht,
uns alle möglichen
falschen Vorstellungen
in den
Kopf zu setzen. Dies
führt dazu, dass wir
die Welt und die
menschliche Natur sehen,
wie sie sein sollten,
und nicht, wie sie wirklich
sind. Wir handeln nach
diesen falschen Vorstellungen,
und genau wie in der Vergangenheit,
werden wir für unsere Irrtümer letztlich
durch die Realität und unsere Umwelt bestraft.
Wir verlieren dabei vermutlich nicht
das Leben, aber unser Berufsleben und
unsere Beziehungen entwickeln sich in eine
falsche Richtung. Wir machen andere Menschen
für unsere Probleme verantwortlich,
obwohl wir sie selbst durch unsere Naivität
und unsere Fantasien verursacht haben, die
wir uns zu eigen gemacht haben und die unbewusst
unsere Handlungen bestimmen.
Einige der falschen Vorstellungen in unserer
Kultur, die uns in die Irre führen können,
sind folgende: In Bezug auf unsere Berufslaufbahn
glauben wir zum Beispiel, es sei
entscheidend für unseren künftigen Erfolg,
wo wir zur Schule gegangen sind, wen wir
kennen und mit wem wir Verbindungen
haben. Wir glauben, wir müssten um jeden
Preis vermeiden, Fehler zu machen, zu
scheitern oder in Konflikte zu geraten und
müssten möglichst schnell Geld verdienen,
auf uns aufmerksam machen und an
die Spitze kommen. Wir haben
die Vorstellung,
dass Arbeit
Spaß machen
Da die Gefahren
nun weniger
offensichtlich
sind, reagiert
unser Geist tendenziell
weniger
sensibel auf unsere
Umwelt.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2022 . www.erfolg-magazin.de
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Leben
»Die Täglichen Gesetze des Erfolgs«
von Robert Greene
464 Seiten
Erschienen: Januar 2022
FinanzBuch Verlag
ISBN: 978-3-95972-565-1
sollte, dass Langeweile schlecht sei und dass
wir Abkürzungen nehmen könnten, um
wirklich gut zu werden. Wir glauben, Kreativität
sei eine Gabe, mit der wir geboren
werden. Wir sind der Ansicht, alle seien
gleich und Hierarchien gehörten der Vergangenheit
an.
In Bezug auf andere Menschen glauben wir,
die meisten unserer Freunde und Kollegen
würden uns mögen und uns nur das Beste
wünschen. Wenn sich jemand schlecht verhält,
aber Besserung gelobt, glauben wir
ihm. Wir denken, dass Menschen, die voller
Überzeugung und mit einer gewissen Empörung
sprechen, bestimmt die Wahrheit
sagen, und mächtige Menschen, einschließlich
unserer Chefs, nie unsicher seien. Wir
glauben nicht, dass sich hinter einem ausgesprochen
netten und zuvorkommenden
Verhalten ein finsteres und abartiges Wesen
verbergen kann. Wir nehmen an, dass jemand,
der fortschrittliche Ideen vertritt,
einen entsprechend tugendhaften Charakter
haben müsse, und dass Menschen immer
dankbar seien, wenn wir ihnen einen Gefallen
tun.
In Bezug auf uns selbst meinen wir, es sei
wichtig, ehrlich zu sein und anderen zu sagen,
was wir denken. Wir halten es für gut,
uns von unserer besten Seite zu zeigen –
unsere Intelligenz, unseren Fleiß
und so weiter. Wenn uns
etwas Schlimmes
zustößt, empfinden wir uns als Opfer
und in keiner Weise für das Übel verantwortlich.
Wir sehen natürlich, dass manche
Leute narzisstisch, aggressiv, neidisch, großspurig
und manipulativ sind, aber wir halten
sie für Ausnahmen, und meinen, wir
selbst hätten keine dieser Eigenschaften.
Geprägt von solchen naiven Vorstellungen,
treten wir meist als noch recht junge Menschen
in die Arbeitswelt ein und die Realität
verpasst uns einen Schlag ins Gesicht. Wir
entdecken, dass manche Menschen ein
schwaches Ego haben, oft hinterhältig sind
und ganz anders, als es den Anschein hat.
Wir werden von ihrer Gleichgültigkeit oder
von plötzlichen Akten des Verrats überrascht.
Wir selbst zu sein und einfach zu
sagen, was wir denken, kann uns in alle
möglichen Schwierigkeiten bringen. Letztlich
wird uns bewusst, dass die Arbeitswelt
voller taktischer Spiele ist, auf die uns niemand
vorbereitet hat.
Manche unserer berufli-
chen Entscheidungen, die auf dem Wunsch
nach Geld und Aufmerksamkeit beruhen,
führen zu Ernüchterung und emotionalem
Burnout und letztlich in die Sackgasse. Und
wenn wir nicht ehrlich mit uns selbst sind
und unsere eigenen Fehler und Schwächen
übertünchen, entwickeln wir Verhaltensmuster,
über die wir keine Kontrolle mehr
haben. Mit den Jahren, wenn sich die Missverständnisse,
Fehlleistungen und unrealistischen
Entscheidungen häufen, kann es
passieren, dass wir verbittert und verwirrt
werden und Schaden nehmen.
Dieses Buch, Die täglichen Gesetze des Erfolgs,
soll Ihnen dabei helfen, diese schädlichen
Verhaltensmuster aufzulösen und
Ihren Realitätsbezug wiederzufinden. Es
nimmt die falschen Vorstellungen aufs
Korn, denen wir ausgesetzt sind, und versucht,
Ihnen die fest verwurzelten Eigenschaften
der menschlichen Natur und die
reale Funktionsweise unseres Gehirns nahezubringen.
Es soll Sie in einen radikalen
Realisten verwandeln, der Menschen und
Ereignisse durch eine Klarheit schaffende
Linse sieht und mit wachsender Sensibilität
auf die Gefahren und Gelegenheiten
in seinem sozialen Umfeld
reagiert.
Bild: Unsplash / Peri Stojnic, Cover: FinanzBuch Verlag
Wir selbst zu sein und
einfach zu sagen, was wir
denken, kann uns in alle
möglichen Schwierigkeiten
bringen.
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48 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
Erfolg Magazin Top Experten
Das waren die bestbezahlten
Athletinnen 2021
TOP
EXPERTEN
Naomi Osaka, Serena und Venus Williams – drei Tennisspielerinnen
sind die bestbezahlten Athletinnen 2021. Auf Platz vier
folgt mit Simone Biles eine Turnerin. Zu diesem Ergebnis kam
eine Analyse, die das »Forbes«-Magazin kürzlich veröffentlichte.
Nach Einschätzungen von »Forbes« hatten die Top-Ten-Athletinnen
damit 23 Prozent mehr Bruttoeinkommen als noch im
Jahr 2020 – insgesamt 167 Millionen US-Dollar besitzen sie gemeinsam.
Davon entfallen allein 57,3 Millionen US-Dollar auf
Naomi Osaka, Serena Williams folgt mit 45,9 Millionen. »Forbes«-Redakteur
Brett Knight berichtet, dass viele Fachleute
dieses Wachstum unter anderem auf die mittlerweile größere
Bereitschaft von Geldgebern zurückführen, auch in den Frauensport
zu investieren.
Doch abgesehen von den vergleichsweise hohen Einkommen
von Osaka und Serena Williams, zeichnet sich ein durchwachseneres
Bild des Athletinnen-Verdienstes ab: Im Hinblick auf das
Einkommen folgen die weiteren Athletinnen nämlich nur mit
großem Abstand. 11,3 Millionen US-Dollar, nur ein knappes
Viertel der Einnahmen ihrer Schwester, konnte Venus Williams,
verdienen. Das Einkommen der viertplatzierten Turnerin Simone
Biles, mit 25 Weltmeisterschaftsmedaillen die bisher erfolgreichste
WM-Teilnehmerin, beläuft sich sogar »nur« auf 10,1
Millionen US-Dollar.
Auch im Hinblick auf ihre männlichen Counterparts ist der Einkommensunterschied
der Athletinnen auffällig. Hier kam Osaka
auf lediglich Platz zwölf und Williams auf Platz 28. Das geht
aus einem »Forbes«-Ranking im letzten Jahr hervor, welches die
Schätzungen von Mai 2020 bis Mai 2021 berücksichtigte. Darüber
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Eintritt in die Top Ten der Athletinnen niedriger, als es noch bis
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Kevin Huber
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