Erfolg Magazin Ausgabe 05-2022
Ein Spiegel der Provokation – LISA ECKHART im Interview »Es geht immer um Wachstum«: Das Erfolgsrezept des Dirk Kreuter Die 500 wichtigsten Köpfe der Erfolgswelt Erfolg im Beruf – Dr. Dr. Rainer Zitelmann Rich Bitch – Auszug aus dem Buch »Sei du selbst und werde reich« von Jeanine Hurte Vom Opfer zum Macher – Gabriel Schandl Bewusstsein – Karsten Brocke SYLVESTER STALLONE: Vom Pornodarsteller zum Golden Globe Gewinner – Michael Jagersbacher Mut zum Risiko Argumente für den Kapitalismus – DR. DR. RAINER ZITELMANN im Interview Macht wird missverstanden – Auszug aus dem Buch »Power for all« von Julie Battilana und Tiziano Casciaro Kündigen für den Unternehmenserfolg Was braucht es, um im Vertrieb erfolgreich zu bleiben? NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt BEST OF WEB: Schauen Sie doch mal online rein ERFOLG Magazin Top Experten ERFOLG Magazin Brand Ambassadors
Ein Spiegel der Provokation – LISA ECKHART im Interview
»Es geht immer um Wachstum«: Das Erfolgsrezept des Dirk Kreuter
Die 500 wichtigsten Köpfe der Erfolgswelt
Erfolg im Beruf – Dr. Dr. Rainer Zitelmann
Rich Bitch – Auszug aus dem Buch »Sei du selbst und werde reich« von Jeanine Hurte
Vom Opfer zum Macher – Gabriel Schandl
Bewusstsein – Karsten Brocke
SYLVESTER STALLONE: Vom Pornodarsteller zum Golden Globe Gewinner – Michael Jagersbacher
Mut zum Risiko
Argumente für den Kapitalismus – DR. DR. RAINER ZITELMANN im Interview
Macht wird missverstanden – Auszug aus dem Buch »Power for all« von Julie Battilana und Tiziano Casciaro
Kündigen für den Unternehmenserfolg
Was braucht es, um im Vertrieb erfolgreich zu bleiben?
NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt
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POWER FOR ALL: MACHT WIRD MISSVERSTANDEN
5/ 2022
DIE 500
WICHTIGSTEN
KÖPFE DER
ERFOLGSWELT
Verleger
Julien Backhaus
über Grenzen
6 TIPPS FÜR
ERFOLG IM BERUF
SYLVESTER
STALLONE
ERFOLGSSTORY
CHRISTIAN LUX
VERTRIEBSERFOLG
LISA
ECKHART
IM INTERVIEW
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Editorial
Bild: Ronny Wunderlich
Julien Backhaus
Verleger und
Herausgeber
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Das nächste Heft
erscheint am
27. Oktober 2022
Mit Überheblichkeit ans Ziel
Reden wir über Grenzen. Unser Cover-Star Lisa Eckhart übertritt
sie mit Genuss, täglich. Sie ist mittlerweile ein Synonym
für die kabarettistische Grenzerfahrung geworden. Halb
Europa diskutiert darüber, ob man sie diese Grenzen übertreten
lassen darf oder nicht. Und braucht man eine gewisse Überheblichkeit,
diese Grenzen zu sprengen? Das Wörterbuch sagt
uns, dass überhebliche Menschen ihre eigenen Fähigkeiten
überschätzen. Mit anderen Worten: Sie wollen etwas schaffen,
das sie bisher noch nicht geschafft haben. Hätten Albert Einstein,
Thomas Edison oder Elon Musk auf diesen dummen Rat
gehört, sich nicht selbst zu überschätzen, wären sie niemals in
die Geschichtsbücher eingegangen.
Egal, in welchen Bereich der Weltgeschichte wir blicken, wir
werden immer auf Menschen stoßen, die es ihrer Selbstüberschätzung
zu verdanken hatten, bisherige Grenzen einreißen zu
können. Unser Gehirn ist ein mächtiges Werkzeug. Was wir
ihm einprogrammieren, wird zur Realität. Allerdings ist es sehr
viel leichter, sich etwas zu merken, als etwas zu vergessen. Die
Grenzen, die unser Umfeld und wir selbst uns eingeredet haben,
bestimmen unsere Ergebnisse. Die damalige Professorin
für Psychologie an der Harvard University, Carol Dweck,
unterscheidet in ihrem Buch »Selbstbild« zwischen einem statischen
und einem dynamischen Selbstbild. Menschen mit
einem statischen Selbstbild sehen sich sozusagen als Opfer
ihrer Erbanlagen. Menschen mit einem dynamischen Selbstbild
hingegen glauben an das eigene Wachstumspotenzial. In Experimenten
fand sie heraus, dass Menschen ihre Fähigkeiten um
ein Vielfaches verbessern konnten, wenn sie ihr Denken
veränderten.
Viel Vergnügen beim Lesen
Ihr Julien Backhaus
Impressum
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Erfolg Magazin ISSN 25057342
Verlag Backhaus Verlag GmbH ist ein Unternehmen
der Backhaus Mediengruppe Holding
GmbH, Geschäftsführender Gesellschafter
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Redaktion/Grafik Erfolg Magazin
Chefredakteur (V. i. S. d. P.): Julien D. Backhaus
Redaktionsleitung: Johanna Schmidt
Redaktion: Anna Seifert, Martina Karaczko
E-Mail: redaktion@backhausverlag.de
Layout und Gestaltung: Judith Iben, Jasmin Päper,
Christina Meyer, Johanna Schmidt
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Herausgeber, Verleger: Julien D. Backhaus
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Alle Rechte vorbehalten.
INHALT 5/2022
12
Lisa Eckhart:
Ein Spiegel der
Provokationen
Erfolg
Erfolg im Beruf
Rainer Zitelmann............................................ 8
Ein Spiegel der Provokationen
Lisa Eckhart im Interview.............................. 12
»Es geht immer um Wachstum« –
Das Erfolgskonzept des Dirk Kreuter.............. IV
Die 500 wichtigsten Köpfe der
Erfolgswelt.................................................. VIII
Leben
Mut zum Risiko
Jürgen Wechsler im Interview....................... 28
Argumente für den Kapitalismus
Rainer Zitelmann im Interview......................30
Story
Sylvester Stallone
Michael Jagersbacher................................... 24
IV
Dirk Kreuter
»Es geht immer
um Wachstum«
»OB DU GLÜCKLICH BIST
ODER NICHT, HÄNGT NICHT
MIT DEN UMSTÄNDEN
ZUSAMMEN, SONDERN MIT
DEINER BEWERTUNG.«
Bilder: Dominik Pfau, Lighthousestudio, Barbara Potter, IMAGO / ELIOTPRESS.ONLINE
4 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
ERFOLG
D A S L E S E N E R F O L G R E I C H E magazin
Einstellung
Rich Bitch – ein Buchauszug von
Jeanine Hurte............................................... 16
Vom Opfer zum Macher
Gabriel Schandl............................................ 18
Kündigen für den Unternehmenserfolg........ 37
24
Sylverster Stallone – vom Pornodarsteller
zum Golden-Globe-Gewinner
Wissen
Bewusstsein
Karsten Brocke............................................. 22
Macht wird missverstanden – ein Buchauszug
von Julie Battilana und Tiziana Casciaro........ 32
Was braucht es, um im Vertrieb erfolgreich
zu bleiben?................................................... 38
Sonstiges
News: ............................................................ 6
Best of Web:
Schauen Sie doch mal online rein................. 40
Die Erfolg Magazin Top Experten................. 41
Die Erfolg Magazin Brand Ambassadors....... 42
Hall of Fame: Dirk Kreuter............................ XV
30
Rainer Zitelmann
im Interview
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de
5
News
NEWS
21. Stuttgarter Wissensforum:
Technische Highlights und geballte Expertise
Bereits seit über zwanzig Jahren versammeln sich auf dem
Stuttgarter Wissensforum Führungskräfte, Eventmanager und
Personen aus den Bereichen Marketing und Vertrieb. Am 14.
Oktober 2022 ist es wieder soweit: Die Stuttgarter Porsche-
Arena bietet ihren renommierten Gästen aus der Business-Welt
Platz, um aus der Expertise von über zehn Top Referenten neue
Impulse schöpfen zu können. Im Vorfeld des mittlerweile 21.
Events wurde nun von Seiten der Redneragentur Speakers Excellence
ein inhaltlich weit gefächertes Spektrum angekündigt,
das die derzeitigen Trends aus den Themenbereichen Unternehmensführung
und Management sowie Erfolg im Marketing
und der persönlichen Weiterentwicklung abzudecken vermag.
Unter den bekanntesten Experten, die auf dem Wissenschaftsforum
sprechen werden, finden sich etwa die Unternehmerin
Isabel Grupp und der Experte für Unternehmensführung Professor
Dr. Arnold Weissmann, welche den diesjährigen Wirtschaftstalk
»Richtig entscheiden in bewegten Zeiten« präsentieren
werden. In weiteren der insgesamt auf 600 Minuten
angesetzten Tagung spricht Ex-Model und Stuntfrau Miriam
Höller über ihre bewegte Karriere und darüber, was es bedeutet,
»Herausforderungen (zu) begegnen und daran (zu) wachsen«.
Zudem berichtet der frühere Geheimagent Leo Martin
von den »Geheimwaffen der Kommunikation«. Bei diesem Beitrag
wartet das Wissenschaftsforum sogar noch mit einer Neuerung
auf, die eine »völlig neue technologische Dimension«
eröffnen wird, wie Speakers-Excellence-Geschäftsführer Gerd
Kulhavy meint: Denn hier kommen, ebenso wie bei den Ausführungen
von Erik Händeler zur »Geschichte der Zukunft«,
Hologramm-Effekte zum Einsatz, die den Zuschauern auch ein
visuell beeindruckendes Erlebnis bieten sollen.
Teilnehmen können Interessierte übrigens nicht nur vor Ort:
Wie schon in den vergangenen Jahren haben sie durch die Flex-
Ticket-Option die Möglichkeit, online dabei zu sein; ein dreiwöchiger
On-Demand-Zugang ist inklusive.
Bilder: Speakers Excellence, IMAGO / YAY Images / Beautiful Sports / Sven Simon
ERFOLGSZITAT
Richard Branson
Jeden Tag neu auf Instagram
bei @erfolgmagazin
»Ich war so voller Zuversicht,
dass ich nie innehielt.«
6 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
News
Die Fußball-Europameisterschaft begeistert regelmäßig eine
Vielzahl an Sport-Enthusiasten und sorgt damit für hohe Einschaltquoten.
Doch im Gegensatz zu den Spielen der Männer,
ist Frauenfußball nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen
– bisher jedenfalls. Denn ob sich dies nach der EM in England,
bei der es Deutschland bis ins Finale schaffte, womöglich
ändern könnte, wird auf verschiedenen Medienportalen – von
»welt.de« bis zum Internet-Auftritt des »BR« – diskutiert.
Aktuelle News aus der Erfolgswelt
Rekord-Einschaltquoten: Wie die EM den
Blick auf den Frauenfußball veränderte
Den Zahlen zufolge war die Women’s Euro 2022 bereits ein voller
Erfolg: In Deutschland verfolgten knapp 18 Millionen Menschen
das Finale gegen das Gastgeberland – so viele wie nie
zuvor. Der bisherige Bestwert, 16,95 Millionen Zuschauer, wurde
beim Viertelfinale der in Deutschland ausgetragenen Weltmeisterschaft
2011 gemessen, berichtet der »BR«.
Doch vereinzelte Rekord-Einschaltquoten genügten nicht lautet
der Tenor, wie er insbesondere von Seiten des Teams sowie
vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu vernehmen ist. Letzterer
hatte erst im Dezember 2021 die Strategie »Frauen im Fußball
FF27>>« verabschiedet und sich somit als ein Ziel gesetzt, bis
2027 die mediale Reichweite des Frauenfußballs zu verdoppeln.
Zudem forderte die Trainerin der deutschen Spielerinnen, Martina
Voss-Tecklenburg, gegenüber der »Frankfurter Allgemeine
Zeitung« (FAZ) ein Grundgehalt für die Spielerinnen.
Die neu gewonnenen Fans des Frauenfußballs nachhaltig zu binden,
sieht Spielerin Svenja Huth als eine der nächsten Ziele an.
Hierzu bräuchte es sinnvolle Anstoßzeiten und Medienübertragungen,
meinte sie. Enthusiastisch anlässlich der ersten Erfolge
zeigte sich hingegen Kapitänin Alexandra Popp: »Wir erhoffen
uns natürlich schon, dass jetzt etwas passiert. Einen größeren
Hype kannst du fast nicht schaffen«, wird sie in der »FAZ« zitiert.
Susanne Klatten fördert Europas Start-up-Szene
Sie ist bereits als reichste Frau Deutschlands bekannt, jetzt möchte
sie den Erfolg anderer verstärkt fördern: Im Gespräch mit dem
»Handelsblatt« erklärte BMW-Erbin Susanne Klatten unlängst,
warum sie plant, ihren Start-up-Hub UnternehmerTUM auf ganz
Europa auszuweiten. »Ich glaube an einen europäischen Markt
und an eine Autarkie im weitesten Sinne. Wenn wir technologisch
unabhängig bleiben, wahren wir auch unsere Kultur und
unsere europäische Identität«, sagte sie dem Medium. Europa
müsse auch in Zukunft »gegenüber China oder den USA bestehen«.
Eine wichtige Rolle dabei spielen ihrer Ansicht nach
Tech-Start-ups, die sie mit dem Hub maßgeblich fördert.
Der Start-up-Hub UnternehmerTUM wurde vor 20 Jahren durch
Susanne Klatten und Helmut Schönberger ins Leben gerufen
und ist an die Technische Universität (TU) München angeschlossen.
Nach Angaben des Unternehmens hat er sich zur Aufgabe
gemacht, das »führende Zentrum für Gründung und Innovation
Europas« zu sein. Allein im Jahr 2021 sammelten die daran beteiligten,
über 1.000 Start-ups mehr als 3,5 Milliarden Euro ein.
Etwa 50 Gründerzentren plane man in Europa, berichtet auch
der »Business Insider« unter Berufung auf die Aussagen des
Start-up-Hub-Mitbegründers Helmut Schönberger. Wie das weitere
Vorgehen der UnternehmerTUM-Spitze konkret aussieht,
darüber sei bisher noch nichts weiter bekannt, so das Medium.
»Derzeit nehmen wir Kontakt zu anderen europäischen Unternehmerfamilien
und zu Forschungsinstituten auf«, hieß es lediglich
von Seiten der Millionenerbin.
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de
7
Erfolg
ERFOLG
IM BERUF
– DIE SECHS WICHTIGSTEN TIPPS
GEKÜRZTER AUSZUG AUS EINEM BUCH VON DR. DR. RAINER ZITELMANN
Werner Bill Gates Otto ist als ist bekannter als Mitbegründer Gründer eines
Versanddienstes von Microsoft ein ein gutes gutes Beispiel Bespiel für für einen
Menschen, der Erfolg in im Beruf genießt.
8 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
Erfolg
1.
Suchen Sie einen Job, den Sie
lieben!
»Es ist doch blöd, einen Job,
den man nicht mag, nur zu
machen, weil er sich im persönlichen
Lebenslauf gut macht. Ist das
nicht ein bisschen so, als würde man mit
Sex bis zum hohen Alter warten?« Der
Vergleich stammt von dem Investor
Warren Buffett. Er meint, man solle das
arbeiten, was einem große Freude macht,
was dem eigenen Talent und den eigenen
Neigungen entspricht. Viele Menschen
sind in einem bestimmten Job, weil sie
sich im Alter von 20 Jahren einmal dafür
entschieden haben oder weil ihnen damals
ihre Eltern gesagt haben, das sei das
Richtige für sie. Und so bleiben sie über
Jahre und Jahrzehnte in diesem Job, obwohl
sie dort weder gut verdienen noch
Anerkennung bekommen.
Bilder: Depositphotos / ChinaImages, IMAGO / ZUMA Wire
Seien Sie kein »bedürftiger«
Bewerber!
»In gewissem Sinne sind die
meisten Bewerber wie Bett-
2. ler – sie akzeptieren alles
und sind nicht wählerisch«, meinte der
Erfolgsautor David J. Schwartz. Ja! Gehen
Sie mit Respekt und mit aufrechtem
Gang in ein Bewerbungsgespräch! Versuchen
Sie nicht, um jeden Preis Ihrem
Gegenüber nach dem Mund zu reden,
denn das wird es als Schwäche auslegen
und seine Achtung vor Ihnen mindern.
Sie sollen zwar zeigen, dass Sie den Job
wirklich wollen, aber Sie dürfen dabei
nicht bedürftig wirken, so als ob Sie unbedingt
darauf angewiesen wären. Stellen
Sie höflich, aber auch selbstbewusst Fragen.
Der Repräsentant der Firma, bei der
Sie sich bewerben, sollte das Gefühl bekommen,
dass nicht nur Sie sich bei ihm,
sondern dass sich die Firma auch bei
Ihnen bewerben muss. Wenn Sie dieses
Gefühl bei Ihrem Gegenüber erzeugen,
steigert das immens Ihre Chancen, den
Job zu bekommen. Bei der Bewerbung
um einen Job ist es so wie beim Werben
um eine Frau: Ein Mann wird für eine
Frau attraktiver, wenn sie das Gefühl hat,
dass dieser auch von anderen Frauen begehrt
wird und dass sie sich auch ein
wenig anstrengen muss, um ihn zu bekommen.
Bedürftige Bewerber haben
»Es ist doch blöd, einen Job, den man
nicht mag, nur zu machen, weil er sich im
persönlichen Lebenslauf gut macht. Ist
das nicht ein bisschen so, als würde man
mit Sex bis zum hohen Alter warten?«
– WARREN BUFFETT
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de
9
Erfolg
»Geschäftigkeit ist
eine Form von
Faulheit – Faulheit
des Denkens und
wahllosen Handelns.
In Arbeit zu
ertrinken ist
ebenso unproduktiv,
wie gar nichts
zu tun – und es ist
weitaus
unangenehmer.«
– TIMOTHY FERRISS
es dagegen immer schwer – beim Liebeswerben
wie beim Bewerbungsgespräch.
3.
Sehen Sie Ihren Chef als Ihren
wichtigsten Kunden!
Auch dieser Tipp kommt
von einem Erfolgsautor,
Brian Tracy: »Am Arbeitsplatz
ist Ihr Chef Ihr primärer Kunde.
Ihre Fähigkeit, ihn zufriedenzustellen,
Der Autor
Dr. Dr. Rainer Zitelmann veröffentlichte als
weltweit erfolgreicher Autor zuletzt sein 25.
Buch: »ICH WILL. Was wir von erfolgreichen
Menschen mit Behinderung lernen können«.
hat mehr Einfluss auf Ihre Zukunft, Ihr
Einkommen und Ihre Karriere als alles
andere, das Sie tun können. Sie können
jedem anderen auf die Füße treten –
wenn Ihr Chef mit Ihnen zufrieden ist,
ist Ihnen Ihr Job sicher.«
Tracy meint natürlich nicht, dass Sie
Ihrem Chef nach dem Munde reden
sollten, denn das schätzen die meisten
Vorgesetzten nicht. Kein Vorgesetzter
wird wirklichen Respekt vor einem Jasager
ohne Rückgrat und ohne eigene
Meinung haben. Wenn Tracy sagt, Ihr
Chef sei Ihr primärer Kunde, dann heißt
das etwas anderes. Bitte überlegen Sie
einen Moment: Wissen Sie wirklich genau,
was Ihr Chef von Ihnen erwartet?
Wenn ja: Woher wissen Sie das? Haben
Sie mit ihm ausdrücklich darüber gesprochen?
Hier ein Vorschlag: Schreiben
Sie die zehn Dinge auf, von denen Sie
glauben, dass sie Ihrem Chef am wichtigsten
sind. Und dann vereinbaren Sie
mit ihm ein Gespräch und bitten Sie ihn,
für jede Tätigkeit beziehungsweise
Eigenschaft auf dieser Liste eine Punktzahl
zu geben – von 1 für »wenig wichtig«
bis zu 10 »von höchster Wichtigkeit«.
Sagen Sie Ihrem Chef, Sie wollten
vorankommen und sich verbessern –
und dafür ganz sichergehen, dass Sie ab
sofort die Prioritäten richtig setzen. Ihr
Chef wird das schätzen, denn bei einer
Umfrage unter Vorständen beziehungsweise
Geschäftsführern nach dem »idealen
Mitarbeiter« antworteten die meisten,
dass die wichtigste Fähigkeit eines
Angestellten diejenige sei, die richtigen
Prioritäten zu setzen.
4.
Erstarren Sie nicht in
Routinearbeiten!
Werner Otto war einer der
reichsten Deutschen und
gründete die Otto-Gruppe.
Er sagte einmal: »Wer nur in seinen Aufgaben
stehen bleibt, wer nur in der gelernten
Routine des einmal Erreichten
verharrt, wer nicht von der Begeisterung
für die Weiterentwicklung besessen ist,
hat es schwer bei uns. Denn wir bauen
immer an der Zukunft.« Verharren auch
Sie in Ihrem Beruf in der gelernten Routine?
Oder sind Sie »von der Begeisterung
für die Weiterentwicklung besessen«?
Wenn Sie Ihren Job ordentlich
machen, dann werden Sie – vorausgesetzt,
Ihrer Firma geht es wirtschaftlich
10 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
Erfolg
Bilder: IIMAGO / ZUMA Wire / Hans Blossey, Thomas Schweigert, Cover: FinanzBuch Verlag
gut – Ihren Job wahrscheinlich behalten.
Viel mehr können Sie jedoch nicht erwarten.
Wollen Sie deutlich mehr verdienen
als heute und in Ihrer Firma aufsteigen,
dann genügt das nicht. Haben
Sie in letzter Zeit neue Ideen entwickelt,
wie Ihre Firma mehr Geld verdienen
kann? Haben Sie Ideen für neue Produkte
oder Geschäftsfelder eingebracht?
Haben Sie Ideen entwickelt, wie man
neue, tolle Mitarbeiter finden kann? Haben
Sie neue Kunden für Ihre Firma gewonnen?
Haben Sie Vorschläge gemacht,
wie Ihre Firma Kosten einsparen
kann? Sie meinen, all dies sei »nicht Ihre
Aufgabe«? Genau diese Denkweise ist es,
die dazu führt, dass die meisten Angestellten
nicht aufsteigen und sich ihr Gehalt
nicht so entwickelt, wie sie sich das
wünschen.
5.
Lernen Sie, zu delegieren!
Der Unternehmer John Davison
Rockefeller Sr. war der
reichste Mensch in der Geschichte
– sogar reicher als
heute Jeff Bezos, Bill Gates oder Warren
Buffett. Sein Erfolgsgeheimnis: »Ich
arbeite nach dem Prinzip, dass man niemals
etwas selbst tun soll, was jemand
anders für einen erledigen kann.« Wollen
Sie Erfolg im Berufsleben haben, dann
müssen Sie lernen, zu delegieren. Fragen
Sie sich bei jeder Aktivität: »Kann das nur
ich oder könnte das auch ein anderer
Mitarbeiter erledigen, zum Beispiel jemand,
der ein geringeres Gehalt bezieht?«
Wenn Sie zum Beispiel Dinge tun, die
ebenso gut Ihre Assistentin tun könnte,
dann verschwenden Sie das Geld der
Firma – und Sie verschwenden Ihre
Arbeitszeit.
Warum fällt es so vielen Menschen
schwer, zu delegieren? Eine beliebte Ausrede
lautet: »Bis ich das erklärt habe, dauert
es so lange, dann könnte ich das gleich
selbst machen.« Wahr ist: Manchmal
dauert es sogar deutlich länger, jemandem
etwas zu erklären, als es selbst zu
tun. Wenn er das jedoch gelernt hat und
es dann nicht ein Mal, sondern hundert
Mal tun wird, dann hat sich der Zeiteinsatz
für Sie gelohnt. Manche Menschen
sind auch nicht bereit, zu akzeptieren,
dass eine Sache, die sie nicht selbst erledigen,
vielleicht nicht genauso gut gemacht
wird, als ob sie es selbst getan hätten. Es
ist besser, Sie lernen zu akzeptieren, dass
manche Dinge in einem solchen Fall eben
nur zu 90 Prozent gut gemacht werden –
was aber oft vollkommen ausreichend ist.
Sie haben dann jedenfalls mehr Zeit,
Dinge zu tun, die eine höhere Wertschöpfung
für Ihre Firma bedeuten.
»Am Arbeitsplatz ist Ihr Chef Ihr primärer
Kunde. Ihre Fähigkeit, ihn zufriedenzustellen,
hat mehr Einfluss auf Ihre Zukunft,
Ihr Einkommen und Ihre Karriere
als alles andere, das Sie tun können.«
– BRIAN TRACY
6.
Verwechseln Sie nicht Geschäftigkeit
mit effizienter Arbeit!
Der Bestsellerautor Timothy
Ferriss warnt davor, Geschäftigkeit
mit effizienter
Arbeit zu verwechseln: »Geschäftigkeit
ist eine Form von Faulheit – Faulheit des
Denkens und wahllosen Handelns. In
Arbeit zu ertrinken ist ebenso unproduktiv,
wie gar nichts zu tun – und es ist
weitaus unangenehmer.« Viele Angestellte
messen ihren eigenen Beitrag für
die Firma daran, wie lange sie arbeiten,
wie geschäftig sie sind, wie viel sie herumwirbeln.
Kein Kunde und nur die
»Die Kunst des erfolgreichen
Lebens«
von Rainer Zitelmann
352 Seiten
Erschienen: Juli 2019
FinanzBuch Verlag
ISBN: 978-3-95972-244-5
weniger intelligenten Vorgesetzten messen
ihre Mitarbeiter daran. Sie haben
bestimmt schon gehört, dass 20 Prozent
Ihrer Aktivitäten für 80 Prozent des Erfolges
verantwortlich sind. Also sollten
Sie herausfinden, welche 20 Prozent das
sind – und sich dann genau darauf konzentrieren.
Bei den allermeisten Menschen,
die im Leben nicht so recht vorankommen,
liegt es nicht daran, dass sie
zu wenig tun und zu faul wären, sondern
dass sie zu viele nutzlose Dinge tun und
zu wenig von dem, was wirklich zu den
Ergebnissen führt, die den entscheidenden
Unterschied ausmachen.
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de
11
Erfolg
LISA ECKHART:
EIN SPIEGEL DER
PROVOKATIONEN
12
www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
Erfolg
Kabarettistin Lisa Eckhart
eckt an, drückt Finger in
Wunden und lächelt dabei
charmant von der Bühne
herab. Sie lässt sich in
keine Schublade stecken, dafür steht
sie zu gerne auf ihrem Podest. In unserem
Interview spricht sie mit Verleger
Julien Backhaus über die Ernsthaftigkeit
hinter lustigen Statements und
über ihr neues Buch »Boum«. Dabei
offenbart sie, dass ihre kalkulierte Fassade
nur vom Menschen Lisa Eckhart
ablenkt.
Frau Eckhart, Sie wollten ja eigentlich
Lehrerin werden, warum sind Sie es
dann doch nicht geworden?
Ich habe festgestellt, ich brauche ein Publikum,
das all seine Rechte auf psychische
und körperliche Unversehrtheit an
der Garderobe abgibt, und das ist bei
Kindern leider nicht der Fall.
Sie wollten auch mal Schauspielerin
werden und sind es dann aber nicht geworden
– bewusst nicht?
Nein, talentfrei nicht. Das wurde mir an
20 Schauspielschulen bescheinigt, dass
ich doch, wenn ich mich überhaupt der
Welt aufdrängen muss, bitte nur hinter
der Bühne schreiben, aber niemals auf
die Bühne gehen soll. Sie hatten vollkommen
recht, aber ich habe dennoch
einen Schlupfwinkel gefunden, in dem
ich mich ganz gut breitgemacht habe.
Sie waren viel unterwegs, mitunter an
den schönsten Orten Europas – also
Graz, Paris, London –, und dann sind
Sie ausgerechnet nach Berlin gezogen.
Wie kommt man auf die Idee?
Ach, es hat mich eigentlich nur amüsiert,
dass mir ein Erasmusjahr zugestanden
wurde – der Österreicherin
von Paris aus. Das hat mir natürlich viel
Hass eingebracht bei den französischen
Studenten. Sie haben aber letztlich eingesehen,
dass es die Österreicherin vielleicht
am nötigsten hätte, mal ordentlich
Deutsch zu lernen. Deswegen
konnte ich die Animositäten dann
beiseitelegen.
Warum wurde es dann Kabarett? Das
war sicher kein Zufall.
Das kann ich wirklich nicht sagen. Ich
habe Texte auf der Bühne dargeboten
und es war nicht beabsichtigt, dass die
Leute lachen, sondern es kam womöglich
zunächst aus Beklemmung, aus
Angst. Ich weiß es nicht, was das für eine
Reaktionsbildung war, aber da sie gelacht
haben, hat man mich ins Kabarett verfrachtet
und mir soll das nur recht sein.
Eines Ihrer Markenzeichen ist die Provokation.
Hat sich das schon immer
durch Ihr Leben gezogen?
Ich habe das persönlich nie so empfunden,
ich reagiere auf Dinge, die ich als
Provokation empfinde. Und ich meine,
wenn wir in dieser Welt die Zeitung aufschlagen
– also bei aller Liebe zum Narzissmus
–, so provokant wie alles, was
ich da lese, bin ich nicht. Ich gehe nur
darauf ein, unterstreiche manche provokante
Dinge in der Welt und führe sie
noch mal auf der Bühne auf.
Also wird das falsch verstanden?
Es ist eine Interpretation, die aber in der
Schule, ich würde sagen, die Note befriedigend
erhalten sollte. Es ist die leichteste
Interpretation.
Sie haben sich in einem Interview als
Philanthrop geoutet, verhalten sich
aber konträr, wollen eigentlich gar
nichts mit Menschen zu tun haben.
Wie geht das zusammen?
Nein, ich finde das nicht konträr, ich
möchte mir diese Philanthropie unbedingt
erhalten, deswegen gehe ich sehr
auf Abstand zu Menschen und das ist
gegenseitig gemeint. Ich möchte sie
nicht mit meiner letztlich doch sterblichen
Langweiligkeit belästigen, sie haben
schon so wenig Idole, eines möchte
ich ihnen noch lassen. Wenn es Gott
und den Kaiser schon nicht mehr gibt,
dann soll wenigstens die Eckhart noch
auf ihrem Podest bleiben. Ich möchte
aber auch nicht durch kleine Boshaftigkeiten
der Menschen in meiner Philanthropie
gestört werden. Das ist ein
gegenseitiger Nichtangriffspakt, und der
funktioniert bislang ganz gut. Ich gedenke
nicht, ihn zu brechen.
Jetzt wollten viele dieser Menschen Sie
aber »canceln«. Fällt es da manchmal
nicht doch schwer, den Menschen so
liebevoll entgegenzutreten?
Nein. Es fällt nicht schwer, weil gerade
die, die dieses vermeintliche Canceln betreiben
– ich nenne sie gar nicht mal
meine Kritiker, sondern meine verwirrten
Verehrer –, teilweise mehr Zeit aufwenden,
um sich meine Videos anzuschauen,
Dinge von mir zu lesen, als
meine ergebensten Verehrer. Und wie
kann ich ihnen das noch zum Vorwurf
machen, wenn sie den ganzen Tag mit
mir ausfüllen?
Viele dieser Menschen gehören zur
»Generation Snowflake«. Jetzt ist die
Frage: Besteht tatsächlich die ganze
junge Generation aus »Snowflakes«
oder sind nur die Gestörten viel lauter
als die anderen?
Ich glaube ja, man darf die Jungen wirklich
nicht pauschal verurteilen. Ich habe
immer wieder Menschen, von den
Jüngsten angefangen bei 12, 13, bis Mitte
30, in meiner Show und ich muss feststellen,
da gibt es schon noch Hoffnung.
Also ja, es sind natürlich die Lauten,
Bilder: Dominik Pfau
Jetzt sind Sie in Leipzig, da gibt es sehr
viele herzliche Menschen. Kommen Sie
da gut zurecht?
Ja, wunderbar. Also, wir halten einander
nicht für einen Fehler der Natur, sondern
haben uns so allmählich herangetastet
aneinander, Österreicher und Ostdeutsche.
Und mittlerweile hege ich ja
schon den Plan, eher in die Politik zu
gehen und diese beiden Länder zu vereinen,
weil ich finde, dass wir sehr viel
gemeinsam haben.
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de 13
Erfolg
vorgefunden haben«, was mich eher an
eine Toilette erinnert, denn an die Erde.
Das fände ich ein bisschen schade, evolutionär
gesehen.
Jetzt müssen wir da gleichzeitig über
den Tod sprechen und den mögen Sie
nicht so. Sie haben mal in einem Interview
gesagt, dass Sie eigentlich Angst
vor dem Tod haben.
Ja, irrsinnige. Aber ich glaube, das ist
normal, also mir kommt es so vor, dass
die Menschen viel zu wenig an den Tod
denken. Leute, die Bücher zweimal lesen
– da denke ich schon, ihr habt die Sterblichkeit
nicht ganz akzeptiert. Ihr habt
nicht viel Zeit, komm, komm, komm! Es
gibt noch viele Sachen zu erledigen und
da bin ich erstaunt, wie sehr die Leute
eigentlich immer Zeit verplempern,
auch mit Hektik natürlich. Viele sind
sehr gehetzt, immer dabei, etwas zu tun,
aber im Grunde nicht dabei, etwas zu
schaffen. Und das beseelt mich sehr, dieser
Wunsch, etwas zu schaffen, was dann
womöglich bleibt, auch wenn es natürlich
ein frommer Wunsch ist, weil es
nicht unbedingt eine gedächtnisstarke
Zeit ist, in der wir leben.
»Es gibt noch viele Sachen zu erledigen
und da bin ich erstaunt, wie sehr die
Leute eigentlich immer Zeit verplempern,
auch mit Hektik natürlich.«
die man dann wahrnimmt, aber ich will
mich dem nicht anschließen, dass die
ganze Jugend verdorben sei durch die
Tugend, das stimmt nicht.
Werden Sie versuchen, Ihre eigenen
Kinder irgendwie in eine Richtung zu
lenken oder dürfen die sowohl als auch
werden, sowohl »Snowflake« als auch
»Hardliner«?
Die dürfen alles – also mein Kind, ich
beharre auf das Unikat. Ich wollte nie
Kinder von der Stange, sondern nur dieses
Einzelstück. Ich werde natürlich
sanften Drill und Zucht und Ordnung
ausüben. Aber letzten Endes hat er keinen
vorgezeichneten Weg, außer den,
mich zu lieben und zu ehren.
Das Thema Fußabdrücke passt dazu,
Sie hinterlassen ja welche in der Kunstgeschichte.
Gefällt Ihnen das oder
nicht?
Auf jeden Fall. Ich finde, dass viel zu viel
Negatives überhaupt über den Begriff
Fußabdruck gesagt wird. Wir haben ja
diesen ökologischen Fußabdruck und
seitdem wird das als dieses Stigma bezeichnet.
Was gibt es Schöneres, als etwas
seinen Stempel aufzudrücken? Ich
glaube auch, wenn wir einen Sinn im
Leben haben, dann ist es der, als gesamte
Gattung Mensch uns dieser Welt aufzudrücken
und nicht etwa dieses, was jetzt
vor allem durch den Umweltschutz und
auch sonst propagiert wird, dieses Bild
»Wir verlassen die Welt, so wie wir sie
Jetzt sind Sie natürlich aber auch eine
Karrieresau, würden viele sagen, also
immer »on the road«. Von ebendieser
Hektik haben Sie wahrscheinlich viel
in Ihrem Alltag, oder?
Nein, ich habe tatsächlich keine Hektik.
Also, ich bin jetzt ausreichend erfolgreich
und reich, dass ich keine Armbanduhr
tragen muss. Das bedeutet, ich
habe immer Menschen um mich herum,
die den Satz sagen »Frau Eckhart, es ist
Zeit«. Und das bedeutet für mich, ich
habe keine Hektik, ich muss nie auf irgendeine
Uhr blicken, ich muss nie
überlegen, wo ich wann bin, ich werde
sanft durch das Leben geschoben. Insofern
kann ich wirklich mit Fug und
Recht behaupten, ich bin dahingehend
gelassen.
Nun gibt es viele Menschen, die diese
Balance nicht schaffen, was würden Sie
denen sagen?
Dass sie daran nicht verzweifeln sollen.
Wir sind, glaube ich, immer entfremdete
Wesen als Menschen, und irgendwo
zerrissen und natürlich völlig
verzweifelt auf der Suche nach irgendeinem
Sinn. Man muss, glaube ich, sein
Symptom umarmen, anstatt zu versuchen,
dagegen anzukämpfen. Ich glaube,
die meisten machen sich durch ihre
Achtsamkeit viel unglücklicher, als sie
es von Anfang eigentlich sind, wir sind
ja nicht nur das Zeitalter der Neurosen,
weil man sich verstellt. Sondern das
Zeitalter der Depressionen, weil jeder
14 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
Erfolg
verzweifelt versucht, er selbst zu sein
und sich zu entfalten. Und das, glaube
ich, macht notgedrungen unglücklich.
Also, ein bisschen weniger versuchen
glücklich zu sein, und dann ist man es
plötzlich auch.
Man hat Ihnen den Stempel »Erfolg«
aufgedrückt, wie haben Sie für sich
selbst Erfolg definiert?
Vor allem durch das viele Reisen habe
ich festgestellt und muss hier meinen
Manager und Zen-Meister zitieren: »Erfolg
ist, in jedem Hotel auf die Toilette
gehen zu können.« Das ist ein weiser
Spruch.
Jetzt haben Sie ein neues Buch,
»Boum«. Worum geht es da? Die
Grundlage des Plots erinnerte mich
ein bisschen an Sie, aber ich weiß
nicht, ob es was miteinander zu tun
haben soll, mit der Studentin in
Paris?
Es geht um zwei Dinge. Es geht zum
einen um die Ohnmacht der Sprache. Im
Moment wird ja viel über die Macht der
Sprache gesprochen. Da ist nun aber
eine eigentlich stumme Protagonistin,
die in eine Welt geworfen wird, in der
Sprache nichts zu sagen hat. Sie versteht
die anderen nicht, kann sich selbst nicht
ausdrücken und gerade dadurch reüssiert
sie.
»Boum«
von Lisa Eckhart
368 Seiten
Erschienen: August 2022
Zsolnay Verlag
ISBN: 978-3-552-07307-4
Aktuelle Termine und Auftritte finden sich unter www.lisaeckhart.com
»Also, ein bisschen weniger versuchen
glücklich zu sein, und dann ist man es
plötzlich auch.«
Weil sie eine Fremdsprache spricht
oder weil sie irgendwie anders ist?
Sie spricht eine Fremdsprache und ist
aber auch so ein bisschen anders.
Bilder: Dominik Pfau, Cover: Zsolnay Verlag
Sie könnte ja auch eine Autistin sein.
Nein, das ist sie nachweislich nicht. Ich
pathologisiere oder psychologisiere
meine Figuren nicht und zum anderen
geht es um Körper. Trotz all diesem –
ich muss es Geschwätz von Body Positivity
nennen – ist es doch, finde ich, eine
sehr körperfeindliche Zeit und darum
geht es in dem Buch um sehr körperbetonte
Figuren: um Krüppel, um Huren,
um Models – allesamt wirklich bedrohte
Minderheiten in Frankreich.
Gegen diese drei Gruppen werden dort
auch immer Gesetze erlassen: Die Models
dürfen nicht mehr mager sein – wo
ich sage, es ist genauso ihr Recht –, die
Bettler werden verbannt aus der Straße
und Prostitution ist sowieso verboten in
Frankreich in gewisser Hinsicht. Denen
wollte ich auch ein kleines Denkmal errichten,
diesen Figuren, die eben nicht
durch geistige Arbeit bestehen, wie es
jetzt ja in der digitalisierten Welt immer
mehr der Fall ist, sondern die ihre Körper
brauchen – und wie viel Verachtung
diesen Menschen dafür entgegengebracht
wird.
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de
15
Einstellung
RICH BITCH
AUSZUG AUS »SEI DU SELBST UND WERDE REICH« VON JEANINE HURTE
MacKenzie Bezos ist die
Ex-Ehefrau von Jeff Bezos,
dem Gründer von Amazon.
DURCH VORBILDER LERNEN, WAS IM LEBEN MÖGLICH IST
Noch immer fühlt
es sich für einige
vielleicht komisch an,
die beiden Wörter
zusammenzudenken –
Frauen und Macht.
Selbstverständlich können wir
nicht alles nur aus uns selbst
heraus machen. Der Mensch
lernt durch Vorbilder. Am Anfang
sind es unsere Eltern, später
die Freunde, das Umfeld. Bei aller
Skepsis: Auch der Lehrer, der Dozent,
der Chef kann ein Vorbild sein. Auf
unserer eigenen Reise als Unternehmerin
sind es vor allem andere Unternehmerinnen
und machtvolle Frauen, die
uns beeindrucken. Noch immer fühlt es
sich für einige vielleicht komisch an, die
beiden Wörter zusammenzudenken –
Frauen und Macht. Ich selbst bin im
Bewusstsein nur weniger machtvoller
Frauen groß geworden, im Vergleich zu
den machtvollen Männern, von denen
ich ständig gehört habe.
Welche machtvollen Frauen kommen
dir spontan in den Kopf? Welches sind
die fünf vermögendsten Frauen der
Welt? Ich bin mir sicher, du kennst auf
16 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
Einstellung
jeden Fall zwei der vermögendsten Männer
der Welt – Jeff Bezos (Gründer von
Amazon) und Bill Gates (Gründer von
Microsoft). Doch die wenigsten von uns
kennen die Namen der fünf reichsten
Frauen.
Laut dem Forbes Magazin waren es im
Jahr 2021 die folgenden fünf Frauen:
1.
Alice Walton ist die Tochter des
Walmart-Gründers Sam Walton
und besitzt ein Vermögen von
54,4 Milliarden US-Dollar. Sie hat dieses
Vermögen geerbt.
2.
Françoise Bettencourt ist die
Enkelin des Gründers von
L’Oréal. Sie besitzt ein Vermögen
von 48,9 Milliarden US-Dollar. Sie
hat dieses Vermögen ebenfalls geerbt.
3.
Julia Flesher Koch ist die
Witwe von David Koch –
Gründer von Koch Industries.
Ihr Vermögen wird auf 38,2 Milliarden
US-Dollar geschätzt. Auch sie hat dieses
Vermögen geerbt.
4.
MacKenzie Bezos ist die Ex-
Ehefrau von Jeff Bezos, dem
Gründer von Amazon. Ihr
Vermögen wird auf 36 Milliarden US-
Dollar geschätzt. Sie besitzt 4 Prozent der
Amazon-Aktien. Sie hat ihr Vermögen im
Scheidungsprozess erlangt.
5.
Beate Heister und Karl Albrecht
Junior sind die Kinder
und Erben von Karl Albrecht
Senior, der im Juli 2014 im Alter von 94
Jahren verstarb. Karl Albrecht hatte mit
seinem Bruder Theo das Aldi Imperium
erschaffen. Ihr Vermögen wird auf 33,3
Milliarden US-Dollar geschätzt. Beate
Heister hat ihr Vermögen geerbt.
Schauen wir uns im Vergleich die fünf
vermögendsten Männer der Welt an. Sie
alle sind Selfmade-Milliardäre: Jeff Bezos,
Bill Gates, Warren Buffet (Gründer von
Meine weiblichen Vorbilder waren die Frauen, die
ich in meiner beruflichen Laufbahn kennengelernt
habe, sowie natürlich die Frauen, über die in den
Medien berichtet wurde.
Berkshire Hathaway) und Larry Ellison
(Gründer Oracle). Es ist, als wollte uns
die Geschichte noch immer erzählen,
dass du als Frau nur wirklich reich wirst,
wenn du einen erfolgreichen Mann hast.
In den letzten Jahren habe ich mehr als
tausend Frauen zu Geld- und Business-
Themen gecoacht, und dabei ist mir immer
wieder aufgefallen, dass die meisten
Frauen von Natur aus klein spielen. Viele
Frauen haben als Ziel, vielleicht 10.000 €
oder maximal 100.000 € Monatseinnahmen
zu generieren. Sie stellen sich gar
nicht erst die Frage, wie ihr Produkt ganz
Deutschland oder die ganze Welt erreichen
könnte! Es fühlt sich für viele Frauen
unangenehm an, solche Dinge überhaupt
zu denken.
Meine weiblichen Vorbilder waren die
Frauen, die ich in meiner beruflichen
Laufbahn kennengelernt habe, sowie natürlich
die Frauen, über die in den Medien
berichtet wurde. Ich habe diese
Frauen als Frauen wahrgenommen, die
stark männlich wirkten: kurze Haare,
knallharte Gesichtszüge. Sie wirkten
meist verbittert und gefühlskalt – als wären
sie in eine Rolle geschlüpft, trügen
eine Maske vor dem Gesicht. Vor allem
hatte ich immer das Gefühl, diese Frauen
hätten sich ihren Erfolg »hart und schwer
erkämpft«. Ich habe mich immer gefragt,
ob das der Preis für meine Karriere wäre:
dass ich eine solche Frau werden müsste?
Das wollte ich nicht. Also habe ich mir
die Frage gestellt: Wie könnte es noch
gehen? Wie geht es leichter? Wie geht es
weiblicher?
Eine Antwort auf diese Fragen war definitiv
mein eigenes Unternehmen, in
dem ich bis heute meine eigenen Regeln
und Preise bestimme. Das ist es
wohl, was ich am meisten am Unternehmertum
liebe. Es gibt einfach keine
Grenzen – wenn ich sie nicht selbst
zulasse.
Zu meinen bekanntesten Regeln
gehören:
• Nur Premiumpreise und keine
Dumpingpreise.
• Ich darf Multimillionen verdienen
mit einem kleinen Team.
• Mein Fokus liegt auf zahlenden
Kunden und nicht auf Followern und
Reichweite.
• Ich versuche so wenig wie möglich
zu arbeiten und dabei am meisten zu
verdienen.
• Ich muss niemanden von irgendetwas
überzeugen. Kunden kaufen oder
kaufen nicht.
• Ich oder mein Team führen grundsätzlich
keine Verkaufsgespräche, weil
ich davon gar nichts halte.
• Umsatzziele sorgen für maximales
Wachstum im gesamten Team.
• Mal spende ich etwas und mal nicht.
• Ich erlaube, dass mein Bauchgefühl
mein Business führt. Egal, was andere
davon halten. Solange der Kontostand
stimmt, ist alles fein.
Bild: IMAGO / Future Image, Cover: FinanzBuch Verlag
»Sei du selbst und werde reich«
von Jeanine Hurte
200 Seiten
Erschienen am: 16. August 2022
FinanzBuch Verlag
ISBN: 978-3-95972-614-6
Eine andere Antwort, die ich auf diese
Fragen erhalten habe, entstammt dem
alten und tiefen Wissen zum Thema
Weiblichkeit. Als ich erstmals auf dieses
Wissen aufmerksam wurde, spürte ich
eine starke, fast körperliche Abneigung.
Meine Weiblichkeit war das letzte Thema,
mit dem ich mich auseinandersetzen
wollte. Ich habe gar nicht wirklich verstanden,
was dieses Thema mit dem Erfolg
meines Unternehmens zu haben
sollte.
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de
17
Einstellung
Erfolg
Gabriel Macht
in seiner Rolle als Harvey Specter.
VOM
OPFER
ZUM
MACHER
Resilienz ist mehr als ein
geflügeltes Modewort.
18 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
Einstellung
Was soll denn das jetzt
sein? Eine weitere
Plattitüde oder Kalenderweisheit?
Nein,
es ist die ganz klare
Ausrichtung auf ein gewünschtes Ergebnis,
das folgt, wenn wir klar sind in unseren
Gedanken und Handlungen, wie in
Erfolg schon als letzte vier Buchstaben
angelegt. Auf jede Handlung bekommen
wir Folgen, sind es allerdings die, die wir
auch wollen? Gerade in Zeiten wie diesen
– Pandemie seit zwei Jahren, Krieg in
der Nähe, Inflation und drohende Wirtschaftskrise,
Preissteigerungen ungeahnten
Ausmaßes – brauchen wir flexible
Wege, Klarheit im Kopf und eine fette
Portion Resilienz mehr denn je, wenn wir
nicht in die kollektive Depression verfallen
wollen. Wie geht das konkret und was
ist das überhaupt?
Wenn wir ins Handeln kommen, statt
nur zu reden, egal wie die Umstände
draußen gerade sind, wenn wir aufhören
zu grübeln und uns unnötig Sorgen zu
machen, passiert folgende Konsequenz:
Wir sind »reich an Folgen«, also »Erfolgreich«,
das ist das Ziel. Ein schönes, motivierendes
und vor allem branchenübergreifendes
Ziel: die Folgen zu erhöhen,
die du gerne hättest in deinem Leben.
Dazu hilft es enorm, auch dein Warum
zu kennen und auch dein Wozu. Sobald
deine ganz persönliche Sinnfrage beantwortet
ist, ergeben sich daraus Wege und
Ziele.
Wo wären wir ohne klare Ziele? Aktuell
zeigen immer mehr selbst ernannte oder
auch echte Experten Wege dorthin – und
machen damit gutes Geld. Was die meisten
von ihnen allerdings nicht erwähnen,
sind die Hürden, die Rückschläge,
die Hindernisse, die uns zwangsläufig
auf dem Weg dorthin begegnen werden
oder schon begegnet sind. Der Traum
vom schnellen Geld, großen Ruhm und
hallenfüllenden Erfolg zieht viele an.
Leider geben auch wieder viele auf, weil
sie merken, so schnell und einfach geht
das dann doch nicht.
Fleiß (Arbeit) steht, ist im Wörterbuch.«
Ich liebe Rückschläge. Aber meistens
erst später. Weshalb? Sie stärken mich.
Uns. Viele kennen den Satz: »War der
Tag nicht dein Freund, so war er dein
Lehrer.« Jawohl. Das nennt man Persönlichkeitsentwicklung,
vorausgesetzt,
man will dazulernen. Diese Fähigkeit
könnte man bei Menschen, die in der
Weiterbildung tätig sind, ja zurecht
voraussetzen.
Ein anderes Wort für die Fähigkeit, immer
wieder aufzustehen, nach Rückschlägen,
Setbacks, Misserfolgen, heißt
Resilienz. Es ist die innere Stärke, die
durch Schwierigkeiten nicht ab-, sondern
zunimmt. Gleichzeitig braucht es
dafür einen Rahmen, ein wiederholtes
Tun von Dingen und ein wiederholtes
Aufhören mit Dingen. Was meine ich
mit Dingen? All das, was uns guttut, öfter
zu tun; all das, was uns schwächt,
seltener.
Mein geschätzter Kollege und Präsentationscoach
Georg Wawschinek, CSP,
würde jetzt sagen: »Jo eh!« Dieser österreichische
Ausspruch bedeutet so viel
wie: »Ich stimme deinen Ausführungen
grundsätzlich zu, setze sie aber trotzdem
nicht um.« Wir wissen ja (eigentlich),
was uns guttut. Warum gibt es dann immer
mehr Kollegen, Menschen, die ausbrennen,
depressiv werden/sind oder
generell krank? Oder frustriert aufhö-
»The only time success
comes before work is in
the dictionary.«
– Harvey Specter
ren? Das ist eine Entwicklung, die gefällt
mir nicht, sie macht mich traurig, denn
das müsste so nicht sein. Zuallererst beginnt
»es« in unserem Kopf. Es geht um
das Mindset. Wie bewerten wir das, was
uns passiert?
Das Leben, unser Beruf biegen uns
manchmal ganz schön, zwingen uns in
die Knie. Aber so gut wie nie zwingt es
uns, unten zu bleiben. Mal dauert es länger,
mal kürzer, im Endeffekt ist es
unsere Entscheidung, wie wir mit den
»Rahmenbedingungen« umgehen, und
die sind bei jedem von uns sowohl
unterschiedlich als auch oft genug gefühlt
und tatsächlich schwer.
Im Zusammenhang mit der Resilienz-
Forschung wird gerne Viktor Frankl zitiert.
Er ist einer der wenigen, die ein
Konzentrationslager der Nazis überlebt
haben, und hat danach mehrere Bücher
geschrieben, als Psychotherapeut gearbeitet
und die Grundlage der Logo-
Bilder: IMAGO / Mary Evans / SKATA
Der Hauptdarsteller in einer meiner
Lieblingsserien namens »Suits«, Harvey
Specter, ist ein höchst erfolgreicher Anwalt
in New York. 1.000 Dollar Stundenlohn,
Millionen auf dem privaten Konto.
Aber auch er sagt: »The only time success
comes before work is in the dictionary.«
Was sinngemäß so viel bedeutet
wie: »Der einzige Ort, an dem Erfolg vor
Viktor Frankl
Neurologe und Psychiater
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de
19
Einstellung
therapie gelegt. Frankls Ansatz ist und
war, dass wir nicht bestimmen können,
was uns passiert, aber sehr wohl, wie wir
damit umgehen wollen. Diese (letzte)
Freiheit kann uns keiner nehmen. Alles
andere schon. Das ist von der Einstellung
her großes Kino, denn wir alle müssen
an dieser Stelle zugeben: Er hat
recht. Es liegt an uns, ob wir uns als
Opfer der Umstände betrachten oder
zum Gestalter mutieren. Wir müssen
uns ja nicht gleich theatralisch wie der
Phönix aus der Asche erheben, oft sind
es die kleinen Entscheidungen des Alltags,
die uns auf dem Weg vorwärts oder
auch rückwärts bringen – und zwar
unsere eigenen. Und diese treffen wir
zwangsläufig, bewusst oder unbewusst,
auf dem Weg zum Erfolg täglich. Dieser
ist gepflastert mit Schwierigkeiten, aber
auch mit schönen Momenten. Die Aussicht,
oben angekommen, belohnt für
viele Stunden voller Schweiß und Tränen,
voller Arbeit. Diesen Weg gemeinsam
zu gehen, auch das macht Sinn.
Wenn einer stolpert, hilft ihm der andere
auf. Und auch wenn wir alleine auf
den Bühnen des Lebens stehen, wir
Menschen sind soziale Wesen, auf Hilfe
angewiesen und in der Lage, selbst Hilfe
zu geben. Wie gut es ist, das zu wissen.
Und wie viel besser, es zu leben.
Ihnen, mir und uns allen wünsche ich
noch viel Durchhaltevermögen, wir werden
es brauchen! Ich werde nicht aufhören,
mich und andere auf diesem Weg
zu ermutigen. Dazu gibt es demnächst
auch mehrere Veranstaltungen, z. B. das
Greator Festival in Köln, wenn Sie mich
und weitere Top-Speaker mal live erleben
wollen. Oder das Wissensforum in
Graz. Sehen wir uns? Ich würde mich
freuen.
Ach ja, und eines noch (das klingt auf
Englisch so gut, dass es fast zu schade ist
zum Übersetzen): Love it, change it or
leave it. But don’t complain!
Wie können wir unsere ganz persönliche Resilienz stärken?
Ein paar »Jo eh«-Vorschläge:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Entscheiden, Entscheidungen zu treffen (ja, das klingt komisch, ist aber
ernst gemeint), egal wann, egal wo.
Vom Opfer zum Gestalter werden und Rückschläge als Lernerfahrung
definieren.
Schwierige Ereignisse des Lebens annehmen, sich eingestehen, was es mit
einem macht, und dann um Hilfe fragen.
Die »richtigen« Fragen stellen, um gestärkt aus der Situation hervorzugehen,
lösungsorientierte, ressourcenorientierte, zukunftsorientierte Fragen.
Verantwortung für unser Tun übernehmen und aufhören zu jammern.
Kraft schöpfen aus unterschiedlichen Quellen, die uns guttun: Glauben,
Familie, Freunde, Literatur, Kunst, Schönes, Reisen, Hobbys, Sport, bei
manchen kann das sogar die Arbeit sein.
Es liegt an uns, ob wir
uns als Opfer der Umstände
betrachten oder
zum Gestalter mutieren.
7.
8.
Uns Ziele setzen und so die Selbstbestimmung erhöhen, Energiefresser reduzieren
und vermeiden.
Uns Auszeiten und Pausen gönnen, diese bewusst und mit allen Sinnen
genießen.
Der Autor
9.
In einem Beruf arbeiten, der uns Spaß macht, uns fordert und uns Sinn gibt.
10.
11.
12.
13.
Viel für unsere Gesundheit tun, die besten Dinge kosten nichts und sind in
der Nähe: Wasser, Natur und Bewegung.
Anderen geben und anderen helfen. »Sei du die Veränderung, die du dir in
der Welt wünschst.« (Mahatma Gandhi)
Ständig dazulernen, von jedem und überall.
Deine Beziehungen pflegen, sie sind wertvoll. (Keiner, der am Sterbebett
liegt, hätte rückblickend gerne mehr Zeit im Büro verbracht.)
Gabriel Schandl ist Unternehmensberater,
Vortragsredner, Trendscout und Autor. Mit
seinem Trainerteam begleitet er Unternehmen
im Aus- und Weiterbildungsbereich.
Bild: Bina Bonelli
20 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
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Wissen
Bewusstsein
Wie man Aufmerksamkeit erlangt und bewusste
Entscheidungen bei sich und anderen herbeiführt
Sich mit dem Bewusstsein zu beschäftigen,
bedeutet zunächst zu
verstehen, was dies eigentlich
ist. Es kann eine nie endende
philosophisch-religiöse Diskussion
über das Phänomen des Bewusstseins
geben oder eine neurowissenschaftliche
Betrachtung dessen, wie Bewusstsein
mit dem Grad der Aufmerksamkeit beziehungsweise
Eintrübung der Aufmerksamkeit
zusammenhängt, denn auch Reflexe
werden zum Bewusstsein gezählt.
Da unser Gehirn die Welt noch nie gesehen
hat und auch nie sehen wird, bleiben
»nur« die Sinnesreize, die wirken. Unsere
Sinnesorgane wiederum empfangen Impulse
über Nervenbahnen, die ans Gehirn
weitergeleitet werden, woraufhin
dann die ankommenden Einzelimpulse
zu ganz bestimmten Bildern und Eindrücken,
Momenten und Gefühlen verarbeitet
werden.
Nur wenn die Reizschwelle
überschritten wird, wird uns
dieser Reiz auch bewusst.
Prof. Christof Koch, Chief Science Officer
am Allen Institute for Brain Science in
Seattle und California Institute of Technology
in Pasadena entwickelte zusammen
mit dem Nobelpreisträger Francis
Crick eine neue Theorie des Bewusstseins.
Er ist einer der weltweit renommiertesten
Hirnforscher und beschreibt
in seinem Buch »Bewusstsein: Bekenntnisse
eines Hirnforschers«, dass das Bewusstsein
aus den neuronalen Merkmalen
des Gehirns erwächst. Ihm zufolge
entstehen Gedanken und Gefühle aufgrund
physikalischer Prozesse zwischen
den Nervenzellen. Neuronales Substrat,
das sich kausal selbst organisiert, so
Koch, sorgt für phänomenale Zustände,
die sich in Aufmerksamkeit und Bewusstsein
ausdrücken.
Soweit die Theorie. Machen wir ein kleines
Gedankenspiel. Erinnern Sie sich an
die letzte Auto- oder Zugfahrt, die möglicherweise
Stunden andauerte. Mal ehrlich:
An was können Sie sich wirklich
22
www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
Wissen
noch erinnern, was kam in Ihr Bewusstsein?
Sicher herzlich wenig, es ist unfassbar
viel Ihrer Aufmerksamkeit entgangen.
Wieso? Erst wenn eine gewisse
Reizschwelle unmaskiert ist oder genügend
Intensität hat, um die Bewusstseinsschwelle
zu überwinden, also ein überschwelliger
(supraliminaler) Reiz im
Gehirn ausgelöst wird, dann nehmen
Menschen ihn wahr. Die wahrscheinlich
zuverlässigste Methode, um dies zu
untersuchen, ist die Konstanz-Methode,
bei der verschiedene Intensitäten im
Schwellenbereich in einer zufälligen Reihenfolge
dargeboten werden. Nur wenn
die Reizschwelle überschritten wird, wird
uns dieser Reiz auch bewusst. Leider ist es
aber nicht immer so. Auch vorkonditonierte
Reize, die uns kaum oder nicht
bewusstwerden, beeinflussen uns stark;
zum Beispiel beim »Priming- oder auch
Anker-Effekt« (unbewusste Vorbereitung
eines Reiz-Reaktions-Schemas).
In den vergangenen Jahren wurde meist
von einer absoluten Wahrnehmungsschwelle
ausgegangen, was bedeutet, dass
der Wechsel von der Nicht-Wahrnehmung
eines Reizes zur Wahrnehmung
abrupt erfolgt. Da aber die Bedingungen
während des Wahrnehmungsprozesses
zu verschiedenen Zeitpunkten, aufgrund
von verschiedenen Vorkonditionierun-
gen, anderen Kontexten, Fakten und Informationszugängen
unterschiedlich
sind, geht heute die Wissenschaft eher
davon aus, dass der Übergang vom Unbewussten
zum Bewussten eher graduell,
also allmählich erfolgt.
Was bedeutet dies nun in der Praxis für
Führungskräfte, moderne Vermarkter,
Verkäufer und Menschen, die andere
Menschen aktivieren wollen, Entscheidungen
zu treffen?
Erstens: Menschen können bewusste
Entscheidungen nur treffen, wenn ihnen
die Entscheidungsmöglichkeiten auch
wirklich selbst bekannt werden.
Zweitens: Bewusstsein wird meist nur
erreicht, wenn es Ihnen gelingt, die
Wahrnehmungsschwelle bei Ihnen
selbst oder dem anderen Menschen zu
durchbrechen. Dies funktioniert oftmals
mit einem sogenannten Ah-Effekt im
menschlichen Gehirn. Also dem intrinsischen
Satz: »Das wusste ich bisher
nicht«, »das war mir nicht bekannt«
oder »wow«.
Drittens: Nur die bewusst wahrgenommene
Selbsterkenntnis in Menschen
führt zur Möglichkeit, bewusst Entscheidungen
zu treffen und sie dann
Der Autor
Karsten Brocke ist Experte für Wahl- und
Kaufentscheidungen, Dozent und Mitglied
der Akademie für neurowissenschaftliches
Bildungsmanagement.
hinterfragen zu können, um auch andere
oder einfach nur weitere Möglichkeiten
in Betracht zu ziehen.
Nehmen wir das Bewusstsein als gegeben
hin, so können wir versuchen, seine
Beziehung zur objektiven, naturwissenschaftlich
erfassbaren Welt zu verstehen.
Das Bewusstsein ist eben die Gesamtheit
von komplexen neurophysiologischen
Prozessen. Es ist ein mentaler Zustand
eines Individuums – einschließlich der
dazu nötigen Wachheit. Werden auch
wir wach!
Bilder: Depositphotos / KrisCole, Sebastian Schwarz, Grafik: eigene Darstellung nach Karsten Brocke – Akademie für neurowissenschaftliches Bildungsmanagement
Ablauf im Gehirn bei der Aktivierung des Bewusstseins mit der
»Excitaren-Kommunikation« (präfrontaler Kortex)
AH-EFFEKT (Das wusste ich nicht.)
ERKENNRNIS (Da muss sich was ändern.)
Der Mensch ist aktiviert!
EINSICHT (Es betrifft mich selbst.)
ABSICHT (Das kann so nicht bleiben.)
Die Wahrscheinlichkeit,
Entscheidungen zu treffen,
steigt drastisch.
HANDLUNG (Das verändere ich.)
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de
23
Story
24
www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
Story
SYLVESTER
STALLONE
VOM PORNODARSTELLER ZUM GOLDEN-GLOBE-GEWINNER
Bilder: IMAGO / ELIOTPRESS.ONLINE / ZUMA Wire
Michael Sylvester Gardenzio
Stallone wurde
am 6. Juli 1946 in New
York City geboren und
gilt als einer der erfolgreichsten
und berühmtesten Schauspieler,
die Hollywood jemals hervorgebracht
hat. Auch als Drehbuchautor,
Produzent und Filmregisseur sorgte
»Sly« für Aufsehen und klingelnde Kinokassen.
Es gelang ihm als einem der wenigen,
das Film-Genre der späten 70er
und 80er als Muskel-Actiondarsteller
maßgeblich zu prägen und mitzugestalten.
Doch Sylvester Stallone ist weitaus
mehr als ein hirnloser Muskelprotz, wie
ich zeigen werde. Dazu möchte ich nicht
nur die Sonnenseiten, sondern besonders
die Herausforderungen, denen er
sich stellen musste, aufzeigen.
Auswandererkind mit schlechten
Ausgangsbedingungen
Wenn wir uns ansehen, wie erfolgreich
Sylvester Stallone in den vergangenen
vier Jahrzehnten war, fällt es schwer, sich
ihn als kleinen Jungen vorzustellen, der
mit einer Muskellähmung im Gesicht zu
kämpfen hatte. Kampf bestimmte Stallones
Leben von Geburt an, denn der
Einsatz einer Geburtszange sorgte für
eine dauerhafte Lähmung seiner unteren
linken Gesichtshälfte. Zu diesem Zeitpunkt
deutete wenig auf eine sagenhafte
Schauspielkarriere in Hollywood hin.
Besonders in seiner Kindheit litt der
kleine Sylvester unter diesem besonderen
»ICH GLAUBE, DASS ES DOCH GANZ ANGENEHM IST,
UNS MÄNNER ZU HABEN: EIN ANDERER GERUCH,
EIN ANDERER KÖRPER, EINE ANDERE STIMME,
DIE ILLUSION, EINEN BESCHÜTZER ZU HABEN.«
– SYLVESTER STALLONE
Sylvester Stallone mit seiner Ehefrau
Jennifer Flavin und seinen Töchtern
Sistine, Scarlet und Sophia Stallone.
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de
25
Story
Merkmal. Wegen seiner italienischen
Abstammung musste er sich auch immer
wieder beweisen. Vielleicht war dies
auch der Grund dafür, weshalb Sport
und besonders Training im Fitnesscenter
zu seinen beliebtesten Freizeitaktivitäten
wurden.
Heute sind die Gesichtslähmung und die
daraus folgende Aussprache ein absolutes
Markenzeichen und Alleinstellungsmerkmal.
Wer erinnert sich nicht an den
berühmten Schrei in Rocky: »AD-
RIAN!« Ein Glanzpunkt in seiner sagenhaften
Karriere.
Karrierestart in der Pornoindustrie
Den Start in die Filmszene stellte sich Stallone
sicherlich anders vor. Er bekam Ablehnungen
noch und nöcher. Aufgrund
seines Sprachfehlers und seiner Gesichtslähmung
konnten sich nur wenige Menschen
vorstellen, dass er jemals Fuß fassen
könnte in Hollywood. Tatsächlich schienen
seine Kritiker zunächst Recht zu bekommen.
Aus Geldnot nahm der 24-Jährige
eine Rolle als Pornodarsteller im Softpornofilm
»Kitty & Studs« an. Seine Karriere
hatte er sich sicherlich anders vorgestellt.
Es gelang dem zähen Stallone jedoch,
auch kleine Nebenrollen in Filmen von
Woody Allen (»Bananas«) und in Dick
Richards »Fahr zur Hölle, Liebling« zu
ergattern. Dennoch reichte das Geld
hinten und vorne nicht, sodass er sich
durchrang, seinen Hund Butkus für 50
Dollar zu verkaufen. Es war der Tiefpunkt
für den jungen Stallone. Doch nur
eine Woche später gelang es ihm, Butkus
wieder zurückzukaufen, für stolze 3000
Dollar. Wie war ihm das gelungen?
Und dann kam »Rocky«
Innerhalb weniger Tage schrieb der junge
Stallone das Drehbuch für den späteren
Welterfolg »Rocky«. Er selbst verhandelte
mit verschiedenen Hollywood-Agenten,
die ihm bis zu 360.000 Dollar für das
Drehbuch boten – eine fantastische
Summe in den 70er-Jahren. Doch Sly
lehnte dankend ab. Er wollte seine Schauspielkarriere
voranbringen und forderte
die Hauptrolle in dem Film. Das lehnten
viele Agenten ab, bis ein Agent bei 30.000
Dollar zuschlug und Stallone die Hauptrolle
garantierte. Außerdem war Sly so
überzeugt von dem Film, dass er sich eine
stattliche Beteiligung an den Einnahmen
sicherte. Das Eingehen dieses Risikos
stellte sich im Nachhinein als goldrichtig
heraus, wie wir heute wissen. Der Film
wurde zum absoluten Welterfolg und
spielte mehrere Hundert Millionen Dollar
an den Kinokassen ein.
Auf diese Weise konnte er seinen Hund
wieder zurückkaufen, wenn auch zu
einem enorm hohen Preis. Die Freude
über die Rückkehr seines tierischen
Kumpels veranlasste Stallone dann dazu,
seinen Hund sogar in zwei »Rocky«-Filmen
mitspielen zulassen.
»Rocky« sorgte für raketenhaften Aufstieg
Das legendäre Boxer-Drama um Rocky
Balboa, einen unbekannten Boxer aus
Philadelphia, war das Sprungbrett für
Sylvester Stallone. Mit einem Mini-Budget
von 1,1 Millionen Dollar wurde der
Film produziert und im Jahr 1976 zum
großen Überraschungserfolg an den Kinokassen.
Der Film machte Stallone
über Nacht zum Star und wurde 1977 in
zehn Kategorien für den Oscar nominiert.
Tatsächlich gewann »Rocky« den
Preis für den besten Film, die beste Regie
und den besten Schnitt. Stallone
»ANGST IST KEIN SCHLECHTER LEHRMEISTER UND
SCHEITERN EINE GROSSE UNIVERSITÄT DER KUNST.
WILL SICH EIN KÜNSTLER ENTWICKELN, MUSS ER
NEUE WEGE GEHEN, AUCH WENN ER SCHISS HAT,
ZU SCHEITERN. NEUE TECHNIKEN, NEUE SUJETS:
DU MUSST DAS UNBEKANNTE SUCHEN, WEIL ES
DICH WEITERBRINGT.«
– SYLVESTER STALLONE
26 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
Story
Bilder: IMAGO / Ronald Grant / EntertainmentPictures / Everett Collection / Allstar, Karin Bergmann
»John Rambo ist Atheist, und ich persönlich
glaube an das Fitnessstudio.«
– SYLVESTER STALLONE
selbst erhielt Nominierungen als bester
Hauptdarsteller und für das beste Originaldrehbuch.
Gleichzeitig in diesen
Kategorien waren bis dahin für einen
Film nur Charlie Chaplin und Orson
Welles nominiert worden, was die
außergewöhnliche Leistung von Stallone
nochmals unterstrich. Der kommerzielle
Erfolg hielt an. Stallone wurde
über Nacht weltweit zu einem der
populärsten Schauspieler dieses
Jahrzehnts.
»Rambo« ließ erneut die Kassen klingeln
Doch wer glaubte, dass Stallone ein
»One-Hit-Wonder« war, sah sich
schnell getäuscht. Einen weiteren
kommerziellen Erfolg erzielte Stallone
1982 mit dem Film »Rambo«, basierend
auf dem Bestsellerroman »First
Blood« von David Morrell (erschienen
1972). Hier setzte sich Stallone kritisch
mit den Auswirkungen des Vietnamkriegs
und der damaligen Stimmung
der amerikanischen Bevölkerung auseinander.
Der Film erntete nicht nur
Lobeshymnen und wurde von Kritikern
durchaus kontrovers diskutiert.
Vielleicht trug gerade diese Kontroverse
dazu bei, dass der Film neugierig
machte. Stallone drehte auch hier, wie
schon bei »Rocky«, einige Fortsetzungen.
Diese setzten wiederum mehr auf
Action, noch mehr Patriotismus und
waren größtenteils ebenfalls absolute
Kinoerfolge.
Viele Flops, aber auch etliche Kracher
Natürlich landete der dreifache Global-Award-Gewinner
nicht nur Volltreffer
an den Kinokassen. In den späten
80er- und 90er-Jahren waren
etliche Flops dabei, die ihm viele
Schmäh-Auszeichnungen, wie die Goldene
Himbeere, bescherten. Es war
also ein durchaus gemischtes Bild innerhalb
von beinahe 20 Jahren. Dennoch
gelang es Stallone, mit seinen
Auftritten im Gespräch zu bleiben.
Dies sollte sich 2007 auszahlen, als
sein Film »Rocky Balboa« startete. Er
brachte Sly den so heiß ersehnten Erfolg
an den Kinokassen. 2008 gelang
ihm dann ein weiterer Volltreffer, und
zwar mit der vierten Fortsetzung von
Rambo. Auch dieser Film kam sehr gut
bei den Kinofans an und sorgte für ein
grandioses Comeback von Stallone im
Olymp Hollywoods. Die Krönung
stellte dann die »Expendables-Trilogie«
dar, für welche er hinter und vor
der Kamera stand, aber gleichzeitig
auch die Drehbücher schrieb. Insgesamt
spielten die drei Filme 775 Millionen
Dollar ein. Sensationell.
Aufgeben ist keine Option
Sylvester Stallone ist ein perfektes Beispiel
dafür, dass man niemals in seinem
Leben aufgeben sollte, egal wie aussichtslos
die Dinge auch erscheinen.
Selbst als er seinen Hund verkaufen
musste, um seine Miete zu begleichen,
hörte er nicht auf, an seine Ziele zu
glauben. Erfolg kann sich sehr schnell
einstellen, wenn man die richtigen Akzente
setzt. Man muss den Kampf annehmen,
so wie es Sly in seinen Filmen
tut, aber noch mehr in seinem richtigen
Leben. Das Ergebnis sind nicht nur
zahlreiche Glanzpunkte in filmischer
Hinsicht, sondern auch ein Vermögen
von 375 Millionen Dollar. Respekt, Sly,
du hast es dir mehr als verdient.
Der Autor
Michael Jagersbacher ist Kommunikationstrainer,
Unternehmer und Buchautor. Auf seinem
Blog gibt er Tipps, wie man sympathischer
wird und mehr Profil erhält.
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de
27
Leben
Der Erfolg im Devisenhandel war lange
Zeit nicht für Privatanleger möglich.
Wie und warum hat sich das geändert?
In den 1990er Jahren war der Währungshandel
vor allem von institutionellen
Anlegern und vermögenden Privatkunden
geprägt. Der Mindestbetrag war
häufig 100.000 US-Dollar und mehr,
und es gab noch sehr viele manuelle
Prozesse. Mit der breiteren Nutzung des
Internets kam dann die Digitalisierung
und Automatisierung des Währungshandels.
Sogenannte Forex-Broker spezialisierten
sich auf Privatkunden und
ermöglichten ihnen einen einfacheren
Zugang zu diesem spannenden Markt.
Mut zum
Risiko
VIELE MENSCHEN SUCHEN IHR GLÜCK AN DEN FINANZMÄRKTEN.
JÜRGEN WECHSLER ERKLÄRT, WIE MAN ES FINDET.
Heutzutage kann man schon mit 250
Euro einsteigen. Die bestehenden Renditeaussichten
und die neue technische
Einfachheit haben immer mehr Privatanleger
angelockt. Außerdem bietet der
Währungsmarkt trotz Null- und Niedrigzinsen
Rendite.
Haben Sie persönlich noch andere Strategien
neben dem Währungshandel?
Ja, ich verwende auch Anlageklassen, die
sich an der Drei-Speichen-Regel orientieren,
um einen guten Mix für mein
Vermögen zu haben, unter anderem
auch die Basis des zukünftigen Geldsystems,
den digitalen Vermögenswerte wie
Bitcoin & Co. als zentralbankunabhängige
Währungen und Investments.
Hier kann man unter risikoadjustierten
Gesichtspunkten sehr positive Entwicklungen
für das Gesamtvermögen
erreichen.
Es gibt viele Möglichkeiten,
Vermögen aufzubauen. Jürgen
Wechsler, Gründer von
»Forex Freiheit«, setzt auf
den Währungshandel. Im
Interview erklärt er, warum in Zeiten
der Null- und Niedrigzinsen alternative
Anlageformen sinnvoll sind und was er
für Geldvernichtungsmaschinen hält.
Herr Wechsler, mit Ihrem Unternehmen
unterstützen Sie Menschen, die mit dem
Währungshandel beginnen wollen. Was
ist Ihre Motivation hierfür?
Unternehmerisches Engagement ist mir
eine Herzensangelegenheit. Ich möchte
die Eigenständigkeit der Menschen fördern,
damit sie Selbstwirksamkeit erleben
und zum Gestalter der eigenen Finanzen
werden. Ich möchte den
Menschen Macht über ihr eigenes Geld
und über die Kapitalvermehrung geben.
Denn es gilt: »Du bist dein bester Bankier.«
Unsere Teilnehmer erhalten dafür
Handlungsmöglichkeiten und Flexibilität.
Dazu kann ich unsere fünf stärksten
Faktoren für Glück und Wohlbefinden
leben und weitergeben:
1. Positive Gefühle
2. Engagement für andere
3. Stabile und vertrauensvolle
Beziehungen
4. Ein tieferer Sinn in dem,
was wir tun
5. Selbstverwirklichung
Was raten Sie Leuten, die Angst vor
dem Risiko haben und ihr Geld nur
parken?
Geld parken bedeutet derzeit praktisch
einen garantierten jährlichen Verlust
von sieben bis acht Prozent. Bei einem
Negativzins von beispielsweise minus
0,5 Prozent ergibt sich abzüglich einer
aktuellen Inflationsrate in der EU von
etwa 7,5 Prozent ein effektiver jährlicher
Realzins für eine Euroanlage von minus
8 Prozent. Euro-Gelder einfach nur auf
dem Konto zu lassen, ist derzeit wahrscheinlich
eine der schlechtesten und
risikoreichsten Anlagen: eine planbare
Geldvernichtungsmaschine. Sachwerte
wie Edelmetalle, Value-Dividenden-Aktien,
digitale Vermögenswerte und auch
ausländische Währungen zeigen ein wesentlich
besseres Chance-Risiko-Verhältnis
für die kommenden Jahre.
Bild: Ronny Barthel
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Leben
Das Brandenburger Tor dient Dr. Rainer
Zitelmann als historischer Hintergrund,
wenn er im neuen Kurzfilm »Leben hinter
der Berliner Mauer« den krassen Gegensatz
zwischen dem Leben im Sozialismus und
dem Kapitalismus erklärt. Zitelmann fungierte
als Co-Produzent und Host für das
»izzit.org«-Projekt, das Pädagogen diesen
Herbst zur Verfügung stehen wird.
Argumente für den
Kapitalismus
Dr. Dr. Rainer Zitelmann im Interview über Bildung und den Kapitalismus
In Zeiten, in denen sich sozialistische
Ideen wie der Mietendeckel
und die Verstaatlichung von
Wohnraum einer neuen Beliebtheit
erfreuen, wirbt Dr. Dr. Rainer
Zitelmann, promovierter Historiker
und Soziologe sowie mehrfacher
Buchautor und Unternehmer, für den
Kapitalismus. Wir haben ihn angesichts
seines neuen Filmprojekts und der derzeitigen
wirtschaftspolitischen Stimmung
in Deutschland zum Interview
gebeten.
Herr Zitelmann, ein US-amerikanisches
Filmteam hat eine Woche lang mit
Ihnen in Berlin den Film »Life Behind
The Berlin Wall« gedreht – ein Kurzfilm,
in dem Sie sowohl Co-Produzent
als auch Host sind. Wie kam es dazu?
Die Idee hatte Bob Chitester, den man
hier in Deutschland nicht so kennt. Aber
das »Wallstreet Journal« nannte Bob
Chitester »the man who made Milton
Friedman a star«. In der Tat: Auch ohne
Chitester wäre der Nobelpreisträger
Friedman einer der bedeutendsten Ökonomen
des 20. Jahrhunderts gewesen,
aber er und seine Ideen hätten nie das
Ausmaß an Popularität erreicht. Chitester
hatte mit Friedman die weltbekannte
Serie »Free to Choose« produziert. Ich
lernte Chitester im November 2019 bei
einem mehrtägigen Treffen in Milton
Friedmans früherer Sommerresidenz
»Capitaf« in den Bergen von Vermont
kennen. Er litt damals schon an Krebs
und wusste, dass er nicht mehr gesund
werden würde. Aber er war die ganzen
drei Tage voller Energie und Begeiste-
rung und wir diskutierten, wie wir Ideen
des Kapitalismus in der heutigen Zeit
wirksam verbreiten können. Chitester
hatte mein Buch »Kapitalismus ist nicht
das Problem, sondern die Lösung« gelesen
und vorgeschlagen, daraus eine
Serie zu machen, sozusagen ein »Free to
Choose« für die heutige Zeit. Im Mai
2021 starb er, aber sein Nachfolger, Rob
Chatfield, kam auf mich zu und griff die
Idee auf. So kam es zu dem Filmprojekt.
Sind Sie ein bisschen traurig, dass das
in Amerika an Schulen gezeigt wird
und in Deutschland wohl eher nicht?
Der Film wird im Juli vor vielen Tausend
Menschen auf dem Freedom Fest in Las
Vegas gezeigt, das größte libertäre Festival
in den USA. Später wird er unter
anderem an amerikanischen Schulen
30 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
Leben
gezeigt, aber ich plane auch, den Film
mit Untertiteln in etwa 15 Sprachen zur
Verfügung zu stellen. Thinktanks aus
Italien, Spanien, Schweden, Polen,
Tschechien, Mexiko, Argentinien, Brasilien
und anderen Ländern haben schon
großes Interesse gezeigt. Ob ich im deutschen
TV einen Sendeplatz finde, glaube
ich eher nicht, obwohl der Film ja gerade
für junge Menschen in Deutschland sehr
wichtig wäre. Andererseits: Junge Menschen
schauen ja sowieso heute eher
YouTube als Fernsehen.
Heute sehen wir, dass Berlin immer
noch mit dem sozialistischen System
liebäugelt – Stichwort Mietendeckel.
Wie erleben Sie Berlin derzeit?
Mehr als 57 Prozent haben vergangenes
Jahr in Berlin für eine Enteignung großer
Wohnungsunternehmen gestimmt!
Das zeigt: Das sozialistische Denken
feiert eine Renaissance. Viele Menschen
haben vergessen, was Sozialismus beispielsweise
im Wohnungsbereich hieß.
Deshalb zeigen wir das in dem Film –
mit Bildern von damals und heute. Hier
nur ein paar Zahlen, die in der Schule
heute kaum vorkommen: 1989 wurden
65 Prozent aller DDR-Wohnungen mit
Kohleöfen beheizt; 24 Prozent hatten
keine eigene Toilette; 18 Prozent hatten
kein Bad; 40 Prozent der DDR-Mehrfamilienhäuser
galten als schwer geschädigt,
11 Prozent waren gänzlich unbewohnbar;
200 Altstadtkerne in der DDR
waren akut gefährdet. Die Bürger mussten
viele Jahre warten, bis sie eine der
begehrten Plattenbauwohnungen zugeteilt
bekamen. Und dabei folgte die DDR
genau den beiden Grundüberzeugungen,
die auch heute wieder viele Menschen
teilen: In der DDR gab es einen
Mietendeckel und ein Großteil der Mietwohnungen
war im Staatseigentum.
tischen Planwirtschaft in China und
anderen Ländern, hat sich der Rückgang
der Armut so stark beschleunigt wie in
keiner Phase der Menschheitsgeschichte
zuvor. 1981 lag die Quote noch bei 42,7
Prozent, im Jahr 2000 war sie bereits auf
27,8 Prozent gesunken und 2021 lag sie
unter 10 Prozent. Diese Haupttendenz,
die über Jahrzehnte anhält, ist entscheidend.
Zwar ist die Armut zuletzt wieder
gestiegen. Aber das hat vor allem mit der
Covid-Pandemie und dem Ukraine-
Krieg zu tun, zwei Ereignissen, die in
Ländern mit ohnehin großer Armut zu
einer erneuten Verschlechterung der Situation
geführt haben.
Und was wird am meisten falsch verstanden
am Kapitalismus?
Viele denken, der Kapitalismus nutze
vor allem den Starken, den Reichen. Das
Gegenteil ist richtig. Die Starken kommen
in jedem System zurecht, sogar in
einer Diktatur. Die Armen und Schwachen
brauchen den Kapitalismus viel
dringender, denn sie haben keine andere
Chance, der Armut zu entkommen, als
den Kapitalismus. Nehmen Sie China:
Am Ende der Mao-Zeit lebten dort 88
Prozent der Menschen in extremer Armut.
Dann kam Deng Xiaoping und hat
das Privateigentum eingeführt und mehr
Marktwirtschaft zugelassen. Die Quote
der Menschen, die in extremer Armut
leben, ist dann auf unter 1 Prozent
gesunken.
Ist das Kind sprichwörtlich in den
Brunnen gefallen, wenn es in der Schule
keinen vernünftigen Umgang mit Wirtschaft
erlernt?
Von der Schule sollte man nicht so viel
erwarten mit Blick auf die Wirtschaft.
Wie soll ein Lehrer den Schülern unternehmerisches
Denken beibringen? Das
»Die Armen und Schwachen
brauchen den Kapitalismus
viel dringender,
denn sie haben keine andere
Chance, der Armut zu
entkommen, als den
Kapitalismus.«
ist dem doch selbst vollkommen fremd.
Der Lehrer ist in die Schule gegangen,
dann hat er studiert, um dann wieder in
die Schule zurückzugehen. Wirtschaft
kennt er meist nur aus Büchern. Deshalb
bin ich ja dafür, dass Unternehmer,
also Menschen wie Sie, Herr Backhaus,
in die Schulen gehen und dort über
Unternehmertum berichten sollten.
Und Ihr ERFOLG Magazin würde
junge Menschen mit Sicherheit mehr
inspirieren als jeder Lehrer. Ich wäre
schon froh, wenn die Schüler in der
Schule wenigstens etwas über Geschichte
lernen würden. Aber sie hören
in der Schule viel über die vermeintlichen
Übel des Kapitalismus und wenig
über das totale Versagen aller sozialistischen
Experimente in den letzten 100
Jahren. Neulich habe ich beim Allensbach-Institut
eine Umfrage durchführen
lassen. Die Leute wurden gefragt,
wie sie früher in der Schule waren. Ergebnis:
Niemand war so schlecht in
Geschichte wie die Leute, die heute
GRÜNE wählen und niemand war so
schlecht in Mathe wie die, die heute
LINKE wählen.
Bilder: Barbara Potter
Sie haben viele Bücher zum Thema
Wirtschaft und Kapitalismus geschrieben.
Ihr aktuelles Buch erscheint auf
der ganzen Welt. Was sind für Sie die
besten Punkte am Kapitalismus?
Ich hatte mir vorgenommen, dass mein
Buch »Die 10 Irrtümer der Antikapitalisten«
in 20 Sprachen übersetzt wird,
aber ich habe jetzt schon Verträge für 25
Sprachen unterschrieben. Es gibt so viele
gute Argumente für den Kapitalismus.
Beispielsweise: Bevor der Kapitalismus
entstand, lebten die meisten Menschen
auf der Welt in extremer Armut – 1820
betrug die Quote noch 90 Prozent.
Heute ist sie unter zehn Prozent gesunken.
Das Bemerkenswerte: In den letzten
Jahrzehnten, seit dem Ende der sozialis-
Dr. Rainer Zitelmann und seine Crew
bei den Dreharbeiten.
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de
31
Erfolg Wissen
Kevin Spacey als Francis Underwood
in der Serie »House of Cards«.
MACHT
WIRD MISSVERSTANDEN
32 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
Wissen
Bild: IMAGO / Cinema Publishers Collection
Ein Schäfer, der nach einem heftigen
Sturm zu seiner Herde
zurückkehrt, macht eine erstaunliche
Entdeckung. Mitten
auf der Weide klafft eine tiefe
Erdspalte, die den Zugang zu einer unterirdischen
Höhle freigibt. Der neugierige
Hirte kriecht hinein und findet in einer
Krypta eine riesige hohle Pferdeskulptur
aus Bronze. In der Skulptur liegt ein Skelett
mit einem goldenen Ring am Finger.
Der Hirte steckt den Ring ein und verlässt
die Höhle. Bald darauf entdeckt er, dass
der Ring kein gewöhnlicher Ring, sondern
ein magischer Ring ist, der seinen
Träger unsichtbar macht. Im Wissen um
diese Fähigkeit heckt der Hirte einen Plan
aus: Er verschafft sich Zutritt zum Palast,
verführt die Königin, ermordet den König
und übernimmt die Herrschaft über dessen
Reich.
Platon schildert das Abenteuer des Hirten,
auch bekannt als »Der Ring des Gyges«,
im 4. Jahrhundert v. Chr. in seinem
Buch. Seitdem hat seine Geschichte die
Menschen immer wieder in ihren Bann
geschlagen. Eine weitere Geschichte über
einen magischen Ring, der unsichtbar
macht, aber auch dunkle Kräfte verleiht,
hat es geschafft, die Leser auf mehr als
1500 Seiten zu fesseln. Die Rede ist natürlich
von J. R. R. Tolkiens Fantasy-Romanen
Der Hobbit und Der Herr der Ringe,
in denen der »eine Ring« seine Träger mit
dem Versprechen der absoluten Macht
korrumpiert.
Seit Jahrtausenden erzählen sich die
Menschen Geschichten wie »Der Ring
des Gyges« oder »Der Herr der Ringe«. In
einem arabischen Volksmärchen entdeckt
Aladin, den ein böser Zauberer ausschickt,
um aus einer magischen Höhle
eine Öllampe zu holen, einen Dschinn,
der ihm Wünsche erfüllt. In einer vietnamesischen
Legende befreit der König Le
Loi im 15. Jahrhundert nach einem jahrzehntelangen
Krieg sein Volk von der
Besatzung der chinesischen Ming-Dynastie
mithilfe eines magischen Schwertes
namens Thuận Thiên (»Wille des Himmels«).
In Richard Wagners Opernzyklus
Der Ring des Nibelungen besitzt Alberich
einen magischen Helm, der es seinem
Träger ermöglicht, die Gestalt zu wandeln
oder unsichtbar zu werden. Ein aktuelleres
Beispiel ist die Geschichte von Harry
Potter, die in seiner Suche nach den Heiligtümern
des Todes mündet, drei magischen
Objekten, die ihren Träger zum
Meister des Todes machen. Geschichten
über einen Protagonisten, der sich auf die
Was diese zeitlosen Erzählungen
verbindet, macht auch ihre Faszination
aus: Im Grunde geht es
immer um Macht.
Suche nach einem magischen Objekt
macht, das ihm – oder neuerdings auch
ihr – die Fähigkeit verleiht, über das
eigene Schicksal zu bestimmen und über
Bösewichte zu triumphieren, finden sich
in allen Kulturen. Was diese zeitlosen Erzählungen
verbindet, macht auch ihre
Faszination aus: Im Grunde geht es immer
um Macht. Die Helden und Schurken
kämpfen und töten, um in den Besitz
magischer Objekte zu gelangen, die ihnen
nicht nur die Kontrolle über ihr eigenes
Schicksal ermöglichen, sondern auch
über das Verhalten anderer. Und genau
das macht Macht aus: die Fähigkeit, das
Verhalten anderer zu beeinflussen, sei es
nun durch Überzeugung oder durch
Zwang.
Unendlich faszinierend, häufig falsch
verstanden
Diese epischen Erzählungen haben sich
über Jahrtausende gehalten, weil Macht
uns fasziniert. Sie sorgt dafür, dass wir ein
Buch Seite um Seite verschlingen, dass
wir vor dem Bildschirm kleben und die
Nachrichten verfolgen oder stundenlang
Filme und Serien schauen. Macht gehört
zu den Themen, über die weltweit am
meisten gesprochen und vermutlich auch
geschrieben wird, weil Macht ein fester
Bestandteil unseres Lebens ist. Von unseren
persönlichen Beziehungen über Konflikte
am Arbeitsplatz bis zu den höchsten
Ebenen der internationalen Diplomatie
und der Wirtschaft – es geht immer um
Macht.
Nachdem wir uns zwei Jahrzehnte mit
dem Thema befasst, es studiert und
unterrichtet hatten, stellten wir fest, dass
Macht trotz ihrer Allgegenwart – oder
vielleicht gerade deswegen – immer noch
häufig falsch verstanden wird. Wenn die
Studierenden im Herbst in unsere Seminare
an der Harvard University oder der
University of Toronto strömen, suchen sie
jedes Jahr Antworten auf dieselben Fragen:
»Wie kann ich Macht erlangen und
behalten? Warum fühle ich mich nicht
mächtig, obwohl ich befördert wurde?
Wie kann ich andere Menschen überzeugen,
sich zu verändern? Warum ist es so
schwer, sich gegen manipulative Vorgesetzte
zur Wehr zu setzen? Wie kann ich
sicherstellen, dass ich meine Macht,
wenn ich denn welche habe, nicht
missbrauche?«
Die Studierenden machen sich auch Gedanken
über die aktuellen Entwicklungen
in der Welt und fragen sich, ob sie das
Potenzial haben, etwas zu verändern. Vor
allem in den letzten Jahren wurde uns
immer wieder die Frage gestellt: »Warum
habe ich das Gefühl, dass die Welt vor
meinen Augen in den Abgrund treibt
und ich nichts dagegen tun kann?«
Doch nicht nur in unseren Seminaren
werden uns diese drängenden Fragen gestellt.
Unsere Forschung und Beratungstätigkeiten
haben uns um die ganze Welt
geführt, und überall äußerten Menschen
jeden Alters und ganz unterschiedlicher
Herkunft ähnliche Sorgen und Nöte, ob
Teenager oder über Neunzigjährige, sehr
gebildete Menschen oder jene, die nie
eine Chance bekommen haben, lesen und
schreiben zu lernen. All diese Begegnungen
gewährten uns einen Einblick, wie
Menschen mit Macht umgehen, sei es
nun in einem Krankenhaus im Zentrum
von Rio de Janeiro, im gut ausgestatteten
Büro eines ehemaligen französischen
Präsidenten in Paris oder in einem geschäftigen
Startup-Inkubator für Social
Entrepreneurship in New York.
Trotz dieser enormen Vielfalt denken die
Menschen, mit denen wir uns unterhalten
und zusammengearbeitet haben, ganz
ähnlich über Macht. Größtenteils geht es
ihnen darum, ihr eigenes Leben und oft
auch das ihrer Mitmenschen zu verbessern.
Sie wollen mehr Kontrolle über ihr
Umfeld und sie wollen etwas bewirken,
sei es nun in der eigenen Familie, an
ihrem Arbeitsplatz, in ihrer Gemeinschaft
oder in der Gesellschaft an sich.
Doch sie müssen feststellen, dass das gar
nicht so einfach ist. Auf jeden Erfolg
kommt mindestens eine Episode, in der
sie kämpfen oder eine Niederlage
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de
33
Wissen
einstecken mussten. Intuitiv wissen sie,
dass Macht der Schlüssel zu der von
ihnen erhofften Wirkung ist. Doch es
ist ein großer Unterschied, ob man die
Wirkung von Macht erkennt oder ob
man weiß, wie sie funktioniert. Damit
kommen wir zu der zweiten Gemeinsamkeit,
die wir häufig beobachten: Die
meisten Menschen haben falsche Vorstellungen
von Macht. Vor allem drei
Fehlannahmen hindern viele daran,
Macht richtig zu begreifen und letztlich
auch auszuüben.
Drei hinderliche Trugschlüsse
Der erste Trugschluss ist die Vorstellung,
dass Macht etwas ist, das man dauerhaft
besitzt, und dass manche Menschen besondere
Eigenschaften haben, die es ihnen
ermöglichen, Macht zu erlangen.
Wenn man diese Eigenschaften hat – so
die Denkweise – oder einen Weg findet,
sie sich anzueignen, wird man beständig
Macht ausüben. Diese besonderen
Eigenschaften unterscheiden sich gar
nicht so sehr von den magischen Gegenständen
in den Volksmärchen und Mythen;
es verwundert daher nicht, dass
viele herausfinden wollen, wie diese
»idealen Eigenschaften« beschaffen sind.
Doch stellen Sie sich nun einmal die Beziehungen
in Ihrem Leben vor. Wahrscheinlich
haben Sie das Gefühl, in manchen
mehr Kontrolle zu haben als in
anderen, obwohl sich an Ihren Eigenschaften
und Fähigkeiten nicht viel geändert
hat. Persönliche Attribute können
zwar in bestimmten Situationen die
eigene Macht befördern, doch Sie werden
feststellen, dass die Suche nach besonderen
Eigenschaften, die jemanden
immer und überall mächtig machen,
weitgehend Zeitverschwendung ist.
Der zweite Trugschluss ist der, dass
Macht an eine bestimmte Position gebunden
ist, also beispielsweise Königen
und Königinnen vorbehalten ist, Präsidenten
und Generälen, Vorstandsmitgliedern
und CEOs, den Reichen und
Berühmten. Autorität oder eine bestimmte
Position werden häufig mit
Macht verwechselt, was sich in unserem
eigenen Leben auch jedes Jahr zu Beginn
des Semesters zeigt: Wenn wir unsere
Studierenden auffordern, fünf Personen
aufzuzählen, die sie für mächtig halten,
nennen sie zu 90 Prozent Personen, die
an der Spitze einer Hierarchie stehen.
Doch Sie wären überrascht, wie viele
Topmanager und CEOs zu uns kommen,
weil sie Probleme haben, in ihren Organisationen
tatsächlich etwas zu bewegen.
Sie haben erkannt, dass eine Position an
der Spitze keine Garantie dafür ist, dass
ihre Teams tatsächlich das tun, was sie
wollen. In Komödien, von den antiken
griechischen Schauspielen bis zu den britischen
Monty-Python-Sketchen, werden
gern Autoritätspersonen lächerlich gemacht,
ob Kaiser, Heerführer, Minister
oder aufgeblasene Chefs. Unsere Analyse
wird zeigen, warum eine Position an der
Spitze zwar Autorität verleiht, aber nicht
zwangsläufig Macht.
Der letzte und vielleicht am weitesten
verbreitete Trugschluss ist der, dass
Macht schmutzig ist und dass ihr Erwerb
und ihre Ausübung mit Manipulation,
Zwang und Grausamkeit verbunden
sind. In der Literatur und Filmwelt wimmelt
es von abschreckenden Beispielen:
Lady Macbeth und Iago bei Shakespeare,
Voldemort in der Harry-Potter-Reihe
oder Frank und Claire Underwood in
House of Cards. Wir können den Blick
nicht abwenden, können aber auch den
Gedanken nicht ertragen, so wie diese
Figuren zu sein. Macht fasziniert uns,
stößt uns aber gleichzeitig ab. Sie scheint
wie Feuer: fesselnd, aber auch in der
Lage, uns zu verschlingen, wenn wir ihr
zu nahe kommen. Wir fürchten, wir
könnten den Verstand verlieren oder
unsere Prinzipien über Bord werfen. Der
Hirte in »Der Ring des Gyges« wird zu
einem manipulativen Mörder und der
»eine Ring« in Tolkiens Herr der Ringe
verdirbt nach und nach den Charakter
seines Trägers. Doch in Wirklichkeit ist
Macht an sich nicht schmutzig. Es besteht
zwar immer die Möglichkeit, von
ihr korrumpiert zu werden, doch ihre
Intuitiv wissen sie, dass Macht
der Schlüssel zu der von ihnen
erhofften Wirkung ist.
Elijah Wood als Frodo Beutlin
im Film »Der Herr der Ringe:
Die Gefährten«.
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Wissen Erfolg
Will Smith als Genie
im Film »Aladdin«.
Bilder: IMAGO / Everett Collection, Cover: Ariston
Energie ist unverzichtbar, wenn wir etwas
erreichen wollen. Wenn eine Drittklässlerin
ihre Klassenkameraden überzeugt,
sich an einer Spendenaktion
zugunsten einer gemeinnützigen Organisation
zu beteiligen, die sich um Kinder
mit Behinderungen kümmert, nutzt
sie Macht auf konstruktive Weise. Das
gilt auch für den Manager, der die Unternehmensleitung
überzeugt, seinem Team
die Mittel zur Verfügung zu stellen, die
es benötigt, um unter besseren Bedingungen
zu arbeiten und mehr zu leisten.
Die drei Trugschlüsse über Macht behindern
uns als Individuen und im Kollektiv.
Für uns als Individuen sind diese
Fehleinschätzungen ein Quell der Frustration,
weil sie unsere Fähigkeit einschränken,
unser eigenes Leben zu kontrollieren,
andere zu beeinflussen und
Dinge auf die Reihe zu bekommen. Wir
haben das Gefühl, wir wären den
»Machtspielchen« am Arbeitsplatz hilflos
ausgeliefert und Spielball einer Dynamik,
auf die wir keinen Einfluss hätten.
In kollektiver Hinsicht hat unsere falsche
Vorstellung von Macht katastrophale
Folgen, weil wir dadurch weniger in der
Lage sind, Machtmissbrauch zu erkennen,
zu verhindern und zu beenden,
wenn er unsere Freiheit und unser Wohlergehen
bedroht. Dadurch laufen wir
Gefahr – oft ohne es zu merken –, dass
eine kleine Gruppe, die nur ihre eigenen
Interessen verfolgt, über unser gemeinsames
Schicksal bestimmt.
In der Geschichte gibt es unzählige Beispiele
von Tyrannen, die das Leben und
die Freiheit anderer missachteten. Dennoch
halten sich Diktaturen rund um
den Globus und entziehen den Menschen
ihre grundlegenden Rechte. Und
selbst in Demokratien sind hart erkämpfte
Freiheiten gefährdet, weil stets
das Risiko besteht, dass sich früher oder
später die Macht in den Händen einiger
weniger konzentriert, die dann ihre Privilegien
erbittert verteidigen.
So hartnäckig sich diese Trugschlüsse
auch halten und so schwerwiegend ihre
Folgen sein können, wir wissen aus unserer
Forschung und Erfahrung, dass die
wahre Dynamik der Macht erlernt werden
kann. Ob man nun dem Bösen widerstehen
oder Gutes tun will, man muss
die Funktionsweise von Macht verstehen
und begreifen, was es braucht, Macht zu
erlangen und auszuüben. Weil wir dieses
Wissen vermitteln wollen, haben wir
unser Buch geschrieben: Wir möchten
aufzeigen, wie man diese Dynamik entschlüsselt,
damit Sie besser in der Lage
sind, Ihre Ziele in Ihren Beziehungen,
am Arbeitsplatz, in Ihren Gemeinschaften
und in der Gesellschaft an sich mit all
Ihrer Energie zu verfolgen.
»Power for All«
von Julie Battilana und
Tiziana Casciaro
336 Seiten
Erschienen: 16. Mai 2022
Ariston
ISBN: 978-3-424-20260-1
Ob man nun
dem Bösen widerstehen
oder
Gutes tun will,
man muss die
Funktionsweise
von Macht verstehen
und begreifen,
was es
braucht, Macht
zu erlangen und
auszuüben.
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de
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36 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
Einstellung
NICHT POPULÄR, ABER EFFEKTIV:
Kündigen für den
Unternehmenserfolg
Bild: Jascha van den Berg
Schwierige Mitarbeiter können
das Betriebsklima belasten, zur
Kündigung ihrer leistungsfähigen
Kollegen führen oder
ihrem Unternehmen auf andere
Weise Schaden zufügen. »Führungskräfte
werden förmlich lahmgelegt und
sind gezwungen, unnötig viel Zeit für
beispielsweise das Entwickeln von Konfliktlösungsstrategien
einzubringen. Die
oft destruktive Art raubt Vorgesetzten
und Teamkollegen darüber hinaus die
Motivation und dies führt nicht selten
zu einer schlechten Stimmung im gesamten
Team«, skizziert der geschäftsführende
Gesellschafter der STRATAVIS
GmbH, Thorsten Schwack, Szenen, wie
sie in zahlreichen Unternehmen vorkommen.
In solchen Situationen wird
das Team seines Hamburger Weiterbildungsinstituts
aktiv, denn die Experten
wissen, dass im Kapitalismus die gleichen
Regeln gelten wie auf dem Fußballfeld:
»Es gewinnt immer nur das Team
mit den besten Spielern.« Um wieder auf
Erfolgskurs zu kommen, rät Schwack
dazu, auch vor unpopulären Entscheidungen
nicht zurückzuschrecken: »Entlassungen
sind immer dann das geeignete
Mittel, wenn Führungskräfte und
Entscheider in Unternehmen erkannt
haben, dass es nicht darum geht, Mitarbeiter
um jeden Preis zu halten, sondern
sich zum Ziel setzen, ausschließlich
gute oder die besten Mitarbeiter nachhaltig
für sich zu gewinnen«, sagt er.
Schwierigen Mitarbeitern vorbeugen:
Führungskräfte in der Pflicht
Es sind klare Worte des Experten – eine
Deutlichkeit, die er auch seinen Mandanten
im Umgang mit den Mitarbeitern
nahelegt. Hierauf sei bereits beim
Bewerbungsgespräch zu achten: Denn
Unternehmen, die Interessenten realistische
Vorstellungen von den an sie gerichteten
Erwartungen vermittelten,
könnten sich hierdurch bereits vor späteren
Konflikten schützen, meint Schwack.
Beim Auswahlprozess müsse zudem bedacht
werden, dass sich Mitarbeiter im
Zweifel oft leichter fachlich qualifizieren
ließen als in ihrer Persönlichkeitsstruktur
verändern.
»On Point« bleiben sollten Verantwortliche
allerdings über das Einstellungsverfahren
hinaus, andernfalls könnte es
teuer werden. Führungskräfte, welche
interne Konflikte im Unternehmen nicht
wahrnähmen oder auf diese nicht reagierten,
liefen Gefahr, bald mit den
Kündigungen fähigerer Mitarbeiter konfrontiert
zu werden.
Die Leistung bleibt aus – aber warum?
Doch was tun, wenn der Mitarbeiter aller
vorbeugenden Maßnahmen zum
Trotz nur noch vor sich hin zu dösen
scheint? Dies muss nicht immer mit fehlender
Leistungsbereitschaft zusammenhängen,
weiß man im Hamburger Weiterbildungsinstitut
und setzt daher auf
Ursachenforschung: Tools wie die
»KDW«-Methode, kurz für »Können,
Dürfen, Wollen«, lassen das Team um
Schwack herausfinden, warum Leistungen
nicht auf dem gewünschten Niveau
erbracht werden: Fehlen schlicht die
Skills, um die Leistung zu erbringen?
Dann könnten diese Lücken etwa durch
Fort- und Weiterbildungen geschlossen
werden. Manchmal, erzählt Schwack,
käme man durch »KDW« allerdings zu
dem Ergebnis, dass der Mitarbeiter die
geforderte Leistung gar nicht erbringen
dürfe. Es sei bereits vorgekommen, dass
zwar hohe Erwartungen seitens des
Unternehmens bestünden, die dafür
notwendigen Rahmenbedingungen allerdings
nicht gegeben wären. In diesem
Fall gelte es, Unternehmensstrategien
und -kultur zu hinterfragen und, wenn
nötig, auch zu erneuern. Anders sei es zu
bewerten, wenn sich herausstelle, dass
der fragliche Mitarbeiter die Anforderungen
gar nicht erfüllen wollte und es
auch zukünftig nicht vorhat. Dann, so
Schwack, sei es womöglich »Zeit, über
eine Trennung zu sprechen«.
Mit Konsequenz zum Ziel
Dass es sich hierbei nicht um eine populäre
Haltung handelt, ist Schwack nach
eigener Aussage bewusst, doch ein solches
Vorgehen trage »erheblich zum
Erfolg des Unternehmens bei«, meint er.
Obwohl es die Mitarbeiter sind, die das
Unternehmen belasten, sieht Schwack
insgesamt die Vorgesetzten in der Verantwortung,
eine »Spirale der Ineffektivität
und Frustration« zu verhindern.
Hier bräuchte es Persönlichkeiten, »die
(…) wirksame Methoden konsequent
anwenden«. AS
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de
37
Wissen
Was braucht es, um im
Vertrieb erfolgreich zu
bleiben?
Der ehemalige Scharfschütze und heutige Unternehmer
Christian Lux verrät, worauf es ankommt.
38 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
Wissen
Erfolg will jeder, aber die meisten
Menschen träumen nur
davon. Es sind scheinbar immer
die anderen, die Erfolg
haben. Aber was machen die
anderen anders? »Sie machen den ersten
Schritt«, sagt Christian Lux. Er hat ein
erfolgreiches Vertriebsunternehmen und
weiß, dass ein gutes Produkt allein nicht
reicht. Der erste Schritt und die Antwort
auf die Frage »Wofür?« stehen am Anfang
des Weges. »Genau das fehlt meiner
Meinung nach 95 Prozent der Menschen
leider. Deshalb scheitern Ideen, Firmen,
Projekte und Partnerschaften.« Es lohne
sich also, als allererstes genau über dieses
Wofür intensiv nachzudenken. »Wer
dann noch Leidenschaft und Selbstdisziplin
mitbringt, ist langfristig nicht mehr
aufzuhalten. Egal was er oder sie macht.«
Um seine Ziele zu erreichen, braucht es
mehr, als Motivationssprüche auf Instagram
oder das Foto einer Luxusuhr
neben dem Badezimmerspiegel. Für
Christian Lux sollte Geld nicht an erster
Stelle stehen, sondern der Weg zum Ziel.
Als er zu Anfang sein Wofür beantwortet
hatte, begann er, einem roten Faden
zu folgen. »Ohne den geht es langfristig
nicht. Den brauchst du, um dich jeden
Tag erneut zu kontrollieren und zu
schauen, ob du auf dem richtigen Weg
bist und ob du dir den Weg so vorgestellt
hast.« Wenn man zudem die richtigen
Dinge tue, komme das Wachstum von
selbst, Schritt für Schritt. Am Anfang hat
Christian Lux alles selbst gemacht: Marketing,
Finanzen, Vertrieb, Produktmanagement.
Irgendwann konnte er Mitarbeiter
einstellen, was ihm den Raum
gab, an seinen Visionen zu arbeiten.
vor allem, wenn du in Auslandseinsätzen
unterwegs bist. Du fragst dich: Was
will ich im Leben tatsächlich machen?«
Er hat sich diese Frage beantwortet und
ist losgegangen.
Zahlreiche Mitarbeiter begleiten ihn
nun und arbeiten am selben Ziel: Erfolg
zu haben. Wenn Christian Lux seine
Mitarbeiter auswählt, achtet er darauf,
dass sie Leidenschaft mitbringen und
brennen für das, was sie tun; außerdem
dürfen Loyalität, Wissensdurst, Disziplin
und auch Spaß nicht fehlen. Er weiß
auch genau, wen er nicht an seiner Seite
haben möchte. »Viele Menschen können
sich selbst oder ihr Leben leider nicht
kontrollieren und leben so in den Tag
hinein. Ich achte darauf, dass der Vertriebsmitarbeiter
nicht schon in zehn
verschiedenen Unternehmen gearbeitet
hat. Denn dann sind wir mit Sicherheit
in kurzer Zeit Vorgänger von Nummer
zwölf.« Viele scheinen seiner Meinung
nach immer nach Orten zu suchen, wo
die Wiese noch etwas grüner erscheint.
»Sich selbst hinterfragen manche dabei
leider nie. Ich werde immer denjenigen
bevorzugen, der will und nicht kann, als
denjenigen, der alles kann aber nicht
wirklich will.«
Erfolg ist nicht statisch, er ist fluide und
folgt der Richtung, die man ihm vorgibt.
Deswegen motiviert sich Christian Lux
immer selbst, auch wenn der Tag mal
nicht so gut läuft. »Ich folge generell
dem Plan, jeden Tag ein Prozent besser
zu sein. Dabei hilft mir die Vision, eine
Million zufriedene Mandanten zu errei-
chen.« Und zudem sei es völlig normal,
dass es auch miese Tage gibt. »Aber darauf
bin ich ja vorbereitet und lasse mich
von solchen Ereignissen nicht runterziehen
oder beeinflussen. Die einzige
Frage, die du dir dann stellen darfst, ist:
Was kann ich jetzt machen? Und damit
meine ich genau jetzt!«
Christian Lux freut sich, dass er morgens
sehen, atmen und laufen kann und
beginnt seine Routine mit Lesen, Yoga
oder Sport, bevor er seinen Tagesweg
fortsetzt. Und dabei hat er eines im
Blick: »Im Grunde geht es doch darum,
mich daran zu erinnern, warum ich das,
was ich mache, irgendwann angefangen
habe. Dahinter steht mein Wofür und
das ist so groß, dass miese Tage, große
Herausforderungen oder irgendwelche
Ereignisse mich nicht von diesem Plan
abbringen können.« MK
»Ich folge generell dem
Plan, jeden Tag ein
Prozent besser zu sein.
Dabei hilft mir die Vision,
eine Million zufriedene
Mandanten zu
erreichen.«
Bilder: Christian Lux
Um an diesen Punkt zu gelangen,
braucht es eben Selbstdisziplin und Leidenschaft.
Einen starken Willen habe er
bereits gehabt, als er im Vertrieb begann.
Die Disziplin kam dazu. »Selbstdisziplin
hat mir oft geholfen, Dinge zu machen,
die sonst keiner machen möchte oder
dann zu arbeiten, wenn keiner arbeiten
wollte«, sagt er. Christian Lux war in seiner
Jugend Spitzensportler, er war
Mannschaftsruderer in einem Achter.
»In einer Mannschaft lernst du, dass das
gesamte Team nur so stark ist, wie der
Schwächste im Boot. Dann entwickelst
du ein Gefühl dafür, was Gemeinschaft
und gegenseitige Unterstützung tatsächlich
bedeuten.« Später war Christian Lux
Scharfschütze in einer Eliteeinheit der
Bundeswehr, auch das hat ihn geprägt.
»Als Scharfschütze bei den Gebirgsjägern
denkst du anders über das Leben,
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Der Film »Top Gun: Maverick« mit Tom Cruise in der Hauptrolle
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Genau 1.006.423.000 US-Dollar sind es laut dem Onlineportal
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verbuchen kann. Zwar hat die Comicverfilmung
»Spider-Man: No Way Home« 1,9 Milliarden eingespielt,
doch musste »Top Gun: Maverick« jetzt ohne die wichtigen
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Bilder: IMAGO / NurPhoto (Image Press Agency) / Landmark-Media, Depositphotos / HighwayStarz / Sforzza
40 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
Erfolg Magazin Top Experten
Migration der Millionäre 2022:
Wohin es sie zieht
TOP
EXPERTEN
Bild: Depositphotos/depositedhar
In den letzten sechs Monaten musste Russland den Verlust
von so vielen Millionären verkraften wie in diesem Jahr kein
weiteres Land: Rund 15.000 Millionäre wanderten in diesem
Zeitraum aus dem größten Land der Welt aus. Das sind etwa
15 Prozent der dort lebenden »High Net Worth Individuals«
(HNWI), Personen also mit einem Eigenkapital, dessen Höhe
üblicherweise eine Million US-Dollar überschreitet.
Die Zahlen entstammen einer Pressemitteilung, die anlässlich
des Q2-Berichts des »Henley Global Citizens Report« Mitte
Juni 2022 herausgegeben wurde. Beim »Global Citizens Report«
handelt es sich um einen Bericht zum Thema Reichtum
und Migration, den das Beratungsunternehmen für Investitionsmigration
»Henley & Partners« seit über zehn Jahren regelmäßig
veröffentlicht.
Russland ist nicht das einzige Land, das eine starke Abwanderung
von Millionären zu verzeichnen hat: Die USA seien für
Millionäre offenbar weniger attraktiv als noch in Vor-Covid-
Zeiten, schlussfolgert »Henley & Partners« und assoziiert dies
mit den womöglich anstehenden Steuererhöhungen. Auch
wenn für das Jahr 2022 immer noch ein Nettozufluss von
1.500 Millionären prognostiziert wird, muss das Land wohl
mit einem Millionärsrückgang von 86 Prozent gegenüber dem
Jahr 2019 rechnen. Auch das Vereinigte Königreich, einst als
»Finanzzentrum der Welt« bezeichnet, hat im Vergleich zu
den Vorjahren deutlich verloren:
Seit 2017 sollen etwa 12.000 Millionäre abgewandert sein.
Als Grund wird in der vorliegenden Pressemitteilung auf den
Brexit verwiesen...
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Dejan Pavlovic
Day- & Swing Trading
Deutschland
János Jungbluth
Finanz-Coaching
Deutschland
Thomas Nave
Unternehmenskultur
Deutschland
Dr. Axel Baumann
Technologie und Strategie
Deutschland
Hierbei handelt es sich um die
neu aufgenommenen Top-Experten.
Die gesamte Liste finden Sie unter
www.erfolg-magazin.de/top-experten/
Bei der Benennung von »Top Experten« handelt es sich um eine redaktionelle
Entscheidung des ERFOLG Magazins. Die Redaktion sichtet
regelmäßig Profile von Marktteilnehmern und prüft die Personen unter
Zuhilfenahme öffentlich einsehbarer Informationen hinsichtlich fachlicher
Qualifikation, Veröffentlichungen, Kundenbewertungen und Dauer der
Tätigkeit. Nur natürliche Personen können als »Top Experten« benannt
werden.
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de
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auf ihrer Reise zu begleiten.
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Florian Heyer, der unter dem Pseudonym
Mr.Rhetorik bekannt ist, gibt Menschen
die Möglichkeit, durch seine Tipps ihr volles
kommunikatives Potenzial zu entfalten. Mit
seinem Instagram-Profil erreicht er monatlich
Millionen von Menschen mit einer Mission:
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sich zu gewinnen!«
@mr.rhetorik
Jammer nicht, lebe!
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Schon Einstein sagte, es gebe viele Wege zum
Glück und einer davon sei, aufzuhören zu jammern.
Ich hab mir das nach einem Schicksalsschlag
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soll Dir eine Quelle der Inspiration und Motivation
sein. Es lohnt sich, seinen Träumen zu
folgen und nie aufzugeben. Ich gehe leben!
Kommst Du mit?
@jammer_nicht_lebe
Unser Motto »Spreading the good vibes«
richtet sich an Menschen, die einen Traum
haben, jedoch noch nicht das richtige Mindset
besitzen, um diesen zu verwirklichen.
Wenn Du Dich für Persönlichkeitsentwicklung
interessierst, dann schaue gerne bei uns
vorbei.
Maciej und Benny
@bmotivation_de
Unser Erfolgsrezept? DSG! Und nein, es
handelt sich hierbei nicht um ein Getriebe,
sondern um Disziplin, Spaß und Geduld!
Wir bei myMTVTN haben gelernt, dass diese
drei Faktoren unerlässlich für Deine Zielerreichung
sind! Wann schaltest Du einen
Gang höher und arbeitest endlich an Deinen
Träumen?!
@mymtvtn
Bilder: privat
42 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
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34 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2022 . ERFOLG magazin
POWER FOR ALL: MACHT WIRD MISSVERSTANDEN
5/ 2022
6 TIPPS
FÜR ERFOLG
IM BERUF
Verleger
Julien Backhaus
über Mutmacher
DIRK KREUTER
»ES GEHT IMMER
UM WACHSTUM«
LISA ECKHART
IM INTERVIEW
Bilder: Lighthousestudio, Oliver Reetz, Depositphotos / ivanvbtv
500
DIE 500 WICHTIGSTEN KÖPFE
DER ERFOLGSWELT
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Editorial
Bild: Ronny Wunderlich
Julien Backhaus
Verleger und
Herausgeber
Noch mehr
Erfolg für Sie!
Das nächste Heft
erscheint am
27. Oktober 2022
Die 500 wichtigsten Köpfe der Erfolgswelt
Die Welt braucht ihre Mutmacher. Menschen, die über ihren
eigenen Schatten springen und außergewöhnliche Dinge vollbringen.
Manche von ihnen springen nicht nur über ihren eigenen
Schatten, sondern überwinden sogar Hürden, die zuvor als
uneinnehmbar galten. Besonders die Innovatoren unserer Zeit
tun so etwas, wenn sie Dinge erfinden, an die noch niemand
gedacht hat. Wenn Menschen Beispiele sehen, die sich etwas
trauen und die Mut machen, hilft das unserer Welt. Im deutschsprachigen
Raum haben wir viele solcher Menschen. Persönlichkeiten,
die sich auch ein Stück weit dazu verschrieben haben,
Menschen Mut zu machen und ihnen das Rüstzeug zu geben,
erfolgreich zu werden. Und diese Mutmacher könnten in manchen
Fällen unterschiedlicher nicht sein. Für die einen sind es
Schreihälse mit Hang zur Überheblichkeit, für die anderen sind
es genau die Menschen, die in ihnen etwas bewirkt haben.
Wir beim ERFOLG Magazin sehen es als unsere Aufgabe an,
diese Trainer, Coaches, Autoren und Influencer sichtbar zu machen.
Wir listen jedes Jahr die 500 wichtigsten Köpfe der Erfolgswelt
aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auf. Wir tun
das übrigens, ohne diese Personen im Vorhinein darüber zu informieren.
Das führt so manches Mal dazu, dass die Persönlichkeiten
bei uns fragen, ob wirklich sie gemeint seien. Denn Menschen
merken oft nicht, dass sie einen positiven Einfluss auf die
Welt ausüben. Sie machen nämlich einfach ihr Ding. Unser Cover-Star
Dirk Kreuter gilt als der bekannteste Verkaufstrainer im
deutschsprachigen Raum. Das war natürlich nicht immer so.
Begonnen hat er als Corporate-Trainer. Er schulte erst kleine,
dann sehr große Unternehmen. Aber in der Regel hinter verschlossenen
Türen. Den Sprung in die Öffentlichkeit und auf die
ganz große Bühne schaffen nur wenige. Heute hat er genau das
geschafft. Er füllt nicht nur Hallen, sondern Stadien und hält den
Guinness-Buch-Weltrekord für das größte Publikum. Wie er zu
dieser Größe gelangen konnte, lesen Sie in der Story über Dirk
Kreuter.
Viel Vergnügen beim Lesen
Ihr Julien Backhaus
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der Backhaus Mediengruppe Holding
GmbH, Geschäftsführender Gesellschafter
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Christina Meyer, Johanna Schmidt
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Herausgeber, Verleger: Julien D. Backhaus
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III
Erfolg
»ES GEHT IMMER UM
WACHSTUM«
IV
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Erfolg
DAS ERFOLGSKONZEPT DES DIRK KREUTER
Ob du glücklich bist oder
nicht, hängt nicht mit den
Umständen zusammen,
sondern mit deiner Bewertung«
– mit Aussagen
wie diesen füllt Dirk Kreuter große Hallen
und sichert sich eine große Followerschaft
in den sozialen Medien. Aufgrund
seiner klaren – manche würden auch sagen
provokanten – Art hat sich der
54-Jährige als Autor und Coach einen
Namen gemacht und darf sich darüber
hinaus bekanntester Verkaufstrainer
Deutschlands nennen. Zudem ist er mit
einer seiner Veranstaltungen, der »Weltmeisteroffensive«,
sogar im Guinness
Buch der Rekorde vermerkt. Wir haben
uns dem Mann, der seine Kritiker und
Fans gleichermaßen fasziniert, in einem
Porträt genähert.
Bilder: Lighthousestudio
Auf sich selbst schauen
– Kreuters Weg zum Erfolg
Dirk Kreuter ist ein Star unter den Verkäufern,
daran gibt es keinen Zweifel.
Mit seiner Online-Präsenz, den Ratschlägen
aus seinen Podcasts und seinen
Tipps auf YouTube erreicht Kreuter die
breite Masse. Vom Laien bis zum hin
zum Unternehmer trifft man auf seinen
Veranstaltungen, Erfahrungsberichten
zufolge, die unterschiedlichsten Gruppen
an. Doch begann die Karriere unseres
Experten zunächst recht unscheinbar:
Nach einer abgeschlossenen
Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann
ist der in Neuss am Rhein
geborene Kreuter im Jahr 1990 als Handelsvertreter
im Sportartikel- und Fahrradhandel
aktiv. Da die Produkte erklärungsbedürftig
sind, hält Kreuter
Schulungen ab. Langsam werden aus
den Schulungen Trainings, Kreuter sieht
hierin eine Chance, seine Leidenschaft
zum Beruf zu machen – und ergreift sie.
»Schau anderen nicht zu, wie sie deinen
Traum leben. Lebe deinen Traum selber«
wird er später seiner Anhängerschaft
vermitteln.
Seine Motivation – das Image des Verkäufers
zu verbessern – zieht sich dabei
wie ein roter Faden durch all seine Projekte.
Dass Verkäufern wieder mehr
Wertschätzung entgegengebracht wird,
dafür steht er ein, das treibt ihn an. Damit
das, was er an Expertise vermittelt,
»Ob du glücklich bist oder nicht, hängt
nicht mit den Umständen zusammen,
sondern mit deiner Bewertung.«
inhaltlich Hand und Fuß hat, investiert
Kreuter bereits zu Beginn seiner Karriere
in Weiterbildung. So lässt er sich
beispielsweise mehrfach als Trainer ausbilden
und sammelt Fachqualifikationen.
Das zahlt sich aus – im wahrsten
Sinne des Wortes. Denn Kreuter schafft
es schnell, renommierte Kunden an
Land zu ziehen: DAX-notierte Unternehmen
und der deutsche Mittelstand
zählen bis ins Jahr 2016 hinein zu seiner
hauptsächlichen Zielgruppe.
»Verkaufen ohne CTA (Call-to-Action)
ist beraten«
Dass Dirk Kreuter auch im Bereich Vertrieb
ein absoluter Fachmann ist, erkennen
sogar seine Kritiker weitgehend an.
In einer seiner Podcastfolgen hebt »personal
CFO« Jörg Roos beispielsweise die
große Bedeutung Kreuters für die Vertriebsbranche
hervor – ungeachtet dessen,
dass er Kreuters Ansichten nicht
uneingeschränkt teilt. Roos ist nicht der
Einzige, der das Auftreten unseres Experten
mit einer gewissen Skepsis beäugt,
denn Kreuter steht für klare Worte, sein
Verkaufsstil ist in den Augen vieler fast
schon als aggressiv zu bezeichnen. Kreuter
selbst bestreitet dies nicht, unterstreicht
solche Statements stattdessen
sogar noch, indem er entgegnet, er sei
schließlich Verkäufer, kein Berater – und
Verkaufen ohne CTA (Call-to-Action),
also ohne eine Handlungsaufforderung
an das Gegenüber, sei nun mal nichts anderes
als Beratung. Ihm zufolge sei es
einer der schwerwiegendsten Fehler, die
ein Verkäufer machen könne, nicht rechtzeitig
zum Abschluss zu kommen.
Die Gegenwehr, auf die ein solches
Mindset innerhalb der Vertriebsbranche
stößt, trägt er sogar demonstrativ wie
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de
V
Erfolg
eine Auszeichnung vor sich her. Kritik
zeige nur, wie gut man positioniert sei,
so Kreuter.
Markenzeichen: Innovation
Mit seinen markigen Worten und seinem
selbstbewussten Auftreten gerät
Kreuter zwar während seiner Karriere
mehrfach in die Schlagzeilen und wird
dadurch als streitbarer Verkaufstrainer
und Speaker einer großen Öffentlichkeit
bekannt, doch sein Erfolgsgeheimnis
sieht er an anderer Stelle. Er steht für
»innovative neue Methoden, die auch
wirklich funktionieren«, sagt er. Hierdurch
böte er »nachweislich außergewöhnliche
Resultate. Individuelle Lösungen
für (…) Kunden«.
Das mag der Grund sein, weswegen er
auch nicht mehr nur als ein Speaker und
Verkaufstrainer angesehen werden will,
wie Kreuter uns erzählt. Denn hierüber
könnte leicht vergessen werden, dass
Kreuter für zahlreiche Errungenschaften
der Vertriebsbranche verantwortlich
ist: So habe er schon Anfang der 2000er
Jahre Seminare international auf Englisch
abgehalten, teilt Kreuter uns
gegenüber mit. Die Art, wie er dies herausstellt,
zeigt, für wie wichtig er es hält,
sich von der Masse abzuheben. Dem
Streben nach Innovation ist er bis heute
treu geblieben: Noch während der Pandemie
setzte er etwa neue Maßstäbe für
Live-Events im deutschsprachigen
Raum, indem er seine »Vertriebsoffensive«
digital abhielt – im 360-Grad-Studio
und mit, eigenen Angaben zufolge,
mehreren Tausend Teilnehmern. »In
der Krise werden die Karten komplett
neu gemischt«, sagt er dazu.
Zu seinen Alleinstellungsmerkmalen
gehört auch das mediale Großaufgebot,
mithilfe dessen er seine Verkaufsstrategien
mit der Welt teilt. »Niemand anderes
bietet seinen Kunden eine solche
Bandbreite an Formaten«, erklärt Kreuter.
»Unser größter Onlinekurs hat
mehr als 1000 Videos, der Umfang ist
manchmal zwei Minuten, manchmal
aber auch 90 Minuten.« Relevant sei
hier lediglich ein Thema: »Es geht immer
um Wachstum. An erster Stelle um
persönliche Weiterentwicklung, persönliches
Wachstum, woraus unternehmerisches
Wachstum und schließlich finanzielles
Wachstum resultiert.«
Doch nicht nur online ist das Multitalent
aktiv: Auch analoge Medien nutzt
er als Mittel der Kommunikation mit
potenziellen Kunden. Zählt man die
Werke hinzu, bei denen er lediglich Co-
Autor war, so sind ihm weit über 50
Buchveröffentlichungen zuzuschreiben
– darunter auch »Entscheidung: Erfolg«,
ein Ratgeber, der laut Kreuter bereits
weit über 500.000 Mal verkauft wurde.
Experte in Theorie und Praxis
»Was immer fehlte, war das eine Puzzleteil:
nämlich, es selbst zu tun«, beschreibt
Kreuter seinen Antrieb, sich
neben seinen weiteren Tätigkeitsfeldern
wieder verstärkt auf das Unternehmertum
zu fokussieren. Selbstverständlich
habe er auch schon zuvor
demonstrieren können, wie der Vertrieb
funktioniere und sich optimieren
lasse; als Nachweis dafür dienten
schließlich zahlreiche Kundenprojekte,
meint Kreuter. Doch dabei wollte er es
nicht belassen, sondern selbst die
praktischen Früchte seiner theoretischen
Fähigkeiten ernten. »Was mich
immer geärgert hat, war, dass ich genau
wusste, wie es besser geht, und
dies auch genau erklären konnte«, erläutert
er uns gegenüber.
Seit einigen Jahren ist er daher selbst
Inhaber diverser Firmen: Da ist zunächst
der BV, der Bestseller Verlag,
welcher laut Kreuter 2020 mittlerweile
achtstellige Umsätze vorzuweisen hat.
Auch mit seinen weiteren Unternehmen,
zu denen auch die Marketingagentur
MBC My Best Concept GmbH
»Was immer fehlte, war das eine
Puzzleteil: nämlich, es selbst zu tun.«
VI
www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
Erfolg
»Der Umsatz ist für mich
einfach nur das Feedback des
Marktes, wie wertvoll meine
Dienstleistung für meine
Kunden ist.«
zählt, kann er anderen vorleben, was
seiner Ansicht nach einen guten Unternehmer
auszeichnet: Etwa, dass er sich
an keine Blaupause halte, wie Kreuter
sagt – und natürlich, dass er »richtig gut
verkaufen«, Mitarbeiter führen und rekrutieren
könne. Hinzu kämen auch
besondere Persönlichkeitsmerkmale,
beispielsweise Resilienz. Doch all diese
Faktoren könne man sich bis zu einem
gewissen Grad auch aneignen, meint
Kreuter. Bei den allerwenigsten sei es
schließlich das Talent, das sie zu angesehenen
Unternehmern mache.
Bilder: Lighthousestudio
Dass Kreuter selbst diese oben beschriebenen
Fähigkeiten in sich vereint,
dafür ist sein Erfolg auch in diesem Bereich
das beste Indiz: »Heute sind wir
auf dem Weg, das erste Mal 100 Millionen
Euro Umsatz im Jahr zu generieren
und das mit 140 Mitarbeitern an den
Standorten Bochum, Hannover und
Dubai«, gibt er uns gegenüber an und
erwähnt, dass er bereits weiter expandieren
wolle: Im folgenden Jahr werde
man auch einen Standort in Singapur
eröffnen. »Der nächste Schritt ist, das,
was in Deutschland funktioniert, auch
international anzubieten«, erläutert
Kreuter einen Einblick in seine
Zukunftsplanung.
Die nächsten Ziele bereits im Blick
Speaker, Verkaufsprofi, Buchautor, erfolgreicher
Unternehmer – man könnte
meinen, Dirk Kreuter sei auf dem Gipfel
des Erfolgs angelangt. Auch privat
scheint er angekommen zu sein; er lebt
in Dubai, hat eine Frau und zwei Kinder.
Hier könnten die Leute noch verkaufen,
erzählt er, begeistert von seiner
Wahlheimat, in einem seiner Videos.
Was soll jetzt noch kommen? Für Kreuter
kann es darauf nur eine Antwort
geben: neue Ziele. »Die Internationali-
sierung, ein Spiegel-Bestseller und noch
mehr Menschen dabei zu helfen, mit
ihren Geschäftsmodellen und ihren
Unternehmen außergewöhnlich zu
wachsen«, das hat sich der Verkaufsexperte
für die Zukunft vorgenommen –
und man kann sich vorstellen, dass er
diese neuen Meilensteine in seiner Karriere
bald erreichen wird. Denn Dirk
Kreuter weiß, dass er gebraucht wird,
dass sein Erfolg kein Zufallsprodukt ist,
sondern sich daraus speist, dass er mit
seiner unnachahmlichen Art eine
Marktlücke füllt. »Der Umsatz ist für
mich einfach nur das Feedback des
Marktes, wie wertvoll meine Dienstleistung
für meine Kunden ist«, lautet sein
selbstbewusstes Statement.
Seit über 30 Jahren steht der Name Dirk
Kreuter nun für erfolgreichen Vertrieb
und streitbare Thesen. Und wir sind uns
sicher: Mit seinem Auftreten und seiner
großen Expertise wird das Verkaufstalent
auch in Zukunft immer dort gefragt
sein, wo es darum geht, den Stellenwert
des Verkäufers in der Gesellschaft nachhaltig
zu verbessern. AS
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de
VII
Erfolg
DIE500
WICHTIGSTEN KÖPFE
DER ERFOLGSWELT
Bäuerlein, Andreas
Deutschland
Baulig, Andreas
Deutschland
Baulig, Markus
Deutschland
Boampong, Sascha
Deutschland
Bock, Julia
Deutschland
Bock, Petra
Deutschland
Beck, Tobias
Deutschland
Bohlen, Dieter
Deutschland
Arnold, Frank
Schweiz
Beilharz, Felix
Deutschland
Ben Said, Daniela
Deutschland
Benedikt, Kathrin
Deutschland
Berg, Benjamin
Deutschland
Bergauer, Theo
Deutschland
Böhm, Rüdiger
Deutschland
Borbonus, René
Deutschland
Boros, Philipp
Deutschland
Bourgeois, Marion
Deutschland
Brandl, Günter
Deutschland
AAbdel-Latif, Adel
Asgodom, Sabine
Deutschland
Berlin, Dan
Deutschland
Brandl, Peter
Deutschland
Schweiz
Asmus, Frank
Deutschland
Betschart, Martin
Schweiz
Braun, Roman
Österreich
Abert, Eva
Deutschland
Auch-Schwelk, Annette
Österreich
Betz, Robert
Deutschland
Brell, Andreas Enrico
Deutschland
Ahlfeld, Benedikt
Österreich
Aumann, Matthias
Deutschland
Beyreuther, Carsten
Deutschland
Brocke, Karsten
Deutschland
Aichhorn, Ulrike
Österreich
Biesinger, Rainer
Deutschland
Bröer, Holger
Deutschland/USA
Ain, Tobias
Deutschland
Binggeli, Otto
Schweiz
Bronder, Stefan
Deutschland
Aminati, Daniel
Deutschland
BBandt, Michael
Birkel, Yvonne
Deutschland
Brüne, Natalie
Deutschland
Appelt, Marcus
Deutschland
Deutschland
Bischoff, Christian
Deutschland
Brych, Dave
Deutschland
Arndt, Roland
Deutschland
Barghoorn, Kolja
Deutschland
Blatter, Ivan
Schweiz
Buchenau, Peter
Deutschland
VIII
www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
Erfolg
Buhr, Andreas
Deutschland
Dasch, Benjamin
Deutschland
Ehlers, Michael
Deutschland
Flieshardt, Sven
Deutschland
Burkhart, Steffi
Deutschland
de Bark, Yvonne
Deutschland
Emmerich, Sarah
Deutschland
Forrer, Onur
Schweiz
Buschhaus, Nadin
Deutschland
Dederichs, Stefan
Deutschland
Enkelmann, Claudia
Deutschland
Först, Regina
Deutschland
C
Deißler, Nina
Deutschland
Desai, Sarah
Deutschland
Erni, Bruno
Schweiz
Ernst, Lea
Deutschland
Förster, Anja
Deutschland
Frädrich, Stefan
Deutschland
Deuser, Klaus-Jürgen
Deutschland
Ess, Karl
Deutschland
Franckh, Pierre
Deutschland
Dierssen, Mike
Deutschland
Etzold, Veit
Deutschland
Franke, Patricia
Deutschland
Dietz, Susanne
Deutschland
Franzen, Sven
Deutschland
Dittmann, Titus
Deutschland
Frenk, Rafael
Deutschland
Calmund, Reiner
Deutschland
Dobelli, Rolf
Schweiz
Drachenberg, Jacob
Deutschland
FFabbris, Daniel
Deutschland
Frey, Jürgen
Deutschland
Frey, Urs
Schweiz
Catrini, Claudio
Deutschland
Dübbert, Vivienne
Deutschland
Faßbender, Alexander Maria
Deutschland
Friess-Henze, Marina
Deutschland
Christiani, Alexander
Deutschland
Dudas, Stefan
Schweiz
Fasching, Wolfgang
Österreich
Fritze, Nicola
Deutschland
Corssen, Jens
Deutschland
Dunker, Frank
Deutschland
Feier, Danien
Deutschland/Dubai
Fuchs, Klara
Deutschland
Crameri, Ernst
Schweiz
Felte, Frank
Deutschland
Funk, Christopher
Deutschland
Crowd, Elisha
Deutschland
Feltes, Florian
Deutschland
Funke, Uli
Deutschland
Bilder: Patrick Reymann (Momentesammler), Oliver Reetz, IMAGO / Eventpress
Czerner, Markus
Deutschland
DDahlke, Rüdiger
Deutschland
Danz, Gerriet
Deutschland
EEckardt, Katja
Deutschland
Eckert, Gabriele
Deutschland/USA
Eckhardt, Timo
Deutschland
Eckstein, Holger
Deutschland
Egger, Alexander
Österreich
Ferster, Katharina
Deutschland
Fey, Gudrun
Deutschland
Feyh, Pascal
Deutschland
Fink, Klaus-J.
Deutschland
Fischbacher, Arno
Österreich
Fischer, Alex
Deutschland
GGaffar, Taha
Deutschland
Galal, Marc
Deutschland
Gálvez, Cristián
Deutschland
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de
IX
Erfolg
Gamm, Frieder
Deutschland
Haunsperger, Joschi
Deutschland
Garcia, Isabel
Deutschland
Hausenblas, Michael
Deutschland
Garten, Matthias
Deutschland
Gärtner, Christian
Deutschland
Grieger-Langer, Suzanne
Deutschland
Havener, Thorsten
Deutschland
Heck, Sergej
Schweiz
Höller, Jürgen
Deutschland
Gassert, Marc
Deutschland
Gross, Stefan
Deutschland
Heimsoeth, Antje
Deutschland
Höller, Miriam
Deutschland
Gay, Friedbert
Deutschland
Groth, Alexander
Deutschland
Hein, Monika
Deutschland
Hollywood, Calvin
Deutschland
Geffroy, Edgar
Deutschland
Grün, Anselm
Deutschland
Heinrich, Stephan
Deutschland
Holzhey, Katja
Deutschland
Geisselhart, Oliver
Deutschland
Grundl, Boris
Deutschland
Heinz, Chris
Deutschland
Homm, Florian
Deutschland
Geringer, Nick
Deutschland
Heizmann, Patric
Deutschland
Hörhan, Gerald
Österreich
Geropp, Bernd
Deutschland
Held, Benedikt
Deutschland
Horx, Matthias
Deutschland
Giesecke, Alexander
Deutschland
HHaas, Martina
Heller, Stefan
Deutschland
Hosp, Julian
China
Gladitz, Robert
Deutschland
Deutschland
Herde, Laura
Deutschland
Hümmeke, Frederik
Deutschland
Glööckler, Harald
Deutschland
Habermehl, Markus
Schweiz
Herger, Mario
Deutschland/USA
Hübner, Sabine
Österreich
Gnilenka, Gloria
Deutschland
Hagenow, Frank
Deutschland
Herzog, Matthias
Deutschland
Hüls, Erna
Deutschland
Goerke, Dominik
Deutschland
Hager, Jakob
Deutschland
Hildebrand, Timo
Deutschland
Husemann, Valerie
Deutschland
Göker, Mehmet
Deutschland/Türkei
Hager, Mike
Deutschland
Hilker, Claudia
Deutschland
Gonzalez, Manuel
Deutschland
Hagmaier, Ardeschyr
Deutschland
Hofert, Svenja
Deutschland
Gramminger, Marvin
Deutschland
Hahne, Rayk
Deutschland
Hofmann, Christine
Deutschland
Gräter, Norman
Deutschland
Haider, Siegfried
Deutschland
Hofmann, Markus
Deutschland
IIllgner, Jens
Deutschland
Greiner, Patrick
Deutschland
Händeler, Erik
Deutschland
Imbimbo, Guglielmo
Schweiz
Hannawald, Sven
Deutschland
Imren, Bora
Deutschland
Hartmann, Alexander
Deutschland
Indra, Ethan
Österr
X
www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
Erfolg
J
Käselow, Torben
Deutschland
Kastenmüller, Jeffrey
Deutschland
Klußmann, Thomas
Deutschland
Kmenta, Roman
Österreich
Jachtchenko, Wladislaw
Deutschland
Kattilathu, Biyon
Deutschland
Kaufmann, Alexander
Deutschland
Knedel, Thomas
Deutschland
Knoblauch, Jörg
Deutschland
Kreuter, Dirk
Deutschland/Dubai
Jaff, Aya
Deutschland
Kaules, Tom
Deutschland
Knopf, Marcel
Deutschland
Kreuz, Peter
Deutschland
Jagersbacher, Michael
Österreich
Keese, Christoph
Deutschland
Knossalla, Matthias
Deutschland
Kroeger, Steve
Deutschland
Janak, Simone
Österreich
Keil, Philip
Deutschland
Köber, Johann
Deutschland
Küffner, Andreas
Deutschland
Jekel, Thorsten
Deutschland
Kelly, Joey
Deutschland
Kobjoll, Klaus
Deutschland
Kulhavy, Gerd
Deutschland
Jörn, Gereon
Deutschland
Kenanoğlu, Faheem
Deutschland
Kochendörfer, Patrick
Deutschland
Kult, Lauri
Deutschland
Joy, Chrissi
Deutschland
Kessler, Gunnar
Deutschland
Kogler, Stefanie
Österreich
Küpper, Burkhard
Deutschland
Jung, Stephan
Deutschland
Kiesewetter, Bernd
Deutschland
Kogler, Thomas
Österreich
Küstenmacher, Werner Tiki
Deutschland
Kimich, Claudia
Deutschland
Kohl, Walter
Deutschland
Kirchner, Steffen
Deutschland
Köhler, Hans-Uwe
Deutschland
Kitz, Volker
Deutschland
Kolbusa, Matthias
Deutschland
LLambert, Dirk Michael
Klar, Andreas
Deutschland
Kostadinova, Nelly
Deutschland
Lamm, Michael
Deutschland
KKahn, Axel
Deutschland
Klapheck, Martin
Deutschland
Koroma, Thaddaeus
Deutschland/USA
Deutschland
Bilder: Privat, Jürgen Höller Academy, IMAGO / ZUMA Wire, Lighthousestudio
Kahn, Oliver
Deutschland
Kakmaci, Kerim
Deutschland
Kalman, Burak
Deutschland
Karem, Oscar
Österreich
Karim, Rabih
Deutschland
Karl, Edith
Österreich
Klitschko, Wladimir
Deutschland
Klöckner, Bernd
Deutschland
Kracke, Holger
Deutschland
Kratz, Karl
Deutschland
Kreissig, Daniela
Deutschland
Krespach, Daniel
Deutschland
Landgraf, Daniela
Deutschland
Landsiedel, Stephan
Deutschland
Lange, Dieter
Deutschland
Langenscheidt, Florian
Deutschland
Langheinrich, Michael
Deutschland
Langhoff, Lutz
Deutschland
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de
XI
Erfolg
Laschkolnig, Martin
Österreich
Lauk, Marcus
Deutschland
M
Meissner, Philip
Deutschland
Menter, Jim
Deutschland
N
Lauterbach, Heiner
Deutschland
Merath, Stefan
Deutschland
Lauterbach, Victoria
Deutschland
Malik, Fredmund
Österreich
Michalik, Regina
Deutschland
Nasher, Jack
Deutschland
Lejeune, Erich
Deutschland
Mankevich, Maxim
Deutschland
Micic, Pero
Deutschland
Naughton, Carl
Deutschland
Lembke, Gerald
Deutschland
Mansla, Sebastian
Deutschland
Mingers, Markus
Deutschland
Navidi, Sandra
Deutschland/USA
Letzner, Frédéric
Deutschland
Marburger, Manuel
Deutschland
Misar, Jana
Österreich/Spanien
Nawrot, Manuel
Deutschland
Ley, Ulrike
Deutschland
Marci, Alexander
Deutschland
Misar, Paul
Österreich/Spanien
Nawrot, Roman
Deutschland
Liebetrau, Axel
Deutschland
Martin, Leo
Deutschland
Mockridge, Matthew
Deutschland
Niazi-Hoffmann, Javid
Deutschland
Lieverz, Margit
Deutschland
Marty, Janic
Schweiz
Moeller, Ralf
Deutschland/USA
Nickel, Susanne
Deutschland
Limbeck, Martin
Deutschland
Maschmeyer, Carsten
Deutschland
Moestl, Bernhard
Österreich
Novakovic, Dejan
Österreich
Lindau, Andrea
Deutschland
Mohamad, Samer
Deutschland
Nussbaum, Cordula
Deutschland
Lindau, Veit
Deutschland
Molcho, Samy
Österreich
Lindemann, Christian
Deutschland
Moore, Renée
Deutschland
Lindenau, Ilona
Deutschland
Lischka, Gesa
Deutschland
Maske, Henry
Deutschland
Müller, Alexander
Deutschland
Müller, Annabel
Deutschland
OObermaier, Pamela
Österreich
Löhken, Sylvia
Deutschland
Matsching, Monika
Deutschland
Müller, Dirk
Deutschland
Oberüber, Max
Deutschland
Löhr, Jörg
Deutschland
Matuska, Andreas
Österreich/Monaco
Müller, Franziska
Deutschland
Osmanovic, Cemal
Deutschland
Loosen, Heike
Deutschland
May, André
Deutschland
Multerer, Dominic
Deutschland
Otte, Max
Deutschland
Lorenz, Sven
Deutschland
McDavid, Janis
Deutschland
Ouattara, Ben
Deutschland/Dubai
Meier, Urs
Schweiz
Overlack, Bert
Deutschland
Owo, Mike
Deutschland/Dubai
XII
www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
Erfolg
Özkisaoglu, Ilkay
Deutschland
Przybylski, Dawid
Deutschland
Riedl, Alexander
Deutschland
Scharnweber, Denys
Schweiz
Psaridis, Harald
Österreich
Ritter, Steffen
Deutschland
Scheelen, Frank
Deutschland
Rossié, Michael
Deutschland
Scherer, Hermann
Deutschland
PParsaian, Pedram
Rouzbeh, Adrian
Deutschland
Scherer, Kerstin
Deutschland
Österreich
QQuante, Ludger
Schippke, Marc
Schweiz
Pathé, Nicole
Deutschland
Deutschland
Schlechter, Thomas
Deutschland
Pehlivan, Gönül
Deutschland
Schlenzig, Tim
Deutschland
Pesch, Nicholas
Deutschland
Petek, Rainer
Deutschland
RRankel, Roger
Ruge, Nina
Deutschland
Schlosser, Tobias
Deutschland
Schmidt, Dirk
Deutschland
Peukert, Martina
Deutschland
Deutschland
Rumohr, Joachim
Deutschland
Schmiel, Rolf
Deutschland
Pfeffer, Nicole
Deutschland
Rappenglück, Stefan
Deutschland
Rusch, Alex
Schweiz
Schmitt, Ralf
Deutschland
Pilsl, Karl
Deutschland
Rassi, Elmar
Deutschland
Schmitz, Karl Werner
Deutschland
Platte, Sven
Deutschland
Rath, Carsten
Deutschland
Schmitz, Ralf
Deutschland/Spanien
Platzer, Torben
Deutschland
Reichel, Tim
Deutschland
SSawtschenko, Peter
Schneider, Ben
Deutschland
Plikat, Raoul
Deutschland/Dubai
Reinhardt, Alex
Deutschland
Deutschland
Schneider, Theresa
Deutschland
Pöhm, Matthias
Deutschland
Reinwarth, Alexandra
Deutschland
Schnitzenbaumer, Nina
Deutschland
Polk, Petra
Deutschland
Reiser, Patrick
Deutschland
Schober, Ewald
Deutschland
Pommer, Katharina
Deutschland
Remus, Marcel
Deutschland/Spanien
Schönau, Yvonne
Deutschland
Bilder: Theo Bergauer, Ismail Gök, Dominik Pfau
Porsch, Katja
Deutschland
Pott, Oliver
Deutschland
Precht, Richard David
Deutschland
Promm, Eric
Deutschland
Rethaber, Tobias
Deutschland
Richter, Damian
Deutschland
Rieder, Uwe
Deutschland
Riederle, Philipp
Deutschland
Schäfer, Bodo
Deutschland
Schall, Annabelle
Deutschland
Schandl, Gabriel
Österreich
Schönbach, Lenny
Deutschland
Schork, Nicolai
Deutschland
Schreiber, Christoph
Deutschland
Schüller, Anne
Deutschland
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de
XIII
Erfolg
Schulz, Benjamin
Deutschland
Söder, Danny
Deutschland
Strobach, Julie
Deutschland
Tissen, Andreas
Deutschland
Schultze, Sven
Deutschland
Söder, Robin
Deutschland
Stuhlmiller, Michael
Deutschland
Tolle, Eckhart
Deutschland
Schumacher, Oliver
Deutschland
Soost, Detlef
Deutschland
Summhammer, Evelyn
Österreich
Tomas, Jens
Deutschland
Schuster, Gunnar
Deutschland
Spies, Lukas
Schweiz
Susan, Anouk Ellen
Deutschland
Topf, Cornelia
Deutschland
Sprenger, Reinhard
Deutschland
Szeliga, Roman
Österreich
Traupe, Julius
Deutschland
Sridhar, Kishor
Deutschland
Stahl, Carsten
Deutschland
Schwarzenegger, Arnold
Österreich/USA
Stahl, Stefanie
Deutschland
Stahl, Ulrike
Deutschland
TTäuber, Marcus
Österreich
UÜres, Kemal
Deutschland
Schweig, Daniel
Deutschland
Staniek, Patricia
Österreich
Taxis, Tim
Deutschland
Uth, Carmen
Deutschland
Schweizer, Jochen
Deutschland
Staub, Gregor
Schweiz
Teege, Christoph
Deutschland
Uth, Hans-Jürgen
Deutschland
Scibetta, Lorenzo
Deutschland
Steiner, Chris
Deutschland
Tempel, Katharina
Deutschland
Seiler, Laura Malina
Deutschland/USA
Steiner, Gabi
Deutschland
Tepperwein, Kurt
Deutschland
Seiwert, Lothar
Deutschland
Steiner, Tim
Deutschland
VVahldieck, Stefan
Seiz, Harald
Deutschland
Stelljes, Kris
Deutschland/Spanien
Deutschland
Semmelroth, Philip
Deutschland
Stenzhorn, Raphael
Deutschland
Verra, Stefan
Österreich
Shalaby, Ash
Deutschland
Shiripour, Said
Deutschland/Dubai
Sterzenbach, Katja
Deutschland
Sterzenbach, Slatco
Deutschland
Thelen, Frank
Deutschland
von Fournier, Cay
Deutschland
von Grafenstein, Uwe
Deutschland
Sideropoulos, Susan
Deutschland
Stielau-Pallas, Alfred
Deutschland
Thomas, Boris
Deutschland
von Kunhardt, Michael
Deutschland
Silberberger, Michael
Deutschland
Silver, Greta
Deutschland
Simon, Hermann
Deutschland
Strachowitz, Michael
Deutschland
Strauch, Vera
Deutschland
Thönnessen, Felix
Deutschland
Thust, Wolfgang
Deutschland
Timm, Laura
Deutschland
von Massenbach, Rainer
Deutschland
von Münchhausen, Marco
Deutschland
Bilder: IMAGO / SKATA / teutopress
XIV
www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 05/2022 . ERFOLG magazin
Erfolg
Erfolg
W
Y
HALL FAME
OF
Wachs, Friedhelm
Deutschland
Wagner, Ronny
Deutschland
Wald, Mathias
Deutschland
Weinstock, Daniel
Deutschland/Spanien
Weiß, Max
Deutschland
Weixlbaumer, Elmar
Österreich
Westermeyer, Philipp
Deutschland
Westphal, Susanne
Deutschland
Whitney, Annabell
Deutschland
Wiebelt, Marco
Deutschland
Wiechowski, Natalia
Deutschland/Dubai
Wilde, Frank
Deutschland
Wind, Patrick
Österreich
Windscheid, Leon
Deutschland
Winterlich, Jörg
Deutschland
Winzer, Ulrike
Deutschland
Wittmann, Thorsten
Deutschland
Wolff, Bernhard
Deutschland
Yalcin, Saygin
Deutschland/Dubai
Yazan, Yasemin
Deutschland
Yilmaz, Bahar
Deutschland
Yotta, Bastian
Deutschland/USA
ZZach, Davis
Deutschland
Zeletzki, Jil
Deutschland
Zieroth, Heiko
Deutschland
Zietlow, Julian
Deutschland
Zitelmann, Rainer
Deutschland
zur Löwen, Diana
Deutschland
Zurhorst, Eva-Maria
Deutschland
Zurhorst, Wolfram
Deutschland
Zwickel, Jürgen
Deutschland
Dirk Kreuter ist ein Ausnahmetalent.
Das ist nicht als Lob gemeint, sondern
es ist schlicht eine Tatsache.
Seine Erfolge kann in dieser Art
und Weise kein anderer vorweisen.
Er veranstaltet die größten Verkaufstrainings,
hält darin sogar den Guinness-Buch-Weltrekord.
Er hat unzählige Bestseller-Bücher geschrieben
und die wichtigsten Medien des
Landes zitieren ihn. CEOs, Prominente und
Unternehmer suchen seinen Rat. Wenn sie
Glück haben, können sie ihn in seinem Zuhause
besuchen – im höchsten Gebäude der
Welt natürlich, dem Burj Khalifa in Dubai. Bei
Dirk Kreuter landet man zwangsläufig in der
Superlative. Nur »ein bisschen« gibt es bei
ihm nicht. Sein Lieblingswort? Attacke. Das
ruft er gerne seinen Instagram-Followern entgegen.
Sie ahnen es schon: Kein Verkaufstrainer
hat mehr Follower als er. Und bei
YouTube schauen ihm Millionen zu. Und nun
zieht Dirk Kreuter in die ERFOLG Magazin Hall
of Fame ein – ja, als erster Verkaufstrainer
überhaupt. Auch wenn extremer Erfolg
manchmal irritierend wirkt, Kreuter ist in der
Regel die Nummer eins. Und das möchten wir
anerkennen und ihn herzlich willkommen
heißen in der Hall of Fame.
Bild: Lighthousestudio, Depositphotos / ajafoto / warlockf01094047.yandex.ru
Dirk Kreuter
VON VERLEGER JULIEN BACKHAUS
ERFOLG magazin . Ausgabe 05/2022 . www.erfolg-magazin.de
XV