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ERFOLG Magazin Dossier 20: Sven Schöpker

Mr. Handwerk: Wie Sven Schöpker Menschen wieder für Handwerk begeistern will

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DOSSIER

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AUS DEINEM

HANDWERKS-

UNTERNHEMEN

EXPERTE IN

DIESER AUSGABE

SVEN

SCHÖPKER

Bild: Holger Bulk Photography, Depositphotos / denisismagilov

Mr.

Handwerk

WIE SVEN SCHÖPKER MENSCHEN WIEDER

FÜRS HANDWERK BEGEISTERN WILL

E-PAPER AUSGABE 20 . 2022

DEUTSCHLAND | ÖSTERREICH | SCHWEIZ


INHALT

Interview

Von der Hobelbank auf die Bühne

Sven Schöpker will die goldenen Zeiten des

Handwerks zurückbringen........................... 4

Titelthema

Handwerk – aber so richtig geil!

Wie Sven Schöpker Menschen wieder fürs

Handwerk begeistern will............................. 6

Erfolg

10 Tipps, um jetzt mehr aus deinem

Handwerk rauszuholen ............................... 8

Angebote

Mentoring, Medien................................... 10

Bild: Guido Rehme, Mission geiles Handwerk

Impressum

Erfolg Magazin Dossier

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Für den Inhalt der Anzeigen sind die Unter nehmen

verantwortlich.

2 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 20 . ERFOLG magazin


Editorial

Bilder: Oliver Reetz

Julien Backhaus

Verleger und

Herausgeber

NOCH ZU OFT ÜBERSEHEN:

DAS POTENZIAL IM HANDWERK

Wenn im Erfolgstraining von Zielsetzung, Arbeitsmoral und Innovation

und in der Unternehmensberatung von Recruiting, Strategie und Skalierung

gesprochen wird, denken wir an Banken, IT-Unternehmen und

Startups. Aber es gibt eine Branche, die oft vergessen wird. In Deutschland

allein gibt es über eine halbe Million zulassungspflichtige Handwerksbetriebe,

die über fünf Millionen

Menschen beschäftigen und über eine

halbe Billion (!) Euro Umsatz machen. Die

Unternehmer in dieser Branche sind oft

selbst ausgezeichnete Handwerker, die ihr

Talent zum Beruf gemacht haben. Nur

eines haben sie oft nicht gelernt: wie man

ein Unternehmen eigentlich führt und

weiterentwickelt.

Man sollte meinen, eine Heerschar von Beratern

hätte sich längst auf diese große und

zahlungskräftige Zielgruppe konzentriert.

Aber das Gegenteil ist der Fall. Bezieht man

es auf die Blue-Ocean-Strategie, konzentriert

sich die deutsche Beraterszene eher auf den Red Ocean, in dem es Hauen und Stechen

gibt. Der Blue Ocean der Handwerksbetriebe wartet hingegen auf kompetenten Rat.

Um dieser wichtigen Klientel eine Orientierung darüber zu geben, was möglich ist, haben

wir Sven Schöpker für dieses Themen-Dossier gewinnen können. Er gilt vielen in der Branche

als wichtigster Stratege für Handwerksunternehmen. Die Fachmedien loben ihn für sein

Engagement und er gewann diverse Preise für sein Wirken. Sogar Bundespräsident Frank-

Walter Steinmeier beehrte Schöpker 2017 bei einem Stadtbesuch in seiner Raumfabrik.

Denn Schöpker ist selbst Praktiker. Er baute ein europaweit erfolgreiches Handwerksunternehmen

auf. Für dieses Dossier konnten wir uns keinen besseren Experten wünschen.

Viel Vergnügen beim Lesen

Ihr Julien Backhaus

ERFOLG magazin . Ausgabe 20 . www.erfolg-magazin.de

3


Interview

Von der Hobelbank

auf die Bühne

SVEN SCHÖPKER WILL DIE GOLDENEN ZEITEN DES HANDWERKS

ZURÜCKBRINGEN

Wie sind Sie dahin gekommen,

wo Sie heute

stehen?

Erstens: Der Erfolg

kommt selten über

Nacht. Vielmehr setzt sich mein Erfolg aus

guten Ideen, harter Arbeit und einer Mentalität

des Dranbleibens zusammen. Und

dann verhelfen einem manchmal auch gute

Zufälle zum Erfolg.

Sie sind seit vielen Jahren in der Handwerksbranche

tätig. Was hat Sie bewegt,

Ihre Erfahrungen und Ideen auf der

Speaker-Bühne mit anderen Menschen in

der Handwerksbranche zu teilen?

Ich wollte immer schon das Handwerk

positiv verändern und in ein vollkommen

anderes Licht rücken. Nach wie vor hat das

Handwerk in Deutschland nicht den Stellenwert,

den es meiner Meinung nach haben

sollte. Mit meinen Ideen und Impulsen

möchte ich möglichst vielen Unternehmen

dabei helfen, wieder die Anerkennung und

Wertschätzung für ihre tägliche Arbeit zu

bekommen, die sie verdienen und die es in

den »goldenen Zeiten« des Handwerks

auch gesellschaftlich gegeben hat.

Ein Beispiel, warum ich das Handwerk für

junge Leute attraktiv machen möchte, war

die Tatsache, dass in unserer Tischlerei damals

ein junger Abiturient nicht den Weg

zu uns gefunden hatte. Überhaupt hat er

nicht den Weg ins Handwerk gefunden,

obwohl er begeistert war und seine Augen

funkelten. Allerdings war sein Vater der

Meinung, dass er lieber studieren sollte.

Handwerker, so der Vater weiter, könne er

ja immer noch werden. Mit diesem Image

des Handwerks mochte und möchte ich

mich nicht abfinden und habe vor langer

Zeit beschlossen, hier für entscheidende

Veränderungen zu sorgen. All die Erfahrungen,

Erfolge und vielleicht auch die

kleinen Misserfolge aus meinen Unternehmen

trage ich an andere Unternehmerinnen

und Unternehmer im Handwerk weiter,

sodass sie mit voller Kraft zukunfts- und

erfolgsorientiert arbeiten können.

Wie sind Sie auf die Idee für »Die Mission

geiles Handwerk« gekommen und

was bedeutet das für Sie?

Mit der Mission geiles Handwerk kann ich

einen Beitrag dazu leisten, dass andere

»MIT DER MISSION GEILES HANDWERK

KANN ICH EINEN BEITRAG DAZU LEISTEN,

DASS ANDERE UNTERNEHMEN IN DIESER

GROSSARTIGEN BRANCHE ERFOLGREICHER

WERDEN.«

Unternehmen in dieser großartigen Branche

erfolgreicher werden. Die Idee ist ursprünglich

aus einer internen Sicht in meinen

eigenen Handwerksunternehmen

entstanden. Wir haben schlichtweg zusammengesessen

und überlegt, wie wir unsere

Serviceleistungen beim Kunden auf ein

noch mal vollkommen anderes Level

heben können. Ein vollkommen stressfreies

Bauen und Renovieren unseren Kunden

anzubieten. Mit einem festen Ansprechpartner

– von der Planung bis zur

fertigen Umsetzung. Darüber hinaus wollten

wir als attraktiver Arbeitgeber für junge

Menschen in der Region besser wahrgenommen

werden. Und natürlich soll das

Handwerk auch für die Unternehmer und

Inhaber wieder attraktiver im Hinblick auf

Aufwand, Risiko und Ertrag werden. Daraus

ist dann letztlich die heutige digitale

Unternehmensberatung entstanden, in der

wir unsere Ideen, unser Know-how und

unsere Erfahrungen an andere Handwerksunternehmen

weitergeben.

Welches Feedback bekommen Sie von

den Teilnehmerinnen und Teilnehmern

für die »Mission geiles Handwerk«?

Das Feedback ist überwältigend, da die

Teilnehmer in unseren Coaching-Programmen

schon nach kurzer Zeit messbare

Ergebnisse erzielen, die sich viele vorher

nicht einmal im Ansatz hätten vorstellen

können. Wir haben Teilnehmer, die in wenigen

Tagen Mitarbeiter gewinnen, nach

denen sie vorher monatelang vergeblich

gesucht haben. Andere Teilnehmer hingegen

haben in drei Monaten durch einen

besseren Verkaufsprozess ihren Ertrag verdreifacht.

Wieder andere sind nach jahrelangem

Hin und Her endlich angekommen

und wissen mit unserer Hilfe, wofür sie

unternehmerisch stehen (möchten) und

können fokussiert ihre neuen Ziele erreichen.

Diese Resultate spornen mich und

mein Team unglaublich an.

Wie wollen Sie sicherstellen, dass Sie sich

mit dem Thema weiterentwickeln und am

Puls der Zeit bleiben?

Das brauche ich nicht extra sicherzustellen.

Denn ich bin im Unterschied zu vielen anderen

Trainern und Coaches weiterhin

aktiver Unternehmer in meinen eigenen

Handwerksbetrieben und damit immer am

Puls der Zeit. Ich spreche aus der Praxis für

die Praxis, schaffe und setze in meinen

Unternehmen regelmäßig moderne Prozessabläufe

um und wir schauen gemeinsam,

wie wir insgesamt noch besser, noch

nachhaltiger und zugleich natürlich effektiver

arbeiten können.

Sie sind nicht nur Speaker und Impulsgeber,

sondern auch in der Planung und

4 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 20 . ERFOLG magazin


Interview

stadt Münster konnte ich zusammen mit

92 anderen Fahrern ein Spendenvolumen

von rund 350.000 Euro »erradeln«. Mit

diesem Betrag konnten wir im Nachgang

mehr als 500.000 Kinder gegen die Kinderlähmung

Polio impfen. Das war großartig.

Welche Zukunft sehen Sie für das deutsche

Handwerk und welche Ziele haben

Sie sich persönlich gesetzt?

Handwerk wird auch in Zukunft einen goldenen

Boden haben. Zumindest für die

Betriebe, die sich spezialisieren und die

Chancen der Digitalisierung für sich nutzen

können. Mit meinen Betrieben werden

wir die regionale Marktführerschaft weiter

ausbauen. Und im Coaching-Markt

möchte ich die Nummer eins im Handwerk

werden. Ganz klar!

Bild: Oliver Reetz

Umsetzung zahlreicher Projekte Ihrer

»Raumfabrik« aktiv. Gleichzeitig führen

Sie gemeinsam mit Ihrem Vater eine

Tischlerei, wo es für Sie ja angefangen hat

im Handwerk. Wie vereinbaren Sie diese

Berufungen miteinander und – Hand

aufs Herz – wo fühlen Sie sich am wohlsten,

im eigenen Büro, auf der Baustelle,

an der Hobelbank oder auf der Bühne?

(Lacht) Ich fühle mich tatsächlich überall

in meinen Unternehmen sehr wohl. Ich

mag die Abwechslung zwischen guten Gesprächen

mit meinen Mitarbeitern, der

Entwicklung neuer Konzepte, den Zoom-

Calls mit unseren Coaching-Teilnehmern

und natürlich auch die Seminare und Vorträge.

Mit der Raumfabrik gestalten wir

beispielsweise das Bauen für Kunden absolut

stressfrei. Der Kunde hat einen Ansprechpartner,

einen Fixtermin und erlebt

auch in Sachen Kosten keine bösen Überraschungen,

weil wir im Vorfeld alles sorgfältig

planen. Dadurch optimieren wir

unsere eigenen Abläufe immer weiter und

wissen genau, was für welche Zielgruppe

am entscheidendsten ist. All diese Erfahrungen

gebe ich im Coaching und bei Seminaren

an unsere Teilnehmer weiter, damit

die ihre Kunden ebenfalls restlos

begeistern können. Dann sind beide Seiten

zufrieden. Der große Gewinner? Das

Handwerk! Denn die Handwerksunternehmen

können durch strukturierte Prozesse

ihre Aufträge planbar und qualitativ hochwertig

ins Ziel bringen und die Kunden

nehmen die Unternehmen sehr positiv

wahr, weil es keine Überraschungen hinsichtlich

Fertigstellungstermin und Nachkalkulation

gibt.

Was waren die größten Herausforderungen

auf Ihrem Weg?

Die größte Herausforderung ist immer,

nicht aufzugeben. Noch mal: Einen Erfolg

über Nacht gibt es meiner Meinung nach

nicht. Es gibt auf jedem Weg Rückschläge,

dir passieren Fehler, all das gehört nun mal

dazu. Wichtig ist, immer wieder aufzustehen,

dranzubleiben und das große Ziel

nicht aus den Augen zu verlieren. Wie hat

Elon Musk einmal gesagt? »Wir scheitern

uns nach vorn.« Und auch das ist ein gutes

Mindset.

Was waren Ihre großen Siege?

Einer der schönsten Erfolge war ein großartiges

Fundraisingprojekt, welches ich vor

einigen Jahren mit meinem Rotary Club

auf die Beine stellen durfte. Bei einem Jedermann-Radrennen

in meiner Heimat-

»Nochmal:

Einen Erfolg

über Nacht

gibt es meiner

Meinung

nach nicht.

Es gibt auf

jedem Weg

Rückschläge,

dir passieren

Fehler, all das

gehört nun

mal dazu.«

ERFOLG magazin . Ausgabe 20 . www.erfolg-magazin.de

5


Wissen

Handwerk –

aber so richtig geil!

WIE SVEN SCHÖPKER MENSCHEN WIEDER FÜRS HANDWERK

BEGEISTERN WILL

DIE MITARBEITERGEWINNUNG, ODER BESSER

GESAGT DER »WAR FOR TALENTS«, ERFOR-

DERT HEUTZUTAGE NEUE STRATEGIEN.

In Deutschland gibt es über eine Million

Handwerksunternehmen, die insgesamt

fast sechs Millionen Menschen beschäftigen.

Bei vielen Unternehmen sind die Auftragsbücher

voll – zum Teil können in den

nächsten zehn bis zwölf Monaten gar keine

neuen Projekte mehr angenommen werden.

Für den Laien klingt diese Auslastung

zunächst gar nicht schlecht, doch bei genauerem

Hinsehen entpuppen sich zahlreiche

(zu) volle Auftragsbücher als potemkinsche

Dörfer. Warum ist das so?

Das Problem im Handwerk

Zum einen beschäftigen sich Handwerksunternehmen

nur allzu häufig mit einer

Vielzahl an zu kleinen oder für sie selbst

suboptimalen Projekten, die am Jahresende

zu wenig Gewinn abwerfen. Lösungsansätze

für dieses Problem sind insbesondere

eine glasklare Positionierung mit spitzer

fachlicher Ausrichtung, ein wesentlich

strukturierter und besserer Verkaufsprozess

sowie neue Marketingimpulse, die in

der Summe mehr Erfolg mit weniger Zeiteinsatz

ermöglichen.

Zum anderen lassen Wartezeiten von mehreren

Wochen und Monaten potenzielle

Kunden womöglich zur besser aufgestellten

Konkurrenz abwandern. Oft genug

werden die nicht essenziellen Bau- oder

Renovierungsvorhaben seitens der Kunden

gänzlich eingestampft. Extrem lange Wartezeiten

sind – durch alle Gewerke hinweg

– eng mit dem gestiegenen Bedarf an qualifizierten

Fachkräften, dem gesellschaftlichen

Wertewandel, der Globalisierung und

natürlich auch dem demografischen Wandel

verzahnt.

Alles verstärkt den negativen Effekt und

führt schlussendlich zu einem paradoxen

Ergebnis: Trotz mitunter sehr guter Auftragslage

für das Handwerk im Allgemeinen

fahren viele Unternehmen nicht die

Erfolge oder die Anerkennung ein, die sie

eigentlich bekommen müssten und die sie

aufgrund ihrer harten und qualitativ hochwertigen

Arbeit verdienen.

AM ENDE SOLL DIES EINEM GROSSEN,

GEMEINSAMEN ZIEL DIENEN: DAS HAND-

WERK IN EIN BESSERES LICHT ZU RÜCKEN.

Die »Mission geiles Handwerk«

Leider hat das Handwerk in den Augen

vieler seinen Stellenwert verloren. Das

muss und das darf nicht sein, findet Sven

Schöpker. Schließlich habe Handwerk immer

noch »goldenen Boden« und werde

niemals durch künstliche Intelligenz zu ersetzen

sein. Übergeordnetes Ziel für das

Handwerk als Stützpfeiler der deutschen

Wirtschaft und Kultur müsse es sein, dass

die handwerkliche Leistung wieder wertgeschätzt

wird, sodass Kunden und auch

qualifizierte Mitarbeiter automatisch auf

die Betriebe zukommen.

Hier setzt Impulsgeber, Coach und Unternehmer

Sven Schöpker mit der »Mission

geiles Handwerk«, einer digitalen Unternehmensberatung

für Handwerksunternehmen

an. Der gelernte Tischler und

studierte Diplom-Kaufmann ist Gründer

der mehrfach ausgezeichneten Raumfabrik

mit Standorten in Münster, Düsseldorf und

auf Norderney und zählt mittlerweile zu

den erfolgreichsten Unternehmern im

Handwerk. Mit der Mission geiles Handwerk

gibt er seine Expertise an andere

Handwerksunternehmer weiter – ganz

nach dem Motto »aus der Praxis für die

Praxis«. Am Ende soll dies einem großen,

gemeinsamen Ziel dienen: das Handwerk

in ein besseres Licht zu rücken.

Den Kampf um Fachkräfte gewinnen

Die Mitarbeitergewinnung, oder besser gesagt

der »War for Talents« erfordert heutzutage

neue Strategien. Schließlich ist der

einstige Arbeitgebermarkt längst zu einem

Arbeitnehmermarkt avanciert. Unternehmen

müssen um die besten Talente buhlen

und sich von der Masse abheben. Mit verstaubten

Zeitungsanzeigen und beschriebenen

Vorteilen wie »einem sicheren

Arbeitsplatz« erreicht man keine jungen

Leute mehr und überzeugt sie erst recht

nicht davon, den Weg ins Handwerk zu

finden. In diesem Zusammenhang ist die

6 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 20 . ERFOLG magazin


Wissen

Bild: Guido Rehme, Mission geiles Handwerk, Raumfabrik Konzept- und Ideenschmiede

Work-Life-Integration ein wichtiges Stichwort,

so der Experte. Denn vor allem die

jungen Talente bzw. Fachkräfte haben

einen – im Vergleich zu früheren Generationen

– veränderten Blick auf das Zusammenspiel

von Arbeit und Privatleben.

Kreative Lösungen hat das Handwerk indes

längst parat: So ermöglicht z. B. eine Vier-

Tage-Woche über das ganze Jahr ein langes

Wochenende und somit Quality-Time mit

Familie und Freunden. Dieses Angebot

wirkt wie ein Magnet auf qualifizierte Mitarbeiter,

berichtet Schöpker. Außerdem

können moderne Arbeitsausstattung,

Kommunikation auf Augenhöhe, digitale

Prozesse und andere Benefits dafür sorgen,

dass zukünftig wieder mehr Ausbildungsstellen

besetzt werden.

Jetzt gibt es Unternehmen, die ihren Fachkräften

einen vollausgestatteten Dienstwagen,

moderne Arbeitskleidung, Tablets,

durch Hilfskräfte vorbereitete Baustellen

und weitere Vorteile bereitstellen. Dennoch

bewirbt sich kaum jemand auf vakante

Stellen! Warum? »Die Mehrheit der

Handwerksunternehmen trägt ihre Vorteile

gar nicht nach außen. In Sachen Social-Media-

und Onlinemarketing passiert

wenig bis gar nichts«, bemängelt der Experte.

Oft bekäme er zu hören: »Früher

haben wir immer mehr Bewerbungen bekommen.

Ich weiß nicht, warum heutzutage

nichts mehr passiert!« Auf die Frage,

was das Unternehmen denn außenwirksam

zur Mitarbeitergewinnung getan habe,

folge meist ein Achselzucken. Und genau

da liege das Problem.

Die eigenen Vorzüge sichtbar machen

»Wer in den Social-Media-Kanälen nicht

präsent ist, existiert nicht«, bringt es Sven

Schöpker knallhart auf den Punkt. Was

nütze es, wenn man z. B. deutlich besser

arbeite als die Konkurrenz, diese Tatsache

aber niemand mitbekomme, so der

44-Jährige weiter. Hierzu müssen Unternehmen

raus aus der Unsichtbarkeit in

die Sichtbarkeit kommen und insbesondere

auf Social-Media-Kanälen Präsenz

zeigen. Schließlich verbrächten gerade

die Jüngeren viel Zeit in den sozialen Medien

und seien über gut aufgebaute Funnel

sehr gut erreichbar. Blind und ausschließlich

auf vorgefertigte Strukturen

und Prozesse zur Mitarbeitergewinnung

zu setzen, bringe in der Regel wenig und

erst recht nicht den gewünschten Erfolg.

»Analog zu den übervollen Auftragsbüchern

verbergen die per Copy & Paste

verbreiteten 08/15-Anzeigen bei Facebook

und Co. den substanziell schlechten

Zustand.«

Entscheidend für den Erfolg der Mitarbeitergewinnung

sei nämlich die individuelle

Anpassung der Recruiting-Prozesse auf die

einzelnen Betriebe, was Schöpker mit der

Mission geiles Handwerk durch einen wöchentlichen

bilateralen Austausch über das

gesamte Jahr gewährleisten will. Betriebe

müssen potenzielle neue Mitarbeiter davon

überzeugen, zu ihnen zu kommen und sich

trotz ihres aktuellen Anstellungsverhältnisses

zu bewerben. Etwas überspitzt ließe

sich sogar konstatieren, dass prinzipiell gar

kein Fachkräftemangel herrsche. Gute

Handwerker seien meist jedoch nicht aktiv

auf Jobsuche, sondern sitzen in anderen

Betrieben fest. Latente Unzufriedenheit

von Fachkräften kann ohne das Sichtbarmachen

einer besseren Alternative nicht

genutzt werden. Deshalb sei ein omnipräsenter

Social-Media-Auftritt für die Gewinnung

neuer Fachkräfte unabdingbar,

sagt der Experte.

LANGFRISTIG BEDEUTE MITARBEITER-

GEWINNUNG ABER IMMER AUCH

MITARBEITERFÜHRUNG.

Langfristig bedeute Mitarbeitergewinnung

aber immer auch Mitarbeiterführung.

Werden qualifizierte Mitarbeiter an das

Unternehmen gebunden, funktioniere dieses

mit der Zeit und in gewünschtem Ausmaß

automatisiert und prinzipiell sogar

ohne den Geschäftsführer im täglichen

Geschäft. Durch die Fokussierung auf eine

Kundenzielgruppe und die Spezialisierung

auf wenige Kernleistungen werden Betriebe

von Generalisten zu Experten auf

ihrem Fachgebiet. Dadurch, davon ist Sven

Schöpker überzeugt, werden neue Mitarbeiter

ebenso wie neue Kunden nahezu

magnetisch angezogen.

ERFOLG magazin . Ausgabe 20 . www.erfolg-magazin.de

7


Erfolg

10 Tipps,

um jetzt mehr aus

deinem Handwerk

rauszuholen

Bild: Raumfabrik Konzept- und Ideenschmiede

8 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 20 . ERFOLG magazin


Erfolg

1.

Einfach mal machen

Du musst nicht gut sein, um anzufangen.

Aber du musst anfangen, um gut zu werden.

Perfektionismus steht vielen Unternehmern

im Weg – sie denken, eine Sache

müsse zu 100 Prozent funktionieren, sonst

lassen sie lieber die Finger davon. Dabei ist

Misserfolg unabdingbar. Ohne ihn gäbe es

gar keinen Erfolg. Lerne aus deinen Fehlern

und mache es beim nächsten Mal besser.

Klar ist, dass nicht Misserfolg das

Gegenteil von Erfolg ist, sondern Nichtstun.

Aus Angst, zu weit zu gehen, gehen

viele Unternehmer nicht weit genug. Das

erlebe ich immer wieder.

2.

Social-Media-Präsenz

Wenn du nicht in den Social-Media-Kanälen

präsent bist, existierst du gar nicht. Das

klingt hart, ist aber so. Vor allen Dingen

gilt das für deine Mitarbeitergewinnung.

Du gewinnst Fachkräfte aus der Region

und motivierte Auszubildende in den Social-Media-Kanälen.

Warum ist das so?

Die meisten Menschen verbringen unglaublich

viel Zeit in den sozialen Medien.

Dort kannst du sie abholen, auf dich aufmerksam

machen und für dich gewinnen.

Was nützt es, ein exzellenter Arbeitgeber

zu sein oder ein hervorragendes Produkt

zu haben, wenn es niemand weiß. Also,

zeige dich und dein Unternehmen in den

Social-Media-Kanälen!

3.

Richtiges Verkaufen

Viele Unternehmer haben Schwierigkeiten

mit dem Thema Verkauf. Dabei ist das als

Unternehmer die wichtigste Eigenschaft,

die du mitbringen kannst. Schließlich

kannst du nicht davon leben, was du handwerklich

herstellen kannst, sondern nur

von dem, was du auch verkaufen kannst.

Um erfolgreich zu verkaufen, musst du das

richtige Mindset mitbringen. Warum sollte

jemand ein Produkt oder eine Dienstleistung

bei dir kaufen, wenn er merkt, dass du

gar nicht zu 100 Prozent überzeugt bist?

Glaube an dich und deine Leistung! Und

statt Veränderungen immer wieder auf

morgen zu verschieben, wie oben schon

erwähnt, einfach mal machen, es könnte ja

gut werden! Wenn du die Werkzeuge, Methoden

und Strategien für einen erfolgreichen

Verkaufsprozess kennst und beherrschst,

lieferst du deinen Kunden einen

ungeheuren Mehrwert. Verkaufen ist nämlich,

anderen dabei zu helfen, eine Entscheidung

zu treffen. Und genau mit diesem

Mindset solltest du voller

Überzeugung in den Verkauf gehen.

4.

Klarheit

Kunden lieben Klarheit und hassen Verwirrung!

Deshalb ist es so wichtig, dass du den

richtigen Fokus setzt. In deiner gesamten

Kommunikation muss deine Markenbotschaft

klar erkennbar sein. Nur so kannst

du die richtigen Voraussetzungen schaffen,

um bei deinen Kunden zu punkten.

5.

Glasklare Positionierung

Mittelmäßigkeit hat keine Chance mehr!

Sei lieber in einem Bereich mit Abstand

der Beste als in mehreren Bereichen Zweiter

oder Dritter. Seien wir doch mal ehrlich:

Du hast dir einen komplizierten Bruch

am Handgelenk zugezogen und sitzt schon

im Krankenwagen – soll dieser dich lieber

in ein allgemeines Krankenhaus fahren

oder in eine Fachklinik, in der solche Verletzungen

mehrfach täglich behandelt werden?

Hier müsstest du doch gar nicht

ernsthaft überlegen. Du gehst natürlich

zum Experten. Auf das Handwerk umgemünzt

bedeutet das, dass du dich von deinem

unter Umständen riesigen Bauchladen

verabschieden solltest. Werde zum

Experten und spezialisiere dich!

Mittelmäßigkeit

hat keine

Chance mehr!

Sei lieber in

einem Bereich

mit Abstand

der Beste als

in mehreren

Bereichen

Zweiter oder

Dritter.

6.

Kunden-Magnet

Ergänzend zur Positionierung: Durch die

Fokussierung auf eine Kundenzielgruppe

und die Spezialisierung auf wenige Kernleistungen

werden die Betriebe von Generalisten

zu Experten auf ihrem Fachgebiet.

Dadurch werden Kunden magnetisch

angezogen.

7.

Mitarbeiter-Magnet

Arbeite systematisch an der Strahlkraft deines

Unternehmens. All die Benefits, die

Mitarbeitern in deinem Unternehmen zur

Verfügung stehen, bringen nichts, wenn du

sie nicht kommunizierst.

ARBEITE SYSTEMATISCH AN DER STRAHL-

KRAFT DEINES UNTERNEHMENS.

8.

Vorqualifikation

Schon wieder zwei Stunden Zeit verschenkt,

weil du vor Ort festgestellt hast,

dass der potenzielle Kunde überhaupt

nicht dein Kunde ist? Das muss nicht sein.

Kläre in einem Vorabtelefonat oder mittels

Onlineformular schon im Vorfeld, ob

der Kunde zu dir und du zu dem Kunden

passt.

9.

Skripte

Egal, ob telefonischer Kontakt mit (potenziellen)

Neukunden, aktive Vertriebsanrufe

oder Vorqualifikation von neuen

Mitarbeitern: Du solltest in deinem Unternehmen

für alle Prozesse fixe Abläufe festlegen

und deinem Team diese in Form von

Telefonskripten zur Verfügung stellen.

Sorge dafür, dass kein Telefonat ohne ein

Skript und ohne feste Abläufe stattfindet.

Niemals.

10.

Hinten rechts

Du bist unter der Woche viel unterwegs

und verbringst mehrere Stunden im

Auto? Dann solltest du unbedingt hinten

rechts sitzen und jemand aus deinem

Team sollte dich zu den Terminen fahren.

Das hat nichts mit Eitelkeit oder Arroganz

zu tun. Absolut nicht. Es geht um

die Maximierung deiner Arbeitsproduktivität.

Kunden und auch deine Mitarbeiter

profitieren davon, dass du nicht selbst

am Steuer sitzt, sondern die Zeit bestmöglich

nutzt.

ERFOLG magazin . Ausgabe 20 . www.erfolg-magazin.de

9


Angebote Sven Schöpker Anzeige

ANGEBOTE VON

SVEN SCHÖPKER:

MENTORING

GESCHÄFTSFÜHRER- UND UNTERNEHMERSTRAINING

Flaggschiff der Mission geiles Handwerk ist das Geschäftsführer- und Unternehmertraining.

In diesem Coaching stehen den Handwerksunternehmen aller Gewerke Sven

Schöpker und dessen Expertenteam für eine intensive Betreuung zur Verfügung. Thematisch

werden hier nicht nur Verkauf und Marketing abgedeckt, sondern es wird tatsächlich

rund um alle unternehmerisch relevanten Dinge beraten. Angefangen bei der

Positionierung und dem strategischen Verkauf, geht es über Onlinemarketing und Mitarbeiter-

sowie Neukundengewinnung in die Gefilde der BWL, Baurecht und vieles mehr.

Damit ist das Coaching sowohl für Kleinstunternehmer als auch für große Unternehmen

mit mehreren Standorten und Mitarbeitern im dreistelligen Bereich perfekt geeignet.

Eine ausgewogene Mischung zwischen regelmäßigen Calls, 1:1-Coachings und Live-

Events stellt den Umsetzungserfolg der Teilnehmer sicher.

Bilder: Raumfabrik Konzept- und Ideenschmiede

10 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 20 . ERFOLG magazin


Anzeige Angebote Sven Schöpker

TERMINE

Neben Präsenzterminen, die ausschließlich

Coaching-Teilnehmern zugänglich sind,

finden ganz regelmäßig auch offene Live-

Events statt, damit möglichst viele Handwerksunternehmen

von der Expertise der

Mission geiles Handwerk profitieren.

Mehr Informationen dazu gibt es auf

www.missiongeileshandwerk.de oder dem

YouTube-Kanal

der Mission geiles

Handwerk.

Zum YouTube-Kanal:

MEDIA

SOCIAL MEDIA

PODCAST

Auch der Podcast

der MgH ist sehr zu

empfehlen und über

alle gängigen Plattformen

zu erreichen.

Zum Podcast:

@svenschoepker

Sven Schöpker

Sven Schöpker

ERFOLG magazin . Ausgabe 20 . www.erfolg-magazin.de

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