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FACES_0222_DE

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02 2022 WINTER € 4.90

STATE

OF

THE

PLANET

M O V E

...und Britney ist frei.


JAN/FEB 2022

People

10 Contributors

24 Joaquin Phoenix

26 Eyes on Influencers

86 Jordi Fernandez

88 Arnaud Zannier

PUNK IS DEAD

Patrick Pierazzoli, Chefredakteur

Richtiger Punk war nie mein Ding. Immer eine Spur zu schmuddelig und abgefuckt für

meinen Geschmack. Aber der Style hatte was, und er ließ sich verkaufen. Und wo ein Markt

ist, da ist Geld, und so wurde Punk zum Business und kam – frisch gewaschen und gebügelt –

im Mainstream an. Also auch bei mir. Boots von Dr. Martens sind eine der Ikonen, die ich mir

wünsche. Aber bitte nicht die hohen Springerstiefel, die sehen lächerlich aus. Die verleihen

jedem eine clowneske Note, egal ob Punk, Hooligan oder Fashionista. Nein, meine Wahl

fällt auf den Chelsea Boot, den Shinsuke Takizawa des japanischen Labels Neighborhood für

Dr. Martens entworfen hat. Designt von den Streetwear-Freaks in den Hinterhöfen des Harajuku-Viertels

in Tokyo, aber handgefertigt in den heiligen Produktionshallen von Dr. Martens

in Wollaston... das ist nicht nur ein perfekter Schuh, sondern auch Storytelling nach meinem

Geschmack. Ein paar siebgedruckte Designerfarbflecken auf dem berühmten Glattleder sind

genau meine Vorstellung von Punk.

4 Januar / Februar 2022


Gut für

das Haar.

Gut für

die Erde.

Clean Beauty von PAUL MITCHELL® ist für alle, denen Nachhaltigkeit und natürliche Inhaltsstoffe

am Herzen liegen. Clean Beauty basiert auf einer veganen Rezeptur, enthält organische

Pflanzenextrakte und nutzt Bioplastik für die Verpackung. Die tierversuchsfreien Produkte

enthalten alles, was Du von guter Haarpflege erwartest, und verzichten auf das, was Du nicht

brauchst – zum Beispiel Parabene, Sulfate, Gluten, austrocknende Alkohole und Mineralöl.


JAN/FEB 2022

Style

12 The Look Man

14 The Look Woman

16 The Look Beauty

18 Print is King

20 Short Trip

22 Gute Gründe

28 Eat & Drink Shortcuts

29 Travel Shortcuts

30 Beauty Shortcuts

32 Fashion Shortcuts

92 Resort Report

96 Style-O-Meter

105 The Goods

SIT-IN

Marina Warth, Stv. Chefredakteurin

Die einen leisten sich eine Uhr oder die Designer-Handtasche, ich mir ein Sofa. Meine Couch

ist eine Investition, ein Teil für die Ewigkeit und ein Ort zum Liegen und Leben. Manchmal

setze ich mich allerdings auf den Boden, wiege auf dem Teppich, lese oder scrolle und tue

das so lange, bis ich es nicht mehr aushalte und mir mein plattgesessener Hintern mitteilt,

dass ich mir gefälligst ein Kissen nehmen soll. Nun, wenn ich eines gelernt habe, dann,

dass man auf seinen Körper hören muss – das gilt für Erkältungsanzeichen und Müdigkeit

genauso wie für die schmerzenden vier Buchstaben. Wie praktisch, hat Tanja Bernold für

ihr Label ZAHA gerade ein Sitzkissen lanciert (839.– über zaha.online), aus Leder, so wie

ich das mag, in Schwarz natürlich und für alle anderen auch in Karamell. Dem Japanischen

nachempfunden, mutet das 55 mal 70 Zentimeter große Teil aus natürlich gegerbt und

gefärbtem Leder mit einem Kern aus Schweizer Schurwolle an wie ein kleines Kunstwerk.

Eines für die Ewigkeit.

6 Januar / Februar 2022


NEUER DS 4

AUS TECHNIK WIRD

RAFFINESSE.

AUCH ERHÄLTLICH ALS PLUG-IN HYBRID.

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01 2022 WINTER CHF 5.50

...und Britney ist frei.

JAN/FEB 2022

AUFGEWECKT UND ABGEDECKT

Alisa Schmid, Key Account Manager

Stories

34 Editorial:

The old school

fashion movement

46 Book Story: Die Stadt

der bunten Flüsse

58 Editorial:

The fashion archive

70 Book Story:

Generation left alone

76 Editorial:

The new wool

movement

130 Last Facts: AIDS

Früher war alles besser? Nicht ganz, denn dank der Beauty-Industrie

können wir heutzutage die Löffel für das verwenden, wofür sie gemacht sind;

nämlich zum Essen. In unserer Generation findet man kaum noch Löffel

im Kühlschrank, um damit die müden Augen aufzuwecken – wir decken ab.

Dafür verwenden wir Concealer und Highlighter – oder noch besser, ein

Kombi-Produkt wie den Touche Éclat von YSL (ca. 38.–). Ein Klassiker, den

Stars, Make-up-Artists und Normalos wie ich gleichermaßen lieben und

täglich benutzen. Dieser magische Stift lässt Augenringe verschwinden und

zaubert mir stattdessen einen Glow ins Gesicht, als hätte ich gerade die

beste Gesichtsbehandlung meines Lebens hinter mir. Damit kann die Party

gerne ein wenig länger dauern, denn Schönheitsschlaf wird zuweilen auch

mal überbewertet...

IMPRESSUM

Herausgeber

Stefan Berger – berger@faces.ch

Patrick Pierazzoli – pierazzoli@faces.ch

Chefredakteur

Patrick Pierazzoli

Creative Consultants

Florian Ribisch

Alex Wiederin

Stv. Chefredakteurin

Marina Warth – marina@faces.ch

Grafi kleitung

Meret Mooser – grafik@faces.ch

Redaktion

FACES

Bertastrasse 1

CH-8003 Zürich

Tel. +41 43 322 05 23

redaktion@faces.ch

Redaktion

Simona Bieri

Lara Meroni

Design/Layout

Irena Srdanović

Melinda Tran

Autoren

Simona Bieri, Ronja Ebeling, Marco Rüegg,

Jan Stremmel, Marina Warth

Fotos & Illustrationen

Affonso Gavinha, Heidi Rondak,

Patrick Walter, pa picture alliance (dpa),

IMAXtree

Verlag

Fairlane Consulting GmbH

Bertastrasse 1

CH-8003 Zürich

Anzeigen Schweiz und

international

Tel. +41 43 322 05 37

Mirco Ludolini – ludolini@faces.ch

Alisa Schmid – schmid@faces.ch

Anzeigen & Kooperationen Deutschland

FACES Deutschland

Straßburger Straße 6D

D-10405 Berlin

Tel. (0)30 552 02 383

Director: Julia Gelau – julia@faces.ch

Abonnementspreise

FACES erscheint 10 Mal im Jahr.

Einzelverkaufspreis CHF 5.50 / € 4.90

Jahresabo CHF 55.– / € 49.–

© Copyright 2022 Fairlane Consulting GmbH

Der FACES-Schriftzug/-Stern sind

eingetragene Markenzeichen der Fairlane

Consulting GmbH und dürfen nicht ohne

deren Zustimmung verwendet werden.

Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit

schriftlicher Genehmigung des Verlags.

STATE

OF

THE

PLANET

M O V E

COVER

Photography: Heidi Rondak

Styling: Hercules Terres

Hair & Make-up: Rebecca Schmitz

Model: Sherryla

Anzug von Dawid Tomaszewski. Shirt

von Jil Sander. Stiefel von Christian Dior.

Ohrringe von Bergerson.

8 Januar / Februar 2022


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WIR FEIERN DAS

Zusammensein

© 2021 Pandora Schweiz AG | Brenden 39 | 9050 Appenzell

Dieses Weihnachtsfest dreht sich mehr denn je darum,

seine Liebsten wiederzu sehen, gemeinsame Momente

zu würdigen und ganz besondere Geschenke zu wählen,

die für eine starke Verbindung stehen.

Zum Fest der Liebe bietet Pandora Schmuckstücke mit

einem besonderen und liebevollen Twist: per Hand gesetzte

Schmuck steine und Emaille symbolisieren die Magie der

Feiertage, geprägt von schönen Erinnerungen und dem

Spirit des Zusammen seins, das wir alle so sehr zelebrieren

wollen. Mond- und Sternen symbole lassen uns dem Himmel

ein wenig näher kommen und bilden einen Glanzpunkt in

jeder persönlichen Geschichte – ob als Geschenk an sich

selber oder jemanden, der das Leben erhellt.

Für das besondere Funkeln

des Nachthimmels: Pandora

Moments Bracelet mit Charms,

wie dem doppelten Sterne

Charm-Anhänger oder dem

Star & Crescent Moon Charm.

Charms ab CHF 49.–

Twinkle twinkle little star:

Mit dem Pandora Snake Chain

Bracelet mit Verschluss in

Sternenform, der Pavé

Asymmetric Star Collier

Halskette und den passenden

Ohrringen holst Du die Sterne

vom Himmel und strahlst

dabei selbst wie einer.

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*Keine freie Auswahl innerhalb des Preissegments. Angebot ist nicht mit anderen Aktionen oder Rabatten kombinierbar.

Gültig vom 28. Oktober 2021 bis 05. Januar 2022. Solange der Vorrat reicht.

Lasse Dich noch

mehr inspirieren


CONTRIBUTORS

Sei immer offen für Neues. Ein Spruch, den sich Affonso Gavinha hinter die Ohren

geschrieben hat. In München als Sohn einer brasilianischen Künstlerin und eines

deutschen Geschäftsmannes aufgewachsen, gilt Gavinhas Interesse schnell der Welt und

ihren Menschen, Orten, Kunst und schließlich der Mode, die allerdings ohne ihre Gesichter

nicht bestehen würde. Paula ist so ein Gesicht, von Affonso Gavinha entdeckt und von ihm

im Editorial „The new wool movement“ in Szene gesetzt.

Augenzwinkern kommt in der Mode viel zu kurz. Deshalb kombiniert Jacqueline Abrahams

im Editorial „The new wool movement“ wie selbstverständlich die Pappmasken ihrer

Tochter mit Designerteilen und Holzobjekten eines Künstlerfreundes. Brüche machen

Mode erst spannend, genauso wie die Symbiose unterschiedlicher Kulturen, die der Jamaikanerin

genauso am Herzen liegt wie Kunst. Diese Sicht auf die Welt in all ihren Facetten

kommt nicht von ungefähr, ist Abrahams doch zwischen Kingston und München

aufgewachsen und hat später in New York gelebt, dem Schmelztiegel der Kulturen.

Nicht nur realisiert Heidi Rondak

eigene Editorials wie zuletzt „The old school fashion

movement“, sie bringt als Dozentin für Fotografie auch junge Wilde auf den richtigen Weg.

Die Berliner Fotografin und Regisseurin lässt sich von Orten inspirieren und den Menschen,

die sie vor ihre Kamera holt. Bei all der Technik, dem Licht, den Farbakzenten und dem

Gespür fürs perfekte Bild kommt bei Rondak der Spaß nie zu kurz. Auf ihren Sets wird

getanzt und gesungen und so die Stimmung auf Disco-Level gehoben.

Während die einen im Sessel sitzen und auf die Leinwand starren, sorgen andere

dafür, dass es dort überhaupt was zu sehen gibt. Hercules Terres

ist so eines

dieser Heinzelmännchen, hat als Make-up-Artist beim Film begonnen und sich

bis zur Art Direction hochgearbeitet. Für unser Editorial „The old school fashion

movement“ hat der in Berlin lebende Brasilianer das Styling übernommen und hinter den

Kulissen für gute Laune gesorgt.

Es braucht nicht viel, um Claudia Huber zum Lachen zu bringen. Das ist eine schöne

Eigenschaft, lockert die Tirolerin, die in Berlin lebt, doch damit jede noch so hitzige

Situation auf. Und dass es dazu bei Mode-Produktionen schon ab und zu mal kommen

kann, weiß Huber genau. Früher hat sie als Coloristin Haare gestylt, heute ist die Mode

ihr Metier. Kürzlich hat Claudia Huber ihr Können während des Shootings des Editorials

„The fashion archive“ unter Beweis gestellt, für das sie tief in ihrem Fundus nach Secondhand-Schätzen

gekramt hat.

Apokalyptische Zeiten. So beschreibt Patrick Walter, was um uns rum gerade abgeht.

Der Fotograf unseres Editorials „The fashion archive“ meint das allerdings längst nicht

pessimistisch, sondern schätzt die Stimmung, die ihm erscheint wie eine leergewischte

Wandtafel. Alles neu, alles auf Anfang. Die Corona-Krise hat Walter zu zwei Projekten

inspiriert, für die er einerseits Menschen portraitiert und andererseits Mode avantgardistisch

in Szene setzt.

10 Januar / Februar 2022


LANDQUARTFASHIONOUTLET.CH

STIL- UND STIMMUNGSVOLL

IN DIE WEIHNACHTSZEIT DANK ÜBER

160 FASHION MARKEN

ZU ATTRAKTIVEN PREISEN


THE

LOOK

MAN

DAS GEFÄLLT UNS AN IHM

Old Shatterhand

Die Januar-Kälte macht sich in ihm breit, und er klammert

sich fester an das dampfende Getränk in seinen Händen.

Durch die dicken Wildleder-Handschuhe spürt er die

Wärme, die sich langsam zu seiner Haut durchkämpft.

Als der junge Mann einen Schluck trinken will, tropft die

klebrige Substanz auf seinen langen Ledermantel, der

ihn durch das Shearling-Futter warm hält. Locker wischt

er die Tropfen weg und spaziert entspannt durch den

verlassenen Park. Seine Wildleder-Stiefel lassen die

graue Matsche bei jedem Schritt aufspritzen, sodass

sich der Schnee an der braunen Cordhose festsetzt. Das

bekümmert ihn nur wenig, sodass er noch stundenlang

die Winterruhe zwischen den schneebedeckten Bäumen

genießen wird.

1

Cord ist der Stoff der

Stunde, den wir uns jetzt

um den Leib legen wie

ein paar Extra-Pfunde zur

Weihnachtszeit.

Tod’s

3

2

Wooyoungmi

4

5

6

7

8

9

1 Fendi, Sonnenbrille aus

Acetat, ca. 275.– 2 Octobre

Éditions, „Charlie“, Hemd

aus Baumwolle, ca. 110.–

3 Jacquemus, Hose aus

Polyester und Baumwolle,

ca. 601.– 4 Mario Portolano,

Handschuhe aus Wildleder,

ca. 163.– 5 Michael Kors, Logo

Rucksack aus Leder, ca. 329.–

6 Dsquared2, Gürtel aus

Leder mit Messingschnalle,

ca. 248.– 7 Bally, Mantel

aus Lammfell, ca. 4'970.–

8 Mr P., „Andrew“, Stiefel aus

Wildleder, ca. 353.– 9 Zenith,

„Chronomaster Original“,

Armbanduhr aus Edelstahl mit

Lederarmband, ca. 7'636.–

12 Januar / Februar 2022


WENN MAN

DAVON

TRÄUMEN

KANN,

KANN MAN

ES AUCH

KAUFEN.

150 SHOPS &

RESTAURANTS

Montag bis Samstag,

immer von 9 bis 20 Uhr

shoppitivoli.ch


THE

DAS GEFÄLLT UNS AN IHR

Ritter

LOOK

WOMAN

Selbst unter Tausenden würde sie die gesamte Aufmerksamkeit

auf sich ziehen: Die groß gewachsene Frau in

Silber funkelt mit den zahlreichen Sternen am Himmel

um die Wette und verlässt das Kampffeld als klare

Siegerin. Mit den von Kristallen besetzten Schuhen setzt

sie große Schritte und fixiert scharf ihr Ziel mit den dunkel

geschminkten Augen. Das schlichte Kleid sitzt wie

angegossen: So schreitet die junge Frau durch das

Menschenmeer und findet ihren Platz auf der Bühne. Sie

braucht nicht mehr, als ihre Hand zu heben, und schon

verstummen sie: Die Menge blickt ehrfürchtig zu ihr auf,

während sie ihre zahlreichen Gäste begrüßt.

3

1

2

4

An Pailletten,

Glitzer und

Konsorten

kommen wir

gerade nicht

vorbei. Mehr

ist mehr, so

einfach ist das.

5

7

6

Balenciaga

8

Rokh

1 Swarovski, „Millenia“,

Armband mit Rhodium

beschichtet und mit Kristallen,

ca. 242.– 2 Diesel, Kleid aus

Leinen, ca. 324.– 3 Saint

Laurent, Bralette aus Messing

und Glas, ca. 2'516.– 4

Dsquared2, „Holiday on Ice“,

Baseball-Cap aus Baumwolle,

ca. 534.– 5 Moncler Genius,

„Moncler 1952“, Pullover

aus Wollmischung, ca. 632.–

6 Karl Lagerfeld, „K/SIGNA-

TURE“, Schultertasche aus

recyceltem Nylon, ca. 257.–

7 René Caovilla, Sandalen

aus Leder, Strass und Perlen,

ca. 1'173.– 8 Viu, „The

Sprint“, Sonnenbrille aus dem

3D-Drucker aus Polyamidstaub

und Edelstahl, ca. 237.–

14 Januar / Februar 2022


THE

LOOK

BEAUTY

1 Hermès, „Poudre D’Orfèvre “,

Puder für strahlende Haut,

ca. 94.– 2 Charlotte Tilbury,

Full Fat Lashes in „Glossy

Black“, 5-in-1-Mascara.

8 ml, ca. 31.– 3 Kahina Giving

Beauty, „Prickly Pear Seed Oil

Rollerball“, Augenpflege mit

Birnen-Samen-Öl. 5 ml,

ca. 52.– (niche-beauty.com)

4 Thomas Sabo, „Royalty

Stern“, Ohrringe aus

Sterlingsilber, ca. 198.–

5 Diptyque, „Do Son“,

limitiertes Eau de Parfum

mit würzigen Nuancen der

Tuberose, Jasmin und

Orangenblüten. 75 ml,

ca. 170.– 6 Chanel, „Les 4

Ombres N°5“, Lidschattenpalette,

ca. 77.– 7 Bare

Minerals, Original Liquid

Mineral Foundation in „Warm

Deep“, Foundation mit 20 LSF.

30 ml, ca. 41.– 8 Nailberry,

„Stardust“, Nagellack mit

langer Haltbarkeit und hoher

Farbintensität. 15 ml, ca. 24.–

9 Aésop, „Resurrection

Aromatique Hand Balm“,

Handcreme mit pflanzlichen

Wirkstoffen. 75 ml, ca. 30.–

NOCH SCHÖNER

Frozen

Eisiger Wind fegt über die

schneebedeckten Straßen

und lässt sie erschaudern.

Ihr Blick ist zielstrebig,

beinahe starr und wird von

tiefschwarzer Mascara

und kohlartigem Lidschatten

begleitet. Federleichte

Foundation und metallfarbenes

Puder verleihen

ihr einen samtigen Teint,

während ihre in Glitzer

getauchten Nägel mit dem

funkelnden Schnee unter

ihren Stiefeln förmlich

verschmelzen. Ihre Ohrringe

wippen sanft und

klirren durch die eisige

Nacht, während sie festen

Schrittes nach Hause eilt,

wo knisterndes Kaminfeuer

auf sie wartet.

3

2

Panda-Augen bei

Christian Dior.

4

9

1

5

7

16

Amber Heard

macht mit viel

Kajal einen auf

Cool Cat.

6

8


PRINT

IS

KING

Text: Marina Warth

Lesbians

Liebe ist universell.

Und wen wir lieben,

suchen wir uns nicht

aus, da spielt das Herz

mit, das Samba tanzt,

wenn sie oder er uns

begegnet, die Person,

für die wir jede Grenze

überwinden, koste es,

was es wolle. In

Johannesburg ist der

Preis hoch: das eigene

Leben. Denn hier werden

lesbische Frauen verfolgt,

vergewaltigt, ermordet –

Hassverbrechen, für

die die Täter zu oft

davonkommen. Elisabeth

Real lebt in Afrika und

hält für The Lesbian Lives

Project die Geschichten

homosexueller Frauen

fest. Entstanden ist da

Buch „When You Come

Back, I Might Be

Dead“, dessen Titel

verrät, welcher Gefahr

offen zu ihrer Liebe

bekennende Frauen

hier ausgesetzt sind.

Es ist bereits das zweite

Werk, das Real im

Rahmen ihres Projekts

publiziert, aber bestimmt

nicht das Letzte. Elisabeth

Real, The Lesbian Lives

Project, „When You Come

Back, I Might Be Dead“,

432 Seiten, 65.–,

lesbianlivesproject.com

18 Januar / Februar 2022


Swiss Pro

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SHORT

TRIP

Im Large Kiosk ist

Print noch King.

Eine Aussicht

zum Verlieben.

JETZT SIND WIR IN...

Genf

Und es kommt doch

auf die Größe an,

jedenfalls, was Orte

anbelangt, denn diese

Mischung aus Stadt

und Dorf ist genau die,

die uns so zufrieden

lächeln lässt wie ein

Baby an Mutters Brust.

Genf hat alles, den

großen Luxus und

das internationale

Flair, Kulturen, die

voneinander lernen,

die Nähe zu den

Alpen und zu den

Metropolen dieser

Welt wie auch dieses

Schmunzeln, das jedem

im Gesicht hängt, der

die Schweizer Stadt im

Westen sein Zuhause

nennt. Romain ist

einer dieser Menschen,

die Genf ins Herzen

geschlossen haben und

die seine versteckten

Juwelen kennt, die

er uns diesen Monat

übermittelt, Schwarz

auf Weiß und so

sympathisch, dass wir

kaum anders können,

als uns sofort auf den

Weg zu machen.

Dornröschen wäre

neidisch auf die

Betten im 9Hotel.

Wohnen

Das kürzlich eröffnete

Hotel Citizen M liegt

quasi im Bermuda-Dreieck

zwischen Genfersee,

Altstadt und den größten

Shopping-Straßen und ist

nicht zuletzt deshalb eine

gute Übernachtungsmöglichkeit.

Rund ums 9Hotel

steppt der Bär, liegt dieses

doch im Quartier Paquis,

einem der lautesten Genfs.

Airbnb funktioniert in

Genf ebenfalls besonders

gut, und wer aufs heimische

Feeling nicht verzichten

will, es aber professioneller

mag, der steigt in

einem der Apartments von

Visionapartments ab.

Essen

Mit Kaffee und Croissant

startet man im Café

Ein Ausflug in

die Weinberge

gefällig?

Remord im Plainpalais in

den Tag, einer der ältesten

Brasserien der Stadt. Am

Wochenende holt man sich

einen Bagel im Three

Kids und genießt diesen

im Parc des Bastions,

während man Schachspielern

zusieht. Zum

gemütlichen Lunch

geht’s ab ins Susuru

Ramen, wo die Suppe

auch bei schlechtem

Wetter schmeckt, und das

Tagesgericht im Bains

des Paquis ist immer eine

sichere Option. Auf ein

abendliches Bier geht’s

mit dem Boot Mouette

zum 2021 neu eröffneten

Restaurant de la Plage,

dessen Karte munter

lokale Produkte stapelt.

Donnerstags trifft man

sich am Marché des

Ramen wie im

fernen Osten serviert

Susuru Ramen.

Grottes, trinkt Craft Beer

und mampft sich durch

eine Käseplatte.

Shopping

Bei Monsieur Alain in

Plainpalais gibt’s das, was

coole Männer täglich

tragen wollen, die

weibliche Alternative

heißt Beau Travail und

befindet sich im Quartier

Les Augustins. Im

Bankenviertel neu

eröffnet, hat der Bongo

Joe record shop, der die

krasseste Vinyl-Sammlung

sein eigen nennt, die Genf

je gesehen hat. Den Wert

von Büchern schätzt man

im Large Kiosk, wo man

stundenlang durch die

Regale schlendern und

durch die hübschen

Fotobücher und Reiseführer

schmökern möchte.

Küchenkram und Deko

gibt’s bei Grain de sel,

dessen Sortiment selbst für

den etwas bereit hält, der

verzweifelt nach einem

guten Geburtstagsgeschenk

sucht.

Quartiere

Die neue Food-Szene trifft

sich im Quartier Paquis,

Old Carouge ist für seine

charmanten Boutiquen

und den abendlichen

Markt bekannt, der jeden

Donnerstag stattfindet und

Romain

ist Produzent eines

natürlichen Schweizer

Soft Drinks.

liebt gutes Essen und

guten Wein.

hasst schlechtes Essen

und schlechten Wein.

supernaturalclub.ch

Hungrige aus

der ganzen

Stadt anlockt.

Mittwoch

und Samstag

wird auf dem

Flohmarkt

im Viertel

Plainpalais

gefeilscht,

was das

Zeug hält.

Must-do

Vom Stadtzentrum aus

paddelt man die Rhone

entlang oder unternimmt

denselben Ausflug auf

dem Fahrrad, das einen

raus aus der Stadt und

aufs Land führt, wo in

einem der zahlreichen

Weinberge garantiert eine

Weinverkostung auf

einen wartet.

Events

Imany

23.02.

Imanys Samtstimme trifft

auf zarte Cello-Klänge.

Alle Adressen gibt’s auf faces.ch

20 Januar / Februar 2022


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GUTE

GRÜNDE

Text: Marco Rüegg

...für und gegen den

öffentlichen Verkehr

für

1.

Möglich, dass die

Autobahn zuweilen

schneller von A nach

B führt als sieben Mal

Umsteigen. Aber bis in

B alle Einbahnstraßen

umfahren und ein

Parkplatz klargemacht

ist...

2.

Bei einem Arbeitsweg von

25 Kilometern vermeiden

Bus und Bahn gegenüber

dem PKW pro Jahr und

Person 320 kg CO2-

Ausstoß. Da jubelt die

Greta in uns!

3.

Klimafreundlich ans Ziel –

und erst noch klimasicher:

Während Radfahrer nasse

Füße kriegen, bleiben die

Socken der Straßenbähnler

trotz Wolkenbruch im

Trockenen.

4.

Laptop auf die Knie,

Prüfungsstoff büffeln,

Zeitung lesen oder mit

Blick aus dem Fenster die

Seele baumeln lassen –

Pendlerzeit ist Quality

Time.

5.

Es soll schon vor dem

Traualtar geendet haben,

was mit „Ist dieser Platz

noch frei?“ begann.

Wie schnell wird eine Fahrt im öV zum Abenteuer-Parcours…

gegen

1.

Morgenmuffel, saure

Fratzen, Smartphone-

Zombies, ein Cocktail

aus Pupsern und

Billig-Aftershave:

Die Geisterbahn wirkt

idyllisch, verglichen mit

der Bahn zur Rush-Hour.

2.

Abends befindet sich der

letzte freie Sitz immer

dort, wo jemand triefenden

Zwiebeldöner verputzt.

3.

Die Buße fürs

Schwarzfahren ist derart

schnell amortisiert, dass

die Verkehrsbetriebe

mehr Menschen in die

Kriminialität treibten

als mexikanische

Drogenkartelle.

4.

Temperaturregelung

als sommerlicher

Knackpunkt: Entweder

landen wir in einem von

sämtlichen Nuancen

des Schweißgeruchs

erfüllten Tropenhaus –

oder in einem rollenden

Kühlschrank mit

Erkältungs-Garantie.

5.

Im Winter feiern zwischen

schniefenden, niesenden

Passagieren Horden

von Grippeviren ihre

Megaparty. Gesundheit!

22 Januar / Februar 2022


FRANKFURT AM MAIN

REGISTER NOW

18–20 JANUARY 2022

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WHAT

THEY

SAY

ABOUT

JOAQUIN

PHOENIX

He’s creating a

new kind of sexy

leading man.

To me, his face is

new and might be

legendary someday.

Isaac Mizrahi

I like Joaquin

Phoenix. He’s an

amazing actor and

he’s so buff.

Katie Leung

He is a very special

actor.

Robert De Niro

Joaquin is a

very unique and

different actor.

I love how original

he is, you know

you don’t see that

very often anymore

on screen.

John Travolta

He doesn’t like

compliments.

I learned it the hard

way – but he’s the

best ever.

Jonah Hill

Joaquin is so lovely

and so brilliant and

he’s a very eccentric

guy. You never

really know what

he’s up to.

Gwyneth Paltrow

He is one of the

best actors around.

Seriously.

Jerry Penacoli

Joaquin is just

phenomenal.

Zazie Beetz

I think Joaquin

Phoenix is

probably my

favorite film actor.

Charlie Plummer

If I had to go to a

desert island right

now I would

choose to take

Joaquin Phoenix

with me.

Amy Adams

Joaquin is a

magical beast. He

is unbelievable.

Maya Rudolph

Joaquin Phoenix

is one of my talent

crushes. I just love

the guy. We lived

together on a movie

called „Reservation

Road“ and he was a

great housemate –

so thoughtful and

generous and just

fun and cool.

Mark Ruffalo

Joaquin is one

of the best actors

around.

Christian Bale

It’s always great

working with him

no matter what.

He is so supremely

talented.

Rooney Mara

He is a good kisser.

Madisen Beaty

He is a lovely man.

He is incredibly

kind. He is a

wonderful person

and a great actor.

His instinct is kind

of very special –

it’s closer to an

animal instinct than

to a human being’s

instinct which

makes it deeper.

And his instinct is

never wrong.

Marion Cotillard

I don’t think there’s

anyone more alive

on camera than

Joaquin Phoenix.

John C. Reilly

I have a soft spot for

Joaquin Phoenix.

Heidi Klum

On set, he fought

to try and do all his

makeup himself

because he didn’t

like being touched.

He was so difficult

to work with.

Will Mavity

He just has such

a lovely way of

making you feel

relaxed and he is

very humble.

Jennifer Neala Page

He is an amazing

actor, an amazing

person and every

day working with

him on set was

just full of fun

and excitement.

Ambyr Childers

Every take he did

something a little

different.

Martin Short

It seems like he

doesn’t care that

much about awards.

Jimmy Kimmel

I’ve always liked

him. I recognized

him as a powerful

talent.

David Letterman

What I like about

Joaquin is his

unpredictability.

He’s playing jazz

while other people

are doing math.

Todd Phillips

He is a very unique

man. It’s rare that

I meet a guy around

my age who I feel

possesses a sensitivity

and a coolness

that I identify with.

Adrien Brody

He is an

amazing actor.

Reese Witherspoon

He was the star in

one of my favorite

movies at the time.

Johnny Cash

He’s an explosive,

totally unpredictable

presence on set... in

the best sense.

James Gray

He started yelling

less about brands

of bottled water and

just kinda being a

jokey, normal guy.

It has been nice.

Abby Leonard

Taron Egerton


BIS ZU 62% AUF KÉRASTASE


EYES

ON

INFLUENCERS

Seit 2018 unterhält uns Marie Jaster mit

ihrem Team des Onlinemagazins BEIGE.


MARIE JASTER

A world in beige

@marie_jaster und

@beigefeels

Die Berlinerin Marie

Jaster ist Chefredakteurin

und Geschäftsführerin des

Onlinemagazins BEIGE,

das sich den schönen

Dingen des Lebens

widmet. Stillstand kommt

bei Jaster gar nicht gut,

verständlicherweise, geht

es bei ihr doch ständig

rund. Neuen Content und

frische Ideen schütteln

sie und ihr Team täglich

aus dem Hut, um ihre

Followers zu erfreuen.

Wie das so ist, als eigene

Chefin und Influencerin?

Wir fragen da ganz frech

einfach mal nach.

„Es ist wahr, dass Influencer überdurchschnittlich

viel Zeit am Handy verbringen.“

FACES: Wie bist du

Infl uencer geworden?

Marie Jaster: Gute

Frage. Als gelernte

Journalistin und Redakteurin

hat mein Herz

schon immer für Online

gebrannt, zudem habe ich,

seitdem ich 15 Jahre alt

bin, immer viel gebloggt,

geschrieben und gepostet.

F: Wie sieht dein

normaler Arbeitsalltag

aus?

MJ: Jeder Tag ist

irgendwie anders, aber

gleich ist immer, dass

ich mich morgens mit

meinem Team bespreche

(BEIGE hat mittlerweile

drei Festangestellte und

zehn Freelancer*innen),

hunderte E-Mails schreibe

und „zwischendurch“

noch Artikel verfasse und

redigiere. Dazu kommen

noch Events, Shootings

und Reisen.

F: Wie lange feilst

du an einem Foto, bevor

du es auf Instagram

veröffentlichst?

MJ: Eine Minute.

Ich bin für Realität und

Spontaneität.

F: Was machst du in

zehn Jahren?

MJ: Immer noch

BEIGE! Aber hoffentlich

ist aus dem Onlinemagazin

dann eine ganze Welt

geworden, inklusive

vieler digitaler und realer

Produkte und Projekte. Ich

habe unendlich viele Ideen

und Vorhaben!

F: Ein Vorurteil über

Infl uencer, das gar nicht

stimmt? Und eines, das

wahr ist?

MJ: Falsch: Dass der

Job der einfachste der

Welt ist. Es gehört sehr

viel Wissen, Feingefühl

und harte Arbeit dazu.

Wahr ist, dass wir

überdurchschnittlich viel

Zeit am Handy verbringen.

F: Die coolste

Einladung, die du als

Infl uencer je erhalten

hast?

MJ: Die schönsten

zwei Pressereisen waren

Mairosen-Pflücken in

Südfrankreich mit Chanel

und vier Stunden Yoga

beim Detox-Retreat

im Bregenzerwald mit

Susanne Kaufmann und

Niche-Beauty!

F: Was ist deine

Defi nition eines

Infl uencers?

MJ: Ein Mensch mit

einer starken Meinung

und/oder Ästhetik, der es

schafft, viele Menschen

zu vereinen und zu

inspirieren.

F: Wen stalkst du

selbst auf Instagram?

MJ: Frauen, die ich

auch im echten Leben

kenne und bewundere:

@alexavonheyden,

@meyerwiedaslexikon

und @bbbingss.

F: In welchen

Momenten wünschst du dir

mehr Anonymität?

MJ: Bisher noch nie.

Ich freue mich immer,

wenn ich neue Leute

kennenlerne und diese

mir auf der Straße

„Hallo“ sagen.

F: Welches ist dein

liebstes Bild in deinem

Feed?

MJ: Kein Bild, aber

ein Video. Mein Reels

im gelben Pullover zu

„Sugar Sugar“.

Da haben wir uns in

unser Lieblingsferienhaus

in Dänemark verliebt,

beruflich war gerade

viel im Umbruch, und es

ging mir eigentlich nicht

gut. Aber irgendwie war

an dem Tag auf einmal

alles im Reinen – und

ich habe wirklich die

ganze Zeit getanzt!

F: Wo shootest du

am liebsten?

MJ: Wenn ich Zeit

habe, dann fahre ich gerne

mit meiner Fotografin/

Freundin an besondere

Orte, zum Beispiel zum

Schloss Sanssouci oder

an Seen im Sommer.

F: Was beschäftigt

dich gerade am meisten?

MJ: Neben der

Pandemie? Auf jeden

Fall beschäftige ich mich

gerade viel damit, wie ich

eine gute Chefin werde

und mein Team glücklich,

effektiv und zufrieden ist!

Das ist mir sehr wichtig!

F: Worauf bist du

besonders stolz?

MJ: Auf meine

Zielstrebigkeit und

meinen Ehrgeiz – und

auf alles, was ich bisher

erreicht habe.

F: Was würdest du

ändern, wenn du die

Macht dazu hättest?

MJ: Ich würde

das Bildungssystem

revolutionieren und

damit viele soziale

Ungerechtigkeiten

und Probleme lösen.

F: Wer ist dein

Vorbild?

MJ: Meine Mutter

hat mir schon immer

vorgelebt, wie man

erfolgreich und

selbstständig ist. Und

sich nie von anderen

abhängig macht.

F: Was sammelst du?

MJ: Bunte Gläser und

Tassen. So langsam muss

aber Schluss sein, das

Regal ist voll!

F: Welches Erlebnis

wirst du nie vergessen?

MJ: Sechs Wochen

USA-Roadtrip mit meinem

Freund. Ich habe so viel

gelernt über mich selbst,

uns als Paar und die USA.

F: Was möchtest

du gerne geschenkt

bekommen?

MJ: Ich freue mich

immer über Interior-

Pieces, das ist wirklich

meine Leidenschaft. Und

wir sind gerade in ein

neues Office gezogen, was

dringend Möbel, Lampen

und Accessoires braucht!

F: Wofür gibst du

gerne Geld aus? Wofür

nicht?

MJ: Gerne für

Interior, Mode und für

die Menschen, die ich

liebe oder deren Arbeit

ich schätze. Bei Behörden

fällt es mir da deutlich

schwerer…

F: Was sollen die

Menschen über dich

sagen?

MJ: Sie können

sagen, was sie wollen.

So lange ich selbst mit

mir im Reinen bin und

die Menschen, mit denen

ich arbeite und die ich

liebe, wissen, wer ich bin

und für was ich einstehe,

bin ich happy.

Januar / Februar 2022


EAT&

WEBSITE

DRINK

SHORT-

CUTS

Text: Marina Warth

Pasta

Princess

Wer seit 30 Jahren Pasta

verkauft, der kennt die

Nudel in und auswendig.

Patrizia Fontana weiß

um das Verhältnis von

Mehl, Wasser und Ei,

das einen Teigklumpen

später in seidige

Tagliatelle verwandelt.

In Zürich findet man die

Pasta aus ihrer eigenen

Manufaktur in Fontanas

Feinkostgeschäft und auf

den Karten zahlreicher

Restaurants. Jeder kann

kochen, auch selbst

gemachte Pasta, deshalb

versammelt Patrizia

Fontana 100 ihrer

Rezepte im Werk „La Mia

Cucina“, dessen liebevoll

formulierten Anweisungen

einen fühlen lassen, als

flüstere uns Fontana beim

Kochen ins Ohr.

Patrizia Fontana,

„La Mia Cucina“,

Echtzeit Verlag, ca. 49.–

28

BOOK

Dolce vita

Für eine gute Pizza setzt

man sich in der Schweiz

in eines der Restaurants

von Molino. Der dünne

Boden, der leckere Belag

und die Kellnerinnen und

Kellner, die einem das

Gefühl geben, als säße

man irgendwo an einer

italienischen Piazza. Jetzt

lanciert Molino seinen

eigenen Onlineshop, in

dem es toskanischen

Wein, Trüffel- und

Olivenöl, Kaffee und

süße Leckereien gibt,

die die Zeit bis zum

nächsten Restaurantbesuch

überbrücken. molino.ch

„My body

is like

breakfast,

lunch, and

dinner.

I don’t think

about it,

I just have it.“

Arnold

Schwarzenegger

SPECIAL COLLECTION

Hogwarts Story

Geben Sie es zu: Auch Sie haben Harry Potter beim

Erlernen der Zauberei zugesehen und sich heimlich

gewünscht, doch selbst einmal im magischen Topf rühren

zu können. Nun, wir sind alle erwachsen geworden, sogar

Harry, und wissen, dass es wohl nichts mehr wird mit

der Magie. Ein bisschen Hogwarts-Feeling holen wir uns

dafür jetzt mit den Teilen aus der limitierten Kollektion

von Le Creuset mit Harry Potter in die heimische Küche.

Da finden sich etwa der Bräter mit Harry-Blitz oder der

Hogwarts-Express-Wasserkessel, magische Becher oder

die Voldemort-Auflaufform. Und ja, irgendwie fühlt

sich das Kochen damit tatsächlich so an, als würden wir

anstelle der Kelle den Zauberstab schwingen. Le Creuset

X Harry Potter, ab ca. 30.–, lecreuset.ch

PLACES

Ekelhaft!

Die einen grausts bei

Gorgonzola, die anderen

bei Haggis, Mäuseschnaps

oder Augensuppe, alles

Gerichte, die irgendwer

irgendwo auf der Welt

tatsächlich als Leibspeise

verputzt. Das Disgusting

Food Museum Berlin

zeigt Lebensmittel und

Gerichte, die für Erstaunen

und teilweise gar für

Würgreiz sorgen. Wer

nach dem Museumsbesuch

noch nicht genug hat,

der holt sich ein paar

Kostproben für zuhause.

Disgusting Food Museum

Berlin, Schützenstraße

70, 10117 Berlin, Freitag

bis Dienstag, 11 bis 19

Uhr, Eintritt ca. 12.–,

disgustingfoodmuseum.

berlin

NICE TO HAVE

Open bar

Nicht jeder hat es im Blut,

das richtige Crashen von

Eis, das Schütteln der

Zutaten und das Gießen

des fertigen Drinks ins

mit Zuckerrand oder

Schirmchen (oder beidem)

vorbereitete Glas. Ein

bisschen Unterstützung

ist also mehr als

willkommen, und wenn

diese dann noch in solch

hübscher Verpackung

auf dem Tresen landet

wie das Cocktail-Set von

Drink Syndikat, fühlen

wir uns bereit, sogar

James Bond den geliebten

Martini zu mixen. Das

Prinzip ist einfach:

Zutaten und Rezepte

dreier Cocktails befinden

sich in der Box, wobei

erstere vor allem aus

kleineren Manufakturen

stammen, Bitters oder

Sirups wurden gar selbst

hergestellt. Also schnell

die Schürze umgebunden

und die Gläser geputzt,

das Mixen kann losgehen!

Die Cocktail-Sets von

Drink Syndikat sind in

mehreren Ausführungen

zum Beispiel mit Gin

oder Rum und sogar als

alkoholfreie Version ab

ca. 60.– erhältlich.

drink-syndikat.ch


TRAVEL

SHORT-

CUTS

Text: Marina Warth

PLACES

„Sometimes it’s the journey

that teaches you a lot

about your destination.“

Drake

BOOK

Wald und

Wiese

NICE TO GO

Collector

Sie erinnern einen zuhause

an die Schönheit der

Ferne und an Momente

voller Glück. Wird das

Sammeln von Souvenirs

allerdings zur Jagd, verhält

sich der Tourist bisweilen

wie ein gefräßiges

Wildtier. Deshalb

macht es hellozurich

allen Besuchern der

Limmatstadt leicht

und versammelt die

schönsten Dinge lokaler

Manufakturen und Labels

in einem Geschäft. Der

hellozurichShop befindet

sich inmitten der Zürcher

Altstadt, die man beim

Entdecken sowieso

nicht auslassen sollte.

Und verzaubern einen

Pflastersteine und Gebäude

doch zu sehr, sind alle

Produkte auch online unter

shop.hellozurich.ch zu

finden. hellozurichShop,

Neumarkt 24,

8001 Zürich, Schweiz

Januar / Februar 2022

Arte Veneziana

Venedig ist wie eine wahrgewordene Filmkulisse. Das Wasser, die Gondoliere,

die Bauten, die anmuten, als stünden hier die Uhren still. Wer es noch nicht in die

Wasserstadt geschafft hat, der hat mit dem Boutiquehotel Ca’ di Dio jetzt einen Grund

mehr, Venedig endlich auf Platz Eins seiner Bucket List zu setzen. Hier halten Tradition

und Moderne Händchen, wenn italienisches Handwerk und venezianische Materialien

wie Muranoglas, Marmor oder von Hand gewebte Textilien auf zeitgenössisches

Interieur treffen, das wiederum aus der Feder der Architektin Patricia Urquiola stammt.

Beim Eintritt in die Lobby verschlägt einem der mundgeblasene Kronleuchter den

Atem, und auch für die Vasen und Leuchten in den Zimmern war einiges an Puste nötig.

Überall zollt das Interieur dem Wasser Tribut: etwa in Form von eisblauen Sesseln,

Brunnen oder Wasserspielen, die selbst Erwachsene jauchzen lassen wie Kinder beim

Planschen. Übernachtung im Doppelzimmer pro Nacht ab ca. 260.–, Hotel Ca’ di Dio,

Riva Ca› di Dio, 2183, 30122 Venedig, Italien, ca-di-dio.venicecityhotels.com

Manchmal haben wir

genug von der Stadt,

vom Grau der Fassaden

und demjenigen in den

Gesichtern der Menschen,

die gerade von A nach

B eilen, ohne sich eine

Sekunde vom Smartphone-

Bildschirm loszureißen.

Dann träumen wir von

einem Heim auf dem

Land, dort, wo die einzige

Sorge darin besteht, nicht

bis abends um 20 Uhr

frisches Brot zu kriegen.

Bis wir der Großstadt den

Rücken kehren, blättern

wir in „Country And

Cozy“ und fantasieren von

verwitterten Holzscheunen

und alten Bauernhäusern,

die mit Liebe und dem

richtigen Händchen zu

neuen Wohnräumen

werden. Die Inspirationen

in diesem Buch kommen

von Landhäusern in der

Toskana, England oder

Deutschland und zeigen

zudem die Gesichter hinter

den Räumen.

gestalten, „Country And

Cozy“, ca. 64.–

29


BEAUTY

SHORT-

CUTS

Text: Marina Warth

HAIR TREND

Braschi

„If you focus on good skin

care, you really won’t

need a lot of makeup.“

Demi Moore

WE LOVE

L.A. calling

NEW BRAND

Planet

pleaser

Nicht immer ist die Mitte

die richtige Richtung.

Ganz oder gar nicht,

sagten sich die Macher

des Schweizer Beauty-

Labels Nuniq, die von

der Zutatenliste bis zur

Verpackung ihrer Produkte

alles richtig machen

wollen. So kommen

Shampoo oder Creme

in wiederverwendbaren

Tiegeln und Spendern

daher und enthalten

überdies all jene

Superfoods, die wir

sonst fröhlich in unsere

Smoothies mischen. Was

uns gut tut, freut auch

den Planeten. Die

Produkte von Nuniq gibt’s

ab ca. 29.–, (Refi ll ab

ca. 22.–) über nuniq.io.

Hang loose

Wir nehmen das Leben

bisweilen zu ernst. Und

uns damit. Einfach mal

loslassen, Pedanterie hat

noch keinem geholfen.

Deshalb verzichten

wir auch auf Frisuren,

deren Styling uns in den

Wahnsinn treibt. Besser:

Die luftigen Ponys, die wir

gerade überall sehen und

die auf dem Laufsteg so

präsent waren wie Kekse

zur Weihnachtszeit. Das

Haar lufttrocknen oder

über Kopf föhnen reicht,

schließlich wollen wir

Evo, „Shebang-A-Bang Dry

Spray Wax“, Haarspray zum

Stylen von trockenem oder

nassem Haar. 200 ml, ca. 31.–

(douglas.ch)

uns nicht lange aufhalten,

und der Rundbürste

gönnen wir jetzt sowieso

eine Auszeit. Auch gut:

Trockenshampoo, das den

Pony griffiger macht und

das Haar zur Winterzeit

weniger fliegen lässt.

Dann bitte nicht zu viel

Haarspray drauf, sondern

einfach losmarschieren.

Ja, Gwyneth Paltrow hat

ihre Tochter nach einer

Frucht benannt. Daran ist

ihr Ex aber mindestens

genauso beteiligt, und der

schreibt immerhin ganz

passable Songs. Eigentlich

tut das Ganze ja nichts zur

Sache, denn abgesehen

von Schauspielerei und

Kindernamen ist Paltrow

mittlerweile umso mehr

für ihre Beauty-Produkte

bekannt. Goop nennt sie

ihre eigene Linie, die

direkt aus Los Angeles

in unsere Badezimmer

kommt. Nix Böses erlaubt

die Schauspielerin in

ihren Produkten, die

überdies auch nicht an

Tieren getestet werden.

Unterteilt in GoopGlow,

G.Tox und GoopGenes

sorgen die Badesalze,

Öle und Cremes für eine

schöne Haut und ein tolles

Erlebnis, punkten die

Produkte doch zudem mit

ihren zarten Texturen und

hübschen Verpackungen.

Die Produkte von

Goop gibt’s bei

niche-beauty.com.

30 Januar / Februar 2022


MAKE-UP TREND

Walk the line

BOOK

FKK

Nackte Hintern und entblößte Nippel gibt’s nicht nur am

FKK-Strand, sondern im Abreißkalender von Seltmann

Publishers fürs neue Jahr. Und das ist nicht plump

oder anrüchig, sondern hat mit Schönheit mindestens

genauso viel zu tun wie der neueste Lippenstift oder die

angesagteste Lidschattenfarbe. Ein bisschen schön, ein

wenig erotisch und natürlich ganz viel Kunst, das sind die

Fotografien, die täglich als Polaroids im Kalender auf uns

warten und auf deren Rückseite die Geschichte zum Bild

zu lesen ist. Photodarium Private 2022, Limited Nude

Edition, Seltmann Publishers, ca. 35.–

1 2

1 Mac, Kajal Crayon in

„Masala“, cremiger Kajal,

ca. 29.–

2 Pixi, Endless Silky Eye Pen

in „bronzebeam“, Eyeliner

mit wasser- und wischfester

Formel, ca. 25.–

Während wir es beim Haar

locker angehen, achten wir

beim Make-up auf klare

Linien. Die ziehen wir

allerdings nicht Schwarz

oder Braun, sondern in

metallischen Tönen von

Bronze über Silber bis

Gold. Das passt zu den

Lichtern am Baum und

denjenigen am Himmel

und darüber hinaus zu

jeder Veranstaltung, für

die wir uns etwas schicker

machen sollten. Dick

und breit soll der Wing

jetzt sein, am besten zu

erreichen mit Eyeliner

und Kajal. Dafür den

angespitzten Stift oder

schrägen Pinsel am

äußeren Lid ansetzen

und erst die Negativform

zeichnen, bevors ans

Ausmalen geht.

Christian Siriano

LIEBLING

On fire

Der Lippenstift von

Byredo ist mehr Kunst als

reines Beauty-Produkt.

Das Klicken der Kappe,

die gerundete Form, die

Kombination aus Silber

und Gold, dazu die Farbe

selber, ein Rot, so satt

und leuchtend, dass

Schneewittchen daneben

glatt einpacken kann.

„Mad Red“ ist der Name

dieser Farbe, die uns

um den Verstand bringt

und uns Gelegenheiten

sammeln lässt, zu denen

wir den Lippenstift von

Byredo zur Schau tragen

können. Byredo, „Mad

Red“, ca. 35.–

Januar / Februar 2022

31


FASHION

SHORT-

CUTS

Text: Marina Warth

IT-PIECE

LIEBLING

Corona-Baby

Gerade noch in London, fand sich Gina Grünwald wegen

Corona plötzlich wieder in der Schweiz. Man würde

denken, die Inspiration bliebe auf der Strecke, musste die

Designerin ihr Studium am Central Saint Martins College

doch plötzlich über den heimischen PC fortführen. Im

Gegenteil: Dass die Pandemie Schutzartikel boomen und

damit den Abfallberg an Plexiglas steigen ließ, sorgte

bei Grünwald für die zündende Idee. Und so kreierte

die Zürcherin unter ihrem eigenen Label GINA GRNW

Taschen aus Plexiglas-Reststücken, die mit Hilfe von

Lasermaschinen und traditionellem Häkeln anmuten wie

Accessoires aus einem Science-Fiction-Film. Die Plex

Bags sind den Größen XS, S, M und L ab ca. 450.– über

ginagrnw.store erhältlich, wobei Gina Grünwald zehn

Prozent des Erlöses spendet.

NEW BRAND

Rokh

Urban Jungle

Chunky

Am liebsten hüllen

wir uns dieser Tage in

warme Strickteile, die

uns Geborgenheit und

Gemütlichkeit verschaffen.

Das 2021 von Tatjana

Stojnic-Bräm gegründete

Bluebloodlabel fertigt

seine Mode in Europa,

plastikfrei und aus

natürlichen Materialien,

um deren ökologischen

Fußabdruck möglichst

gering zu halten. Das

Ergebnis ihrer ersten

Kollektion sind grob

gestrickte Pullover in

knalligen Farben, die

nichts mit den Strickteilen

gemein haben, an denen

Oma gerade hantiert.

Bluebloodlabel, Strickpullover

ab ca. 310.–,

bluebloodlabel.com

Es wird nie aussterben, das

Leopardenmuster, genauso

wenig wie Toupets und

blauer Lidschatten. Diese

Saison findet sich der

Print auf Mänteln wieder,

wo er sich in seiner

ursprünglichsten Form

präsentiert. Das bedeutet:

keine Neonfarben und

nix da mit abgespaceten

Kombinationen. Die

Designer zollen dem

tierischen Vorbild Tribut

und präsentieren Fake Fur,

der uns glatt zwei Mal

hinschauen lässt.

Guess, Mantel aus Polyester,

ca. 210.–

„If you’re wearing a real

fur coat, you just look

like an old, unaware,

unconscious human being.“

Stella McCartney

COLLABORATION

Nachtwache

Grässliches Wetter und

miese Stimmung machen

es uns schwer, morgens

fröhlich aus dem Bett zu

springen. Die Teile aus der

Zusammenarbeit von

ZigZagZurich und Julian

Zigerli sorgen zwar für

gute Laune, lassen uns

allerdings auch nicht

gerade darüber frohlocken,

aus den Federn zu steigen.

Schließlich bestehen die

Kimono-Pyjamas aus

derselben weichen

ägyptischen Baumwolle,

die ZigZagZurich für seine

Bettwäsche verwendet.

Zigerli verpasst Pyjamas

und Bettwäsche coole

Prints, die uns tatsächlich

in die Zwickmühle

bringen, beim Zubettgehen

eigentlich gar nicht die

Augen schließen zu

wollen. ZigZagZurich X

Zigerli, „ZigZagZigerli“,

Bettwäsche ab ca. 149.–

und Kimono-Pyjamas

ab ca. 290.–

32 Januar / Februar 2022


WE LOVE

Besties

2

TREND

Calcaterra

1

1 Lamarel, Sonnenbrille

aus Bio-Acetat, ca. 170.–

2 Lamarel, Sweater aus

Bio-Baumwolle, ca. 90.–

Wenn wir zuhause sitzen,

dann in den Sweaters

und Pants von Lamarel.

Das Label der Baslerin

Sandra Pinto hält

allerdings noch viel mehr

bereit als gemütliche

Homewear. Und das gibt’s

ab sofort nicht mehr nur

online zu bewundern,

denn die Designerin

eröffnet in Basel ihren

eigenen Showroom.

Die Kollektionen des

2018 gegründeten

Labels stammen alle

aus Sandras Feder und

werden fair und ethisch

korrekt in einer komplett

von Frauen geführten

Produktionsstätte in

Portugal produziert.

Mittlerweile gibt’s neben

Basics wie T-Shirts, Polos

oder Jeans, die sitzen,

als hätten wir nie was

anderes getragen, auch

Anzüge und Kleider, die

ab dem 20. Dezember

2021 im neuen Showroom

anprobiert werden können.

Lamarel Showroom,

Oetlingerstraße 74, Basel,

Montag bis Freitag, 14 bis

19 Uhr, Samstag, 10 bis 16

Uhr, shoplamarel.com

1

1 Moncler Grenoble, Hose

aus Polyamid, ca. 619.–

2 Jimmy Choo, Beuteltasche

aus Viskose, ca. 818.–

Precious

Wer Aufmerksamkeit

scheut wie Graf Dracula

das Sonnenlicht, der

lässt es bleiben. Denn

wer Gold trägt, fällt

zwangsläufig auf. Vor

allem und insbesondere

im überfüllten ÖV, wo

Schwarz und Grau

Schulter an Schulter

in den Tag starten.

Die gute Nachricht:

Nicht jeder muss sich

gleich an den Trenchcoat

trauen und damit ein

Statement setzen.

Eine goldfarbene Clutch

verleiht monochromen

Outfits ein bisschen

Glamour, und einmal

Blut geleckt, legen

wir mit Hosen,

Pullovern oder Midi-

Kleidern einfach nach.

Wichtig: Gold will der

Hauptdarsteller sein,

weshalb anderes Bling-

Bling beim Umsetzen

dieses Trends besser

zuhause bleibt.

2

Januar / Februar 2022

33


the

old

LEICHT UND LUFTIG

ZEIGT SICH DIE

FESTTAGSMODE, IN

DER WIR DURCH DIE

school

JAHRESZEITEN UND INS

NEUE JAHR TÄNZELN.

DABEI LASSEN WIR

ALLES LOS, WAS

NOCH AUF UNSERE

SCHULTERN DRÜCKT

UND SCHÜTTELN

VERMEINTLICHE

fashion

SORGEN EINFACH WEG.

move

PHOTOGRAPHY:

HEIDI RONDAK

STYLING: HERCULES TERRES

HAIR & MAKE-UP: REBECCA SCHMITZ

MODEL: SHERRYLA @ PMA

PHOTOGRAPHY ASSISTANT: ASIER RUIZ

STYLING ASSISTANT: GIZEM USTAOGLU

ment

34 Januar / Februar 2022


Hose von

MARCEL

OSTERTAG.

Oberteil von

I’VR ISABEL

VOLLRATH.

Kopfschmuck

von GIUSEPPE

TELLA.


Kleid von

STEINROHNER.


Anzug von DAWID

TOMASZEWSKI.

Shirt von JIL

SANDER. Stiefel

von CHRISTIAN

DIOR. Ohrringe

von BERGERSON.

Januar / Februar 2022

37


Kleid von DAWID TOMASZEWSKI. Schuhe von MIU MIU. Accessoires von LUISE ZÜCKER.

38 Januar / Februar 2022


Top von

I’VR ISABEL

VOLLRATH.

Ohrringe

von MANGO.


Jumpsuit von

GUOVARDE.

Schuhe von

EMPORIO ARMANI.

Kette von LUISE

ZÜCKER.


Kleid von ELODIE CARSTENSEN. Halskette von JUERGEN VEIT.

42 Januar / Februar 2022


Hose und Top

von I’VR ISABEL

VOLLRATH.

Halskette von

JUERGEN VEIT.


Kleid von

STEINROHNER.


Kleid von

MARCEL

OSTERTAG.

Ohrringe

von MANGO.

Januar / Februar 2022

45


STORY


Als hätte eine Hexe hier ihren Trank gebraut: Giftige Abfälle

verpesten das Wasser im Fluss Buriganga in Bangladesch.

Kleiderschrank

auf, reingeguckt,

zugemacht, Neues

bestellt. Was uns

heute gefällt, tut

es morgen nicht

mehr, und wir

denken, wir hätten

das Recht dazu, uns

den Luxus schneller

Mode zu leisten.

Dieser kostet – uns

nur ein paar Euros,

die Menschen, die

die Kleidung

produzieren, jedoch

nicht selten das

Leben. Auf die

großen Fabriken in

Fernost blickt die

Welt, und so wird

im Vorzeigemodus

gearbeitet. Doch

was ist mit den

Kleinlieferanten?

In Kalkutta begab

sich Jan Stremmel

auf Spurensuche

in den Sub-Sub-

Sub-Unternehmen

und Hinterhof-

Fabriken, in

die sich kaum je

ein Kontrolleur

verirrt. Und er

findet ihn hier,

den toten Winkel

der Globalisierung.

47


Ammoniak liegt in der Luft und der beißende Gestank von Ausbeuterei.

48


STORY

TEXT: JAN STREMMEL

FOTOS: PA PICTURE ALLIANCE

enn ich daran zurückdenke, war die Idee mit den Turnschuhen

wirklich dumm. Keine Frage, ich bin selber schuld, dass ich heute

Januar / Februar 2022

49


STORY

kleine, kreisrunde Narben auf dem rechten Fuß habe. Aber wie es

oft ist mit besonders dummen Ideen, so war ich damals überzeugt,

sie sei besonders schlau. Ich hatte in etwa gedacht: Welcher Trottel

zieht in einer düsteren Fabrik, in der überall offene Fässer mit Chemikalien

herumstehen und auf dem Boden bunte Pfützen vor sich

hin blubbern – wer zieht hier bitte seine Schuhe aus?

Es hätte mich stutzig machen müssen, dass das alle außer

mir taten. Die Männer, die in der indischen Färberei seit Jahren

mit Säuren und Laugen hantierten, waren allesamt barfuß oder trugen

Flip-Flops. Aber als europäischer Schlaufuchs, der Chemie in

der Schule mit einer knappen Vier abgewählt hatte, war ich mir

sicher, dass ich recht hatte. Ich beschloss also, dass meine Turnschuhe

dranblieben – und verätzte mir den Fuß.

Viele Chemikalien, mit denen man in Färbereien arbeitet,

beginnen erst nach ein paar Minuten zu wirken. Die Arbeiter hatten

deshalb einen Trick: Sobald sie Soda oder Lauge auf die Haut

bekamen, schütteten sie mit einer beiläufigen Bewegung etwas

Wasser aus kleinen Eimern über ihre Füße oder Hände. Und schon

war die Gefahr gebannt. Meine Stoffturnschuhe jedoch wirkten

wie Schwämme, die jede Flüssigkeit, jedes Pulver aufsaugten,

mit dem sie in Berührung kamen, und alles zu einem brennenden

Cocktail vermengten, der langsam in meine Socken suppte.

Nach einer Stunde spürte ich ein Stechen am Außenrist. Hatte

ich eine Wespe im Schuh? Ich ignorierte es. Nach drei Stunden

hatte sich das Stechen zu einem Pochen entwickelt, das sich eher

nach einem gebrochenen Zeh anfühlte. Aber ich hatte zu tun.

Nach elf Stunden war ich dann zurück im Hotel. Ich schälte

meine nassen Sportsocken vom Fuß und war überrascht: Sie hatten

sich stellenweise aufgelöst. Und wo meine Schuhe Löcher für

Schnürsenkel hatten, waren jetzt blutige Löcher in meinem Fuß.

So lernte ich die wichtigste Lektion des Tages: Baumwollfärber

sollten keine Turnschuhe tragen.

Die Färberei lag inmitten eines Wohngebiets. Wir waren

anderthalb Stunden vom Zentrum Kalkuttas nach Nordosten gefahren.

Statt Hochhäusern oder Wellblechhütten wie im Rest der Stadt

standen hier vierstöckige Häuser mit Vorgärten und gelb gestrichenen

Fassaden. Die Morgensonne blitzte durch Palmen, die Straße

war leer bis auf eine Kuh und ein paar freundliche Straßenhunde.

Nichts deutete darauf hin, dass wir in der Nähe einer Färberei

waren – bis ich die Autotür öffnete und den ersten Atemzug nahm.

Der extrem unangenehme Geruch von Ammoniak – stechend

und schwer zugleich – lag in der Luft. Es ist ein Aroma,

bei dem der Körper automatisch das Einatmen unterbricht und

auf Alarm schaltet. Früher hat man diesen Stoff als Riechsalz

verwendet, um in Ohnmacht gefallene Damen aufzuwecken. Ich

kannte den Geruch aber von woanders: vom Friseur. Es roch, als

würde ein größenwahnsinniger Figaro

hundert Kundinnen gleichzeitig die Haare

blondieren.

Hinter einer Mauer stand das Gebäude,

vergoldeten

aus dem der Gestank kam. Die Fassade

war aus unverputztem Beton. Statt Fenstern

klafften darin schwarze Löcher, in

denen rostige Gitter hingen. Das Haus war

nicht größer als die Wohnhäuser nebenan,

Privat-

wirkte aber wie deren böser Zwilling.

die

Wer über die Textilindustrie spricht,

Wohnhäusern

denkt ja normalerweise an Nähereien.

und

Die Bilder von Sweatshops, in denen

Frauen in langen Reihen an Nähmaschinen

sitzen, gingen spätestens 2013 um die

In Kalkutta sah

ich Hochzeitspaare

auf

Pferdekutschen,

abgemagerte

Strassenkinder

auf der Suche nach

Essen,

helikopter,

auf

landeten

Menschen, die sich

zum sterben an

den

Strassenrand

gelegt

hatten.

Welt, als in Bangladesch die Textilfabrik Rana Plaza einstürzte.

Mehr als elfhundert Arbeiterinnen und Arbeiter kamen in den

Trümmern um, mehr als zweitausend wurden verletzt. Sie hatten

in dem achtstöckigen Betonklotz für diverse europäische Billigmarken

Klamotten genäht.

Solche Großfabriken beliefern entsprechend große Auftraggeber.

Einige der Letzteren haben seit der Katastrophe versprochen,

mehr auf Sicherheit zu achten. Seither führen Marken wie KiK

oder Tchibo immer wieder westliche Journalistinnen und Influencer

durch aufgeräumte Vorzeigefabriken und zeigen stolz, dass es

jetzt sogar Feuerlöscher und Fluchttreppen gibt. Das ist natürlich

alles nicht schlecht. Aber diese Show wollten wir uns sparen.

Denn die Großfabriken mit den riesigen Chargen sind nicht

mehr das Hauptproblem. Dort ist das Augenmerk von Kunden

und Presse inzwischen so sensibilisiert, dass die meisten Hersteller

auf die Regeln achten. Ausgebeutet werden Arbeiterinnen

und Arbeiter natürlich immer noch. Nur passiert das Insidern

zufolge eher in den kleineren Fabriken; wo nicht die großen

Player, sondern die Mittelständler produzieren lassen. Die wenigen

Vorzeigefabriken, die sich die teuren Werksprüfungen leisten

können, mit denen sich die westlichen Konzerne absichern

wollen, haben viel zu wenig Kapazitäten. Also lagern sie Teile

ihrer Produktion aus in Schwester- oder Tochterbetriebe, in die

sich kein Kontrolleur je verirrt. In dieser Welt der Sub-Sub-Subunternehmer,

der Kleinlieferanten und Hinterhof-Fabriken, ist

Arbeits- oder Umweltschutz immer noch kein Thema. Und genau

hier wollten wir hin: in den toten Winkel der Globalisierung.

W

ie alle indischen Metropolen hatte auch Kalkutta

den Charme einer prächtigen Modelleisenbahnstadt,

die man in einem Ameisenhaufen versenkt hatte.

Verwitterte Kolonialgebäude, weitläufige Parks,

eine Handvoll Wolkenkratzer – und ein nie

enden wollender Strom von Menschen: Zu Fuß, auf

Motorrädern, Fahrrädern, Tuk-Tuks und Rikschas,

gesprenkelt von gelben Flecken, den alten britischen

Taxis, die hier noch in Gebrauch waren. Mich

faszinierte Indien seit meiner ersten Reise hierher. Es war gelebte

postkoloniale Improvisationskunst.

Die fast fünfzehn Millionen Bewohner des Großraums Kalkutta

schienen mir des Öfteren ein einziger intelligenter Organismus

zu sein. Tat sich irgendwo ein Zwischenraum auf, egal

ob bei parkenden Autos oder unter einem Brückenpfeiler, führte

ihn der Organismus augenblicklich irgendeinem Zweck zu. Jeder

Quadratmeter wird genutzt: zum Essen oder Schlafen, zum Handeln,

Streiten oder Betteln. In Kalkutta sah ich Hochzeitspaare

auf vergoldeten Pferdekutschen neben abgemagerten Kindern

auf der Suche nach Essen, Privathelikopter, die auf Wohnhäusern

landeten und Menschen, die sich zum Sterben an den Straßenrand

gelegt hatten.

Die Gleichzeitigkeit all dieser Eindrücke war ein Schock,

obwohl ich nichts anderes erwartet hatte. Kalkutta steht schon

seit Jahrzehnten gleichbedeutend für Armut; spätestens seit Mutter

Teresa dort in den Armenhäusern gewirkt hat. Die Stadt liegt

in Westbengalen, an der Ostgrenze Indiens, direkt neben Bangladesch.

Man spricht dieselbe Sprache: Bengalisch. Die großen

Modekonzerne lassen ihre Waren aber schon lange nicht mehr in

Kalkutta herstellen, wo der Mindestlohn hundertsiebenunddreißig

50 Januar / Februar 2022


Vor dem Färben wird gewaschen. Mit Wasser, viel Wasser und noch mehr…


Aufgeweichte Füße? Säurenarben? Lungen voller Gift? Alles

Nebenprodukte von Wäschereien und Färbereien, dank deren

billiger Produktion wir für ein T-Shirt nur ein paar Euro berappen.

STORY


STORY

Das Grundwasser

von Kalkutta

ist massiv mit

Giftstoffen aus der

Industrie belastet.

Für den Staat sind

eine Million toter

Fische akzeptabler

als eine Million

gefährdeter

Arbeitsplätze.

53


STORY

US-Dollar im Monat beträgt. Für die auf Gewinnmargen fixierte

Textilbranche ist das zu viel. Sie ist größtenteils nach Bangladesch

abgewandert. Dort ist der Mindestlohn halb so hoch.

Die Industrie von Kalkutta schien mir ein ähnliches Improvisationstalent

zu haben wie seine Bewohner. Unter Zeltplanen

in Hinterhöfen ratterten Nähmaschinen Jeans zusammen. In leer

stehenden Bauruinen schweißten Männer Anhängerkupplungen.

Und vom Highway aus sah man auf den Dächern zehnstöckiger

Mietshäuser überall dampfende Blechbaracken, vor denen

hauptsächlich rot und gelb gefärbtes Leder zum Trocknen auslag.

Flachdächer bedeuteten wertvollen Platz. Also gerbte man dort

Tierhäute, direkt neben Privatwohnungen.

Der Chef unserer Färberei, ein Bengale mit randloser Brille

und dicken Ringen, begrüßte uns in seinem winzigen Büro. Es

ging los mit einer kleinen Einweisung. Die bestand größtenteils

aus einem Herunterrattern seines Lebenslaufs. Er hatte es,

erzählte er, als erstes Kind seiner Familie auf die Universität

geschafft und schließlich zum Fabrikanten mit dreißig Mitarbeitern.

Die bekämen alle mehr als den Mindestlohn und seien

sehr zufrieden. Ansonsten hatte er nur eine Regel für uns: Würde

einem von uns schwindelig, müssten wir sofort abbrechen.

Damit entließ er uns.

Neben ein paar blauen Kanistern wartete Uttam. Ein kleiner,

schüchtern lächelnder Mann mit Schnurrbart. Er war Mitte dreißig,

sah aber – wenn man von seinen Zahnlücken absah – zehn Jahre

jünger aus. Mit ihm würde ich heute arbeiten. Ich wollte wenigstens

einen Tag im Leben eines Färbers erleben.

Im Erdgeschoss der Fabrik lag die Höhle. Ein fensterloser

verwinkelter Raum, schummrig beleuchtet von drei oder

vier Glühbirnen. An den Wänden standen riesige malmende

Maschinen und Kessel, vor oder auf denen kleine Männer in

Unterhemden oder mit freiem Oberkörper herumkletterten, Pulver

aus Säcken hineinschütteten, Stoffbündel herauszogen,

Hebel umlegten. Es zischte, brummte und blubberte.

Ich musste an ein Gemälde von Adolph von Menzel denken,

in dem er die Arbeit in einem schlesischen Eisenwalzwerk

gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts festgehalten hat: Die

Öfen und Walzen als düstere Monster, die sich offenbar nur mit

Müh und Not von Menschen in Schach halten lassen. Das Bild

dokumentiert die Brachialgewalt der frühen Industrialisierung,

in der der Mensch den Maschinen zu dienen schien und nicht

umgekehrt. Fast hundertfünfzig Jahre danach sind die deutschen

Fabriken größtenteils heller und sauberer. Gewerkschaftskonform.

Die menschenfeindliche Industrie gibt es natürlich weiterhin.

Nur eben nicht mehr so sichtbar.

Quer durch die Höhle verlief im Zickzack eine offene Rinne;

wie ein kleines, betoniertes Bachbett. Sie führte zu einem quadratischen

Loch in der Mauer. In dieser Rinne

Die Färberei ist der

giftigste Schritt

in der Herstellung

von Textilien. Es

braucht Hunderte

Chemikalien, um

Baumwolle oder

Kunstfasern zu

färben. Die meisten

sind giftig, ätzend,

krebserregend,

h o r m o n e l l

wirksam oder

alles auf einmal.

war kein Wasser; die Arbeiter stiegen routiniert

darüber hinweg. Der Sinn des Ganzen

erschloss sich mir nicht, aber ich prägte

mir ein, wo die Rinne verlief, um mir im

Halbdunkel später nicht den Knöchel zu

brechen.

Uttam blieb vor einer Maschine stehen,

die im Moment stillstand. „Das ist

unsere erste Aufgabe.“ Ein Gebirge lose

zusammengeworfener, beiger Stoffbahnen

erhob sich vor uns. Das Material, wie die

Spinnerei es geliefert hatte: Fünfundzwanzig

Schläuche, jeder vierzig Meter lang

und einen halben Meter breit. So sah also ein Kilometer Baumwolle

aus. Das Tagewerk eines Färbers. Beim Ankleiden war ich

zum Glück vertrauensvoller als bei der Sache mit den Schuhen.

Ohne Umschweife legte ich die komplette Sicherheitskleidung an,

die Uttam mir anbot. Sie bestand aus einer Plastikfolie, die ich mir

um die Hüfte band. Das war’s.

Die Maschine hieß in der Sprache des Färberhandwerks

Haspelkufe, las ich später in einem Handbuch. So ein Ding

besteht grob gesagt aus einer Wanne, in die ein kleines Auto passen

würde; darüber drehen sich ein paar Walzen. In die spannten

wir nun erst mal die Stoffbahnen ein, sodass die Haspelkufe

sie endlos im Kreis durch die Flüssigkeit in der Wanne ziehen

konnte. Im Mittelalter erledigten die Färber das noch von Hand,

indem sie mit Stöcken stundenlang in Fässern herumstocherten.

Insofern hätte es schlimmer kommen können.

Der Profi nennt die Flüssigkeit in der Wanne Flotte. Diese

Flotte besteht zuerst mal aus einer Natronlauge. Durch sie soll

sich der Farbstoff später besser an den Stoff binden. Aber nun

holte Uttam die Farbe. Sie war in diesen blauen Kanistern, die

vor der Tür gestanden hatten. Und schließlich schleppten wir

noch einen zentnerschweren Sack Soda aus einem Nebenraum.

Dann schütteten wir alles in einem Bottich zusammen. Während

ich mit einer Holzlatte rührte und Uttam schüttete, dampfte und

blubberte es. Ich atmete normal weiter – und übergab mich fast.

Messerscharfer Chlorgeruch brannte in meinem Hals. Ich würgte,

meine Augen tränten. Uttam guckte erschrocken. Wir gingen

eine Runde an die frische Luft, wo wir zufällig dem Fabrikbesitzer

begegneten. Er gab mir den Rat, zum Schutz vor den Dämpfen

einfach den Kragen meines T-Shirts vor Mund und Nase zu

ziehen. Manchmal liegt die Lösung so nah.

Die Färberei ist der giftigste Schritt in der Herstellung

von Textilien. Es braucht Hunderte Chemikalien, um Baumwolle

oder Kunstfasern zu färben. Die meisten sind giftig,

ätzend, krebserregend, hormonell wirksam oder alles auf einmal.

In deutschen Färbereien tragen die Arbeiter und Arbeiterinnen

Atemschutz, Kittel, Stiefel und Handschuhe. Die Filterung des

Abwassers ist aufwendig und teuer. Konsequent, dass jede Firma,

die Klamotten günstig verkaufen will, diese in Asien färben lässt.

So geschieht alles außer Sichtweite. Und so stiehlt man sich aus

der Verantwortung.

Ein paar Stunden später verstand ich auch die Funktion

der Betonrinne. Die Haspelkufe hatte unseren Kilometer

Stoff lange genug durch die blaue Wasser-Farb-Chlor-

Lösung gezogen. Das Beige der Baumwolle war einem

fast schwarzen Blau gewichen. Uttam stoppte die Walzen

und legte irgendwo in den Eingeweiden der Maschine

einen Hebel um. Die heiße Brühe gluckerte aus der

Wanne und in den Kanal. Ein nachtblauer, schaumiger

Strom schoss quer durch die Höhle, vorbei an den anderen

Maschinen und Arbeitern, dem Loch in der Mauer entgegen.

Von draußen strahlte ein Spalt Sonne in die Düsternis. Ich

bückte mich und sah raus. Hohe Gräser bewegten sich im Wind,

dahinter verlief ein Bächlein, das ich vorher nicht gesehen hatte.

Dort hinein entleerte sich jetzt mit einem Tosen der Inhalt unserer

Färbemaschine. Ein paar hundert Liter Lauge verschwanden

in der Natur. Mit einem metallischen Quietschen schloss Uttam

54 Januar / Februar 2022


STORY

Wäscheleinen ziehen sich wie ein buntes Spinnennetz durch das

Areal der größten Open-Air-Wäscherei der Welt in Mumbai.

Hier leben Menschen, inmitten giftiger Abfälle, die aus der Lederproduktion von

Bangladesch stammt. Wer nicht innerhalb kürzester Zeit an Lungenversagen stirbt,

erkrankt in den Folgejahren mit höchster Wahrscheinlichkeit an Krebs.

55


die Klappe in der Maschine, nickte zufrieden und sagte: „Zeit für

die Mittagspause.“

Natürlich fragte ich ihn, ob er es nicht irgendwie seltsam

fände, das ganze Abwasser in den Bach zu leiten. Seine Antwort:

„Nein, keine Sorge, das Wasser ist nicht giftig.“ Zu diesem Zeitpunkt

brannte mein rechter Fuß schon intensiv, und ich konnte mir

nach meinem Würgeanfall lebhaft vorstellen, was passieren würde,

wenn Slumbewohner flussabwärts darin badeten oder ihren

Reis damit kochten. Es war offensichtlich eine riesige Sauerei.

Gleichzeitig hätte ich es anmaßend gefunden, Uttam

einen Vorwurf zu machen. Er folgte den Anweisungen, die ihm

der Chef der Fabrik gegeben hatte. Das Grundwasser von Kalkutta

ist massiv mit Giftstoffen aus der Industrie belastet. Für den

Staat sind eine Million toter Fische akzeptabler als eine Million

gefährdeter Arbeitsplätze.

Aber letztlich liegt die Verantwortung natürlich bei den

Auftraggebern aus Übersee. Bei den Konzernen, deren Einkäufer

in der Limousine anreisen und dunkelblaue Baumwolle so billig

wie möglich bestellen – weil sie so selbst dann noch eine gute

Marge kassieren können, wenn sie T-Shirts für vier Euro verkaufen.

Sie müssen wissen, dass ein kleiner indischer Lieferant diesen

Preis nur bieten kann, wenn er beim Umwelt- und Arbeitsschutz

spart.

Es ist das klassische Lieferkettenproblem. Je mehr Stationen

eine Ware durchläuft, bis sie beim Auftraggeber in Europa

ankommt, desto wahrscheinlicher werden auf dem Weg Mensch

und Umwelt ausgebeutet. Während ich in Indien in der Fabrikhöhle

stand, diskutierte die deutsche Bundesregierung über die Einführung

eines Gesetzes, das dem ein Ende bereiten würde. Bislang

können Firmen die Verantwortung einfach auf die Subunternehmer

schieben. Nach dem Motto: „Kinderarbeit auf der Kakaoplantage?

Schlimm, aber nicht unsere Schuld. Wir wussten von nichts.“

Das sogenannte Lieferkettengesetz würde große Unternehmen für

die Zustände entlang aller Stationen haftbar machen.

Wir fanden nie heraus, für welchen Kunden wir an diesem

Tag Baumwolle gefärbt hatten. Der Fabrikchef

ließ uns natürlich nicht in seine Bücher gucken. Und

anders als bei fertigen Kleidungsstücken sieht man

bei Stoffballen noch nicht, welches Etikett am Ende

eingenäht wird. Wir erfuhren nur, dass die Näherei

daraus Unterhosen für einen europäischen Discounter

herstellen würde. Hinter der Idee des Lieferkettengesetzes

steht eine bittere Erfahrung. Im globalen

Süden endet die Ausbeutung oft erst, sobald ausländische

Kunden Regeln vorgeben. Die deprimierende Wahrheit ist: Für

Regierungen und Unternehmer in Entwicklungsländern sind Hungerlöhne

und fehlender Umweltschutz Standortvorteile. Wer den

niedrigsten Preis bietet, bekommt den Auftrag. Als in Bangladesch

nach Dutzenden Bränden in Nähereien die Standards für Arbeitsschutz

zumindest ein bisschen stiegen, und damit auch die Kosten,

zogen viele Modekonzerne ihre Aufträge schon wieder ab. H&M,

Levi’s, Calzedonia, Calvin Klein, Tommy Hilfiger, Tchibo, Aldi

und Lidl lassen ihre Kleidungsstücke inzwischen in Äthiopien herstellen.

Der gesetzliche Mindestlohn für eine Näherin beträgt dort

21 US-Dollar im Monat. Etwa ein Drittel von dem in Bangladesch.

Was natürlich nur zum Leben reicht, wenn man zu fünft in einer

Lehmhütte haust und keine Familie ernähren muss.

STORY

Als in Bangladesch

nach dutzenden

Bränden in

Nähereien die

Standards für

Arbeitsschutz

zumindest ein

bisschen stiegen,

und damit auch

die Kosten, zogen

viele Modekonzerne

ihre Aufträge

schon wieder ab.

Das ist das Problem des unregulierten

Arbeitsmarkts: Sobald nur Angebot

und Nachfrage die Löhne bestimmen, findet

sich bei acht Milliarden Menschen immer

jemand, der den Job für noch weniger

Geld macht. Ausbeutung ist die Folge. Und

die Konsequenzen tragen jene, die sich am

wenigsten wehren können: die Ärmsten der

Armen. Und die Natur.

Das Lieferkettengesetz soll das umdrehen.

Die Idee ist: Wenn Konzerne haftbar

sind für alles, was auf der langen Reise ihrer Produkte passiert,

fordern sie von ihren Lieferanten auch mit Nachdruck

bestimmte Standards ein. Dann wird Arbeits- und Umweltschutz

zum Standortvorteil. Es gewinnt nicht mehr derjenige den Auftrag,

der das meiste aus seinen Arbeitern herauspresst, sondern

der, der den Kunden garantieren kann, dass bei ihm keine Kinder

schuften und kein Gift im Fluss landet. Viele deutsche Unternehmen

sind für das Gesetz. Denn Firmen, die jetzt schon verantwortungsvoll

arbeiten, haben dann endlich keinen Nachteil mehr.

Das Thema beschäftigt immer mehr Industriestaaten. In

Frankreich und den Niederlanden gibt es schon länger solche

Gesetze, in Österreich wird es diskutiert, in der Schweiz scheiterte

im November 2020 ein Volksentscheid knapp, der eine

besonders strenge Regelung einführen wollte. Die deutsche Bundesregierung

hat sich Anfang 2021 auf ein Lieferkettengesetz

geeinigt, nachdem eine Umfrage ergeben hatte, dass nur ein sehr

kleiner Teil der deutschen Unternehmen seine Zulieferer freiwillig

kontrolliert. Allerdings kritisieren Menschenrechts- und

Umweltorganisationen den Entwurf als ungenügend. Auf Druck

des CDU-geführten Wirtschaftsministeriums greift es zunächst

nur für Unternehmen mit mehr als dreitausend Mitarbeitern,

klammert also kleine Unternehmen und den sogenannten Mittelstand

aus – in dem immer noch die Mehrheit der Menschen

beschäftigt ist. Und es umfasst keine zivilrechtliche Haftung.

Oxfam zufolge „droht das Gesetz ins Leere zu laufen“.

An der Treppe zur Kantine drückte mir Uttam eine Flasche

in die Hand. Waschbenzin. Er rieb damit seine Hände ab und

wischte sie an seinem Shirt trocken. Meine Arme waren fast bis

zum Ellbogen blau verspritzt. Das Benzin verwässerte immerhin

den Farbton auf meinen Händen zu einem hellen Grau. Dafür

rochen sie jetzt, als gehörten sie einem Tankwart. Wir aßen mit

den Händen.

Über die Jahre habe ich als Reporter die Beobachtung

gemacht, dass die Menschen, egal wo auf der Welt und unter welchen

Bedingungen sie auch arbeiten, das Mittagessen doch meist

in überraschend ähnlicher Weise einnehmen. Von der Blumenfarm

in Kenia bis zur Spielzeugmanufaktur in China sind fast alle Kantinen

der Welt gekachelte Räume mit schlichten Tischen, an denen

einfaches Essen auf Teller geklatscht und in Ruhe gegessen wird.

Vorher und nachher kann der Job noch so anstrengend, gefährlich

oder unhygienisch sein – das Essen ist eine Ruhephase.

Bei den Färbern in Kalkutta war das anders. Fand ich schon

die Fabrik gruselig, war die Kantine die nächste Stufe des Horrors.

Im Grunde ist schon der Begriff irreführend. „Essloch“ wäre treffender.

Es handelte sich um eine Art Hohlraum zwischen der Halle

und dem darüberliegenden Stockwerk. Er hatte eine Deckenhöhe

von knapp anderthalb Metern. Darin lagerten blaue Kunststofffässer

mit giftigen Chemikalien. In diesen Hohlraum krabbelten die

Färber jetzt nacheinander hinein, setzten sich im Schneidersitz auf

den nackten Beton, nahmen sich schmuddelige Plastikschälchen

56 Januar / Februar 2022


STORY

und schaufelten Reis und gelbes Hühnchencurry aus zwei Töpfen,

die jemand dort hingestellt hatte – dann aßen sie stumm mit der

rechten, meist blau gefärbten Hand.

Seit dreiundzwanzig Jahren arbeitete Uttam als Färber,

erzählte er mir beim Essen. Das bedeutete, dass er mit ungefähr

zwölf Jahren angefangen hatte. Er kam aus Bangladesch; seine

Frau lebte mit den drei Kindern dort in einem Dorf. Ihnen schickte

er den Großteil seines Lohns. Alle drei Monate besuchte er sie. Für

eine Woche. „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Arbeit“, sagte er.

Ich hatte während der Anreise ein paar Statistiken gelesen.

Demnach kauft jeder Deutsche im Schnitt sechzig Klamotten

im Jahr; so viele wie noch nie. Wir besitzen jeder durchschnittlich

zweiundneunzig Kleidungsstücke – Socken und

Unterwäsche nicht mitgezählt. Knapp die Hälfte davon tragen

wir fast nie. Insgesamt zwei Milliarden Klamotten lagern

nutzlos in deutschen Schränken. Ein T-Shirt tragen wir heute

im Schnitt kaum öfter als die Plastiktüte, in der wir es aus

dem Laden mitgenommen haben. Das ist der Erfolg der Fast

Fashion; einer der genialsten Erfindungen der letzten Jahrzehnte,

wirtschaftlich gesehen. Konzerne wie H&M haben die Menschen

in den Industrieländern seit den Neunzigern mit immer

billigerer, immer schneller wechselnder Mode angefüttert. H&M

oder Zara bringen heute knapp fünfzig Kollektionen im Jahr

heraus. Für ein T-Shirt muss man kaum mehr zahlen als für einen

Cappuccino. Toll für die Kunden.

Und noch toller für die Konzerne. Der Absatz von Klamotten

hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren weltweit verdoppelt

– auf knapp zwei Billionen Dollar pro Jahr (das sind kaum

zu begreifende zweitausend Milliarden). Amancio Ortega, der

Gründer von Zara, ist der sechstreichste Mensch der Erde.

Toll ist die Entwicklung auch für die Lieferanten: Sie stellen

heute mehr als doppelt so viele Kleidungsstücke her wie vor

zwanzig Jahren; nämlich mehr als hundert Milliarden.

Nur nicht so toll für die Umwelt – die die Rohstoffe für diesen

Wahnsinn zur Verfügung zu stellen hat und das Gift schlucken

muss, das dabei anfällt. Dazu kommt, dass die Qualität der

neuen Schnellmode so mies ist, dass man sie gebraucht kaum

noch wiederverwenden kann. Was insofern gar nicht so schlecht

ist, als die Lager der Secondhandläden ohnehin voll sind.

Als ich Uttam von dem Phänomen der Fast Fashion erzählt

hatte, und dass viele Europäer ein Shirt nur zweimal tragen, bevor

sie es wegwerfen, entstand erst mal eine unangenehme Pause. Er

guckte zu unserem Dolmetscher, der meine Erklärung ins Bengalische

übersetzt hatte, als müsse er sich verhört haben. Der Dolmet-

scher wiederholte den Satz und nickte. Uttams Miene verdüsterte

sich. Es fehlte nicht viel, und ihm wäre ein Batzen Reis aus der

Hand gefallen. „Das kann ich nicht glauben“, murmelte er. „Aber

wenn das wirklich so ist, macht es mich sehr traurig.“

Solche Momente hatte ich schon öfter erlebt: Der Stolz

auf die eigene Arbeit, der selbst einen armen Kaffeepflücker im

kolumbianischen Hinterland strahlen ließ, wenn man ihn fragte,

ob er seinen Job mochte. Ich bin überzeugt, die meisten Menschen

arbeiten gerne. Es erfüllt uns mit Sinn, unsere Lebenszeit

in etwas zu investieren, das andere Menschen wertschätzen. In

diesem Sinn hatte auch Uttam einen Berufsstolz. Und den hatte

ich nun erschüttert. Vielleicht täusche ich mich, aber mir war so,

als hätte er ab diesem Moment durchgehend eine kleine Sorgenfalte

auf der Stirn gehabt.

Am Nachmittag luden wir die gefärbten Stoffbahnen in eine

Schleuder, um die Flüssigkeit rauszukriegen. Danach schleppten

wir sie in den vierten Stock, wo wir sie zum Trocknen auf Drahtseile

hängten. Von dort warfen wir sie schließlich in den Hinterhof,

zogen sie nacheinander über eine drei Meter hohe Röhre aus

durchlöchertem Metall, aus der heiße Luft blies. So wurde der

Stoff endgültig trocken und glatt.

Es war nach einundzwanzig Uhr und meine Schläfen pochten

von den Dämpfen in der Fabrik. Selbst der Smog Kalkuttas,

der uns draußen erwartete, erschien mir jetzt so erstrebenswert

wie Tiroler Bergluft. Der Großteil der Fabrik war dunkel und

still, als wir den Berg gewaschener und getrockneter Baumwolle

vor einer Art monströsem Bügelbrett abluden. Im letzten Arbeitsschritt

bügelte diese Mangel die Bahnen und drehte sie straff in

fünfundzwanzig identische Rollen – das finale Produkt der Färberei.

Am nächsten Morgen würde ein Fahrer sie abholen und an

die Näherei liefern.

Während Uttam und ich die Mangel fütterten, versammelte

sich eine Gruppe Arbeiter um uns. Ich kannte ein paar vom Mittagessen.

Sie trugen frische Shirts, einige hatten nasse Haare und

rochen nach Rasierwasser. Sie standen da und guckten amüsiert

zu, wie ich mich abmühte.

„Was machen die hier?“, fragte ich Uttam.

„Sie haben Feierabend.“

„Warum gehen sie dann nicht nach Hause?“

Uttam guckte irritiert, als hätte ich einen Witz gemacht, den

er nicht verstanden hatte. „Sie sind doch zu Hause. Sie wohnen

hier.“

Jetzt wiederum guckte ich so, als hätte er gescherzt. Aber

das hatte er natürlich nicht. War die Arbeit erledigt, duschten

die Färber sich in einem Kabuff neben den Maschinen, gingen

rauf in den dritten Stock und rollten dort auf dem Betonboden

Schaumstoffmatten aus. Der böse Zwilling der umliegenden

Wohnhäuser war tatsächlich ihre Unterkunft.

Januar / Februar 2022

DRECKSARBEIT

Damit wir in Europa täglich neue Kleidung spazieren führen und zu Valentinstag Rosen verschenken können,

ackern Menschen in Fernost nicht nur stundenlang, sondern meist unter Einsatz ihres größten Gutes:

ihrem Leben. Jan Stremmel, SZ-Reporter und Autor, besuchte während fünf Jahren 40 Länder und machte

sich selbst ein Bild der Schweinereien, auf denen das komfortable Leben in Europa beruht. Für sein Buch

„Drecksarbeit“ kniete er sich tief in den Morast, der an unseren Sohlen klebt, und zeigt die Schattenseiten

unseres Konsums, der nur möglich ist, weil Menschen in Asien oder Südamerika die Arbeit verrichten, für

die wir morgens nicht mal das Bett verlassen würden.

Jan Stremmel, „Drecksarbeit. Geschichten aus dem Maschinenraum unseres bequemen Lebens“, Knesebeck, ca. 22.–

57


he

fashion

archive

PHOTOGRAPHY & CREATIVE DIRECTION:

PATRICK WALTER

STYLING & ART DIRECTION: CLAUDIA HUBER

HAIR & MAKE-UP: PACQUO WINTER

MODELS: SONIA APIOT & ELADIO TORRES

PHOTO ASSISTANT: LEWIN BERNINGER

HAIR & MAKE-UP ASSISTANT: GUERDY CASIMIR

MODE VON GESTERN

FÜR GESCHICHTEN

VON HEUTE. WIR

WÜHLEN IM FUNDUS

UND KRAMEN DAS

HERVOR, WAS NIEMALS

VERSCHWINDEN

SOLLTE: TEILE, DIE

TRENDS ÜBERDAUERN

UND AUCH DANN

NOCH COOL SIND,

WENN DIESE

FACES-AUSGABE

ZERFLEDDERT IN DER

ECKE LIEGT.

58 Januar / Februar 2022


Eladio:

Shirt und Jacke von

@HALLELUJA.BERLIN.

Hose von @HARDT_STORE.

Schuhe von

@HOMEFULLOFCLOTHES.

Sonia:

Oberteil, Shirt, Rock,

Mantel und Schuhe von

@HOMEFULLOFCLOTHES.

Handschuhe von

@HARDT_STORE.


Anzug von @HALLELUJA.

BERLIN. Weste von

@HOMEFULLOFCLOTHES.

Tuch von

@INSPIREDBYNEEMA.


Mantel von

@HOMEFULLOFCLOTHES.

Kleid von @DIORVINTAGE.

Schuhe von

@JIMMYCHOOVINTAGE.


Weste, Mantel und Schuhe

von @HOMEFULLOFCLOTHES.

Oberteil und Schmuck von

@INSPIREDBYNEEMA. Rock

von @HALLELUJA.BERLIN.


Kette von

@INSPIREDBYNEEMA.

Kleid von @HARDT_STORE.

Schuhe von

@HALLELUJA.BERLIN.


Sonia:

Bodys von @BYDAIJANA

und @HALLELUJA.BERLIN.

Schuhe und Armreifen

von @HALLELUJA.BERLIN.

Eladio:

Jogginganzug

von @HALLELUJA.BERLIN.

Schuhe von

@HOMEFULLOFCLOTHES.


Bodys von @BYDAIJANA

und @HALLELUJA.BERLIN.


Mantel und Mütze von

@HOMEFULLOFCLOTHES.

Overall und Accessoires

von @HALLELUJA.BERLIN.

Shirt und Gürtel von

@HARDT_STORE. Tuch

von @INSPIREDBYNEEMA.


Kleid von

@DIORVINTAGE.


Bodys von @BYDAIJANA

und @HALLELUJA.BERLIN.


Gener

STORY

Eine junge Journalistin, die Missstände in den Lichtkegel der Welt rückt: Ronja Ebeling.

Januar / Februar 2022


ation

Sie ist 25 und wütend. Während sich Ronja Ebelings

Generation von Praktikum zu Praktikum hangelt

und versucht, durch den Verzicht auf Flugreisen,

Avocado und Co. die Welt ein bisschen besser zu

machen, eiern Gesellschaft und Politik noch immer

um die Begrifflichkeit des Klimawandels herum.

Mein Bruder Robin und ich saßen

in seinem Zimmer und fuhren mit

unseren Spielzeugautos auf dem

bedruckten Kinderteppich herum.

Auf der großen Stoffmatte war eine Stadt mit vielen Straßen,

Kreisverkehren, Ampeln und Häusern abgebildet. „Brummmm…

Ich fahr nach ALDI, Schnupp kaufen!“, rief ich und bewegte

mein rotes Auto die Straße entlang. „Zu ALDI!“ Mein Vater

streckte seinen Kopf durch die Tür herein. „Wat?“, fragte ich.

Robin und ich hatten uns den Slang unserer neuen Heimat an der

holländischen Grenze schnell angewöhnt, für unsere Eltern war

das anfangs ein Graus. „Ich mach mal das Licht aus, das braucht

ihr ja nicht“, sagte mein Vater und drückte auf den Schalter an

der Wand. „Nein, anlassen!“, rief ich empört. Eigentlich kam

genug Tageslicht durch das Fenster, aber ich mochte es

immer ultrahell. „Davon sterben aber die Eisbären“, sagte mein

Vater, und ich schaute ihn verdutzt an. Ich wusste, dass die weißen

Bären irgendwo weit weg im Schnee lebten, und hatte sogar

selbst einen Stoffeisbären, der den Namen Lars trug. Natürlich

wollte ich nicht, dass Bären wie Lars starben. Also erlaubte ich

meinem Vater an diesem Tag das Ausschalten des Lichtes. Der

Satz wurde zu Papas Lieblingsspruch. Er wiederholte ihn, wann

immer er uns zum Fahrradfahren animieren wollte, statt das

Auto zu nehmen, ich mein Eis doch lieber in der Waffel statt im

STORY

TEXT: RONJA EBELING

Plastikbecher essen sollte oder mein Bruder mal wieder zu lange

unter der Dusche stand. Irgendwann hatte er uns so weit, dass ich

manchmal mit meinem Schultornister noch mal die Treppe hochrannte,

zurück in mein Zimmer, um mich zu vergewissern, dass

ich auch wirklich meine Nachttischlampe ausgeschaltet hatte.

Erst dann konnte ich beruhigt zur Schule gehen. Als Kind gab

ich mir große Mühe, die Eisbären zu retten – allerdings vergeblich.

Heute stecken wir trotzdem in einer Klimakrise. Die globale

Erderwärmung zerstört nicht nur nach und nach unseren Planeten,

sie bedroht auch unsere mentale Gesundheit und endet oft im

Streit – nicht nur zwischen Alt und Jung.

Der folgende Text ist nichts für Klimawandelleugner*innen.

Es ist mir zu mühsam, an dieser Stelle sämtliche Zahlen,

Fakten und Argumente aufzuzählen, um ein Problem zu erklären,

dass mittlerweile jede*r verstanden haben sollte. Deshalb soll

es im Folgenden stattdessen um die Gefühle gehen, die der

Klimawandel in jungen Menschen auslöst. Gefühle, die

jeden Freitag Tausende Menschen – zeitweise waren es sogar

Millionen – weltweit auf die Straße treiben, um dort lautstark

zu fordern, dass das Pariser Abkommen sowie das 1,5-Grad-

Ziel eingehalten werden. Wie geht es uns eigentlich, wenn wir

unsere Pappschilder in die Luft strecken, laut schreien und trotzdem

nicht gehört werden? Viele Klimaaktivist*innen haben das

Gefühl, von Entscheidungsträger*innen nicht ernst genommen

zu werden. Das löst Frustration, Wut und ein Gefühl von Machtlosigkeit

aus. Gleichzeitig denken wir oft, dass wir Privatpersonen,

wenn von der Politik schon keine weitreichenden Konsequenzen

ergriffen werden, es in unserem täglichen Leben umso

besser machen müssen. Der Fokus auf die individuelle Verantwortung

verschärft sich, wir haben das Bedürfnis, als Individuen

Januar / Februar 2022

71


unser Bestes zu geben, wenn es Politik und Wirtschaft schon

nicht tun. Deswegen haben F. und ich eine Joghurtmaschine im

Schrank stehen – weil wir denken, damit zumindest teilweise auf

Joghurtbecher aus Plastik verzichten zu können. Deshalb habe

ich mir von meinen Eltern eine neue Regenhose zum letzten

Geburtstag gewünscht – damit ich weiterhin bei Wind und Wetter

mit dem Fahrrad überallhin fahren kann. Und aus diesem Grund

teilen wir uns auch das Auto mit dem Vater von F. – weil wir ein

eigenes Auto in der Stadt für unnötig halten und es nur hin und

wieder für einen Wochenendtrip an die Nordsee brauchen.

Die Last der Verantwortung

Gleichzeitig wissen wir mittlerweile aus wissenschaftlichen

Berichten, dass die wachsende individuelle Verantwortung und

das Gefühl, quasi allein den Klimawandel aufhalten zu müssen,

die Psyche belasten kann. Es kann zum Stressfaktor werden und

Schuldgefühle, Überforderung oder gar Panik auslösen. Was das

im konkreten Fall bedeutet, zeigt das Verhalten meiner Freundin

Sarah. Sie, Pia und ich kennen uns seit der Schule. Mittlerweile

leben wir drei in unterschiedlichen Städten: Dortmund, Berlin

und Hamburg. Wir sehen uns nur noch unregelmäßig, aber haben

die unausgesprochene Regel, unsere Geburtstage miteinander zu

verbringen. Ich feiere meinen großen Tag am 6. August immer im

Garten meiner Eltern. Meistens grillen wir mit ein paar Leuten,

sitzen bis spät in die Nacht unter den Lichterketten, die meine

Mutter um den Baum gewickelt hat, und quatschen einfach.

Dabei trage ich jedes Jahr eine pinke Prinzessinnenkrone, die mir

meine Eltern an meinem 18. Geburtstag zum ersten Mal auf den

Kopf gesetzt haben. Das ist eine absurde, aber so schöne Tradition,

die ich jedes Jahr fortsetzen will. Meine zwei Freundinnen

hingegen wollten an ihren Ehrentagen meist wegfahren und ein

Wochenende irgendwo anders verbringen. Mit der Zeit änderte

sich allerdings Sarahs Einstellung hierzu.

„Ich würde an meinem Geburtstag im April gern nach

Zürich! Von Donnerstag bis Sonntag. Ich habe nach Flügen

geguckt, und das sollte easy für alle passen“, verkündete Pia ihre

Pläne bei einem unserer Telefonate zu dritt.

„Ui, das wird teuer! Aber gut, machen wir“, stimmte ich zu

und blockte meinen Kalender für die Daten.

„Kommt man da auch mit dem Zug hin? Ich guck mal

eben...“, sagte Sarah.

„Lohnt sich das dann?“, fragte ich skeptisch. Ich hatte keine

Lust, pro Strecke einen ganzen Tag im Zug zu sitzen, und fing

parallel ebenfalls an zu googeln.

„Uff, jeweils acht Stunden Fahrt und insgesamt knapp dreihundert

Euro für Hin- und Rückweg. Fliegen spart Zeit und

Geld“, meinte ich.

„Ja, aber es ist auch beschissen für die Umwelt“, entgegnete

Sarah. Natürlich hatte sie damit recht.

„Wegen des Praxissemesters habe ich das ganze letzte Jahr

keinen wirklichen Urlaub gemacht, außer ein paar Tage bei meinen

Eltern in der Heimat. Ich muss endlich mal wieder weg“,

sagte Pia, die tatsächlich wegen sämtlicher Uniprojekte im letzten

Jahr nicht verreist war und den verlängerten Wochenendtrip

daher als unproblematisch empfand.

„Dann fahrt ihr ohne mich“, forderte Sarah.

„Das geht nicht“, entgegnete ich und bestand darauf, dass

wir das Wochenende gemeinsam verbrachten.

„Warum? Du hast ja recht: Wenn die Bahnfahrt teurer ist als

der Flug und dann auch noch ultralange dauert, hat es wirklich

72 Januar / Februar 2022


„Flugreisen sind der nicht so grüne

Schwachpunkt

.“

keinen Sinn“, sagte Sarah, die an ihrem Vorsatz, in keinen Flieger

steigen zu wollen, festhielt.

„Schön, ich brauche aber wirklich ein paar Tage Urlaub und

eine Auszeit von allem. Im Zweifel fliege ich allein“, gab Pia entschieden

zurück. Ich saß zwischen den Stühlen. Ein paar Wochen

später flog ich mit Pia über ihren Geburtstag in die Schweiz. Das

kann man verurteilen, wenn man das möchte.

„Es ist so komisch, dass Sarah nicht mitkommen wollte. Wir

haben uns seit Weihnachten nicht mehr gesehen“, stellte Pia fest,

während wir am Ufer des Zürichsees saßen und unsere Füße ins

Wasser streckten. Schnell zogen wir sie wieder raus, das Wasser

war eisig kalt.

„Ja, schon. Sie hat ja auch recht, dass wir unser Flugverhalten

überdenken sollten. Ich persönlich sehe allerdings die

täglichen Geschäftsreisen, bei denen Menschen morgens nach

München und abends wieder zurück nach Berlin fliegen, als das

größere Problem an. Im Vergleich dazu sind doch private Flugreisen,

die wir vielleicht viermal im Jahr machen, ziemlich irrelevant,

oder?“, fragte ich und merkte, dass ich versuchte, mein

eigenes Verhalten zu relativieren, um dieses komische Schuldgefühl

zu verdrängen, das sich in meinem Inneren breitmachte.

Berichte zeigten nämlich, dass tatsächlich eher die Privatreisen

das Problem waren. Dass ich Problemverursacherin war, konnte

ich mir nur schwer eingestehen.

„Ich meine: Wie viel Verzicht ist für jede einzelne Person

wirklich notwendig? Reicht es nicht, wenn ich versuche, mir im

Alltag Mühe zu geben, und zum Beispiel kein Auto fahre?“, grübelte

ich laut nach. Auf Urlaub in fremden Städten zu verzichten,

fiel mir schwer. Wenn ich Fernreisen mache, bleibe ich gewöhnlich

mindestens einen Monat, was die Reise in meinen Augen

legitimiert. Die Trips über ein verlängertes Wochenende innerhalb

Europas hingegen zwickten in diesem Gespräch an meinem

Gewissen, aber verzichten wollte ich auch nicht auf sie.

„Na ja, warum sind uns solche kurzen Reisen so wichtig?“,

stellte Pia die Gegenfrage.

„Weil sie eine Auszeit sind und wir dadurch mal rauskommen

– ich aus meiner Zweizimmerwohnung und du aus deinem

WG-Zimmer“, mutmaßte ich. Ich bildete mir ein, dass Urlaub

in den eigenen vier Wänden vielleicht erholsamer wäre, wenn

man etwas mehr Platz oder sogar einen eigenen Garten hätte.

Ein Versuch der Rechtfertigung. Flugreisen sind der nicht so

grüne Schwachpunkt meiner Generation. Statistiken zufolge

haben sich in den letzten Jahren alle Altersgruppen immer häufiger

in den Flieger gesetzt, aber bei keiner war der Anstieg so

groß wie bei den unter 29-Jährigen. Die Realität ist: Die große

Mehrheit wird sich Flugreisen nicht mehr abgewöhnen. Wir sind

verwöhnt und kennen es nicht anders, als schnell und teilweise

wirklich günstig von A nach B zu kommen. Lieber verzichten

wir auf andere Dinge im Alltag. So fällt es Jüngeren zum Beispiel

leichter, kein oder weniger Fleisch zu essen, als aufs Fliegen

zu verzichten. Pia zwirbelte einen Grashalm zwischen ihren

Fingern und überlegte, ob ein Verzicht im kleineren Rahmen angesichts

der aktuellen Situationen ausreichen würde: „Vorherige

Generationen haben in den letzten Jahrzehnten im Übermaß

gelebt. Jetzt müssen wir Jungen definieren, wie viel zu viel ist.

Gleichzeitig werden wir von allen Seiten zum Konsum angetrieben.“

Ich schaute über den Zürichsee auf die weißen Berge in der

Ferne. Die Sonne knallte auf die schneebedeckten Spitzen, und

ich stellte mir vor, wie das Eis zu Wasser zerschmolz. Ich schüttelte

den Kopf. „Ich glaube nicht, dass wir es schaffen, den Groß-

Januar / Februar 2022

73


„Unsere

teil der Menschen dazu zu bringen, wirklich weniger zu fliegen.

Wir schaffen es in Deutschland ja nicht mal, die Bahnpreise so

zu gestalten, dass sie ein Anreiz zum Zugfahren sind“, sagte ich

kritisch. Ich erklärte, dass es in meinen Augen auch keine Lösung

sei, Flugreisen einfach teurer und damit exklusiver zu machen.

Sie müssen wirklich nachhaltiger werden. Das Gute ist, dass in

der Luftfahrtindustrie bereits daran getüftelt wird. Angeblich sollen

in 15 Jahren bereits die ersten mit Wasserstoff angetriebenen

Flugzeuge durch die Lüfte düsen. Weil die Pandemie der Branche

jedoch gehörig zugesetzt hat, bleibt nur zu hoffen, dass die einzelnen

Airlines sich bis dahin so weit finanziell erholt haben, dass sie

die neuen, nachhaltigen Alternativen auch kaufen können.

„Okay, Schluss jetzt!“, rief Pia und sprang auf. „Nun sind

wir hier und sollten es auch genießen. Ich bekomm langsam

Hunger“, sagte sie und schlüpfte in ihre Schuhe.

„Okidoki“, rief ich und tat es ihr gleich. Wir spazierten durch

die bunte Augustinergasse, verliefen uns und kauften spontan ein

Baguette, Antipasti und eine Flasche Wein. Dann setzten wir uns

in die Bahn und fuhren den Uetliberg hoch, wo wir uns auf unsere

Jacken setzten, den Wein aufmachten und uns der kühle Wind

Gänsehaut zauberte, während wir das Baguette aßen.

Ein halbes Jahr später trafen wir uns bei Sarah in Dortmund,

um ihren Geburtstag zu feiern. Am Tag davor liefen wir durch

den Lebensmittelladen, um alles fürs Frühstück am nächsten

Morgen einzukaufen.

„Avocado?“, fragte Pia und hielt die Frucht hoch. Wir beide

wussten, wie sehr Sarah Avocadobrot liebte.

„Nee, ich versuche, darauf zu verzichten“, sagte Sarah und

schob den Einkaufswagen weiter.

„Aber du liebst Avocadobrot?“, beharrte Pia.

„Tue ich, ja, aber für nur zwei Avocados werden über tausend

Liter Wasser verbraucht. Das will ich nicht unterstützen“,

argumentierte Sarah.

„Aber du liebst Avocadobrot, und morgen ist dein verdammter

Geburtstag?!“, wiederholte Pia und schrie dabei fast. Verwundert

schaute sie mich an, ich war auch ein wenig irritiert.

„Leute, ihr checkt es nicht, oder? Ich versuche, wirklich

mein Bestes zu geben und mein Konsumverhalten zu reflektieren.

Das sollten wir alle tun, okay?“, sagte Sarah scharf und

schob den Einkaufswagen um die nächste Ecke.

Pia wollte gerade erneut ansetzen, als ich einwarf: „Hey,

lass gut sein. Es ist ihr Geburtstag…“ Zaghaft hielt ich sie am

Ärmel fest.

„Ja, genau, deswegen kann sie sich ja wohl eine verdammte

Avocado gönnen, oder?“, wetterte Pia.

„Aber sie will eben nicht. Das ist doch okay“, versuchte ich,

sie zu beschwichtigen.

„Ihr Ökoverhalten in allen Ehren, aber sie kasteit sich total.

Das ist doch nicht gut“, zischte Pia mich an und hielt dabei immer

noch die Avocado in der Hand. Wir wussten beide, dass es

eigentlich nicht wirklich um die Avocado ging.

„Ja, aber was willst du denn machen?“, fragte ich schulterzuckend.

„Ihr klarmachen, dass sie übertreibt! Ihr sagen, dass sie

allein damit nicht die Welt retten kann!“, antwortete Pia geradeheraus,

und ich war mir nicht sicher, ob ich ihr zustimmen sollte

oder nicht.

Zumindest mit einem Teil ihrer Aussage hatte Pia jedoch

recht: Sarahs Wirken war begrenzt.

74 Januar / Februar 2022


ist nun mal begrenzt.“

Nachhaltigkeit ist keine Privatsache

Natürlich war Sarahs nachhaltiges Denken richtig, und

trotzdem drohte es eine ungesunde Form anzunehmen. Es war der

verzweifelte Versuch, die Klimakrise im Privaten unter Kontrolle

zu bringen. Ihre Überzeugung, dass Endverbraucher*innen

allein durch ihre täglichen Konsumentscheidungen diese Krise auf

eigene Faust bewältigen können, war gleich aus mehreren Gründen

eine Illusion. Erstens ist es recht unwahrscheinlich, dass sich

in naher Zukunft tatsächlich der Großteil unserer schnell konsumierenden

Wohlstandsgesellschaft freiwillig dazu durchringen

wird, sich im Verzicht zu üben und dadurch die Umwelt zu schonen.

Solange es keinen schärferen gesetzlichen Rahmen gibt, werden

die Kaufentscheidungen Einzelner kaum einen Unterschied

machen. Wird zum Beispiel aber tatsächlich bald vorgeschrieben,

dass ab Juli 2021 in der EU ein Verkaufsverbot für Plastikbesteck

gilt, könnte uns das unserem Ziel weitaus schneller näherbringen,

als wenn wir verzweifelt darauf warten, dass die Menschen freiwillig

Nein zu Plastikmesser und -gabel sagen.

Zweitens kann sich Sarah so viel Mühe geben, wie sie

möchte: Solange unser Wirtschaftssystem nicht für die nötige

Transparenz sorgt, damit sich tatsächlich feststellen lässt, ob

ein Produkt oder eine Dienstleistung nachhaltig und fair produ-

Januar / Februar 2022

ziert wurde, tappen die Endverbraucher*innen weiter im Dun-

keln. Sie werden nie genug Durchblick haben, um wirklich gute

Kaufentscheidungen treffen zu können.

Wollen wir das ändern, muss

zum Beispiel das Lieferkettengesetz,

das 2023 in Kraft treten wird,

wirklich konsequent umgesetzt werden.

Es müssen klare Standards formuliert werden, die sogenanntes

Greenwashing, also eine vermeintlich nachhaltige Herstellung,

auffliegen lassen. Viele Unternehmen wollen durch

PR-Strategien ein grünes Image bekommen, lügen dabei den

Endverbraucher*innen aber dreist ins Gesicht, indem sie zum

Beispiel angeben, dass eine Produktverpackung recycelt sei,

wenn in Wahrheit nur ein winziger Bruchteil davon wirklich

recycelt wurde. Oft erfinden Firmen auch einfach Siegel oder Zertifikate,

die ihre Produkte als nachhaltig auszeichnen. Das Wirtschaftsministerium

muss konsequent gegen dieses Greenwashing

vorgehen, um Konsumierende zu schützen. Nur dann haben die

privaten Bemühungen Einzelner auch tatsächlich einen Sinn.

Der dritte Aspekt – und das ist der wichtigste: Unsere individuelle

Macht ist nun mal begrenzt. Es ist eigentlich relativ

egal, ob ein paar Menschen keine Bioprodukte kaufen, weil

ihnen sonst am Ende des Monats das Geld nicht ausreicht. Man

kann sie dafür nicht verantwortlich machen. Genauso verzeihbar

ist es, wenn ein kleines Mädchen mal vergisst, ihre Nachttischlampe

auszumachen, bevor es zur Schule geht. Und es spielt

auch keine Rolle, ob jemand doch mal ausnahmsweise eine Plastiktüte

im Supermarkt kauft, weil er oder sie den Jutebeutel vergessen

hat. Was macht das schon? Diese kleinen Versuche im

Privaten taugen nichts, wenn die großen, globalen Prozesse nicht

umgestellt werden, die unsere Umwelt nachhaltig schädigen und

den Klimawandel so immer weiter vorantreiben.

JUNG, BESORGT, ABHÄNGIG

In ihrem Buch „Jung, besorgt, abhängig“ rechnet Ronja Ebeling mit allen ab, die ihrer Generation

vorwerfen, sich nur mit Social Media und Hafermilch-Cappuccino zu beschäftigen. Die 25-Jährige ist

wütend – wütend über das Nichtstun von Wirtschaft und Politik, über das Leugnen des Klimawandels und

darüber, dass sie und alle anderen ihrer Generation sich mit einer Zukunft konfrontiert sehen, die so gar

nicht nach rosigem Miteinander aussieht. Praktikum statt unbefristeter Arbeitsvertrag, Burn-out statt

Freizeit und Altersarmut statt Rente: Das sind die Sorgen, die auf Ebelings Schultern haften und sich

durch ihr Buch ziehen, das nicht nur der Unterhaltung dient, sondern ein Mahnmal darstellt, den Jungen

endlich mal zuzuhören. Ronja Ebeling, „Jung, besorgt, abhängig. Eine Generation in der Krise“, Eden Books, ca. 26.–

75


the

new

move wool

EIN BISSCHEN ANDERS,

EIN WENIG VERRÜCKT.

ABER MODE IST

SCHLIESSLICH DAZU

DA, SICH AUSZUTOBEN

UND ZU TESTEN, WER

WIR SEIN KÖNNTEN.

DESHALB KOMBINIEREN

WIR MUSTER UND

MATERIALIEN JETZT

BESONDERS WILD UND

OHNE FURCHT.

PHOTOGRAPHY: AFFONSO GAVINHA

STYLING & CREATIVE DIRECTION: JACQUELINE ABRAHAMS

HAIR & MAKE-UP: ARNO HUMER

MODEL: PAULA

ment

76 Januar / Februar 2022


Stricktop von

COSTER COPENHAGEN.

Hose von BRUNELLO

CUCINELLI.

Holzhocker von

FRITZ BAUMANN.


Kleid von DONDUP.

Pufferjacke von

SANDRO PARIS.

Perlenring von

SASKIA DIEZ.

Kordgürtel

STYLIST’S OWN.

Holzhocker von

FRITZ BAUMANN.


Mantel und

Strickpanty von

SANDRO PARIS.

Heels von

SALVATORE

FERRAGAMO.

Pappmaske

von JOSEPHINE

ABRAHAMS.


Oberteil und

Rock von RABENS

SALONER. Earcuffs

von SASKIA DIEZ.

Holzhocker von

FRITZ BAUMANN.


Pullover mit

Kragen von BAUM &

PFERDGARTEN.

Hose von MADS

NORGAARD. Schuhe

von BIRKENSTOCK

1774 X TOOGOOD.


Leggins von RABENS

SALONER. T-Shirt

von AMERICAN

VINTAGE. Sakko von

MADS NORGAARD.

Overkneestiefel von

AGL. Pappmaske

von JOSEPHINE

ABRAHAMS.


Stricktop von

COSTER COPENHAGEN.

Pappmaske

von JOSEPHINE

ABRAHAMS.


Rollkragenpullover

von BRUNELLO

CUCINELLI. Shorts

von AMERICAN

VINTAGE. Earcuffs

von SASKIA DIEZ.


STYLE INSIDER

The nose

Jordi Fernandez ist der Mann,

der hinter fünf Düften von

Atelier Versace steckt. Der

Parfumeur aus dem Hause

Givaudan verrät uns im

Interview, dass seine Arbeit

gar nicht so glamourös ist,

wie man denken würde, und

weshalb er, der „Master of

Oud“, tatsächlich ein bisschen

in Patchouli verliebt ist.

Interview: Marina Warth - Fotos: Versace Parfums

Parfumeure sind beides:

Wissenschaftler und Magier.

Jordi Fernandez entwickelt seit

20 Jahren Düfte.

FACES: Sie arbeiten für Givaudan, einen der größten

Parfumhersteller der Welt. Wie müssen wir uns einen typischen

Arbeitstag eines Parfumeurs vorstellen?

JORDI FERNANDEZ: Nun, ich bin Frühaufsteher und

definitiv ein Morgenmensch. Deshalb bin ich bereits gegen 8 Uhr

im Büro, trinke schnell einen Kaffee und checke meine Mails,

bevor ich mich auf die Kreationen des Vortages stürze und an

neuen Formeln arbeite. Die Arbeit eines Parfumeurs hat viele

Dimensionen, und wir sind auch in den Bereichen Bewertung

und Marketing tätig. Zwei Wochen pro Monat verbringe ich in

meinem Labor in Barcelona, die restliche Zeit in meinem Büro

in Dubai.

F: Natürlich gibt es Vorurteile über ihren Job als Parfumeur.

Welche stimmen und welche sind falsch?

86 Januar / Februar 2022


JF: Viele Menschen glauben, dass die Parfumeure direkt mit

den Marken zusammenarbeiten oder dass die Marken selbst die

Parfumeure hinter einer Kreation sind. In Wirklichkeit arbeiten wir

meist für Unternehmen, die an verschiedene Marken verkaufen.

Es ist eine Business-to-Business-Branche, und häufig ist der

Parfumeur am Ende eines Projektes gar nicht so präsent. Wir sind

zwar ein wichtiger Teil des Endprodukts, aber die Anerkennung

dafür erhalten wir eher selten. Ein Parfumeur arbeitet auch nicht

alleine, sondern gemeinsam mit Teams, die sich ums Marketing

oder die Evaluierung kümmern.

F: Was sind die wichtigsten Eigenschaften eines guten

Parfumeurs?

JF: Geduld, Ausdauer und harte Arbeit, also Unverwüstlichkeit.

Unsere Branche ist sehr anspruchsvoll und voll von

Menschen mit viel Talent. Man braucht enorm viel Durchhaltewillen

und muss sich selbst immer wieder in Frage stellen und sich

verbessern, um ein gutes Niveau zu erreichen.

F: Wie ist es möglich, immer wieder neue Ingredienzien und

Inhaltsstoffe zu entwickeln?

JF: Mit viel Forschung. Die Zusammenarbeit zwischen den

Parfumeuren und den Wissenschaftlern ist entscheidend. Sie

haben ein offenes Ohr für unsere Bedürfnisse in Bezug auf das

olfaktorische Profil der Ingredienzien und entwickeln Ideen für

neue Moleküle, die auf möglichst umweltfreundliche

Weise synthetisch hergestellt werden.

F: Sie werden oft als „Master of Oud“ bezeichnet.

Was fasziniert Sie so sehr an dieser Duftnote?

JF: Ich fühle mich sehr geehrt, so genannt zu

werden. Ich war schon immer von der orientalischen

Parfumerie verzaubert, davon, wie sie ihre Parfums

auftragen und von deren Tiefe. Am meisten liebe ich

an Oud die komplexe Persönlichkeit. Wenn man zum Beispiel

natürliches Holz verbrennt, zeigt es seine einzigartige weiche,

balsamische und samtige Note, aber sobald man eine winzige

Menge in den Duft gibt, entfaltet es eine reiche, animalische Tiefe.

Nicht zuletzt ist Oud eine perfekte Mischung mit vielen anderen

meiner Lieblingsstoffe wie Rose, Vanille und Akigalawood.

F: Fünf Versace-Parfums haben Sie bereits kreiert. Was

verbinden Sie mit dieser Marke?

JF: Der Duft dieser Marke ist einzigartig, originell und glamourös,

und die Parfums sind mit edlen Inhaltsstoffen wie Safran,

Vanille, Weihrauch oder rotem Ingwer besonders luxuriös.

F: Wie beginnen Sie damit, ein neues Parfum zu kreieren?

JF: Alles beginnt mit einer Idee, die aus vielen Inspirationsquellen

stammt und das Parfum visualisiert. Dann wird

diese Idee in eine Formel übertragen, die im Labor zu einem

echten Duft zusammengesetzt wird. Dabei gibt es natürlich zahlreiche

Versuche und viele Kombinationsmöglichkeiten, bis wir

das Endergebnis fein abgestimmt haben. Auch das Briefing, das

„Hinter den

Kreationen von

wir von den Kunden erhalten, gibt uns die Richtung vor, die wir

einschlagen werden. Zudem helfen uns Farben und Moodboards

bei der Auswahl der Rohstoffe, die wir verwenden werden.

F: Wie unterscheiden sich die Parfums von Atelier Versace

von Massenmarkt-Düften?

JF: Hinter den Kreationen von Atelier Versace steckt enorm

viel Freiheit, wohl dieselbe Freiheit, die auch in den Mode-

Kollektionen zu finden ist. Versace setzte mir keinerlei Grenzen

beim Entwerfen der Düfte, also habe ich über den Tellerrand

hinaus geschaut und konnte ohne Einschränkungen auf den Preis

oder ähnliches die Ingredienzien verwenden, die ich wollte.

F: Die Parfums von Atelier Versace besteht aus Nischendüften.

Es scheint, dass heute jeder nach Nischenparfums sucht.

Warum ist das so?

JF: Die Menschen interessieren sich immer mehr für

Parfums und deren Entstehung und wollen ausgefallene Ideen

und Düfte mit Persönlichkeit, die originell, lang anhaltend und

umweltfreundlich sind. Die Ansprüche sind definitiv gestiegen,

und das ist ein Grund dafür, weshalb sich der Markt der Nischenparfums

stetig erweitert.

F: Was ist Ihre Definition eines Nischenparfums?

JF: Ich würde sagen, jedes Parfum, das mit den olfaktorischen

Regeln bricht und seinen eigenen Weg geht. Eine Explosion

von ehrlicher, grenzenloser Kreation ohne

Atelier Versace steckt

enorm viel Freiheit.“

Rücksicht auf die Bedürfnisse des Marktes.

F: Worauf achten Sie bei der Auswahl Ihres

eigenen Parfums?

JF: Mein Parfum soll zu meiner Persönlichkeit

und meiner Stimmung passen. Im Alltag

benutze ich kein Parfum, da es mich bei der

Arbeit verwirren könnte, aber wenn ich kann,

wähle ich etwas, mit dem ich mich wohl fühle und das mir dieses

Gefühl von etwas Besonderem verleiht.

F: Was ist Ihr liebster natürlicher Duft?

JF: Patchouli ist eine Ikone der Parfumerie mit einer

unverwechselbaren, zeitlosen olfaktorischen Signatur. Oft steht

Patchouli im Mittelpunkt meiner Kreationen, da es dem Duft

Reichtum und Komplexität verleiht. Für mich ist es das schlagende

Herz des Parfums, eine einzigartige Säule, die die Kraft

und Macht der Natur repräsentiert.

F: Was ist die wichtigste Lektion, die Sie als Parfumeur

gelernt haben?

JF: Dass man niemals aufgeben darf. Die Parfum-Branche

ist hart und anspruchsvoll. Vor allem am Anfang wird man viel

öfter verlieren als gewinnen. Deshalb muss man geduldig und

konsequent sein, um mit Misserfolgen umgehen zu können

und weiterzumachen. Ich bin seit mehr als 20 Jahren in dieser

Branche tätig und arbeite jeden Tag daran, mich weiterzuentwickeln

und besser zu werden.

Die fünf Düfte von

Jordi Fernandez für

Atelier Versace:

Vanille Rouge, Iris

d’Élite, Gingembre

Pétillant, Safran

Royal und Encens

Supreme (in der

Schweiz exklusiv bei

Jelmoli erhältlich).

Januar / Februar 2022

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COOL HOST

Lucky

one

Von Schuhen zu

Hotels: Heute

überblickt Arnaud

Zannier fünf

Luxus-Hotels.

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Zannier Hotels Le Chalet

in den französischen

Alpen ist ein Ort

zum Ankommen und

Durchatmen.

Es ist nicht immer der offensichtliche Weg, der zum Glück

führt. Im Fall von Arnaud Zannier war es die zweite

Abzweigung, die den Sohn eines Mode-Designers, der

zeitweise selbst Luxusschuhe kreierte, zum Hotelier werden

ließ. Mittlerweile gehören dem Franzosen fünf Hotels,

die in den Träumen moderner Luxussuchender die Hauptrolle

spielen. Eines davon: Zannier Hotels Le Chalet, ein

Hideaway für kalte Tage, dessen Annehmlichkeiten selbst

in die dunkelste Jahreszeit Licht bringen.

Interview: Marina Warth - Fotos: Zannier Hotels

Zannier Hotels Le Chalet

2011 von Arnaud Zannier gegründet, umfasst

Zannier Hotels mittlerweile fünf Luxus-

Hotels: Phum Baitang im kambodschanischen

Siem Reap, Bãi San Hô im vietnamesischen

Phu Yen, die zwei namibischen Hotels

Omaanda in Windhoek East und Sonop

in Namib Desert sowie das Le Chalet

in Megève in den französischen Alpen.

Letzteres ist der perfekte Ort, um kalte

Tage zu verbringen, sich einzukuscheln und

vor dem Kamin die Zeit zu genießen. Mit

Blick aufs Mont-Blanc-Gebirge verweilt

man hier in rustikal-alpinen Zimmern,

entspannt inmitten von dunklem Holz und

hellen Möbeln und lässt nach einem Tag

auf der Piste vor dem prasselnden Feuer

die Seele baumeln.

ZANNIER HOTELS LE CHALET, 367 ROUTE DU CRÊT, 74120

MEGÈVE, FRANKREICH, ZANNIERHOTELS.COM

FACES: Wie sind Sie zur Hotellerie gekommen?

ARNAUD ZANNIER: Ich hatte immer eine Vorliebe für

Architektur, Innenarchitektur, gutes Essen und feine Restaurants,

weshalb mir das Gastgewerbe schon immer am

Herzen lag. Nachdem ich fünf Jahre lang in London für

Kickers gearbeitet und mein eigenes Unternehmen geführt

hatte (N.D.C., handgefertigte Luxusschuhe), bat mich

mein Vater, in den Familienbetrieb zurückzukehren. Ich

machte mir Gedanken und dachte an einigen Konzepten

herum, bis mir eines klar wurde: In Zukunft würde sich

Luxus mehr über Momente und Erlebnisse definieren als

über goldene Wasserhähne und Marmor. 2011 bekam ich

die Gelegenheit, das Drei-Sterne-Restaurant „La Ferme de

mon Père“ in Megève in Frankreich zu kaufen. Ich schlug

zu, und das Abenteuer Zannier Hotels begann.

F: Wie würden Sie Ihre Hotels und Ihren Stil

beschreiben?

AZ: Bei Zannier Hotels wollen wir die schönsten

Geschichten des Lebens schreiben. Jeder Aufenthalt ist

so gestaltet, dass er eine Verbindung zur lokalen Kultur

und Gemeinschaft herstellt. Die Idee ist, unseren Gästen

die Möglichkeit zu bieten, sich zu entspannen und gleichzeitig

mehr über die Kultur, das Erbe und die Traditionen

des Ortes zu erfahren. Zu diesem Zweck sind alle unsere

Häuser sowohl in ihrem Design als auch in ihrem Serviceangebot

individuell und exquisit. Sie bieten Erlebnisse,

die Erinnerungen schaffen und verpflichten sich, die lokalen

Gemeinschaften zu stärken und die Umwelt, in der sie

sich befinden, zu respektieren.

F: Wie lange hat es von der Idee bis zum fertigen

Hotel gedauert?

AZ: Bei Zannier Hotels sind alle unsere Projekte

unterschiedlich, so dass der Zeitplan variieren kann. Im

Gegensatz zu vielen anderen Hotelgruppen sind wir nicht

nur Betreiber, sondern kümmern uns auch intern um

die gesamte Entwicklung, einschließlich Grundstücksrecherche,

Hotelkonzeption, Konzeptdefinition, Architektur

und Innenarchitektur sowie den Einkauf. Daher gibt es keinen

typischen Zeitplan für jedes Projekt, wobei man sagen könnte,

dass die Konzeptionsphase etwa zwei Jahre dauert. Wenn wir nur

von der Bauphase sprechen (vom ersten Stein bis zur Eröffnung),

dauert es durchschnittlich 18 Monate – eine relativ kurze Zeitspanne,

wenn man bedenkt, wie viele Details wir erwarten.

Unser neuestes Projekt Zannier Hotels Bãi San Hô –

mit 73 Villen, drei Restaurants, einem großen

Wellnessbereich und einem Aktivitätenzentrum auf

98 Hektaren – wurde beispielsweise in 18 Monaten

gebaut, wobei bis zu 750 Arbeiter gleichzeitig vor

Ort waren!

F: Warum sollten wir unbedingt bei Ihnen

übernachten?

AZ: Weil wir außergewöhnliche Luxushotels

bieten. Es sind Orte, die eine Seele haben und mit

ihrer Umgebung verbunden sind. Bei Zannier Hotels

Januar / Februar 2022

89


emühen wir uns, durch Architektur, Atmosphäre und

maßgeschneiderten Service Emotionen zu wecken.

F: Worüber müssen Hoteliers nachdenken, was

andere nicht tun?

AZ: Ich denke, dass sich Hoteliers von Standardisierungen

lösen müssen, um die neuen Erwartungen

der Kunden zu erfüllen. Nach der Covid-Krise wird

das noch deutlicher: Die Menschen suchen nach echten

Begegnungen und authentischen Erlebnissen. Wir

wollen nicht nur schöne Häuser mit anspruchsvollem

Service anbieten, sondern in jedem Haus ein echtes

kulturelles und emotionales Eintauchen ermöglichen.

Die Gäste sollen von der Schönheit und Einfachheit

des Ortes begeistert sein und die gleichen Gefühle

empfinden wie ich, als ich zum ersten Mal dort war.

F: Wie sind Sie als Chef?

AZ: Ich habe einen ausgeprägten Unternehmergeist.

Ich denke geradlinig, stelle aber sicher, dass ich

alle Informationen habe, um eine Entscheidung treffen

zu können. Ich beginne Projekte gerne mit einem

leeren Blatt Papier und bringe etwas Neues ein. Ich

bin besessen von der Suche nach Einfachheit und Zeitlosigkeit

in jedem Projekt, an dem ich arbeite. Manche

mögen mich als inspirierend oder visionär bezeichnen,

aber ich ziehe es vor zu sagen, dass ich leidenschaftlich

bin. Mein gesamtes Team ist äußerst leidenschaftlich

und arbeitet hart. Sie haben großen Respekt vor

Traditionen und ein echtes Interesse daran, andere

Kulturen kennen zu lernen. Das ist für mich sehr

wichtig.

F: Welche Eigenschaften braucht ein guter

Gastgeber?

AZ: Ich würde sagen, Leidenschaft, Aufgeschlossenheit

und ein Auge für Details. Wenn Sie einen

Hotelier treffen, der Sie mit offenem Herzen, einem

tollen Lächeln und dem gewissen Extra empfängt, das

Sie berührt, werden Sie sich definitiv an sie oder ihn

erinnern.

F: Was mögen Sie an Gästen

am meisten?

AZ: Ich bin immer wieder begeistert, wenn

Gäste unsere Hotels zum ersten Mal entdecken.

Wir erhalten erstaunliche Kommentare, oft sehr

persönlich und emotional, die mir sehr viel

bedeuten. Das Interieur unserer einzelnen Hotels

fasziniert viele unserer Gäste.

F: Welche Erwartungen haben Sie an Ihr

Hotel, und wie haben sich die Erwartungen Ihrer

Gäste in den letzten Jahren verändert?

AZ: Ich glaube, dass die Reisenden heute

von großen Hotels und Massentourismus

gelangweilt sind. Sie sind stattdessen auf der

Wie wäre es mit

einer Exkursion im

Hundeschlitten?

Suche nach Exklusivität, Privatsphäre und

Einzigartigkeit und neigen daher dazu, speziellere

Reiseziele auszuwählen,

in kleineren Hotels zu übernachten

und sich einen persönlicheren Empfang zu

wünschen. Ich glaube, dass die Zukunft zu kleinen

Orten führt, die eine Seele haben.

F: Als Hotelier und Gastgeber erleben Sie

einen spannenden Alltag. Welche Geschichte

müssen Sie uns unbedingt erzählen?

AZ: Es ist tatsächlich so: In unserer Branche ist

kein Tag wie der andere – und das liebe ich. In den

Ruhige Farben

und zelebrierter

Minimalismus.

DAS HÄLT

ARNAUD

ZANNIER

VON...

Rustikal, aber stylisch.

KREUZFAHRT-

SCHIFFEN…

Das habe ich noch nie

gemacht, aber ich würde es

wirklich gerne versuchen.

Wahrscheinlich auf einem

abenteuerlicheren Schiff,

das versteckte Ecken oder

ungewöhnliche Ziele wie

die Antarktis erkundet.

BUFFETESSEN…

Das Buffet wird in unserer

Branche allgemein sehr

geschätzt, vor allem beim Frühstück.

Ich bin weniger ein Fan

von Mittag- und Abendessen,

zudem produzieren Buffets oft

mehr Müll, was wir soweit wie

möglich zu vermeiden versuchen.

TRINKGELD…

Es ist wichtig, das Personal in

unserer Branche zu belohnen,

da es sich um einen schwierigen

Job handelt, der sehr

anspruchsvoll ist und lange

Arbeitszeiten mit sich bringt!

Ich bin also definitiv dafür.

DRESSCODES…

Ich respektiere Traditionen und

habe früher in der Modebranche

gearbeitet, daher ist es

für mich wichtig, für eine

Veranstaltung das passende

Outfit zu wählen.

90 Januar / Februar 2022


TRIPADVISOR...

TripAdvisor ist ein

gutes Instrument, um

zusätzliche Informationen

über ein Restaurant, ein

Hotel oder ein Reiseziel zu

erhalten, aber ich

persönlich nutze es nie.

ONLINE-REISEBÜROS…

einfach für schnelle

Buchungen, aber wahrscheinlich

nicht das beste Werkzeug,

um einzigartige Objekte zu

finden. Wir ziehen es vor, mit

spezialisierten Reisebüros

und Luxusreiseveranstaltern

zusammenzuarbeiten, um

unsere Objekte zu bewerben.

SHARING ECONOMY…

etwas, das es schon immer

gab, aber kaum mit allen

Unternehmen vereinbar ist.

NACHHALTIGKEIT…

Ein Muss! Es gibt keine

Diskussion über die

globale Erwärmung. Deshalb

versuchen wir bei Zannier

Hotels in aller Bescheidenheit,

unsere Auswirkungen

auf die Umgebung und

die lokalen Gemeinschaften

so weit wie möglich zu

begrenzen, von der

Konzeption bis zum Betrieb.

Viel Holz und Wärme

machen das Le Chalet

zum idealen Ort, um

zu überwintern.

vergangenen zehn Jahren habe ich eine

Menge Anekdoten gesammelt. Natürlich war

meine Begegnung mit Angelina Jolie im Jahr

2015 bei der Eröffnung des Zannier Hotels

Phum Baitang ein großartiger Moment, der

uns international bekannt gemacht hat. Aber

alle kleinen Momente sind wertvoll. Ich erinnere

mich an die Worte eines Paares, das seine

Flitterwochen in den Zannier Hotels Sonop

verbrachte, kurz nach der Eröffnung – sie waren überglücklich.

Ich behalte alle Menschen, die ich während des Baus unserer

Hotels getroffen und mit ihnen zusammengearbeitet habe, in

Erinnerung. Die Eröffnungsphase ist oft die

denkwürdigste Zeit, denn sie bedeutet, dass

eine Vision zum Leben erwacht, die davor

nur in meinem Kopf existierte. Manchmal

ist es auch etwas stressig, wie beispielsweise

am Eröffnungstag des Zannier Hotels

Omaanda, als im Juli alle Rohre eingefroren

waren, oder als 30 Tage vor der Eröffnung

der Zannier Hotels Bãi San Hô ein Hurrikan

über Phu Yen hinwegfegte. Glücklicherweise

haben wir dank der Leidenschaft,

dem Einsatz und der Kompetenz

unserer Teams all diese Schwierigkeiten

überwunden.

F: Was halten Sie von Airbnb?

AZ: Glücklicherweise ist das

Umfeld der luxuriösen Hotellerie

noch teilweise von Plattformen wie

Kein Teil zu viel.

Airbnb verschont geblieben. Wir sehen Airbnb nicht als

direkte Bedrohung für unsere Hotels, da wir davon überzeugt

sind, dass wir ein anderes Erlebnis bieten. Wir sind

ein menschenorientiertes Unternehmen, und Airbnb ist ein

produktorientiertes Unternehmen. Wir bieten viel mehr

als nur die Vermietung von Zimmern. Bei uns bekommt

der Gast eine Erfahrung, ja gar eine Geschichte und einen

anderen Blickwinkel auf die Welt.

F: Worauf achten Sie, wenn Sie selbst unterwegs sind?

AZ: Mehr als auf Komfort oder einen Namen achte ich

auf einen Ort mit einer Seele; eine lokale Atmosphäre, die es

mir ermöglicht, zu entdecken, zu lernen, zu fühlen...

F: Welches ist das beste Hotel der Welt, in dem Sie

selbst übernachtet haben?

AZ: Es ist schwer, ein einziges Hotel zu nennen, aber

ich mag das Five Arms in Schottland besonders. Der Ort ist

wunderschön, toll gemacht und das Ganze in unberührter

Natur. Das Hotel ist sehr abgelegen, aber es wird einem

dort nie langweilig. Ich finde es sehr inspirierend und

ideal zum Entspannen.

F: Welches Hotel würden Sie gerne selbst besitzen?

AZ: Wahrscheinlich einen der ikonischen Stadtpaläste,

das, was wir gemeinhin eine alte Dame nennen. Ich

würde das Ganze gerne modernisieren, dabei aber den

Charme der Vergangenheit bewahren

F: Wo steht Ihr eigenes Bett?

AZ: Nach mehreren Jahren in Belgien, wo ich meine

drei Kinder großgezogen habe, habe ich beschlossen,

nach London umzuziehen, wo ich seit 2019 mit meiner

Partnerin lebe. Diese pulsierende Stadt, in der man so

ziemlich alles machen kann und die für Kreative und

Architekturliebhaber wie mich sehr inspirierend ist, hat

mir schon immer gefallen. Ich habe eine schöne Wohnung

in Kensington.

91


RESORT REPORT

In der Stailetta badet man

im eigenen Whirlpool und

mit Blick Richtung Sterne.

Hüttenzauber

Da, wo Heidi und Peter einander die Hand geben und einem die Bergkulisse den Atem raubt, liegt das

GUARDA VAL Maiensäss-Hotel in Sporz, einem der malerischsten Orte der Lenzerheide.

Text: Marina Warth - Fotos: GUARDA VAL Maiensäss-Hotel

Immer bezaubernd, doch

inmitten verschneiter Landschaft

ganz besonders:

das GUARDA VAL.

Die Welt ist nicht Schwarz oder Weiß, und so gibt es zwischen Himmel und Erde genauso diese Oasen

des Glücks, irdisch und bodenständig und doch so himmlisch wie im Paradies. Das GUARDA VAL

Maiensäss-Hotel gehört zu diesen Orten, die einen liebestrunken machen, als hätte Amor gerade

seinen Pfeil verschossen. Weit weg von Zuhause sorgen elf Alphütten, sogenannte Maiensässe, deren

bis zu 300 Jahre altes Gemäuer wohl so manche Geschichte zu erzählen hätte, für Gemütlichkeit.

Rustikaler Minimalismus trifft es wohl am besten, zelebriert das GUARDA VAL doch das Wesentliche,

in dem mit einem Blick auf den materialistischen Alltag doch der wahre Luxus liegt. Vom

heimeligen Schmuckstück bis zum großzügigen Zimmer mit Kamin bieten 50 unterschiedliche

Stuben die optimalen vier Wände, um sich hier wie im wahrgewordenen Heidi-Traum zu fühlen. Das

hat Charme und Stil und ist weit entfernt von Luxustempeln, die ihre Sterne am Opulenz-Barometer

ausrichten. Ins Maiensäss-Hotel kommt man zum Loslassen und Durchatmen, zum Wandern, Biken

oder zum Ruhen, letzteres beispielsweise im beheizten Outdoor-Holzzuber oder dem Heubett

im Spa-Bereich Guarda Sana, und zum Genießen, stehen mit den Restaurants Crap Naros oder dem

Michelin- und Gault&Millau-prämierten Gourmetrestaurant gleich zwei Tempel bereit, die die

Geschmacksknospen der Gäste genauso verwöhnen wie deren Seele. Wer hier keine Ruhe findet, der

tut dies nirgendwo.

So cosy: Kaminfeuer

im eigenen Zimmer,

was gibt es Schöneres?

Winterwunderland in

der Lenzerheide!

92 Januar / Februar 2022


Chillen im Outdoor-

Holzzuber bei 40 Grad,

während draußen eisige

Temperaturen herrschen:

herrlich!

Auf das Wesentliche reduziert,

mit viel Holz und noch mehr

Gemütlichkeit: die Zimmer im

GUARDA VAL.

Im Restaurant Crap Naros

kommen Bündner Spezialitäten

auf den Teller.

GUARDA VAL Maiensäss-Hotel

Ob das eigene Maiensäss mit Whirlpool und Sauna oder das schmucke

Bauernzimmer mit Kamin: Reisende jeden Budgets finden im

GUARDA VAL in der Lenzerheide ein Zuhause auf Zeit. Die

modernisierten Hütten bestechen durch viel naturbelassenes Holz

und Reduzierung aufs Wesentliche: Nichts soll der Entspannung im Weg

stehen. Geschlemmt wird morgens am Frühstücks- und nachmittags am

Kuchenbuffet, die das Lokale genauso zelebrieren wie die zum Hotel

gehörenden Restaurants. Im Spa-Bereich Guarda Sana sorgen Blockhaussauna,

Kraftstube, Ruheraum und Heu-Liegen für Entspannung, und

spätestens beim gemütlichen Sitzen im heißen Wasser des Hot Pots lösen

sich die letzten Sorgen komplett in Luft auf.

GUARDA VAL Maiensäss-Hotel, CH-7078 Sporz, Lenzerheide,

guardaval.ch

Heimelig, urchig,

gemütlich.

Januar / Februar 2022

93


PROMOTION

INFLUENCER

PARIS

CHECK

CHIC

SHANTY VIDAL

@shantycosmetics

In ihrem Instagram-Account widmet sich Shanty

Vidal den schönen Dingen des Lebens, allen

voran Mode und Make-up. Da liegt es natürlich

nahe, dass sich die 41-Jährige nicht in irgendein

Auto setzt, sondern mit Freuden in die Sonderedition

des DS 7, den Crossback E-Tense 4x4

Louvre, der im Rahmen der Partnerschaft von

DS Automobiles und dem Louvre entstanden ist.

Mit dem DS 7 Crossback E-Tense 4x4 Louvre von DS Automobiles müssen wir auf nichts verzichten,

weder auf die inneren Werte, noch auf die optischen. Das schicke Schätzchen ist ein wahres

Design-Objekt, das sich je nach Lust und Laune im Sport- oder Hybridmodus oder komplett

elektrisch fahren lässt. Wie sich das anfühlt und weshalb sie aus diesem Auto am liebsten nicht

mehr ausgestiegen wäre, verrät uns Influencerin Shanty Vidal im Influencer Check.


DIE ERFAHRUNGEN VON SHANTY VIDAL

FACES: Was gefällt dir optisch am DS 7 am besten?

SHANTY VIDAL: Was mir persönlich am meisten gefallen hat, ist die

Liebe zum Detail, welche sich im Design des Fahrzeuges, aber auch im

Innenraum widerspiegelt. So zum Beispiel die Diamantform, welche sowohl

in den Scheinwerfern als auch in den Reglern zu finden ist.

F: Mit welchen Features überzeugt dich der DS 7?

SV: Persönlich hat mir gefallen, dass man den Fahrmodus auswählen

kann, ob man lieber sportlich (mit Benzin) oder hybrid (elektrisch) fahren

möchte. Ebenfalls gefallen haben mir die induktive Ladefläche fürs

Handy, die Massagesitze und dass die Fenster von der Mittelkonsole aus

steuerbar sind und nicht bei der Türe.

F: Was sind deine Erwartungen an ein Auto, und wie erfüllt diese der DS 7?

SV: Der Innenraum ist sehr elegant, und das Design überzeugt

mit Luxus. Etwas, was mir besonders gefallen hat, ist, dass sich beim

Anlassen des Autos die mechanische Designeruhr aus dem Cockpit

dreht. Das Auto ist sehr geräumig und verfügt überall über Stauraum,

was mir bei einem Auto wichtig ist. Der DS 7 erfüllt insofern meine

Erwartungen an ein Auto.

F: Wie und womit hilft dir der DS 7 beim sicheren Einparken?

SV: Der DS 7 verfügt über ein Einparksystem, das es erlaubt, dass

das Auto dank ausgeklügelten Parksensoren selbstständig in die Parklücke

fahren kann.

PROMOTION

F: Würdest du den DS 7 deinen Freunden empfehlen?

SV: Ja, ich würde meinen Freunden dieses Auto ans Herz legen, aber

auch denjenigen, welche den Pariser Chic und das Savoir-vivre so schät-

zen und lieben, wie ich es tue.

F: Für wen ist der DS 7 am besten geeignet?

SV: Für Familien, die auf der Suche nach großem Komfort und Stau-

raum sind, aber auch Singles, die gerne SUV fahren und Eleganz und

Klasse schätzen.

F: Was sind die Vorteile eines SUV?

SV: Ich fahre gerne in einer erhöhten Sitzposition, und ein SUV

ermöglicht mir das. Auch den größeren Komfort und das Off-Road-

Feeling tragen dazu bei, dass ich privat ebenfalls einen SUV fahre.

F: Der DS 7 hat ein besonderes Licht-Feature. Kannst du dieses

erklären, und wie gefällt es dir?

SV: Was mir besonders ins Auge gestochen ist, sind die drehbaren

LED-Lichter, welche ich so noch nie in einem anderen Auto gesehen

habe. Der DS 7 verfügt zudem über eine Technologie, welche es ermög-

licht, die Straße je nach Geschwindigkeit optimal auszuleuchten.

F: Womit punktet der DS 7 besonders im Vergleich zu anderen

Autos, die du bereits gefahren bist?

SV: Der DS 7 punktet im Design, den drehenden Scheinwerfern

und dem ruhigen Fahrgefühl. Ebenfalls herauszuheben ist die innovative

Technik und natürlich die französische Eleganz, welche das Savoir-

vivre hervorhebt.

Chic und elegant: die Sonderedition des DS 7 Crossback E-Tense 4x4

in Zusammenarbeit mit dem Louvre.

DAS AUTO: DS 7 CROSSBACK E-TENSE 4X4 LOUVRE

Ein ziemlich langer Name für ein Auto, das man eigentlich nur mit „saucool!“

betiteln möchte. Tatsächlich schnurrt der DS 7 wie ein Kätzchen und fährt sich

so gut wie sich der Vierbeiner streicheln lässt. Das liegt sicherlich an den vier

Antriebsrädern, dem 200 PS starken Benzin- sowie den beiden Elektromotoren,

die es ermöglichen, in nur 6,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen.

Dabei entscheidet der Fahrer je nach Gusto, ob er emissionsfrei vollelektrisch fährt

(Reichweite bis zu 58 km), im Sportmodus bei maximaler Leistung oder hybrid,

wobei Leistung und Benzinverbrauch automatisch geregelt werden. Gerade mal

eine Stunde und 45 Minuten braucht der DS 7 Crossback bzw. dessen Batterie für

eine Vollladung – das überzeugt! Und zwar nicht nur unter der Haube, sondern

auch optisch. Der DS 7 Crossback E-Tense 4x4 Louvre ist eine Sonder-Edition,

entstanden aus der Zusammenarbeit von DS Automobiles und dem Pariser Louvre.

Spielereien wie der Louvre-Badge auf der Haube und der Heckklappe sowie

die zugehörige Louvre-App, die dem Fahrer 182 Meisterwerke aus dem Pariser

Museum näher bringt, bereiten doppelt Freude. Als wäre das nicht genug,

punktet das Modell durch seine Metallic-Lackierung, das schwarze Leder-Interieur

oder die 20‘‘-ALEXANDRIA Alufelgen. Ein schmuckes Objekt! Mehr noch,

unterstützt einen das Gefährt doch mit seiner Einparkhilfe mit Rückfahrkamera,

der automatischen Zweizonen-Klimaanlage, dem von der Kamera gesteuerten

aktiven Federungssystem sowie diverser Unterhaltungsausstattung. Der DS 7

Crossback E-Tense 4x4 Louvre ist in den vier Farben Perla Nera Schwarz,

Crystal Pearl, Platinum Grau und Encre Blau und für ca. 79'600.– erhältlich.


STYLE-O–METER

Nicht jedem ist Stilbewusstsein vergönnt. Wilde Farb-Kombinationen, ungünstige Cut-outs oder Prints vom

Format eines richtig schlechten LSD-Trips: Wir haben sie alle gesehen, die übelsten Looks der vergangenen

Jahre, die in der Mode-Hölle schmoren sollen, auf dass sie sich im Fegefeuer ihrer Sünden bewusst werden.

Die guten Outfits jedoch, die Trends überleben und Saison für Saison überdauern, die uns Jauchzer entlocken

und Freudentränen in Bäche verwandeln, die wollen belohnt werden mit einem Platz auf dem Mode-Olymp.

Punk’s alive!

Für immer

und ewig.

Minimalismus,

der richtig

reinhaut!

Auf Essentials

setzen und

diese geschickt

einsetzen.

96


Barbie girl in

a barbie world?

Verzieh dich

zurück dahin, wo

du herkommst!

Ein Griff

ins Klo.

Das Oberteil hat

den Charme einer

vollen Windel.

97


Grunge trifft

Biker, ein Mix,

mindestens so

erfolgreich

wie derjenige

aus Gin und

Tonic.

Leder trifft

Strick und

Karo. Ein Look,

gemütlich wie

eine Tasse heiße

Schokolade.

Beige ist ein

Dauerbrenner

und in

Kombination

mit Rot so

explosiv wie

ein Kilo TNT.

Hot!

Was immer

geht: ein

richtig

krasses Teil,

das den Look

bestimmt.

Ein Rolli, so

atemberaubend

wie der

Sonnenuntergang,

jedoch nur halb

so kitschig.

Der Beweis, dass

Lack nicht der

Fetisch-Ecke

vorbehalten ist.

98 Januar / Februar 2022


Wozu die

Riesentasche? Das

Stilgefühl passt

jedenfalls auf

einen Fingerhut.

Upcycling?

’türlich!

Müllsäcke

gehören aber

wirklich in

die Tonne.

Ein Geschenk,

das wir

kommentarlos

zurückgeben.

Von der

Straße

direkt an

die Bad-

Taste-Party?

Möchtegern-

Macklemore.

Schulter zum

Anlehnen? Eher

Blazer zum

Wegwerfen…

Januar / Februar 2022

Straßenarbeitender

Paradiesvogel

oder paradiesische

Straßenarbeiterin?

99


Der Beweis, dass

All-black nie

langweilig ist.

Muster immer

mit Basics

kombinieren. Und

die Kreditkarte

im Tussi-Täschchen

verstauen.

Proportionen

schaffen, Taille

knüpfen und in

Sonnengelb gute

Laune versprühen!

Für Denim in

Reinform gibt’s

immer eine

glatte Eins!

Ein gut sitzender

Anzug geht

immer. Die Farb-

Kombi Pink-Grün

ebenfalls.

Wie Sahne,

nur besser.

Manchmal

lohnt es

sich, was zu

wagen.


Welche wollen Sie,

die Bienen-Referenz

oder diejenige mit

dem Dalmatiner? So

oder so: grässlich!

Wie ein

Strauß. Wir

stecken dann

mal den Kopf

in den Sand.

Zum Heulen!

Praktischerweise

hängt das

Taschentuch direkt

in der Gesäßtasche.

Oben Paris

Hilton,

unten

Zirkusclown.

Cruella De Vils

farbenliebende

Cousine.

Was nicht ins

Handgepäck

passt, kommt

an den Leib?

Selbst ein

Vorhang hat

mehr Stil.

101


PROMOTION – PRODUCTS OF THE MONTH

Products

of the

Month

Zu

gewinnen auf

faces.ch

Wir begeben uns für Sie jeden Monat auf Schatzsuche. Auf

dieser Seite zeigen wir Ihnen Produkte, die Sie zum Lächeln

bringen, nicht nur heute und morgen, sondern für immer.

Happy shopping

Big spender

Wenn die Flocken tanzen

und die Lichter leuchten,

shoppen wir lieber im

charmanten Shopping-Dorf

als im überfüllten Einkaufszentrum.

Darüber hinaus

punktet das Landquart

Fashion Outlet besonders im

Winter mit seinen im alpinen

Chalet-Stil geschmückten

Boutiquen und natürlich

den attraktiven Preisen der

Produkte, die hier in den

Regalen auf uns warten. Ob

Schmuck oder Kleidung,

Küchenzubehör oder Sport-

Accessoires: Das Landquart

Fashion Outlet hilft uns

dabei, schnell und einfach

das zu finden, was uns

fürs eigene Glück noch

fehlt. Über 160 Marken

sind in den mehr als

80 Shops zu finden, die

zudem sieben Tage

die Woche geöffnet

haben und ab Zürich,

St. Moritz oder Davos

über die Autobahn oder per

ÖV besonders schnell zu

erreichen sind. In der Vorweihnachtszeit

hält das Landquart

Fashion Outlet außerdem

zahlreiche besondere Überraschungen

bereit, damit sich

das Schlendern durch die

autofreien Straßen doppelt

lohnt. Wer kurzfristig noch

Geschenke sucht, kann dies

sogar an Weihnachten tun,

einzig am 25.12. sowie am 1.1.

bleiben die Türen des Outlets

geschlossen. Gewinnen Sie bei

uns einen von drei Gutscheinen

à je 50.–, damit Sie sich und

Ihren Liebsten etwas Gutes

tun können.

Wer bezahlt denn heute

noch mit Bargeld? Münzenklimpern

war gestern, ab

sofort zücken wir lieber

die FACES Card. Wer seine

Einkäufe mit dieser Karte

tätigt, profitiert nicht nur

von Shoppingvorteilen

und exklusiven Geschenken:

Jede Transaktion tut

nämlich auch Gutes und

leistet einen Beitrag zur

Aufforstung des Regenwaldes.

So schlagen wir ab

sofort zwei Fliegen mit

einer Klappe und tun das

obendrauf auch noch

mit einem richtig guten

Gewissen. Werden auch Sie

stolze Besitzer der FACES

Card, und nehmen Sie bei

unserer Verlosung teil.

Denn wir verschenken

drei FACES Cards mit

je CHF 100.– Guthaben.

Mehr zur FACES Card

und allen Vorteilen gibt’s auf

www.faces.ch/bonuscard.


Going to Hollywood

PROMOTION – PRODUCTS OF THE MONTH

Am Erfolg eines Films sind

mehr Menschen beteiligt als

Schauspieler und Regisseur.

Wie etwa Janie Bryant,

Kostümdesignerin bei „Mad

Men“, „Deadwood“ oder

„Why Women Kill“, dafür

zuständig, die Darstellerinnen

und Darsteller in die

richtige Mode zu hüllen.

Vom Menschen wechselt

Bryant nun für eine Kapselkollektion

mit Hamilton zu

Uhren. Und das kommt nicht

von ungefähr, hatten die

Zeitmesser der Schweizer

Uhrenmarke doch schon

über 500 Auftritte in Filmen

und TV-Shows. Damit schreibt

Hamilton ein Stück Hollywood-Geschichte

mit. In die

Historie reihen sich nun auch

sechs von Bryant neu gekleidete

Hamilton-Klassiker ein,

deren aufregendes Äußeres die

Zeitmesser auf den Roten

Teppich katapultiert. Silberweiß

schimmert etwa das

Art-Déco-Modell Ardmore

Quartz, während die Lady

Hamilton Vintage Quartz

entweder mit funkelnden

Diamanten und schwarzem

Zifferblatt oder mit gelbgoldenen

Kugelverzierungen

und perlweißem Zifferblatt

anmutet, als hätte sie sich für

eine Filmpremiere schick

gemacht. Gold und Silber

kommen beim Intra-Automatic

Chronographen

und der Ardmore Quartz

zum Zug, während unser

heimliches Highlight auf

seinen großen Auftritt wartet.

Janie Bryant schwingt

ihren Zauberstab über

dem Hamilton American

Classic Intra-Matic Automatic

Chronographen und

verpasst dem eigentlich so

sportlichen Modell eine

Cinderella-Verwandlung par

excellence: So zeigt sich der

Chronograph schließlich im

zarten roséfarbenen Look mit

beige-goldenen PVD

beschichteten Zeigern und

einem weichen Lederarmband,

das das auffällige Zifferblatt

vervollständigt wie eine

Schleppe die edle Robe. Im

Gegensatz zum Outfit für den

Roten Teppich kommt der

Hamilton American Classic

Intra-Matic Automatic

Chronograph (ca. 2'295.–)

jedoch nie aus der Mode.

Mehr zur Kollektion von

Janie Bryant für Hamilton

gibt’s online unter

Hamiltonwatch.com


faces.ch/bonuscard

Die Faces Card ist die coolste

Kredit- und Memberkarte der

Schweiz. Mit ihr erhältst du nicht

nur geniale Upgrades, Rabatte und

Gutscheine bei ausgewählten

Partnern, du wirst auch als VIP zu

unseren Events eingeladen und

sammelst Bonuspunkte mit

jedem Einkauf.

QR Code scannen,

teilnehmen,

gewinnen.

Viel Glück!


D A S B E S T E I M J A N U A R / F E B R U A R

Relaxing ist das Ziel und

Gemütlichkeit der Weg. Deshalb

holen wir uns plüschige

Pantoffeln und wärmende

Pullunder, verwöhnen unser Haar

mit Masken und unsere Lider mit

schimmernden Farben, die sich

etwas dunkler auf unseren Nägeln

wiederfinden. Dazu klotzen wir

mit Statement-Schmuck und

Uhren, deren Bling selbst die

dunkelste Nacht erleuchtet.

„I’m happy to

sparkle like a glazed

disco ball.“

Paloma Elsesser

Januar / Februar 2022

105


Wolke 7

1

Puff Bags

2

F A S H I O N G O O D S

Mit diesen Taschen an unserer Seite brauchen wir

beinahe kein Bett mehr! Falls die Augen mal schwer

werden, machen wir doch einfach ein Nickerchen: Zum

Kissen umfunktioniert, sind wir damit immer und überall

bereit für den Powernap.

3 4

5

6

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11 12

13

1 Furla, „Piuma M“, Crossbody-Bag aus gepolstertem Nylon und

Nappaleder, ca. 290.– 2 Arket, Tasche aus recyceltem Polyester, ca. 94.–

3 Reserved, Tasche aus Polyester, ca. 31.– 4 Valentino Garavani, gesteppte

Umhängetasche aus Lammleder, ca. 1'725.– 5 Marni, „Red Museo Soft“,

Tote Bag aus Nylon, ca. 1'530.– 6 Michael Kors, „SoHo“, Schultertasche aus

gestepptem Nylon, ca. 455.– 7 Maison Margiela, „Glam Slam“, Schultertasche

aus Lammleder, ca. 2'019.– 8 Baum und Pferdgarten, „Kacey“,

Tasche aus Polyamid, ca. 146.– 9 Miu Miu, Tote Bag aus Polyamid, ca. 1'533.–

10 Kenzo, „Arctik“, Tote aus Nylon, ca. 237.– 11 Dries Van Noten, „Cushion“,

Tasche aus Leder, ca. 879.– 12 Guess, „Kimi“, Umhängetasche aus Samt,

ca. 179.– 13 Moncler, „Rainwear“, Schultertasche aus Nylon, ca. 516.–

106 Januar / Februar 2022


14

14 Off-White, „Puffy“, aus Nylon,

ca. 1'184.– (luisaviaroma.com)

Federchen plustern auf und halten warm.

Vegane Alternativen zur Daune gibt’s

mittlerweile zuhauf, weshalb also nicht

einfach auf Bambus, Baumwolle, Hanf;

Tencel oder Maisfasern setzen?

Januar / Februar 2022

107


Moonwalk

1

Plüsch-Slippers

Die tiefen Temperaturen nehmen uns ganz schön mit!

Neben schmerzenden Ohren sind kalte Füße unsere

Endgegner. Aus diesem Grund schlüpfen wir in diese

flauschigen Gefährten und wärmen bringen damit jeden

Eisklotz zum Schmelzen.

F A S H I O N G O O D S

2 3

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14

1 Miu Miu, aus Shearling und Gummi, ca. 602.– 2 Prada, aus Textil und

Gummi, ca. 836.– 3 Fabrizio Viti, „Berkley“, aus Leder und Kunstpelz,

ca. 643.– 4 Tommy Hilfiger, aus Kunstpelz, ca. 50.– 5 Mou, aus Shearling

und Gummi, ca. 96.– 6 Senso, „Inka“, aus Textil und Gummi, ca. 108.–

7 Ambush, aus Shearling und Gummi, ca. 656.– 8 Aquazzura, aus Shearling,

ca. 715.– 9 Karl Lagerfeld, „K/IKOIC SALOTTO II“, aus Polyester,

ca. 104.– 10 Gia Couture x Pernille Teisbaek, aus Lamm und Baumwolle,

ca. 491.– 11 Clergerie, „Irina“, aus Textil und Gummi, ca. 243.– 12 Bottega

Veneta, aus Shearling und Leder, ca. 670.– 13 Natasha Zinko, „Volume“, aus

Polyester und Wolle, ca. 353.– 14 Toms, „Susie“, aus Kunstleder, ca. 69.–

108 Januar / Februar 2022


15

15 Sorel Go, „Mail Run“, aus

Kunstfell, ca. 70.–

Nerz und Co.? Kommt gar nicht in die

Tüte! Wir setzen auf Fake Fur in allen

Variationen und Farben und immer mehr

Designer tun es uns gleich.

Januar / Februar 2022

109


Muscle Shirt

1

Pullunder

2

F A S H I O N G O O D S

Back to school: Wir schlüpfen in diese Pullunder und

reisen mit ihnen in die längst vergangene Schulzeit zurück!

Hier erleben wir alte Abenteuer und entdecken dabei

Erinnerungen, die bis dahin in den hintersten Ecken

unseres Gedächtnis verschollen waren.

3 4

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13

1 Alice McCall, aus Baumwolle und Acryl, ca. 165.– 2 Levi's, aus Polyamid,

Viskose und Wolle, ca. 80.– 3 Dolce & Gabbana, aus Seide, ca. 795.–

4 Plan C, aus Baumwolle, ca. 514.– 5 Molly Goddard, „Blair“, aus Wolle,

ca. 363.– 6 Dodo Bar Or, „Lola“, aus Viskose, ca. 245.– 7 Sandro, aus

Polyamid, ca. 259.– 8 Uterqüe, aus Viskose, ca. 99.– 9 Andersson Bell,

„Sea Garden“, aus Wolle, ca. 296.– 10 Greta Boldini, aus Wolle, ca. 219.–

11 Ganni, „Argyle“, aus recycelte Wolle, ca. 215.– 12 Gucci, aus Wolle,

ca. 980.– 13 Wood Wood, „Stacy“, aus Wolle, ca. 200.–

110 Januar / Februar 2022


14

14 Arket, aus Wolle, ca. 99.–

Wenn es nicht warm genug sein kann,

hilft ein Pullunder. Bestenfalls selbst

gestrickt oder gestrickt gekriegt oder auf

dieser Seite ausgesucht.

Januar / Februar 2022

111


Espresso

1

Lidschatten

Beim Lidschatten lassen wir uns vom frisch gebrühten

Morgenkaffee inspirieren: Verschiedenste Brauntöne

verschmelzen zu einem warmen, samtigen Look, der

unsere Augen in glamouröse Hingucker verwandelt.

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B E A U T Y G O O D S

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1 Bare Minerals, Gen Nude Eyeshadow Palette in „neutrals“, stark pigmentiert,

ca. 46.– 2 Hourglass, „Graphik Eye Shadow Palette“, seidig-weiche

Textur, ca. 57.– 3 Bobbi Brown, „BB Encore Eye Palette Bronze“, funkelnde

Gelée-Nuancen, ca. 77.– (manor.ch) 4 Isa Dora, Eyeshadow Quartet in

„chic neutrals“, starke Deckkraft, ca. 27.–

5 Nars, Palette Voyageur in

„Suede“, mattes, seidiges und glitzerndes Finish, ca. 40.– 6 Dior,

5 Couleurs Couture Eyeshadow Palette in „New Look 599“, mit Aloe

Vera und Kiefernöl, ca. 85.–

7 Kiko, Bright Quartet Baked Eyeshadow

Palette in „01 Warm Neutral Tones“, intensive Farben für die trockene und

nasse Anwendung, ca. 19.– 8 Babor, Eye Shadow Quattro in „03 Shiny“,

vier aufeinander abgestimmte Lidschatten mit mattem und glänzendem

Finish, ca. 42.–

9 Chanel, Les 4 Ombres in „322 Blurry Grey“, langanhaltend,

ca. 61.– 10 Stagecolor, „Brown Metallics“, starke Leucht- und hohe

Deckkraft, ca. 45.– 11 Byredo, „Corporate Colours“, schimmernde und

matte Nuancen, ca. 73.–

112 Januar / Februar 2022


B E A U T Y G O O D S

1 2

Chestnut

Dunkelbrauner Nagellack

An bunten und grellen Farben haben wir uns satt -

gesehen, weswegen wir unsere Nägel diese Saison in

dunkle Brauntöne tauchen. Großer Pluspunkt des

simplen Looks: Er passt zu jedem Outfit, ganz

egal ob Glitzerkleid oder Jogginghose.

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1 Gitti, „103“, für dunkle, intensive und ausdrucksstarke Nägel. 15 ml,

ca. 19.– 2 Kure Bazaar, „Magnifico“, mit veganer Formel. 10 ml, ca. 22.–

3 Kia Charlotta, „True Love“, vegan und natürlich. 5 ml, ca. 16.–

4 Chanel,

„907 – Rouge Brun“, ebenmäßiges Finish. 13 ml, ca. 33.– 5 Anny, „314 – 60

Boys For Butler“, enthält pflegende Inhaltsstoffe und trocknet schnell.

15 ml, ca. 11.– 6 Alessandro, „183 Black Cherry“, schnelltrocknend

und lange Haltbarkeit. 10 ml, ca. 18.–

7 Artdeco, Golden Twenties Nail

Lacquer in „Roasted Chestnut 698“, hochglänzendes Finish. 10 ml,

ca. 15.–

8 Opi, „Washington DC – Shh…It’s Top Secret“, hält bis zu

sieben Tage lang. 15 ml, ca. 20.– 9 & Other Stories, „Visée“, mit natürlichen

Inhaltsstoffen. 10 ml, ca. 12.–

10 Nails Inc., Caught In The Nude in

„Copacabana Beach“, mit feuchtigkeitsspendender Formel für weiche

und gepflegte Nägel. 14 ml, ca. 10.– (manor.ch) 11 Hermès, Les Mains

Hermès Nagellack in „ 95 – Brun Bistre“, kombiniert strahlende Farbe

und schützende Pflege. 15 ml, ca. 48.–

Januar / Februar 2022

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Kopfsache

1

Haarmasken

Im Winter schreit unsere Mähne förmlich nach mehr

Pflege. Kein Wunder bei Strapazen wie trockener

Heizungsluft, reibenden Mützen und Co. Deswegen

ummanteln wir unsere Haarpracht mit reichhaltigen und

schützenden Haarmasken – genau so, wie wir uns im

Zwiebellook einhüllen, bevor wir aus dem Haus stolzieren.

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B E A U T Y G O O D S

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1 Kiehl’s, „Olive Fruit Oil Deeply Repairative Hair Pak“, intensiv pflegend.

250 ml, ca. 45.– 2 Ouai, „Thick Hair Treatment Masque“, sorgt für ausreichend

Feuchtigkeit. 236 ml, ca. 49.– (perfecthair.ch) 3 Kérastase,

„Masque Densité“, regenerierende Maske für mehr Haarfülle. 200 ml,

ca. 59.– 4 Klorane, „Mango-Haarmaske“, mit Mangobutter. 150 ml,

ca. 29.– 5 René Furterer, „Karité Hydra“, langanhaltende Feuchtigkeitsversorgung.

200 ml, ca. 40.– 6 The Body Shop, „Banana Haarmaske“, dringt

tief in die Haarstruktur ein. 240 ml, ca. 17.– 7 Schwarzkopf, „Oil Ultime“,

angereichert mit Argan- und Kaktusfeigenöl. 200 ml, ca. 36.– 8 Molton Brown,

„Intense Repairing Hair Mask with Fennel“, angereichert mit nachhaltig

angebautem Fenchelkraut. 250 ml, ca. 49.– (globus.ch) 9 Sebastian, „Dark

Oil – Mask“, mit natürlichen Ölen aus Jojoba- und Arganöl. 500 ml,

ca. 71.– 10 Oribe, „Signature Moisture Masque“, tiefenwirksam und

feuchtigkeitsspendend. 175 ml, ca. 75.– 11 Philip B, „Russian Amber

Imperial Gold Masque“, beugt Spliss und Haarbruch vor. 236 ml, ca. 379.–

(haar-shop.ch)

114 Januar / Februar 2022


FASHION TRADE SHOW

12

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JANUARY 2022

12 L’Anza, „Keratin Healing Oil –

Intensive Hair Mask“, wertvolle Ölen

für Geschmeidigkeit, Glanz und

Hitzeschutz. 210 ml, ca. 54.–

Unter der Dusche schnell einarbeiten und auswaschen?

Besser: Die Haarmaske ins handtuchtrockene

Haar kneten und unterm Handtuch 15

Minuten einwirken lassen. Diese Behandlung verwandelt

selbst störrische Zotteln in seidiges Haar.

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FRANKFURT AM MAIN

W W W . S E E K . F A S H I O N


Samtpfoten

1

Handcremes

Die Hände rauer als das Schmirgelpapier aus Opas Werkzeugkasten?

Nicht mit uns! Im eisigen Winter gehören

unsere Hände gefälligst großzügig eingecremt, damit sich

die trockenen Biester wieder in Samtpfoten verwandeln.

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B E A U T Y G O O D S

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1 L’Occitane, „Karité intensiv pflegender Handbalsam“, mit Bio-Sheabutter.

150 ml, ca. 32.– 2 Grown Alchemist, „Hand Cream Vanilla & Orange

Peel“, mit kalt gepresstem Öl aus Orangenschalen. 65 ml, ca. 23.–

(niche-beauty.com) 3 Miss Sophie, „Hand Cream“, mit Arganöl.

75 ml, ca. 10.– 4 Sisley, „Créme Réparatrice Mains“, spendet intensiv

Feuchtigkeit und zaubert zudem widerstandsfähige Nägel. 75 ml, ca. 89.–

5 Janzen, Hand Cream Skin 90 in „White Lily & Cherry Blossom“,

mit süßem Duft aus Kirschblüten, Lilie und Tonkabohnen. 75 ml, ca. 7.–

6 Goodness, „Handcreme Lemongrass & Ginger“, mit feuchtigkeitsspendenden

Inhaltsstoffen auf pflanzlicher Basis. 75 ml, ca. 6.– (manor.ch)

7 Diptyque, „Eau de Rose – Hand Cream“, feuchtigkeitsspendend.

100 ml, ca. 43.– 8 Leif, „Kakadu Plum“, mit Macadamianussöl und Quandong-

Extrakt. 75 ml, ca. 25.–

9 Captain Fawcett, „Expedition Reserve Hand

Cream“, angereichert mit natürlich feuchtigkeitsspendendem Vitamin E,

Shea- und Kakaobutter. 90 ml, ca. 20.–

10 Jo Malone, „Vitamin E Nour“,

mit glättender und pflegender Wirkung. 100 ml, ca. 85.– 11 The Nail Kitchen,

„Crème De Konjac“, für Hände und Nägel. 100 ml, ca. 28.–

116 Januar / Februar 2022


12

12 Cartier, „La Panthère“, duftet

nach Gardenien. 40 ml, ca. 36.–

Im Winter wird unsere Haut in Mitleidenschaft

gezogen. Trockene Luft und eisige Kälte setzen

ihr zu, zusätzlich das Waschen der Hände

gegen alle Erkältungsviren und schwups

verhalten sich die Hände wie Schmirgelpapier.

Dagegen helfen Handcremes, am besten über

Nacht eingecremt und mit Baumwollhandschuhen

versiegelt.

Januar / Februar 2022

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Shining

1

Uhren

J E W E L L E R Y G O O D S

2

Weil die märchenhafte Weihnachtszeit mit Glitzer, edler

Dekoration und strahlenden Lichterketten immer viel

zu kurz kommt, tragen wir funkelnde Begleiter ums

Handgelenk, die unseren Alltag auch noch nach den

Feiertagen mit Nachdruck verzaubern.

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1 Emporio Armani, „Gianni T-Bar“, ca. 460.– 2 Thomas Sabo, „Damenuhr

Bicolor“, ca. 509.– 3 Chopard, „Happy Sport“, ca. 36'817.– 4 Swarovski,

„Attract“, ca. 400.– 5 Piaget, „Limelight Gala“, ca. 40'800.– 6 Bulgari,

„Serpenti Seduttori“, ca. 43'550.– 7 Cartier, „Ballon Bleu De Cartier“,

ca. 40'900.– 8 Guess, „Gemini“, ca. 300.– 9 Jaeger LeCoultre, „Rendez-

Vous Night & Day“, ca. 14'400.– 10 IWC, „Da Vinci Automatic 36“,

ca. 39'900.– 11 Audemars Piguet, „Royal Oak Automatik“, ca. 56'100.–

12 Vacheron Constantin, „Égérie Automatikaufzug“, ca. 64'500.– 13 Hublot,

„Big Bang Sang Bleu II King Gold White Pavé“, ca. 62’900.–

118 Januar / Februar 2022


14

14 Chanel, „Boy Friend Tweed

Uhr“, ca. 35'150.–

Vor dem Papiergeld gab’s das Gold, aber das

von A nach B zu schleppen, war entsprechend

schwerfällig. Heute bezahlen wir lieber mit

Plastik über unsere Karte und schnallen dafür

unsere Kostbarkeiten ums Handgelenk.

Januar / Februar 2022

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Fan Club

1

Logo-Schmuck

J E W E L L E R Y G O O D S

2

Selbstbewusstsein ist bekanntlich das attraktivste

Accessoire. Mit diesen auffälligen Schmuckstücke

pumpen wir dieses gleich nochmals auf (oder zumindest

dasjenige der Designer), bevor wir uns auf den Weg

zur nächsten Party machen.

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1 Dolce & Gabbana, Ohrringe aus Perlmutt, Messing und Kristall, ca. 575.–

2 Burberry, Ring aus Messing, ca. 340.– 3 Eéra, „Chiara“, Ohrringe aus 18Kt

Weißgold mit Diamanten, ca. 1'569.– 4 Gcds, Ohrringe aus Messing mit

Kristallen, ca. 169.– 5 Gucci, Armband aus Metall, ca. 770.–

6 Off-White,

Ohrringe aus Messing, ca. 282.– 7 Oscar de la Renta, Creolen aus Zinn,

Messing, Stahl, Glas, Kristall und Gold, ca. 324.– 8 Balenciaga, „Toy

Cotton“, Armband aus Polyester, Messing und Baumwolle, ca. 474.–

9 Jw Anderson, Ohrringe aus vergoldetem Messing, ca. 270.–

10 Versace,

Armband aus Silber, ca. 2'578.– 11 Fendi, Armband aus Metall, ca. 340.–

12 Marc Jacobs, „The Medallion“, Ring aus Messing und Kristall, ca. 63.–

13 Max Mara, Ohrringe aus galvanisiertem Metall mit einer Perle, ca. 93.–

120 Januar / Februar 2022


14

14 Karl Lagerfeld, „K/LETTERS“,

Ohrringe aus Messing, ca. 104.–

Schon etwas protzig, das Ganze. In den

vergangenen Jahren haben Brands wie Gucci

oder Off-White der Label-Manie allerdings

nochmals einen Schub verpasst, sodass wir

jetzt stolz präsentieren, wessen Entwürfe wir

uns da um Handgelenk, Hals und Co. legen.

Oder wie in Karl Lagerfelds Fall: an die

Ohrläppchen hängen.

Januar / Februar 2022

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Strahlend

1

Die hellsten Galaxien

S T A R G O O D S

So hell, dass unsere Sonne daneben wie eine schwache

Glühbirne wirkt: Das sind die hellsten Galaxien, die der

Menschheit bekannt sind! Durch Gravitation gebunden,

werden Nebel, Sterne und weitere astronomische Objekte

zu Galaxien, die uns nicht nur den Atem rauben, sondern

auch die Sehkraft.

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1 Große Magellansche Wolke, lokale Gruppe, 0.9mvis 2 Kleine Magellansche

Wolke, lokale Gruppe, 2.8mvis 3 Andromedagalaxie, lokale Gruppe,

3.4mvis 4 Dreiecksnebel, lokale Gruppe, 5.7mvis 5 Bodes Galaxie, M81-

Gruppe, 6.9mvis 6 Centaurus A, M83-Gruppe, 7.0mvis 7 Sculptor-Galaxie,

Sculptor-Gruppe, 7.1mvis 8 Südliche Feuerrad-Galaxie, M83-Gruppe,

7.6mvis 9 Feuerrad-Galaxie, M101-Gruppe, 7.9mvis 10 Sombrerogalaxie,

M104-Gruppe, 8.3mvis 11 Zigarrengalaxie, M81-Gruppe, 8.4mvis 12 Whirlpool-Galaxie,

M51-Gruppe, 8.4mvis

mvis = scheinbare visuelle Helligkeit

122 Januar / Februar 2022


Januar / Februar 2022

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Meow

1

Katzen

Katzen gehören wohl zu den polarisierendsten Tieren

überhaupt: Vom Besitzer werden sie geliebt und vom

Nachbarn gehasst, da sie ständig in fremden Gärten ihr

Geschäft verrichten und gefühlt überall sind, nur nicht da,

wo sie hingehören. Wieso wir sie dennoch lieben?

Schauen Sie sich die süßen Tapser doch einfach an!

2

L I V I N G G O O D S

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1 Siamkatze, mittelgroß, cremefarbenes Fell mit teils dunkler Einfärbung,

typische tiefblaue und mandelförmige Augen, ca. 1'000.– 2 Perserkatze,

mittelgroß bis groß, langes Fell mit viel Unterwolle in Schwarz, Weiß,

Rot, Blau, Braun, Taubengrau oder Creme, zurückgesetzte Nase, ca. 900.–

3 Maine Coon, gehört zu den größten Katzenrassen, wasserabweisendes Fell

mit dichter Unterwolle und festem Deckhaar, ca. 800.– 4 Exotische Kurzhaarkatze,

mittelgroß bis groß, mit dichtem Fell in Weiß, Schwarz, Blau, Rot,

Creme, Schokolade oder Lilac, wie „Garfield“, ca. 750.– 5 Britisch Kurzhaar,

mittelgroß, kuscheliges, dichtes und kurzes Fell in Grau-Blau, Schwarz,

Lilac oder Fawn, wie die Grinsekatze bei „Alice im Wunderland“, ca. 900.–

6 Savannah Katze, groß, mit Tupfenzeichnung der Servals und Fellfärbung

in goldenem oder beigefarbenem Grundton, ab ca. 1'000.– 7 Kartäuser Katze,

mittelgroß, bläulich-glänzendes Fell und üppig im Wuchs, leuchtend

gelbe Augen, ca. 850.– 8 Ragdoll, groß, seidiger Pelz in Schwarz, Blau,

Lilac oder Schokolade, große, runde, leuchtend blaue Augen, ca. 1'500.–

9 Scottish Fold, mittelgroß, mittellanges, dichtes und flauschiges Fell in

nahezu allen Farben, nach vorne hängende Ohren, ab ca. 500.– 10 Munchkin,

mittelgroß bis groß, Kurzhaar- und Halblanghaarvariante mit plüschigem

Fell in allen erdenklichen Farben, auffällig kurze Beine, ab ca. 500.–

11 American Bobtail, klein bis mittelgroß, kurzes Fell in allen Farben,

ungewöhnlich kurzer Schwanz, ab ca. 600.– 12 Abessinierkatze, mittelgroß,

extrem feines und weiches Fell in Blau, Sorrel, Fawn oder Wildfarben,

große, mandelförmige Augen in Bernstein, Grün oder Hellblau, ab ca. 700.–

124 Januar / Februar 2022


13

13 Bengalkatze, mittelgroß bis

groß, edles, dichtes, kurzes bis

mittel langes Fell, auffällig „wilde“

Zeichnung mit horizontal angeordneten

Flecken, Rosetten und einem

helleren Bauch, ab ca. 1'500.–

Januar / Februar 2022

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Rose Trip

1

Die blumigsten Orte Europas

2

T R A V E L G O O D S

Sie hat uns im Griff, die dunkle Jahreszeit. Überall Eis

und Schnee, es sind düstere Zeiten, und wir lechzen nach

Hoffnung, nach neuen Abenteuern und freundlichen Orten

mit Blumen und Blüten und allem, was für Schönheit steht.

Bei uns gibt es sie bereits, die blühendsten Orte Europas,

pfannenfertig serviert für Ihre Bucket List.

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1 Blumeninsel Mainau, Konstanz, Deutschland; beste Reisezeit: Ende März/

Anfang April 2 Carpet Gardens, Eastbourne, UK; April bis September

3 Roehampton University, London, UK; April bis Juli 4 Felder der Alaska-Lupine,

Island; Juni 5 Rapsfelder, Zug, Schweiz; April bis Mai 6 Haus & Garten

Claude Monet, Giverny, Frankreich; Frühling und Sommer 7 Herrenhäuer

Gärten, Hannover, Deutschland; April bis Oktober 8 Keukenhof, Lisse, Niederlande;

Mitte April 9 Heerstraße, Bonn, Deutschland; März bis April

10 Lüneburger Heide, Niedersachsen, Deutschland; Anfang August bis

Anfang September 11 Park Rosenhöhe, Darmstadt, Deutschland; Juni bis

November

Quelle: Travelcircus

126 Januar / Februar 2022


T R A V E L G O O D S

1

Schotterhorn

Die teuersten Berge

Das Kraxeln auf einen Tausender kostet uns nicht nur

Schweiß, sondern ordentlich Kleingeld. Zum Beispiel

für die passende Ausrüstung und viel mehr noch für

Bewilligungen – schließlich kann sich nicht jeder dahergelaufene

Möchtegern-Bergsteiger an einem der Gipfel

versuchen, deren Namen für Ohs und Ahs sorgen.

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1 Mount Everest, in Nepal, ca. 8'849 Meter hoch, ca. 77'747.– 2 Mount

Vinson, in der Antarktika, 4'897 Meter hoch, ca. 43'085.– 3 Cho Oyu, in Tibet,

8'201 Meter hoch, ca. 31'149.– 4 Puncak Jaya, in Indonesien, 4'884

Meter hoch, ca. 25'369.– 5 Denali, in den Vereinigten Staaten, 6'190 Meter

hoch, ca. 1'170.– 6 Monte San Lorenzo, in Argentinien, 3'706 Meter hoch,

ca. 8'406.– 7 Mera Peak, in Nepal, 6'479 Meter hoch, ca. 8'318.– 8 Eiger,

in der Schweiz, 3'970 Meter hoch, ca. 7'821.– 9 Aconcagua, in Argentinien,

6'962 Meter hoch, ca. 7'759.– 10 Matterhorn, in der Schweiz, 4'478 Meter

hoch, ca. 7'590.–

Januar / Februar 2022

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EVENTS

(Win)fluencer

4.11., Swiss Infl uencer Award (SIA), Kaufl euten Klub Zürich

Text: Simona Bieri - Fotos: Bruce Yim

Am 4. November war es endlich wieder soweit! Der Swiss Influencer Award (SIA) ging

im Zürcher Kaufleuten Klub in die zweite Runde. Rund 800 Gäste, bekannte Gesichter

und mittendrin die Stars der Stunde: unsere liebsten Influencer, allesamt kreative Köpfe,

die in den Kategorien Lifestyle, Entertainment, Food und Co. ihre Preise abgeräumt

haben. Neben der Crème de la Crème der Schweizer Influencer-Szene hatten auch

Newcomer die Chance, am großen Swiss Influencer Award teilzunehmen und auf der

Bühne des Kaufleuten in Zürich zu brillieren – ein echtes Highlight in der Branche, das

die talentierten Content Creators im würdigen festlichen Rahmen ehrt und den Stars

von Morgen die Tür zur aufregenden Medienwelt öffnet.

Highlights: What a location!

Fazit: Die Schweizer Influencer-Szene kann sich sehen lassen.

Ex-Miss Schweiz WHITNEY

TOYLOY mit ihren Schwestern

MATHILDA und AVA: Das Posen

vor der Kamera hat sie seit

ihrem Sieg 2008 definitiv

nicht verlernt.

Die Gewinnerinnen und Gewinner: BRIAN HAVARIE

(@briann), MARION REBER (@itsmarionreber), LARISA

TOPALO (@larisa_topalo), MIMOZA LEKAJ (@mimoza),

CRISTINA GHEICEANU (@cristinagheiceanu), ADRIAN VOGT

(@aditotoro), KRIS GRIPPO (@kris8an), OLUYOMI SCHERRER

(@thispronto) und SEBASTIAN BÜRGIN (@baschireal).

Drinks, gute

Laune, repeat!

Hut ab: Die beiden Bachelor PATRIC HAZIRI

und ERKAN AKYOL haben das Performen vor

der Kamera einfach im Blut.

So freut sich

ein Gewinner:

KRIS GRIPPO

(@kris8an).

Das Make-up

so makellos

wie wir es von

BRIAN HAVARIE

(@briann)

gewohnt sind.

128 Januar / Februar 2022


Let’s Party!

Ein hübsches Paar:

Ex-Bachelor JANOSCH

NIETLISPACH mit

Freundin ALINA.

SERAP YAVUZ is too

busy looking good,

call again later.

Mitinhaber

des Swiss

Influencer

Awards

ANDY MEILI

mit VALÉRIE

ANDREY und

CAROLINE

CORDIER

(Frédérique

Constant).

Weg frei für

Newcomer

Gewinnerin &

Durchstarterin

MARION REBER

(@itsmarionreber)!

NIVES ARRIGONI

hat sich in Schale

geschmissen.

Mit stolzem

Lächeln im Gesicht

und Award in der

Hand: MIMOZA

LEKAJ (@mimoza).

Auch die

Gäste zeigen

sich von ihrer

Schokoladenseite.

SIA-Mitgründer und FACES-Inhaber

PATRICK PIERAZZOLI und STEFAN BERGER.

Nicht nur farblich

aufeinander abgestimmt:

SARA LEUTENEGGER mit

BFF STEVEN EPPRECHT.

Der Award steht

dir, SEBASTIAN

BÜRGIN AKA BASCHI

(@baschireal)!

Januar / Februar 2022

129


LAST FACTS

AIDS

In den 80ern greift es um sich wie Aerobic-Videos und Vokuhila-

Frisuren, das Virus, das bis heute 35 Millionen Menschen auf dem

Gewissen hat. Während VHS-Trainings nach und nach verschwinden,

wird die schönste Nebensache der Welt wegen des HI-Virus’ zur

Todesfalle – zumindest für die, die sich nicht richtig schützen. Modedesigner

Halston, Queen-Stimme Freddie Mercury oder Künstler

Keith Haring sind die prominenten Warnschilder, die der Immunschwächekrankheit

zum Opfer fallen. Die Jahre vergehen, die

Forschung reift, AIDS wird vom zwingenden Todesurteil zur

nervigen Krankheit und der 1. Dezember zum Welt-Aids-Tag, dem

Tag der Kondome und des Gedenkens.

In den 1980er Jahren

glich die Diagnose

einem Todesurteil, da

die Ansteckung mit HIV

auch zum Ausbruch von

AIDS führte. Heutzutage

ist HIV zwar immer

noch nicht heilbar, aber

mit Medikamenten

behandelbar. Momentan

leben ungefähr 38

Millionen Menschen mit

einer HIV-Infektion. Von

diesen erhalten rund zwei

Drittel der Betroffenen

Medikamente, während

ein Drittel ohne diese

Hilfe leben muss.

1981 tauchten in den

USA die ersten Fälle

von Patienten mit

einer mysteriösen

Immunschwäche auf, die

in der Homosexuellen-

Szene schnell epidemische

Ausmaße annahm. 1985

war AIDS dann in der

Mitte der Gesellschaft

angekommen, als Rock

Hudson an der Krankheit

verstarb und fast

gleichzeitig der 13-jährige

Ryan White Schlagzeilen

machte, der sich bei

seinen täglich benötigten

Bluttransfusionen

infizierte (und 1990

verstarb).

Das

einzige

Mittel,

das vor Ansteckung

schützt: Kondome. HIV

wird mittels infektiöser

Körperflüssigkeiten

übertragen. Das wären

zum Beispiel Sperma,

Blut, Scheidensekret und

Muttermilch.

35 Millionen

Es wird besser: 2020

fielen 680'000 Menschen

HIV zum Opfer. Zum

Vergleich: 2010 waren

es noch 1.3 Millionen

Menschen. Trotzdem:

Seit Beginn der Epidemie

starben 35 Millionen

Menschen an AIDS.

Schon

wenige

Tage nach

der Ansteckung

mit HIV können

die ersten Symptome

auftreten. Kopfschmerzen,

Halsschmerzen, Fieber

und geschwollene

Lymphknoten zählen zu

den frühen Symptomen.

Ein typisches Zeichen

ist ein charakteristischer

Hautausschlag am Rumpf.

Die UNICEF geht davon

aus, dass 2018 jede Stunde

13 Kinder und Jugendliche

an den Folgen von AIDS

gestorben sind. Weltweit

haben nur 54 % der

infizierten Kinder unter 15

Jahren eine Behandlung

mit Medikamenten

erhalten.

Der Schweizer

Comiczeichner Derib

(Claude de Ribaupierre)

schuf mit „Jo“ den

ersten Comic zum

Thema AIDS. Das 1991

erschienene Werk wurde

in den 1990er Jahren in

der ganzen Schweiz im

Französischunterricht

verwendet.

1959

Die älteste

Blutprobe,

die nachgewiesenermaßen

HIV-Antikörper

enthält, wurde 1959

im Kongo von einem

erwachsenen Mann

genommen. In alten

Paraffin-DNA-Proben

konnten bei einer im

Kongo gestorbenen

Frau (1960), einem

amerikanischen

Jugendlichen (1969) und

einem norwegischen

Matrosen (1976) HIV-

Gene gefunden werden.

Der 1. Dezember ist der

Welt-AIDS-Tag. Im Jahr

1990 wurde aus Protest

gegen die Diskriminierung

von HIV-Infizierten auf

der AIDS-Konferenz in

San Francisco das

Red Ribbon, ein rotes

Armband, etabliert.

Ein Jahr später wurde

die Rote Schleife

international

zum Symbol

für den Kampf

gegen AIDS und für

die Solidarität mit den

Betroffenen.

1993 fand in Wien der

erste Life Ball statt. Der

Event von Gery Keszler

wurde zur größten

Benefiz-Veranstaltung

für HIV-Infizierte und

an AIDS erkrankten

Menschen und wurde bis

2019 veranstaltet.

Am 23. November 1991

unterrichtete Freddie

Mercury die Öffentlichkeit

in einer schriftlichen

Erklärung, dass er an

AIDS erkrankt sei.

Am nächsten Tag

fiel er in ein Koma

und starb am selben

Abend 45-jährig in

seinem Haus

in London.

130


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