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02 2022 WINTER € 4.90
STATE
OF
THE
PLANET
M O V E
...und Britney ist frei.
JAN/FEB 2022
People
10 Contributors
24 Joaquin Phoenix
26 Eyes on Influencers
86 Jordi Fernandez
88 Arnaud Zannier
PUNK IS DEAD
Patrick Pierazzoli, Chefredakteur
Richtiger Punk war nie mein Ding. Immer eine Spur zu schmuddelig und abgefuckt für
meinen Geschmack. Aber der Style hatte was, und er ließ sich verkaufen. Und wo ein Markt
ist, da ist Geld, und so wurde Punk zum Business und kam – frisch gewaschen und gebügelt –
im Mainstream an. Also auch bei mir. Boots von Dr. Martens sind eine der Ikonen, die ich mir
wünsche. Aber bitte nicht die hohen Springerstiefel, die sehen lächerlich aus. Die verleihen
jedem eine clowneske Note, egal ob Punk, Hooligan oder Fashionista. Nein, meine Wahl
fällt auf den Chelsea Boot, den Shinsuke Takizawa des japanischen Labels Neighborhood für
Dr. Martens entworfen hat. Designt von den Streetwear-Freaks in den Hinterhöfen des Harajuku-Viertels
in Tokyo, aber handgefertigt in den heiligen Produktionshallen von Dr. Martens
in Wollaston... das ist nicht nur ein perfekter Schuh, sondern auch Storytelling nach meinem
Geschmack. Ein paar siebgedruckte Designerfarbflecken auf dem berühmten Glattleder sind
genau meine Vorstellung von Punk.
4 Januar / Februar 2022
Gut für
das Haar.
Gut für
die Erde.
Clean Beauty von PAUL MITCHELL® ist für alle, denen Nachhaltigkeit und natürliche Inhaltsstoffe
am Herzen liegen. Clean Beauty basiert auf einer veganen Rezeptur, enthält organische
Pflanzenextrakte und nutzt Bioplastik für die Verpackung. Die tierversuchsfreien Produkte
enthalten alles, was Du von guter Haarpflege erwartest, und verzichten auf das, was Du nicht
brauchst – zum Beispiel Parabene, Sulfate, Gluten, austrocknende Alkohole und Mineralöl.
JAN/FEB 2022
Style
12 The Look Man
14 The Look Woman
16 The Look Beauty
18 Print is King
20 Short Trip
22 Gute Gründe
28 Eat & Drink Shortcuts
29 Travel Shortcuts
30 Beauty Shortcuts
32 Fashion Shortcuts
92 Resort Report
96 Style-O-Meter
105 The Goods
SIT-IN
Marina Warth, Stv. Chefredakteurin
Die einen leisten sich eine Uhr oder die Designer-Handtasche, ich mir ein Sofa. Meine Couch
ist eine Investition, ein Teil für die Ewigkeit und ein Ort zum Liegen und Leben. Manchmal
setze ich mich allerdings auf den Boden, wiege auf dem Teppich, lese oder scrolle und tue
das so lange, bis ich es nicht mehr aushalte und mir mein plattgesessener Hintern mitteilt,
dass ich mir gefälligst ein Kissen nehmen soll. Nun, wenn ich eines gelernt habe, dann,
dass man auf seinen Körper hören muss – das gilt für Erkältungsanzeichen und Müdigkeit
genauso wie für die schmerzenden vier Buchstaben. Wie praktisch, hat Tanja Bernold für
ihr Label ZAHA gerade ein Sitzkissen lanciert (839.– über zaha.online), aus Leder, so wie
ich das mag, in Schwarz natürlich und für alle anderen auch in Karamell. Dem Japanischen
nachempfunden, mutet das 55 mal 70 Zentimeter große Teil aus natürlich gegerbt und
gefärbtem Leder mit einem Kern aus Schweizer Schurwolle an wie ein kleines Kunstwerk.
Eines für die Ewigkeit.
6 Januar / Februar 2022
NEUER DS 4
AUS TECHNIK WIRD
RAFFINESSE.
AUCH ERHÄLTLICH ALS PLUG-IN HYBRID.
• DS Matrix LED Vision
• 21"-Head-up-Display auf Windschutzscheibe
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01 2022 WINTER CHF 5.50
...und Britney ist frei.
JAN/FEB 2022
AUFGEWECKT UND ABGEDECKT
Alisa Schmid, Key Account Manager
Stories
34 Editorial:
The old school
fashion movement
46 Book Story: Die Stadt
der bunten Flüsse
58 Editorial:
The fashion archive
70 Book Story:
Generation left alone
76 Editorial:
The new wool
movement
130 Last Facts: AIDS
Früher war alles besser? Nicht ganz, denn dank der Beauty-Industrie
können wir heutzutage die Löffel für das verwenden, wofür sie gemacht sind;
nämlich zum Essen. In unserer Generation findet man kaum noch Löffel
im Kühlschrank, um damit die müden Augen aufzuwecken – wir decken ab.
Dafür verwenden wir Concealer und Highlighter – oder noch besser, ein
Kombi-Produkt wie den Touche Éclat von YSL (ca. 38.–). Ein Klassiker, den
Stars, Make-up-Artists und Normalos wie ich gleichermaßen lieben und
täglich benutzen. Dieser magische Stift lässt Augenringe verschwinden und
zaubert mir stattdessen einen Glow ins Gesicht, als hätte ich gerade die
beste Gesichtsbehandlung meines Lebens hinter mir. Damit kann die Party
gerne ein wenig länger dauern, denn Schönheitsschlaf wird zuweilen auch
mal überbewertet...
IMPRESSUM
Herausgeber
Stefan Berger – berger@faces.ch
Patrick Pierazzoli – pierazzoli@faces.ch
Chefredakteur
Patrick Pierazzoli
Creative Consultants
Florian Ribisch
Alex Wiederin
Stv. Chefredakteurin
Marina Warth – marina@faces.ch
Grafi kleitung
Meret Mooser – grafik@faces.ch
Redaktion
FACES
Bertastrasse 1
CH-8003 Zürich
Tel. +41 43 322 05 23
redaktion@faces.ch
Redaktion
Simona Bieri
Lara Meroni
Design/Layout
Irena Srdanović
Melinda Tran
Autoren
Simona Bieri, Ronja Ebeling, Marco Rüegg,
Jan Stremmel, Marina Warth
Fotos & Illustrationen
Affonso Gavinha, Heidi Rondak,
Patrick Walter, pa picture alliance (dpa),
IMAXtree
Verlag
Fairlane Consulting GmbH
Bertastrasse 1
CH-8003 Zürich
Anzeigen Schweiz und
international
Tel. +41 43 322 05 37
Mirco Ludolini – ludolini@faces.ch
Alisa Schmid – schmid@faces.ch
Anzeigen & Kooperationen Deutschland
FACES Deutschland
Straßburger Straße 6D
D-10405 Berlin
Tel. (0)30 552 02 383
Director: Julia Gelau – julia@faces.ch
Abonnementspreise
FACES erscheint 10 Mal im Jahr.
Einzelverkaufspreis CHF 5.50 / € 4.90
Jahresabo CHF 55.– / € 49.–
© Copyright 2022 Fairlane Consulting GmbH
Der FACES-Schriftzug/-Stern sind
eingetragene Markenzeichen der Fairlane
Consulting GmbH und dürfen nicht ohne
deren Zustimmung verwendet werden.
Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit
schriftlicher Genehmigung des Verlags.
STATE
OF
THE
PLANET
M O V E
COVER
Photography: Heidi Rondak
Styling: Hercules Terres
Hair & Make-up: Rebecca Schmitz
Model: Sherryla
Anzug von Dawid Tomaszewski. Shirt
von Jil Sander. Stiefel von Christian Dior.
Ohrringe von Bergerson.
8 Januar / Februar 2022
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WIR FEIERN DAS
Zusammensein
© 2021 Pandora Schweiz AG | Brenden 39 | 9050 Appenzell
Dieses Weihnachtsfest dreht sich mehr denn je darum,
seine Liebsten wiederzu sehen, gemeinsame Momente
zu würdigen und ganz besondere Geschenke zu wählen,
die für eine starke Verbindung stehen.
Zum Fest der Liebe bietet Pandora Schmuckstücke mit
einem besonderen und liebevollen Twist: per Hand gesetzte
Schmuck steine und Emaille symbolisieren die Magie der
Feiertage, geprägt von schönen Erinnerungen und dem
Spirit des Zusammen seins, das wir alle so sehr zelebrieren
wollen. Mond- und Sternen symbole lassen uns dem Himmel
ein wenig näher kommen und bilden einen Glanzpunkt in
jeder persönlichen Geschichte – ob als Geschenk an sich
selber oder jemanden, der das Leben erhellt.
Für das besondere Funkeln
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wie dem doppelten Sterne
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Sternenform, der Pavé
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vom Himmel und strahlst
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*Keine freie Auswahl innerhalb des Preissegments. Angebot ist nicht mit anderen Aktionen oder Rabatten kombinierbar.
Gültig vom 28. Oktober 2021 bis 05. Januar 2022. Solange der Vorrat reicht.
Lasse Dich noch
mehr inspirieren
CONTRIBUTORS
Sei immer offen für Neues. Ein Spruch, den sich Affonso Gavinha hinter die Ohren
geschrieben hat. In München als Sohn einer brasilianischen Künstlerin und eines
deutschen Geschäftsmannes aufgewachsen, gilt Gavinhas Interesse schnell der Welt und
ihren Menschen, Orten, Kunst und schließlich der Mode, die allerdings ohne ihre Gesichter
nicht bestehen würde. Paula ist so ein Gesicht, von Affonso Gavinha entdeckt und von ihm
im Editorial „The new wool movement“ in Szene gesetzt.
Augenzwinkern kommt in der Mode viel zu kurz. Deshalb kombiniert Jacqueline Abrahams
im Editorial „The new wool movement“ wie selbstverständlich die Pappmasken ihrer
Tochter mit Designerteilen und Holzobjekten eines Künstlerfreundes. Brüche machen
Mode erst spannend, genauso wie die Symbiose unterschiedlicher Kulturen, die der Jamaikanerin
genauso am Herzen liegt wie Kunst. Diese Sicht auf die Welt in all ihren Facetten
kommt nicht von ungefähr, ist Abrahams doch zwischen Kingston und München
aufgewachsen und hat später in New York gelebt, dem Schmelztiegel der Kulturen.
Nicht nur realisiert Heidi Rondak
eigene Editorials wie zuletzt „The old school fashion
movement“, sie bringt als Dozentin für Fotografie auch junge Wilde auf den richtigen Weg.
Die Berliner Fotografin und Regisseurin lässt sich von Orten inspirieren und den Menschen,
die sie vor ihre Kamera holt. Bei all der Technik, dem Licht, den Farbakzenten und dem
Gespür fürs perfekte Bild kommt bei Rondak der Spaß nie zu kurz. Auf ihren Sets wird
getanzt und gesungen und so die Stimmung auf Disco-Level gehoben.
Während die einen im Sessel sitzen und auf die Leinwand starren, sorgen andere
dafür, dass es dort überhaupt was zu sehen gibt. Hercules Terres
ist so eines
dieser Heinzelmännchen, hat als Make-up-Artist beim Film begonnen und sich
bis zur Art Direction hochgearbeitet. Für unser Editorial „The old school fashion
movement“ hat der in Berlin lebende Brasilianer das Styling übernommen und hinter den
Kulissen für gute Laune gesorgt.
Es braucht nicht viel, um Claudia Huber zum Lachen zu bringen. Das ist eine schöne
Eigenschaft, lockert die Tirolerin, die in Berlin lebt, doch damit jede noch so hitzige
Situation auf. Und dass es dazu bei Mode-Produktionen schon ab und zu mal kommen
kann, weiß Huber genau. Früher hat sie als Coloristin Haare gestylt, heute ist die Mode
ihr Metier. Kürzlich hat Claudia Huber ihr Können während des Shootings des Editorials
„The fashion archive“ unter Beweis gestellt, für das sie tief in ihrem Fundus nach Secondhand-Schätzen
gekramt hat.
Apokalyptische Zeiten. So beschreibt Patrick Walter, was um uns rum gerade abgeht.
Der Fotograf unseres Editorials „The fashion archive“ meint das allerdings längst nicht
pessimistisch, sondern schätzt die Stimmung, die ihm erscheint wie eine leergewischte
Wandtafel. Alles neu, alles auf Anfang. Die Corona-Krise hat Walter zu zwei Projekten
inspiriert, für die er einerseits Menschen portraitiert und andererseits Mode avantgardistisch
in Szene setzt.
10 Januar / Februar 2022
LANDQUARTFASHIONOUTLET.CH
STIL- UND STIMMUNGSVOLL
IN DIE WEIHNACHTSZEIT DANK ÜBER
160 FASHION MARKEN
ZU ATTRAKTIVEN PREISEN
THE
LOOK
MAN
DAS GEFÄLLT UNS AN IHM
Old Shatterhand
Die Januar-Kälte macht sich in ihm breit, und er klammert
sich fester an das dampfende Getränk in seinen Händen.
Durch die dicken Wildleder-Handschuhe spürt er die
Wärme, die sich langsam zu seiner Haut durchkämpft.
Als der junge Mann einen Schluck trinken will, tropft die
klebrige Substanz auf seinen langen Ledermantel, der
ihn durch das Shearling-Futter warm hält. Locker wischt
er die Tropfen weg und spaziert entspannt durch den
verlassenen Park. Seine Wildleder-Stiefel lassen die
graue Matsche bei jedem Schritt aufspritzen, sodass
sich der Schnee an der braunen Cordhose festsetzt. Das
bekümmert ihn nur wenig, sodass er noch stundenlang
die Winterruhe zwischen den schneebedeckten Bäumen
genießen wird.
1
Cord ist der Stoff der
Stunde, den wir uns jetzt
um den Leib legen wie
ein paar Extra-Pfunde zur
Weihnachtszeit.
Tod’s
3
2
Wooyoungmi
4
5
6
7
8
9
1 Fendi, Sonnenbrille aus
Acetat, ca. 275.– 2 Octobre
Éditions, „Charlie“, Hemd
aus Baumwolle, ca. 110.–
3 Jacquemus, Hose aus
Polyester und Baumwolle,
ca. 601.– 4 Mario Portolano,
Handschuhe aus Wildleder,
ca. 163.– 5 Michael Kors, Logo
Rucksack aus Leder, ca. 329.–
6 Dsquared2, Gürtel aus
Leder mit Messingschnalle,
ca. 248.– 7 Bally, Mantel
aus Lammfell, ca. 4'970.–
8 Mr P., „Andrew“, Stiefel aus
Wildleder, ca. 353.– 9 Zenith,
„Chronomaster Original“,
Armbanduhr aus Edelstahl mit
Lederarmband, ca. 7'636.–
12 Januar / Februar 2022
WENN MAN
DAVON
TRÄUMEN
KANN,
KANN MAN
ES AUCH
KAUFEN.
150 SHOPS &
RESTAURANTS
Montag bis Samstag,
immer von 9 bis 20 Uhr
shoppitivoli.ch
THE
DAS GEFÄLLT UNS AN IHR
Ritter
LOOK
WOMAN
Selbst unter Tausenden würde sie die gesamte Aufmerksamkeit
auf sich ziehen: Die groß gewachsene Frau in
Silber funkelt mit den zahlreichen Sternen am Himmel
um die Wette und verlässt das Kampffeld als klare
Siegerin. Mit den von Kristallen besetzten Schuhen setzt
sie große Schritte und fixiert scharf ihr Ziel mit den dunkel
geschminkten Augen. Das schlichte Kleid sitzt wie
angegossen: So schreitet die junge Frau durch das
Menschenmeer und findet ihren Platz auf der Bühne. Sie
braucht nicht mehr, als ihre Hand zu heben, und schon
verstummen sie: Die Menge blickt ehrfürchtig zu ihr auf,
während sie ihre zahlreichen Gäste begrüßt.
3
1
2
4
An Pailletten,
Glitzer und
Konsorten
kommen wir
gerade nicht
vorbei. Mehr
ist mehr, so
einfach ist das.
5
7
6
Balenciaga
8
Rokh
1 Swarovski, „Millenia“,
Armband mit Rhodium
beschichtet und mit Kristallen,
ca. 242.– 2 Diesel, Kleid aus
Leinen, ca. 324.– 3 Saint
Laurent, Bralette aus Messing
und Glas, ca. 2'516.– 4
Dsquared2, „Holiday on Ice“,
Baseball-Cap aus Baumwolle,
ca. 534.– 5 Moncler Genius,
„Moncler 1952“, Pullover
aus Wollmischung, ca. 632.–
6 Karl Lagerfeld, „K/SIGNA-
TURE“, Schultertasche aus
recyceltem Nylon, ca. 257.–
7 René Caovilla, Sandalen
aus Leder, Strass und Perlen,
ca. 1'173.– 8 Viu, „The
Sprint“, Sonnenbrille aus dem
3D-Drucker aus Polyamidstaub
und Edelstahl, ca. 237.–
14 Januar / Februar 2022
THE
LOOK
BEAUTY
1 Hermès, „Poudre D’Orfèvre “,
Puder für strahlende Haut,
ca. 94.– 2 Charlotte Tilbury,
Full Fat Lashes in „Glossy
Black“, 5-in-1-Mascara.
8 ml, ca. 31.– 3 Kahina Giving
Beauty, „Prickly Pear Seed Oil
Rollerball“, Augenpflege mit
Birnen-Samen-Öl. 5 ml,
ca. 52.– (niche-beauty.com)
4 Thomas Sabo, „Royalty
Stern“, Ohrringe aus
Sterlingsilber, ca. 198.–
5 Diptyque, „Do Son“,
limitiertes Eau de Parfum
mit würzigen Nuancen der
Tuberose, Jasmin und
Orangenblüten. 75 ml,
ca. 170.– 6 Chanel, „Les 4
Ombres N°5“, Lidschattenpalette,
ca. 77.– 7 Bare
Minerals, Original Liquid
Mineral Foundation in „Warm
Deep“, Foundation mit 20 LSF.
30 ml, ca. 41.– 8 Nailberry,
„Stardust“, Nagellack mit
langer Haltbarkeit und hoher
Farbintensität. 15 ml, ca. 24.–
9 Aésop, „Resurrection
Aromatique Hand Balm“,
Handcreme mit pflanzlichen
Wirkstoffen. 75 ml, ca. 30.–
NOCH SCHÖNER
Frozen
Eisiger Wind fegt über die
schneebedeckten Straßen
und lässt sie erschaudern.
Ihr Blick ist zielstrebig,
beinahe starr und wird von
tiefschwarzer Mascara
und kohlartigem Lidschatten
begleitet. Federleichte
Foundation und metallfarbenes
Puder verleihen
ihr einen samtigen Teint,
während ihre in Glitzer
getauchten Nägel mit dem
funkelnden Schnee unter
ihren Stiefeln förmlich
verschmelzen. Ihre Ohrringe
wippen sanft und
klirren durch die eisige
Nacht, während sie festen
Schrittes nach Hause eilt,
wo knisterndes Kaminfeuer
auf sie wartet.
3
2
Panda-Augen bei
Christian Dior.
4
9
1
5
7
16
Amber Heard
macht mit viel
Kajal einen auf
Cool Cat.
6
8
PRINT
IS
KING
Text: Marina Warth
Lesbians
Liebe ist universell.
Und wen wir lieben,
suchen wir uns nicht
aus, da spielt das Herz
mit, das Samba tanzt,
wenn sie oder er uns
begegnet, die Person,
für die wir jede Grenze
überwinden, koste es,
was es wolle. In
Johannesburg ist der
Preis hoch: das eigene
Leben. Denn hier werden
lesbische Frauen verfolgt,
vergewaltigt, ermordet –
Hassverbrechen, für
die die Täter zu oft
davonkommen. Elisabeth
Real lebt in Afrika und
hält für The Lesbian Lives
Project die Geschichten
homosexueller Frauen
fest. Entstanden ist da
Buch „When You Come
Back, I Might Be
Dead“, dessen Titel
verrät, welcher Gefahr
offen zu ihrer Liebe
bekennende Frauen
hier ausgesetzt sind.
Es ist bereits das zweite
Werk, das Real im
Rahmen ihres Projekts
publiziert, aber bestimmt
nicht das Letzte. Elisabeth
Real, The Lesbian Lives
Project, „When You Come
Back, I Might Be Dead“,
432 Seiten, 65.–,
lesbianlivesproject.com
18 Januar / Februar 2022
Swiss Pro
24. 95
statt 68.− für immer *
CHF
*Gültig vom 30.11. bis 20.12.2021 bei Neuabschluss von Wingo Swiss Pro (CHF 24.95.–/Monat statt 68.–). Der Rabatt von CHF 38.05 wird lebenslang pro Monat auf der Rechnung gutgeschrieben.
Exklusiv Aktivierungsgebühr von CHF 40.–. Alle Details auf mobilezone.ch.
SHORT
TRIP
Im Large Kiosk ist
Print noch King.
Eine Aussicht
zum Verlieben.
JETZT SIND WIR IN...
Genf
Und es kommt doch
auf die Größe an,
jedenfalls, was Orte
anbelangt, denn diese
Mischung aus Stadt
und Dorf ist genau die,
die uns so zufrieden
lächeln lässt wie ein
Baby an Mutters Brust.
Genf hat alles, den
großen Luxus und
das internationale
Flair, Kulturen, die
voneinander lernen,
die Nähe zu den
Alpen und zu den
Metropolen dieser
Welt wie auch dieses
Schmunzeln, das jedem
im Gesicht hängt, der
die Schweizer Stadt im
Westen sein Zuhause
nennt. Romain ist
einer dieser Menschen,
die Genf ins Herzen
geschlossen haben und
die seine versteckten
Juwelen kennt, die
er uns diesen Monat
übermittelt, Schwarz
auf Weiß und so
sympathisch, dass wir
kaum anders können,
als uns sofort auf den
Weg zu machen.
Dornröschen wäre
neidisch auf die
Betten im 9Hotel.
Wohnen
Das kürzlich eröffnete
Hotel Citizen M liegt
quasi im Bermuda-Dreieck
zwischen Genfersee,
Altstadt und den größten
Shopping-Straßen und ist
nicht zuletzt deshalb eine
gute Übernachtungsmöglichkeit.
Rund ums 9Hotel
steppt der Bär, liegt dieses
doch im Quartier Paquis,
einem der lautesten Genfs.
Airbnb funktioniert in
Genf ebenfalls besonders
gut, und wer aufs heimische
Feeling nicht verzichten
will, es aber professioneller
mag, der steigt in
einem der Apartments von
Visionapartments ab.
Essen
Mit Kaffee und Croissant
startet man im Café
Ein Ausflug in
die Weinberge
gefällig?
Remord im Plainpalais in
den Tag, einer der ältesten
Brasserien der Stadt. Am
Wochenende holt man sich
einen Bagel im Three
Kids und genießt diesen
im Parc des Bastions,
während man Schachspielern
zusieht. Zum
gemütlichen Lunch
geht’s ab ins Susuru
Ramen, wo die Suppe
auch bei schlechtem
Wetter schmeckt, und das
Tagesgericht im Bains
des Paquis ist immer eine
sichere Option. Auf ein
abendliches Bier geht’s
mit dem Boot Mouette
zum 2021 neu eröffneten
Restaurant de la Plage,
dessen Karte munter
lokale Produkte stapelt.
Donnerstags trifft man
sich am Marché des
Ramen wie im
fernen Osten serviert
Susuru Ramen.
Grottes, trinkt Craft Beer
und mampft sich durch
eine Käseplatte.
Shopping
Bei Monsieur Alain in
Plainpalais gibt’s das, was
coole Männer täglich
tragen wollen, die
weibliche Alternative
heißt Beau Travail und
befindet sich im Quartier
Les Augustins. Im
Bankenviertel neu
eröffnet, hat der Bongo
Joe record shop, der die
krasseste Vinyl-Sammlung
sein eigen nennt, die Genf
je gesehen hat. Den Wert
von Büchern schätzt man
im Large Kiosk, wo man
stundenlang durch die
Regale schlendern und
durch die hübschen
Fotobücher und Reiseführer
schmökern möchte.
Küchenkram und Deko
gibt’s bei Grain de sel,
dessen Sortiment selbst für
den etwas bereit hält, der
verzweifelt nach einem
guten Geburtstagsgeschenk
sucht.
Quartiere
Die neue Food-Szene trifft
sich im Quartier Paquis,
Old Carouge ist für seine
charmanten Boutiquen
und den abendlichen
Markt bekannt, der jeden
Donnerstag stattfindet und
Romain
ist Produzent eines
natürlichen Schweizer
Soft Drinks.
liebt gutes Essen und
guten Wein.
hasst schlechtes Essen
und schlechten Wein.
supernaturalclub.ch
Hungrige aus
der ganzen
Stadt anlockt.
Mittwoch
und Samstag
wird auf dem
Flohmarkt
im Viertel
Plainpalais
gefeilscht,
was das
Zeug hält.
Must-do
Vom Stadtzentrum aus
paddelt man die Rhone
entlang oder unternimmt
denselben Ausflug auf
dem Fahrrad, das einen
raus aus der Stadt und
aufs Land führt, wo in
einem der zahlreichen
Weinberge garantiert eine
Weinverkostung auf
einen wartet.
Events
Imany
23.02.
Imanys Samtstimme trifft
auf zarte Cello-Klänge.
Alle Adressen gibt’s auf faces.ch
20 Januar / Februar 2022
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BASEL BERLIN FRANKFURT LAUSANNE LUZERN VEVEY WIEN WARSCHAU ZUG ZÜRICH
GUTE
GRÜNDE
Text: Marco Rüegg
...für und gegen den
öffentlichen Verkehr
für
1.
Möglich, dass die
Autobahn zuweilen
schneller von A nach
B führt als sieben Mal
Umsteigen. Aber bis in
B alle Einbahnstraßen
umfahren und ein
Parkplatz klargemacht
ist...
2.
Bei einem Arbeitsweg von
25 Kilometern vermeiden
Bus und Bahn gegenüber
dem PKW pro Jahr und
Person 320 kg CO2-
Ausstoß. Da jubelt die
Greta in uns!
3.
Klimafreundlich ans Ziel –
und erst noch klimasicher:
Während Radfahrer nasse
Füße kriegen, bleiben die
Socken der Straßenbähnler
trotz Wolkenbruch im
Trockenen.
4.
Laptop auf die Knie,
Prüfungsstoff büffeln,
Zeitung lesen oder mit
Blick aus dem Fenster die
Seele baumeln lassen –
Pendlerzeit ist Quality
Time.
5.
Es soll schon vor dem
Traualtar geendet haben,
was mit „Ist dieser Platz
noch frei?“ begann.
Wie schnell wird eine Fahrt im öV zum Abenteuer-Parcours…
gegen
1.
Morgenmuffel, saure
Fratzen, Smartphone-
Zombies, ein Cocktail
aus Pupsern und
Billig-Aftershave:
Die Geisterbahn wirkt
idyllisch, verglichen mit
der Bahn zur Rush-Hour.
2.
Abends befindet sich der
letzte freie Sitz immer
dort, wo jemand triefenden
Zwiebeldöner verputzt.
3.
Die Buße fürs
Schwarzfahren ist derart
schnell amortisiert, dass
die Verkehrsbetriebe
mehr Menschen in die
Kriminialität treibten
als mexikanische
Drogenkartelle.
4.
Temperaturregelung
als sommerlicher
Knackpunkt: Entweder
landen wir in einem von
sämtlichen Nuancen
des Schweißgeruchs
erfüllten Tropenhaus –
oder in einem rollenden
Kühlschrank mit
Erkältungs-Garantie.
5.
Im Winter feiern zwischen
schniefenden, niesenden
Passagieren Horden
von Grippeviren ihre
Megaparty. Gesundheit!
22 Januar / Februar 2022
FRANKFURT AM MAIN
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18–20 JANUARY 2022
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WHAT
THEY
SAY
ABOUT
JOAQUIN
PHOENIX
He’s creating a
new kind of sexy
leading man.
To me, his face is
new and might be
legendary someday.
Isaac Mizrahi
I like Joaquin
Phoenix. He’s an
amazing actor and
he’s so buff.
Katie Leung
He is a very special
actor.
Robert De Niro
Joaquin is a
very unique and
different actor.
I love how original
he is, you know
you don’t see that
very often anymore
on screen.
John Travolta
He doesn’t like
compliments.
I learned it the hard
way – but he’s the
best ever.
Jonah Hill
Joaquin is so lovely
and so brilliant and
he’s a very eccentric
guy. You never
really know what
he’s up to.
Gwyneth Paltrow
He is one of the
best actors around.
Seriously.
Jerry Penacoli
Joaquin is just
phenomenal.
Zazie Beetz
I think Joaquin
Phoenix is
probably my
favorite film actor.
Charlie Plummer
If I had to go to a
desert island right
now I would
choose to take
Joaquin Phoenix
with me.
Amy Adams
Joaquin is a
magical beast. He
is unbelievable.
Maya Rudolph
Joaquin Phoenix
is one of my talent
crushes. I just love
the guy. We lived
together on a movie
called „Reservation
Road“ and he was a
great housemate –
so thoughtful and
generous and just
fun and cool.
Mark Ruffalo
Joaquin is one
of the best actors
around.
Christian Bale
It’s always great
working with him
no matter what.
He is so supremely
talented.
Rooney Mara
He is a good kisser.
Madisen Beaty
He is a lovely man.
He is incredibly
kind. He is a
wonderful person
and a great actor.
His instinct is kind
of very special –
it’s closer to an
animal instinct than
to a human being’s
instinct which
makes it deeper.
And his instinct is
never wrong.
Marion Cotillard
I don’t think there’s
anyone more alive
on camera than
Joaquin Phoenix.
John C. Reilly
I have a soft spot for
Joaquin Phoenix.
Heidi Klum
On set, he fought
to try and do all his
makeup himself
because he didn’t
like being touched.
He was so difficult
to work with.
Will Mavity
He just has such
a lovely way of
making you feel
relaxed and he is
very humble.
Jennifer Neala Page
He is an amazing
actor, an amazing
person and every
day working with
him on set was
just full of fun
and excitement.
Ambyr Childers
Every take he did
something a little
different.
Martin Short
It seems like he
doesn’t care that
much about awards.
Jimmy Kimmel
I’ve always liked
him. I recognized
him as a powerful
talent.
David Letterman
What I like about
Joaquin is his
unpredictability.
He’s playing jazz
while other people
are doing math.
Todd Phillips
He is a very unique
man. It’s rare that
I meet a guy around
my age who I feel
possesses a sensitivity
and a coolness
that I identify with.
Adrien Brody
He is an
amazing actor.
Reese Witherspoon
He was the star in
one of my favorite
movies at the time.
Johnny Cash
He’s an explosive,
totally unpredictable
presence on set... in
the best sense.
James Gray
He started yelling
less about brands
of bottled water and
just kinda being a
jokey, normal guy.
It has been nice.
Abby Leonard
Taron Egerton
BIS ZU 62% AUF KÉRASTASE
EYES
ON
INFLUENCERS
Seit 2018 unterhält uns Marie Jaster mit
ihrem Team des Onlinemagazins BEIGE.
MARIE JASTER
A world in beige
@marie_jaster und
@beigefeels
Die Berlinerin Marie
Jaster ist Chefredakteurin
und Geschäftsführerin des
Onlinemagazins BEIGE,
das sich den schönen
Dingen des Lebens
widmet. Stillstand kommt
bei Jaster gar nicht gut,
verständlicherweise, geht
es bei ihr doch ständig
rund. Neuen Content und
frische Ideen schütteln
sie und ihr Team täglich
aus dem Hut, um ihre
Followers zu erfreuen.
Wie das so ist, als eigene
Chefin und Influencerin?
Wir fragen da ganz frech
einfach mal nach.
„Es ist wahr, dass Influencer überdurchschnittlich
viel Zeit am Handy verbringen.“
FACES: Wie bist du
Infl uencer geworden?
Marie Jaster: Gute
Frage. Als gelernte
Journalistin und Redakteurin
hat mein Herz
schon immer für Online
gebrannt, zudem habe ich,
seitdem ich 15 Jahre alt
bin, immer viel gebloggt,
geschrieben und gepostet.
F: Wie sieht dein
normaler Arbeitsalltag
aus?
MJ: Jeder Tag ist
irgendwie anders, aber
gleich ist immer, dass
ich mich morgens mit
meinem Team bespreche
(BEIGE hat mittlerweile
drei Festangestellte und
zehn Freelancer*innen),
hunderte E-Mails schreibe
und „zwischendurch“
noch Artikel verfasse und
redigiere. Dazu kommen
noch Events, Shootings
und Reisen.
F: Wie lange feilst
du an einem Foto, bevor
du es auf Instagram
veröffentlichst?
MJ: Eine Minute.
Ich bin für Realität und
Spontaneität.
F: Was machst du in
zehn Jahren?
MJ: Immer noch
BEIGE! Aber hoffentlich
ist aus dem Onlinemagazin
dann eine ganze Welt
geworden, inklusive
vieler digitaler und realer
Produkte und Projekte. Ich
habe unendlich viele Ideen
und Vorhaben!
F: Ein Vorurteil über
Infl uencer, das gar nicht
stimmt? Und eines, das
wahr ist?
MJ: Falsch: Dass der
Job der einfachste der
Welt ist. Es gehört sehr
viel Wissen, Feingefühl
und harte Arbeit dazu.
Wahr ist, dass wir
überdurchschnittlich viel
Zeit am Handy verbringen.
F: Die coolste
Einladung, die du als
Infl uencer je erhalten
hast?
MJ: Die schönsten
zwei Pressereisen waren
Mairosen-Pflücken in
Südfrankreich mit Chanel
und vier Stunden Yoga
beim Detox-Retreat
im Bregenzerwald mit
Susanne Kaufmann und
Niche-Beauty!
F: Was ist deine
Defi nition eines
Infl uencers?
MJ: Ein Mensch mit
einer starken Meinung
und/oder Ästhetik, der es
schafft, viele Menschen
zu vereinen und zu
inspirieren.
F: Wen stalkst du
selbst auf Instagram?
MJ: Frauen, die ich
auch im echten Leben
kenne und bewundere:
@alexavonheyden,
@meyerwiedaslexikon
und @bbbingss.
F: In welchen
Momenten wünschst du dir
mehr Anonymität?
MJ: Bisher noch nie.
Ich freue mich immer,
wenn ich neue Leute
kennenlerne und diese
mir auf der Straße
„Hallo“ sagen.
F: Welches ist dein
liebstes Bild in deinem
Feed?
MJ: Kein Bild, aber
ein Video. Mein Reels
im gelben Pullover zu
„Sugar Sugar“.
Da haben wir uns in
unser Lieblingsferienhaus
in Dänemark verliebt,
beruflich war gerade
viel im Umbruch, und es
ging mir eigentlich nicht
gut. Aber irgendwie war
an dem Tag auf einmal
alles im Reinen – und
ich habe wirklich die
ganze Zeit getanzt!
F: Wo shootest du
am liebsten?
MJ: Wenn ich Zeit
habe, dann fahre ich gerne
mit meiner Fotografin/
Freundin an besondere
Orte, zum Beispiel zum
Schloss Sanssouci oder
an Seen im Sommer.
F: Was beschäftigt
dich gerade am meisten?
MJ: Neben der
Pandemie? Auf jeden
Fall beschäftige ich mich
gerade viel damit, wie ich
eine gute Chefin werde
und mein Team glücklich,
effektiv und zufrieden ist!
Das ist mir sehr wichtig!
F: Worauf bist du
besonders stolz?
MJ: Auf meine
Zielstrebigkeit und
meinen Ehrgeiz – und
auf alles, was ich bisher
erreicht habe.
F: Was würdest du
ändern, wenn du die
Macht dazu hättest?
MJ: Ich würde
das Bildungssystem
revolutionieren und
damit viele soziale
Ungerechtigkeiten
und Probleme lösen.
F: Wer ist dein
Vorbild?
MJ: Meine Mutter
hat mir schon immer
vorgelebt, wie man
erfolgreich und
selbstständig ist. Und
sich nie von anderen
abhängig macht.
F: Was sammelst du?
MJ: Bunte Gläser und
Tassen. So langsam muss
aber Schluss sein, das
Regal ist voll!
F: Welches Erlebnis
wirst du nie vergessen?
MJ: Sechs Wochen
USA-Roadtrip mit meinem
Freund. Ich habe so viel
gelernt über mich selbst,
uns als Paar und die USA.
F: Was möchtest
du gerne geschenkt
bekommen?
MJ: Ich freue mich
immer über Interior-
Pieces, das ist wirklich
meine Leidenschaft. Und
wir sind gerade in ein
neues Office gezogen, was
dringend Möbel, Lampen
und Accessoires braucht!
F: Wofür gibst du
gerne Geld aus? Wofür
nicht?
MJ: Gerne für
Interior, Mode und für
die Menschen, die ich
liebe oder deren Arbeit
ich schätze. Bei Behörden
fällt es mir da deutlich
schwerer…
F: Was sollen die
Menschen über dich
sagen?
MJ: Sie können
sagen, was sie wollen.
So lange ich selbst mit
mir im Reinen bin und
die Menschen, mit denen
ich arbeite und die ich
liebe, wissen, wer ich bin
und für was ich einstehe,
bin ich happy.
Januar / Februar 2022
EAT&
WEBSITE
DRINK
SHORT-
CUTS
Text: Marina Warth
Pasta
Princess
Wer seit 30 Jahren Pasta
verkauft, der kennt die
Nudel in und auswendig.
Patrizia Fontana weiß
um das Verhältnis von
Mehl, Wasser und Ei,
das einen Teigklumpen
später in seidige
Tagliatelle verwandelt.
In Zürich findet man die
Pasta aus ihrer eigenen
Manufaktur in Fontanas
Feinkostgeschäft und auf
den Karten zahlreicher
Restaurants. Jeder kann
kochen, auch selbst
gemachte Pasta, deshalb
versammelt Patrizia
Fontana 100 ihrer
Rezepte im Werk „La Mia
Cucina“, dessen liebevoll
formulierten Anweisungen
einen fühlen lassen, als
flüstere uns Fontana beim
Kochen ins Ohr.
Patrizia Fontana,
„La Mia Cucina“,
Echtzeit Verlag, ca. 49.–
28
BOOK
Dolce vita
Für eine gute Pizza setzt
man sich in der Schweiz
in eines der Restaurants
von Molino. Der dünne
Boden, der leckere Belag
und die Kellnerinnen und
Kellner, die einem das
Gefühl geben, als säße
man irgendwo an einer
italienischen Piazza. Jetzt
lanciert Molino seinen
eigenen Onlineshop, in
dem es toskanischen
Wein, Trüffel- und
Olivenöl, Kaffee und
süße Leckereien gibt,
die die Zeit bis zum
nächsten Restaurantbesuch
überbrücken. molino.ch
„My body
is like
breakfast,
lunch, and
dinner.
I don’t think
about it,
I just have it.“
Arnold
Schwarzenegger
SPECIAL COLLECTION
Hogwarts Story
Geben Sie es zu: Auch Sie haben Harry Potter beim
Erlernen der Zauberei zugesehen und sich heimlich
gewünscht, doch selbst einmal im magischen Topf rühren
zu können. Nun, wir sind alle erwachsen geworden, sogar
Harry, und wissen, dass es wohl nichts mehr wird mit
der Magie. Ein bisschen Hogwarts-Feeling holen wir uns
dafür jetzt mit den Teilen aus der limitierten Kollektion
von Le Creuset mit Harry Potter in die heimische Küche.
Da finden sich etwa der Bräter mit Harry-Blitz oder der
Hogwarts-Express-Wasserkessel, magische Becher oder
die Voldemort-Auflaufform. Und ja, irgendwie fühlt
sich das Kochen damit tatsächlich so an, als würden wir
anstelle der Kelle den Zauberstab schwingen. Le Creuset
X Harry Potter, ab ca. 30.–, lecreuset.ch
PLACES
Ekelhaft!
Die einen grausts bei
Gorgonzola, die anderen
bei Haggis, Mäuseschnaps
oder Augensuppe, alles
Gerichte, die irgendwer
irgendwo auf der Welt
tatsächlich als Leibspeise
verputzt. Das Disgusting
Food Museum Berlin
zeigt Lebensmittel und
Gerichte, die für Erstaunen
und teilweise gar für
Würgreiz sorgen. Wer
nach dem Museumsbesuch
noch nicht genug hat,
der holt sich ein paar
Kostproben für zuhause.
Disgusting Food Museum
Berlin, Schützenstraße
70, 10117 Berlin, Freitag
bis Dienstag, 11 bis 19
Uhr, Eintritt ca. 12.–,
disgustingfoodmuseum.
berlin
NICE TO HAVE
Open bar
Nicht jeder hat es im Blut,
das richtige Crashen von
Eis, das Schütteln der
Zutaten und das Gießen
des fertigen Drinks ins
mit Zuckerrand oder
Schirmchen (oder beidem)
vorbereitete Glas. Ein
bisschen Unterstützung
ist also mehr als
willkommen, und wenn
diese dann noch in solch
hübscher Verpackung
auf dem Tresen landet
wie das Cocktail-Set von
Drink Syndikat, fühlen
wir uns bereit, sogar
James Bond den geliebten
Martini zu mixen. Das
Prinzip ist einfach:
Zutaten und Rezepte
dreier Cocktails befinden
sich in der Box, wobei
erstere vor allem aus
kleineren Manufakturen
stammen, Bitters oder
Sirups wurden gar selbst
hergestellt. Also schnell
die Schürze umgebunden
und die Gläser geputzt,
das Mixen kann losgehen!
Die Cocktail-Sets von
Drink Syndikat sind in
mehreren Ausführungen
zum Beispiel mit Gin
oder Rum und sogar als
alkoholfreie Version ab
ca. 60.– erhältlich.
drink-syndikat.ch
TRAVEL
SHORT-
CUTS
Text: Marina Warth
PLACES
„Sometimes it’s the journey
that teaches you a lot
about your destination.“
Drake
BOOK
Wald und
Wiese
NICE TO GO
Collector
Sie erinnern einen zuhause
an die Schönheit der
Ferne und an Momente
voller Glück. Wird das
Sammeln von Souvenirs
allerdings zur Jagd, verhält
sich der Tourist bisweilen
wie ein gefräßiges
Wildtier. Deshalb
macht es hellozurich
allen Besuchern der
Limmatstadt leicht
und versammelt die
schönsten Dinge lokaler
Manufakturen und Labels
in einem Geschäft. Der
hellozurichShop befindet
sich inmitten der Zürcher
Altstadt, die man beim
Entdecken sowieso
nicht auslassen sollte.
Und verzaubern einen
Pflastersteine und Gebäude
doch zu sehr, sind alle
Produkte auch online unter
shop.hellozurich.ch zu
finden. hellozurichShop,
Neumarkt 24,
8001 Zürich, Schweiz
Januar / Februar 2022
Arte Veneziana
Venedig ist wie eine wahrgewordene Filmkulisse. Das Wasser, die Gondoliere,
die Bauten, die anmuten, als stünden hier die Uhren still. Wer es noch nicht in die
Wasserstadt geschafft hat, der hat mit dem Boutiquehotel Ca’ di Dio jetzt einen Grund
mehr, Venedig endlich auf Platz Eins seiner Bucket List zu setzen. Hier halten Tradition
und Moderne Händchen, wenn italienisches Handwerk und venezianische Materialien
wie Muranoglas, Marmor oder von Hand gewebte Textilien auf zeitgenössisches
Interieur treffen, das wiederum aus der Feder der Architektin Patricia Urquiola stammt.
Beim Eintritt in die Lobby verschlägt einem der mundgeblasene Kronleuchter den
Atem, und auch für die Vasen und Leuchten in den Zimmern war einiges an Puste nötig.
Überall zollt das Interieur dem Wasser Tribut: etwa in Form von eisblauen Sesseln,
Brunnen oder Wasserspielen, die selbst Erwachsene jauchzen lassen wie Kinder beim
Planschen. Übernachtung im Doppelzimmer pro Nacht ab ca. 260.–, Hotel Ca’ di Dio,
Riva Ca› di Dio, 2183, 30122 Venedig, Italien, ca-di-dio.venicecityhotels.com
Manchmal haben wir
genug von der Stadt,
vom Grau der Fassaden
und demjenigen in den
Gesichtern der Menschen,
die gerade von A nach
B eilen, ohne sich eine
Sekunde vom Smartphone-
Bildschirm loszureißen.
Dann träumen wir von
einem Heim auf dem
Land, dort, wo die einzige
Sorge darin besteht, nicht
bis abends um 20 Uhr
frisches Brot zu kriegen.
Bis wir der Großstadt den
Rücken kehren, blättern
wir in „Country And
Cozy“ und fantasieren von
verwitterten Holzscheunen
und alten Bauernhäusern,
die mit Liebe und dem
richtigen Händchen zu
neuen Wohnräumen
werden. Die Inspirationen
in diesem Buch kommen
von Landhäusern in der
Toskana, England oder
Deutschland und zeigen
zudem die Gesichter hinter
den Räumen.
gestalten, „Country And
Cozy“, ca. 64.–
29
BEAUTY
SHORT-
CUTS
Text: Marina Warth
HAIR TREND
Braschi
„If you focus on good skin
care, you really won’t
need a lot of makeup.“
Demi Moore
WE LOVE
L.A. calling
NEW BRAND
Planet
pleaser
Nicht immer ist die Mitte
die richtige Richtung.
Ganz oder gar nicht,
sagten sich die Macher
des Schweizer Beauty-
Labels Nuniq, die von
der Zutatenliste bis zur
Verpackung ihrer Produkte
alles richtig machen
wollen. So kommen
Shampoo oder Creme
in wiederverwendbaren
Tiegeln und Spendern
daher und enthalten
überdies all jene
Superfoods, die wir
sonst fröhlich in unsere
Smoothies mischen. Was
uns gut tut, freut auch
den Planeten. Die
Produkte von Nuniq gibt’s
ab ca. 29.–, (Refi ll ab
ca. 22.–) über nuniq.io.
Hang loose
Wir nehmen das Leben
bisweilen zu ernst. Und
uns damit. Einfach mal
loslassen, Pedanterie hat
noch keinem geholfen.
Deshalb verzichten
wir auch auf Frisuren,
deren Styling uns in den
Wahnsinn treibt. Besser:
Die luftigen Ponys, die wir
gerade überall sehen und
die auf dem Laufsteg so
präsent waren wie Kekse
zur Weihnachtszeit. Das
Haar lufttrocknen oder
über Kopf föhnen reicht,
schließlich wollen wir
Evo, „Shebang-A-Bang Dry
Spray Wax“, Haarspray zum
Stylen von trockenem oder
nassem Haar. 200 ml, ca. 31.–
(douglas.ch)
uns nicht lange aufhalten,
und der Rundbürste
gönnen wir jetzt sowieso
eine Auszeit. Auch gut:
Trockenshampoo, das den
Pony griffiger macht und
das Haar zur Winterzeit
weniger fliegen lässt.
Dann bitte nicht zu viel
Haarspray drauf, sondern
einfach losmarschieren.
Ja, Gwyneth Paltrow hat
ihre Tochter nach einer
Frucht benannt. Daran ist
ihr Ex aber mindestens
genauso beteiligt, und der
schreibt immerhin ganz
passable Songs. Eigentlich
tut das Ganze ja nichts zur
Sache, denn abgesehen
von Schauspielerei und
Kindernamen ist Paltrow
mittlerweile umso mehr
für ihre Beauty-Produkte
bekannt. Goop nennt sie
ihre eigene Linie, die
direkt aus Los Angeles
in unsere Badezimmer
kommt. Nix Böses erlaubt
die Schauspielerin in
ihren Produkten, die
überdies auch nicht an
Tieren getestet werden.
Unterteilt in GoopGlow,
G.Tox und GoopGenes
sorgen die Badesalze,
Öle und Cremes für eine
schöne Haut und ein tolles
Erlebnis, punkten die
Produkte doch zudem mit
ihren zarten Texturen und
hübschen Verpackungen.
Die Produkte von
Goop gibt’s bei
niche-beauty.com.
30 Januar / Februar 2022
MAKE-UP TREND
Walk the line
BOOK
FKK
Nackte Hintern und entblößte Nippel gibt’s nicht nur am
FKK-Strand, sondern im Abreißkalender von Seltmann
Publishers fürs neue Jahr. Und das ist nicht plump
oder anrüchig, sondern hat mit Schönheit mindestens
genauso viel zu tun wie der neueste Lippenstift oder die
angesagteste Lidschattenfarbe. Ein bisschen schön, ein
wenig erotisch und natürlich ganz viel Kunst, das sind die
Fotografien, die täglich als Polaroids im Kalender auf uns
warten und auf deren Rückseite die Geschichte zum Bild
zu lesen ist. Photodarium Private 2022, Limited Nude
Edition, Seltmann Publishers, ca. 35.–
1 2
1 Mac, Kajal Crayon in
„Masala“, cremiger Kajal,
ca. 29.–
2 Pixi, Endless Silky Eye Pen
in „bronzebeam“, Eyeliner
mit wasser- und wischfester
Formel, ca. 25.–
Während wir es beim Haar
locker angehen, achten wir
beim Make-up auf klare
Linien. Die ziehen wir
allerdings nicht Schwarz
oder Braun, sondern in
metallischen Tönen von
Bronze über Silber bis
Gold. Das passt zu den
Lichtern am Baum und
denjenigen am Himmel
und darüber hinaus zu
jeder Veranstaltung, für
die wir uns etwas schicker
machen sollten. Dick
und breit soll der Wing
jetzt sein, am besten zu
erreichen mit Eyeliner
und Kajal. Dafür den
angespitzten Stift oder
schrägen Pinsel am
äußeren Lid ansetzen
und erst die Negativform
zeichnen, bevors ans
Ausmalen geht.
Christian Siriano
LIEBLING
On fire
Der Lippenstift von
Byredo ist mehr Kunst als
reines Beauty-Produkt.
Das Klicken der Kappe,
die gerundete Form, die
Kombination aus Silber
und Gold, dazu die Farbe
selber, ein Rot, so satt
und leuchtend, dass
Schneewittchen daneben
glatt einpacken kann.
„Mad Red“ ist der Name
dieser Farbe, die uns
um den Verstand bringt
und uns Gelegenheiten
sammeln lässt, zu denen
wir den Lippenstift von
Byredo zur Schau tragen
können. Byredo, „Mad
Red“, ca. 35.–
Januar / Februar 2022
31
FASHION
SHORT-
CUTS
Text: Marina Warth
IT-PIECE
LIEBLING
Corona-Baby
Gerade noch in London, fand sich Gina Grünwald wegen
Corona plötzlich wieder in der Schweiz. Man würde
denken, die Inspiration bliebe auf der Strecke, musste die
Designerin ihr Studium am Central Saint Martins College
doch plötzlich über den heimischen PC fortführen. Im
Gegenteil: Dass die Pandemie Schutzartikel boomen und
damit den Abfallberg an Plexiglas steigen ließ, sorgte
bei Grünwald für die zündende Idee. Und so kreierte
die Zürcherin unter ihrem eigenen Label GINA GRNW
Taschen aus Plexiglas-Reststücken, die mit Hilfe von
Lasermaschinen und traditionellem Häkeln anmuten wie
Accessoires aus einem Science-Fiction-Film. Die Plex
Bags sind den Größen XS, S, M und L ab ca. 450.– über
ginagrnw.store erhältlich, wobei Gina Grünwald zehn
Prozent des Erlöses spendet.
NEW BRAND
Rokh
Urban Jungle
Chunky
Am liebsten hüllen
wir uns dieser Tage in
warme Strickteile, die
uns Geborgenheit und
Gemütlichkeit verschaffen.
Das 2021 von Tatjana
Stojnic-Bräm gegründete
Bluebloodlabel fertigt
seine Mode in Europa,
plastikfrei und aus
natürlichen Materialien,
um deren ökologischen
Fußabdruck möglichst
gering zu halten. Das
Ergebnis ihrer ersten
Kollektion sind grob
gestrickte Pullover in
knalligen Farben, die
nichts mit den Strickteilen
gemein haben, an denen
Oma gerade hantiert.
Bluebloodlabel, Strickpullover
ab ca. 310.–,
bluebloodlabel.com
Es wird nie aussterben, das
Leopardenmuster, genauso
wenig wie Toupets und
blauer Lidschatten. Diese
Saison findet sich der
Print auf Mänteln wieder,
wo er sich in seiner
ursprünglichsten Form
präsentiert. Das bedeutet:
keine Neonfarben und
nix da mit abgespaceten
Kombinationen. Die
Designer zollen dem
tierischen Vorbild Tribut
und präsentieren Fake Fur,
der uns glatt zwei Mal
hinschauen lässt.
Guess, Mantel aus Polyester,
ca. 210.–
„If you’re wearing a real
fur coat, you just look
like an old, unaware,
unconscious human being.“
Stella McCartney
COLLABORATION
Nachtwache
Grässliches Wetter und
miese Stimmung machen
es uns schwer, morgens
fröhlich aus dem Bett zu
springen. Die Teile aus der
Zusammenarbeit von
ZigZagZurich und Julian
Zigerli sorgen zwar für
gute Laune, lassen uns
allerdings auch nicht
gerade darüber frohlocken,
aus den Federn zu steigen.
Schließlich bestehen die
Kimono-Pyjamas aus
derselben weichen
ägyptischen Baumwolle,
die ZigZagZurich für seine
Bettwäsche verwendet.
Zigerli verpasst Pyjamas
und Bettwäsche coole
Prints, die uns tatsächlich
in die Zwickmühle
bringen, beim Zubettgehen
eigentlich gar nicht die
Augen schließen zu
wollen. ZigZagZurich X
Zigerli, „ZigZagZigerli“,
Bettwäsche ab ca. 149.–
und Kimono-Pyjamas
ab ca. 290.–
32 Januar / Februar 2022
WE LOVE
Besties
2
TREND
Calcaterra
1
1 Lamarel, Sonnenbrille
aus Bio-Acetat, ca. 170.–
2 Lamarel, Sweater aus
Bio-Baumwolle, ca. 90.–
Wenn wir zuhause sitzen,
dann in den Sweaters
und Pants von Lamarel.
Das Label der Baslerin
Sandra Pinto hält
allerdings noch viel mehr
bereit als gemütliche
Homewear. Und das gibt’s
ab sofort nicht mehr nur
online zu bewundern,
denn die Designerin
eröffnet in Basel ihren
eigenen Showroom.
Die Kollektionen des
2018 gegründeten
Labels stammen alle
aus Sandras Feder und
werden fair und ethisch
korrekt in einer komplett
von Frauen geführten
Produktionsstätte in
Portugal produziert.
Mittlerweile gibt’s neben
Basics wie T-Shirts, Polos
oder Jeans, die sitzen,
als hätten wir nie was
anderes getragen, auch
Anzüge und Kleider, die
ab dem 20. Dezember
2021 im neuen Showroom
anprobiert werden können.
Lamarel Showroom,
Oetlingerstraße 74, Basel,
Montag bis Freitag, 14 bis
19 Uhr, Samstag, 10 bis 16
Uhr, shoplamarel.com
1
1 Moncler Grenoble, Hose
aus Polyamid, ca. 619.–
2 Jimmy Choo, Beuteltasche
aus Viskose, ca. 818.–
Precious
Wer Aufmerksamkeit
scheut wie Graf Dracula
das Sonnenlicht, der
lässt es bleiben. Denn
wer Gold trägt, fällt
zwangsläufig auf. Vor
allem und insbesondere
im überfüllten ÖV, wo
Schwarz und Grau
Schulter an Schulter
in den Tag starten.
Die gute Nachricht:
Nicht jeder muss sich
gleich an den Trenchcoat
trauen und damit ein
Statement setzen.
Eine goldfarbene Clutch
verleiht monochromen
Outfits ein bisschen
Glamour, und einmal
Blut geleckt, legen
wir mit Hosen,
Pullovern oder Midi-
Kleidern einfach nach.
Wichtig: Gold will der
Hauptdarsteller sein,
weshalb anderes Bling-
Bling beim Umsetzen
dieses Trends besser
zuhause bleibt.
2
Januar / Februar 2022
33
the
old
LEICHT UND LUFTIG
ZEIGT SICH DIE
FESTTAGSMODE, IN
DER WIR DURCH DIE
school
JAHRESZEITEN UND INS
NEUE JAHR TÄNZELN.
DABEI LASSEN WIR
ALLES LOS, WAS
NOCH AUF UNSERE
SCHULTERN DRÜCKT
UND SCHÜTTELN
VERMEINTLICHE
fashion
SORGEN EINFACH WEG.
move
PHOTOGRAPHY:
HEIDI RONDAK
STYLING: HERCULES TERRES
HAIR & MAKE-UP: REBECCA SCHMITZ
MODEL: SHERRYLA @ PMA
PHOTOGRAPHY ASSISTANT: ASIER RUIZ
STYLING ASSISTANT: GIZEM USTAOGLU
ment
34 Januar / Februar 2022
Hose von
MARCEL
OSTERTAG.
Oberteil von
I’VR ISABEL
VOLLRATH.
Kopfschmuck
von GIUSEPPE
TELLA.
Kleid von
STEINROHNER.
Anzug von DAWID
TOMASZEWSKI.
Shirt von JIL
SANDER. Stiefel
von CHRISTIAN
DIOR. Ohrringe
von BERGERSON.
Januar / Februar 2022
37
Kleid von DAWID TOMASZEWSKI. Schuhe von MIU MIU. Accessoires von LUISE ZÜCKER.
38 Januar / Februar 2022
Top von
I’VR ISABEL
VOLLRATH.
Ohrringe
von MANGO.
Jumpsuit von
GUOVARDE.
Schuhe von
EMPORIO ARMANI.
Kette von LUISE
ZÜCKER.
Kleid von ELODIE CARSTENSEN. Halskette von JUERGEN VEIT.
42 Januar / Februar 2022
Hose und Top
von I’VR ISABEL
VOLLRATH.
Halskette von
JUERGEN VEIT.
Kleid von
STEINROHNER.
Kleid von
MARCEL
OSTERTAG.
Ohrringe
von MANGO.
Januar / Februar 2022
45
STORY
Als hätte eine Hexe hier ihren Trank gebraut: Giftige Abfälle
verpesten das Wasser im Fluss Buriganga in Bangladesch.
Kleiderschrank
auf, reingeguckt,
zugemacht, Neues
bestellt. Was uns
heute gefällt, tut
es morgen nicht
mehr, und wir
denken, wir hätten
das Recht dazu, uns
den Luxus schneller
Mode zu leisten.
Dieser kostet – uns
nur ein paar Euros,
die Menschen, die
die Kleidung
produzieren, jedoch
nicht selten das
Leben. Auf die
großen Fabriken in
Fernost blickt die
Welt, und so wird
im Vorzeigemodus
gearbeitet. Doch
was ist mit den
Kleinlieferanten?
In Kalkutta begab
sich Jan Stremmel
auf Spurensuche
in den Sub-Sub-
Sub-Unternehmen
und Hinterhof-
Fabriken, in
die sich kaum je
ein Kontrolleur
verirrt. Und er
findet ihn hier,
den toten Winkel
der Globalisierung.
47
Ammoniak liegt in der Luft und der beißende Gestank von Ausbeuterei.
48
STORY
TEXT: JAN STREMMEL
FOTOS: PA PICTURE ALLIANCE
enn ich daran zurückdenke, war die Idee mit den Turnschuhen
wirklich dumm. Keine Frage, ich bin selber schuld, dass ich heute
Januar / Februar 2022
49
STORY
kleine, kreisrunde Narben auf dem rechten Fuß habe. Aber wie es
oft ist mit besonders dummen Ideen, so war ich damals überzeugt,
sie sei besonders schlau. Ich hatte in etwa gedacht: Welcher Trottel
zieht in einer düsteren Fabrik, in der überall offene Fässer mit Chemikalien
herumstehen und auf dem Boden bunte Pfützen vor sich
hin blubbern – wer zieht hier bitte seine Schuhe aus?
Es hätte mich stutzig machen müssen, dass das alle außer
mir taten. Die Männer, die in der indischen Färberei seit Jahren
mit Säuren und Laugen hantierten, waren allesamt barfuß oder trugen
Flip-Flops. Aber als europäischer Schlaufuchs, der Chemie in
der Schule mit einer knappen Vier abgewählt hatte, war ich mir
sicher, dass ich recht hatte. Ich beschloss also, dass meine Turnschuhe
dranblieben – und verätzte mir den Fuß.
Viele Chemikalien, mit denen man in Färbereien arbeitet,
beginnen erst nach ein paar Minuten zu wirken. Die Arbeiter hatten
deshalb einen Trick: Sobald sie Soda oder Lauge auf die Haut
bekamen, schütteten sie mit einer beiläufigen Bewegung etwas
Wasser aus kleinen Eimern über ihre Füße oder Hände. Und schon
war die Gefahr gebannt. Meine Stoffturnschuhe jedoch wirkten
wie Schwämme, die jede Flüssigkeit, jedes Pulver aufsaugten,
mit dem sie in Berührung kamen, und alles zu einem brennenden
Cocktail vermengten, der langsam in meine Socken suppte.
Nach einer Stunde spürte ich ein Stechen am Außenrist. Hatte
ich eine Wespe im Schuh? Ich ignorierte es. Nach drei Stunden
hatte sich das Stechen zu einem Pochen entwickelt, das sich eher
nach einem gebrochenen Zeh anfühlte. Aber ich hatte zu tun.
Nach elf Stunden war ich dann zurück im Hotel. Ich schälte
meine nassen Sportsocken vom Fuß und war überrascht: Sie hatten
sich stellenweise aufgelöst. Und wo meine Schuhe Löcher für
Schnürsenkel hatten, waren jetzt blutige Löcher in meinem Fuß.
So lernte ich die wichtigste Lektion des Tages: Baumwollfärber
sollten keine Turnschuhe tragen.
Die Färberei lag inmitten eines Wohngebiets. Wir waren
anderthalb Stunden vom Zentrum Kalkuttas nach Nordosten gefahren.
Statt Hochhäusern oder Wellblechhütten wie im Rest der Stadt
standen hier vierstöckige Häuser mit Vorgärten und gelb gestrichenen
Fassaden. Die Morgensonne blitzte durch Palmen, die Straße
war leer bis auf eine Kuh und ein paar freundliche Straßenhunde.
Nichts deutete darauf hin, dass wir in der Nähe einer Färberei
waren – bis ich die Autotür öffnete und den ersten Atemzug nahm.
Der extrem unangenehme Geruch von Ammoniak – stechend
und schwer zugleich – lag in der Luft. Es ist ein Aroma,
bei dem der Körper automatisch das Einatmen unterbricht und
auf Alarm schaltet. Früher hat man diesen Stoff als Riechsalz
verwendet, um in Ohnmacht gefallene Damen aufzuwecken. Ich
kannte den Geruch aber von woanders: vom Friseur. Es roch, als
würde ein größenwahnsinniger Figaro
hundert Kundinnen gleichzeitig die Haare
blondieren.
Hinter einer Mauer stand das Gebäude,
vergoldeten
aus dem der Gestank kam. Die Fassade
war aus unverputztem Beton. Statt Fenstern
klafften darin schwarze Löcher, in
denen rostige Gitter hingen. Das Haus war
nicht größer als die Wohnhäuser nebenan,
Privat-
wirkte aber wie deren böser Zwilling.
die
Wer über die Textilindustrie spricht,
Wohnhäusern
denkt ja normalerweise an Nähereien.
und
Die Bilder von Sweatshops, in denen
Frauen in langen Reihen an Nähmaschinen
sitzen, gingen spätestens 2013 um die
In Kalkutta sah
ich Hochzeitspaare
auf
Pferdekutschen,
abgemagerte
Strassenkinder
auf der Suche nach
Essen,
helikopter,
auf
landeten
Menschen, die sich
zum sterben an
den
Strassenrand
gelegt
hatten.
Welt, als in Bangladesch die Textilfabrik Rana Plaza einstürzte.
Mehr als elfhundert Arbeiterinnen und Arbeiter kamen in den
Trümmern um, mehr als zweitausend wurden verletzt. Sie hatten
in dem achtstöckigen Betonklotz für diverse europäische Billigmarken
Klamotten genäht.
Solche Großfabriken beliefern entsprechend große Auftraggeber.
Einige der Letzteren haben seit der Katastrophe versprochen,
mehr auf Sicherheit zu achten. Seither führen Marken wie KiK
oder Tchibo immer wieder westliche Journalistinnen und Influencer
durch aufgeräumte Vorzeigefabriken und zeigen stolz, dass es
jetzt sogar Feuerlöscher und Fluchttreppen gibt. Das ist natürlich
alles nicht schlecht. Aber diese Show wollten wir uns sparen.
Denn die Großfabriken mit den riesigen Chargen sind nicht
mehr das Hauptproblem. Dort ist das Augenmerk von Kunden
und Presse inzwischen so sensibilisiert, dass die meisten Hersteller
auf die Regeln achten. Ausgebeutet werden Arbeiterinnen
und Arbeiter natürlich immer noch. Nur passiert das Insidern
zufolge eher in den kleineren Fabriken; wo nicht die großen
Player, sondern die Mittelständler produzieren lassen. Die wenigen
Vorzeigefabriken, die sich die teuren Werksprüfungen leisten
können, mit denen sich die westlichen Konzerne absichern
wollen, haben viel zu wenig Kapazitäten. Also lagern sie Teile
ihrer Produktion aus in Schwester- oder Tochterbetriebe, in die
sich kein Kontrolleur je verirrt. In dieser Welt der Sub-Sub-Subunternehmer,
der Kleinlieferanten und Hinterhof-Fabriken, ist
Arbeits- oder Umweltschutz immer noch kein Thema. Und genau
hier wollten wir hin: in den toten Winkel der Globalisierung.
W
ie alle indischen Metropolen hatte auch Kalkutta
den Charme einer prächtigen Modelleisenbahnstadt,
die man in einem Ameisenhaufen versenkt hatte.
Verwitterte Kolonialgebäude, weitläufige Parks,
eine Handvoll Wolkenkratzer – und ein nie
enden wollender Strom von Menschen: Zu Fuß, auf
Motorrädern, Fahrrädern, Tuk-Tuks und Rikschas,
gesprenkelt von gelben Flecken, den alten britischen
Taxis, die hier noch in Gebrauch waren. Mich
faszinierte Indien seit meiner ersten Reise hierher. Es war gelebte
postkoloniale Improvisationskunst.
Die fast fünfzehn Millionen Bewohner des Großraums Kalkutta
schienen mir des Öfteren ein einziger intelligenter Organismus
zu sein. Tat sich irgendwo ein Zwischenraum auf, egal
ob bei parkenden Autos oder unter einem Brückenpfeiler, führte
ihn der Organismus augenblicklich irgendeinem Zweck zu. Jeder
Quadratmeter wird genutzt: zum Essen oder Schlafen, zum Handeln,
Streiten oder Betteln. In Kalkutta sah ich Hochzeitspaare
auf vergoldeten Pferdekutschen neben abgemagerten Kindern
auf der Suche nach Essen, Privathelikopter, die auf Wohnhäusern
landeten und Menschen, die sich zum Sterben an den Straßenrand
gelegt hatten.
Die Gleichzeitigkeit all dieser Eindrücke war ein Schock,
obwohl ich nichts anderes erwartet hatte. Kalkutta steht schon
seit Jahrzehnten gleichbedeutend für Armut; spätestens seit Mutter
Teresa dort in den Armenhäusern gewirkt hat. Die Stadt liegt
in Westbengalen, an der Ostgrenze Indiens, direkt neben Bangladesch.
Man spricht dieselbe Sprache: Bengalisch. Die großen
Modekonzerne lassen ihre Waren aber schon lange nicht mehr in
Kalkutta herstellen, wo der Mindestlohn hundertsiebenunddreißig
50 Januar / Februar 2022
Vor dem Färben wird gewaschen. Mit Wasser, viel Wasser und noch mehr…
Aufgeweichte Füße? Säurenarben? Lungen voller Gift? Alles
Nebenprodukte von Wäschereien und Färbereien, dank deren
billiger Produktion wir für ein T-Shirt nur ein paar Euro berappen.
STORY
STORY
Das Grundwasser
von Kalkutta
ist massiv mit
Giftstoffen aus der
Industrie belastet.
Für den Staat sind
eine Million toter
Fische akzeptabler
als eine Million
gefährdeter
Arbeitsplätze.
53
STORY
US-Dollar im Monat beträgt. Für die auf Gewinnmargen fixierte
Textilbranche ist das zu viel. Sie ist größtenteils nach Bangladesch
abgewandert. Dort ist der Mindestlohn halb so hoch.
Die Industrie von Kalkutta schien mir ein ähnliches Improvisationstalent
zu haben wie seine Bewohner. Unter Zeltplanen
in Hinterhöfen ratterten Nähmaschinen Jeans zusammen. In leer
stehenden Bauruinen schweißten Männer Anhängerkupplungen.
Und vom Highway aus sah man auf den Dächern zehnstöckiger
Mietshäuser überall dampfende Blechbaracken, vor denen
hauptsächlich rot und gelb gefärbtes Leder zum Trocknen auslag.
Flachdächer bedeuteten wertvollen Platz. Also gerbte man dort
Tierhäute, direkt neben Privatwohnungen.
Der Chef unserer Färberei, ein Bengale mit randloser Brille
und dicken Ringen, begrüßte uns in seinem winzigen Büro. Es
ging los mit einer kleinen Einweisung. Die bestand größtenteils
aus einem Herunterrattern seines Lebenslaufs. Er hatte es,
erzählte er, als erstes Kind seiner Familie auf die Universität
geschafft und schließlich zum Fabrikanten mit dreißig Mitarbeitern.
Die bekämen alle mehr als den Mindestlohn und seien
sehr zufrieden. Ansonsten hatte er nur eine Regel für uns: Würde
einem von uns schwindelig, müssten wir sofort abbrechen.
Damit entließ er uns.
Neben ein paar blauen Kanistern wartete Uttam. Ein kleiner,
schüchtern lächelnder Mann mit Schnurrbart. Er war Mitte dreißig,
sah aber – wenn man von seinen Zahnlücken absah – zehn Jahre
jünger aus. Mit ihm würde ich heute arbeiten. Ich wollte wenigstens
einen Tag im Leben eines Färbers erleben.
Im Erdgeschoss der Fabrik lag die Höhle. Ein fensterloser
verwinkelter Raum, schummrig beleuchtet von drei oder
vier Glühbirnen. An den Wänden standen riesige malmende
Maschinen und Kessel, vor oder auf denen kleine Männer in
Unterhemden oder mit freiem Oberkörper herumkletterten, Pulver
aus Säcken hineinschütteten, Stoffbündel herauszogen,
Hebel umlegten. Es zischte, brummte und blubberte.
Ich musste an ein Gemälde von Adolph von Menzel denken,
in dem er die Arbeit in einem schlesischen Eisenwalzwerk
gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts festgehalten hat: Die
Öfen und Walzen als düstere Monster, die sich offenbar nur mit
Müh und Not von Menschen in Schach halten lassen. Das Bild
dokumentiert die Brachialgewalt der frühen Industrialisierung,
in der der Mensch den Maschinen zu dienen schien und nicht
umgekehrt. Fast hundertfünfzig Jahre danach sind die deutschen
Fabriken größtenteils heller und sauberer. Gewerkschaftskonform.
Die menschenfeindliche Industrie gibt es natürlich weiterhin.
Nur eben nicht mehr so sichtbar.
Quer durch die Höhle verlief im Zickzack eine offene Rinne;
wie ein kleines, betoniertes Bachbett. Sie führte zu einem quadratischen
Loch in der Mauer. In dieser Rinne
Die Färberei ist der
giftigste Schritt
in der Herstellung
von Textilien. Es
braucht Hunderte
Chemikalien, um
Baumwolle oder
Kunstfasern zu
färben. Die meisten
sind giftig, ätzend,
krebserregend,
h o r m o n e l l
wirksam oder
alles auf einmal.
war kein Wasser; die Arbeiter stiegen routiniert
darüber hinweg. Der Sinn des Ganzen
erschloss sich mir nicht, aber ich prägte
mir ein, wo die Rinne verlief, um mir im
Halbdunkel später nicht den Knöchel zu
brechen.
Uttam blieb vor einer Maschine stehen,
die im Moment stillstand. „Das ist
unsere erste Aufgabe.“ Ein Gebirge lose
zusammengeworfener, beiger Stoffbahnen
erhob sich vor uns. Das Material, wie die
Spinnerei es geliefert hatte: Fünfundzwanzig
Schläuche, jeder vierzig Meter lang
und einen halben Meter breit. So sah also ein Kilometer Baumwolle
aus. Das Tagewerk eines Färbers. Beim Ankleiden war ich
zum Glück vertrauensvoller als bei der Sache mit den Schuhen.
Ohne Umschweife legte ich die komplette Sicherheitskleidung an,
die Uttam mir anbot. Sie bestand aus einer Plastikfolie, die ich mir
um die Hüfte band. Das war’s.
Die Maschine hieß in der Sprache des Färberhandwerks
Haspelkufe, las ich später in einem Handbuch. So ein Ding
besteht grob gesagt aus einer Wanne, in die ein kleines Auto passen
würde; darüber drehen sich ein paar Walzen. In die spannten
wir nun erst mal die Stoffbahnen ein, sodass die Haspelkufe
sie endlos im Kreis durch die Flüssigkeit in der Wanne ziehen
konnte. Im Mittelalter erledigten die Färber das noch von Hand,
indem sie mit Stöcken stundenlang in Fässern herumstocherten.
Insofern hätte es schlimmer kommen können.
Der Profi nennt die Flüssigkeit in der Wanne Flotte. Diese
Flotte besteht zuerst mal aus einer Natronlauge. Durch sie soll
sich der Farbstoff später besser an den Stoff binden. Aber nun
holte Uttam die Farbe. Sie war in diesen blauen Kanistern, die
vor der Tür gestanden hatten. Und schließlich schleppten wir
noch einen zentnerschweren Sack Soda aus einem Nebenraum.
Dann schütteten wir alles in einem Bottich zusammen. Während
ich mit einer Holzlatte rührte und Uttam schüttete, dampfte und
blubberte es. Ich atmete normal weiter – und übergab mich fast.
Messerscharfer Chlorgeruch brannte in meinem Hals. Ich würgte,
meine Augen tränten. Uttam guckte erschrocken. Wir gingen
eine Runde an die frische Luft, wo wir zufällig dem Fabrikbesitzer
begegneten. Er gab mir den Rat, zum Schutz vor den Dämpfen
einfach den Kragen meines T-Shirts vor Mund und Nase zu
ziehen. Manchmal liegt die Lösung so nah.
Die Färberei ist der giftigste Schritt in der Herstellung
von Textilien. Es braucht Hunderte Chemikalien, um Baumwolle
oder Kunstfasern zu färben. Die meisten sind giftig,
ätzend, krebserregend, hormonell wirksam oder alles auf einmal.
In deutschen Färbereien tragen die Arbeiter und Arbeiterinnen
Atemschutz, Kittel, Stiefel und Handschuhe. Die Filterung des
Abwassers ist aufwendig und teuer. Konsequent, dass jede Firma,
die Klamotten günstig verkaufen will, diese in Asien färben lässt.
So geschieht alles außer Sichtweite. Und so stiehlt man sich aus
der Verantwortung.
Ein paar Stunden später verstand ich auch die Funktion
der Betonrinne. Die Haspelkufe hatte unseren Kilometer
Stoff lange genug durch die blaue Wasser-Farb-Chlor-
Lösung gezogen. Das Beige der Baumwolle war einem
fast schwarzen Blau gewichen. Uttam stoppte die Walzen
und legte irgendwo in den Eingeweiden der Maschine
einen Hebel um. Die heiße Brühe gluckerte aus der
Wanne und in den Kanal. Ein nachtblauer, schaumiger
Strom schoss quer durch die Höhle, vorbei an den anderen
Maschinen und Arbeitern, dem Loch in der Mauer entgegen.
Von draußen strahlte ein Spalt Sonne in die Düsternis. Ich
bückte mich und sah raus. Hohe Gräser bewegten sich im Wind,
dahinter verlief ein Bächlein, das ich vorher nicht gesehen hatte.
Dort hinein entleerte sich jetzt mit einem Tosen der Inhalt unserer
Färbemaschine. Ein paar hundert Liter Lauge verschwanden
in der Natur. Mit einem metallischen Quietschen schloss Uttam
54 Januar / Februar 2022
STORY
Wäscheleinen ziehen sich wie ein buntes Spinnennetz durch das
Areal der größten Open-Air-Wäscherei der Welt in Mumbai.
Hier leben Menschen, inmitten giftiger Abfälle, die aus der Lederproduktion von
Bangladesch stammt. Wer nicht innerhalb kürzester Zeit an Lungenversagen stirbt,
erkrankt in den Folgejahren mit höchster Wahrscheinlichkeit an Krebs.
55
die Klappe in der Maschine, nickte zufrieden und sagte: „Zeit für
die Mittagspause.“
Natürlich fragte ich ihn, ob er es nicht irgendwie seltsam
fände, das ganze Abwasser in den Bach zu leiten. Seine Antwort:
„Nein, keine Sorge, das Wasser ist nicht giftig.“ Zu diesem Zeitpunkt
brannte mein rechter Fuß schon intensiv, und ich konnte mir
nach meinem Würgeanfall lebhaft vorstellen, was passieren würde,
wenn Slumbewohner flussabwärts darin badeten oder ihren
Reis damit kochten. Es war offensichtlich eine riesige Sauerei.
Gleichzeitig hätte ich es anmaßend gefunden, Uttam
einen Vorwurf zu machen. Er folgte den Anweisungen, die ihm
der Chef der Fabrik gegeben hatte. Das Grundwasser von Kalkutta
ist massiv mit Giftstoffen aus der Industrie belastet. Für den
Staat sind eine Million toter Fische akzeptabler als eine Million
gefährdeter Arbeitsplätze.
Aber letztlich liegt die Verantwortung natürlich bei den
Auftraggebern aus Übersee. Bei den Konzernen, deren Einkäufer
in der Limousine anreisen und dunkelblaue Baumwolle so billig
wie möglich bestellen – weil sie so selbst dann noch eine gute
Marge kassieren können, wenn sie T-Shirts für vier Euro verkaufen.
Sie müssen wissen, dass ein kleiner indischer Lieferant diesen
Preis nur bieten kann, wenn er beim Umwelt- und Arbeitsschutz
spart.
Es ist das klassische Lieferkettenproblem. Je mehr Stationen
eine Ware durchläuft, bis sie beim Auftraggeber in Europa
ankommt, desto wahrscheinlicher werden auf dem Weg Mensch
und Umwelt ausgebeutet. Während ich in Indien in der Fabrikhöhle
stand, diskutierte die deutsche Bundesregierung über die Einführung
eines Gesetzes, das dem ein Ende bereiten würde. Bislang
können Firmen die Verantwortung einfach auf die Subunternehmer
schieben. Nach dem Motto: „Kinderarbeit auf der Kakaoplantage?
Schlimm, aber nicht unsere Schuld. Wir wussten von nichts.“
Das sogenannte Lieferkettengesetz würde große Unternehmen für
die Zustände entlang aller Stationen haftbar machen.
Wir fanden nie heraus, für welchen Kunden wir an diesem
Tag Baumwolle gefärbt hatten. Der Fabrikchef
ließ uns natürlich nicht in seine Bücher gucken. Und
anders als bei fertigen Kleidungsstücken sieht man
bei Stoffballen noch nicht, welches Etikett am Ende
eingenäht wird. Wir erfuhren nur, dass die Näherei
daraus Unterhosen für einen europäischen Discounter
herstellen würde. Hinter der Idee des Lieferkettengesetzes
steht eine bittere Erfahrung. Im globalen
Süden endet die Ausbeutung oft erst, sobald ausländische
Kunden Regeln vorgeben. Die deprimierende Wahrheit ist: Für
Regierungen und Unternehmer in Entwicklungsländern sind Hungerlöhne
und fehlender Umweltschutz Standortvorteile. Wer den
niedrigsten Preis bietet, bekommt den Auftrag. Als in Bangladesch
nach Dutzenden Bränden in Nähereien die Standards für Arbeitsschutz
zumindest ein bisschen stiegen, und damit auch die Kosten,
zogen viele Modekonzerne ihre Aufträge schon wieder ab. H&M,
Levi’s, Calzedonia, Calvin Klein, Tommy Hilfiger, Tchibo, Aldi
und Lidl lassen ihre Kleidungsstücke inzwischen in Äthiopien herstellen.
Der gesetzliche Mindestlohn für eine Näherin beträgt dort
21 US-Dollar im Monat. Etwa ein Drittel von dem in Bangladesch.
Was natürlich nur zum Leben reicht, wenn man zu fünft in einer
Lehmhütte haust und keine Familie ernähren muss.
STORY
Als in Bangladesch
nach dutzenden
Bränden in
Nähereien die
Standards für
Arbeitsschutz
zumindest ein
bisschen stiegen,
und damit auch
die Kosten, zogen
viele Modekonzerne
ihre Aufträge
schon wieder ab.
Das ist das Problem des unregulierten
Arbeitsmarkts: Sobald nur Angebot
und Nachfrage die Löhne bestimmen, findet
sich bei acht Milliarden Menschen immer
jemand, der den Job für noch weniger
Geld macht. Ausbeutung ist die Folge. Und
die Konsequenzen tragen jene, die sich am
wenigsten wehren können: die Ärmsten der
Armen. Und die Natur.
Das Lieferkettengesetz soll das umdrehen.
Die Idee ist: Wenn Konzerne haftbar
sind für alles, was auf der langen Reise ihrer Produkte passiert,
fordern sie von ihren Lieferanten auch mit Nachdruck
bestimmte Standards ein. Dann wird Arbeits- und Umweltschutz
zum Standortvorteil. Es gewinnt nicht mehr derjenige den Auftrag,
der das meiste aus seinen Arbeitern herauspresst, sondern
der, der den Kunden garantieren kann, dass bei ihm keine Kinder
schuften und kein Gift im Fluss landet. Viele deutsche Unternehmen
sind für das Gesetz. Denn Firmen, die jetzt schon verantwortungsvoll
arbeiten, haben dann endlich keinen Nachteil mehr.
Das Thema beschäftigt immer mehr Industriestaaten. In
Frankreich und den Niederlanden gibt es schon länger solche
Gesetze, in Österreich wird es diskutiert, in der Schweiz scheiterte
im November 2020 ein Volksentscheid knapp, der eine
besonders strenge Regelung einführen wollte. Die deutsche Bundesregierung
hat sich Anfang 2021 auf ein Lieferkettengesetz
geeinigt, nachdem eine Umfrage ergeben hatte, dass nur ein sehr
kleiner Teil der deutschen Unternehmen seine Zulieferer freiwillig
kontrolliert. Allerdings kritisieren Menschenrechts- und
Umweltorganisationen den Entwurf als ungenügend. Auf Druck
des CDU-geführten Wirtschaftsministeriums greift es zunächst
nur für Unternehmen mit mehr als dreitausend Mitarbeitern,
klammert also kleine Unternehmen und den sogenannten Mittelstand
aus – in dem immer noch die Mehrheit der Menschen
beschäftigt ist. Und es umfasst keine zivilrechtliche Haftung.
Oxfam zufolge „droht das Gesetz ins Leere zu laufen“.
An der Treppe zur Kantine drückte mir Uttam eine Flasche
in die Hand. Waschbenzin. Er rieb damit seine Hände ab und
wischte sie an seinem Shirt trocken. Meine Arme waren fast bis
zum Ellbogen blau verspritzt. Das Benzin verwässerte immerhin
den Farbton auf meinen Händen zu einem hellen Grau. Dafür
rochen sie jetzt, als gehörten sie einem Tankwart. Wir aßen mit
den Händen.
Über die Jahre habe ich als Reporter die Beobachtung
gemacht, dass die Menschen, egal wo auf der Welt und unter welchen
Bedingungen sie auch arbeiten, das Mittagessen doch meist
in überraschend ähnlicher Weise einnehmen. Von der Blumenfarm
in Kenia bis zur Spielzeugmanufaktur in China sind fast alle Kantinen
der Welt gekachelte Räume mit schlichten Tischen, an denen
einfaches Essen auf Teller geklatscht und in Ruhe gegessen wird.
Vorher und nachher kann der Job noch so anstrengend, gefährlich
oder unhygienisch sein – das Essen ist eine Ruhephase.
Bei den Färbern in Kalkutta war das anders. Fand ich schon
die Fabrik gruselig, war die Kantine die nächste Stufe des Horrors.
Im Grunde ist schon der Begriff irreführend. „Essloch“ wäre treffender.
Es handelte sich um eine Art Hohlraum zwischen der Halle
und dem darüberliegenden Stockwerk. Er hatte eine Deckenhöhe
von knapp anderthalb Metern. Darin lagerten blaue Kunststofffässer
mit giftigen Chemikalien. In diesen Hohlraum krabbelten die
Färber jetzt nacheinander hinein, setzten sich im Schneidersitz auf
den nackten Beton, nahmen sich schmuddelige Plastikschälchen
56 Januar / Februar 2022
STORY
und schaufelten Reis und gelbes Hühnchencurry aus zwei Töpfen,
die jemand dort hingestellt hatte – dann aßen sie stumm mit der
rechten, meist blau gefärbten Hand.
Seit dreiundzwanzig Jahren arbeitete Uttam als Färber,
erzählte er mir beim Essen. Das bedeutete, dass er mit ungefähr
zwölf Jahren angefangen hatte. Er kam aus Bangladesch; seine
Frau lebte mit den drei Kindern dort in einem Dorf. Ihnen schickte
er den Großteil seines Lohns. Alle drei Monate besuchte er sie. Für
eine Woche. „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Arbeit“, sagte er.
Ich hatte während der Anreise ein paar Statistiken gelesen.
Demnach kauft jeder Deutsche im Schnitt sechzig Klamotten
im Jahr; so viele wie noch nie. Wir besitzen jeder durchschnittlich
zweiundneunzig Kleidungsstücke – Socken und
Unterwäsche nicht mitgezählt. Knapp die Hälfte davon tragen
wir fast nie. Insgesamt zwei Milliarden Klamotten lagern
nutzlos in deutschen Schränken. Ein T-Shirt tragen wir heute
im Schnitt kaum öfter als die Plastiktüte, in der wir es aus
dem Laden mitgenommen haben. Das ist der Erfolg der Fast
Fashion; einer der genialsten Erfindungen der letzten Jahrzehnte,
wirtschaftlich gesehen. Konzerne wie H&M haben die Menschen
in den Industrieländern seit den Neunzigern mit immer
billigerer, immer schneller wechselnder Mode angefüttert. H&M
oder Zara bringen heute knapp fünfzig Kollektionen im Jahr
heraus. Für ein T-Shirt muss man kaum mehr zahlen als für einen
Cappuccino. Toll für die Kunden.
Und noch toller für die Konzerne. Der Absatz von Klamotten
hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren weltweit verdoppelt
– auf knapp zwei Billionen Dollar pro Jahr (das sind kaum
zu begreifende zweitausend Milliarden). Amancio Ortega, der
Gründer von Zara, ist der sechstreichste Mensch der Erde.
Toll ist die Entwicklung auch für die Lieferanten: Sie stellen
heute mehr als doppelt so viele Kleidungsstücke her wie vor
zwanzig Jahren; nämlich mehr als hundert Milliarden.
Nur nicht so toll für die Umwelt – die die Rohstoffe für diesen
Wahnsinn zur Verfügung zu stellen hat und das Gift schlucken
muss, das dabei anfällt. Dazu kommt, dass die Qualität der
neuen Schnellmode so mies ist, dass man sie gebraucht kaum
noch wiederverwenden kann. Was insofern gar nicht so schlecht
ist, als die Lager der Secondhandläden ohnehin voll sind.
Als ich Uttam von dem Phänomen der Fast Fashion erzählt
hatte, und dass viele Europäer ein Shirt nur zweimal tragen, bevor
sie es wegwerfen, entstand erst mal eine unangenehme Pause. Er
guckte zu unserem Dolmetscher, der meine Erklärung ins Bengalische
übersetzt hatte, als müsse er sich verhört haben. Der Dolmet-
scher wiederholte den Satz und nickte. Uttams Miene verdüsterte
sich. Es fehlte nicht viel, und ihm wäre ein Batzen Reis aus der
Hand gefallen. „Das kann ich nicht glauben“, murmelte er. „Aber
wenn das wirklich so ist, macht es mich sehr traurig.“
Solche Momente hatte ich schon öfter erlebt: Der Stolz
auf die eigene Arbeit, der selbst einen armen Kaffeepflücker im
kolumbianischen Hinterland strahlen ließ, wenn man ihn fragte,
ob er seinen Job mochte. Ich bin überzeugt, die meisten Menschen
arbeiten gerne. Es erfüllt uns mit Sinn, unsere Lebenszeit
in etwas zu investieren, das andere Menschen wertschätzen. In
diesem Sinn hatte auch Uttam einen Berufsstolz. Und den hatte
ich nun erschüttert. Vielleicht täusche ich mich, aber mir war so,
als hätte er ab diesem Moment durchgehend eine kleine Sorgenfalte
auf der Stirn gehabt.
Am Nachmittag luden wir die gefärbten Stoffbahnen in eine
Schleuder, um die Flüssigkeit rauszukriegen. Danach schleppten
wir sie in den vierten Stock, wo wir sie zum Trocknen auf Drahtseile
hängten. Von dort warfen wir sie schließlich in den Hinterhof,
zogen sie nacheinander über eine drei Meter hohe Röhre aus
durchlöchertem Metall, aus der heiße Luft blies. So wurde der
Stoff endgültig trocken und glatt.
Es war nach einundzwanzig Uhr und meine Schläfen pochten
von den Dämpfen in der Fabrik. Selbst der Smog Kalkuttas,
der uns draußen erwartete, erschien mir jetzt so erstrebenswert
wie Tiroler Bergluft. Der Großteil der Fabrik war dunkel und
still, als wir den Berg gewaschener und getrockneter Baumwolle
vor einer Art monströsem Bügelbrett abluden. Im letzten Arbeitsschritt
bügelte diese Mangel die Bahnen und drehte sie straff in
fünfundzwanzig identische Rollen – das finale Produkt der Färberei.
Am nächsten Morgen würde ein Fahrer sie abholen und an
die Näherei liefern.
Während Uttam und ich die Mangel fütterten, versammelte
sich eine Gruppe Arbeiter um uns. Ich kannte ein paar vom Mittagessen.
Sie trugen frische Shirts, einige hatten nasse Haare und
rochen nach Rasierwasser. Sie standen da und guckten amüsiert
zu, wie ich mich abmühte.
„Was machen die hier?“, fragte ich Uttam.
„Sie haben Feierabend.“
„Warum gehen sie dann nicht nach Hause?“
Uttam guckte irritiert, als hätte ich einen Witz gemacht, den
er nicht verstanden hatte. „Sie sind doch zu Hause. Sie wohnen
hier.“
Jetzt wiederum guckte ich so, als hätte er gescherzt. Aber
das hatte er natürlich nicht. War die Arbeit erledigt, duschten
die Färber sich in einem Kabuff neben den Maschinen, gingen
rauf in den dritten Stock und rollten dort auf dem Betonboden
Schaumstoffmatten aus. Der böse Zwilling der umliegenden
Wohnhäuser war tatsächlich ihre Unterkunft.
Januar / Februar 2022
DRECKSARBEIT
Damit wir in Europa täglich neue Kleidung spazieren führen und zu Valentinstag Rosen verschenken können,
ackern Menschen in Fernost nicht nur stundenlang, sondern meist unter Einsatz ihres größten Gutes:
ihrem Leben. Jan Stremmel, SZ-Reporter und Autor, besuchte während fünf Jahren 40 Länder und machte
sich selbst ein Bild der Schweinereien, auf denen das komfortable Leben in Europa beruht. Für sein Buch
„Drecksarbeit“ kniete er sich tief in den Morast, der an unseren Sohlen klebt, und zeigt die Schattenseiten
unseres Konsums, der nur möglich ist, weil Menschen in Asien oder Südamerika die Arbeit verrichten, für
die wir morgens nicht mal das Bett verlassen würden.
Jan Stremmel, „Drecksarbeit. Geschichten aus dem Maschinenraum unseres bequemen Lebens“, Knesebeck, ca. 22.–
57
he
fashion
archive
PHOTOGRAPHY & CREATIVE DIRECTION:
PATRICK WALTER
STYLING & ART DIRECTION: CLAUDIA HUBER
HAIR & MAKE-UP: PACQUO WINTER
MODELS: SONIA APIOT & ELADIO TORRES
PHOTO ASSISTANT: LEWIN BERNINGER
HAIR & MAKE-UP ASSISTANT: GUERDY CASIMIR
MODE VON GESTERN
FÜR GESCHICHTEN
VON HEUTE. WIR
WÜHLEN IM FUNDUS
UND KRAMEN DAS
HERVOR, WAS NIEMALS
VERSCHWINDEN
SOLLTE: TEILE, DIE
TRENDS ÜBERDAUERN
UND AUCH DANN
NOCH COOL SIND,
WENN DIESE
FACES-AUSGABE
ZERFLEDDERT IN DER
ECKE LIEGT.
58 Januar / Februar 2022
Eladio:
Shirt und Jacke von
@HALLELUJA.BERLIN.
Hose von @HARDT_STORE.
Schuhe von
@HOMEFULLOFCLOTHES.
Sonia:
Oberteil, Shirt, Rock,
Mantel und Schuhe von
@HOMEFULLOFCLOTHES.
Handschuhe von
@HARDT_STORE.
Anzug von @HALLELUJA.
BERLIN. Weste von
@HOMEFULLOFCLOTHES.
Tuch von
@INSPIREDBYNEEMA.
Mantel von
@HOMEFULLOFCLOTHES.
Kleid von @DIORVINTAGE.
Schuhe von
@JIMMYCHOOVINTAGE.
Weste, Mantel und Schuhe
von @HOMEFULLOFCLOTHES.
Oberteil und Schmuck von
@INSPIREDBYNEEMA. Rock
von @HALLELUJA.BERLIN.
Kette von
@INSPIREDBYNEEMA.
Kleid von @HARDT_STORE.
Schuhe von
@HALLELUJA.BERLIN.
Sonia:
Bodys von @BYDAIJANA
und @HALLELUJA.BERLIN.
Schuhe und Armreifen
von @HALLELUJA.BERLIN.
Eladio:
Jogginganzug
von @HALLELUJA.BERLIN.
Schuhe von
@HOMEFULLOFCLOTHES.
Bodys von @BYDAIJANA
und @HALLELUJA.BERLIN.
Mantel und Mütze von
@HOMEFULLOFCLOTHES.
Overall und Accessoires
von @HALLELUJA.BERLIN.
Shirt und Gürtel von
@HARDT_STORE. Tuch
von @INSPIREDBYNEEMA.
Kleid von
@DIORVINTAGE.
Bodys von @BYDAIJANA
und @HALLELUJA.BERLIN.
Gener
STORY
Eine junge Journalistin, die Missstände in den Lichtkegel der Welt rückt: Ronja Ebeling.
Januar / Februar 2022
ation
Sie ist 25 und wütend. Während sich Ronja Ebelings
Generation von Praktikum zu Praktikum hangelt
und versucht, durch den Verzicht auf Flugreisen,
Avocado und Co. die Welt ein bisschen besser zu
machen, eiern Gesellschaft und Politik noch immer
um die Begrifflichkeit des Klimawandels herum.
Mein Bruder Robin und ich saßen
in seinem Zimmer und fuhren mit
unseren Spielzeugautos auf dem
bedruckten Kinderteppich herum.
Auf der großen Stoffmatte war eine Stadt mit vielen Straßen,
Kreisverkehren, Ampeln und Häusern abgebildet. „Brummmm…
Ich fahr nach ALDI, Schnupp kaufen!“, rief ich und bewegte
mein rotes Auto die Straße entlang. „Zu ALDI!“ Mein Vater
streckte seinen Kopf durch die Tür herein. „Wat?“, fragte ich.
Robin und ich hatten uns den Slang unserer neuen Heimat an der
holländischen Grenze schnell angewöhnt, für unsere Eltern war
das anfangs ein Graus. „Ich mach mal das Licht aus, das braucht
ihr ja nicht“, sagte mein Vater und drückte auf den Schalter an
der Wand. „Nein, anlassen!“, rief ich empört. Eigentlich kam
genug Tageslicht durch das Fenster, aber ich mochte es
immer ultrahell. „Davon sterben aber die Eisbären“, sagte mein
Vater, und ich schaute ihn verdutzt an. Ich wusste, dass die weißen
Bären irgendwo weit weg im Schnee lebten, und hatte sogar
selbst einen Stoffeisbären, der den Namen Lars trug. Natürlich
wollte ich nicht, dass Bären wie Lars starben. Also erlaubte ich
meinem Vater an diesem Tag das Ausschalten des Lichtes. Der
Satz wurde zu Papas Lieblingsspruch. Er wiederholte ihn, wann
immer er uns zum Fahrradfahren animieren wollte, statt das
Auto zu nehmen, ich mein Eis doch lieber in der Waffel statt im
STORY
TEXT: RONJA EBELING
Plastikbecher essen sollte oder mein Bruder mal wieder zu lange
unter der Dusche stand. Irgendwann hatte er uns so weit, dass ich
manchmal mit meinem Schultornister noch mal die Treppe hochrannte,
zurück in mein Zimmer, um mich zu vergewissern, dass
ich auch wirklich meine Nachttischlampe ausgeschaltet hatte.
Erst dann konnte ich beruhigt zur Schule gehen. Als Kind gab
ich mir große Mühe, die Eisbären zu retten – allerdings vergeblich.
Heute stecken wir trotzdem in einer Klimakrise. Die globale
Erderwärmung zerstört nicht nur nach und nach unseren Planeten,
sie bedroht auch unsere mentale Gesundheit und endet oft im
Streit – nicht nur zwischen Alt und Jung.
Der folgende Text ist nichts für Klimawandelleugner*innen.
Es ist mir zu mühsam, an dieser Stelle sämtliche Zahlen,
Fakten und Argumente aufzuzählen, um ein Problem zu erklären,
dass mittlerweile jede*r verstanden haben sollte. Deshalb soll
es im Folgenden stattdessen um die Gefühle gehen, die der
Klimawandel in jungen Menschen auslöst. Gefühle, die
jeden Freitag Tausende Menschen – zeitweise waren es sogar
Millionen – weltweit auf die Straße treiben, um dort lautstark
zu fordern, dass das Pariser Abkommen sowie das 1,5-Grad-
Ziel eingehalten werden. Wie geht es uns eigentlich, wenn wir
unsere Pappschilder in die Luft strecken, laut schreien und trotzdem
nicht gehört werden? Viele Klimaaktivist*innen haben das
Gefühl, von Entscheidungsträger*innen nicht ernst genommen
zu werden. Das löst Frustration, Wut und ein Gefühl von Machtlosigkeit
aus. Gleichzeitig denken wir oft, dass wir Privatpersonen,
wenn von der Politik schon keine weitreichenden Konsequenzen
ergriffen werden, es in unserem täglichen Leben umso
besser machen müssen. Der Fokus auf die individuelle Verantwortung
verschärft sich, wir haben das Bedürfnis, als Individuen
Januar / Februar 2022
71
unser Bestes zu geben, wenn es Politik und Wirtschaft schon
nicht tun. Deswegen haben F. und ich eine Joghurtmaschine im
Schrank stehen – weil wir denken, damit zumindest teilweise auf
Joghurtbecher aus Plastik verzichten zu können. Deshalb habe
ich mir von meinen Eltern eine neue Regenhose zum letzten
Geburtstag gewünscht – damit ich weiterhin bei Wind und Wetter
mit dem Fahrrad überallhin fahren kann. Und aus diesem Grund
teilen wir uns auch das Auto mit dem Vater von F. – weil wir ein
eigenes Auto in der Stadt für unnötig halten und es nur hin und
wieder für einen Wochenendtrip an die Nordsee brauchen.
Die Last der Verantwortung
Gleichzeitig wissen wir mittlerweile aus wissenschaftlichen
Berichten, dass die wachsende individuelle Verantwortung und
das Gefühl, quasi allein den Klimawandel aufhalten zu müssen,
die Psyche belasten kann. Es kann zum Stressfaktor werden und
Schuldgefühle, Überforderung oder gar Panik auslösen. Was das
im konkreten Fall bedeutet, zeigt das Verhalten meiner Freundin
Sarah. Sie, Pia und ich kennen uns seit der Schule. Mittlerweile
leben wir drei in unterschiedlichen Städten: Dortmund, Berlin
und Hamburg. Wir sehen uns nur noch unregelmäßig, aber haben
die unausgesprochene Regel, unsere Geburtstage miteinander zu
verbringen. Ich feiere meinen großen Tag am 6. August immer im
Garten meiner Eltern. Meistens grillen wir mit ein paar Leuten,
sitzen bis spät in die Nacht unter den Lichterketten, die meine
Mutter um den Baum gewickelt hat, und quatschen einfach.
Dabei trage ich jedes Jahr eine pinke Prinzessinnenkrone, die mir
meine Eltern an meinem 18. Geburtstag zum ersten Mal auf den
Kopf gesetzt haben. Das ist eine absurde, aber so schöne Tradition,
die ich jedes Jahr fortsetzen will. Meine zwei Freundinnen
hingegen wollten an ihren Ehrentagen meist wegfahren und ein
Wochenende irgendwo anders verbringen. Mit der Zeit änderte
sich allerdings Sarahs Einstellung hierzu.
„Ich würde an meinem Geburtstag im April gern nach
Zürich! Von Donnerstag bis Sonntag. Ich habe nach Flügen
geguckt, und das sollte easy für alle passen“, verkündete Pia ihre
Pläne bei einem unserer Telefonate zu dritt.
„Ui, das wird teuer! Aber gut, machen wir“, stimmte ich zu
und blockte meinen Kalender für die Daten.
„Kommt man da auch mit dem Zug hin? Ich guck mal
eben...“, sagte Sarah.
„Lohnt sich das dann?“, fragte ich skeptisch. Ich hatte keine
Lust, pro Strecke einen ganzen Tag im Zug zu sitzen, und fing
parallel ebenfalls an zu googeln.
„Uff, jeweils acht Stunden Fahrt und insgesamt knapp dreihundert
Euro für Hin- und Rückweg. Fliegen spart Zeit und
Geld“, meinte ich.
„Ja, aber es ist auch beschissen für die Umwelt“, entgegnete
Sarah. Natürlich hatte sie damit recht.
„Wegen des Praxissemesters habe ich das ganze letzte Jahr
keinen wirklichen Urlaub gemacht, außer ein paar Tage bei meinen
Eltern in der Heimat. Ich muss endlich mal wieder weg“,
sagte Pia, die tatsächlich wegen sämtlicher Uniprojekte im letzten
Jahr nicht verreist war und den verlängerten Wochenendtrip
daher als unproblematisch empfand.
„Dann fahrt ihr ohne mich“, forderte Sarah.
„Das geht nicht“, entgegnete ich und bestand darauf, dass
wir das Wochenende gemeinsam verbrachten.
„Warum? Du hast ja recht: Wenn die Bahnfahrt teurer ist als
der Flug und dann auch noch ultralange dauert, hat es wirklich
72 Januar / Februar 2022
„Flugreisen sind der nicht so grüne
Schwachpunkt
.“
keinen Sinn“, sagte Sarah, die an ihrem Vorsatz, in keinen Flieger
steigen zu wollen, festhielt.
„Schön, ich brauche aber wirklich ein paar Tage Urlaub und
eine Auszeit von allem. Im Zweifel fliege ich allein“, gab Pia entschieden
zurück. Ich saß zwischen den Stühlen. Ein paar Wochen
später flog ich mit Pia über ihren Geburtstag in die Schweiz. Das
kann man verurteilen, wenn man das möchte.
„Es ist so komisch, dass Sarah nicht mitkommen wollte. Wir
haben uns seit Weihnachten nicht mehr gesehen“, stellte Pia fest,
während wir am Ufer des Zürichsees saßen und unsere Füße ins
Wasser streckten. Schnell zogen wir sie wieder raus, das Wasser
war eisig kalt.
„Ja, schon. Sie hat ja auch recht, dass wir unser Flugverhalten
überdenken sollten. Ich persönlich sehe allerdings die
täglichen Geschäftsreisen, bei denen Menschen morgens nach
München und abends wieder zurück nach Berlin fliegen, als das
größere Problem an. Im Vergleich dazu sind doch private Flugreisen,
die wir vielleicht viermal im Jahr machen, ziemlich irrelevant,
oder?“, fragte ich und merkte, dass ich versuchte, mein
eigenes Verhalten zu relativieren, um dieses komische Schuldgefühl
zu verdrängen, das sich in meinem Inneren breitmachte.
Berichte zeigten nämlich, dass tatsächlich eher die Privatreisen
das Problem waren. Dass ich Problemverursacherin war, konnte
ich mir nur schwer eingestehen.
„Ich meine: Wie viel Verzicht ist für jede einzelne Person
wirklich notwendig? Reicht es nicht, wenn ich versuche, mir im
Alltag Mühe zu geben, und zum Beispiel kein Auto fahre?“, grübelte
ich laut nach. Auf Urlaub in fremden Städten zu verzichten,
fiel mir schwer. Wenn ich Fernreisen mache, bleibe ich gewöhnlich
mindestens einen Monat, was die Reise in meinen Augen
legitimiert. Die Trips über ein verlängertes Wochenende innerhalb
Europas hingegen zwickten in diesem Gespräch an meinem
Gewissen, aber verzichten wollte ich auch nicht auf sie.
„Na ja, warum sind uns solche kurzen Reisen so wichtig?“,
stellte Pia die Gegenfrage.
„Weil sie eine Auszeit sind und wir dadurch mal rauskommen
– ich aus meiner Zweizimmerwohnung und du aus deinem
WG-Zimmer“, mutmaßte ich. Ich bildete mir ein, dass Urlaub
in den eigenen vier Wänden vielleicht erholsamer wäre, wenn
man etwas mehr Platz oder sogar einen eigenen Garten hätte.
Ein Versuch der Rechtfertigung. Flugreisen sind der nicht so
grüne Schwachpunkt meiner Generation. Statistiken zufolge
haben sich in den letzten Jahren alle Altersgruppen immer häufiger
in den Flieger gesetzt, aber bei keiner war der Anstieg so
groß wie bei den unter 29-Jährigen. Die Realität ist: Die große
Mehrheit wird sich Flugreisen nicht mehr abgewöhnen. Wir sind
verwöhnt und kennen es nicht anders, als schnell und teilweise
wirklich günstig von A nach B zu kommen. Lieber verzichten
wir auf andere Dinge im Alltag. So fällt es Jüngeren zum Beispiel
leichter, kein oder weniger Fleisch zu essen, als aufs Fliegen
zu verzichten. Pia zwirbelte einen Grashalm zwischen ihren
Fingern und überlegte, ob ein Verzicht im kleineren Rahmen angesichts
der aktuellen Situationen ausreichen würde: „Vorherige
Generationen haben in den letzten Jahrzehnten im Übermaß
gelebt. Jetzt müssen wir Jungen definieren, wie viel zu viel ist.
Gleichzeitig werden wir von allen Seiten zum Konsum angetrieben.“
Ich schaute über den Zürichsee auf die weißen Berge in der
Ferne. Die Sonne knallte auf die schneebedeckten Spitzen, und
ich stellte mir vor, wie das Eis zu Wasser zerschmolz. Ich schüttelte
den Kopf. „Ich glaube nicht, dass wir es schaffen, den Groß-
Januar / Februar 2022
73
„Unsere
teil der Menschen dazu zu bringen, wirklich weniger zu fliegen.
Wir schaffen es in Deutschland ja nicht mal, die Bahnpreise so
zu gestalten, dass sie ein Anreiz zum Zugfahren sind“, sagte ich
kritisch. Ich erklärte, dass es in meinen Augen auch keine Lösung
sei, Flugreisen einfach teurer und damit exklusiver zu machen.
Sie müssen wirklich nachhaltiger werden. Das Gute ist, dass in
der Luftfahrtindustrie bereits daran getüftelt wird. Angeblich sollen
in 15 Jahren bereits die ersten mit Wasserstoff angetriebenen
Flugzeuge durch die Lüfte düsen. Weil die Pandemie der Branche
jedoch gehörig zugesetzt hat, bleibt nur zu hoffen, dass die einzelnen
Airlines sich bis dahin so weit finanziell erholt haben, dass sie
die neuen, nachhaltigen Alternativen auch kaufen können.
„Okay, Schluss jetzt!“, rief Pia und sprang auf. „Nun sind
wir hier und sollten es auch genießen. Ich bekomm langsam
Hunger“, sagte sie und schlüpfte in ihre Schuhe.
„Okidoki“, rief ich und tat es ihr gleich. Wir spazierten durch
die bunte Augustinergasse, verliefen uns und kauften spontan ein
Baguette, Antipasti und eine Flasche Wein. Dann setzten wir uns
in die Bahn und fuhren den Uetliberg hoch, wo wir uns auf unsere
Jacken setzten, den Wein aufmachten und uns der kühle Wind
Gänsehaut zauberte, während wir das Baguette aßen.
Ein halbes Jahr später trafen wir uns bei Sarah in Dortmund,
um ihren Geburtstag zu feiern. Am Tag davor liefen wir durch
den Lebensmittelladen, um alles fürs Frühstück am nächsten
Morgen einzukaufen.
„Avocado?“, fragte Pia und hielt die Frucht hoch. Wir beide
wussten, wie sehr Sarah Avocadobrot liebte.
„Nee, ich versuche, darauf zu verzichten“, sagte Sarah und
schob den Einkaufswagen weiter.
„Aber du liebst Avocadobrot?“, beharrte Pia.
„Tue ich, ja, aber für nur zwei Avocados werden über tausend
Liter Wasser verbraucht. Das will ich nicht unterstützen“,
argumentierte Sarah.
„Aber du liebst Avocadobrot, und morgen ist dein verdammter
Geburtstag?!“, wiederholte Pia und schrie dabei fast. Verwundert
schaute sie mich an, ich war auch ein wenig irritiert.
„Leute, ihr checkt es nicht, oder? Ich versuche, wirklich
mein Bestes zu geben und mein Konsumverhalten zu reflektieren.
Das sollten wir alle tun, okay?“, sagte Sarah scharf und
schob den Einkaufswagen um die nächste Ecke.
Pia wollte gerade erneut ansetzen, als ich einwarf: „Hey,
lass gut sein. Es ist ihr Geburtstag…“ Zaghaft hielt ich sie am
Ärmel fest.
„Ja, genau, deswegen kann sie sich ja wohl eine verdammte
Avocado gönnen, oder?“, wetterte Pia.
„Aber sie will eben nicht. Das ist doch okay“, versuchte ich,
sie zu beschwichtigen.
„Ihr Ökoverhalten in allen Ehren, aber sie kasteit sich total.
Das ist doch nicht gut“, zischte Pia mich an und hielt dabei immer
noch die Avocado in der Hand. Wir wussten beide, dass es
eigentlich nicht wirklich um die Avocado ging.
„Ja, aber was willst du denn machen?“, fragte ich schulterzuckend.
„Ihr klarmachen, dass sie übertreibt! Ihr sagen, dass sie
allein damit nicht die Welt retten kann!“, antwortete Pia geradeheraus,
und ich war mir nicht sicher, ob ich ihr zustimmen sollte
oder nicht.
Zumindest mit einem Teil ihrer Aussage hatte Pia jedoch
recht: Sarahs Wirken war begrenzt.
74 Januar / Februar 2022
ist nun mal begrenzt.“
Nachhaltigkeit ist keine Privatsache
Natürlich war Sarahs nachhaltiges Denken richtig, und
trotzdem drohte es eine ungesunde Form anzunehmen. Es war der
verzweifelte Versuch, die Klimakrise im Privaten unter Kontrolle
zu bringen. Ihre Überzeugung, dass Endverbraucher*innen
allein durch ihre täglichen Konsumentscheidungen diese Krise auf
eigene Faust bewältigen können, war gleich aus mehreren Gründen
eine Illusion. Erstens ist es recht unwahrscheinlich, dass sich
in naher Zukunft tatsächlich der Großteil unserer schnell konsumierenden
Wohlstandsgesellschaft freiwillig dazu durchringen
wird, sich im Verzicht zu üben und dadurch die Umwelt zu schonen.
Solange es keinen schärferen gesetzlichen Rahmen gibt, werden
die Kaufentscheidungen Einzelner kaum einen Unterschied
machen. Wird zum Beispiel aber tatsächlich bald vorgeschrieben,
dass ab Juli 2021 in der EU ein Verkaufsverbot für Plastikbesteck
gilt, könnte uns das unserem Ziel weitaus schneller näherbringen,
als wenn wir verzweifelt darauf warten, dass die Menschen freiwillig
Nein zu Plastikmesser und -gabel sagen.
Zweitens kann sich Sarah so viel Mühe geben, wie sie
möchte: Solange unser Wirtschaftssystem nicht für die nötige
Transparenz sorgt, damit sich tatsächlich feststellen lässt, ob
ein Produkt oder eine Dienstleistung nachhaltig und fair produ-
Januar / Februar 2022
ziert wurde, tappen die Endverbraucher*innen weiter im Dun-
keln. Sie werden nie genug Durchblick haben, um wirklich gute
Kaufentscheidungen treffen zu können.
Wollen wir das ändern, muss
zum Beispiel das Lieferkettengesetz,
das 2023 in Kraft treten wird,
wirklich konsequent umgesetzt werden.
Es müssen klare Standards formuliert werden, die sogenanntes
Greenwashing, also eine vermeintlich nachhaltige Herstellung,
auffliegen lassen. Viele Unternehmen wollen durch
PR-Strategien ein grünes Image bekommen, lügen dabei den
Endverbraucher*innen aber dreist ins Gesicht, indem sie zum
Beispiel angeben, dass eine Produktverpackung recycelt sei,
wenn in Wahrheit nur ein winziger Bruchteil davon wirklich
recycelt wurde. Oft erfinden Firmen auch einfach Siegel oder Zertifikate,
die ihre Produkte als nachhaltig auszeichnen. Das Wirtschaftsministerium
muss konsequent gegen dieses Greenwashing
vorgehen, um Konsumierende zu schützen. Nur dann haben die
privaten Bemühungen Einzelner auch tatsächlich einen Sinn.
Der dritte Aspekt – und das ist der wichtigste: Unsere individuelle
Macht ist nun mal begrenzt. Es ist eigentlich relativ
egal, ob ein paar Menschen keine Bioprodukte kaufen, weil
ihnen sonst am Ende des Monats das Geld nicht ausreicht. Man
kann sie dafür nicht verantwortlich machen. Genauso verzeihbar
ist es, wenn ein kleines Mädchen mal vergisst, ihre Nachttischlampe
auszumachen, bevor es zur Schule geht. Und es spielt
auch keine Rolle, ob jemand doch mal ausnahmsweise eine Plastiktüte
im Supermarkt kauft, weil er oder sie den Jutebeutel vergessen
hat. Was macht das schon? Diese kleinen Versuche im
Privaten taugen nichts, wenn die großen, globalen Prozesse nicht
umgestellt werden, die unsere Umwelt nachhaltig schädigen und
den Klimawandel so immer weiter vorantreiben.
JUNG, BESORGT, ABHÄNGIG
In ihrem Buch „Jung, besorgt, abhängig“ rechnet Ronja Ebeling mit allen ab, die ihrer Generation
vorwerfen, sich nur mit Social Media und Hafermilch-Cappuccino zu beschäftigen. Die 25-Jährige ist
wütend – wütend über das Nichtstun von Wirtschaft und Politik, über das Leugnen des Klimawandels und
darüber, dass sie und alle anderen ihrer Generation sich mit einer Zukunft konfrontiert sehen, die so gar
nicht nach rosigem Miteinander aussieht. Praktikum statt unbefristeter Arbeitsvertrag, Burn-out statt
Freizeit und Altersarmut statt Rente: Das sind die Sorgen, die auf Ebelings Schultern haften und sich
durch ihr Buch ziehen, das nicht nur der Unterhaltung dient, sondern ein Mahnmal darstellt, den Jungen
endlich mal zuzuhören. Ronja Ebeling, „Jung, besorgt, abhängig. Eine Generation in der Krise“, Eden Books, ca. 26.–
75
the
new
move wool
EIN BISSCHEN ANDERS,
EIN WENIG VERRÜCKT.
ABER MODE IST
SCHLIESSLICH DAZU
DA, SICH AUSZUTOBEN
UND ZU TESTEN, WER
WIR SEIN KÖNNTEN.
DESHALB KOMBINIEREN
WIR MUSTER UND
MATERIALIEN JETZT
BESONDERS WILD UND
OHNE FURCHT.
PHOTOGRAPHY: AFFONSO GAVINHA
STYLING & CREATIVE DIRECTION: JACQUELINE ABRAHAMS
HAIR & MAKE-UP: ARNO HUMER
MODEL: PAULA
ment
76 Januar / Februar 2022
Stricktop von
COSTER COPENHAGEN.
Hose von BRUNELLO
CUCINELLI.
Holzhocker von
FRITZ BAUMANN.
Kleid von DONDUP.
Pufferjacke von
SANDRO PARIS.
Perlenring von
SASKIA DIEZ.
Kordgürtel
STYLIST’S OWN.
Holzhocker von
FRITZ BAUMANN.
Mantel und
Strickpanty von
SANDRO PARIS.
Heels von
SALVATORE
FERRAGAMO.
Pappmaske
von JOSEPHINE
ABRAHAMS.
Oberteil und
Rock von RABENS
SALONER. Earcuffs
von SASKIA DIEZ.
Holzhocker von
FRITZ BAUMANN.
Pullover mit
Kragen von BAUM &
PFERDGARTEN.
Hose von MADS
NORGAARD. Schuhe
von BIRKENSTOCK
1774 X TOOGOOD.
Leggins von RABENS
SALONER. T-Shirt
von AMERICAN
VINTAGE. Sakko von
MADS NORGAARD.
Overkneestiefel von
AGL. Pappmaske
von JOSEPHINE
ABRAHAMS.
Stricktop von
COSTER COPENHAGEN.
Pappmaske
von JOSEPHINE
ABRAHAMS.
Rollkragenpullover
von BRUNELLO
CUCINELLI. Shorts
von AMERICAN
VINTAGE. Earcuffs
von SASKIA DIEZ.
STYLE INSIDER
The nose
Jordi Fernandez ist der Mann,
der hinter fünf Düften von
Atelier Versace steckt. Der
Parfumeur aus dem Hause
Givaudan verrät uns im
Interview, dass seine Arbeit
gar nicht so glamourös ist,
wie man denken würde, und
weshalb er, der „Master of
Oud“, tatsächlich ein bisschen
in Patchouli verliebt ist.
Interview: Marina Warth - Fotos: Versace Parfums
Parfumeure sind beides:
Wissenschaftler und Magier.
Jordi Fernandez entwickelt seit
20 Jahren Düfte.
FACES: Sie arbeiten für Givaudan, einen der größten
Parfumhersteller der Welt. Wie müssen wir uns einen typischen
Arbeitstag eines Parfumeurs vorstellen?
JORDI FERNANDEZ: Nun, ich bin Frühaufsteher und
definitiv ein Morgenmensch. Deshalb bin ich bereits gegen 8 Uhr
im Büro, trinke schnell einen Kaffee und checke meine Mails,
bevor ich mich auf die Kreationen des Vortages stürze und an
neuen Formeln arbeite. Die Arbeit eines Parfumeurs hat viele
Dimensionen, und wir sind auch in den Bereichen Bewertung
und Marketing tätig. Zwei Wochen pro Monat verbringe ich in
meinem Labor in Barcelona, die restliche Zeit in meinem Büro
in Dubai.
F: Natürlich gibt es Vorurteile über ihren Job als Parfumeur.
Welche stimmen und welche sind falsch?
86 Januar / Februar 2022
JF: Viele Menschen glauben, dass die Parfumeure direkt mit
den Marken zusammenarbeiten oder dass die Marken selbst die
Parfumeure hinter einer Kreation sind. In Wirklichkeit arbeiten wir
meist für Unternehmen, die an verschiedene Marken verkaufen.
Es ist eine Business-to-Business-Branche, und häufig ist der
Parfumeur am Ende eines Projektes gar nicht so präsent. Wir sind
zwar ein wichtiger Teil des Endprodukts, aber die Anerkennung
dafür erhalten wir eher selten. Ein Parfumeur arbeitet auch nicht
alleine, sondern gemeinsam mit Teams, die sich ums Marketing
oder die Evaluierung kümmern.
F: Was sind die wichtigsten Eigenschaften eines guten
Parfumeurs?
JF: Geduld, Ausdauer und harte Arbeit, also Unverwüstlichkeit.
Unsere Branche ist sehr anspruchsvoll und voll von
Menschen mit viel Talent. Man braucht enorm viel Durchhaltewillen
und muss sich selbst immer wieder in Frage stellen und sich
verbessern, um ein gutes Niveau zu erreichen.
F: Wie ist es möglich, immer wieder neue Ingredienzien und
Inhaltsstoffe zu entwickeln?
JF: Mit viel Forschung. Die Zusammenarbeit zwischen den
Parfumeuren und den Wissenschaftlern ist entscheidend. Sie
haben ein offenes Ohr für unsere Bedürfnisse in Bezug auf das
olfaktorische Profil der Ingredienzien und entwickeln Ideen für
neue Moleküle, die auf möglichst umweltfreundliche
Weise synthetisch hergestellt werden.
F: Sie werden oft als „Master of Oud“ bezeichnet.
Was fasziniert Sie so sehr an dieser Duftnote?
JF: Ich fühle mich sehr geehrt, so genannt zu
werden. Ich war schon immer von der orientalischen
Parfumerie verzaubert, davon, wie sie ihre Parfums
auftragen und von deren Tiefe. Am meisten liebe ich
an Oud die komplexe Persönlichkeit. Wenn man zum Beispiel
natürliches Holz verbrennt, zeigt es seine einzigartige weiche,
balsamische und samtige Note, aber sobald man eine winzige
Menge in den Duft gibt, entfaltet es eine reiche, animalische Tiefe.
Nicht zuletzt ist Oud eine perfekte Mischung mit vielen anderen
meiner Lieblingsstoffe wie Rose, Vanille und Akigalawood.
F: Fünf Versace-Parfums haben Sie bereits kreiert. Was
verbinden Sie mit dieser Marke?
JF: Der Duft dieser Marke ist einzigartig, originell und glamourös,
und die Parfums sind mit edlen Inhaltsstoffen wie Safran,
Vanille, Weihrauch oder rotem Ingwer besonders luxuriös.
F: Wie beginnen Sie damit, ein neues Parfum zu kreieren?
JF: Alles beginnt mit einer Idee, die aus vielen Inspirationsquellen
stammt und das Parfum visualisiert. Dann wird
diese Idee in eine Formel übertragen, die im Labor zu einem
echten Duft zusammengesetzt wird. Dabei gibt es natürlich zahlreiche
Versuche und viele Kombinationsmöglichkeiten, bis wir
das Endergebnis fein abgestimmt haben. Auch das Briefing, das
„Hinter den
Kreationen von
wir von den Kunden erhalten, gibt uns die Richtung vor, die wir
einschlagen werden. Zudem helfen uns Farben und Moodboards
bei der Auswahl der Rohstoffe, die wir verwenden werden.
F: Wie unterscheiden sich die Parfums von Atelier Versace
von Massenmarkt-Düften?
JF: Hinter den Kreationen von Atelier Versace steckt enorm
viel Freiheit, wohl dieselbe Freiheit, die auch in den Mode-
Kollektionen zu finden ist. Versace setzte mir keinerlei Grenzen
beim Entwerfen der Düfte, also habe ich über den Tellerrand
hinaus geschaut und konnte ohne Einschränkungen auf den Preis
oder ähnliches die Ingredienzien verwenden, die ich wollte.
F: Die Parfums von Atelier Versace besteht aus Nischendüften.
Es scheint, dass heute jeder nach Nischenparfums sucht.
Warum ist das so?
JF: Die Menschen interessieren sich immer mehr für
Parfums und deren Entstehung und wollen ausgefallene Ideen
und Düfte mit Persönlichkeit, die originell, lang anhaltend und
umweltfreundlich sind. Die Ansprüche sind definitiv gestiegen,
und das ist ein Grund dafür, weshalb sich der Markt der Nischenparfums
stetig erweitert.
F: Was ist Ihre Definition eines Nischenparfums?
JF: Ich würde sagen, jedes Parfum, das mit den olfaktorischen
Regeln bricht und seinen eigenen Weg geht. Eine Explosion
von ehrlicher, grenzenloser Kreation ohne
Atelier Versace steckt
enorm viel Freiheit.“
Rücksicht auf die Bedürfnisse des Marktes.
F: Worauf achten Sie bei der Auswahl Ihres
eigenen Parfums?
JF: Mein Parfum soll zu meiner Persönlichkeit
und meiner Stimmung passen. Im Alltag
benutze ich kein Parfum, da es mich bei der
Arbeit verwirren könnte, aber wenn ich kann,
wähle ich etwas, mit dem ich mich wohl fühle und das mir dieses
Gefühl von etwas Besonderem verleiht.
F: Was ist Ihr liebster natürlicher Duft?
JF: Patchouli ist eine Ikone der Parfumerie mit einer
unverwechselbaren, zeitlosen olfaktorischen Signatur. Oft steht
Patchouli im Mittelpunkt meiner Kreationen, da es dem Duft
Reichtum und Komplexität verleiht. Für mich ist es das schlagende
Herz des Parfums, eine einzigartige Säule, die die Kraft
und Macht der Natur repräsentiert.
F: Was ist die wichtigste Lektion, die Sie als Parfumeur
gelernt haben?
JF: Dass man niemals aufgeben darf. Die Parfum-Branche
ist hart und anspruchsvoll. Vor allem am Anfang wird man viel
öfter verlieren als gewinnen. Deshalb muss man geduldig und
konsequent sein, um mit Misserfolgen umgehen zu können
und weiterzumachen. Ich bin seit mehr als 20 Jahren in dieser
Branche tätig und arbeite jeden Tag daran, mich weiterzuentwickeln
und besser zu werden.
Die fünf Düfte von
Jordi Fernandez für
Atelier Versace:
Vanille Rouge, Iris
d’Élite, Gingembre
Pétillant, Safran
Royal und Encens
Supreme (in der
Schweiz exklusiv bei
Jelmoli erhältlich).
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87
COOL HOST
Lucky
one
Von Schuhen zu
Hotels: Heute
überblickt Arnaud
Zannier fünf
Luxus-Hotels.
88
Zannier Hotels Le Chalet
in den französischen
Alpen ist ein Ort
zum Ankommen und
Durchatmen.
Es ist nicht immer der offensichtliche Weg, der zum Glück
führt. Im Fall von Arnaud Zannier war es die zweite
Abzweigung, die den Sohn eines Mode-Designers, der
zeitweise selbst Luxusschuhe kreierte, zum Hotelier werden
ließ. Mittlerweile gehören dem Franzosen fünf Hotels,
die in den Träumen moderner Luxussuchender die Hauptrolle
spielen. Eines davon: Zannier Hotels Le Chalet, ein
Hideaway für kalte Tage, dessen Annehmlichkeiten selbst
in die dunkelste Jahreszeit Licht bringen.
Interview: Marina Warth - Fotos: Zannier Hotels
Zannier Hotels Le Chalet
2011 von Arnaud Zannier gegründet, umfasst
Zannier Hotels mittlerweile fünf Luxus-
Hotels: Phum Baitang im kambodschanischen
Siem Reap, Bãi San Hô im vietnamesischen
Phu Yen, die zwei namibischen Hotels
Omaanda in Windhoek East und Sonop
in Namib Desert sowie das Le Chalet
in Megève in den französischen Alpen.
Letzteres ist der perfekte Ort, um kalte
Tage zu verbringen, sich einzukuscheln und
vor dem Kamin die Zeit zu genießen. Mit
Blick aufs Mont-Blanc-Gebirge verweilt
man hier in rustikal-alpinen Zimmern,
entspannt inmitten von dunklem Holz und
hellen Möbeln und lässt nach einem Tag
auf der Piste vor dem prasselnden Feuer
die Seele baumeln.
ZANNIER HOTELS LE CHALET, 367 ROUTE DU CRÊT, 74120
MEGÈVE, FRANKREICH, ZANNIERHOTELS.COM
FACES: Wie sind Sie zur Hotellerie gekommen?
ARNAUD ZANNIER: Ich hatte immer eine Vorliebe für
Architektur, Innenarchitektur, gutes Essen und feine Restaurants,
weshalb mir das Gastgewerbe schon immer am
Herzen lag. Nachdem ich fünf Jahre lang in London für
Kickers gearbeitet und mein eigenes Unternehmen geführt
hatte (N.D.C., handgefertigte Luxusschuhe), bat mich
mein Vater, in den Familienbetrieb zurückzukehren. Ich
machte mir Gedanken und dachte an einigen Konzepten
herum, bis mir eines klar wurde: In Zukunft würde sich
Luxus mehr über Momente und Erlebnisse definieren als
über goldene Wasserhähne und Marmor. 2011 bekam ich
die Gelegenheit, das Drei-Sterne-Restaurant „La Ferme de
mon Père“ in Megève in Frankreich zu kaufen. Ich schlug
zu, und das Abenteuer Zannier Hotels begann.
F: Wie würden Sie Ihre Hotels und Ihren Stil
beschreiben?
AZ: Bei Zannier Hotels wollen wir die schönsten
Geschichten des Lebens schreiben. Jeder Aufenthalt ist
so gestaltet, dass er eine Verbindung zur lokalen Kultur
und Gemeinschaft herstellt. Die Idee ist, unseren Gästen
die Möglichkeit zu bieten, sich zu entspannen und gleichzeitig
mehr über die Kultur, das Erbe und die Traditionen
des Ortes zu erfahren. Zu diesem Zweck sind alle unsere
Häuser sowohl in ihrem Design als auch in ihrem Serviceangebot
individuell und exquisit. Sie bieten Erlebnisse,
die Erinnerungen schaffen und verpflichten sich, die lokalen
Gemeinschaften zu stärken und die Umwelt, in der sie
sich befinden, zu respektieren.
F: Wie lange hat es von der Idee bis zum fertigen
Hotel gedauert?
AZ: Bei Zannier Hotels sind alle unsere Projekte
unterschiedlich, so dass der Zeitplan variieren kann. Im
Gegensatz zu vielen anderen Hotelgruppen sind wir nicht
nur Betreiber, sondern kümmern uns auch intern um
die gesamte Entwicklung, einschließlich Grundstücksrecherche,
Hotelkonzeption, Konzeptdefinition, Architektur
und Innenarchitektur sowie den Einkauf. Daher gibt es keinen
typischen Zeitplan für jedes Projekt, wobei man sagen könnte,
dass die Konzeptionsphase etwa zwei Jahre dauert. Wenn wir nur
von der Bauphase sprechen (vom ersten Stein bis zur Eröffnung),
dauert es durchschnittlich 18 Monate – eine relativ kurze Zeitspanne,
wenn man bedenkt, wie viele Details wir erwarten.
Unser neuestes Projekt Zannier Hotels Bãi San Hô –
mit 73 Villen, drei Restaurants, einem großen
Wellnessbereich und einem Aktivitätenzentrum auf
98 Hektaren – wurde beispielsweise in 18 Monaten
gebaut, wobei bis zu 750 Arbeiter gleichzeitig vor
Ort waren!
F: Warum sollten wir unbedingt bei Ihnen
übernachten?
AZ: Weil wir außergewöhnliche Luxushotels
bieten. Es sind Orte, die eine Seele haben und mit
ihrer Umgebung verbunden sind. Bei Zannier Hotels
Januar / Februar 2022
89
emühen wir uns, durch Architektur, Atmosphäre und
maßgeschneiderten Service Emotionen zu wecken.
F: Worüber müssen Hoteliers nachdenken, was
andere nicht tun?
AZ: Ich denke, dass sich Hoteliers von Standardisierungen
lösen müssen, um die neuen Erwartungen
der Kunden zu erfüllen. Nach der Covid-Krise wird
das noch deutlicher: Die Menschen suchen nach echten
Begegnungen und authentischen Erlebnissen. Wir
wollen nicht nur schöne Häuser mit anspruchsvollem
Service anbieten, sondern in jedem Haus ein echtes
kulturelles und emotionales Eintauchen ermöglichen.
Die Gäste sollen von der Schönheit und Einfachheit
des Ortes begeistert sein und die gleichen Gefühle
empfinden wie ich, als ich zum ersten Mal dort war.
F: Wie sind Sie als Chef?
AZ: Ich habe einen ausgeprägten Unternehmergeist.
Ich denke geradlinig, stelle aber sicher, dass ich
alle Informationen habe, um eine Entscheidung treffen
zu können. Ich beginne Projekte gerne mit einem
leeren Blatt Papier und bringe etwas Neues ein. Ich
bin besessen von der Suche nach Einfachheit und Zeitlosigkeit
in jedem Projekt, an dem ich arbeite. Manche
mögen mich als inspirierend oder visionär bezeichnen,
aber ich ziehe es vor zu sagen, dass ich leidenschaftlich
bin. Mein gesamtes Team ist äußerst leidenschaftlich
und arbeitet hart. Sie haben großen Respekt vor
Traditionen und ein echtes Interesse daran, andere
Kulturen kennen zu lernen. Das ist für mich sehr
wichtig.
F: Welche Eigenschaften braucht ein guter
Gastgeber?
AZ: Ich würde sagen, Leidenschaft, Aufgeschlossenheit
und ein Auge für Details. Wenn Sie einen
Hotelier treffen, der Sie mit offenem Herzen, einem
tollen Lächeln und dem gewissen Extra empfängt, das
Sie berührt, werden Sie sich definitiv an sie oder ihn
erinnern.
F: Was mögen Sie an Gästen
am meisten?
AZ: Ich bin immer wieder begeistert, wenn
Gäste unsere Hotels zum ersten Mal entdecken.
Wir erhalten erstaunliche Kommentare, oft sehr
persönlich und emotional, die mir sehr viel
bedeuten. Das Interieur unserer einzelnen Hotels
fasziniert viele unserer Gäste.
F: Welche Erwartungen haben Sie an Ihr
Hotel, und wie haben sich die Erwartungen Ihrer
Gäste in den letzten Jahren verändert?
AZ: Ich glaube, dass die Reisenden heute
von großen Hotels und Massentourismus
gelangweilt sind. Sie sind stattdessen auf der
Wie wäre es mit
einer Exkursion im
Hundeschlitten?
Suche nach Exklusivität, Privatsphäre und
Einzigartigkeit und neigen daher dazu, speziellere
Reiseziele auszuwählen,
in kleineren Hotels zu übernachten
und sich einen persönlicheren Empfang zu
wünschen. Ich glaube, dass die Zukunft zu kleinen
Orten führt, die eine Seele haben.
F: Als Hotelier und Gastgeber erleben Sie
einen spannenden Alltag. Welche Geschichte
müssen Sie uns unbedingt erzählen?
AZ: Es ist tatsächlich so: In unserer Branche ist
kein Tag wie der andere – und das liebe ich. In den
Ruhige Farben
und zelebrierter
Minimalismus.
DAS HÄLT
ARNAUD
ZANNIER
VON...
Rustikal, aber stylisch.
KREUZFAHRT-
SCHIFFEN…
Das habe ich noch nie
gemacht, aber ich würde es
wirklich gerne versuchen.
Wahrscheinlich auf einem
abenteuerlicheren Schiff,
das versteckte Ecken oder
ungewöhnliche Ziele wie
die Antarktis erkundet.
BUFFETESSEN…
Das Buffet wird in unserer
Branche allgemein sehr
geschätzt, vor allem beim Frühstück.
Ich bin weniger ein Fan
von Mittag- und Abendessen,
zudem produzieren Buffets oft
mehr Müll, was wir soweit wie
möglich zu vermeiden versuchen.
TRINKGELD…
Es ist wichtig, das Personal in
unserer Branche zu belohnen,
da es sich um einen schwierigen
Job handelt, der sehr
anspruchsvoll ist und lange
Arbeitszeiten mit sich bringt!
Ich bin also definitiv dafür.
DRESSCODES…
Ich respektiere Traditionen und
habe früher in der Modebranche
gearbeitet, daher ist es
für mich wichtig, für eine
Veranstaltung das passende
Outfit zu wählen.
90 Januar / Februar 2022
TRIPADVISOR...
TripAdvisor ist ein
gutes Instrument, um
zusätzliche Informationen
über ein Restaurant, ein
Hotel oder ein Reiseziel zu
erhalten, aber ich
persönlich nutze es nie.
ONLINE-REISEBÜROS…
einfach für schnelle
Buchungen, aber wahrscheinlich
nicht das beste Werkzeug,
um einzigartige Objekte zu
finden. Wir ziehen es vor, mit
spezialisierten Reisebüros
und Luxusreiseveranstaltern
zusammenzuarbeiten, um
unsere Objekte zu bewerben.
SHARING ECONOMY…
etwas, das es schon immer
gab, aber kaum mit allen
Unternehmen vereinbar ist.
NACHHALTIGKEIT…
Ein Muss! Es gibt keine
Diskussion über die
globale Erwärmung. Deshalb
versuchen wir bei Zannier
Hotels in aller Bescheidenheit,
unsere Auswirkungen
auf die Umgebung und
die lokalen Gemeinschaften
so weit wie möglich zu
begrenzen, von der
Konzeption bis zum Betrieb.
Viel Holz und Wärme
machen das Le Chalet
zum idealen Ort, um
zu überwintern.
vergangenen zehn Jahren habe ich eine
Menge Anekdoten gesammelt. Natürlich war
meine Begegnung mit Angelina Jolie im Jahr
2015 bei der Eröffnung des Zannier Hotels
Phum Baitang ein großartiger Moment, der
uns international bekannt gemacht hat. Aber
alle kleinen Momente sind wertvoll. Ich erinnere
mich an die Worte eines Paares, das seine
Flitterwochen in den Zannier Hotels Sonop
verbrachte, kurz nach der Eröffnung – sie waren überglücklich.
Ich behalte alle Menschen, die ich während des Baus unserer
Hotels getroffen und mit ihnen zusammengearbeitet habe, in
Erinnerung. Die Eröffnungsphase ist oft die
denkwürdigste Zeit, denn sie bedeutet, dass
eine Vision zum Leben erwacht, die davor
nur in meinem Kopf existierte. Manchmal
ist es auch etwas stressig, wie beispielsweise
am Eröffnungstag des Zannier Hotels
Omaanda, als im Juli alle Rohre eingefroren
waren, oder als 30 Tage vor der Eröffnung
der Zannier Hotels Bãi San Hô ein Hurrikan
über Phu Yen hinwegfegte. Glücklicherweise
haben wir dank der Leidenschaft,
dem Einsatz und der Kompetenz
unserer Teams all diese Schwierigkeiten
überwunden.
F: Was halten Sie von Airbnb?
AZ: Glücklicherweise ist das
Umfeld der luxuriösen Hotellerie
noch teilweise von Plattformen wie
Kein Teil zu viel.
Airbnb verschont geblieben. Wir sehen Airbnb nicht als
direkte Bedrohung für unsere Hotels, da wir davon überzeugt
sind, dass wir ein anderes Erlebnis bieten. Wir sind
ein menschenorientiertes Unternehmen, und Airbnb ist ein
produktorientiertes Unternehmen. Wir bieten viel mehr
als nur die Vermietung von Zimmern. Bei uns bekommt
der Gast eine Erfahrung, ja gar eine Geschichte und einen
anderen Blickwinkel auf die Welt.
F: Worauf achten Sie, wenn Sie selbst unterwegs sind?
AZ: Mehr als auf Komfort oder einen Namen achte ich
auf einen Ort mit einer Seele; eine lokale Atmosphäre, die es
mir ermöglicht, zu entdecken, zu lernen, zu fühlen...
F: Welches ist das beste Hotel der Welt, in dem Sie
selbst übernachtet haben?
AZ: Es ist schwer, ein einziges Hotel zu nennen, aber
ich mag das Five Arms in Schottland besonders. Der Ort ist
wunderschön, toll gemacht und das Ganze in unberührter
Natur. Das Hotel ist sehr abgelegen, aber es wird einem
dort nie langweilig. Ich finde es sehr inspirierend und
ideal zum Entspannen.
F: Welches Hotel würden Sie gerne selbst besitzen?
AZ: Wahrscheinlich einen der ikonischen Stadtpaläste,
das, was wir gemeinhin eine alte Dame nennen. Ich
würde das Ganze gerne modernisieren, dabei aber den
Charme der Vergangenheit bewahren
F: Wo steht Ihr eigenes Bett?
AZ: Nach mehreren Jahren in Belgien, wo ich meine
drei Kinder großgezogen habe, habe ich beschlossen,
nach London umzuziehen, wo ich seit 2019 mit meiner
Partnerin lebe. Diese pulsierende Stadt, in der man so
ziemlich alles machen kann und die für Kreative und
Architekturliebhaber wie mich sehr inspirierend ist, hat
mir schon immer gefallen. Ich habe eine schöne Wohnung
in Kensington.
91
RESORT REPORT
In der Stailetta badet man
im eigenen Whirlpool und
mit Blick Richtung Sterne.
Hüttenzauber
Da, wo Heidi und Peter einander die Hand geben und einem die Bergkulisse den Atem raubt, liegt das
GUARDA VAL Maiensäss-Hotel in Sporz, einem der malerischsten Orte der Lenzerheide.
Text: Marina Warth - Fotos: GUARDA VAL Maiensäss-Hotel
Immer bezaubernd, doch
inmitten verschneiter Landschaft
ganz besonders:
das GUARDA VAL.
Die Welt ist nicht Schwarz oder Weiß, und so gibt es zwischen Himmel und Erde genauso diese Oasen
des Glücks, irdisch und bodenständig und doch so himmlisch wie im Paradies. Das GUARDA VAL
Maiensäss-Hotel gehört zu diesen Orten, die einen liebestrunken machen, als hätte Amor gerade
seinen Pfeil verschossen. Weit weg von Zuhause sorgen elf Alphütten, sogenannte Maiensässe, deren
bis zu 300 Jahre altes Gemäuer wohl so manche Geschichte zu erzählen hätte, für Gemütlichkeit.
Rustikaler Minimalismus trifft es wohl am besten, zelebriert das GUARDA VAL doch das Wesentliche,
in dem mit einem Blick auf den materialistischen Alltag doch der wahre Luxus liegt. Vom
heimeligen Schmuckstück bis zum großzügigen Zimmer mit Kamin bieten 50 unterschiedliche
Stuben die optimalen vier Wände, um sich hier wie im wahrgewordenen Heidi-Traum zu fühlen. Das
hat Charme und Stil und ist weit entfernt von Luxustempeln, die ihre Sterne am Opulenz-Barometer
ausrichten. Ins Maiensäss-Hotel kommt man zum Loslassen und Durchatmen, zum Wandern, Biken
oder zum Ruhen, letzteres beispielsweise im beheizten Outdoor-Holzzuber oder dem Heubett
im Spa-Bereich Guarda Sana, und zum Genießen, stehen mit den Restaurants Crap Naros oder dem
Michelin- und Gault&Millau-prämierten Gourmetrestaurant gleich zwei Tempel bereit, die die
Geschmacksknospen der Gäste genauso verwöhnen wie deren Seele. Wer hier keine Ruhe findet, der
tut dies nirgendwo.
So cosy: Kaminfeuer
im eigenen Zimmer,
was gibt es Schöneres?
Winterwunderland in
der Lenzerheide!
92 Januar / Februar 2022
Chillen im Outdoor-
Holzzuber bei 40 Grad,
während draußen eisige
Temperaturen herrschen:
herrlich!
Auf das Wesentliche reduziert,
mit viel Holz und noch mehr
Gemütlichkeit: die Zimmer im
GUARDA VAL.
Im Restaurant Crap Naros
kommen Bündner Spezialitäten
auf den Teller.
GUARDA VAL Maiensäss-Hotel
Ob das eigene Maiensäss mit Whirlpool und Sauna oder das schmucke
Bauernzimmer mit Kamin: Reisende jeden Budgets finden im
GUARDA VAL in der Lenzerheide ein Zuhause auf Zeit. Die
modernisierten Hütten bestechen durch viel naturbelassenes Holz
und Reduzierung aufs Wesentliche: Nichts soll der Entspannung im Weg
stehen. Geschlemmt wird morgens am Frühstücks- und nachmittags am
Kuchenbuffet, die das Lokale genauso zelebrieren wie die zum Hotel
gehörenden Restaurants. Im Spa-Bereich Guarda Sana sorgen Blockhaussauna,
Kraftstube, Ruheraum und Heu-Liegen für Entspannung, und
spätestens beim gemütlichen Sitzen im heißen Wasser des Hot Pots lösen
sich die letzten Sorgen komplett in Luft auf.
GUARDA VAL Maiensäss-Hotel, CH-7078 Sporz, Lenzerheide,
guardaval.ch
Heimelig, urchig,
gemütlich.
Januar / Februar 2022
93
PROMOTION
INFLUENCER
PARIS
CHECK
CHIC
SHANTY VIDAL
@shantycosmetics
In ihrem Instagram-Account widmet sich Shanty
Vidal den schönen Dingen des Lebens, allen
voran Mode und Make-up. Da liegt es natürlich
nahe, dass sich die 41-Jährige nicht in irgendein
Auto setzt, sondern mit Freuden in die Sonderedition
des DS 7, den Crossback E-Tense 4x4
Louvre, der im Rahmen der Partnerschaft von
DS Automobiles und dem Louvre entstanden ist.
Mit dem DS 7 Crossback E-Tense 4x4 Louvre von DS Automobiles müssen wir auf nichts verzichten,
weder auf die inneren Werte, noch auf die optischen. Das schicke Schätzchen ist ein wahres
Design-Objekt, das sich je nach Lust und Laune im Sport- oder Hybridmodus oder komplett
elektrisch fahren lässt. Wie sich das anfühlt und weshalb sie aus diesem Auto am liebsten nicht
mehr ausgestiegen wäre, verrät uns Influencerin Shanty Vidal im Influencer Check.
DIE ERFAHRUNGEN VON SHANTY VIDAL
FACES: Was gefällt dir optisch am DS 7 am besten?
SHANTY VIDAL: Was mir persönlich am meisten gefallen hat, ist die
Liebe zum Detail, welche sich im Design des Fahrzeuges, aber auch im
Innenraum widerspiegelt. So zum Beispiel die Diamantform, welche sowohl
in den Scheinwerfern als auch in den Reglern zu finden ist.
F: Mit welchen Features überzeugt dich der DS 7?
SV: Persönlich hat mir gefallen, dass man den Fahrmodus auswählen
kann, ob man lieber sportlich (mit Benzin) oder hybrid (elektrisch) fahren
möchte. Ebenfalls gefallen haben mir die induktive Ladefläche fürs
Handy, die Massagesitze und dass die Fenster von der Mittelkonsole aus
steuerbar sind und nicht bei der Türe.
F: Was sind deine Erwartungen an ein Auto, und wie erfüllt diese der DS 7?
SV: Der Innenraum ist sehr elegant, und das Design überzeugt
mit Luxus. Etwas, was mir besonders gefallen hat, ist, dass sich beim
Anlassen des Autos die mechanische Designeruhr aus dem Cockpit
dreht. Das Auto ist sehr geräumig und verfügt überall über Stauraum,
was mir bei einem Auto wichtig ist. Der DS 7 erfüllt insofern meine
Erwartungen an ein Auto.
F: Wie und womit hilft dir der DS 7 beim sicheren Einparken?
SV: Der DS 7 verfügt über ein Einparksystem, das es erlaubt, dass
das Auto dank ausgeklügelten Parksensoren selbstständig in die Parklücke
fahren kann.
PROMOTION
F: Würdest du den DS 7 deinen Freunden empfehlen?
SV: Ja, ich würde meinen Freunden dieses Auto ans Herz legen, aber
auch denjenigen, welche den Pariser Chic und das Savoir-vivre so schät-
zen und lieben, wie ich es tue.
F: Für wen ist der DS 7 am besten geeignet?
SV: Für Familien, die auf der Suche nach großem Komfort und Stau-
raum sind, aber auch Singles, die gerne SUV fahren und Eleganz und
Klasse schätzen.
F: Was sind die Vorteile eines SUV?
SV: Ich fahre gerne in einer erhöhten Sitzposition, und ein SUV
ermöglicht mir das. Auch den größeren Komfort und das Off-Road-
Feeling tragen dazu bei, dass ich privat ebenfalls einen SUV fahre.
F: Der DS 7 hat ein besonderes Licht-Feature. Kannst du dieses
erklären, und wie gefällt es dir?
SV: Was mir besonders ins Auge gestochen ist, sind die drehbaren
LED-Lichter, welche ich so noch nie in einem anderen Auto gesehen
habe. Der DS 7 verfügt zudem über eine Technologie, welche es ermög-
licht, die Straße je nach Geschwindigkeit optimal auszuleuchten.
F: Womit punktet der DS 7 besonders im Vergleich zu anderen
Autos, die du bereits gefahren bist?
SV: Der DS 7 punktet im Design, den drehenden Scheinwerfern
und dem ruhigen Fahrgefühl. Ebenfalls herauszuheben ist die innovative
Technik und natürlich die französische Eleganz, welche das Savoir-
vivre hervorhebt.
Chic und elegant: die Sonderedition des DS 7 Crossback E-Tense 4x4
in Zusammenarbeit mit dem Louvre.
DAS AUTO: DS 7 CROSSBACK E-TENSE 4X4 LOUVRE
Ein ziemlich langer Name für ein Auto, das man eigentlich nur mit „saucool!“
betiteln möchte. Tatsächlich schnurrt der DS 7 wie ein Kätzchen und fährt sich
so gut wie sich der Vierbeiner streicheln lässt. Das liegt sicherlich an den vier
Antriebsrädern, dem 200 PS starken Benzin- sowie den beiden Elektromotoren,
die es ermöglichen, in nur 6,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen.
Dabei entscheidet der Fahrer je nach Gusto, ob er emissionsfrei vollelektrisch fährt
(Reichweite bis zu 58 km), im Sportmodus bei maximaler Leistung oder hybrid,
wobei Leistung und Benzinverbrauch automatisch geregelt werden. Gerade mal
eine Stunde und 45 Minuten braucht der DS 7 Crossback bzw. dessen Batterie für
eine Vollladung – das überzeugt! Und zwar nicht nur unter der Haube, sondern
auch optisch. Der DS 7 Crossback E-Tense 4x4 Louvre ist eine Sonder-Edition,
entstanden aus der Zusammenarbeit von DS Automobiles und dem Pariser Louvre.
Spielereien wie der Louvre-Badge auf der Haube und der Heckklappe sowie
die zugehörige Louvre-App, die dem Fahrer 182 Meisterwerke aus dem Pariser
Museum näher bringt, bereiten doppelt Freude. Als wäre das nicht genug,
punktet das Modell durch seine Metallic-Lackierung, das schwarze Leder-Interieur
oder die 20‘‘-ALEXANDRIA Alufelgen. Ein schmuckes Objekt! Mehr noch,
unterstützt einen das Gefährt doch mit seiner Einparkhilfe mit Rückfahrkamera,
der automatischen Zweizonen-Klimaanlage, dem von der Kamera gesteuerten
aktiven Federungssystem sowie diverser Unterhaltungsausstattung. Der DS 7
Crossback E-Tense 4x4 Louvre ist in den vier Farben Perla Nera Schwarz,
Crystal Pearl, Platinum Grau und Encre Blau und für ca. 79'600.– erhältlich.
STYLE-O–METER
Nicht jedem ist Stilbewusstsein vergönnt. Wilde Farb-Kombinationen, ungünstige Cut-outs oder Prints vom
Format eines richtig schlechten LSD-Trips: Wir haben sie alle gesehen, die übelsten Looks der vergangenen
Jahre, die in der Mode-Hölle schmoren sollen, auf dass sie sich im Fegefeuer ihrer Sünden bewusst werden.
Die guten Outfits jedoch, die Trends überleben und Saison für Saison überdauern, die uns Jauchzer entlocken
und Freudentränen in Bäche verwandeln, die wollen belohnt werden mit einem Platz auf dem Mode-Olymp.
Punk’s alive!
Für immer
und ewig.
Minimalismus,
der richtig
reinhaut!
Auf Essentials
setzen und
diese geschickt
einsetzen.
96
Barbie girl in
a barbie world?
Verzieh dich
zurück dahin, wo
du herkommst!
Ein Griff
ins Klo.
Das Oberteil hat
den Charme einer
vollen Windel.
97
Grunge trifft
Biker, ein Mix,
mindestens so
erfolgreich
wie derjenige
aus Gin und
Tonic.
Leder trifft
Strick und
Karo. Ein Look,
gemütlich wie
eine Tasse heiße
Schokolade.
Beige ist ein
Dauerbrenner
und in
Kombination
mit Rot so
explosiv wie
ein Kilo TNT.
Hot!
Was immer
geht: ein
richtig
krasses Teil,
das den Look
bestimmt.
Ein Rolli, so
atemberaubend
wie der
Sonnenuntergang,
jedoch nur halb
so kitschig.
Der Beweis, dass
Lack nicht der
Fetisch-Ecke
vorbehalten ist.
98 Januar / Februar 2022
Wozu die
Riesentasche? Das
Stilgefühl passt
jedenfalls auf
einen Fingerhut.
Upcycling?
’türlich!
Müllsäcke
gehören aber
wirklich in
die Tonne.
Ein Geschenk,
das wir
kommentarlos
zurückgeben.
Von der
Straße
direkt an
die Bad-
Taste-Party?
Möchtegern-
Macklemore.
Schulter zum
Anlehnen? Eher
Blazer zum
Wegwerfen…
Januar / Februar 2022
Straßenarbeitender
Paradiesvogel
oder paradiesische
Straßenarbeiterin?
99
Der Beweis, dass
All-black nie
langweilig ist.
Muster immer
mit Basics
kombinieren. Und
die Kreditkarte
im Tussi-Täschchen
verstauen.
Proportionen
schaffen, Taille
knüpfen und in
Sonnengelb gute
Laune versprühen!
Für Denim in
Reinform gibt’s
immer eine
glatte Eins!
Ein gut sitzender
Anzug geht
immer. Die Farb-
Kombi Pink-Grün
ebenfalls.
Wie Sahne,
nur besser.
Manchmal
lohnt es
sich, was zu
wagen.
Welche wollen Sie,
die Bienen-Referenz
oder diejenige mit
dem Dalmatiner? So
oder so: grässlich!
Wie ein
Strauß. Wir
stecken dann
mal den Kopf
in den Sand.
Zum Heulen!
Praktischerweise
hängt das
Taschentuch direkt
in der Gesäßtasche.
Oben Paris
Hilton,
unten
Zirkusclown.
Cruella De Vils
farbenliebende
Cousine.
Was nicht ins
Handgepäck
passt, kommt
an den Leib?
Selbst ein
Vorhang hat
mehr Stil.
101
PROMOTION – PRODUCTS OF THE MONTH
Products
of the
Month
Zu
gewinnen auf
faces.ch
Wir begeben uns für Sie jeden Monat auf Schatzsuche. Auf
dieser Seite zeigen wir Ihnen Produkte, die Sie zum Lächeln
bringen, nicht nur heute und morgen, sondern für immer.
Happy shopping
Big spender
Wenn die Flocken tanzen
und die Lichter leuchten,
shoppen wir lieber im
charmanten Shopping-Dorf
als im überfüllten Einkaufszentrum.
Darüber hinaus
punktet das Landquart
Fashion Outlet besonders im
Winter mit seinen im alpinen
Chalet-Stil geschmückten
Boutiquen und natürlich
den attraktiven Preisen der
Produkte, die hier in den
Regalen auf uns warten. Ob
Schmuck oder Kleidung,
Küchenzubehör oder Sport-
Accessoires: Das Landquart
Fashion Outlet hilft uns
dabei, schnell und einfach
das zu finden, was uns
fürs eigene Glück noch
fehlt. Über 160 Marken
sind in den mehr als
80 Shops zu finden, die
zudem sieben Tage
die Woche geöffnet
haben und ab Zürich,
St. Moritz oder Davos
über die Autobahn oder per
ÖV besonders schnell zu
erreichen sind. In der Vorweihnachtszeit
hält das Landquart
Fashion Outlet außerdem
zahlreiche besondere Überraschungen
bereit, damit sich
das Schlendern durch die
autofreien Straßen doppelt
lohnt. Wer kurzfristig noch
Geschenke sucht, kann dies
sogar an Weihnachten tun,
einzig am 25.12. sowie am 1.1.
bleiben die Türen des Outlets
geschlossen. Gewinnen Sie bei
uns einen von drei Gutscheinen
à je 50.–, damit Sie sich und
Ihren Liebsten etwas Gutes
tun können.
Wer bezahlt denn heute
noch mit Bargeld? Münzenklimpern
war gestern, ab
sofort zücken wir lieber
die FACES Card. Wer seine
Einkäufe mit dieser Karte
tätigt, profitiert nicht nur
von Shoppingvorteilen
und exklusiven Geschenken:
Jede Transaktion tut
nämlich auch Gutes und
leistet einen Beitrag zur
Aufforstung des Regenwaldes.
So schlagen wir ab
sofort zwei Fliegen mit
einer Klappe und tun das
obendrauf auch noch
mit einem richtig guten
Gewissen. Werden auch Sie
stolze Besitzer der FACES
Card, und nehmen Sie bei
unserer Verlosung teil.
Denn wir verschenken
drei FACES Cards mit
je CHF 100.– Guthaben.
Mehr zur FACES Card
und allen Vorteilen gibt’s auf
www.faces.ch/bonuscard.
Going to Hollywood
PROMOTION – PRODUCTS OF THE MONTH
Am Erfolg eines Films sind
mehr Menschen beteiligt als
Schauspieler und Regisseur.
Wie etwa Janie Bryant,
Kostümdesignerin bei „Mad
Men“, „Deadwood“ oder
„Why Women Kill“, dafür
zuständig, die Darstellerinnen
und Darsteller in die
richtige Mode zu hüllen.
Vom Menschen wechselt
Bryant nun für eine Kapselkollektion
mit Hamilton zu
Uhren. Und das kommt nicht
von ungefähr, hatten die
Zeitmesser der Schweizer
Uhrenmarke doch schon
über 500 Auftritte in Filmen
und TV-Shows. Damit schreibt
Hamilton ein Stück Hollywood-Geschichte
mit. In die
Historie reihen sich nun auch
sechs von Bryant neu gekleidete
Hamilton-Klassiker ein,
deren aufregendes Äußeres die
Zeitmesser auf den Roten
Teppich katapultiert. Silberweiß
schimmert etwa das
Art-Déco-Modell Ardmore
Quartz, während die Lady
Hamilton Vintage Quartz
entweder mit funkelnden
Diamanten und schwarzem
Zifferblatt oder mit gelbgoldenen
Kugelverzierungen
und perlweißem Zifferblatt
anmutet, als hätte sie sich für
eine Filmpremiere schick
gemacht. Gold und Silber
kommen beim Intra-Automatic
Chronographen
und der Ardmore Quartz
zum Zug, während unser
heimliches Highlight auf
seinen großen Auftritt wartet.
Janie Bryant schwingt
ihren Zauberstab über
dem Hamilton American
Classic Intra-Matic Automatic
Chronographen und
verpasst dem eigentlich so
sportlichen Modell eine
Cinderella-Verwandlung par
excellence: So zeigt sich der
Chronograph schließlich im
zarten roséfarbenen Look mit
beige-goldenen PVD
beschichteten Zeigern und
einem weichen Lederarmband,
das das auffällige Zifferblatt
vervollständigt wie eine
Schleppe die edle Robe. Im
Gegensatz zum Outfit für den
Roten Teppich kommt der
Hamilton American Classic
Intra-Matic Automatic
Chronograph (ca. 2'295.–)
jedoch nie aus der Mode.
Mehr zur Kollektion von
Janie Bryant für Hamilton
gibt’s online unter
Hamiltonwatch.com
faces.ch/bonuscard
Die Faces Card ist die coolste
Kredit- und Memberkarte der
Schweiz. Mit ihr erhältst du nicht
nur geniale Upgrades, Rabatte und
Gutscheine bei ausgewählten
Partnern, du wirst auch als VIP zu
unseren Events eingeladen und
sammelst Bonuspunkte mit
jedem Einkauf.
QR Code scannen,
teilnehmen,
gewinnen.
Viel Glück!
D A S B E S T E I M J A N U A R / F E B R U A R
Relaxing ist das Ziel und
Gemütlichkeit der Weg. Deshalb
holen wir uns plüschige
Pantoffeln und wärmende
Pullunder, verwöhnen unser Haar
mit Masken und unsere Lider mit
schimmernden Farben, die sich
etwas dunkler auf unseren Nägeln
wiederfinden. Dazu klotzen wir
mit Statement-Schmuck und
Uhren, deren Bling selbst die
dunkelste Nacht erleuchtet.
„I’m happy to
sparkle like a glazed
disco ball.“
Paloma Elsesser
Januar / Februar 2022
105
Wolke 7
1
Puff Bags
2
F A S H I O N G O O D S
Mit diesen Taschen an unserer Seite brauchen wir
beinahe kein Bett mehr! Falls die Augen mal schwer
werden, machen wir doch einfach ein Nickerchen: Zum
Kissen umfunktioniert, sind wir damit immer und überall
bereit für den Powernap.
3 4
5
6
7 8
9
10
11 12
13
1 Furla, „Piuma M“, Crossbody-Bag aus gepolstertem Nylon und
Nappaleder, ca. 290.– 2 Arket, Tasche aus recyceltem Polyester, ca. 94.–
3 Reserved, Tasche aus Polyester, ca. 31.– 4 Valentino Garavani, gesteppte
Umhängetasche aus Lammleder, ca. 1'725.– 5 Marni, „Red Museo Soft“,
Tote Bag aus Nylon, ca. 1'530.– 6 Michael Kors, „SoHo“, Schultertasche aus
gestepptem Nylon, ca. 455.– 7 Maison Margiela, „Glam Slam“, Schultertasche
aus Lammleder, ca. 2'019.– 8 Baum und Pferdgarten, „Kacey“,
Tasche aus Polyamid, ca. 146.– 9 Miu Miu, Tote Bag aus Polyamid, ca. 1'533.–
10 Kenzo, „Arctik“, Tote aus Nylon, ca. 237.– 11 Dries Van Noten, „Cushion“,
Tasche aus Leder, ca. 879.– 12 Guess, „Kimi“, Umhängetasche aus Samt,
ca. 179.– 13 Moncler, „Rainwear“, Schultertasche aus Nylon, ca. 516.–
106 Januar / Februar 2022
14
14 Off-White, „Puffy“, aus Nylon,
ca. 1'184.– (luisaviaroma.com)
Federchen plustern auf und halten warm.
Vegane Alternativen zur Daune gibt’s
mittlerweile zuhauf, weshalb also nicht
einfach auf Bambus, Baumwolle, Hanf;
Tencel oder Maisfasern setzen?
Januar / Februar 2022
107
Moonwalk
1
Plüsch-Slippers
Die tiefen Temperaturen nehmen uns ganz schön mit!
Neben schmerzenden Ohren sind kalte Füße unsere
Endgegner. Aus diesem Grund schlüpfen wir in diese
flauschigen Gefährten und wärmen bringen damit jeden
Eisklotz zum Schmelzen.
F A S H I O N G O O D S
2 3
4
5
6 7
8
9
10
11 12
13
14
1 Miu Miu, aus Shearling und Gummi, ca. 602.– 2 Prada, aus Textil und
Gummi, ca. 836.– 3 Fabrizio Viti, „Berkley“, aus Leder und Kunstpelz,
ca. 643.– 4 Tommy Hilfiger, aus Kunstpelz, ca. 50.– 5 Mou, aus Shearling
und Gummi, ca. 96.– 6 Senso, „Inka“, aus Textil und Gummi, ca. 108.–
7 Ambush, aus Shearling und Gummi, ca. 656.– 8 Aquazzura, aus Shearling,
ca. 715.– 9 Karl Lagerfeld, „K/IKOIC SALOTTO II“, aus Polyester,
ca. 104.– 10 Gia Couture x Pernille Teisbaek, aus Lamm und Baumwolle,
ca. 491.– 11 Clergerie, „Irina“, aus Textil und Gummi, ca. 243.– 12 Bottega
Veneta, aus Shearling und Leder, ca. 670.– 13 Natasha Zinko, „Volume“, aus
Polyester und Wolle, ca. 353.– 14 Toms, „Susie“, aus Kunstleder, ca. 69.–
108 Januar / Februar 2022
15
15 Sorel Go, „Mail Run“, aus
Kunstfell, ca. 70.–
Nerz und Co.? Kommt gar nicht in die
Tüte! Wir setzen auf Fake Fur in allen
Variationen und Farben und immer mehr
Designer tun es uns gleich.
Januar / Februar 2022
109
Muscle Shirt
1
Pullunder
2
F A S H I O N G O O D S
Back to school: Wir schlüpfen in diese Pullunder und
reisen mit ihnen in die längst vergangene Schulzeit zurück!
Hier erleben wir alte Abenteuer und entdecken dabei
Erinnerungen, die bis dahin in den hintersten Ecken
unseres Gedächtnis verschollen waren.
3 4
5
6
7 8
9
10
11 12
13
1 Alice McCall, aus Baumwolle und Acryl, ca. 165.– 2 Levi's, aus Polyamid,
Viskose und Wolle, ca. 80.– 3 Dolce & Gabbana, aus Seide, ca. 795.–
4 Plan C, aus Baumwolle, ca. 514.– 5 Molly Goddard, „Blair“, aus Wolle,
ca. 363.– 6 Dodo Bar Or, „Lola“, aus Viskose, ca. 245.– 7 Sandro, aus
Polyamid, ca. 259.– 8 Uterqüe, aus Viskose, ca. 99.– 9 Andersson Bell,
„Sea Garden“, aus Wolle, ca. 296.– 10 Greta Boldini, aus Wolle, ca. 219.–
11 Ganni, „Argyle“, aus recycelte Wolle, ca. 215.– 12 Gucci, aus Wolle,
ca. 980.– 13 Wood Wood, „Stacy“, aus Wolle, ca. 200.–
110 Januar / Februar 2022
14
14 Arket, aus Wolle, ca. 99.–
Wenn es nicht warm genug sein kann,
hilft ein Pullunder. Bestenfalls selbst
gestrickt oder gestrickt gekriegt oder auf
dieser Seite ausgesucht.
Januar / Februar 2022
111
Espresso
1
Lidschatten
Beim Lidschatten lassen wir uns vom frisch gebrühten
Morgenkaffee inspirieren: Verschiedenste Brauntöne
verschmelzen zu einem warmen, samtigen Look, der
unsere Augen in glamouröse Hingucker verwandelt.
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B E A U T Y G O O D S
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1 Bare Minerals, Gen Nude Eyeshadow Palette in „neutrals“, stark pigmentiert,
ca. 46.– 2 Hourglass, „Graphik Eye Shadow Palette“, seidig-weiche
Textur, ca. 57.– 3 Bobbi Brown, „BB Encore Eye Palette Bronze“, funkelnde
Gelée-Nuancen, ca. 77.– (manor.ch) 4 Isa Dora, Eyeshadow Quartet in
„chic neutrals“, starke Deckkraft, ca. 27.–
5 Nars, Palette Voyageur in
„Suede“, mattes, seidiges und glitzerndes Finish, ca. 40.– 6 Dior,
5 Couleurs Couture Eyeshadow Palette in „New Look 599“, mit Aloe
Vera und Kiefernöl, ca. 85.–
7 Kiko, Bright Quartet Baked Eyeshadow
Palette in „01 Warm Neutral Tones“, intensive Farben für die trockene und
nasse Anwendung, ca. 19.– 8 Babor, Eye Shadow Quattro in „03 Shiny“,
vier aufeinander abgestimmte Lidschatten mit mattem und glänzendem
Finish, ca. 42.–
9 Chanel, Les 4 Ombres in „322 Blurry Grey“, langanhaltend,
ca. 61.– 10 Stagecolor, „Brown Metallics“, starke Leucht- und hohe
Deckkraft, ca. 45.– 11 Byredo, „Corporate Colours“, schimmernde und
matte Nuancen, ca. 73.–
112 Januar / Februar 2022
B E A U T Y G O O D S
1 2
Chestnut
Dunkelbrauner Nagellack
An bunten und grellen Farben haben wir uns satt -
gesehen, weswegen wir unsere Nägel diese Saison in
dunkle Brauntöne tauchen. Großer Pluspunkt des
simplen Looks: Er passt zu jedem Outfit, ganz
egal ob Glitzerkleid oder Jogginghose.
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1 Gitti, „103“, für dunkle, intensive und ausdrucksstarke Nägel. 15 ml,
ca. 19.– 2 Kure Bazaar, „Magnifico“, mit veganer Formel. 10 ml, ca. 22.–
3 Kia Charlotta, „True Love“, vegan und natürlich. 5 ml, ca. 16.–
4 Chanel,
„907 – Rouge Brun“, ebenmäßiges Finish. 13 ml, ca. 33.– 5 Anny, „314 – 60
Boys For Butler“, enthält pflegende Inhaltsstoffe und trocknet schnell.
15 ml, ca. 11.– 6 Alessandro, „183 Black Cherry“, schnelltrocknend
und lange Haltbarkeit. 10 ml, ca. 18.–
7 Artdeco, Golden Twenties Nail
Lacquer in „Roasted Chestnut 698“, hochglänzendes Finish. 10 ml,
ca. 15.–
8 Opi, „Washington DC – Shh…It’s Top Secret“, hält bis zu
sieben Tage lang. 15 ml, ca. 20.– 9 & Other Stories, „Visée“, mit natürlichen
Inhaltsstoffen. 10 ml, ca. 12.–
10 Nails Inc., Caught In The Nude in
„Copacabana Beach“, mit feuchtigkeitsspendender Formel für weiche
und gepflegte Nägel. 14 ml, ca. 10.– (manor.ch) 11 Hermès, Les Mains
Hermès Nagellack in „ 95 – Brun Bistre“, kombiniert strahlende Farbe
und schützende Pflege. 15 ml, ca. 48.–
Januar / Februar 2022
113
Kopfsache
1
Haarmasken
Im Winter schreit unsere Mähne förmlich nach mehr
Pflege. Kein Wunder bei Strapazen wie trockener
Heizungsluft, reibenden Mützen und Co. Deswegen
ummanteln wir unsere Haarpracht mit reichhaltigen und
schützenden Haarmasken – genau so, wie wir uns im
Zwiebellook einhüllen, bevor wir aus dem Haus stolzieren.
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B E A U T Y G O O D S
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1 Kiehl’s, „Olive Fruit Oil Deeply Repairative Hair Pak“, intensiv pflegend.
250 ml, ca. 45.– 2 Ouai, „Thick Hair Treatment Masque“, sorgt für ausreichend
Feuchtigkeit. 236 ml, ca. 49.– (perfecthair.ch) 3 Kérastase,
„Masque Densité“, regenerierende Maske für mehr Haarfülle. 200 ml,
ca. 59.– 4 Klorane, „Mango-Haarmaske“, mit Mangobutter. 150 ml,
ca. 29.– 5 René Furterer, „Karité Hydra“, langanhaltende Feuchtigkeitsversorgung.
200 ml, ca. 40.– 6 The Body Shop, „Banana Haarmaske“, dringt
tief in die Haarstruktur ein. 240 ml, ca. 17.– 7 Schwarzkopf, „Oil Ultime“,
angereichert mit Argan- und Kaktusfeigenöl. 200 ml, ca. 36.– 8 Molton Brown,
„Intense Repairing Hair Mask with Fennel“, angereichert mit nachhaltig
angebautem Fenchelkraut. 250 ml, ca. 49.– (globus.ch) 9 Sebastian, „Dark
Oil – Mask“, mit natürlichen Ölen aus Jojoba- und Arganöl. 500 ml,
ca. 71.– 10 Oribe, „Signature Moisture Masque“, tiefenwirksam und
feuchtigkeitsspendend. 175 ml, ca. 75.– 11 Philip B, „Russian Amber
Imperial Gold Masque“, beugt Spliss und Haarbruch vor. 236 ml, ca. 379.–
(haar-shop.ch)
114 Januar / Februar 2022
FASHION TRADE SHOW
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JANUARY 2022
12 L’Anza, „Keratin Healing Oil –
Intensive Hair Mask“, wertvolle Ölen
für Geschmeidigkeit, Glanz und
Hitzeschutz. 210 ml, ca. 54.–
Unter der Dusche schnell einarbeiten und auswaschen?
Besser: Die Haarmaske ins handtuchtrockene
Haar kneten und unterm Handtuch 15
Minuten einwirken lassen. Diese Behandlung verwandelt
selbst störrische Zotteln in seidiges Haar.
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Samtpfoten
1
Handcremes
Die Hände rauer als das Schmirgelpapier aus Opas Werkzeugkasten?
Nicht mit uns! Im eisigen Winter gehören
unsere Hände gefälligst großzügig eingecremt, damit sich
die trockenen Biester wieder in Samtpfoten verwandeln.
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1 L’Occitane, „Karité intensiv pflegender Handbalsam“, mit Bio-Sheabutter.
150 ml, ca. 32.– 2 Grown Alchemist, „Hand Cream Vanilla & Orange
Peel“, mit kalt gepresstem Öl aus Orangenschalen. 65 ml, ca. 23.–
(niche-beauty.com) 3 Miss Sophie, „Hand Cream“, mit Arganöl.
75 ml, ca. 10.– 4 Sisley, „Créme Réparatrice Mains“, spendet intensiv
Feuchtigkeit und zaubert zudem widerstandsfähige Nägel. 75 ml, ca. 89.–
5 Janzen, Hand Cream Skin 90 in „White Lily & Cherry Blossom“,
mit süßem Duft aus Kirschblüten, Lilie und Tonkabohnen. 75 ml, ca. 7.–
6 Goodness, „Handcreme Lemongrass & Ginger“, mit feuchtigkeitsspendenden
Inhaltsstoffen auf pflanzlicher Basis. 75 ml, ca. 6.– (manor.ch)
7 Diptyque, „Eau de Rose – Hand Cream“, feuchtigkeitsspendend.
100 ml, ca. 43.– 8 Leif, „Kakadu Plum“, mit Macadamianussöl und Quandong-
Extrakt. 75 ml, ca. 25.–
9 Captain Fawcett, „Expedition Reserve Hand
Cream“, angereichert mit natürlich feuchtigkeitsspendendem Vitamin E,
Shea- und Kakaobutter. 90 ml, ca. 20.–
10 Jo Malone, „Vitamin E Nour“,
mit glättender und pflegender Wirkung. 100 ml, ca. 85.– 11 The Nail Kitchen,
„Crème De Konjac“, für Hände und Nägel. 100 ml, ca. 28.–
116 Januar / Februar 2022
12
12 Cartier, „La Panthère“, duftet
nach Gardenien. 40 ml, ca. 36.–
Im Winter wird unsere Haut in Mitleidenschaft
gezogen. Trockene Luft und eisige Kälte setzen
ihr zu, zusätzlich das Waschen der Hände
gegen alle Erkältungsviren und schwups
verhalten sich die Hände wie Schmirgelpapier.
Dagegen helfen Handcremes, am besten über
Nacht eingecremt und mit Baumwollhandschuhen
versiegelt.
Januar / Februar 2022
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Shining
1
Uhren
J E W E L L E R Y G O O D S
2
Weil die märchenhafte Weihnachtszeit mit Glitzer, edler
Dekoration und strahlenden Lichterketten immer viel
zu kurz kommt, tragen wir funkelnde Begleiter ums
Handgelenk, die unseren Alltag auch noch nach den
Feiertagen mit Nachdruck verzaubern.
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1 Emporio Armani, „Gianni T-Bar“, ca. 460.– 2 Thomas Sabo, „Damenuhr
Bicolor“, ca. 509.– 3 Chopard, „Happy Sport“, ca. 36'817.– 4 Swarovski,
„Attract“, ca. 400.– 5 Piaget, „Limelight Gala“, ca. 40'800.– 6 Bulgari,
„Serpenti Seduttori“, ca. 43'550.– 7 Cartier, „Ballon Bleu De Cartier“,
ca. 40'900.– 8 Guess, „Gemini“, ca. 300.– 9 Jaeger LeCoultre, „Rendez-
Vous Night & Day“, ca. 14'400.– 10 IWC, „Da Vinci Automatic 36“,
ca. 39'900.– 11 Audemars Piguet, „Royal Oak Automatik“, ca. 56'100.–
12 Vacheron Constantin, „Égérie Automatikaufzug“, ca. 64'500.– 13 Hublot,
„Big Bang Sang Bleu II King Gold White Pavé“, ca. 62’900.–
118 Januar / Februar 2022
14
14 Chanel, „Boy Friend Tweed
Uhr“, ca. 35'150.–
Vor dem Papiergeld gab’s das Gold, aber das
von A nach B zu schleppen, war entsprechend
schwerfällig. Heute bezahlen wir lieber mit
Plastik über unsere Karte und schnallen dafür
unsere Kostbarkeiten ums Handgelenk.
Januar / Februar 2022
119
Fan Club
1
Logo-Schmuck
J E W E L L E R Y G O O D S
2
Selbstbewusstsein ist bekanntlich das attraktivste
Accessoire. Mit diesen auffälligen Schmuckstücke
pumpen wir dieses gleich nochmals auf (oder zumindest
dasjenige der Designer), bevor wir uns auf den Weg
zur nächsten Party machen.
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1 Dolce & Gabbana, Ohrringe aus Perlmutt, Messing und Kristall, ca. 575.–
2 Burberry, Ring aus Messing, ca. 340.– 3 Eéra, „Chiara“, Ohrringe aus 18Kt
Weißgold mit Diamanten, ca. 1'569.– 4 Gcds, Ohrringe aus Messing mit
Kristallen, ca. 169.– 5 Gucci, Armband aus Metall, ca. 770.–
6 Off-White,
Ohrringe aus Messing, ca. 282.– 7 Oscar de la Renta, Creolen aus Zinn,
Messing, Stahl, Glas, Kristall und Gold, ca. 324.– 8 Balenciaga, „Toy
Cotton“, Armband aus Polyester, Messing und Baumwolle, ca. 474.–
9 Jw Anderson, Ohrringe aus vergoldetem Messing, ca. 270.–
10 Versace,
Armband aus Silber, ca. 2'578.– 11 Fendi, Armband aus Metall, ca. 340.–
12 Marc Jacobs, „The Medallion“, Ring aus Messing und Kristall, ca. 63.–
13 Max Mara, Ohrringe aus galvanisiertem Metall mit einer Perle, ca. 93.–
120 Januar / Februar 2022
14
14 Karl Lagerfeld, „K/LETTERS“,
Ohrringe aus Messing, ca. 104.–
Schon etwas protzig, das Ganze. In den
vergangenen Jahren haben Brands wie Gucci
oder Off-White der Label-Manie allerdings
nochmals einen Schub verpasst, sodass wir
jetzt stolz präsentieren, wessen Entwürfe wir
uns da um Handgelenk, Hals und Co. legen.
Oder wie in Karl Lagerfelds Fall: an die
Ohrläppchen hängen.
Januar / Februar 2022
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Strahlend
1
Die hellsten Galaxien
S T A R G O O D S
So hell, dass unsere Sonne daneben wie eine schwache
Glühbirne wirkt: Das sind die hellsten Galaxien, die der
Menschheit bekannt sind! Durch Gravitation gebunden,
werden Nebel, Sterne und weitere astronomische Objekte
zu Galaxien, die uns nicht nur den Atem rauben, sondern
auch die Sehkraft.
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1 Große Magellansche Wolke, lokale Gruppe, 0.9mvis 2 Kleine Magellansche
Wolke, lokale Gruppe, 2.8mvis 3 Andromedagalaxie, lokale Gruppe,
3.4mvis 4 Dreiecksnebel, lokale Gruppe, 5.7mvis 5 Bodes Galaxie, M81-
Gruppe, 6.9mvis 6 Centaurus A, M83-Gruppe, 7.0mvis 7 Sculptor-Galaxie,
Sculptor-Gruppe, 7.1mvis 8 Südliche Feuerrad-Galaxie, M83-Gruppe,
7.6mvis 9 Feuerrad-Galaxie, M101-Gruppe, 7.9mvis 10 Sombrerogalaxie,
M104-Gruppe, 8.3mvis 11 Zigarrengalaxie, M81-Gruppe, 8.4mvis 12 Whirlpool-Galaxie,
M51-Gruppe, 8.4mvis
mvis = scheinbare visuelle Helligkeit
122 Januar / Februar 2022
Januar / Februar 2022
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Meow
1
Katzen
Katzen gehören wohl zu den polarisierendsten Tieren
überhaupt: Vom Besitzer werden sie geliebt und vom
Nachbarn gehasst, da sie ständig in fremden Gärten ihr
Geschäft verrichten und gefühlt überall sind, nur nicht da,
wo sie hingehören. Wieso wir sie dennoch lieben?
Schauen Sie sich die süßen Tapser doch einfach an!
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L I V I N G G O O D S
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1 Siamkatze, mittelgroß, cremefarbenes Fell mit teils dunkler Einfärbung,
typische tiefblaue und mandelförmige Augen, ca. 1'000.– 2 Perserkatze,
mittelgroß bis groß, langes Fell mit viel Unterwolle in Schwarz, Weiß,
Rot, Blau, Braun, Taubengrau oder Creme, zurückgesetzte Nase, ca. 900.–
3 Maine Coon, gehört zu den größten Katzenrassen, wasserabweisendes Fell
mit dichter Unterwolle und festem Deckhaar, ca. 800.– 4 Exotische Kurzhaarkatze,
mittelgroß bis groß, mit dichtem Fell in Weiß, Schwarz, Blau, Rot,
Creme, Schokolade oder Lilac, wie „Garfield“, ca. 750.– 5 Britisch Kurzhaar,
mittelgroß, kuscheliges, dichtes und kurzes Fell in Grau-Blau, Schwarz,
Lilac oder Fawn, wie die Grinsekatze bei „Alice im Wunderland“, ca. 900.–
6 Savannah Katze, groß, mit Tupfenzeichnung der Servals und Fellfärbung
in goldenem oder beigefarbenem Grundton, ab ca. 1'000.– 7 Kartäuser Katze,
mittelgroß, bläulich-glänzendes Fell und üppig im Wuchs, leuchtend
gelbe Augen, ca. 850.– 8 Ragdoll, groß, seidiger Pelz in Schwarz, Blau,
Lilac oder Schokolade, große, runde, leuchtend blaue Augen, ca. 1'500.–
9 Scottish Fold, mittelgroß, mittellanges, dichtes und flauschiges Fell in
nahezu allen Farben, nach vorne hängende Ohren, ab ca. 500.– 10 Munchkin,
mittelgroß bis groß, Kurzhaar- und Halblanghaarvariante mit plüschigem
Fell in allen erdenklichen Farben, auffällig kurze Beine, ab ca. 500.–
11 American Bobtail, klein bis mittelgroß, kurzes Fell in allen Farben,
ungewöhnlich kurzer Schwanz, ab ca. 600.– 12 Abessinierkatze, mittelgroß,
extrem feines und weiches Fell in Blau, Sorrel, Fawn oder Wildfarben,
große, mandelförmige Augen in Bernstein, Grün oder Hellblau, ab ca. 700.–
124 Januar / Februar 2022
13
13 Bengalkatze, mittelgroß bis
groß, edles, dichtes, kurzes bis
mittel langes Fell, auffällig „wilde“
Zeichnung mit horizontal angeordneten
Flecken, Rosetten und einem
helleren Bauch, ab ca. 1'500.–
Januar / Februar 2022
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Rose Trip
1
Die blumigsten Orte Europas
2
T R A V E L G O O D S
Sie hat uns im Griff, die dunkle Jahreszeit. Überall Eis
und Schnee, es sind düstere Zeiten, und wir lechzen nach
Hoffnung, nach neuen Abenteuern und freundlichen Orten
mit Blumen und Blüten und allem, was für Schönheit steht.
Bei uns gibt es sie bereits, die blühendsten Orte Europas,
pfannenfertig serviert für Ihre Bucket List.
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1 Blumeninsel Mainau, Konstanz, Deutschland; beste Reisezeit: Ende März/
Anfang April 2 Carpet Gardens, Eastbourne, UK; April bis September
3 Roehampton University, London, UK; April bis Juli 4 Felder der Alaska-Lupine,
Island; Juni 5 Rapsfelder, Zug, Schweiz; April bis Mai 6 Haus & Garten
Claude Monet, Giverny, Frankreich; Frühling und Sommer 7 Herrenhäuer
Gärten, Hannover, Deutschland; April bis Oktober 8 Keukenhof, Lisse, Niederlande;
Mitte April 9 Heerstraße, Bonn, Deutschland; März bis April
10 Lüneburger Heide, Niedersachsen, Deutschland; Anfang August bis
Anfang September 11 Park Rosenhöhe, Darmstadt, Deutschland; Juni bis
November
Quelle: Travelcircus
126 Januar / Februar 2022
T R A V E L G O O D S
1
Schotterhorn
Die teuersten Berge
Das Kraxeln auf einen Tausender kostet uns nicht nur
Schweiß, sondern ordentlich Kleingeld. Zum Beispiel
für die passende Ausrüstung und viel mehr noch für
Bewilligungen – schließlich kann sich nicht jeder dahergelaufene
Möchtegern-Bergsteiger an einem der Gipfel
versuchen, deren Namen für Ohs und Ahs sorgen.
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1 Mount Everest, in Nepal, ca. 8'849 Meter hoch, ca. 77'747.– 2 Mount
Vinson, in der Antarktika, 4'897 Meter hoch, ca. 43'085.– 3 Cho Oyu, in Tibet,
8'201 Meter hoch, ca. 31'149.– 4 Puncak Jaya, in Indonesien, 4'884
Meter hoch, ca. 25'369.– 5 Denali, in den Vereinigten Staaten, 6'190 Meter
hoch, ca. 1'170.– 6 Monte San Lorenzo, in Argentinien, 3'706 Meter hoch,
ca. 8'406.– 7 Mera Peak, in Nepal, 6'479 Meter hoch, ca. 8'318.– 8 Eiger,
in der Schweiz, 3'970 Meter hoch, ca. 7'821.– 9 Aconcagua, in Argentinien,
6'962 Meter hoch, ca. 7'759.– 10 Matterhorn, in der Schweiz, 4'478 Meter
hoch, ca. 7'590.–
Januar / Februar 2022
127
EVENTS
(Win)fluencer
4.11., Swiss Infl uencer Award (SIA), Kaufl euten Klub Zürich
Text: Simona Bieri - Fotos: Bruce Yim
Am 4. November war es endlich wieder soweit! Der Swiss Influencer Award (SIA) ging
im Zürcher Kaufleuten Klub in die zweite Runde. Rund 800 Gäste, bekannte Gesichter
und mittendrin die Stars der Stunde: unsere liebsten Influencer, allesamt kreative Köpfe,
die in den Kategorien Lifestyle, Entertainment, Food und Co. ihre Preise abgeräumt
haben. Neben der Crème de la Crème der Schweizer Influencer-Szene hatten auch
Newcomer die Chance, am großen Swiss Influencer Award teilzunehmen und auf der
Bühne des Kaufleuten in Zürich zu brillieren – ein echtes Highlight in der Branche, das
die talentierten Content Creators im würdigen festlichen Rahmen ehrt und den Stars
von Morgen die Tür zur aufregenden Medienwelt öffnet.
Highlights: What a location!
Fazit: Die Schweizer Influencer-Szene kann sich sehen lassen.
Ex-Miss Schweiz WHITNEY
TOYLOY mit ihren Schwestern
MATHILDA und AVA: Das Posen
vor der Kamera hat sie seit
ihrem Sieg 2008 definitiv
nicht verlernt.
Die Gewinnerinnen und Gewinner: BRIAN HAVARIE
(@briann), MARION REBER (@itsmarionreber), LARISA
TOPALO (@larisa_topalo), MIMOZA LEKAJ (@mimoza),
CRISTINA GHEICEANU (@cristinagheiceanu), ADRIAN VOGT
(@aditotoro), KRIS GRIPPO (@kris8an), OLUYOMI SCHERRER
(@thispronto) und SEBASTIAN BÜRGIN (@baschireal).
Drinks, gute
Laune, repeat!
Hut ab: Die beiden Bachelor PATRIC HAZIRI
und ERKAN AKYOL haben das Performen vor
der Kamera einfach im Blut.
So freut sich
ein Gewinner:
KRIS GRIPPO
(@kris8an).
Das Make-up
so makellos
wie wir es von
BRIAN HAVARIE
(@briann)
gewohnt sind.
128 Januar / Februar 2022
Let’s Party!
Ein hübsches Paar:
Ex-Bachelor JANOSCH
NIETLISPACH mit
Freundin ALINA.
SERAP YAVUZ is too
busy looking good,
call again later.
Mitinhaber
des Swiss
Influencer
Awards
ANDY MEILI
mit VALÉRIE
ANDREY und
CAROLINE
CORDIER
(Frédérique
Constant).
Weg frei für
Newcomer
Gewinnerin &
Durchstarterin
MARION REBER
(@itsmarionreber)!
NIVES ARRIGONI
hat sich in Schale
geschmissen.
Mit stolzem
Lächeln im Gesicht
und Award in der
Hand: MIMOZA
LEKAJ (@mimoza).
Auch die
Gäste zeigen
sich von ihrer
Schokoladenseite.
SIA-Mitgründer und FACES-Inhaber
PATRICK PIERAZZOLI und STEFAN BERGER.
Nicht nur farblich
aufeinander abgestimmt:
SARA LEUTENEGGER mit
BFF STEVEN EPPRECHT.
Der Award steht
dir, SEBASTIAN
BÜRGIN AKA BASCHI
(@baschireal)!
Januar / Februar 2022
129
LAST FACTS
AIDS
In den 80ern greift es um sich wie Aerobic-Videos und Vokuhila-
Frisuren, das Virus, das bis heute 35 Millionen Menschen auf dem
Gewissen hat. Während VHS-Trainings nach und nach verschwinden,
wird die schönste Nebensache der Welt wegen des HI-Virus’ zur
Todesfalle – zumindest für die, die sich nicht richtig schützen. Modedesigner
Halston, Queen-Stimme Freddie Mercury oder Künstler
Keith Haring sind die prominenten Warnschilder, die der Immunschwächekrankheit
zum Opfer fallen. Die Jahre vergehen, die
Forschung reift, AIDS wird vom zwingenden Todesurteil zur
nervigen Krankheit und der 1. Dezember zum Welt-Aids-Tag, dem
Tag der Kondome und des Gedenkens.
In den 1980er Jahren
glich die Diagnose
einem Todesurteil, da
die Ansteckung mit HIV
auch zum Ausbruch von
AIDS führte. Heutzutage
ist HIV zwar immer
noch nicht heilbar, aber
mit Medikamenten
behandelbar. Momentan
leben ungefähr 38
Millionen Menschen mit
einer HIV-Infektion. Von
diesen erhalten rund zwei
Drittel der Betroffenen
Medikamente, während
ein Drittel ohne diese
Hilfe leben muss.
1981 tauchten in den
USA die ersten Fälle
von Patienten mit
einer mysteriösen
Immunschwäche auf, die
in der Homosexuellen-
Szene schnell epidemische
Ausmaße annahm. 1985
war AIDS dann in der
Mitte der Gesellschaft
angekommen, als Rock
Hudson an der Krankheit
verstarb und fast
gleichzeitig der 13-jährige
Ryan White Schlagzeilen
machte, der sich bei
seinen täglich benötigten
Bluttransfusionen
infizierte (und 1990
verstarb).
Das
einzige
Mittel,
das vor Ansteckung
schützt: Kondome. HIV
wird mittels infektiöser
Körperflüssigkeiten
übertragen. Das wären
zum Beispiel Sperma,
Blut, Scheidensekret und
Muttermilch.
35 Millionen
Es wird besser: 2020
fielen 680'000 Menschen
HIV zum Opfer. Zum
Vergleich: 2010 waren
es noch 1.3 Millionen
Menschen. Trotzdem:
Seit Beginn der Epidemie
starben 35 Millionen
Menschen an AIDS.
Schon
wenige
Tage nach
der Ansteckung
mit HIV können
die ersten Symptome
auftreten. Kopfschmerzen,
Halsschmerzen, Fieber
und geschwollene
Lymphknoten zählen zu
den frühen Symptomen.
Ein typisches Zeichen
ist ein charakteristischer
Hautausschlag am Rumpf.
Die UNICEF geht davon
aus, dass 2018 jede Stunde
13 Kinder und Jugendliche
an den Folgen von AIDS
gestorben sind. Weltweit
haben nur 54 % der
infizierten Kinder unter 15
Jahren eine Behandlung
mit Medikamenten
erhalten.
Der Schweizer
Comiczeichner Derib
(Claude de Ribaupierre)
schuf mit „Jo“ den
ersten Comic zum
Thema AIDS. Das 1991
erschienene Werk wurde
in den 1990er Jahren in
der ganzen Schweiz im
Französischunterricht
verwendet.
1959
Die älteste
Blutprobe,
die nachgewiesenermaßen
HIV-Antikörper
enthält, wurde 1959
im Kongo von einem
erwachsenen Mann
genommen. In alten
Paraffin-DNA-Proben
konnten bei einer im
Kongo gestorbenen
Frau (1960), einem
amerikanischen
Jugendlichen (1969) und
einem norwegischen
Matrosen (1976) HIV-
Gene gefunden werden.
Der 1. Dezember ist der
Welt-AIDS-Tag. Im Jahr
1990 wurde aus Protest
gegen die Diskriminierung
von HIV-Infizierten auf
der AIDS-Konferenz in
San Francisco das
Red Ribbon, ein rotes
Armband, etabliert.
Ein Jahr später wurde
die Rote Schleife
international
zum Symbol
für den Kampf
gegen AIDS und für
die Solidarität mit den
Betroffenen.
1993 fand in Wien der
erste Life Ball statt. Der
Event von Gery Keszler
wurde zur größten
Benefiz-Veranstaltung
für HIV-Infizierte und
an AIDS erkrankten
Menschen und wurde bis
2019 veranstaltet.
Am 23. November 1991
unterrichtete Freddie
Mercury die Öffentlichkeit
in einer schriftlichen
Erklärung, dass er an
AIDS erkrankt sei.
Am nächsten Tag
fiel er in ein Koma
und starb am selben
Abend 45-jährig in
seinem Haus
in London.
130
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www.viiceversa.ch
-
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