Fleischguide donauland Rind
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Herkunft ● Qualität ● Kontrolle
FLEISCH
GUIDE
1
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort 3
Die 4 österreichischen Gütezeichen 4
Mit dem AMA-Gütesiegel auf Nummer sicher 6
Transparenz und Kontrolle schaffen Vertrauen 8
Etiketten – Was muss gekennzeichnet werden? 9
Ursprung / Herkunft 10
Genusstauglichkeits- und Identitätskennzeichnung 11
Fehlerlos einkaufen 12
Qualitätskriterium Futter 14
Rasse macht Klasse 16
Qualitätskriterium Fleischreife 18
Qualitätskriterium Tierkategorie 20
Teilstücke 22
Die besten Garmethoden 54
Sieden/Kochen 56
Braten im Rohr 58
Barbecue und Sous-vide 60
Kurzbraten und Grillen 62
Garstufen und Kerntemperaturen 64
Sautieren und Wok 65
Schmoren und Braundünsten 66
Backen im heißen Fett 67
Rezepte 68
2
GENUSS UND SICHERHEIT
DURCH AUSGEZEICHNETE QUALITÄT
Herkunft ● Qualität ● Kontrolle
Herkunftskontrollierte Lebensmittel mit ausgezeichneter Qualität sind keine Selbstverständlichkeit!
Der vorliegende FLEISCHGUIDE des AMA-Gütesiegel-Qualitätsprogrammes vom Jungstier
„donauland RIND“ blickt hinter die Kulissen der Produktionskette und liefert Ihnen wertvolle
Informationen für Ihren Einkauf und für die Zubereitung dieses hochwertigen Lebensmittels.
Denn Rindfleisch ist nicht gleich Rindfleisch. Die Auswahl der richtigen Kategorie und des richtigen
Teilstücks für die jeweilige Zubereitung ist ganz entscheidend für den Erfolg am Teller. Das
verschafft uns neben der Qual der Wahl aber auch vielfältige Möglichkeiten für besonders gelungene Gerichte.
Nicht umsonst stecken hinter den Erfolgen der besten Köche auch erstklassige Produkte!
Bei jenem Rindfleisch, welches mit dem rot-weiß-roten AMA-Gütesiegel mit der Inschrift „Austria“ gekennzeichnet
ist, handelt es sich jedenfalls ausschließlich und unter Garantie um Fleisch von Tieren, die in Österreich
geboren, aufgezogen, geschlachtet und zerlegt worden sind. Dafür bürgen ein komplexes System an strengen
Auflagen und Richtlinien, viel Know-how und eine Vielzahl an aufwendigen Produktionsschritten nach genau
definierten Parametern, abgesichert durch unabhängige Kontrollen.
3
DIE 4 ÖSTERREICHISCHEN GÜTEZEICHEN
4
Das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel steht für konventionell
erzeugte Lebensmittel mit hoher Qualität aus
Österreich:
• Die Qualitätsvorgaben sind strenger als das Gesetz.
• Die Rohstoffe stammen zu 100% von österreichischen
Bauernhöfen.
• Die Be- und Verarbeitung erfolgt in Österreich.
• Mehr Natürlichkeit der Lebensmittel durch spezifische
Produktionsstandards.
• Regelmäßige Kontrollen der Produkte und Betriebe
durch unabhängige Prüfstellen sichern die Qualität
vom Stall/Feld bis ins Geschäft.
Neben den Frischeprodukten wie Milch und Milcherzeugnissen,
Eiern, Fleisch und Fleischerzeugnissen, Geflügel,
Obst, Gemüse und Speiseerdäpfeln sowie Fisch und Fischerzeugnissen
werden auch Be- und Verarbeitungsprodukte
mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet.
Das rot-weiß-rote AMA-Biosiegel steht für biologisch
erzeugte Lebensmittel mit hoher Qualität aus
Österreich. Neben den Anforderungen des EU-Bio-
Logos gelten folgende Kriterien:
• Die Qualitätsvorgaben sind strenger als das österreichische
Gesetz und die EU-Bio-Verordnungen.
• Die biologischen Rohstoffe stammen zu 100% von
österreichischen Bauernhöfen.
• Die Be- und Verarbeitung erfolgt in Österreich.
• Mehr Natürlichkeit der Bio-Produkte durch Einschränkung
der Zusatzstoffe.
• Regelmäßige Kontrollen der Bio-Produkte und Betriebe
durch unabhängige Prüfstellen sichern die
Qualität und Herkunft der Bio-Lebensmittel vom
Stall/Feld bis ins Geschäft.
In Österreich gibt es derzeit vier offiziell genehmigte Gütezeichen.
Die Vergabe ist gesetzlich in der sogenannten Gütezeichen-Verordnung geregelt.
Das ÖGE-Gütezeichen für nährstoffoptimierte Speisenqualität
ist das einzige staatliche Gütezeichen
für die Gemeinschaftsverpflegung und wird von der
Österreichischen Gesellschaft für Ernährung bundesweit
vergeben:
• Optimierung und Qualitätssicherung von Speiseangeboten
in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung.
• Gewährleistung einer zielgruppengerechten, optimierten
Nährstoffversorgung im Rahmen einer Teiloder
Vollverpflegung.
Das Austria Gütezeichen kennzeichnet – neben Produkten
und Dienstleistungen – auch Lebensmittel,
die folgende Kriterien erfüllen:
• Die wertbestimmenden landwirtschaflichen Rohstoffe
stammen aus Österreich.
• Be- und Verarbeitungsschritte müssen in Österreich
erfolgen.
• Für nicht in Österreich herstellbare Rohstoffe gilt
ein mengenmäßiger Toleranzbereich (bis maximal
ein Drittel).
Weitere Infos dazu finden Sie auf www.amainfo.at bzw. www.lebensmittel-guetezeichen.at
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MIT DEM AMA-GÜTESIEGEL AUF NUMMER SICHER
Bei Rindfleisch lauten die Richtlinien des rot-weiß-roten AMA-Gütesiegels für die
Sicherung der lückenlosen Herkunft: „Zu 100% in Österreich geboren, gemästet,
geschlachtet und zerlegt.“ Dazu kommen strenge Auflagen hinsichtlich Haltung und
Fütterung und deren unabhängige Kontrollen. Diese regelmäßigen und unangemeldeten
Kontrollen finden auf allen Stufen der Produktion und Weiterverarbeitung bis
ins Verkaufsgeschäft statt.
Herkunft ● Qualität ● Kontrolle
ÜBER-
KONTROLLE
EXTERNE
KONTROLLE
BETRIEBLICHE
EIGENKONTROLLE
➟
➟
➟
Kontrolle der Kontrollore/-stellen
von der AMA-Marketing beauftragt oder direkt
durchgeführt
Unabhängige und unangemeldete
Inspektionen / Audits
zugelassene Kontrollstelle
Eigenkontrollcheckliste / TGD-Betriebserhebung
vom Landwirt bzw. in dessen Auftrag durchzuführen
und zu dokumentieren
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Die Teilnahme am AMA-Gütesiegel-Programm ist für den Landwirt freiwillig und mit hohen Ansprüchen an die
Produktionsweise verbunden. Auf Ebene der landwirtschaftlichen Produktion ergibt das den sogenannten „Kreis der
Qualitätssicherung“. Zu den Prüfkriterien zählen unter anderem die artgemäße Haltung, qualifizierte Tierbetreuung,
beste Tiergesundheit, die Fütterung mit geprüften Futtermitteln und die Betriebshygiene. Weiters wird geprüft, ob
und wie der Landwirt den Eigenkontrollaufgaben nachkommt und ob die verpflichtenden Betriebserhebungen durch
den verantwortlichen Veterinär im Rahmen des Tiergesundheitsdienstes durchgeführt werden. Für eine zusätzliche
Absicherung werden Urin-, Kot- und Futtermittelproben gezogen und in einem speziellen Labor analysiert.
Bewerten
Was ist zu korrigieren?
TIERGERECHTE
HALTUNG
➟
BESTE
TIERGESUNDHEIT
Anpassen
Wann und in welcher Abfolge sind
Korrekturmaßnahmen umzusetzen?
➟
GEPRÜFTE
FUTTERMITTEL
QUALIFIZIERTE
TIERBETREUUNG
GUTE
BETRIEBSHYGIENE
➟
Eigenkontrolle
Sind alle Kriterien eingehalten?
Sind Korrekturmaßnahmen umgesetzt?
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TRANSPARENZ UND KONTROLLE
SCHAFFEN VERTRAUEN
Die Kennzeichnung der Tiere hat nach den gültigen gesetzlichen Bestimmungen
zu erfolgen (Kennzeichnung mit zwei Ohrmarken). Damit
ist die Identifikation hinsichtlich der Herkunft der Tiere jederzeit gewährleistet.
Am Schlachthof wird die Herkunft jedes einzelnen Tieres
– und damit die Tauglichkeit für das AMA-Gütesiegel – noch einmal
überprüft und durch eine strikte Chargentrennung und lückenlose Kennzeichnung
gibt es auch bei der Zerlegung keine Vermischung mit nicht
AMA-Gütesiegel-zertifiziertem Fleisch.
Von der „bos”-Kennzeichnung betroffen sind verpacktes und unverpacktes
frisches, gekühltes, tiefgekühltes Fleisch und Faschiertes.
Sämtliche Kennzeichnungsangaben zur Herkunft von Fleisch, aber auch
weiterführende Informationen müssen durch ein nicht näher definiertes
Registrierungssystem hinterlegt sein. Das heißt, dass zusätzlich zur
Kennzeichnung über die gesamte Herstellungskette nachvollziehbare
Aufzeichnungen zu führen sind. Dies sichert das seitens der AMA-Marketing
entwickelten System „bos“ für Rind- und Kalbfleisch.
8
ETIKETTEN –
WAS MUSS GEKENNZEICHNET WERDEN?
Verpflichtende und freiwillige Angaben am Beispiel
eines standardisierten „bos“-Zerlegeetiketts bei Rindfleisch
• Angabe des Staates, in dem das Rind/die Rinder
geboren wurde(n) (AT steht für Österreich)
• Angabe des Staates/der Staaten, in dem/denen das
Rind/die Rinder aufgezogen wurde(n)
• Staat, in dem das Rind/die Rinder ge schlachtet wurde(n),
und Zulas sungs num mer (Ve teri när kon troll num mer) des
Schlacht be triebes
• Identifikationsnummer (kann die Ohr marken nummer des
Tieres oder eine Zerlege char ge nnum mer sein. Über die
Zer lege chargen nummer sind die Ohr mar ken nummern der
Tiere, die in dieser Zer lege charge enthalten sind, er uierbar.)
• Staat/Staaten, in dem/denen das Rind- bzw.
Kalbfleisch zer legt wurde, und Zulas sungs num mer(n)
(Ve ter inär kon troll num mern) des/der Zer le ge be triebe(s)
Rind
Beiried
A123456
AT-12345
EG
AT
AT
AT-12345 AT-12345
300607/21
30060721
RIND
• Logo des freiwilligen Kennzeichnungs- und
Registrierungssystems
9
URSPRUNG /
HERKUNFT
Geburt, Aufzucht und
Schlachtung in ein
und demselben Land
=
„HERKUNFT” bei Rind
„URSPRUNG” bei
Schwein,
Lamm, Ziege & Geflügel
Die verpflichtenden
Angaben am Beispiel
eines „bos“-Etiketts
Mögliche Angabe des
Begriffs „Herkunft“
Erfolgen Geburt, Auf zucht
und Schlachtung in ein und
demselben Land, kann statt
„geboren in:“ und „aufgezogen
in:“ auch der Begriff
„Herkunft“ angeführt
werden.
10
Die Richtigkeit der Angaben auf den Etiketten wird durch die zuständigen Behörden kontrolliert.
Über die Systeme „bos“ und „sus“ gekennzeichnetes Fleisch wird zusätzlich von
zugelassenen unabhängigen Kontrollorganen geprüft.
GENUSSTAUGLICHKEITS- UND
IDENTITÄTSKENNZEICHNUNG
Mit dem GENUSSTAUGLICHKEITSKENNZEICHEN, das mittels Stempel auf
Schlachthälften aufgebracht wird, bestätigt der amtliche Tierarzt, dass das Fleisch
für den menschlichen Verzehr geeignet ist.
Ländercode: Das Zeichen beinhaltet die Abkürzung des Staates, in dem die
Schlachtung stattgefunden hat (z. B. AT für Österreich).
Nummer des amtlichen Tierarztes, der die Genusstauglichkeit festgestellt hat,
und Zulassungsnummer des Schlachtbetriebes
Schriftzug EG: Die Angabe „EG“ steht als Abkürzung, wenn die Schlachtung in
der Europäischen Gemeinschaft erfolgt ist.
AT 999
99999
EG
Ländercode
Nummer des
amtlichen Tierarztes
Zulassungsnummer
des Schlachtbetriebes
Schriftzug EG
Die beiden Zeichen geben keine
Auskunft über die Herkunft/Ursprung
des Fleisches!
Das IDENTITÄTSKENNZEICHEN befindet sich auf Produkten tierischer Herkunft,
die innerhalb der EG in einem zugelassenen Betrieb erzeugt werden. Dieses
Zeichen weist auf eine EG-konforme Produktion und Weiterverarbeitung im Hinblick
auf die Einhaltung veterinärrechtlicher Belange und Hygienerichtlinien hin.
Ländercode: Das Zeichen beinhaltet die Abkürzung des Staates, in dem der letzte
Verarbeitungsschritt oder die Ab packung erfolgt ist (z.B. AT für Österreich).
Zulassungsnummer des Betriebes: Mit dieser Nummer kann der letztverarbeitende
Betrieb identifiziert werden.
Schriftzug EG: Die Angabe „EG“ steht als Abkürzung, wenn die Zerlegung in der
Europäischen Gemeinschaft erfolgt ist.
AT -99999
EG
Ländercode
Zulassungsnummer
des Betriebes
Schriftzug EG
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FEHLERLOS EINKAUFEN
Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser.
Das straffe, mehrstufige Kontrollsystem
des AMA-Gütesiegels
garantiert nicht nur die lupenreine
Herkunft unseres Rindfleisches und
alle Stufen der Produktion, sondern
hat auch qualitativ unübersehbare
Vorteile für den Konsumenten.
Einer der vordergründigsten ist
die Vermeidung der sogenannten
Fleischfehler durch pH-Wert-Messungen
und tierärztliche Kontrolle
nach der Schlachtung. Dadurch können
Problem-Schlachtkörper einwandfrei
identifiziert und aussortiert
werden, dem Kunden erspart dies
beim Einkauf unangenehme Überraschungen
wie beispielsweise DFD
und Cold Shortening.
12
Kerntemperaturmessung
Die Kerntemperatur ist mit einem Temperaturmessgerät in der Mitte der dicksten Stelle des
Schlachtkörpers zu messen. Die dickste Stelle beim Rind ist das Knöpfel. Das Erreichen der vorgegebenen
Kerntemperatur von max. 7 °C ist die Grundbedingung für die pH 36
-Messung beim
Rind.
pH 36
-Wert
Dieser wird nach 36 Stunden und einer Kerntemperatur von mindestens 7 °C gemessen. Er wird
mit einer Sonde des pH-Wert-Messgerätes bei einer Rinderhälfte zwischen 9. und 13. Rippe gemessen.
Der pH 36
-Wert muss gemäß AMA-Gütesiegel-Richtlinie kleiner/gleich 5,8 sein.
DFD-Fleisch
DFD ist die Abkürzung für dark (dunkel), firm (fest) und dry (trocken). Dieser Fleischfehler wird
vom Konsumenten auch als sogenanntes „Schuhsohlenfleisch“ bezeichnet. Bei Rindfleisch wird
DFD-Fleisch auch als „dark cutting beef” (DCB) bezeichnet. Das Fleisch ist fest, die Oberfläche
ist trocken, klebrig oder auch schmierig. Es hat ein muffiges Aroma und ist nach der Zubereitung
zäh. Wegen des hohen End-pH-Wertes fällt der Effekt der „Eigenkonservierung“ weg. Das Fleisch
ist besonders anfällig für mikrobiellen Verderb und nicht geeignet für eine Reifung.
Cold Shortening
Eine zu schnelle Abkühlung des Schlachtkörpers nach der Schlachtung auf unter 12 °C kann zu
einem starken Anstieg der Zähigkeit des Fleisches führen, wenn die Energiereserven (Glykogen)
des Muskels noch nicht vollständig abgebaut und in Milchsäure umgewandelt worden sind – das
dauert beim Rind etwa 6-12 Stunden nach der Schlachtung. Eine Vorkühlung von 4-5 Stunden bei
Temperaturen zwischen 14 und 19 °C und eine anschließende intensive Kühlung wirken sich daher
positiv auf die Zartheit des Fleisches aus.
13
14
QUALITÄTSKRITERIUM FUTTER
Das AMA-Gütesiegel als anerkannte Basis der Qualitätsfleischproduktion gibt bezüglich Haltung
und Fütterung nicht nur strenge Richtlinien vor, sondern steht auch für deren konsequente Kontrolle.
Auch die Futtermittel fallen unter das strenge Regelwerk des AMA-Gütesiegels, denn der Großteil
davon muss im Sinn der „Flächenbindung“ vom eigenen Bauernhof stammen. Und die zugekauften
Ergänzungsfuttermittel müssen ebenfalls AMA-zertifiziert (pastus+) sein.
Wie kaum ein anderes Produktionskriterium bestimmt das Futter die Qualität von Rindfleisch.
Denn damit werden nicht nur der Geschmack von Fleisch und Fett, sondern auch deren Textur und
Konsistenz maßgeblich beeinflusst.
Bei Rindern, die vorwiegend mit Mais gefüttert werden, ist dieses Fett weicher, was auf den hohen
Gehalt an ungesättigten Fettsäuren (z.B. Linolensäure) im Futter zurückzuführen ist. Bei der
Fütterung mit besonders hoher Getreideration wird nicht nur das Auflagefett weiß und kernig fest,
sondern auch das Fleisch selbst hat durch den höheren Schmelzpunkt eine wesentlich bessere
Formstabilität in der Pfanne und am Grill.
Speziell die sogenannte „Endmast“, bei der viel energiereiches Kraftfutter verabreicht wird, bringt
hier die gewünschten Erfolge bei der Fetteinlagerung, sprich Marmorierung im Fleisch.
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RASSE MACHT KLASSE
Besonders hinsichtlich Fleischfaserung, Marmorierung und Größe der Teilstücke spielt die Rasse unter anderem eine bestimmende
Rolle für die Rindfleischqualität. Das liegt nicht so sehr an den grundsätzlichen Geschmacksunterschieden, die
meist weit mehr von der Fütterung als von der Genetik beeinflusst werden, sondern hauptsächlich am unterschiedlichen
Wachstum der Tiere. Kleinrahmige Rassen wie Angus und Limousin sind nämlich „frühreif“, beginnen also auch früher
Fett im Muskel einzulagern, was wiederum der kulinarischen Qualität ausgesprochen zuträglich ist. Andere Rassen wiederum
erzielen ein besonders schnelles und kräftiges Muskelwachstum.
Über die Stärken und Schwächen der verschiedenen Züchtungen weiß man bestens Bescheid und sichert sich die Tugen-
16
den einzelner Rassen durch gezielte Einkreuzungen. Die Basis dafür sind meist bodenständige Rassen – allen voran das
Fleckvieh, eine klassische Mehrnutzungsrasse, die heute das österreichische Rindfleischangebot dominiert. Die Kreuzung
einer autochthonen Fleckviehkuh mit einem Fleischrassestier – zumeist Charolais, Limousin oder Angus – ergibt die sogenannte
Gebrauchskreuzung. Durch die erneute Einkreuzung der Fleischrasse entsteht in der Folge die sogenannte „Verdrängungskreuzung“,
wie sie sehr oft in österreichischen Qualitätsfleischproduktionen der Mutterkuhhaltung zu finden
ist. Äußerlich dominieren da oft noch die Eigenschaften des Fleckviehs, während genetisch oft schon die Fleischrasse die
Oberhand hat.
17
Herkunft ● Qualität ● Kontrolle
18
QUALITÄTSKRITERIUM FLEISCHREIFE
Frischfleisch ist gut, gereiftes Frischfleisch manchmal noch besser. Speziell bei Rindfleisch, das zum Kurzbraten oder Grillen
verwendet werden soll, ist der natürliche Reifungsprozess, auch „Aging“ genannt, essentiell für die Entwicklung eines
vollen Aromas und vor allem für die Entspannung der Fleischfasern, die dadurch um einiges zarter und mürber werden.
Diese Reifung kann trocken erfolgen (Dry Aging), also durch das traditionelle „Abhängen“ von Schlachthälften oder
Teilstücken bei kontrollierter Luftfeuchtigkeit und nur wenig über 0°C. Oder aber durch „Wet Aging“ von Teilstücken in
Vakuumpackungen – heutzutage die verbreitetste Methode, da hier der Gewichtsschwund durch die Abtrocknung und
auch das Risiko der Verkeimung deutlich geringer sind als beim Dry Aging. Nachteil dieser anaeroben Reifung (unter Ausschluss
von Sauerstoff) kann bei zu langer Lagerung die Entwicklung von unerwünschten, „sauerkrautigen“ Geschmacksnoten
sein.
Zu lange Reifung von Rindfleisch ist jedoch meist selten ein Problem, eher die zu kurze. Das AMA-Gütesiegel schreibt bei
Rindfleisch daher eine Mindestreifung von neun Tagen bei Edelteilen vor, und das gilt auch für das AMA-Gütesiegel Qualitätsprogramm
„donauland Rind“. Ab einer Mindestreife von 14 Tagen wird sogar mit Aufklebern auf der Fleischpackung
speziell darauf hingewiesen, denn dann ist der Qualitätsgewinn durch den enzymatischen Prozess am größten.
Und es gibt natürlich auch Verwendungsszenarien, bei denen eine längere Reifung schlicht nicht notwendig oder sogar abträglich
ist. Und in der weltbekannten österreichischen Siedefleischküche sowie beim BBQ übernimmt ohnehin die lange
Gardauer bei mäßigen Temperaturen die Aufgabe der Enzyme bei der Reifung. Auch hier ist relativ frisches Rindfleisch
geschmacklich oft die allerbeste Wahl.
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QUALITÄTSKRITERIUM TIERKATEGORIE
Jungrind
Kalbin
Ochse
Jungstier
Bei Rindfleisch gibt es prinzipiell unterschiedliche Kategorien, die sich von den Fleischeigenschaften unterscheiden und
daher auch für unterschiedliche Verwendungszwecke eignen.
Neben der Einhaltung bereits genannter AMA-Gütesiegel-Produktionsbestimmungen gelten für diese Rindfleischkategorien
im Rahmen des AMA-Gütesiegel-Programms auch ganz spezifische Gewichts- und Alterskriterien, um mit dem
Gütesiegel ausgezeichnet zu werden.
Die häufigste Rindfleischkategorie mit AMA-Gütesiegel ist im österreichischen Lebensmittelhandel das sogenannte
Jungstierfleisch, das auch für das Qualitätsprogramm „donauland RIND“ Verwendung findet und an seiner kräftigen
roten Farbe zu erkennen ist.
20
Die männlichen, unkastrierten Tiere werden dafür mit einem Alter von unter 20 Monaten und einem Schlachtgewicht
(warm) von mind. 335 kg bis max. 450 kg geschlachtet. Dieses geschmacklich frische, oft recht magere Rindfleisch eignet
sich hervorragend für viele Zubereitungen, wo Zartheit und Marmorierung nicht an erster Stelle stehen – also für Siedefleisch,
Schmorgerichte und Langzeitgarmethoden wie BBQ oder Sous-vide. Gut und fachmännisch gereift, kann aber
auch Jungstierfleisch ganz ausgezeichnete Steakqualitäten liefern.
Ochsenfleisch hingegen ist meist deutlich stärker marmoriert, noch ausgeprägter in seinem typischen Rindfleischaroma
und wird auch gerne länger zum Kurzbraten gereift. Es stammt von kastrierten männlichen Rindern mit einem Alter von
unter 30 Monaten und einem Schlachtgewicht (warm) von max. 445 kg, wodurch sich auch die meist intensivere Fetteinlagerung
im Muskel erklärt. Viele Kenner bevorzugen dieses Fleisch für kräftige Siedefleischgerichte und besonders
charaktervolle Steaks.
Das Fleisch von Kalbinnen – also von jungen weiblichen Rindern, die noch nicht gekalbt haben – zeichnet sich sowohl
durch eine besonders gute Fettmarmorierung als auch durch zarte Fleischfasern aus.
Kalbinnen (in Deutschland Färsen genannt) werden mit einem Alter zwischen 12 und 24 Monaten und mit einem Schlachtgewicht
(warm) von max. 360 kg geschlachtet. Preislich liegt diese Qualität im oberen Bereich des Rindfleischsortiments.
Das Jungrind wiederum ist eine Kategorie zwischen Kalb- und Rindfleisch, die vor allem jene Kunden anspricht, die einen
milderen Rindfleischgeschmack bevorzugen und besonders zarte Fasern mögen. Aufgrund dieser typischen Eigenschaften
muss Jungrindfleisch auch nicht sonderlich lange gereift werden. Das Schlachtalter von AMA-Gütesiegel-Jungrindern
liegt zwischen 8 und 12 Monaten, das Schlachtgewicht (warm) muss höher als 175 kg sein.
Erfüllt eine der genannten Tierkategorien nicht die geforderten AMA-Gütesiegel-Alters- und Gewichtsbereiche, darf das
Fleisch der Tiere nicht mit dem AMA-Gütesiegel gekennzeichnet werden, auch wenn alle landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen
im Vorfeld kontrolliert und eingehalten worden sind.
21
ENGLISCHER
GUSTOSTÜCKE
vom Knöpfel
GUSTOSTÜCKE
vom Vorderviertel
HINTERES
GULASCHFLEISCH
VORDERES
1 Lungenbraten
2 Beiried
3 Rostbraten
4 Schale
5 Nuss
6 Tafelstück
7 Tafelspitz
8 Hüferscherzel
9 Hüferschwanzel
10 Weißes Scherzel
11 Hinteres Ausgelöstes
12 Dicke Schulter
13 Schulterscherzel
14 Mageres Meisel
15 Kruspelspitz
16 Kavalierspitz
17 Dicker Spitz
18 Rieddeckel
19 Brustkern
20 Hinterer Wadschinken und Wadelstutzen
21 Vorderer Wadschinken und Bugscherzel
22 Hals
23 Mittleres und Dünnes Kügerl
24 Fettes Meisel
25 Platte
22
Herkunft ● Qualität ● Kontrolle
KARKASSE
TEILSTÜCKE
23
ENGLISCHER
FILET / LUNGENBRATEN
Der feinfaserige Lungenbraten, international „Filet“ genannt, liegt an der Innenseite des „Englischen“
und ist aufgrund seiner geringen physischen Beanspruchung der mit Abstand beliebteste Muskel vom
Rind und auch ohne Reifung von zarter Textur.
24
PRAXISTIPP
Das teuerste und edelste Teilstück vom Rind ist nur vermeintlich eine einfache
Übung für den versierten Koch, denn die Garstufe ist hier ein besonders heikles
Kriterium für die Qualität des fertigen Steaks. Deshalb ist es selbst für gestandene
Profis eine Selbstverständlichkeit, die Kerntemperaur mit einem Stichthermometer
zu überwachen. Allerdings hängt die ideale Kerntemperatur für die
jeweilige Garstufe auch vom Fettgehalt des Steaks ab. Je höher dieser ist, desto
niedriger sollte die Kerntemperatur gewählt werden.
Beim AMA-Gütesiegel-Qualitätsprogramm „donauland RIND“ ist jedoch auch beim
Filet eine gewisse Lagerung unter kontrollierten Bedingungen Standard, weil durch
die enzymatischen Prozesse der Reifung nicht nur die Zartheit verbessert, sondern
auch ein Optimum an Fleischgeschmack erzielt wird. Der Filetanteil beim Rind liegt
übrigens nur bei etwa bei 2 Prozent. Entsprechend begehrt und teuer ist der Lungenbraten
auch.
In der Kürze liegt die Würze: Dieses zarte Teilstück eignet sich nur für kurze Garprozesse,
um nicht auszutrocknen oder fade im Geschmack zu werden. Die klassische
Lieblingsrolle des Filets ist daher das Steak, aber auch im Ganzen (z.B. Beef
Wellington) oder kleinteilig (z.B. Zürcher Geschnetzeltes) ist der Lungenbraten eine
feine Sache. Übrigens: Steht auf einer Speisekarte „Filet“ oder auch nur „Steak“
ohne weitere Erklärung, erwartet man sich zu Recht ein Stück vom Lungenbraten.
Alles andere muss gesondert ausgewiesen werden.
AT: Lungenbraten
D: Filet, Lende,
Lendenbraten
CH: Filet
ENG: Tenderloin
ITA: Filetto
F: Filet
NL: Haas
HU: Vesepecsenye
Teilstückgewicht im Ø:
Jungstier: ca. 2,5 kg
Kalbin: ca. 2,2 kg
25
ENGLISCHER
BEIRIED
Die ausgelöste Beiried ist sozusagen die „Karreerose“ des Rindes und gilt ebenfalls als Edelteil. Aber
anders als beim Filet kann dieser schöne Rückenmuskel auch recht zäh geraten, wenn Qualität und Zubereitung
nicht stimmen.
26
PRAXISTIPP
Als Rumpsteak sollte die Beiried bei kräftiger Hitze beidseitig und eher kurz
„medium rare“ bis „medium“ gebraten werden. Näheres dazu finden Sie ab Seite
62. Beim Braten im Ganzen muss man bei diesem Teilstück Geduld beweisen
und sollte besser niedrige Gartemperaturen bei langer Garzeit wählen – so wird
dieses eher magere Fleisch besonders saftig und mürbe, wenn man die finale
Kerntemperatur im Auge behält.
Es muss ja wirklich nicht immer Filet sein. Und wenn international von der „Lende“
die Rede ist, ist ohnehin meist die deutlich preiswertere Beiried gemeint. Im Idealfall
hat dieses Teilstück eine schöne, weiße Fettabdeckung und eine zarte Marmorierung
des Muskelfleisches. Die Fettabdeckung sollte übrigens beim Garen immer
dran bleiben, denn sie hält das Fleisch saftig und in Form. Lediglich bei Steaks sollte
sie mehrfach etwas eingeschnitten werden, um ein „Schüsseln“ zu verhindern.
Der Fachmann unterscheidet bei diesem Teilstück auch die „Hohe Beiried“ von
der „Niederen Beiried.“ Die Niedere Beiried ist die Basis für Steak-Klassiker wie
„Rumpsteak“ und „New York Strip Steak“, die Hohe Beiried wird gerne im Ganzen
für Braten und Roastbeef verwendet. Die österreichische Küche kennt außerdem
auch noch Spezialitäten wie „Gebackene Beiriedschnitzel“ sowie „Gedünstete Beiried“.
Und nicht zuletzt wird das delikate Fleisch dieses Teilstücks auch gerne für
Spieße oder Fondues eingesetzt.
AT: Beiried
D: Flaches Roastbeef
CH: Roastbeef
ENG: Striploin
ITA: Roastbeef
F: Faux-filet
NL: Dunne Lende
HU: Hátszín
Teilstückgewicht im Ø:
Jungstier: ca. 5,5 kg
Kalbin: ca. 4,5 kg
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ENGLISCHER
RIB EYE / ROSTBRATEN
Für fortgeschrittene Steak- und Bratenköche bietet das AMA-Gütesiegel donauland RIND-Sortiment
ein besonders saftiges Teilstück: den gut durchzogenen Rostbraten, aus dem auch vorzugsweise das beliebte
Rib Eye Steak geschnitten wird.
28
Im Vergleich mit der anatomisch benachbarten Beiried hat der Rostbraten nicht nur
eine stärkere intramuskuläre Marmorierung, sondern dazu auch noch eine handfeste
intermuskuläre Fettausstattung, die ebenso für den besonderen Geschmack und
die Saftigkeit dieses Teilstücks verantwortlich ist. Seine Fetteinlagerungen verhindern
nämlich auch bei höheren Gartemperaturen ein Austrocknen und verzeihen so
manche Unachtsamkeit. Das „Fettauge“ sollte vor der Zubereitung übrigens niemals
entfernt werden, denn es ist für den tollen Geschmack des Ribeye mitverantwortlich.
Das Fleisch ist nicht ganz so feinfaserig wie jenes der Beiried, aber sogar noch etwas
weicher im Biss. Die Bindehäute sind erstaunlich zart. Alles in allem hat der
Rostbraten – bei ausreichender Reifung – damit die idealen Voraussetzungen für
Steaks, aber auch für tolle Braten. Ob als klassischer Rostbraten oder aber als „Rib
Roast Bone in“ – also am Knochen.
AT: Rostbraten
D: Hohe Beiried,
Rostbratenried,
Hochrippe
CH: Rostbeef, Hohrücken
ENG: Forerib
ITA: Entrecôte
F: Entrecôte
NL: Decke Lende
HU: Rostélyos
Teilstückgewicht im Ø:
Jungstier: ca. 3,5 kg
Kalbin: ca. 2,5 kg
PRAXISTIPP
Für ein drei bis vier Zentimeter starkes Rib Eye Steak reicht eine Kerntemperatur
von 50 °C für die Garstufe „medium“. Übergart wird dieses gut durchzogene Fleisch
aber letztlich bei weitem nicht so leicht wie ein mageres. Ganze Braten aus diesem
Teilstück werden ebenfalls wunderbar saftig und dürfen ruhig anfangs bei höheren
Temperaturen (20 Minuten bei rund 200 °C) kräftig schwitzen, um dann bei 120 °C
fertig gebraten zu werden. Lohnend ist bei diesem wortwörtlichen „Rostbraten“ aber
auch das Garen bei Niedertemperatur – so beispielsweise über gute acht Stunden bei
54°C –, was am Ende dann auch der Kerntemperatur des fertigen Bratens entspricht.
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GUSTOSTÜCKE VOM KNÖPFEL
SCHALE
Die „Schale“, in Ostösterreich auch „Ortsschwanzel“ genannt, wird aus dem inneren Teil des Knöpfels
(Schlögels) geschnitten und ist für viele das Gustostück par excellence – aber eigentlich sogar ein
Teilstück-Trio.
30
PRAXISTIPP
Selbst bei diesem Parade-Gustostück spielt der Schnitt quer zur Faser eine wichtige
Rolle, auch wenn die feine Struktur dies mitunter zu erübrigen scheint. Denn
dadurch wird das Fleisch bei der Zubereitung nicht nur mürber im Biss, sondern
auch das Verhalten der Schnitzel in der Pfanne deutlich verbessert. Bei längs
oder schräg längs geschnittenen Schnitzeln zieht sich das Kollagen der Fasern
nämlich wesentlich stärker zusammen, was für unerwünschte Verwerfungen
sorgt.
Es besteht nämlich aus dem „Beinscherzel“ und dem „Schwarzen Scherzel“ sowie
dem „Schalendeckel“, der etwas gröber in der Fleischstruktur ist und gerne
für Ragouts Verwendung findet. Das schwanzseitig gelegene Beinscherzel und das
Schwarze Scherzel aber sind sehr feinfaserig und mager, eignen sich daher gleichermaßen
für Schnitzel und Rouladen, unterscheiden sich jedoch in Kaliber, Struktur
und sogar ein wenig im Aroma.
Theoretisch kann ein Steak von der Schale auch zum Kurzbraten verwendet werden.
Der Schwerpunkt in der österreichischen Küche liegt für dieses Teilstück allerdings
zweifellos auf dem Braundünsten als Schnitzel bzw. Rouladen, wofür sich das größere
Beinscherzel vom Format her aber noch besser eignet als das Schwarze Scherzel.
Aber auch für feine, kleinteilige Gerichte wird die Schale gerne verarbeitet und
macht – gut abgelegen – auch als Spießfleisch oder Geschnetzeltes gegart eine
sehr gute Figur.
AT: Schale
D: Oberschale
CH: Eckstück
ENG: Topside
ITA: Fesa
F: Tranche
NL: Bovenbil
HU: Felsál
Teilstückgewicht im Ø:
Jungstier: ca. 7 kg
Kalbin: ca. 5 kg
31
GUSTOSTÜCKE VOM KNÖPFEL
NUSS
„Nuss“ oder „Zapfen“ heißt es in Österreich, der Deutsche sagt „Kugel“ dazu, der Amerikaner „Knuckle“.
Die Nuss zählt ebenfalls zu den sogenannten „Gustostücken“ und stammt aus der Mitte des
Schlögels, der von der Fachwelt als „Knöpfel“ bezeichnet wird.
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PRAXISTIPP
Das relativ kleine Kaliber der Nussrose kann auch ein Vorteil sein.
Flache Tournedos – aus dem gut entvliesten Muskel geschnitten – ergeben
nämlich ein ideales Format für Fingerfood und Canapés.
Gegart werden diese kleinen, herzhaften Steaks nur sehr kurz und
keinesfalls „well done“. Denn durchgegart wird das Fleisch der Nuss
gerne fest und verliert an Aroma.
Genau genommen unterscheidet man bei der Nuss drei Teile (Muskel), die bei der
Feinzerlegung am besten entlang des Bindegewebes getrennt werden sollten: die
Flache Nuss, die Runde Nuss (Nussrose) und den Nussdeckel. Bei einem Schnitt
quer durch die ganze Nuss sind nämlich Probleme bei der Zubereitung programmiert.
Beim Zerlegen der Nuss in ihre drei Teile sollte man auch das Bindegewebe
entfernen, das die Muskelstränge umgibt (also das Fleisch „entvliesen“).
Das Fleisch der Nuss ist feinfasrig und nahezu fettfrei. Damit eignet es sich besonders
gut für Schnitzel und Rouladen, wird aber auch gerne für Fondues, Spieße und
Ragouts verwendet. Und im Ganzen ergibt dieses Fleisch einen delikaten, mageren
Rindsbraten.
Aber auch zum Kurzbraten ist die Nuss geeignet – vorausgesetzt, die Fleischqualität
und die Reifung passen. Die Nussrose ergibt sehr attraktive „Minutensteaks“, die
flache Nuss besonders zarte Steaks.
AT: Nuss
D: Nuss, Kugel,
Knopfstück
CH: Vorschlag
ENG: Thick flank
ITA: Noce
F: Tranche grasse
NL: Spierstuk
HU: Gömbölyü Felsál (Dio)
Teilstückgewicht im Ø:
Jungstier: ca. 4,5 kg
Kalbin: ca. 4 kg
33
GUSTOSTÜCKE VOM KNÖPFEL
TAFELSTÜCK
Im Unterschied zum noblen „Tafelspitz“ ist das gleich daran anschließende, aber preislich weitaus
günstigere „Tafelstück“ nicht ganz so fein in der Fleischstruktur und auch kaum marmoriert – aber
dennoch völlig zu Recht ein Klassiker der österreichischen Rindfleischküche und zudem sehr vielseitig
verwendbar.
34
PRAXISTIPP
Das fast quadratische Teilstück, das sich aus der richtigen Feinzerlegung
ergibt, eignet sich aufgrund seiner Form hervorragend,
um daraus Schnitzel für Rouladen zu schneiden. Aber
auch die herzhafte Fleischstruktur selbst passt sehr gut zu
diesem Gericht. Wird das Tafelstück dagegen gekocht,
quillt es sehr gut auf und sollte vor dem Servieren
quer zur Faser in feine Tranchen geschnitten werden.
Das „Tafelstück“ ist ein weiteres beliebtes Gustostück aus dem „Knöpfel“, das noch
in zwei bis drei kleinere Teilstücke feinzerlegt werden kann. So zerteilt und gut entvliest
ist das ein wenig grobfaserige und magere, jedoch sehr schmackhafte Fleisch
ideal für die weitere Verarbeitung vorbereitet. Die kleineren Teile etwa für Braten
oder Schmorbraten, das große Teilstück liefert ein ideales, großflächiges Kaliber für
gedünstete Schnitzel und Rouladen. Das Tafelstück wird von den Anhängern besonders
mageren Siedefleisches gerne auch im Tafelspitz-Stil genossen, also gekocht
und mit den klassischen Beilagen serviert. Dieses Teilstück hat seine eigentlichen
Stärken jedoch eher als Braten, Schnitzel oder Roulade. Als Braten übrigens immer
gut gespickt, da das Tafelstück ausgesprochen mager ist. Deswegen sollte solch ein
Rindsbraten auch keinesfalls übergart werden, sonst wird das Fleisch gerne strohig.
Analog gilt das auch für die Schnitzel und Rouladen zum Braundünsten, die immer
von ausreichend Flüssigkeit und Fett umgeben sein sollten, um nicht auszutrocknen.
AT: Tafelstück
D: Unterschale ohne
Schwanzrolle
CH: Unterspälte
ENG: Silverside without eye
of round and heel
ITA: Sottofesa senza magatello
F: Gîte de noix
NL: Platte Bil
HU: Feketepecsenye
Teilstückgewicht im Ø:
Jungstier: ca. 4,5 kg
Kalbin: ca. 3,8 kg
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GUSTOSTÜCKE VOM KNÖPFEL
TAFELSPITZ
Neben dem Wiener Schnitzel und dem Gulasch zählt der gekochte „Tafelspitz“ zweifellos zu den populärsten
österreichischen Nationalgerichten. Dieses saftige, zarte und ausgesprochen wohlschmeckende
Teilstück ist aber eigentlich fast zu schade, um nur immer im Suppentopf zu landen.
36
PRAXISTIPP
Die typische Fettabdeckung des Tafelspitzes sollte während des Kochens oder
Bratens unbedingt dranbleiben, denn sie hält nicht nur den Saft im Fleisch,
sondern bewahrt auch dessen Form. Beim Braten oder Sieden läuft das Fleisch
dadurch gut auf und kann anschließend fachgerecht in dünne Tranchen geschnitten
werden. Also nie zu dick und immer quer zur Faser, die damit deutlich
verkürzt wird. Damit wird das Fleich zarter im Biss.
Der Tafelspitz zählt zu den wohlschmeckenden Gustostücken vom Rinderschlögel,
von denen er das alleredelste und damit leider auch teuerste ist. Was seiner Beliebtheit
aber offensichtlich keinerlei Abbruch tut – entsprechend groß ist stets die
Nachfrage. Gerne wird er deshalb größtmöglich aus der Keule geschnitten, mit einer
ordentlichen Portion „Tafelstück“ als Zuwaage.
Für die AMA-Gütesiegel „donauland RIND“ Qualität kommt aber natürlich nur der
eigentliche Spitz in Frage, der etwas kleiner und flacher ist, als man vermuten mag.
Dieses Fleisch ist dafür unschlagbar zart, mit einer feinen Marmorierung und einer
schönen, gleichmäßigen Fettabdeckung versehen. Der gesottene Tafelspitz ist
zwar der österreichische Siedefleisch-Klassiker schlechthin, längst aber haben sich
auch geschmorte Varianten etabliert, für die sich das feinfaserige, geschmackvolle
Teilstück natürlich ganz ausgezeichnet eignet.
AT: Tafelspitz
D: Hüftdeckel, Tafelspitz,
Rosenspitz
CH: Huftdeckel
ENG: Cap of rump
ITA: Codone
F: Culotte d‘aiguillette
baronne (Aiguillette de
rumsteck)
NL: Startstuk
HU: Fartö (Hegyes)
Teilstückgewicht im Ø:
Jungstier: ca. 2,7 kg
Kalbin: ca. 2 kg
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GUSTOSTÜCKE VOM KNÖPFEL
HÜFTE / HÜFERSCHERZEL
Das Hüferscherzel (alias „Hüferl“) ist ein besonders hochwertiges Teilstück und stammt von jenem Teil
des Knöpfels, der an die Beiried anschließt. Nicht zu verwechseln also mit dem daran anschließenden
Hüferschwanzel. Richtig gereift und zugeschnitten macht das Hüferscherzel sogar fast dem Lungenbraten
Konkurrenz.
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Das Hüferscherzel besteht aus dem Hüftzapfen, dem eigentlichen Hüferscherzel und
dem Zungenstück. Der Zuschnitt sollte auch hier entlang des Bindegewebes erfolgen,
das die einzelnen Muskelstränge voneinander trennt. Daraus ergeben sich automatisch
die genannten drei Teile. Der Zapfen und das zugeschnittene Hüferscherzel
sind nicht ohne Grund die beliebtesten Steak-Alternativen zum Filet.
Deren Fleisch ist aufgrund seiner lockeren, feinfasrigen Struktur bei richtiger Reifung
nicht nur ausgesprochen zart und mürb, sondern zudem auch meist leicht marmoriert
– also mit intramuskulärem Fett durchzogen. Mit diesen Eigenschaften empfiehlt
es sich auch für das schnelle Garen auf dem Rost oder in der Pfanne. Wobei
allerdings immer darauf zu achten ist, die Garstufe medium nicht zu überschreiten.
Gerne wird das Hüferscherzel jedoch auch für feine Rindschnitzel und im Ganzen verwendet.
Aber auch beim Braten sollte die Kerntemperatur auf keinen Fall über 75 °C
liegen.
AT: Hüfte, Hüferscherzel
D: Hüfte, Blume, Rose
CH: Huft
ENG: Centre cut rump
ITA: Scamone
F: Rumsteck
NL: Lendenstuck
HU: Fartö (Csípö)
Teilstückgewicht im Ø:
Jungstier: ca. 3,5 kg
Kalbin: ca. 2,5 kg
PRAXISTIPP
Ein Beef Tatar von der Hüfte ist sehr zart in der Faser, aber trotzdem deutlich geschmacksintensiver
als jenes vom Filet. Es muss auch nicht immer kalt serviert
werden, denn an der Unterseite kurz und kräftig angebraten, ergeben sich sehr
spannende sensorische Kontraste zwischen den Röstaromen und dem rohen
Fleisch darüber. Und auf Zimmertemperatur sollte man ein Tatar ja ohnehin
immer kommen lassen.
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GUSTOSTÜCKE VOM KNÖPFEL
HÜFERSCHWANZEL
Wie der Name schon sagt, stammt auch das Hüferschwanzel aus der Hüfte – genau genommen aus
der Nische zwischen Hüfte und Nuss. Dieses kleine Teilstück war einst so beliebt, dass es den besten
Kunden des Fleischers vorbehalten blieb, wie die alten deutschen Bezeichnungen (Pastorenstück,
Bürgermeisterstück) heute noch verraten.
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PRAXISTIPP
Das Hüferschwanzel machte auch als „Tri Tip Steak“ eine Weltkarriere. Gut abgelegen
wird es dafür im Ganzen auf beiden Seiten maximal „medium rare“ gegrillt
bzw. gebraten und dann in feine Tranchen geschnitten. Die Kerntemperatur
sollte am Ende nicht über 60 °C liegen, dann bleibt das Fleisch zart.
Das „Hüferschwanzel“ ist nicht ganz so feinfaserig wie das ganz ähnlich klingende
„Hüferscherzel“, jedoch ebenfalls wunderbar saftig und außerdem sehr gut portionierbar.
Zur Vorbereitung wird das ganze Teilstück vorsichtig entvliest, die Fettabdeckung
sollte dabei jedoch besser weitgehend erhalten bleiben, um das magere
Fleisch bei der Zubereitung vor dem Austrocknen zu schützen. Gerne wird es auch
zu einem kompakten Braten gerollt. In jedem Fall sollte es rechtzeitig vorbestellt
werden, denn es ist sehr begehrt.
Denn das Hüferschwanzel vom Jungstier ist eine interessante Alternative zum Tafelspitz
– es läuft beim Kochen gut auf, bleibt auch durch seine Fettabdeckung schön
saftig und wird wunderbar mürb. Aufgrund seines kompakten Formates passt das
Hüferschwanzel im Gegensatz zum Tafelstück auch noch in übliche Kochtöpfe. Aber
auch als Schmorbraten und Ragoutfleisch ist das Hüferschwanzel allererste Wahl
und in den USA als „Tri Tip Steak“ ein BBQ-Klassiker.
AT: Hüferschwanzel
D: Bürgermeisterstück,
Blume, Pastorenstück,
Hüftspitze,
CH: Weißes Stück
ENG: Tail of rump
ITA: Punta di scamone
(spinaccino)
F: Aiguillette baronne
NL: Liesstukje
HU: Fartö (Keseszt)
Teilstückgewicht im Ø:
Jungstier: ca. 1,5 kg
Kalbin: ca. 1 kg
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GUSTOSTÜCKE VOM KNÖPFEL
WEISSES SCHERZEL
Dieses Teilstück sitzt am hinteren Teil des Knöpfels benachbart zum Tafelstück, von dem es schon aufgrund
der recht unterschiedlichen Eigenschaften so gut wie immer getrennt wird. Klassisch landet das
Weiße Scherzel gerne als Schmorbraten auf dem Tisch, ist aber auch ein unentbehrlicher Bestandteil der
Wiener Siedefleischküche.
42
Das Fleisch des Weißen Scherzels ist eher hell, grobfasrig, mager, ja fast schon trocken.
„Bröselig“ als Siedefleisch, wie man in Wien sagt und schätzt, ausgesprochen
mager als Braten. Für Zweiteren empfiehlt sich daher auf jeden Fall das Spicken des
Fleisches mit Streifen vom grünen Speck längs der Faser. Das sieht nicht im Anschnitt
nur gut aus, sondern bewahrt das ausgesprochen magere Fleisch im Ofen
auch vor dem Austrocknen.
Ansonsten macht das Weiße Scherzel recht wenig Arbeit. Aufgrund seiner idealen
Form muss es nicht pariert werden und lässt sich auch wunderbar in Scheiben portionieren.
Gerne werden aus dem Weißen Scherzel auch kleine, gleichmäßige Rouladen
oder Schnitzel geschnitten, meist jedoch wird das Teilstück im Ganzen gesotten
oder gebraten. Die ideale Kerntemperatur für den Braten liegt bei etwa 78 °C, übergart
wird es jedoch unweigerlich trocken.
AT: Weißes Scherzel
D: Schwanzrolle,
Seemerrolle, Rolle
CH: Runder Mocken
ENG: Eye of round
ITA: Magatello
F: Rond de gîte de noix
NL: Muis
HU: Fehérpecsenye
Teilstückgewicht im Ø:
Jungstier: ca. 3 kg
Kalbin: ca. 1,8 kg
PRAXISTIPP
Dieses Teilstück will bei sehr niedrigen Temperaturen und langsam geschmort
werden. So bleibt es saftig und das Bindegewebe wird abgebaut. Trotzdem sollte
man es beim Braten unbedingt reichlich mit Fett übergießen, denn das Fleisch
des Weißen Scherzels hat davon selbst fast gar nichts an Bord.
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GUSTOSTÜCKE VOM VORDERVIERTEL
HINTERES AUSGELÖSTES
Das „Hintere Ausgelöste“ findet sich am Rind paradoxerweise vorne – nämlich zwischen Hals und Rostbraten.
Es wird oft auch als „Gab“ bezeichnet, in Deutschland jedoch als „Fehlrippe“, zum Rostbraten hin
als „Hochrippe“.
44
PRAXISTIPP
Ein gut abgelegener Braten von der Jungstier-Gab darf nach der Zubereitung innen
noch etwas rosa sein. Zwei bis drei Stunden im Ofen bei etwa 180°C reichen
meist vollkommen aus. Ist das Fleisch aber noch sehr frisch, empfehlen sich
längere Garzeiten bei niedrigeren Temperaturen – und auch die finale Kerntemperatur
sollte dann höher liegen, damit das Fleisch verlässlich weich wird.
Das „Hintere Ausgelöste“, bei uns auch als „Gab“ bekannte, relativ preiswerte Teilstück
ist ein Geheimtipp für all jene, die besonders saftige und mürbe Braten mögen,
eignet sich aber auch gut für Steaks, Burger und Ragouts.
Die Gab ist nämlich quasi der Schopfbraten des Rindes: Mehrere verschiedene Muskelstränge
sind – mehr noch als beim Rostbraten – sehr gut in Fett- und Bindegewebe
eingebettet, was dann im Ofen oder Smoker für ein besonders intensives
Aroma und unerreichte Saftigkeit sorgt. Das Fleisch selbst ist relativ mürbe, deshalb
müssen die Garzeiten hier bei weitem nicht so lange sein wie bei anderen Ikonen des
BBQ (wie Brisket oder Short Ribs) und die Temperaturen nicht so niedrig.
Und wenn das Fleisch gut gereift ist, eignet sich das Hintere Ausgelöste ebenso
gut wie der Rostbraten, um daraus schöne Rib Eye Steaks zu schneiden, die mit der
Hitze des Grills besonders gut zurechtkommen.
AT: Hinteres Ausgelöstes,
Gab
D: Hochrippe, Fehlrippe,
Kammstück
CH: Abgedeckter Rücken
ENG: Chuck back rib
without bone
ITA: Sottospalla
F: Basses-côtes désos sées,
entrecôte seconde
HU: Leveshús
Teilstückgewicht im Ø:
Jungstier: ca. 4,0 kg
Kalbin: ca. 2,5 kg
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GUSTOSTÜCKE VOM VORDERVIERTEL
SCHULTERSCHERZEL
Manche Teilstücke des preiswerten Vorderviertels eignen sich nicht nur zum Sieden, sondern auch hervorragend
zum Schmoren oder Braten. Ganz besonders gilt das für das saftige Schulterscherzel, das als
„Flat Iron“ sogar ein BBQ-Klassiker ist.
46
PRAXISTIPP
Für das Schmoren des Schulterscherzels sollte man sich
auf jeden Fall genug Zeit nehmen, um den gewünschten
Kollagenabbau zu ermöglichen. Dafür ist aber auch die
Reifung dieses Teilstücks nicht wirklich notwendig. Denn
langsam bei verhaltener Hitze gegart, wird das Fleisch des
Schulterscherzels in jedem Fall butterzart.
Im Ganzen gesotten ist das Schulterscherzel ja einer der beliebtesten Klassiker der
Wiener Rindfleischküche, geht beim Kochen wunderbar auf und bleibt stets saftig
und kräftig im Aroma. Aufgrund seiner Marmorierung und auch wegen der markanten,
gallertigen Sehne in der Mitte eignet es sich hervorragend zum Schmoren bzw.
fürs Barbecue, da diese „Flachse“ sich beim langsamen Garen zu saftiger, hocharomatischer
Gelatine verwandelt.
Zerlegt man das Schulterscherzel entlang dieser Sehne und entfernt diese (in den
Suppentopf), bleiben zwei flache Filets, die der Amerikaner aufgrund ihrer Form als
„Flat Iron Steaks“ bezeichnet und auch gerne kurz am Rost brät. Der zartere und
etwas voluminösere Teil ist übrigens jener oberhalb der Sehne.
Rechnen Sie beim Einkauf pro Portion mindestens mit 200 g Frischfleischgewicht,
wenn Sie die Sehne entfernen wollen, sogar mit deutlich mehr.
AT: Schulterscherzel
D: Schaufelstück
CH: Schulterspitz
ENG: Shoulder blade
ITA: Copertina di spalla
F: Macreuse gélatineuse
NL: Sukadelapjes
HU: Stefánia
Teilstückgewicht im Ø:
Jungstier: ca. 2,5 kg
Kalbin: ca. 2 kg
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GUSTOSTÜCKE VOM VORDERVIERTEL
MAGERES MEISEL
Aus dem sogenannten Vorderviertel stammt ein weiteres für Küchenprofis sehr interessantes Gustostück
der österreichischen Rindfleischküche: das „Magere Meisel“, das am vordersten Teil der Schulter gleich
neben dem „Fetten Meisel“ liegt.
48
PRAXISTIPP
Die kräftige, äußere Bindehaut des Mageren Meisels sollte vor der Zubereitung
weitgehend entfernt werden, nicht aber die Sehne im Inneren. Diese verhält sich
bei ausreichend langer Garzeit nämlich ähnlich wie jene des Schulterscherzels,
die sogar eine geschätzte Spezialität darstellt: Sie wird weich und versorgt das
umliegende Fleisch mit Saft und Aroma.
Der Name des „Mageren Meisels“ spricht nicht etwa von einem Vogel, sondern von
einem Nagetier. Die Bezeichnung dieses Teilstücks leitet sich nämlich vom Lateinischen
„Musculus“ (Mäuschen) ab, und tatsächlich handelt es sich bei diesem
Gustostück vom Vorderviertel des Rindes um einen idealtypischen Muskel: Er ist
mager, kompakt und gut portionierbar. Die deutsche Bezeichnung „Falsches Filet“
für dieses Teilstück ist hingegen etwas irreführend, denn dem Lungenbraten ähnelt
dieses Fleisch zwar annähernd in Form und Farbe, keineswegs jedoch in der Textur,
die doch deutlich robuster und langfaseriger ist. Außerdem ist das Magere Meisel
– ähnlich wie das Schulterscherzel – von einer kräftigen Sehne durchzogen. Als
Schmorbraten ist das Magere Meisel aufgrund seines kräftigen Rindfleischaromas
ein Gedicht. Außer zum Schmoren eignet sich das Teilstück aber auch sehr gut zum
Dünsten (Schnitzel), Sieden und Braten. So mager ist dieses Meisel jedoch, dass
es als Begleitung am Teller eher gehaltvolle Saucen oder einen großen Löffel Suppe
braucht.
AT: Mageres Meisel
D: Falsches Filet,
Schulterfilet
CH: Schulterfilet
ENG: Chuck tenderloin
ITA: Girello
F: Jumeau de bifteck
HU: Lapocka (Oldal)
Teilstückgewicht im Ø:
Jungstier: ca. 1,5 kg
Kalbin: ca. 1 kg
49
HINTERES
BRUSTKERN
Die Rinderbrust ist zerlegungstechnisch gesehen ein Grenzfall zwischen „Vorderem“ und „Hinterem“. Sie
besteht aus dem Dicken Kügerl, dem Dünnen Kügerl, dem Mittleren Kügerl sowie dem Brustspitz bzw.
Brustkern – dem besten Teil, wobei das Dicke Kügerl ohne Knochen und der Brustkern dem Sammelbegriff
„Hinteres“ zugeordnet werden.
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Der Brustkern ist ein von Fett umgebenes, jedoch im Muskel selbst kaum durchzogenes
Stück Fleisch aus dem vorderen und mittleren Teil der Rinderbrust. Dieses
Teilstück ist zwar etwas grobfasrig, aber sehr saftig und geschmackvoll.
Es erfordert längere Garzeiten und wird zumeist im Ganzen verwendet – vorzugsweise
zum Sieden und Schmoren, immer öfter aber auch zum BBQ, wo es als „Brisket“
zu den Klassikern des Genres zählt. Spezialisten unterscheiden hier zwischen
dem großen, mageren „Flat“ und dem gut marmorierten, kleineren „Point“, das besonders
saftig wird.
In der österreichischen Rindfleischküche wird der Brustkern aber nach wie vor gerne
als „Krenfleisch“ serviert. Aufwendiges Parieren entfällt in jedem Fall, denn das
Fleisch wird besser mit Fettabdeckung gegart, da es sonst Gefahr läuft, zu trocken
zu werden.
AT: Brustkern
D: Brust
CH: Brustkern
ENG: Centre cut boned
brisket
ITA: Petto con osso
F: Poitrine préparée
HU: Szegyfö
Teilstückgewicht im Ø:
Jungstier: ca. 3,5 kg
Kalbin: ca. 2,5 kg
PRAXISTIPP
Der Brustkern (das Brisket) wird in den USA gerne stundenlang bei niedrigen
Temperaturen um die 80-90 °C geräuchert, wodurch das Bindegewebe abgebaut
wird. Gepökelt und geräuchert ergibt das ausgesprochen geschmacksintensive
Fleisch das legendäre „Pastrami“, das quer zur Faser in dünne Scheiben aufgeschnitten
und kalt gegessen wird.
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VORDERES
BEINFLEISCH
Während man in Deutschland unter dem Begriff „Beinfleisch“ eher das Fleisch von der „Hesse“ (Wade)
versteht, ist bei uns das auch „Zwerchried“ genannte Beinfleisch der vordere Teil der Platte mit Rippe.
Angeboten wird es sowohl mitsamt diesen Rippen als auch ausgelöst. Textur und Fettgehalt können sich
von Fall zu Fall sehr unterscheiden und sind entscheidend für die Qualität dieses Teilstücks.
52
PRAXISTIPP
„Short Ribs“ lassen sich auch sehr gut mit anderen Niedertemperaturmethoden
vorgaren – beispielsweise im heißen Wasserbad „sous
vide“, also „ohne Luft“ in einem Kunststoffbeutel vakuumiert. Dadurch
wird wie beim Smoken das Kollagen der Zellwände aufgelöst
und zu aromatischem Fleischsaft verwandelt. Erst ganz am Schluss
kommen noch Farbe und Röststoffe am Grillrost oder im Ofen dazu.
Das Beinfleisch von der Platte ist ein sehr saftiges, mit Fett durchwachsenes Teilstück,
das beim Sieden gut aufquillt und ein intensives Rindfleischaroma bietet, das
Kenner besonders schätzen. Was natürlich auch an den Rippenknochen liegt, die
beim Kochen ihr Aroma an das Fleisch abgeben. Das Fleisch des knochenlosen Teiles
der Platte ist hingegen magerer. Gerne wird Beinfleisch aber auch für Schmorgerichte
oder für das Warmräuchern im Smoker (BBQ) eingesetzt.
Stundenlange Garzeiten bei relativ niedrigen Temperaturen („low & slow“) machen
aus dem bindegewebsreichen Teilstück nämlich eine besonders saftige und aromatische
Delikatesse, die in den USA als „Short Ribs“ Berühmtheit erlangt hat. Dafür
wird das Beinfleisch mit den Rippenknochen in relativ schmale Streifen geschnitten
und dann im Ganzen bis zu 24 Stunden bei Temperaturen um 85°C geräuchert. Am
Ende fallen die Rippen fast von alleine heraus und das Fleisch ist so zart, dass es sich
mit der Gabel zerteilen lässt.
AT: Beinfleisch
D: Lappen, Flanke
CH: Lempen
ENG: Flank with skirt
ITA: Pancia
F: Caparaçon
HU: Lábszár
Teilstückgewicht im Ø:
Jungstier: ca. 12 - 15 kg
Kalbin: ca. 8 - 12 kg
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Hochwertiges AMA-Gütesiegel Jungstierfleisch von donauland RIND ist kulinarisch ausgesprochen vielseitig.
Vom Rumpsteak am Grill bis zum Beinfleisch im Suppentopf – für jedes denkbare Gericht gibt es
optimal geeignete Teilstücke. Dessen gekonnte Auswahl sowie die passende Reifung und die optimale Garmethode
bestimmen den Erfolg am Teller daher oft noch mehr als das Rezept selbst.
Die Edelteile vom „Englischen“ wie etwa Filet, Beiried und Rostbraten, aber auch die Hüfte sind natürlich
ideale Kandidaten für Pfanne und Grill – auch dann, wenn auf das Kalorienkonto geachtet werden muss.
Denn das Muskelfleisch vom Jungstier ist tendenziell eher mager, aber trotzdem sehr zart im Biss, wenn
man den Garpunkt gut im Griff hat.
Die preiswerteren Teilstücke vom Jungstier wiederum sind überall dort sehr gut einzusetzen, wo vergleichsweise
langsam und bei relativ niedrigen Temperaturen – also „low & slow“– gegart wird. Etwa beim Sieden,
Schmoren, Sous-vide und beim BBQ. Denn wenn das Kollagen im Bindegewebe und in den Zellwänden des
Fleisches genug Zeit hat, abgebaut zu werden, während das Eiweiß dabei nur langsam denaturiert, verwandelt
es sich in delikate Gelatine, die das Fleisch besonders saftig macht. Daher sind Teile wie Brisket, Short
Ribs oder eine Rindergab vom Jungstier nicht nur im Suppentopf gut aufgehoben, sondern auch erste Wahl
für andere Langzeit-Zubereitungen. Beim Schmoren und besonders beim BBQ kann die Gartemperatur sogar
deutlich tiefer liegen (bei etwa 85°C) als beim Kochen (mit rund 100°C) und noch beliebig tiefer geht’s
beim Sous-vide und anderen Niedertemperatur-Garmethoden.
Eine der besten Zubereitungsmethoden für frisches Jungstierfleisch ist aber auch – dieses gar nicht zu garen.
Denn gerade für Rindfleisch-Rohkost wie Carpaccio, Beef Tatar und Filet-Sushi ist das frische, magere
Fleisch des Jungstiers sehr gut geeignet. Auch eine allzu lange Reifung ist hier geschmacklich nicht wirklich
zu empfehlen und zu hohe IMF-Zahlen (intramuskulärer Fettgehalt) wären sogar eher kontraproduktiv, da
rohes Fett in größeren Mengen am Gaumen eher unangenehm ankommt.
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DIE BESTEN
GARMETHODEN
55
SIEDEN/KOCHEN
BESONDERS
EMPFEHLENSWERTE
TEILSTÜCKE:
• Tafelspitz
• Hüferschwanzel
• Schulterscherzel
• Kavalierspitz
• Beinfleisch
• Kruspelspitz
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Das Sieden von Rindfleisch im Kochtopf ist ja genau genommen ebenfalls eine „low
& slow“-Garmetode und noch dazu die am weitesten verbreitete. Bekanntlich überschreitet
Wasser beim Kochen nie die 100°-Marke, denn darüber beginnt es zu verdampfen.
Und typischerweise wird für die klassische Wiener Rindfleischküche auch
sehr langsam gesotten. Also besser nie in wallender und blubbernder Suppe, sondern
mit feinen Perlen im Wasser auf kleiner Flamme.
Eingelegt wird das Fleisch dann auch immer erst in das heiße und gut vorgewürzte
Wasser. Denn durch die Hitze schließt sich die Oberfläche schnell (Fleisch hat keine
Poren!), und Saft wie Geschmack bleiben großteils drinnen. Dafür sorgen auch eine
ordentliche Portion Salz und das Gemüse in der Suppe. Denn fehlen diese, wird der
Austausch der Mineralien im Fleisch mit dem schwächer mineralisierten Wasser provoziert,
das Fleisch also ausgelaugt.
Wichtig auch: Die Fettabdeckung muss zum Garen im Ganzen immer dran bleiben und
darf erst beim fertigen Gericht entfernt werden. Muss aber auch nicht, wie wir meinen.
Beim Sieden hält dieses Fett das Fleisch jedenfalls saftig und in Form. Besser noch als
die teuren Kurzbratstücke eignen sich für den Kochtopf preisgünstige Teilstücke des
sogenannten „Vorderen“. Und wählen Sie besser ein möglichst großes Stück, denn
dieses wird saftiger und delikater als zu kleine Fleischteile. Was übrig bleibt, lässt sich
ja entweder problemlos einfrieren oder zu einem feinen Rindfleischsalat verarbeiten.
Wenn das Fleisch aufgehoben werden soll, dann lässt man es am besten in der Suppe
erkalten. So bleibt es saftig und ist ganz leicht wieder ohne Geschmacksverlust zu erwärmen.
57
BRATEN im Rohr
Große Braten sind beliebte Klassiker der Rindfleischküche und die Palette jener
Teilstücke, die man dafür verwenden kann, ist außerordentlich groß. Es müssen
und sollen dabei nicht unbedingt die edelsten und teuersten sein, denn gerade
die eingewachsenen Sehnen, die während des Garens weich werden, sowie eine
ordentliche Fettauflage und auch intramuskuläres Fett sorgen für viel Geschmack
und Saftigkeit. Magere Braten hingegen werden saftiger, wenn man sie spickt
oder mit Speck ummantelt.
Ideal eignen sich für den Rindsbraten die sogenannten Gustostücke, aber auch
Teilstücke vom „Hinteren“. Hauptsache aber, Sie schieben auch hier einen möglichst
großen Braten ins Rohr, denn dieser wird garantiert besser und saftiger als
eine Single-Portion. Und das, was danach überbleibt, können Sie gut für Ragouts,
als Strudelfülle (Suppeneinlage!), Faschiertes oder Pas teten verarbeiten.
Geduld zahlt sich bei Braten aus: Ein sehr gutes Garergebnis erzielen Sie beispielsweise,
wenn Sie einen ca. 2 kg schweren Rindsbraten bei ca. 140°C (Oberund
Unterhitze) drei bis vier Stunden langsam garen und erst zum Schluss etwa
eine halbe Stunde bei ca. 200°C bräunen lassen.
58
BESONDERS
EMPFEHLENSWERTE
TEILSTÜCKE:
• Tafelstück
• Tafelspitz
• Hinteres Ausgelöstes
• Weißes Scherzel
• Dicke Schulter
• Mageres Meisel
59
BARBECUE
und SOUS-VIDE
„Barbecue“ unterscheidet sich gründlich vom eigentlichen
Grillen, und zwar nicht nur durch den Einsatz von
Holzrauch zur Aromatisierung, sondern vor allem durch
die wesentlich niedrigeren Temperaturen (80 bis etwa
120°C), mit denen das Fleisch nach dem raschen Anbraten
über sehr lange Zeiträume gegart wird. Zusammen
verleiht dies dem BBQ-Braten den typischen, unnachahmlichen
Geschmack.
Für diese spezielle Gartechnik eignen sich besonders
große Bratenstücke, aber auch Rinderrippen (Short Ribs)
und der Brustkern (Brisket), die von Spezialisten schon
einmal bis zu 24 Stunden warm geräuchert werden. Danach
ist das Fleisch hocharomatisch und so weich, dass
es mit der Gabel zerteilt werden kann.
60
Sous-vide („ohne Luft“) ist eine Methode
des langsamen, sehr kontrollierten
Garens von in Kunststoffbeutel vakuumiertem
Fleisch im Wasserbad – oft bei
nur 50 bis 60°C und immer über viele
Stunden. Das schließt eine intensive,
vorherige Fleischreifung aus, denn etwaige
Keime könnten sich bei diesen Bedingungen
explosionsartig vermehren und
außerdem wirkt der Garprozess selbst ja
wie eine Schnellreifung.
Durch diese Garmethode werden Farbe
BESONDERS
EMPFEHLENSWERTE
TEILSTÜCKE:
• Beinfleisch
• Hinteres Ausgelöstes
• Brustkern
• Tafelstück
• Beiried
• Hüfte
und Inhaltsstoffe besonders geschont, ein weiterer Vorteil dieser
Methode ist, dass es nicht auf die Minute ankommt, um ein perfektes
Ergebnis abzuliefern. Auch günstiges Fleisch wird so sehr
zart, denn das Kollagen wird durch die Kombination aus langer
Garzeit und relativ niedriger Temperatur stark abgebaut.
Aber auch für edle Teile wie Rumpsteaks macht diese Garung im
Plastikbeutel Sinn. Diese sind beispielsweise bei einer Stärke von
etwa 3 cm bei 55°C nach etwa 1 Stunde und 10 Minuten im Wasserbad
gleichmäßig „medium“ gegart. Nach diesem Garvorgang im
Vakuum sollten die Steaks noch in einer heißen Pfanne oder am
Rost kräftig angebraten werden, damit sie eine appetitliche Bräunung
und Röstaromen abbekommen.
61
KURZBRATEN und GRILLEN
BESONDERS
EMPFEHLENSWERTE
TEILSTÜCKE:
• Lungenbraten
• Beiried
• Rostbraten
• Nuss
• Hüferscherzel
62
Vom „Kurzbraten“ spricht man dann, wenn Fleisch schnell und heiß in der Pfanne
oder am Grillrost gegart wird, was bekanntlich für intensive Röstaromen an
der Oberfläche sorgt, während das Fleisch im Kern nur mäßig heiß wird – bei
einem „rare“ gebratenen Steak bestenfalls warm. Diese Temperatur im Kern definiert
den jeweiligen „Garpunkt“. Beurteilt wird der Garzustand dabei am besten
mit einem Stichthermometer, dessen Nadelspitze zur Messung ins Zentrum des
Fleischstückes gesteckt wird.
Für das direkte Grillen bzw. Braten eines Steaks vom Jungstier ist aber die Qualität
des Fleisches besonders wichtig, wenn das Steak eher „durch“ sein soll, da die
Zähigkeit damit zunimmt. Hier ist also das Filet zweifellos erste Wahl, aber auch
Hüftsteak und Rumpsteak vom AMA-Gütesiegel „donauland RIND“ sind sehr
empfehlenswert. „Well done“ steht jedoch selbst einem Filetsteak nur schlecht,
„medium“ ist unter Kennern das Maximum an Garstufe.
Besonders die günstigeren Alternativen zum Filet und nur kurz gereifte Steaks
mögen es eher „rare“ als „medium“. Schon ein Grad zu viel kann hier das Resultat
der Bemühungen zunichtemachen, denn diese Teile werden unweigerlich
zäh, wenn man sie zu stark gart. Wichtig dabei ist, dass umso heißer (und damit
kürzer) angebraten werden sollte, je dünner das Fleisch geschnitten ist – und
umgekehrt.
Auch für Burger und andere Gerichte vom Rindsfaschierten ist das Fleisch vom
Jungstier besonders gut geeignet, wenn man die richtigen Teilstücke dafür wählt
und den Fettgehalt nicht zu niedrig ansetzt.
RUMPSTEAK-TIPPS
Von allen Steaks des Jungstiers
ist ausgerechnet das beliebte
Rumpsteak (von der Beiried)
jenes, das ganz gerne zäh gerät,
wenn die Qualitätsparameter
nicht passen. Aber mit
folgenden Tricks gelingt es so
gut wie immer: Achten Sie auf
die Reifung – 14 Tage wie beim
AMA-Gütesiegel „donauland
RIND“ sind optimal. Im Zweifelsfall
lassen Sie das Fleisch
vakuumverpackt noch ein paar
Tage im Kühlschrank nachreifen.
Dann wird das Fleisch nur
beidseitig scharf angegrillt bzw.
angebraten und anschließend
bei 120°C im vorgeheizten Ofen
langsam bis auf eine Kerntemperatur
von 50°C fertig gegart.
Die obligate Rastphase danach
kann aufgrund der entspannten
Temperatur sehr kurz gehalten
werden.
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WELL DONE MEDIUM MEDIUM RARE
GARSTUFEN und KERNTEMPERATUREN
„blue rare“
„rare“
„medium rare“
„medium“
„medium well“
„well done“
Gebraten nur auf der Außenseite, das Fleisch ist fast roh.
Finale Kerntemperatur etwa 45 °C.
Innen ist das Steak noch zu 75 % roh, außen knusprig.
Finale Kerntemperatur etwa 48 °-50 °C.
Ca. 50 % des Steaks sind noch roh, ansonsten ist das Fleisch rosa
gebraten. Kerntemperatur etwa 50 °-52 °C.
Das Fleisch ist weitgehend rosa gebraten. Kerntemperatur etwa
54 °C.
Der Farbton des halb durchgebratenen Fleisches ist im Kern rosa,
sonst schon graubraun. Kerntemperatur etwa 58 °-62 °C.
Das durchgebratene Fleisch ist gleichmäßig graubraun.
Kerntemperatur 65 °-70 °C.
Je stärker das Fleisch marmoriert ist, desto weniger Kerntemperatur ist für die jeweilige
Garstufe optimal. Höhere Kerntemperaturen sind bei Steaks nicht zu empfehlen, da
Geschmack und Saftigkeit stark darunter leiden.
64
64
SAUTIEREN und WOK
Unter „Sautieren“ versteht man das kurze Rösten (Garschwenken) von klein geschnittenem
Fleisch oder Gemüsestückchen mit etwas Fett in der Pfanne bzw. in der Sauteuse
bei verhaltener Hitze. Dabei sollte die Pfanne ständig geschwenkt werden, damit sich die
zarten Fleischstücke nicht am Pfannenboden anlegen.
In der modernen Rindfleischküche hat aber auch die ostasiatische Methode des „Stir
Frying“ längst Einzug gehalten, die wohl die meisten von uns mit dem Begriff „Wok“
verbinden – also der schnellen Zubereitung klein geschnittener Lebensmittel bei hoher
Hitze und unter ständigem Rühren und Wenden. Diese uralte asiatische Garmethode
spart nicht nur Zeit, sondern bewahrt auch den Eigengeschmack und die Nährstoffe der
Ingredienzen.
BESONDERS
EMPFEHLENSWERTE
TEILSTÜCKE:
• Lungenbraten
• Beiried
• Rostbraten
• Hüferscherzel
• Nuss
• Hinteres Ausgelöstes
Fürs Stir Fry muss der Wok bzw. das Öl sehr heiß sein. Die Zutaten werden dann nacheinander
in den Wok gegeben, wobei deren unterschiedliche Garzeiten zu beachten sind.
Die sauber parierten, in gleichmäßig dünne Scheiben geschnittenen und oft vormarinierten
Fleischstücke sollten nur sehr kurz und heiß gegart werden. Daher empfiehlt es sich,
Gemüse mit langen Garzeiten extra vorzublanchieren. Zartes Gemüse und vorgekochte
Nudeln werden dafür erst zum Schluss beigegeben oder kurz separat gegart.
Für diese Garmethoden eignet sich vor allem sehnenfreies, zartes Fleisch und wichtig
ist dabei auch, dass immer nur kleine Mengen auf einmal angebraten werden, da nur
dadurch die gewünschten Röststoffe entstehen. Ist die Fleischmenge hingegen zu groß,
tritt zu viel Fleischsaft aus und das Fleisch wird lediglich gedünstet und nicht gebraten.
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SCHMOREN und BRAUNDÜNSTEN
BESONDERS
EMPFEHLENSWERTE
TEILSTÜCKE:
• Hinteres Ausgelöstes
• Vorderer und Hinterer
Wadschinken
• Mageres Meisel
• Dicke Schulter
• Zwerchrippe (Beinfleisch)
Egal ob im Dutch Oven, im Topf oder im Bräter – das langsame Schmoren von Fleischstücken
mit relativ wenig Flüssigkeit ist ebenfalls eine Garmethode, die mit kernigem
Bindegewebe nicht nur fertig wird, sondern dieses sogar zu einem saftigen Vorteil
für das Gericht verwandelt.
Ein Paradebeispiel dafür ist Gulasch, das dann am besten gelingt, wenn
es mit möglichst sehnigem, kräftig schmeckendem Rindfleisch – also
etwa dem Wadschinken vom Jungstier – zubereitet wird. Denn
Muskeln, die viel Arbeit zu verrichten hatten, sind noch weit geschmackvoller
als das zarte, aber relativ „faule“ Filet. Und die
„Flachsen“ bringen das hier sehr willkommene Kollagen, der
Saft des Geschmorten wird damit um einiges sämiger und
geschmackvoller. Wer jedoch lieber magere Fleischstücke im
Gulasch mag, kann einen gewürfelten Brustkern schmoren.
Das Braundünsten wiederum bezeichnet das langsame
Schmoren von sehr kleinteiligem Fleisch (wie etwa Geschnetzeltem)
mit so wenig Flüssigkeit in einer Pfanne oder
Kasserole auf kleiner Flamme, dass dabei auch ständig Farbe
und Röststoffe entstehen. Natürlich muss hier immer wieder
Wasser, Suppe oder Wein zugegeben werden, damit sich
das Fleisch nicht anlegt. Aber nie so viel, dass aus dem
Schmoren ein Köcheln wird.
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BACKEN im heißen Fett
Ob nur in Mehl, in Backteig oder vorzugsweise in Bröseln – der Österreicher
liebt auch Rindfleisch knusprig paniert. Diese Garmethode bietet zudem den
Vorteil, dass das Fleisch selbst vor der Hitze des Frittierfettes (so um die
170°C) durch die Panier geschützt ist. Das hält es saftig und auch zart im
Biss.
Hier beschränkt sich das Teilstück-Repertoire nicht nur auf die klassischen
Kurzbratstücke, sondern umfasst auch andere kurzfasrige Teile wie Schale,
Nuss etc. Ein ganz besonders geeigneter Kandidat fürs Panieren ist aber auch
die „Niedere Beiried“, die nicht nur Rumpsteaks, sondern auch ausgesprochen
delikate Schnitzel ergibt. Wichtig ist es auch hier, das Fleisch keinesfalls
zu übergaren. Also lieber relativ kurz und heiß ausbacken als zu langsam.
BESONDERS
EMPFEHLENSWERTE
TEILSTÜCKE:
• Schale
• Niedere Beiried
• Nuss
• Rostbraten
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68
Herkunft ● Qualität ● Kontrolle
REZEPTE
Tafelspitz mit Mohnflesserlkren und Wurzelgemüse 70
Gefüllter Brustkern 72
Rostbraten im Ganzen mit Ofentomaten 74
Theresia-Braten mit Rotweinsauce 76
Filetsteak mit Pfeffersauce und Speckfisolen 78
Filetspitzen mit Schupfnudeln und Pilzen 80
Tafelspitz mit Kräuterseitlingen, Apfel-Balsam-Knoblauch, Erdäpfel-Espuma 82
Steaksandwich von der Hüfte mit Spargel, Hollandaise und Ei 84
Sautiertes Rindfleisch mit karamellisierten Tomaten und Oliven 86
Rindsroulade mit Senfgurken auf Leinölerdäpfeln und Apfelchutney 88
Gefüllter Spitzpaprika von der Hüfte mit Tomaten-Risotto 90
Kleine Rinds-Rouladen im Speckmantel mit grünem Sesam-Spargel 92
Wadschinken – Kürbisgulasch im Hokkaido 94
Falsche Rindsbackerl von der Gab 96
Salat vom gekochten Tafelspitz mit Zucchini und -blüten 98
69
TAFELSPITZ
mit Mohnflesserlkren und Wurzelgemüse
70
Die Zwiebeln mit der Schale halbieren und an der Schnittfläche dunkel anrösten,
dann die Knoblauchzehen und das geschnittene Wurzelgemüse kurz mitrösten,
Aromaten (Pfefferkörner, Lorbeerblätter) beigeben, dann den Tafelspitz einlegen
und mit Wasser aufgießen, bis das Fleisch gerade bedeckt ist. Und dann wird alles
schwach wallend für ca. 2 Stunden gekocht, den Schaum immer wieder abschöpfen.
Nach ca. 2 Stunden etwas Suppe zum Kochen für das in Streifen geschnittene
Beilagengemüse und den Stangensellerie entnehmen. Gemüse bissfest garen.
Für den Mohnflesserlkren die Mohnflesserl in fingerdicke Würfel schneiden.
Anschließend in Butter leicht anrösten (Nussbutter wäre noch besser), Rindsuppe
beigeben und bis zur gewünschten Konsistenz köcheln. Dann den Rahm
und den gerissenen Kren untermengen und mit Salz abschmecken. Den fertigen
Tafelspitz aus dem Topf heben und in Scheiben schneiden, Suppe mit
Salz und Pfeffer abschmecken und zusammen mit dem Mohnflesserlkren und
Gemüse anrichten.
Zutaten für 6–8 Portionen:
1,8 kg Tafelspitz vom
AMA-Gütesiegel Jungstier (donauland
Rind)
je 3 Karotten und Gelbe Rüben
zum Mitkochen
je 6 Karotten und Gelbe Rüben
als Beilagengemüse
3 Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
2 Lauchstangen
1 Sellerieknolle
2 Peterwurzeln und Petersilie
6 Lorbeerblätter
15 Pfefferkörner
1 Stangensellerie
10 Mohnflesserl
1 Krenwurzel
125 g Butter
0,5 l Rindsuppe
200 g Rahm oder Crème fraîche
Salz und Pfeffer
71
GEFÜLLTER
BRUSTKERN
Für die Fülle 2 Bund Suppengemüse sowie die Rote Rübe schälen und kleinwürfelig
schneiden, Stangensellerie waschen und in dünne Scheiben schneiden. Petersilie
fein hacken, mit den Bröseln, dem Ei und der Hälfte des Selleries mischen und mit
Salz und Pfeffer abschmecken.
Eine tiefe Tasche in den AMA-Gütesiegel Brustkern schneiden und die Fülle vorsichtig
hineindrücken. Die Öffnung mit einem langen Metallspieß verschließen. Das
restliche Suppengemüse schälen und in grobe Stücke schneiden. Zwiebel schälen
und in vierteln. Einen großen Topf mit Wasser füllen und mit dem Suppengemüse,
Tomate, Zwiebel, Piment und Lorbeer zum Kochen bringen. Das Fleisch einlegen und
2 Stunden sanft sieden lassen. Den restlichen Stangensellerie in den Topf geben,
die Suppe erst jetzt mit Salz gut abschmecken und weitere 30 Minuten bei niedriger
Temperatur ziehen lassen.
Das Fleisch aus der Suppe nehmen, aufschneiden und mit dem Wurzelgemüse in
großen Suppentellern anrichten, ein wenig heiße Suppe darüber gießen. Den Kren
frisch reißen und über das Fleisch geben.
72
Zutaten für 4-6 Portionen:
1 ½ kg Brustkern im Ganzen vom
AMA-Gütesiegel Jungstier (donauland
Rind)
3 Bund Suppengemüse
1 Rote Rübe
1 Stängel Stangensellerie
1 Bund Petersilie
1 EL Semmelbrösel
1 Ei
1 Tomate
1 Zwiebel
5 Pimentkörner
2 Lorbeerblätter
2 cm frischer Kren
Salz & Pfeffer
TIPP
Der Brustkern ist weitgehend in
Vergessenheit geraten und wird
daher nur mehr selten in der Küche
verwendet. In diesem Rezept
kommt dieses saftige und köstlich
schmeckende Teilstück wunderbar
zur Geltung.
73
ROSTBRATEN
IM GANZEN
mit Ofentomaten
Backofen auf 80°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Das Fleisch mit Küchenpapier
trocken tupfen und evtl. vorhandene Sehnen, aber keinesfalls Fett entfernen. Das
Fleisch mit Salz einreiben. Öl in einer großen Pfanne erhitzen, Fleisch auf allen Seiten
ca. 3 Minuten bei hoher Hitze kräftig anbraten. Dann kommt der Braten auf den
Rost für ca. 5 Stunden in den Backofen. Danach sollte der Braten eine Kerntemperatur
von ca. 54°C haben, was der Garstufe „medium“ entspricht.
TIPP: Ein elektronischer Bratenthermometer mit eingestellter Kerntemperatur
wäre für das Braten ganzer Teilstücke ein Garant für ein perfektes
Ergebnis und eine vergleichsweise günstige Investition.
Tomaten je nach Größe halbieren, vierteln oder in dicke Scheiben schneiden und in
einen großen Bräter oder auf ein Ofenblech legen. Die Knoblauchzehen längs halbieren
und auf den Tomaten verteilen, mit einer Brise Zucker sowie Salz und Pfeffer
würzen. Es klingt nach viel Knoblauch, er wird aber eher mild und fast schon cremig
beim Braten. Tomaten großzügig mit gutem Olivenöl beträufeln, mit den Thymianzweigen
belegen und für ca. 30 Minuten bei 120°C im Backrohr braten. Vor dem
Servieren die Thymianzweige durch frische ersetzen und noch einmal mit etwas Olivenöl
beträufeln.
74
Zutaten für 6–8 Portionen:
2,5 kg Rostbraten vom
AMA-Gütesiegel Jungstier (donauland
Rind)
Öl zum Anbraten
Salz
Ofentomaten:
1,6 kg Tomaten (verschiedene
Sorten – das Auge isst mit)
¼ l Olivenöl
1 Bund Thymian
15 Zehen Knoblauch
Zucker, Salz und Pfeffer aus der
Mühle
TIPP: Den fertigen Braten am
besten im Ganzen und die Tomaten
im Bräter servieren. Als weitere
Beilage braucht man nicht
mehr als knuspriges Baguette
oder Wurzelbrot.
75
THERESIA-BRATEN
mit Rotweinsauce
Das Backrohr auf 150 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Einen Bräter mit 2 EL Öl erhitzen,
das AMAGütesiegel Hinteres Ausgelöste salzen und pfeffern, mit Senf einreiben
und von allen Seiten scharf anbraten, herausnehmen und zur Seite stellen.
Schalotten und Knoblauch schälen, klein schneiden und mit 3 EL Öl im Bräter 5
Minuten anrösten.
Währenddessen die Thymianblätter abrebeln, Karotten, Petersilienwurzeln und Sellerieknolle
schälen, in mundgerechte Stücke schneiden, mit dem Thymian zu den
Schalotten geben und weitere 5 Minuten mitbraten. Fleisch wieder in den Bräter
geben, mit Rotwein ablöschen, mit Rindsuppe aufgießen und 120 Minuten im Rohr
garen, bis das Fleisch ganz weich ist.
Den Bräter aus dem Rohr nehmen, das Fleisch in Alufolie einschlagen und zur Seite
stellen. des Gemüses in eine Schüssel geben und im Backrohr warm halten. Orangensaft
und Schlagobers in den Bräter geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und
kurz aufkochen lassen. Die Preiselbeermarmelade unterrühren und alles mit einem
Mixstab zu einer homogenen Sauce pürieren.
Das Fleisch in Scheiben aufschneiden, mit dem Gemüse anrichten und die Rotweinsauce
dazu reichen.
76
Zutaten für 4-6 Portionen:
1 kg Hinteres Ausgelöstes vom
AMA-Gütesiegel Jungstier (donauland
Rind)
5 EL Rapsöl
1 EL Senf
5 Schalotten
2 Knoblauchzehen
3 Zweige Thymian
5 Karotten
3 Petersilienwurzeln
¼ Sellerieknolle
Rotweinsauce:
100 ml Rotwein
200 ml Rindsuppe
100 ml Orangensaft
50 ml Schlagobers
2 EL Preiselbeermarmelade
Salz & Pfeffer
77
FILETSTEAK
mit Pfeffersauce und Speckfisolen
78
Filet in ca. 6-7 cm dicke Steaks schneiden und auf beiden Seiten salzen. Braten
Sie die Steaks in einer sehr heißen Pfanne mit etwas Öl auf jeder Seite 2
Minuten knusprig braun, um sie dann auf dem Rost im vorgeheizten Backrohr
ca. 20 Minuten bei 120°C auf die Garstufe „medium-rare 50-52°C“ ziehen
zu lassen (für die Garstufe „medium 54°C“ das Fleisch einfach noch weitere
5 Minuten im Backrohr ziehen lassen).
Für die Soße die Butter im Bratenrückstand erhitzen, Schalotten beigeben
und nicht farbgebend anschwitzen, mit Weißwein ablöschen, aufkochen und
etwas einreduzieren. Schlagobers, Rinderfond und Pfefferkörner (einige etwas
angedrückt, um das Pfeffer-Aroma zu intensivieren) in die Reduktion
rühren und auf kleiner Flamme ca. 20 Minuten köcheln lassen. Crème fraîche
mit dem Schneebesen einrühren und die Sauce kurz aufkochen. Mit Wiener-Würze,
Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Fisolen waschen und eventuell die Enden abschneiden, in Salzwasser
bissfest kochen (ca. 5 Minuten), dann in Eiswasser abschrecken und abseihen.
Kurz vorm Anrichten in einer Pfanne Butter aufschäumen, die Fisolen
beigeben, kurz sautieren und salzen. Die Speckscheiben in einer Pfanne ohne
Fett knusprig braten.
Die Steaks mit den Speckfisolen und Pfeffersauce anrichten und mit frischen
Kräutern dekorieren.
Zutaten für 4 Portionen:
1,2 kg à 300 g Rinderfilet vom
AMA-Gütesiegel Jungstier (donauland
Rind)
4 Schalotten, klein gehackt
1 Glas grüne Pfefferkörner, abgetropft
¼ l Weißwein
150 ml Schlagobers
125 ml Crème fraîche
150 ml Rinderfond
2 EL Butter
1-2 EL Wiener-Würze
(BIO-Würzsauce aus Lupinen,
Hafer, Salz und Wasser)
Öl, Salz und Pfeffer aus der Mühle
Speckfisolen:
500 g Fisolen
3 EL Butter
12 Scheiben Bauchspeck
79
FILETSPITZEN
mit Schupfnudeln und Pilzen
Filetspitzen (und/oder auch Abschnitte) in mundgerechte Stücke schneiden. Zwiebel
schälen, halbieren und in Streifen schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen und
die Filetspitzen nach und nach portionsweise bis zur Garstufe „medium“ anbraten.
Herausnehmen, mit Salz und Pfeffer würzen und warm stellen. Zwiebel im Bratensatz
anschwitzen, Filetspitzen und Pilze dazugeben und kräftig, aber nicht zu lange
anbraten. Zusammen mit den ebenfalls angebratenen Schupfnudeln anrichten.
Für die Schupfnudeln die Erdäpfel kochen, schälen und auskühlen lassen. Erdäpfel
durch die Presse drücken, Mehl, Butterschmalz, Ei und etwas Salz beigeben und zu
einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Auf einer bemehlten Fläche eine fingerdicke
Rolle formen, 4 cm lange Stücke abschneiden und mit den Handflächen zu Schupfnudeln
rollen. Nudeln in siedendem Wasser ca. 4-5 Minuten köcheln, bis sie an der
Wasseroberfläche schwimmen. Abseihen, kalt abschrecken und in einer Pfanne mit
Butterschmalz bis zur Braunfärbung anbraten.
80
Zutaten für 4-6 Portionen:
800 g Filetspitzen vom
AMA-Gütesiegel Jungstier (donauland
Rind)
200 g Pilze
1 rote Zwiebel
2 EL Öl
Salz, Pfeffer, frische Kräuter
Schupfnudeln:
500 g mehlige Erdäpfel
130 g Mehl
20 g Butterschmalz
1 Ei
Salz
81
TAFELSPITZ
mit Kräuterseitlingen, Apfel-Balsam-Knoblauch
und Erdäpfel-Espuma
Tafelspitz in 2 Finger dicke Steaks schneiden und auf beiden Seiten salzen. Die Steaks in einer sehr heißen Pfanne
mit etwas Öl auf jeder Seite 2 Minuten knusprig braun braten und dann auf dem Rost im vorgeheizten Backrohr ca.
20 Minuten bei 120°C auf die Garstufe „medium-rare 52-53°C Kerntemperatur“ ziehen lassen (für die Garstufe
„medium 54°C“ das Fleisch einfach noch weitere 5 Minuten im Backrohr ziehen lassen).
Erdäpfel schälen, klein schneiden und in Salzwasser weich kochen. Abseihen, mit Butter, Salz und Muskat würzen,
Milch und Schlagobers dazugeben, einmal aufkochen und mit dem Mixstab rasch zu einer dickflüssigen Konsistenz
mixen (wenn’s zu dickflüssig ist, einfach noch etwas Schlagobers oder Wasser dazugeben). Die Masse in die Sahne-Flasche
füllen, 2 Sahnekapseln aufschrauben, gut schütteln und im Wasserbad bei max. 65°C warm stellen.
Für den Apfel-Balsam-Knoblauch in einer Pfanne Honig karamellisieren, Knoblauch beigeben und kurz mitbraten.
Dann mit Apfel-Balsamessig und 2 EL Öl ablöschen und bei geringer Hitze ca. 5-10 Minuten dickcremig
einkochen.
Die Kräuterseitlinge der Länge nach in 5mm dicke Scheiben schneiden, 4 EL Butter in einer Pfanne aufschäumen,
die Seitlinge auf beiden Seiten anbraten und mit gehacktem Zitronenthymian, etwas Zitronensaft, Salz und Pfeffer
würzen.
Zum Anrichten den Erdäpfel-Espuma auf den Teller sprühen, die Seitlinge darauf verteilen und mit den in Tranchen
geschnittenen Tafelspitz, dem Apfel-Balsam-Knoblauch und Kräutern vollenden.
82
Zutaten für 4 Portionen:
1 kg à 250 g Steaks Tafelspitz vom
AMA-Gütesiegel Jungstier (donauland
Rind)
600 g Kräuterseitlinge
1 Zitrone
Erdäpfel-Espuma:
(Sahne-Flasche 500 ml + 2 Sahnekapseln)
250 g mehlige Erdäpfel
1/8 Butter
1/8 l Schlagobers
1/8 l Milch
Apfel-Balsam-Knoblauch:
12 Knoblauchzehen
4 EL Honig
4 EL Apfel-Balsamessig
(alternativ Balsamico)
1 Bund Zitronenthymian
verschiedene Dekokräuter,
Öl zum Anbraten, Muskatnuss,
Salz und Pfeffer
83
STEAKSANDWICH
VON DER HÜFTE
mit Spargel, Hollandaise und Ei
Die Steaks mit Salz würzen, bei starker Hitze anbraten und im Rohr auf dem Grillrost
bei 120°C fertig garen (je nach Dicke ca. 10 Minuten für Garstufe „medium“). Toastbrotscheiben
dünn mit Butter bestreichen und auf beiden Seiten knusprig-braun
rösten. 100 g Butter in einer Pfanne aufschäumen und den Spargel bissfest sautieren.
Eier in Essigwasser kernweich pochieren und dann rasch anrichten und sofort
servieren.
Für die Hollandaise die Butter aufkochen und die Molke abschöpfen (klären).
Schalotten in Öl glasig dünsten, Lorbeerblatt dazugeben und mit Weißwein ablöschen.
3-4 Minuten köcheln lassen (reduzieren). Drei Eigelb, ein ganzes Ei und
die Reduktion mit einem Schneebesen über Dampf aufschlagen. Die geklärte Butter
mit ca. 50°C nach und nach unterrühren, bis die Masse emulgiert (Ei und Fett
verbinden sich). Mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Zucker abschmecken. Durch
ein Sieb passieren und in eine 0,5-l-Espuma-Flasche füllen, eine Sahnekapsel
aufschrauben, kräftig schütteln und bei max. 70°C im Wasserbad warm halten.
84
Zutaten für 4 Portionen:
800 g Hüftsteak (à 200 g) vom
AMA-Gütesiegel Jungstier (donauland
Rind)
500 g grüner Spargel
4 Eier
4 Scheiben Toastbrot
2 EL Öl
125 g Butter
Salz, Pfeffer, frische Kräuter
Hollandaise-Espuma:
½ TL Zucker
1 Ei
320 g Butter
½ TL Salz
20 ml Zitronensaft
50 ml Weißwein
1 Lorbeerblatt
25 ml Pflanzenöl
3 Eigelb
25 g Schalotten, gehackt
85
SAUTIERTES
RINDFLEISCH
mit karamellisierten Tomaten und Oliven
Die Kirschtomaten abbrausen und trocknen, die Kapern abtropfen lassen. Die Frühlingszwiebeln
waschen, den Strunk und die grünen Teile entfernen und die weißen
Teile in 2 cm große Stücke schneiden.
3 EL Olivenöl erhitzen, die Zwiebeln darin 5 Minuten bei mittlerer Hitze anrösten.
Die Temperatur reduzieren und beide Olivensorten, die Tomaten und Kapern dazugeben,
salzen, pfeffern und zuckern und vorsichtig umrühren, damit die Tomaten an
der Rispe bleiben. Die Rosmarinzweige hinzufügen und 10 Minuten schmoren. Anschließend
den Deckel aufsetzen, die Herdplatte abschalten und das Schmorgemüse
weitere 10 Minuten ziehen lassen. Während das Gemüse schmort, das Backrohr auf
80 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Das AMA-Gütesiegel Fleisch in ca. 3 x 4 cm große Würfel schneiden. 2 EL Olivenöl
in einer schweren Pfanne erhitzen und das Fleisch rundherum für 5–7 Minuten anbraten,
sodass sich auf allen Seiten eine Kruste bildet, das Fleisch jedoch noch einen
rosa Kern aufweist. Die Fleischstücke herausnehmen, in Alufolie einwickeln und für
15 Minuten ins Backrohr geben. Das Fleisch auf Tellern anrichten und das Schmorgemüse
dazugeben.
86
Zutaten für 4 Portionen:
600 g Nuss vom AMA-Gütesiegel
Jungstier (donauland Rind)
300 g Kirschtomaten an der Rispe
2 EL Kapern
2 Frühlingszwiebeln
5 EL Olivenöl
100 g schwarze Oliven
100 g grüne Oliven
1 TL Zucker
2 Zweige Rosmarin
Salz & Pfeffer
TIPP
Statt des Rosmarins passen auch
frische Kräuter wie Basilikum oder
Petersilie wunderbar dazu!
Diese sollten Sie jedoch erst kurz
vor dem Servieren hinzufügen, damit
ihr Aroma erhalten bleibt.
87
RINDSROULADE
mit Senfgurken auf Leinölerdäpfeln
und Apfelchutney
Den Lauch halbieren und in ca. 10 cm lange Stücke schneiden. In kochendem Salzwasser
kurz blanchieren und in Eiswasser abschrecken. Die Senfgurken in den Lauch
einwickeln. Die Rindschnitzel klopfen, mit Salz, Pfeffer und etwas Senf würzen. Die
eingewickelten Senfgurken darauflegen, einrollen und die Rouladen mit einem Zahnstocher
oder einer Rouladennadel fixieren. Die Rouladen mehlieren, in heißem Fett
anbraten und herausnehmen. Im Bratensatz Zwiebel und Kapern anschwitzen und
mit Rindsuppe aufgießen. Senf dazugeben und mit den Rouladen im Backrohr ca.
1 Stunde bei 150 °C garen lassen. Kurz vor dem Anrichten die Sauce passieren und
abschmecken.
Für die Leinölerdäpfel die geschälten Erdäpfel kochen, abseihen und etwas ausdampfen
lassen. Noch heiß mit der Crème fraîche, einer kräftigen Prise Salz und
frisch geriebenem Muskat vermischen und stampfen. Kurz vor dem Servieren mit
Leinöl abschmecken.
Für das Apfelchutney Äpfel und Zwiebeln in feine Würfel schneiden, anschwitzen,
Honig und braunen Zucker kurz mitrösten, mit dem Most aufgießen und zusammen
mit den Gewürzen 5 Mi nuten leicht köcheln lassen.
TIPP
Dieses Gericht können Sie
(mit wesentlich kürzerer
Garzeit) auch aus dem
Hüfer scherzel herstellen.
88
Zutaten für 4 Portionen:
4 Stück Rindschnitzel vom
AMA-Gütesiegel Jungstier (donauland
Rind)
4 Stück Senfgurken
½ Stange Lauch
1 mittelgroße Zwiebel, fein geschnitten
Salz, Pfeffer
1 TL Kapern
1 EL Senf
einige Zweige Thymian
etwas glattes Mehl
½ l Rindsuppe
Öl zum Anbraten
Für die Leinölerdäpfel:
½ kg mehlige Erdäpfel
100 g Crème fraîche
ca. 4 cl Leinöl
Salz, Muskat
Für das Apfelchutney:
3 reife Äpfel, ½ l Most, 2 kleine rote
Zwiebeln, 1 EL Honig, 1 EL brauner
Zucker, Oliven öl, Salz, Pfeffer,
Mostessig,Thymian, Rosmarin
89
GEFÜLLTER SPITZPAPRIKA
VON DER HÜFTE
mit Tomaten-Risotto
Das Rindfleisch in 5-10 mm dicke Scheiben schneiden. Die Erdäpfel (roh), die rote
Zwiebel und die Knoblauchzehen in ganz feine Scheiben schneiden oder hobeln.
Dann von den Paprika der Länge nach einen Deckel abschneiden und die Kerne und
Trennwände entfernen. Jetzt werden die Fleischscheiben, die Erdäpfel, die Zwiebeln
und der Knoblauch stehend in die Paprika geschlichtet. Die Paprika in einen Bräter
setzen mit Salz und Pfeffer würzen, Thymianzweige dazugeben mit Olivenöl und
etwas Zitronensaft beträufeln und im vorgeheizten Backrohr bei 140°C für ca. 40
Minuten braten.
Für den Risotto die weißen Zwiebeln fein hacken. In einem großen Topf 1 EL Butter
zerlassen und die Zwiebeln zusammen mit dem Reis glasig anschwitzen. Mit
Weißwein aufgießen, kurz einkochen lassen und immer wieder etwas Rinderbrühe
dazugeben, bis der Risotto bissfest ist (dauert ca. 20 Minuten – ja nach Reis). Die
Cocktailtomaten halbieren, entkernen und das Fruchtfleisch vierteln. Kurz vor Ende
der Garzeit 2 EL Butter und den geriebenen Parmesan unterrühren und bei mittlerer
Hitze noch 3 Minuten ziehen lassen. Die Tomaten unterrühren und eventuell mit Salz
und Pfeffer abschmecken.
Den Paprika auf dem Risotto anrichten, mit geriebenem Parmesan, Olivenöl und
frischen Kräutern vollenden.
90
Zutaten für 4 Portionen:
600 g Hüfte vom
AMA-Gütesiegel Jungstier (donauland
Rind)
4 rote Spitzpaprika
4 Erdäpfel
1 rote Zwiebel
2 weiße Zwiebeln
5 Knoblauchzehen
250 g Risotto
200 ml Weißwein
½ l Rindsuppe
3 EL Butter
100 g Parmesan
1 Zitrone
1/8 l Olivenöl
Salz, Pfeffer, frische Kräuter
(Thymian, Oregano, Rosmarin, …)
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KLEINE RINDS-ROULADEN
im Speckmantel mit grünem Sesam-Spargel
Butter in einer schweren Pfanne erhitzen, Zwiebel und Knoblauch schälen, klein schneiden
und in der Butter 5 Minuten sanft anrösten. Champignons bei Bedarf säubern, entstielen
und klein schneiden, Petersilienblätter abzupfen und klein hacken. Beides mit der Zwiebelmischung
5 Minuten anbraten und dann in eine Schüssel füllen. Parmesan reiben, Kapern
abtropfen lassen, klein schneiden und zu den Pilzen geben. Alles gut mischen und den Frischkäse
unterrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die AMA-Gütesiegel Rindschnitzel einzeln auflegen, salzen und pfeffern und dünn mit der
Pilz-Fülle bestreichen. Von der kurzen Seite her einrollen und in eine Scheibe Frühstücksspeck
wickeln. Das Öl in einer schweren Pfanne erhitzen und die kleinen Rinds-Rouladen bei
mittlerer Hitze 10 Minuten anbraten. Sobald eine Seite Farbe angenommen hat, die Roulade
weiterdrehen, sodass sie rundherum kross gebraten ist.
Eine beschichtete Pfanne erhitzen und beide Sesamsorten ohne Zugabe von Fett kurz anrösten,
bis sie leicht gebräunt sind. In eine Schüssel füllen und auf die Seite stellen. Den Spargel
waschen und die unteren Enden bei Bedarf schälen und abschneiden. Das Olivenöl in der beschichteten
Pfanne erhitzen und den Spargel einlegen. Den Spargel 5 Minuten halb zugedeckt
rösten, dann den Deckel abnehmen und weitere 5 Minuten schmoren, bis der Spargel noch
bissfest ist, jedoch schon eine appetitliche Bräunung angenommen hat.
Die kleinen Rinds-Rouladen mit dem Spargel auf Tellern anrichten, den gerösteten Sesam und
Fleur de Sel drüberstreuen.
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Zutaten für 4 Portionen:
12 kleine Rindschnitzel à 50 g
vom AMA-Gütesiegel Jungstier
(donauland Rind)
2 EL Butter
1 kleine Zwiebel
2 Knoblauchzehen
200 g Champignons
2 Stängel Petersilie
30 g Parmesan
1 EL Kapern
120 g Frischkäse
12 Scheiben durchwachsener
Frühstücksspeck
2 EL Rapsöl
TIPP
Dies ist eine nette
Variante zur bekannten
österreichischen
Rindsroulade. Statt
der Pilze schmecken
auch Auberginen
mit Limetten-Zesten
hervorragend!
Sesam-Spargel:
1 TL weißer Sesam
1 TL schwarzer Sesam
3 EL Olivenöl
250 g kleiner grüner Spargel
Fleur de Sel
Salz & Pfeffer
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WADSCHINKEN
Kürbisgulasch im Hokkaido
Fleisch in ca. 4x4 cm große Stücke schneiden. Zwiebeln schälen, halbieren
und in nicht zu dünne Scheiben (ca. 1 cm breit) schneiden. Butterschmalz
erhitzen und Zwiebeln darin bei mittlerer Hitze unter Rühren und etwas
Geduld braun rösten. Hitze reduzieren, Paprikapulver (alle drei) und Tomatenmark
beigeben und kurz mitrösten, dann mit dem Essig ablöschen,
etwas verdampfen lassen, Suppe zugießen und aufkochen. Fleisch dazugeben,
durchrühren und mit Salz, Pfeffer, Kümmel, 1 EL Majoran, Lorbeerblättern
und Knoblauch würzen. Topf bis auf einen kleinen Spalt zudecken
und bei schwacher Hitze weich dünsten (ca. 90 Minuten).
Den Hokkaido bis auf 2 cm Wandstärke aushöhlen und Fruchtfleisch in
etwa so groß wie das Fleisch schneiden und 20 Minuten vor Ende der Garzeit
zum Gulasch geben und mitköcheln. Den ausgehöhlten Kürbis im Rohr
bei 180 °C ca. 20 Minuten weich backen. Gulasch im Kürbis mit einem
Klecks Sauerrahm und Kräutern servieren.
Zutaten für 4 Portionen:
800 g Wadschinken vom
AMA-Gütesiegel Jungstier (donauland
Rind)
600 g Zwiebeln
1 mittelgroßer Hokkaido
2-3 EL Apfelessig
80 g Butterschmalz
5 EL Paprikapulver edelsüß
1 EL Paprikapulver scharf
½ EL Paprikapulver geräuchert
(für mehr Aromatik)
2 EL Tomatenmark
600 ml Rindsuppe
4 Knoblauchzehen, klein gehackt
2 EL Majoran getrocknet/gerebelt
2 Lorbeerblätter
½ EL Kümmel ganz
Salz, Pfeffer und eventuelle etwas
Stärke zum Binden
Sauerrahm und frische Kräuter
für die Deko
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FALSCHE RINDSBACKERL
von der Gab
Schneiden Sie das Fleisch in ca. 250 g Stücke und binden Sie diese mit der Kochschnur,
damit sie beim Anbraten und Schmoren die Form behalten. Die Stücke in
Mehl wenden und auf beiden Seiten gut anbraten.
Herausnehmen und das gewürfelte Gemüse im Bratensatz gut anbraten. Tomatenmark
dazugeben und mit anschwitzen, mit Rotwein ablöschen, etwas einkochen,
dann mit Rindsuppe aufgießen, aufkochen und Fleisch einlegen und ca. 1 ½ Stunden
im vorgeheizten Backrohr (170°C) schmoren lassen. Danach das Fleisch herausnehmen
und warm stellen.
Sauce passieren, etwas einkochen lassen und eventuell mit Stärke oder Mehlbutter
binden. Mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker abschmecken. Fleisch zurück in die
Sauce geben und noch einmal wärmen.
Für die Polenta Milch und Schlagobers mit der Knoblauchzehe aufkochen, Polenta
einrühren und unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze 2 Minuten köcheln. Bei
kleiner Hitze zugedeckt unter gelegentlichem Rühren 20 Minuten quellen lassen.
Knoblauch entfernen, geriebenen Parmesan unterrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen.
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Zutaten für 4 Portionen:
1 kg hinteres Ausgelöstes vom
AMA-Gütesiegel Jungstier (donauland
Rind)
je 6 Karotten, gelbe Rüben
6 EL Tomatenmark
1 l Rotwein
0,5 l Rindsuppe
4 Zwiebeln
8 Knoblauchzehen
2 Lauchstangen
½ Sellerieknolle
Polenta:
250 g Polenta
300 ml Milch
200 ml Schlagobers
1 Knoblauchzehe
1 Lorbeerblatt
150 g geriebener Parmesan
Salz, Pfeffer
Beilage:
sautierte Karotten,
gebratene Polenta-Taler
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SALAT VOM
GEKOCHTEN TAFELSPITZ
mit Zucchini und -blüten
Für das Dressing den Knoblauch klein hacken und zusammen mit den anderen Zutaten
in einer Schüssel zu einer sämigen Sauce verrühren und mit Salz und Pfeffer
abschmecken.
Bei den Zucchini mit Blüten vor der Zubereitung den Stempel und die Staubgefäße
vorsichtig aus der Blüte entfernen und dann im Dämpfer (je nach Größe der Zucchini)
ca. 5-8 Minuten bissfest garen. Die Zwiebel in kleine Würfel und den vorgekochten
Tafelspitz in feine Scheiben schneiden.
Tafelspitz und Zucchini anrichten, mit Dressing marinieren und mit den Zwiebelwürfeln
und frischen Kräutern dekorieren.
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Zutaten für 4 Portionen:
600 g Tafelspitz gekocht vom
AMA-Gütesiegel Jungstier (donauland
Rind)
1 weiße Zwiebel
8 kleine Zucchini
(wenn verfügbar mit Blüte)
Dressing:
0,2 l Rindsuppe
5 EL Apfel- oder Mostessig
5 EL Rapsöl
2 Knoblauchzehen
2 EL Senf scharf
½ EL Zucker
Salz und Pfeffer aus der Mühle,
frische Kräuter zum Dekorieren
TIPP
Dazu passt Kürbiskernöl
und frisches Bauernbrot.
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IMPRESSUM
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Schillerring 13
3130 Herzogenburg
© 2019 by EZG Gut Streitdorf eGen
Fotos: ARGE Rind, Gut Streitdorf,
AMA, GrillZeit, Gunda Dittrich,
Johannes Brunnbauer
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