21.09.2022 Aufrufe

Gesund im Alter

Die Lebenserwartung wird immer höher, womit auch das Risiko für Erkrankungen steigt. Ziel der Kampagne ist es, sowohl Mut zu machen als auch Lösungen aufzuzeigen, wie man trotz altersbedingter Beschwerden ein erfülltes Leben führen kann.

Die Lebenserwartung wird immer höher, womit auch das Risiko für Erkrankungen steigt. Ziel der Kampagne ist es, sowohl Mut zu machen als auch Lösungen aufzuzeigen, wie man trotz altersbedingter Beschwerden ein erfülltes Leben führen kann.

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EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET

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GESUND IM ALTER

FOTO: JOE HEPBURN, UNSPLASH

Die Gesundheit

ernst nehmen

Gesundheit ist sicher nicht alles,

ABER ohne Gesundheit ist alles nichts.

Spermidin als

Medikament bei

Demenz?

Unterstützung

für Menschen mit

Rheuma

Sehschwächen

ausgleichen

Auch im Alter noch

perfekt hören


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Eine Themenzeitung von Mediaplanet

VERANSTALTUNGSTIPPS:

VORWORT

Willkommen in Wiens einzigartigem

Club zum Amüsieren, Informieren,

Konsumieren und Shoppen

Geöffnet von Mi, 19. bis Sa, 22. Oktober

2022, täglich von 9-17 Uhr

Messe Wien, U2 Station Messe-Prater

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FOTO: BUBU DUJMIC

SENaktiv 2022

18. – 20. November 2022

Messe Innsbruck

Westösterreichs größte Seniorenmesse

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Feier gemeinsam mit uns den Start in die

goldene Jahreszeit!

29. September – 03. Oktober

Messe Graz

www.grazerherbstmesse.at

UNSERE PARTNER:

Österreichischer Seniorenbund

Die schlagkräftige Interessensvertretung

der älteren Generation.

www.seniorenbund.at

60 ist das neue 40 – aktiv,

erfahren und engagiert ins

„Abenteuer Alter“!

Bleiben wir aktiv, neugierig und hören wir rechtzeitig auf unseren Körper

– so können wir dem Leben nicht nur 20 und mehr Jahre, sondern den

Jahren auch mehr Leben verleihen, und in vollen Zügen genießen!

Österreichische Rheumaliga

Eine österreichweite

neutrale Selbsthilfeorganisation

für Betroffene und Angehörige.

www.rheumaliga.at

Medizinische

Kontinenzgesellschaft

Österreich (MKÖ)

Beratung durch Experten und Bestellung

von kostenlosem Infomaterial / Info-Paket

www.kontinenzgesellschaft.at

Project Manager: Bettina Paar, BA

Sales Director: Florian Rohm, BA

Lektorat: Joseph Lammertz, Sophie Müller, MA

Layout: Juraj Príkopa Managing Director: Bob Roemké

Medieninhaber: Mediaplanet GmbH, Bösendorferstraße

4/23, 1010 Wien, ATU 64759844 · FN 322799f FG Wien

Impressum: https://mediaplanet.com/at/impressum/

Distribution: Der Standard Verlagsgesellschaft m.b.H

Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei Ges.m.b.H. & Co.KG

Kontakt bei Mediaplanet: Tel: +43 676 847 785 216

E-Mail: bettina.paar@mediaplanet.com ET: 21.09.2022

Bleiben Sie in Kontakt:

@DerGesundheitsratgeber

@austriamediaplanet

Text

Ingrid Korosec

Statistisch gesehen haben wir nicht

nur 20 gewonnene Jahre vor uns,

sondern fühlen uns auch – wie Studien

belegen – um bis zu zehn Jahre

jünger und mit zunehmendem Alter immer

glücklicher. Als „neue Alte“ sind wir heutzutage

gesünder und fitter als alle Generationen

vor uns. Das macht die Pension zu

einem neuen, spannenden und wunderbaren

Abschnitt, in dem wir ein neues Kapitel

unseres Lebens aufschlagen und genießen

können.

Seien wir selbstbewusst!

Die Möglichkeiten dazu sind vielfältig und

reichen von ehrenamtlichem Engagement

– das bei der älteren Generation einen

Gegenwert von 2,5 Milliarden Euro pro

Jahr ausmacht! – bis hin zur Selbstständigkeit.

Immerhin steht hinter jedem fünften

zwischen 2008 und 2018 gegründeten

Unternehmen eine Person über 50. Nicht zu

vergessen, dass die ältere Generation für ein

Viertel des privaten Konsums verantwortlich

ist. All diese Puzzlesteine formen ein

deutliches Bild: Ohne uns geht es in vielen

Bereichen nicht! Das gibt uns allen Grund,

selbstbewusst zu sein.

Umso mehr schockiert mich die in unserer

Gesellschaft grassierende Altersdiskriminierung.

Kein Kredit trotz Sicherheiten,

eingezogene Bankomatkarten, Hindernisse

bei Ausbildungen im karitativen Bereich:

Zu meinem Bedauern ist das keine Seltenheit.

Deswegen trete ich entschieden

gegen Altersdiskriminierung auf. Ich kann

es nicht akzeptieren, dass ein Viertel der

Bevölkerung ausgegrenzt wird!

Gehen wir mit Einschränkungen offen um!

Selbstbewusstsein ist aber nicht nur gegenüber

der Gesellschaft für uns „neue Alte“

wichtig, sondern ein elementarer Grundbaustein

für erfolgreiches und freudvolles

Altern.

In zahlreichen Gesprächen mit Seniorinnen

und Senioren habe ich jedoch oft erlebt,

Beginnende oder

fortschreitende

Beeinträchtigungen

sind kein Schicksal,

wir können aktiv

gegensteuern.

dass gesundheitliche Beeinträchtigungen

dieses Selbstbewusstsein schnell mindern

können. Dabei spreche ich nicht von schweren

Erkrankungen und Schicksalsschlägen,

sondern von normalen Begleiterscheinungen

des Alters, wie vermindertem Hör- oder

Sehvermögen, Rheuma oder auch beginnenden

demenziellen Erkrankungen. Sich

Dinge auf einmal schlechter zu merken,

weniger agil zu sein oder sogar Schmerzen

zu verspüren, darf man jedoch nicht

zwangsläufig als „im Alter unvermeidbar“

abtun!

Es ist wichtig, ehrlich mit sich selbst zu

sein und früh auf Warnsignale des Körpers

zu hören. Beginnende oder fortschreitende

Beeinträchtigungen sind kein Schicksal, wir

können aktiv gegensteuern. Dazu müssen

wir offen und tabufrei damit umgehen,

denn Ignoranz und Scham sind schlechte

Berater. Das ermöglicht effektive Vorbeugung

und Behandlung und geht Hand

in Hand mit Lebensqualität und Lebensfreude.

Ihr Arzt oder Ihre Ärztin sind dafür

ideale Ansprechpartner und stehen Ihnen

als Vertrauenspersonen zur Seite.

Übrigens: Lebensfreude blüht erst in der

Gemeinschaft richtig auf – das ist auch das

Motto der Seniorenorganisationen mit

ihren vielfältigen Aktivitäten, die Interessierte

stets herzlich willkommen heißen!


Eine Themenzeitung von Mediaplanet

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FOTO: CALEB RISTON, UNSPLASH

Auf der Suche nach

dem Allheilmittel

Körpereigene Substanzen, die Herz, Kreislauf und Gehirn fit halten und so diversen

Erkrankungen, wie etwa auch Demenz und Parkinson, vorbeugen könnten? Die

Wissenschaft zeigt hier spannende Zusammenhänge auf, die Hoffnung machen.

Text Philipp Jauernik

Was wäre, wenn es ein Wundermittel

gäbe, das die inneren

Organe wie durch Zauberhand

beschützen und schwere

Krankheiten aller Art heilen könnte? Ja,

das wäre ohne jeden Zweifel im wahrsten

Sinne des Wortes „wunderbar“. Nun ist ein

solches Mittel der Menschheit noch nicht

bekannt. Allerdings erzielt die medizinische

Forschung ständig neue Erkenntnisse und

entdeckt immer wieder Zusammenhänge,

die zuvor unbekannt waren.

Das gilt auch für Spermidin, eine organische

Verbindung, deren Name sich in

weiterer Folge vom menschlichen Sperma

herleitet, weil sie dort das erste Mal entdeckt

wurde. Grundsätzlich kommt diese

natürliche Substanz in jeder menschlichen

Körperzelle vor, aber auch in diversen Nahrungsmitteln

wie etwa Weizenkeimen, Sojabohnen,

Kürbiskernen oder in Hühnerleber.

Im Körper nimmt die Spermidinkonzentration

mit dem Alter ab. Dies und die damit

verbundenen Folgen sind derzeit Gegenstand

intensiver Forschungen. Studien

haben untersucht, inwieweit eine spermidinreiche

Ernährung der nachlassenden

Spermidinproduktion im Alter entgegensteuern

könnte.

Was bisher dabei herauskam, könnte

vielversprechend sein. So zeigte eine Pilotstudie

positive Wirkungen von spermidinreicher

Ernährung auf die geistige Fitness

von Menschen in Wohnheimen. Betroffene

konnten ihre Gedächtnisleistung nachhaltig

verbessern, wirkten agiler sowie sozial

aktiver auf ihr Umfeld und wiesen etwa im

Bereich des Herz-Kreislauf-Systems deutlich

bessere Werte auf. Es scheint festzustehen,

dass Spermidin einen wichtigen Teil

des Herzgewebes schützen kann.

Den positiven Effekt auf den Organismus

untersuchen Forscher schon länger.

Dabei haben Studien an Mäusen und

Insekten erfreuliche Ergebnisse gezeigt.

Bei den Mäusen zeigte sich ein Anti-Aging-

Effekt – so wurde etwa der altersbedingte

Haarausfall gestoppt. Außerdem zeigte

sich, dass die Tiere weniger Nieren- und

Leberschäden und eine bessere leistungssteigernde

Glukoseversorgung im Gehirn

entwickelten.

Eine kürzlich durchgeführte erste klinische

Studie bei Menschen bestätigte den

Zusammenhang zwischen dem Spermidingehalt

im Blut und der geistigen Leistungsfähigkeit.

Zudem gab es sehr erfreuliche

Hinweise, dass Spermidin auch mit Blick

auf Parkinson dazu beitragen könnte, den

Tremor sogar deutlich zu reduzieren.

Als wäre das alles nicht schon höchst

positiv, gibt es noch weitere erfreuliche

Ergebnisse: Die schon angesprochene

verbesserte Gedächtnisleistung weckt

Hoffnungen, dass Spermidin künftig auch

in der Demenzbekämpfung gut eingesetzt

werden könnte. In Studien waren Probanden

mit höherer Spermidinkonzentration

im Blut im Durchschnitt kognitiv leistungsfähiger.

Bei älteren Erwachsenen mit

hohem Demenzrisiko führte die gezielte

Einnahme eines spermidinreichen Weizenkeimextraktes

über drei Monate zu einer

verbesserten Gedächtnisleistung. Zwar ist

noch nicht zweifelsfrei das letzte Detail der

Zusammenhänge erforscht, aber erfreulich

sind die Ergebnisse mit Blick auf die

erzielten Fortschritte in diesem wichtigen

Gebiet in jedem Fall. Zudem gibt es noch

eine weitere Hoffnung: Der Spermidingehalt

im Blut könnte auch als Biomarker, also

als natürlich vorhandenes und gut messbares

Merkmal, für den Beginn einer kognitiven

Beeinträchtigung dienen, was

wiederum die Früherkennung und damit

ein angemessenes Gegensteuern erleichtern

würde.

Damit gemeinsame Erinnerungen

für immer bleiben

Mit spermidineLIFE® Memory+

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Eisen trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung bei. Thiamin trägt zu einer normalen psychischen Funktion und der normalen Funktion des Nervensystems bei.


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Eine Themenzeitung von Mediaplanet

INSPIRATION

FOTO: LUCAS-CLEUTJENS, UNSPLASH

Demenz und

Partnerschaft

Meist wird eine Demenz nicht gleich erkannt. Die Betroffenen können oft für lange Zeit

Auffälligkeiten selbst ausgleichen, sodass niemand in ihrem Umfeld etwas bemerkt.

Auch äußere Umstände, wie Stress in der Arbeit, ein Todesfall in der Familie oder

das Alter, täuschen vielfach über die ersten Anzeichen einer Demenz hinweg. Hans,

Bettina und Robert erzählen, wie es bei ihren Partnern zur Diagnose kam.

Hans:

In der ersten Phase denkt man gar nicht

daran, dass es eine Demenz sein könnte.

Beispielsweise hat meine Gattin ihre e-card

verlegt und wir haben sie gesucht und

nicht gefunden. Sie hatte die e-card in das

Schlüsseltascherl gegeben. Ich wäre aber

nicht auf die Idee gekommen, dass das jetzt

Demenz sein könnte. Da habe ich mir nur

gedacht, jetzt hat sie die einfach verlegt.

2018 waren wir noch auf Kreuzfahrt in

Russland. Dort hat sie jemand gefragt,

wo sie herkommt, und da hat sie einfach

irgendwas erzählt. Ich habe mir nur

gedacht, was ist denn jetzt? Auch zu diesem

Zeitpunkt habe ich noch nicht an eine

Demenz gedacht. Erst als wir zum Neurologen

gegangen sind, das war 2019, konnte sie

keine einzige Frage mehr beantworten. Da

war es dann klar. Die Gewissheit hat dann

auch geholfen.

Bettina:

Am Anfang denkt man sich nichts dabei,

wenn der Nachbar läutet, weil der Schlüssel

steckt. Aber es ist ihm dann immer

schlechter gegangen. Dann kam der erste

Arztbesuch. Da waren wir nur fünf Minuten

drinnen. Ich war so schockiert. Die Frage:

„Schauen Sie einmal aus dem Fenster.

Was haben wir denn für eine Jahreszeit?“

Er konnte es einfach nicht beantworten.

Viel später habe ich dann in der Selbsthilfegruppe

erfahren, dass es anderen auch so

gegangen ist. Dieser regelmäßige Austausch

ist meine persönliche Auszeit.

Robert:

Ich bin seit 61 Jahren verheiratet und meine

Frau hat vor eineinhalb Jahren einen

Schlaganfall gehabt. Ich muss sagen, sie

war schon vorher vergesslich, aber sie ist

mit dem Rad gefahren, hat ihre Arbeit noch

gemacht. Jetzt habe ich sie den ganzen Tag

bei mir. Ich muss ihr überall nachgehen.

Sie wäscht die Wäsche, dreht das Wasser

aber nicht ab. Sie lässt die Fenster offen.

Alles, was mit dem Haushalt zu tun hat,

mache ich selbst. Und dann habe ich auch

noch einen Garten mit 1.200 Quadratmetern.

Es ist ein Paradies. Da nehme ich sie

halt gleich in der Früh mit und am Abend

fahren wir wieder heim. Eine Bekannte hat

mir einmal gesagt: „Tu dir das doch nicht

an. Du bist doch noch fit. Steck sie in ein

Heim.“ Gut, dazu muss ich auch sagen, die,

die mir diesen Rat gegeben hat, ist das

vierte Mal verheiratet. Ich kann das nicht.

Wenn du 61 Jahre verheiratet bist, willst du

das nicht. Oder?

Der Podcast auf


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INTERVIEW

Vergesslichkeit ist gleich Demenz?

Univ.-Prof. Dr. Peter Dal-Bianco spricht im Interview über Telefonbuchwissen,

Eselsbrücken und die Wichtigkeit der Früherkennung von Demenz-Symptomen.

Text Magdalena

Reiter-Reitbauer

Sie sind Spezialist für Gedächtnisstörungen.

Mit welchen Fragestellungen

kommen Menschen mit Demenz oder mit

dem Verdacht auf Demenz zu Ihnen?

Viele Patient:innen kommen alleine ,

ohne irgendjemandem etwas zu sagen.

Sie merken etwa, dass sie Worte, Begriffe,

Terminvereinbarungen oder Inhalte innerhalb

sehr kurzer Zeit vergessen. Es gibt

auch Patient:innen, die zu mir kommen,

weil etwa Partner:innen oder Familie auffällt,

dass sie sich zwar in ihrer gewohnten

Umgebung, nicht aber in neuer Umgebung

zurechtfinden. Darüber hinaus kommen

auch jüngere Menschen zu mir, die besorgt

sind, weil sie sich weniger merken. Meist

leiden diese an einer reversiblen Form der

Vergesslichkeit. Bei allen Menschen, vor

allem jenen über 60, ist eine Ursachenabklärung

extrem wichtig, um eine gezielte

Therapie frühzeitig zu beginnen.

Bedeutet Vergesslichkeit automatisch

Demenz?

Nein, das bedeutet es nicht. Vergesslichkeit

ist ein Symptom, das viele Ursachen haben

kann. Mit anderen Worten: Vergesslichkeit

ist nicht automatisch mit Alzheimer oder

Demenz verbunden. Daher ist eine Ursachenabklärung

auch so wichtig. Vergesslichkeit

ist ein Symptom, das Resultat einer

Kette von Fehlschaltungen organischer Art.

Das ist oft nicht bekannt.

Stichworte Alzheimer und Demenz: Wie

stehen diese beiden Begriffe zueinander?

Demenz ist der Überbegriff und bedeutet

aus dem Lateinischen übersetzt so viel wie

„abseits des Geistes“. Die häufigste Form

der Erkrankung mit Demenz-Symptomen

ist die Alzheimer-Erkrankung. Am Beginn

ist hauptsächlich das Kurzzeitgedächtnis

betroffen. In weiterer Folge wird das biographische

Gedächtnis in Mitleidenschaft

gezogen. Das ist ein harter Einschnitt, weil

wir Menschen von unserer Geschichte

geprägt werden. Unsere Erlebnisse/Biographien

sind eben besonders im Alter ein

großer Schatz.

Welche Ursache und welche Risikofaktoren

gibt es für Alzheimer?

Nur 1-2 % der Patient:innen haben eine

familiäre Form der Alzheimer-Erkrankung.

Am häufigsten aber tritt die Spontanform

auf. Wenn man aber die Risikofaktoren

erkennt und behandelt, kann der klinische

Beginn der Demenz-Symptome jahrelang

hinausgezögert werden. 40 % aller

Alzheimer-Patient:innen müssten ihre

Erkrankung nicht erleben, wenn sie die

folgenden Risikofaktoren beachten würden:

Bluthochdruck, Übergewicht, Bewegungsmangel,

erhöhte Blutfette , Zigaretten

rauchen, Diabetes, Schädel-Hirn-Traumen,

Alkoholkonsum, Hörstörungen, soziale

Isolation, Depression und neuerdings Luftverschmutzung.

Wesentliche Faktoren für

das Hinauszögern von Demenz-Symptomen

sind lebenslange Bildung und die Teilhabe

an sozialen Interaktionen. Der Rückzug

und das Abkoppeln von der Gemeinschaft

hingegen erzeugen eine negative Spirale in

Richtung Demenz.

Wie kann man Alzheimer bzw. Demenz

behandeln?

Wir können heute symptomatische

Therapien einsetzen. Es gibt zwei große

Wirkstoffgruppen. So sorgen zum einen die

Acetylcholinesterasehemmer dafür, dass

der für das Gedächtnis so wichtige Botenstoff

Acetylcholin im Zuge der Alzheimer-

Erkrankung nicht so rasch abgebaut wird.

Zum anderen gibt es Glutamat-Rezeptorantagonisten

Memantin, der die Nervenzellembran

von Alzheimer-Patient:innen

abdichtet.

Das heißt, es sind Medikamente zur Behandlung

verfügbar. Aber wie kann man

das eigene Gedächtnis abseits davon

trainieren?

Informationen nach Telefonbuchart können

wir uns nur schwer merken. Wir Menschen

denken in Zusammenhängen. So gibt

es die Eselsbrücken, mit Hilfe derer wir uns

Inhalte leichter merken. Unser Gehirn ist so

entwickelt, dass wir mit Lebenssituationen

umgehen können, indem wir Zusammenhänge

begreifen und sinnvoll reagieren.

Diese Hirnleistung können wir trainieren.

Dafür ist das Lernen mit Neugierde die

optimale Methode, denn dann sind die Tore

des Gehirns offen. Ebenso prägt sich alles,

was mit Emotion verbunden ist, stark ein.

Wenn wir also Inhalte emotional verbinden,

werden wir diese besser speichern.

Warum ist die Alzheimer-Früherkennung

so wichtig und wie kann man Menschen

Angst davor nehmen, etwaige Symptome

abklären zu lassen?

Für Betroffene ist das Gefühl des Vergessens

beunruhigend und unangenehm.

In dieser Schwebe lebt es sich nicht gut.

Daher ist es vernünftig, zunächst etwa mit

Hausärzt:innen darüber zu sprechen. Diese

überweisen dann zu Nervenärzt:innen,

die eine genaue Abklärung durchführen

werden. Liegt eine Alzheimer-Erkrankung

vor, ist es wichtig, möglichst früh mit der

Behandlung zu beginnen. Denn: Je früher,

desto wirksamer sind die Medikamente und

umso besser ist es für Patient:innen. Das

bedeutet, dass Betroffene mehr Vorteile

als Nachteile haben, wenn sie sich einer

Abklärung stellen.

Was können wir tun, damit Alzheimer

bzw. Demenz in unserer Gesellschaft kein

Tabuthema mehr ist?

Wir können an mehreren Ansätzen arbeiten.

Die Beschreibung von Demenz-Patient:innen

erfolgt häufig so, als würden sich

alle im schwersten Stadium befinden. Auch

in den Medien wird häufig nur über das

schwerste Demenz-Stadium berichtet.

Meist sprechen wir über Demenzpatient:innen,

viel seltener aber sprechen wir mit den

Menschen mit Vergesslichkeit. Wir müssen

also die Betroffenen ins Gespräch miteinbeziehen

und nicht kategorisieren und

ausgrenzen. So wie Menschen mit bestimmten

Eigenschaften oder Aussehen, Orientierungen

oder Geschlechtszuteilungen nicht

ausgegrenzt werden dürfen, so sollen auch

Menschen mit Vergesslichkeit und Demenz

in unsere Gesellschaft integriert werden.

Denn das bedeutet für Betroffene Respekt

und Wertschätzung

FOTO: ZVG

Univ.-Prof. Dr. med.

Peter Dal-Bianco,

FA.

Neurologie & Psychiatrie,

Medizinische

Universität Wien, em.

Präsident der

Österreichischen

Alzheimer Gesellschaft

Weitere Informationen:

www.alzheimer

gesellschaft.at

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Eine Themenzeitung von Mediaplanet

Ganzheitliche

Aktivierung als

Schlüssel zu mehr

Lebensqualität

und Wohlbefinden

Um körperliche und auch kognitive

Leistungsfähigkeit im Alter zu erhalten, braucht es

regelmäßiges Training, das sich leicht in den Alltag

integrieren lässt und auch noch Spaß macht.

Text Werner Sturmberger

Aktivierende Pflege ist vielfältig.

Sie verlangt nach einer ganzheitlichen

Aktivierung, die nicht durch

einzelne Aufgaben, sondern

nur durch eine Abfolge unterschiedlicher

Übungen erreicht werden kann. Dabei stehen

fünf Säulen im Zentrum:

Ganzheitliche Gehirnaktivierung: Es

gibt nicht das „eine“ Training für kognitive

Fitness, sondern es braucht eine Vielzahl an

Übungen, um der Komplexität des Gehirns

gerecht zu werden.

Körperliche Aktivierung: Die positiven

körperlichen Effekte von Bewegung sind

unbestritten. Sie unterstützt aber auch die

kognitive Leistungsfähigkeit und wirkt sich

positiv auf das Wohlbefinden aus.

Wahrnehmung: Dabei steht das Training

unterschiedlicher Sinnesorgane mittels

einfacher Wahrnehmungsübungen im

Vordergrund. Die Aktivierung von Sinnesorganen

regt das Gehirn an und verbessert

die Verarbeitung sensorischer Reize.

Aktivitäten des täglichen Lebens:

Spielerisch werden Alltagsaktivitäten in das

Training miteinbezogen. Das schafft die

Voraussetzungen dafür, die Unabhängigkeit

von auf Pflege angewiesenen Menschen

bestmöglich zu erhalten.

Spielerisch-Kreatives: Kreativität ist

eine zentrale Eigenschaft des menschlichen

Gehirns. Sie zu erleben, sei es im Rahmen

künstlerischer Aktivitäten oder spielerischer

Herausforderungen, ist Voraussetzung

dafür, Spaß am Training zu haben und

motiviert zu bleiben.

50+ – Welche

Nährstoffe brauche

ich jetzt?

Der Lebensabschnitt 50+ ist eine ganz besondere

Lebensphase, die sich zu genießen lohnt. Der

Körper stellt sich um, und das erfordert eine

optimierte Nährstoffzufuhr, um möglichst

lange fit und gesund zu bleiben. Besonders eine

ausreichende Zufuhr an Mikronährstoffen wird

mit fortschreitendem Alter immer wichtiger, um

den neuen Lebensabschnitt bewusst zu erleben.

Text Lukas Wieringer

Körperlich mobil bleiben

Ein wichtiger Punkt in Sachen Lebensqualität

ist, seinen Alltag aktiv und körperlich

fit gestalten zu können. Dafür braucht

es zahlreiche B-Vitamine sowie Mineralstoffe

wie Eisen und Magnesium, um den

Energiestoffwechsel zu unterstützen. Um

Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfällen

vorzubeugen, ist unter anderem

ein ausgeglichener Homocysteinspiegel

wichtig. Daher ergibt es Sinn, auf eine ausreichende

Versorgung mit Folsäure und den

Vitaminen B6 und B12 zu achten.

Geistige Vitalität

Jeder möchte doch seinen Alltag möglichst

lange selbstbestimmt bestreiten können.

Daher ist es sehr wichtig, nicht nur körperlich,

sondern auch geistig fit zu bleiben. Die

Gehirnleistung nimmt im Alter naturgemäß

etwas ab. Geistige Fitness kann aber auch

trainiert werden. Etwa durch das Lösen von

Denksportaufgaben oder das Lernen neuer

Sprachen. Aber auch regelmäßige Bewegung

spielt hier eine große Rolle. Eine

ausreichende Versorgung mit Vitalstoffen

ist hier jedoch ebenso wichtig. So sind zum

Beispiel Vitamin C sowie B-Vitamine

essenziell, weil sie für Gedächtnis und

Merkfähigkeit zuständig sind.

Die App zur Aktivierung

der kognitiven Leistungsfähigkeit.

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EXPERTISE

Dank des richtigen Hörsystems

ein aktiver und integrierter

Teil der Gesellschaft sein

Viele Betroffene verdrängen ihre Hörminderung und verlieren

so den Anschluss an das gesellschaftliche Leben, erklärt ÖSB-

Präsidentin Brigitte Slamanig.

Schwerhörigkeit ist nach wie

vor ein Tabuthema. Darum

wollen sich viele Betroffene

diese nicht eingestehen.

Text Werner

Sturmberger

Welche Folgen hat Schwerhörigkeit für

die Betroffenen?

Hören und verstehen gehören zusammen

und sind Voraussetzungen für eine aktive

Teilhabe am sozialen und beruflichen

Leben. Viele Menschen ignorieren erste

Anzeichen – etwa, dass immer mehr Geräusche,

das Telefon, die Türklingel oder das

Vogelgezwitscher nicht mehr gehört werden

– und glauben, es werde wieder besser oder

könne nicht so schlimm sein. Die Meisten

neigen dazu, bestimmte Wörter zu Interpretieren

da sie diese akustisch nicht richtig

verstehen. In den meisten Fällen hat sich

das Hörvermögen zu diesem Zeitpunkt aber

schon so sehr verschlechtert, dass das Führen

eines aktiven und integrierten Lebens

nicht mehr uneingeschränkt möglich ist.

Manche Betroffenen nehmen dann eher

ihre Isolation in Kauf, als einen HNO-Facharzt

aufzusuchen oder ein technisches

Hilfsmittel zu verwenden. Zudem gibt es

Studien, die darauf hinweisen, dass die

Nichtverwendung eines Hörgeräts das

Risiko erhöht, an Demenz zu erkranken.

Wie kann man Betroffenen die Angst

nehmen?

Schwerhörigkeit ist nach wie vor ein Tabuthema.

Darum wollen sich viele Betroffene

diese nicht eingestehen. Häufig ist es

so, dass Menschen mit Hörverlust lange

warten, bis sie Hilfe in Anspruch nehmen,

und sich um eine Hörgeräte-Versorgung

bemühen. Erfolgreich mit der Schwerhörigkeit

umzugehen bedeutet, diese als

Bestandteil des Lebens zu akzeptieren

und entsprechende Schritte zu setzen: den

HNO-Arzt und den Hörgerätetechniker

aufzusuchen und sich um eine individuelle,

medizinische und technische Hilfestellung

zu kümmern. Wenn ich merke, dass ich

Ein nettes Wort, ein guter Rat, ein fröhliches Gespräch: Ohne einen guten Hörsinn

gehen viele wertvolle Erfahrungen für Sie verloren.

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8

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Eine Themenzeitun

schlechter sehe, dann gehe ich ja auch

zum Augenarzt und lasse mir eine Brille

verschreiben.

Wie haben sich Hörgeräte in den letzten

Jahren weiterentwickelt?

Die Technik hat in den letzten Jahren einen

deutlichen Sprung gemacht und entwickelt

sich immer weiter. Die Hörgeräte werden

immer kleiner und leistungsfähiger. Sie

verfügen auch über hochmoderne Signalverarbeitungsstrategien,

die es erlauben,

bestmöglich auf die Bedürfnisse der Betroffenen

einzugehen. Die Geräte lassen sich

darüber hinaus oftmals schon per Bluetooth

oder mittels anderer Funkverbindungen

mit unterschiedlichen

Audioquellen verbinden.

Wie profitieren schwerhörige

Menschen von

einem Hörgerät?

Am größten ist der Nutzen

dann, wenn Betroffene

bereits bei einem beginnenden

Hörverlust zu

einem Hörgerät greifen um

so einfach weiterhin am

gesellschaftlichen Leben

aktiv teilhaben können –

wenn es also gar nicht erst

dazu kommt, dass sie sich

aus dem gesellschaftlichen

Leben zurückziehen.

Greift man erst später zu

einem Hörgerät, dann fällt die Gewöhnung

an dieses oftmals schwerer. Häufig muss

man das Hören erst wieder trainieren, weil

man Töne und das gesprochene Wort auch

anders wahrnimmt. Das Gehirn muss erst

wieder lernen, die akustischen Signale

richtig zu interpretieren. Je früher man also

zu einem Hörgerät greift, umso einfacher

gewöhnt man sich daran.

Wie kann man das eigene Hörgerät bestmöglich

nutzen?

Gerade bei der Erstanpassung ist es sehr

Das beste Hörgerät

bringt gar nichts, wenn

die Betroffenen es

nicht verwenden. Und

dabei meine ich nicht,

dass man es für soziale

Anlässe für ein paar

Stunden verwendet,

sondern immer.”

Haarzellen des Innenohrs, Hörnerv

und Hörzentrum werden durch den

Alterungsprozess beeinträchtigt,

wodurch das Hörvermögen

vermindert wird. 2

119 Millionen Menschen in Europa

leiden an Schwerhörigkeit. 3

Etwa 100.000 Hörgeräte werden

jedes Jahr in Österreich verkauft. 6

Etwa 20 Prozent

aller Menschen

in Österreich leben

mit einer Form der

Hörbeeinträchtigung. 4

Das „Acoustikon“, das erste

Hörgerät der Welt, wurde 1901 zum

Patent angemeldet und wog zwölf

Kilogramm. 7

Hörverlust ist ein

zentraler Risikofaktor

für das spätere Entstehen

einer Demenz. 5

Brillanter

Klang

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g von Mediaplanet

Lesen Sie mehr unter www.gesundimalter.info 9

Das menschliche Gehör kann

400.000 Töne unterscheiden und

gleichzeitig die Richtung, aus der sie

kommen, bestimmen. 9 Frauen hören besser als Männer –

zumindest im Alter: Ein 50-jähriger

Mann hört im Schnitt so gut wie eine

65-jährige Frau. 10

Etwa ab dem 50.

Lebensjahr nimmt

die natürliche

Leistungsfähigkeit des

Gehörs auf beiden

Ohren ab. 1

FOTO: SHUTTERSTOCK

wichtig, gut mit dem Hörgeräteakustiker

zusammenzuarbeiten. Wir empfehlen

immer, mindestens zwei Hörgeräte auszuprobieren

und während der Probezeit ein

Hörtagebuch zu führen. Darin sollte man

festhalten, in welchen Situationen das

Hörgerät sehr gut funktioniert hat und in

welchen nicht, also wann es z. B. laute oder

unangenehme Störgeräusche gab. Nur so

lässt sich das Hörgerät individuell optimal

anpassen und das ist auch die Voraussetzung

dafür, dass es später auch wirklich

getragen wird. Das beste Hörgerät bringt gar

nichts, wenn die Betroffenen es nicht

verwenden. Und dabei meine ich nicht,

dass man es für soziale Anlässe für ein paar

Stunden verwendet, sondern immer. Nur so

lässt sich die Gewöhnung an das Hörgerät

sicherstellen. Für die meisten Betroffenen

ist das kein Problem – doch manchmal

gestaltet sich die Gewöhnung schwierig. In

einem solchen Fall sollte man sich unbedingt

an Hörgeräteakustiker wenden. Bei

einem hochgradigen Hörverlust muß ein

Hörgerät nicht die Endstation sein - Es gibt

die Möglichkeit einer Cochlea Implantation.

Ein Cochleaimplantat ermöglicht hochgradigen

Schwerhörigen wieder Sprache zu

verstehen und eine Inklusion in allen

Lebenslagen. Unser Verband betreibt

neutrale Beratungsstellen, die kostenfrei

und vertraulich Hilfestellungen anbieten.

Des weiteren besteht die Möglichkeit in

unterschiedlichen Selbsthilfegruppen die

Erfahrungen mit dem neuen Hören

auszutauschen. Ganz unter dem Motto

„Schwerhörigkeit sieht man nicht - man

muss darüber reden“.

FOTO: HELGE BAUER

Mag.A. Brigitte

Slamanig

Präsidentin

Österreichischer

Schwerhörigenbund

DACHVERBAND

Unsere Ohren wachsen auch im

Erwachsenenalter noch. 8

1

www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/schwerhoerigkeit/altersschwerhoerigkeit-presbyakusis.html#:~:text=Etwa%20ab%20

dem%2050.,werden%20durch%20den%20Alterungsprozess%20

beeintr%C3%A4chtigt

2

www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/schwerhoerigkeit/altersschwerhoerigkeit-presbyakusis.html#:~:text=Etwa%20ab%20

dem%2050.,werden%20durch%20den%20Alterungsprozess%20

beeintr%C3%A4chtigt

3

www.statista.com/statistics/736529/people-with-hearing-lossworldwide-and-europe-by-country

4

www.ots.at/presseaussendung/OTS_20180228_OTS0033/volkskrankheit-17-millionen-menschen-in-oesterreich-sind-schwerhoerig-bildvideo

5

www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Unbehandelte-Schwerhoerigkeit-erhoeht-das-Demenz-Risiko,demenz804.

html#:~:text=Schwerh%C3%B6rigkeit%20im%20Alter%20gilt%20

unter,stiller%20%E2%80%93%20sie%20werden%20langsam%20

schwerh%C3%B6rig

6

de.statista.com/statistik/daten/studie/1150669/umfrage/absatzvon-hoergeraeten-in-oesterreich

7

de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6rger%C3%A4t#Geschichte

8

link.springer.com/article/10.1007/s00405-012-1957-z

9

www.planet-wissen.de/natur/sinne/hoeren/index.html

10

www.deutschlandfunk.de/wer-nicht-hoeren-kann-muss-testen-100.html

EIN KLANGWUNDER

ERWARTET SIE!

David Garrett vereint eine große

Leidenschaft für Sound, Kreativität und

das unermüdliche Streben nach Perfektion.

Als Klangbotschafter möchte er

auf die Bedeutung von Klang in unserem

Alltag und die Auswirkung auf unsere

Lebensfreude aufmerksam machen:

„Das Thema Hören ist so facettenreich

und all die unterschiedlichen Klänge

haben einen großen Einfluss auf unser

Wohlbefinden.“ Moderne Hörgeräte

von Widex sind in der Lage, eine außergewöhnlich

natürliche Klangqualität zu

realisieren und diese Lebensfreude wieder

zu schenken.

Ein besonderer Moment für

Hörgenießer mit WIDEX MOMENT:

• PureSound für das natürlichste

Klangerlebnis, das es jemals mit

Hörsystemen gab

• Vollautomatische, präzise Anpassung

des Hörsystems an jede

Hörsituation

• Gezielte Sprachoptimierung für

müheloses Sprachverstehen

• Bluetooth-Verbindung mit dem

Smartphone oder TV

Weitere Informationen zur Hörsystemserie

Widex Moment und unsere Händler finden Sie unter:

widex.com

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Eine Themenzeitung von Mediaplanet

KOMMENTAR

FOTO: SHUTTERSTOCK

DIE HÄUFIGSTEN AUGEN­

ERKRANKUNGEN IM ALTER

Text Werner Sturmberger

Liebe Leserinnen

und Leser!

Als Inkontinenz bezeichnet man

den unkontrollierten Verlust von

Harn oder Stuhl. Es handelt sich

dabei um ein häufiges Krankheitsbild,

von dem Schätzungen zufolge mehr

als eine Million Österreicher:innen, also

über 10 % der Bevölkerung, betroffen sind.

Die Ursachen für den Funktionsverlust von

Blase und Darm sind dabei sehr unterschiedlich

und reichen von Veränderungen

des Gewebes im Alter, Änderungen der

Blasenfunktion, Vergrößerung der Prostata,

postoperativen Störungen bis hin zu

neurologischen Erkrankungen. Inkontinenz

kommt dabei in jeder Altersgruppe vor, Fakt

ist jedoch eine Zunahme der Häufigkeit mit

höherem Lebensalter.

Auch wenn der Verlust von Harn und

Stuhl nicht direkt lebensbedrohlich ist, so

schränkt das Problem die Lebensqualität

der Betroffenen massiv ein: „Inkontinenz

bringt dich nicht um, sie raubt dir aber das

Leben“ ist ein oft zitierter Satz von Dr. Janet

Brown, einer amerikanischen Frauenärztin.

Es ist genau dieser Satz, den die Betroffenen

sehr gut nachvollziehen können. Das

Thema ist trotz besserer Aufklärung noch

immer sehr schambehaftet und tabuisiert;

was bedeutet, dass die Patient:innen sich

nicht trauen, über ihr gesundheitliches

Problem zu reden – sozialer wie beruflicher

Rückzug sind daher oft die Folge.

Inkontinenz ist jedoch gut behandelbar

und den Betroffenen kann in vielen Fällen

geholfen werden. Wichtig ist eine genaue

Abklärung der Situation, da die verschiedenen

Ursachen des Harnverlustes auch

unterschiedliche Behandlungsstrategien

notwendig machen: In manchen Fällen

reichen gezielte Beckenbodentrainings

oder Medikamente zum Einnehmen aus,

in anderen Fällen kann die Kontinenz

mittels Operation wiederhergestellt oder

die überaktive Blase mit Botox beruhigt

werden. Wenn auch eine neurologische

Erkrankung bekannt ist, sollte eine Abklärung

an spezialisierten Zentren erfolgen,

da die Inkontinenz hier auch mit einer

Entleerungsstörung der Blase kombiniert

sein kann.

Als Präsident der Medizinischen Kontinenzgesellschaft

Österreich will ich Sie

ermutigen, Hilfe in Anspruch zu nehmen

und mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über

das Problem zu sprechen. Auf unserer Website

www.kontinenzgesellschaft.at finden

Sie Informationen rund um das Thema,

Blasentagbücher zum Herunterladen, Informationsbroschüren

sowie ein Verzeichnis

zu Beratungsstellen. Sie finden dort auch

einen Link zu unserem YouTube-Kanal:

Hier können Sie sich anonym kurze Videos

zu Blase und Darm ansehen.

Inkontinenz ist behandelbar und muss

nicht zu Rückzug und Einschränkungen

führen! Sprechen Sie das Thema an und

informieren Sie sich – Inkontinenz ist kein

Schicksal, mit dem man leben muss!

Medizinische Kontinenzgesellschaft

Österreich (MKÖ)

Information für Betroffene und Angehörige:

Bestellung von kostenlosem Infomaterial/Infopaket

T: 0810/100 455 (österreichweit zum Ortstarif)

E: info@kontinenzgesellschaft.at

www.kontinenzgesellschaft.at

www.youtube.com/kontinenz

FOTO: PRIVAT

OA Dr. Michael

Rutkowski

Facharzt für Urologie,

Präsident der

medizinischen Kontinenzgesellschaft

Altersweitsichtigkeit oder Presbyopie kann sich ab dem 40. Lebensjahr

bemerkbar machen. Mit steigendem Alter verliert die Linse an

Elastizität und Anpassungsfähigkeit. Der Nahpunkt – die Untergrenze,

an der noch etwas scharf wahrgenommen werden kann – wandert

daher im Alter immer weiter in die Ferne.

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste

Ursache für erhebliche Sehschwäche ab dem 60. Lebensjahr in

Europa. Als Folge von natürlichen Alterungsprozessen kommt es zu

einer Schädigung der Netzhaut, die scharfes, farbiges und kontrastreiches

Sehen erschwert. Zur Vorbeugung sollten regelmäßige

Kontrolltermine wahrgenommen werden.

Beim grauen Star oder Katarakt kommt es zu einer in den meisten

Fällen altersbedingten Eintrübung der sonst klaren Linse. Damit

nimmt auch das Sehvermögen ab. Durch eine Operation kann die

Trübung behoben werden. Dabei wird die Linse – oder ein Teil dieser

– durch eine künstliche ersetzt.

Grüner Star (Glaukom) ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche

Erkrankungen, die im fortgeschrittenen Stadium Netzhaut und

Sehnerv schädigen. Er tritt vermehrt ab dem 40. Lebensjahr auf,

gehäuft ab dem 75. Lebensjahr. Unbehandelt führt er zur Erblindung.

Zur Behandlung steht eine Vielzahl medikamentöser und operativer

Therapien zur Verfügung.

Diabetische Retinopathie ist Folge der Zuckerkrankheit (Diabetes

mellitus). Durch den hohen Blutzucker kommt es zu einer Schädigung

der Netzhaut, die sich anfänglich als schleichende Verschlechterung

der Sehkraft bemerkbar macht. Diabetiker:innen sollen

darum regelmäßig zur Augenkontrolle.

diskrete &

persönliche

Beratung!

Ihr starker

Partner für

schwache

Augen

Alles rund um die Inkontinenz!

Umfassende Auswahl an erstattungsfähigen Inkontinenzprodukten

sowohl in unseren 21 Sanag-Filialen als auch in unserem Online-Shop!

Kostenlose

Beratung

www.sanag.at

Verschiedene

Hilfsmittel

Freizeitangebot

Wir sind für Sie da!

Tel. 01/330 35 45–0 | www.hilfsgemeinschaft.at


Eine Themenzeitung von Mediaplanet

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Entgeltliche Einschaltung

FOTO: MICHAEL SIHN

Klarer, brillanter

und komfortabler

sehen mit

B.I.G. EXACT

Seit 18 Jahren sorgt die Sehwerkstatt in Stadlau für

den Durchblick. Für Optikermeister Michael Sihn

kam dafür nur ein Partner infrage. Die hohe Qualität

und die ständige Weiterentwicklung der Rodenstock-

Brillengläser sind konkurrenzlos für ihn.

Warum haben Sie sich für Rodenstock als

Partner entschieden?

Bevor ich selbstständig wurde, habe ich

bereits Erfahrungen mit vielen unterschiedlichen

Herstellern sammeln können. Wirklich

begeistert hat mich aber nur einer: Bei

den Gläsern von Rodenstock gab es einfach

sehr wenige Reklamationen. Rodenstock

hat mich auch dabei unterstützt, meinen

Traum vom eigenen Betrieb umzusetzen.

Für mich kam darum nur ein Partner infrage.

Bei Rodenstock hat einfach alles gepasst

– die hohe Qualität der Produkte und die

enge Zusammenarbeit, um meinen Kunden

das bestmögliche Seherlebnis bieten zu

können.

Welche Erfahrung haben Sie mit den

Gleitsichtgläsern von Rodenstock gemacht?

Ich trage selbst B.I.G. EXACT Gleitsichtgläser

von Rodenstock. Man merkt einfach

vom ersten Tag an, dass man besser sieht

und das Sehen damit deutlich komfortabler

ist als bei herkömmlichen Gleitsichtgläsern.

Das merken auch meine Kunden. Als

Optiker will ich ja, dass meine Kunden,

wenn sie die Brille aufsetzen, sagen: „Ja,

super. Das wollte ich immer schon.“ Und

nicht: „Boah, daran muss ich mich erst

gewöhnen.“ Diesen Satz möchte ich nicht

hören. Und mit den Gläsern von Rodenstock

muss ich das auch nicht. Passende

Gläser bedeuten einfach mehr Komfort für

meine Kunden und damit auch für mich.

Wie kommen Kunden zu ihren B.I.G.

EXACT Gleitsichtgläsern?

Die Kunden kommen einfach mit ihrer

Verschreibung vom Augenarzt zu mir. Wir

führen einen zusätzlichen Sehtest durch

und vermessen den Kunden mit Hilfe des

DNEye®-Scanners. Dabei wird nicht nur die

Sehstärke ermittelt, sondern auch individuelle

Parameter, wie zum Beispiel die Baulänge

des Auges. Diese Werte fließen später

in die Brillenglasproduktion mit ein. Nach

der Vermessung sucht sich der Kunde seine

Fassung aus. Wichtig ist, gemeinsam mit

ihm herauszufinden, welche Sehbedürfnisse

die Brille abdecken muss. Wer auf einen

besonders großen Sehbereich sowie größtmöglichen

Sehkomfort Wert legt, wird von

den B.I.G. EXACT Gläsern von Rodenstock

begeistert sein. Die Gläser werden

exakt für die Augen des Kunden angepasst,

um schärfstes Sehen zu ermöglichen.

Wie funktioniert der DNEye®-Scanner

und welchen Vorteil hat diese Technologie?

Mit dem DNEye®-Scanner wird eine exakte

Vermessung des Auges durchgeführt. Diese

Daten machen es möglich, ein individuell

auf das Auge angepasstes Glas herzustellen.

Dabei wird nicht nur ein komplettes biometrisches

Augenmodell erstellt, sondern

es werden auch feinste Unebenheiten der

Hornhaut erfasst. Ich habe die DNEye®-Vermessung

natürlich auch selbst ausprobiert

und dabei festgestellt, dass B.I.G. EXACT

Gläser wirklich noch einmal einen großen

Unterschied machen. Man sieht einfach

brillanter und klarer damit – sowohl bei

Tageslicht als auch in der Dämmerung.

Was passiert, wenn die Gläser nicht den

Wünschen des Kunden entsprechen?

Das kommt wirklich nur sehr selten vor.

Aber es kann vorkommen. Dank der

Zufriedenheitsgarantie von Rodenstock ist

das dann aber auch kein Beinbruch. Man

muss dann dem Problem genau auf den

Grund gehen, damit man die optimale

Alternative anbieten kann. Gemeinsam mit

dem Kundenservice von Rodenstock findet

man immer eine Lösung, damit meine

Kunden die Gläser bekommen, mit denen

sie vollkommen zufrieden sein können.

SEHWERKSTATT

GmbH • WIEN

1220 Wien,

Stadlauerstraße 9

Telefon

+43 1 282 11 76

info@sehwerkstatt.at

Durchblick durch Technik

Hinter B.I.G. EXACT von Rodenstock steckt nicht nur eine, sondern die Kombination

mehrerer wegweisender Technologien. Das Ergebnis sind Brillengläser so individuell wie

das Auge, die für ein völlig neuartiges Seherlebnis sorgen. Mit der „B.I.G. VISION® for all“

setzt es sich der Brillenglashersteller zum Ziel, Menschen auf der ganzen Welt die besten

Brillengläser für schärftes Sehen anzubieten.

Heutzutage werden die meisten

Brillengläser auf Basis

eines traditionellen Sehtests

hergestellt, bei dem nur vier

Standard-Refraktionswerte

für die Berechnung des Brillenglases ermittelt

werden. Diese Standardwerte passen

allerdings nur für 2 % der Augen. Denn

jedes Auge unterscheidet sich allein schon

anhand seiner Länge, der Vorderkammertiefe

und der sphärischen sowie astigmatischen

Brechkraft der Hornhaut.

Mit biometrisch intelligenten Gläsern

(B.I.G.) bietet Rodenstock die ersten hochpräzisen

Brillengläser, die anhand eines

exakten biometrischen Modells hergestellt

werden. Rodenstock passt darum jedes

B.I.G. EXACT-Glas an die Augen und die

Bedürfnisse der Kund:innen exakt an. Dafür

wird das Auge ganz einfach beim Optikermeisterbetrieb

mit dem DNEye®-Scanner

vermessen – sowohl beim Sehen bei Tageslicht

als auch bei Dunkelheit. Mehr als 7.000

Messpunkte, selbst kleinste Unregelmäßigkeiten

der Hornhaut, werden so erfasst. Aus

diesen Daten generieren die Expert:innen

von Rodenstock ein exaktes biometrisches

Augenmodell. Die Brillengläser werden

dann dank modernster Produktionsprozesse

wie ein maßgeschneiderter Anzug

passgenau für die Augen der Kund:innen

hergestellt.

Ein Unterschied, den man sofort sieht:

B.I.G. EXACT-Gläser sorgen nicht nur für

unerreichte Sehschärfe im Nah- und

Fernbereich, sondern für ein riesiges Plus

an Komfort im Alltag. Dank der individuell

angepassten Gläser verkürzt sich nicht nur

die Eingewöhnungszeit drastisch. Das

Fokussieren und Erfassen von Objekten aus

unterschiedlichen Blickwinkeln – sogar in

der Dämmerung – wird so zum Kinderspiel.

Damit helfen die Gläser, müden oder

trockenen Augen sowie Kopf- und Nackenschmerzen

vorzubeugen. 250.000-mal pro

Tag bewegen sich unsere Augen. Mit B.I.G.

EXACT-Gläsern wird jeder Augenblick

einzigartig.

Weitere Informationen

zu B.I.G. Vision®

finden Sie unter:

www.rodenstock.at/

bigvisionforall


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Entgeltliche Einschaltung

FOTO: ARTEUM, UNSPLASH

Sehhilfe ist Lebenshilfe

Johann Hatzenbichler leidet an altersbedingter Makuladegeneration, einer

Erkrankung der Netzhaut, die dort die Sehzellen sukzessive zerstört. Im Gespräch

erzählt er, wie ihm VIDEBIS und die OrCam geholfen haben.

Können Sie uns beschreiben, wie es um

Ihr Sehvermögen steht?

Es wurde über die Jahre immer schlechter,

bis ich vor einigen Jahren spürbar Probleme

beim Autofahren und beim Lesen bekommen

habe. Ich kann mich im Raum ganz gut

orientieren, aber sobald ich etwas genauer

anschauen will, verschwindet es. Es gibt

keine Therapie dagegen und meistens wird

es schlechter, oft ist es erblich bedingt. Bei

mir hat es mit etwa 50 Jahren begonnen,

das ist etwas früh, aber ab 70 ist es häufiger.

Wie haben VIDEBIS und die OrCam Ihnen

helfen können?

Den Kontakt zur Firma VIDEBIS hat mir

meine Augenärztin vermittelt. Ich habe

damals angerufen und mich gemeldet. Ich

muss sagen, die Leute bei VIDEBIS waren

äußerst zuvorkommend und haben sehr gut

verstanden, was ich brauche. Der Sachbearbeiter

kam zu mir nach Hause und hat

mir die Geräte vorgestellt, sehr freundlich

und geduldig.

Wie hilft Ihnen das Gerät?

Die OrCam Read sieht aus wie ein etwas

dickerer Kugelschreiber mit Tasten. Durch

Drücken der Tasten wird ein Laserrechteck

aktiviert, welches durch die Entfernung

anpassbar ist und den Text sozusagen fotografiert.

Danach liest eine Computerstimme

den Text vor – und ich muss sagen, diese

Computerstimme ist erstaunlich gut. Die

Handhabung ist auch sehr einfach, es gibt

Tasten, um Textzeilen zu wiederholen oder

zu überspringen und es funktioniert für mich

sehr gut. Auch kann ich das Gerät über Kopfhörer

verwenden und die Lautstärke sowie die

Lesegeschwindigkeit individuell einstellen.

Wofür verwenden Sie die OrCam im Alltag?

Ich kann mir ein normales Buch oder die Zeitung

ganz problemlos vorlesen lassen. Das ist

eine wunderbare Hilfe und genau zugeschnitten

auf Leute wie mich, die eine Sehschwäche

haben. Ich bin hochzufrieden und verwende

es täglich, es ist mir eine große Stütze.

Wie geht es Ihnen damit emotional?

Es kann für mich schon manchmal deprimierend

sein, dass ich genau weiß, dass

manche Dinge nie wieder gehen werden.

Aber dank dieser Hilfsmittel ist immerhin

im Alltag vieles noch da, was das Leben

angenehm macht. Ich habe immer gern

gelesen und kann das dank der OrCam nach

wie vor tun. Das macht oft sehr viel Freude.

Ich möchte nicht mehr darauf verzichten.

FOTO: PRIVAT

Johann

Hatzenbichler

Betroffener einer

altersbedingten Makuladegeneration

Im Alltag eigenständig zurechtkommen

Bernhard Spitzbart ist Mitarbeiter bei VIDEBIS und verwendet Produkte von OrCam sowie andere Hilfsmittel – er ist

nämlich selbst sehbehindert. Aus seiner Erfahrung heraus berät er heute andere Sehbehinderte, was ihnen in ihrer

Situation am besten helfen könnte.

Sie arbeiten seit einigen Jahren bei VIDEBIS. Was

macht das Unternehmen besonders?

VIDEBIS ist Österreichs größter Lieferant für sehbehinderte

und blinde Menschen. Das beginnt bei der

Optik und geht über elektronische Vergrößerung bis

hin zu Vorlese- und Arbeitsplatzsystemen. VIDEBIS

ist lateinisch für „Du wirst sehen“. Wir sind bestrebt,

für jede individuelle Situation die passende Lösung

zu finden. Darunter fallen besonders altersbedingte

Augenerkrankungen, wie etwa die Makuladegeneration,

die ja auf der Netzhaut und nicht auf der

Hornhaut passiert. Da können wir helfen, etwa mit

passenden Spezialbrillen, die die richtige Vergrößerung

oder auch Belichtung dabeihaben.

Sie verwenden selbst die OrCam MyEye. Was gefällt

Ihnen an den OrCam-Systemen so gut?

Sie helfen uns Sehbehinderten im Alltag wirklich

sehr gut, eigenständig zurechtzukommen. OrCam

Read ist ein kleines Gerät, das man in der Hand hält

und das Texte vorliest. Die OrCam MyEye ist auf

eine Brillenfassung aufgesetzt. Sie kann auch vorlesen

und hat noch dazu Funktionen wie Erkennung

von Gesichtern, Geldscheinen oder Barcodes. Das

kommt eher im Außenbereich zum Einsatz.

Das klingt sicher für viele wie Zukunftsmusik.

Wie gut sind die Systeme erprobt?

Die OrCam-Systeme gibt es nun schon seit einigen

Jahren. Ich selbst nutze die OrCam MyEye etwa

dazu, mir am Bahnhof eine Anzeige vorlesen zu lassen.

OrCam ist mittlerweile der Marktführer und hat

hohe Kompetenz in der Fertigung und Entwicklung.

Sie gehen jetzt auf Österreich-Tour. Was werden

Sie da machen?

Wir fahren an mehrere Standorte, auch auf Messen,

um unsere Produkte und Leistungen vorzustellen.

Ich selbst bin auch mit dabei. Wer möchte, kann

gerne vorbeikommen, gern auch mit vorab vereinbarten

Terminen. Dort zeigen wir dann, wie wir

für die jeweilige Situation eine gute Lösung finden

können.

Sie haben einen neuen Blindenführhund, Aristo.

Kommt er mit?

FOTO: PRIVAT

Bernhard Spitzbart mit

Blindenführhund Aristo

(Lacht) Nein, er ist noch sehr jung und in der

Trainingsphase, da wäre das vom Alltagshandling

her noch zu viel. Aber er ist schon jeden Tag mit im

Büro.

ÖSTERREICHWEITE

HILFSMITTEL­

BERATUNGSTAGE

27. September 2022 von 10 bis 17 Uhr

Vorarlberger Landeszentrum für

Hörgeschädigte

Feldgasse 24, 6850 Dornbirn

06. und 07. Oktober 2022 von 10 bis 17 Uhr

Blinden- und Sehbehindertenverband

Kärnten

Gutenbergstraße 7, 9020 Klagenfurt

08. und 09. November 2022 von 10 bis 17 Uhr

Blinden- und Sehbehindertenverband

Steiermark

Augasse 132, 8051 Graz

Testen Sie die Produkte

von OrCam bei den

österreichweiten

Beratungstagen von VIDEBIS

und profitieren Sie von der

Jubiläumsaktion.

28. und 29. September 2022 von 10 bis 17

Uhr

VIDEBIS Innsbruck

Amraser Straße 87, 1. Stock, 6020 Innsbruck

04. und 05. Oktober 2022 von 10 bis 17 Uhr

Odilien-Institut Graz

Leonhardstraße 130, 8010 Graz

18. und 19. Oktober 2022 von 10 bis 17 Uhr

Blinden- und Sehbehindertenverband

Oberösterreich

Makartstraße 11, 4020 Linz

20. und 21. Oktober 2022 von 10 bis 17 Uhr

Blinden- und Sehbehindertenverband

Salzburg

Schmiedingerstraße 62, 5020 Salzburg

Terminvereinbarungen unter

+43 1 27 88 333 oder per E-Mail an

office@videbis.at

Weitere Informationen

finden Sie unter:

www.videbis.at/News/

HMBT-Herbst-2022


Eine Themenzeitung von Mediaplanet

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INTERVIEW

Bewusste Hilfe für

Menschen mit Rheuma

Im Interview erklärt Gertraud Schaffer, Präsidentin der

Österreichischen Rheumaliga, wieso es mehr gesellschaftliches

Bewusstsein für Rheuma braucht und warum Früherkennung

von rheumatischen Erkrankungen so wichtig ist.

www.rheumaliga.at

Gertraud Schaffer

Präsidentin der

Österreichischen

Rheumaliga

Text Werner

Sturmberger

FOTO: ADOBE-STOCK_122977484

Rheuma ist ein Sammelbegriff für verschiedene

Krankheitsbilder. Was bedeutet

also „Rheuma“ für Betroffene?

Zunächst hängt es davon ab, ob Menschen

etwa an einem Abnützungsrheuma oder

einer entzündlichen Rheumaform leiden.

Werden die Beschwerden, gerade beim

entzündlichen Rheuma, nicht behandelt,

schreitet die Erkrankung im Laufe der Zeit

fort und kann zu schweren Folgeschäden

führen. Das bedeutet Einschnitte in allen

Lebensbereichen. Daher ist es wichtig, dass

man Symptome möglichst frühzeitig abklären

lässt, damit die nächsten Behandlungsschritte

eingeleitet werden können.

Warum ist es so wichtig, dass Rheuma

möglichst früh erkannt wird?

Rheuma zerstört die Gelenke und kann in

weiterer Folge auch auf die inneren Organe

übergreifen. Daher ist es wichtig, dass man

möglichst früh eine Basistherapie erhält.

Damit hat man wirklich gute Aussichten,

ein möglichst schmerzfreies und gutes

Leben zu führen. Dank der modernen

neuen Medikamentengruppen sieht man

heute glücklicherweise auch die „typischen“

Rheuma-Deformationen nicht mehr

so häufig.

Gerade in den letzten beiden Jahren

sind durch die Corona-Pandemie viele

andere Erkrankungen in den Hintergrund

gerückt. Betraf das auch rheumatische

Erkrankungen?

Für Patienten, die bereits therapeutisch

gut eingestellt wurden, war – so sie ihre

Folgetermine wahrnehmen konnten – die

Situation einigermaßen in Ordnung. Im

Zuge von neuen Diagnosen war es schon

etwas schwieriger, weil Menschen sehr

lange auf Termine bei Rheumatologen

warten mussten. Viele Patienten haben sich

auch mit ihren Problemen alleingelassen

gefühlt. Hier waren wir als Selbsthilfe sehr

gefragt.

Wo und wie können Sie mit der Österreichischen

Rheumaliga Menschen

unterstützen?

In der Corona-Pandemie wurden wir sehr

stark kontaktiert – von früh morgens bis

spät in die Nacht hinein. Viele Menschen

waren einfach verzweifelt. Wir haben versucht,

sie mit Gesprächen abzuholen, sie zu

unterstützen und ihnen Mut zu machen.

Wir wollen Betroffenen auch vermitteln,

dass sie nicht alleine sind, und gleichzeitig

auch erklären, was es bedeutet, mit einer

chronischen Erkrankung zu leben. Das ist

nicht immer gleich so klar verständlich. Auch

mir war das am Anfang nicht bewusst.

Welchen Rat haben Sie für

andere Betroffene?

Im besten Fall die Erkrankung annehmen und

versuchen, damit umzugehen. Das passiert

nicht in einer Woche, sondern dauert Jahre.

Viele Menschen haben Angst vor der Zukunft.

Wir als Selbsthilfegruppe versuchen, das abzufedern,

und vermitteln an Spezialisten. Wir

arbeiten sehr stark in der Aufklärungsarbeit

mit Ärzten zusammen. Als Österreichische

Rheumaliga sind wir in der Österreichischen

Gesellschaft für Rheumatologie verwurzelt.

Ich denke grundsätzlich immer positiv. Nur

negativ zu denken, macht nichts besser. Man

muss seinen eigenen Weg im Umgang mit

einer Erkrankung finden. Sich dafür Hilfe zu

holen, ist wirklich nicht schlimm.

Was möchten Sie Angehörigen mitgeben?

Wir sollten alle Patienten einfach als Ganzes

sehen, ihnen vertrauen, zuhören und sie

begleiten, wenn sie Hilfe suchen. Rheuma hat

in unserer Gesellschaft nicht den Stellenwert

wie andere Erkrankungen. Als Selbsthilfeorganisation

fordern wir mehr Bewusstsein für

Menschen mit Rheuma in unserer Gesellschaft.

Awareness Tag für

Rheuma

1. Oktober 2022,

9.00 – 17.00 Uhr

Auf der Freyung 3-3A,

Wien

Lesen Sie mehr unter

www.rheumaliga.at

Entgeltliche Einschaltung

Rheumatisch-entzündliche

Krankheiten: Der lange Weg zur Diagnose

Gelenksschmerzen können auch rheumatisch bedingt sein. Häufig

wird diese Möglichkeit aber erst spät in Betracht gezogen, erklärt der

Rheumatologe Doz. Dr. Johannes Grisar.

Doz. Dr. Johannes

Grisar

Facharzt für Innere

Medizin und Rheumatologie

FOTO: PRIVAT

Was haben die unterschiedlichen rheumatisch-entzündlichen

Erkrankungen

gemein?

Bei all diesen Erkrankungen handelt es sich

um Autoimmunerkrankungen. Das heißt,

das Immunsystem ist fehlgeleitet und

reagiert gegen den Körper: Muskeln und

Gelenke schwellen an und schmerzen. Am

verbreitetsten ist die chronische Polyarthritis,

die vor allem die Gelenke von Finger,

Hand, Knie und Zehen betrifft. Häufiger

trifft man auch auf die Psoriasis-Arthritis,

die mit Schuppenflechte assoziiert ist.

Unterscheiden sich rheumatische von

orthopädischen Gelenksschmerzen?

Rheumatische Gelenksschmerzen haben

eine eigene Charakteristik: Sie sind meist

in der Früh besonders intensiv und können

im Laufe des Tages besser werden. Beim

Abnutzungsrheuma ist es genau umgekehrt,

da wird es mit Belastung schlimmer.

Es können auch mehrere Gelenke betroffen

sein und die Erkrankung kann auch

springen: Ein Gelenk, das einmal betroffen

war, kann sich wieder bessern, aber dafür

kommt dann ein anderes Gelenk hinzu.

Wenn solche Gelenksschmerzen länger

als sechs Wochen bestehen und selbst bei

der Einnahme von Schmerzmitteln fortbestehen,

dann sollte man auf jeden Fall

ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Menschen,

die unter Schuppenflechte leiden,

sollten da noch hellhöriger sein und direkt

einen Rheumatologen aufsuchen.

Warum dauert es in vielen Fällen so lang

bis zur Diagnose?

Gelenksschmerzen sind ja keine Seltenheit.

Die Symptome liegen oft in einem Bereich,

den Patienten und auch Allgemeinmediziner

häufig nicht mit einer Autoimmunerkrankung

verbinden. Gerade bei jüngeren

Menschen denken viele nicht an Rheuma,

dabei kann die Erkrankung in jedem

Lebensalter auftreten. Viele Patienten landen

darum zuerst einmal in der Orthopädie

oder Neurologie. Die Diagnose ist aber auch

anspruchsvoll: Es gibt nicht den einen Blutwert,

der mir sagt, dass jemand an Rheuma

erkrankt ist. Um die Erkrankung sicher

diagnostizieren zu können, stützt man sich

im Wesentlichen auf den klinischen Verlauf

der Erkrankung, Laborbefunde und bildgebende

Verfahren.

Wie gehen Betroffene mit der Diagnose

um?

Die Diagnose Rheuma ist natürlich nicht

per se eine gute Nachricht. Aber wenn

die Patientinnen und Patienten zu mir

kommen, haben sie oft schon einen langen

Leidensweg hinter sich – nicht zu wissen,

woran man leidet, ist ja auch eine Belastung,

vor allem dann, wenn man unter

Schmerzen leidet und nicht weiß, was man

dagegen tun kann. Die Diagnose schafft

nicht nur Gewissheit, sie ist auch der erste

Schritt zur Besserung, denn Rheuma ist

behandelbar. Voraussetzung dafür ist, dass

die Betroffenen die Therapie mittragen

und regelmäßig ihren Rheumatologen

aufsuchen.

Was kann die Behandlung leisten?

Das Ziel einer guten Therapie ist die

Remission. Das heißt, die Krankheit so weit

in den Griff zu bekommen, dass die

Patientinnen und Patienten ein weitgehend

uneingeschränktes Leben führen können.

Die Chancen dafür haben sich in den

letzten zehn bis 20 Jahren deutlich gebessert,

da wir mittlerweile eine Vielzahl an

Therapiemöglichkeiten haben. In manchen

Fällen müssen wir uns aber auch darauf

beschränken, die Krankheitsaktivität zu

begrenzen, weil Veränderungen am

Knochen oder an Gelenken bereits zu

Einschränkungen geführt haben. Je früher

die Behandlung beginnt, desto besser ist sie

in den Griff zu bekommen. Mein Rat lautet

daher: Lieber einmal umsonst als zu spät

den Rheumatologen aufsuchen.

AT-RA-NA-202209-00001


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Eine Themenzeitung von Mediaplanet

INSPIRATION

FOTO: SHUTTERSTOCK

Osteoporose

entgegenwirken

Der rasante Fortschritt in der Forschung am Sektor Knochenerkrankungen

und das dadurch bedingte bessere Verstehen der Epidemiologie und

der komplexen Zusammenhänge zwischen Stoffwechsel, Immunologie,

Hormonwirkungen und Genetik haben ein neues Verständnis für diese

Erkrankung gebracht, die vor Kurzem banal als Altersleiden abgetan wurde.

Prim. Univ.-Prof. Dr.

Heinrich Resch

Knochen und Magen-

Darm Spezialist

FOTO: PETRO DOMENIGG

Nicht nur hoch entwickelte

technische und biochemische

Technologien, sondern auch

simple Modelle zur Erhebung

des individuellen Frakturrisikos und der

zu erwartenden Knochenbrüche bewirken

langsam ein neues Verständnis innerhalb

der Bevölkerung, aber auch der Ärzteschaft.

Um dem zu begegnen, sollte man im ersten

Schritt, rein durch das Erkennen von den

wichtigsten vorliegenden Risikofaktoren,

das individuelle Risiko, Knochenbrüche zu

erleiden, schon früh erkennen. Aber auch

die technischen Fortschritte in der Diagnostik

mit hochauflösenden Verfahren mithilfe

künstlicher Intelligenz – statt des bloßen

Messens der Knochendichte – lassen

Frühstadien von Knochensubstanzverlust

erkennen. Auch biochemisch haben wir

gelernt, dass einzelne Parameter im Blut

schon sehr früh Veränderungen im Gleichgewicht

des Kalziumstoffwechsels und der

Knochenumbaudynamik erfassen lassen,

um möglichst hier früh korrigierend eingreifen

zu können.

Um den Veränderungen wirksam entgegentreten

zu können, sollte ein Drei-Phasen-Modell

verfolgt werden, in dem man

im ersten Schritt durch Erkennung der

individuellen Risikofaktoren die gefährdete

Patientengruppe identifiziert, der man im

zweiten Schritt entsprechende Diagnostik

mittels Röntgen- und Laboruntersuchungen

anbietet, um sich in der dritten Phase

Therapien zur Prävention oder Behandlung

zu überlegen.

Entsprechende ernährungsmedizinische

Empfehlungen sind vor allem in der Prävention

der Erkrankung sehr effektiv und

sinnvoll, wo einfach die Einnahme von Kalzium-

und Vitamin-D-reichen Produkten

forciert werden muss und Übersäuerungen

des Organismus vermieden werden sollten.

In der physikalischen Medizin gewinnt

Krafttraining auch im höheren Alter immer

mehr an Bedeutung, neben einer regelmäßigen

Gymnastik.

Medikamentöse Konzepte gehen mehr in

Richtung Sequenztherapien und weichen

von der jahrelangen Monotherapie mit

einer Substanz mehr und mehr ab, um hier

spezifischer auf die einzelnen Phasen der

Stoffwechseldynamik im Knochen reagieren

zu können. Hier gibt es neue Substanzklassen,

die neben einer reinen Hemmung

des Knochenabbaus oder reinen Förderung

des Knochenanbaus synchron beides zur

gleichen Zeit bewirken können. Die Ergebnisse

aus den Studien dieser neuen Therapien

sind sehr überzeugend und geben

Anlass zu Optimismus.

Als Endresultat dieser neuen Konzepte auf

dem Gebiet der Risikoanalyse, Diagnostik

und Therapie sollten künftig noch wirksamere

Maßnahmen zur Behandlung der

Osteoporose entwickelt werden können.


Eine Themenzeitung von Mediaplanet

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EXPERTISE

Mehr Widerstandskraft statt

Mangelernährung

Wieso Ernährung für die Erhaltung der persönlichen Gesundheit bis ins hohe

Alter wichtig ist und warum die Behandlung einer möglichen Mangelernährung in

Fachhände gehört, erklären Univ.-Prof. Dr. Regina Roller-Wirnsberger und Dr. Georg

Ruppe im Interview.

Dr. Georg Ruppe,

MA

Geschäftsführer

„Österreichische

Plattform für Interdisziülinäre

Altersanfragen

(ÖPIA)

Univ.-Prof. Dr.

Regina Roller-

Wirnsberger

Professorin für Geriatrie

an der Medizinischen

Universität

Graz

FOTO: ZVG FOTO: ZVG

Was versteht man unter Mangelernährung

im Alter?

Regina Roller-Wirnsberger: Mangelernährung

ist vereinfacht gesagt eine nicht

bedarfsgerechte Zufuhr von Nährstoffen.

Warum sage ich bedarfsgerecht? Weil

sich dieser Bedarf einerseits im Laufe des

Lebens verändert und andererseits von

der Lebensphase abhängt. Unser Körper

braucht sowohl Makronährstoffe, also

Proteine, Fette und Kohlenhydrate, als

auch Mikronährstoffe wie Vitamine und

Mineralstoffe.

Welche Folgen kann eine Mangelernährung

für ältere Menschen haben?

Georg Ruppe: Wir wissen aus verschiedenen

Studien und Forschungen, dass eine

ausgeprägte Mangelernährung ein höheres

Risiko für Krankheitsanfälligkeit mit sich

bringt und zu einer früheren Sterblichkeit

führen kann. Vor allem die Eiweißmangelernährung

ist im höheren Alter ein sehr

relevanter Aspekt. Denn diese führt dazu,

dass die Muskelmasse, sowie Muskelkraft

nachlässt. Die Folge davon ist, dass die

Betroffenen weniger mobil sind und deren

Eigenständigkeit mit dem Kraftverlust

schwindet. Mangelernährung hat also nicht

nur unmittelbare physiologische Auswirkungen

auf die Widerstandskraft im Sinne

des Immunsystems, sondern auch auf

die Funktionalität, die Beweglichkeit und

damit auch auf viele soziale Komponenten.

Roller-Wirnsberger: Ein mangelernährter

Körper ist einfach weniger widerstandsfähig.

Durch eine gesunde, ausgewogene und

altersadaptierte Ernährung kann die persönliche

Widerstandsfähigkeit aufrechterhalten

werden. Menschen sind dann weniger

anfällig für akute Erkrankungen und haben

gleichzeitig mehr physiologische Reserven,

um Krankheiten zu bekämpfen. Ernährung

ist ein essenzieller Bestandteil für die Erhaltung

der persönlichen Gesundheit!

Welche Maßnahmen können gegen eine

Mangelernährung im Alter gesetzt werden?

Roller-Wirnsberger: Zunächst muss man

sich also des Themas überhaupt bewusst

werden. Je älter wir werden, desto kleiner

werden unsere Portionsgrößen. Wir müssen

dies durch häufigere Mahlzeiten und durch

eine Verdichtung der Nährstoffe ersetzen.

Wir wissen auch, dass sich das Essverhalten

häufig durch eine Änderung des sozialen

Umfeldes ändert, etwa durch den Verlust

eines Partners. Außerdem verändern sich

die Geschmackssensationen im Alter. Und

schließlich können auch Grunderkrankungen

die Ernährung verändern. All das

bedeutet, dass eine mögliche Mangelernährung

Ärzt:innen und Diätolog:innen

gehört. Denn es braucht maßgeschneiderte

Interventionsmodelle für die einzelnen

Betroffenen. Besonders wichtig dabei ist

aber, dass wir diese Konzepte gemeinsam

mit den Betroffenen erarbeiten, um sie auf

dem Weg mitzunehmen.

Welche Empfehlungen haben Sie abschließend?

Ruppe: Die Ernährungssituation hat, wie

gesagt, Einfluss auf die gesamte Funktionalität

und Leistungsfähigkeit von älteren

Menschen. Bewegung in Kombination mit

der richtigen Ernährung ist hier sicherlich

ein wichtiger Schlüssel. Es ist außerdem

von besonderer Bedeutung, einer Mangelernährung

bereits rechtzeitig im häuslichen

Umfeld vorzubeugen, sich der Relevanz

des Themas oder eines bereits bestehenden

Problems bewusst zu werden und anschließend

fachliche Beratung in Anspruch zu

nehmen!

Roller-Wirnsberger: Keine medizinische

Intervention bringt etwas ohne

Bewegung! Jeder zweite Patient, den wir

hier bei uns stationär aufnehmen, weist

eine Mangelernährung auf. Das bedeutet,

Zunächst muss man

sich also des Themas

überhaupt bewusst

werden. Je älter

wir werden, desto

kleiner werden unsere

Portionsgrößen. Folglich

müssen wir dies durch

eine Verdichtung der

Nährstoffe ersetzten.

dass Menschen dieses Problem bereits ins

Spital mitbringen. Wir können uns dann

noch so große Mühe geben, um dies wieder

auszugleichen. Wehret also den Anfängen

zu Hause!

WIE MAN MANGELERNÄHRUNG

SELBST UND ALS ANGEHÖRIGE:R

ERKENNEN KANN

Anhand von einfachen Leitfragen könne erkannt

werden, ob eine mögliche Mangelernährung

vorliegt, erklärt Dr. Georg Ruppe. Fragen

Sie sich selbst oder Angehörige, ob sich einer

der drei folgenden Bereiche schleichend oder

plötzlich (negativ) verändert hat:

• Appetit und Ernährungsgewohnheiten

• Gewichtsverlauf

• Mobilität und soziale Aktivitäten

Haben Sie die Vermutung, dass eine Mangelernährung

vorliegen könnte, nehmen Sie

fachlichen Rat in Anspruch, damit möglichst

frühzeitig mit einer Behandlung begonnen

werden kann!

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1

Quelle: www.alzheimer-gesellschaft.at

www.mediaplanet.com

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