GRAVELFUN 1/2022 - Magazin rund ums Gravelbike
Gravelbikes im Test +++ Schaltungen für Gravelbikes +++ Produkte, Zubehör und Nützliches für das Gravelbike +++ VWR Gravelbike Experience - Über die Alpen in drei Etappen +++ Bikepacking +++ Bekleidung für Gravelbike-Fahrer
Gravelbikes im Test +++ Schaltungen für Gravelbikes +++ Produkte, Zubehör und Nützliches für das Gravelbike +++ VWR Gravelbike Experience - Über die Alpen in drei Etappen +++ Bikepacking +++ Bekleidung für Gravelbike-Fahrer
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2022
GRAVELFUN
MAGAZIN RUND UMS GRAVELBIKE
WEB: WWW.GRAVELFUN.BIZ • KIOSK: HTTPS://KIOSK.VELOTOTAL.DE
SCHALTEN AUF SCHOTTER
SCHALTGRUPPEN
VOLKSWAGEN R
GRAVELBIKE EXPERIENCE
01
GRAVELBIKES
IM HÄRTETEST
GRIX.2 - YOUR COMPANION.
Dein perfekter Begleiter für jedes Gravelabenteuer! Das
neue Grix.2 mit kompletter Systemintegration und
Lenker-Vorbau-Einheit ist komfortabel, vielseitig,
durchdacht und sorgt für Spaß pur!
ab 7,6 kg | ab € 4.199,-
2
www.storck-bikes.com/grix-2
FASZINATION
GRAVEL
Titelbild: Roadbike Holidays | Moritz Hübner
Was fasziniert uns nur so sehr am Gravelsport?
Ist es die Geschwindigkeit, die mit
dem Gravelbike auf Schotterwegen möglich
ist? Oder etwa der technische Anspruch,
der auf anspruchsvollen Wegen von Nöten
ist? Letztenendes muss das jeder Pilot individuell
für sich selbst feststellen, aber Fakt
ist: Mit dem Gravelbike ist der Körper-Rad-
Bodenkontakt so intensiv zu spüren, wie
mit keinem anderen Rad. Vielleicht ist es ja
genau das was so begeistert, da die Umgebung
nicht nur visuell wargenommen wird,
sondern mit durchschlagenden Eindrücken
die Leidenschaft für immer mehr Menschen
entfachen lässt. Mit rasant wachsen-
der Anhängerschaft ist es auch nicht wunderlich,
dass das Angebot an Gravel-Parts
und Produkten stetig zunimmt. Die Räder
selbst, deren Ausstattungsvarianten, zusätzliche
Anbau- sowie Tuningparts, aber auch
im Bereich Bikepacking gibt es viele interessante
Neuheiten. Nicht nur die Technik
entwickelt sich weiter, sondern die gesamte
Gravelszene an sich: So ist vor allem im
Veranstaltungssegment viel Bewegung drin.
Hier haben die Freunde von Schotterwegen
eine stetig wachsende Auswahl an Events im
Angebot. Wir waren im Mai bei der Premiere
der VWR Gravelbike-Experience, die in
drei Etappen über die Alpen führt, mit von
der Partie und berichten Euch in dieser Ausgabe
über unsere Eindrücke auf einer Graveltour
der besonderen Art. Zudem haben
wir uns erneut dem Thema Bikepacking
gewidmet und uns mal angesehen, welche
Ausrüstungs- und Gepäckteile man wirklich
auf einer mehrtägigen Tour mitführen
sollte. Natürlich haben wir erneut aktuelle
Bikes auf Herz und Nieren getestet. Unser
Hauptthema dreht sich in dieser GRAVEL-
FUN um aktuelle Schaltgruppen und deren
individuellen Einsatzmöglichkeiten.
Ihr Heiko Halbauer
3
Foto: Ortlieb, Lisa Espig, Hersteller, Yvonne Lesawa
06 TEST
Aktuelle Gravelbikes auf Herz und
Nieren getestet.
26 SCHALTUNGEN
Welche Schaltgruppen sind auf dem
Markt und worauf sollte man bei der
Wahl seiner individuellen Ausstattung
achten.
46 PRODUKTE
Zubehör und Nützliches für das
Gravelbike.
66 VWR GRAVELBIKE
EXPERIENCE
In drei Etappen über die Alpen:
Ein Gravel-Event der ganz besonderen
Art.
06 ACHT TOP-GRAVELBIKES IM TEST
08 GIANT Revolte e+ Pro
10 Fuji Jari Carbon CX
12 Rondo Bogan ST2
14 8bar Grunewald
16 Storck Grix.2 pro
18 Gunsha ATR Titan 2.0
20 Urwahn Waldwiesel
22 BH Gravel X Evo 3.5
04 INHALT
INHALT
86 BIKEPACKING
Was man eigentlich wirklich auf einer
Graveltour mit sich führen sollte.
98 BEKLEIDUNG
Funktionelle, aber auch modische
Klamotten setzen Akzente.
05
GRAVELBIKES
06
IM HÄRTE
Die Vielfalt auf dem Markt der
Gravelbikes ist mittlerweile
enorm. Für nahezu jede Vorliebe
haben die Konstrukteure ein
geeignetes Modell erschaffen.
Wir haben eine Auswahl der
aktuellsten Modelle auf dem
Velototal-Parcours getestet.
Wie sich ein Gravelbike im Gelände
verhält oder wie sich die Schaltung
einsetzen lässt, wenn es offroad
bergauf oder bergab geht, lässt sich
in der Regel nur nach mehreren
Fahreinsätzen feststellen. Einen ersten
Überblick der Fahreigenschaften
ausgewählter Gravelmodelle haben
wir uns auf unserer Redaktionsteststrecke
verschafft. Gefahren wurden
die Bikes dabei auf unterschiedlichen
Untergründen und Geländeformen.
So konnten wir einen ersten
direkten Vergleich der verschiedenen
Konstruktionen und Rahmengeometrien
erarbeiten.
TEST
Ein Fazit: Die verbauten Komponenten
aller Modelle sind sehr
hochwertig und erfüllten auch in
fordernden Situationen zuverlässig
ihren Zweck.
07
GIANT REVOLTE E+ PRO / 500WH
Motorisierte Unterstützung ist auch bei
Gravelbikes gefragt und so kommt es nicht
von ungefähr, dass auch Giant ein vielversprechendes
Modell mit Elektroantrieb im
Programm hat. Das 2020 erstmals aufgelegte
Revolt E+ Pro wurde in der 2022er
Version komplett überarbeitet und präsentiert
sich nicht nur farblich in einem neuen
Gewand, sondern wartet zudem mit zahlreichen
technischen Neuerungen auf.
So verfügt das neugestaltete Alu-Rahmenset
über eine SyncDrive Pro-Pedalunterstützung,
die sich an das natürliche
Fahrverhalten der Fahrer*innen anpasst.
Angetrieben wird das Revolt E+ Pro von
einem Shimano EP8-Motor mit einem
Drehmoment von 85 Nm. Damit ist eine
kraftvolle, aber dennoch sanfte Beschleunigung
auf geradezu jedem Untergrund
möglich.
Der schön in den Rahmen integrierte
EnergyPak Smart Compact Akku mit 500
Wh sorgt für hohe Reichweiten. Die Unterstützungsmodi
werden über den linken
Di2-Schalthebel gesteuert. Dadurch ist ein
Display am Lenker nicht zwingend nötig,
was für ein aufgeräumtes Cockpit sorgt.
08 MEHR UNTER GIANT-BICYCLES.COM
TECHNIK
Preis: 5.199.- Euro
Gewicht: 17,8 kg
Rahmengrößen: S, M, ML, L, XL
Rahmen: AluxX SL
Gabel: Carbon
Motor: SyncDrive EP8, 85Nm powered by Shimano
Akku: EnergyPak Smart Compact 500Wh
Lenker: Giant Contact XR D-Fuse, 31.8, 5° backsweep
Vorbau: Giant Contact
Sattelstütze: Giant D-Fuse SL, Carbon
Sattel: Giant Approach
Schalthebel: Shimano GRX Di2 RX815
Schaltwerk: Shimano GRX Di2 RX817, 11-fach
Bremsen: Shimano GRX RX810, 160mm
Kassette: Shimano Deore M5100, 11-42 Z.
Kurbelsatz: Shimano EM 600 Kurbelarm / 47 Z.
Reifen: Maxxis Receptor 700x40c Tubeless
max. zul. Gesamtgewicht: 156 kg
Mittels ANT+-Fähigkeit ist es möglich
einen Fahrradcomputer nach Wahl anzuschließen.
Der Übersetzungsstrang stellt mit einem
47er Kettenblatt und einer 11-fach Kassette
mit 11-42 Zähnen den richtigen Gang
für jedes Terrain bereit. Die hydraulischen
GRX Scheibenbremsen bringen das Gravelbike
in jeder Situation zum sicheren Stand.
Bereift ist das Rad mit Maxxis Receptor
Schlappen, die nicht nur im Gelände,
sondern auch auf asphaltiertem Belag für
Laufruhe und Dämpfung sorgen. Wer
gerne Mehrtagestouren plant, dürfte sich
über die integrierten Gepäckträger- und
Schutzblechbefestigungen freuen.
FAZIT: Mit dem neuen Revolt E+ Pro ist
Giant ein E-Gravelbike gelungen, welches
nicht nur durch sein durchdachtes
technisches Konzept besticht, sondern
auch eine hervorragende Fahrperformance
bietet. Das Giant dürfte bei jedem
Gravelbikefan, der auf elektrische
Unterstützung setzt, großen Anklang
finden.
09
FUJI JARI CARBON CX
010 MEHR UNTER WWW.FUJIBIKES.COM
Das Fuji Jari Carbon steht mit dem Kürzel
CX in seiner Bezeichnung eigentlich für ein
Crossrad. Es kann aber bis zu 45 mm breite
Reifen, wie auch Schutzbleche aufnehmen.
Der Rest des Jari ist jedoch ultimativ auf
Speed und Race ausgelegt. Die 40 Millimeter
hohen Carbonfelgen stehen dem Rad optisch
sehr gut, auch wenn sie den Komfort auf der
Langstrecke etwas mindern. Dafür helfen sie
einem beim Beschleunigen, denn die leichten
Laufräder machen richtig Spaß bei der Jagd
nach Strava KOMs. Auch der leichte Rahmen,
von etwa einem Kilo, senkt das Systemgewicht
des Rades auf knapp unter
9 Kg. Womit es zu den Leichtgewichten unter
den Gravelbikes zählt. Die 35 Millimeter
breiten Reifen zielen im Format und dem
Profil klar in Richtung Cyclocross, genauso
wie der kurze und steife Rahmen. Ein am
Oberrohr angebrachter Trageschutz sorgt
für eine Erleichterung beim Schultern. Mit
der SRAM Rival 1x12 AXS Gruppe ausgestattet,
darf man sich natürlich auf leichtgängige
und präzise Schalt- und Bremsvorgänge
freuen. Die Komponenten der Eigenmarke
Oval sind zwar nicht spektakulär, aber leicht
und ausreichend stabil. Für sportliche Abenteuerreisen
mit Gepäck kann man Taschen
an der Sattelstütze, im Rahmendreieck
und am Lenker montieren. Spezielle Ösen
für Bikepacking findet man leider nicht,
lediglich für Schutzbleche und Trinkflaschen
sind Montagemöglichkeiten vorhanden.
Dafür ist das Bike auf der Feierabendrunde
ein wahrer Trailhunter. Es setzt jede Kurbelbewegung
in Vortrieb um und animiert
permanent dazu, das Bike zu beschleunigen.
Jede Rampe und jede Kurve macht damit
Spaß. Bergab sollte man den Lenker gut in
der Hand halten, da das Jari Carbon CX bei
rasanten Abfahrten auf grobem Untergrund
etwas nervöser zu Werke geht. Über die gebogenen
Sitzstreben und die längere Sattelstütze
gut Komfort am Sattel an.
FAZIT: Für sportliche Fahrer, die immer
auf der Suche nach schnellen Runden sind,
ist das Fuji Jari Carbon CX eine sehr gute
Wahl. Wer mehr Wert auf Gravelgadgets
und Komfort legt, kann auf das Modell
Jari Carbon 1.1 zurückgreifen.
TECHNIK
Preis: 3.499.,00 Euro
Gewicht: 8,9 kg, Gr. L mit Pedalen
Rahmengrößen: 49cm | 52 cm | 54 cm | 56 cm | 58 cm | 61 cm
Rahmen: Carbon
Gabel: Carbon
Lenker: Oval | Aluminium
Sattel: Selle Italia XLR
Kurbel: Sram RIVAL DUB 40 Zähne
Schaltgruppe: Sram Rival AXS Funkschaltung 1x12
Bremsen: Sram Rival AXS | hydraulisch | 160 mm Scheiben
Laufräder: Vision TLR 40
Reifen: Vittoria Mezcal | 622x35mm | Tubless ready
Rahmenfarben: Lila
Sonstiges: Im Rahmen verlegte Bremsleitungen | Rahmenschutz
am Unterrohr | Chainsuck Schutz an der Kettenstrebe
011
RONDO BOGAN ST2
012
MEHR UNTER WWW.RONDOBIKE.COM
Das Bogan von Rondo wird vom Hersteller
als Supercrosser bezeichnet, was das Rad
als Crosser kategorisieren würde, was er
so aber nicht ist. Darum geben wir ihm
die Bezeichnung Supergravelbike. Also ein
Gravelbike, welches sich auf Asphalt wohl
fühlt, aber im Gelände zuhause ist. Das
liegt zum einen an den 2.1 Zoll breiten
MTB Reifen, die mit 2 Bar gefahren werden
können und somit im Gelände sehr viel
Grip bieten. Mit 3 Bar in den Reifen rollt es
dann wie ein Racehardtail und ist auch fast
genauso wendig wie ein Twentyniner MTB.
Ein weiteres Highlight ist der Rahmen, der
mit sehr vielen Ösen aufwartet und so jede
nur denkbare Möglichkeit für anschraubbare
Taschen bietet. Aufgrund des Rahmenmaterials
und der gesloopten Geometrie,
ist der Rahmen auch sehr komfortabel
und somit auch für lange Reisen ausgelegt.
Dank des von Rondo seit Jahren bewährten
Flip-Chip, kann man das Rad sehr schnell
zum Racer umfunktionieren. Das klappt
aber nur mit sehr dünnen Reifen, da durch
die höhere Befestigung der Steckachse in
der Gabel die Reifenfreiheit nach oben um
10 mm kleiner wird. Die vielen Hausmarke-Parts
sind leicht und zuverlässig, aber
der Lenker besitzt für unseren Geschmack
etwas zu viel Biegung nach vorne. Das begünstigt
zwar eine aggressiveres Fahrerhaltung
mit ausgestellten Ellbogen, aber für
lange Strecken würden wir einen Lenker
mit geradem Oberlenker bevorzugen. Die
TRP Bremsen sind zwar nur mechanisch
angeschlossen, aber dafür kann man sie auf
Reisen einfacher reparieren. Für sportliche
Touren bieten Rahmen, Laufräder und Sattel
genügend Komfort. Die Sitzposition ist
sportlich, aber nicht zu gestreckt. Optisch
gefallen uns besonders die purplefarbenen
Naben, die sich mit den minimalistischen
Applikationen am Rahmen gut ergänzen
und sich somit ein ansprechendes Gesamtbild
ergibt.
FAZIT: Wer ein Gravelrad für ausgiebige
Gravel-Touren sucht, der ist mit dem
Rondo Bogan ST 2 sehr gut bedient. Damit
sind Fernreisen genau so gut möglich
wie auch sportliche Tagestouren. Mit
Straßenreifen bestückt, bietet es sich auch
für eine abendliche Rennradrunde an.
TECHNIK
Preis: 2.599,00 Euro
Gewicht: 11,1 kg, Gr. L
Rahmengrößen: S | M | L | XL
Rahmen: Tange Stahl
Gabel: Carbon
Lenker: Rondo Boomerang | 460mm
Sattel: WTB Volt
Kurbel: Rondo 1-Fach | 38Z | 172,5mm
Schaltgruppe: Sram Apex 1 | 1x11
Bremsen: REVER MCX/Pro |
Testrad: TRP | Mechanische Scheibenbremsen | 160mm
Laufräder: Rundo Hub Superlight Hubs – 12mm Steckachesen |
Rondo Aluminium Tubless 622-23 Felgen|
Reifen: Vittoria Terreno 29x2.1 | Testrad: WTB Nano 29x2.1
013
8BAR GRUNEWALD
GT II 275
014 MEHR UNTER WWW.8BAR-BIKES.COM
Die Berliner Fahrrad-Schmiede hat sich
auf Gravel- sowie Rennräder spezialisiert
und hat auch dieses Jahr wieder ein wahres
Schmankerl serviert. Nach Alu kommt nun
ein super leichter, aber steifer Carbonrahmen
zum Zug. Gleich auf den ersten Metern
merkt man, dass es förmlich zu einem
Sprint einlädt. Dabei ist der Rahmen im
Wiegetritt sehr verwindungssteif, bietet
aber dennoch im Heck noch gut Komfort
auf leichten Schotterstrecken. An der Front
wurden alle Züge fein säuberlich innen
verlegt. Hier ist absolut nichts zu sehen,
weder ein Schalt- noch ein Bremszug. Wobei
der fehlende Schaltzug dem digitalen GRX
Hebel zu verdanken ist, der das Schaltsignal
per Funk übermittelt. Neben dem Rahmen
und der elektronischen Schaltung sind die
DT Swiss GRC1400 Carbonfelgen ein weiteres
Highlight. Sie sind nicht nur optisch
ein wahrer Augenschmaus, sondern auch
technisch mit 240er Naben und 42 Millimeter
hohen Hookless Felgen vom Feinsten.
Das drückt das Gewicht des Rades auf
unter 9 Kg, samt Pedalen. Die montierten
G-One R von Schwalbe Reifen sind optimal
auf feinen Schotterpisten oder festen
Böden und passen gut ins Gesamtkonzept.
Trotz aller Racegene spendierte man dem
Boliden genügend Ösen für Schutzbleche,
Gepäckträger und nahe zu jede Bikepacking
Tasche. Auch wenn durch die Ösen ein Gepäckträger
möglich ist, würden wir an dem
Rad eher keinen montieren. Dann besser
aerodynamisch im Bikepacking Style verreisen.
Wie bereits oben erwähnt, ist das Rad
weniger zum spazieren fahren gedacht, eher
zur Jagd auf KOM Wertungen im Gelände.
Die Sitzhaltung ist genau dafür gemacht und
somit besonders für schnelle, rasante Touren
geeignet.
FAZIT: Wer ein wendiges Bike für schnelle
Touren sucht, der ist mit dem 8Bar Grunewald
bestens bedient. Optisch sehr aufgeräumt
und pfeilschnell auf den Trails.
Wir können es aber auch für sehr schnelle
Bikepacking Touren empfehlen.
TECHNIK
Preis: Testrad 5.494,00 Euro
Gewicht: 8,8 kg, Gr. L
Rahmengrößen:S | M | L | XL
Rahmen:Carbon
Gabel: Carbon
Lenker: 8Bar Drop bar und Vorbau | Carbon mit integrierten
Bremsleitungen
Sattel: Selle SanMarco
Kurbel: Shimano GRX
Schaltgruppe: Shimano GRX DI2 Wireless System| 2x11
Bremsen: Shimano GRX | Hydraulische Scheibenbremsen | 160mm
Laufräder: DTSWISS GRC1400
Reifen: Schwalbe G-One R
Sonstiges: Komplett innen verlegte Bremsleitungen |
Schutzbleche und Gepäckträger möglich | viele Ösen für Gepäck
015
STORCK GRIX.2 PRO
016 MEHR UNTER WWW.STORCK-BIKES.COM
Die Zielgruppe beim Storck Grix Pro ist,
durch die sehr gestreckte Geometrie, sehr
sportlich ausgerichtet. Somit richtet sich
das Rad an Rennrad- oder Cyclocrossfahrer,
die gerne rennmäßig touren und
so richtig Gas geben wollen. Genau dafür
ist das Rad ideal geeignet. Die Basis dafür
ergibt sich aus der Geometrie des Gravelrahmens,
mit dem man ohne Probleme
auch Crossrennen bestreiten kann. Wer
einen zweiten leichten Laufradssatz mit
Straßenreifen sein Eigen nennen darf,
kann das Grix in Sekundenschnelle zu einem
Rennrad umfunktionieren. Das geht
theoretisch mit jedem Gravelbike, aber das
Grix hat eine Geometrie, das einem Straßenrad
sehr ähnlich ist und sich auf dem
Asphalt sehr spritzig und agil benimmt.
Anders verhält es sich bei Tourenrädern,
die mit Straßenbereifung sehr spurstabil
und sich in der Fahrdynamik eher unspektakulär
anfühlen. Typisch für Storck
Bikes ist der ultrasteife Rahmen. Egal ob
im gemütlichen Wiegetritt am Berg oder
beim Sprint im Finale, der Rahmen fühlt
sich knüppelhart an. Für die Gravelfraktion
wurde aber trotzdem noch durch eine
gut flexende Aluminium-Sattelstütze und
dem komfortablen Selle San Marco GND
Sattel für ausreichend Komfort gesorgt.
Die elektronische Rival-Ausstattung mit
Funksteuerung, wie auch die neue
Schaltlogik mit Doppeltab für den vorderen
Umwerfer macht natürlich mega
Spaß. In das sportliche Konzept passen
auch die stabilen, aber dennoch komfortablen
Schwalbe G-One Ultra Bite
Pneus, die von DT Swiss Laufrädern ergänzt
werden. Die 160 mm Bremsscheiben
bringen das Grix in jeder Situation
zum sicheren Halt.
FAZIT: Wer ein schnelles Gravelbike
oder ein Cyclocrossrad mit viel Reifenfreiheit
sucht, egal ob auf der Straße
oder im Gelände, der ist mit dem
Grix gut beraten. Ein weiterer Grund
sich für genau dieses Rad zu entscheiden:
Weil es halt ein Storck Bike ist.
TECHNIK
Preis: 5.699,00 Euro (4.699,00 mit G1800 Laufrädern)
Gewicht: 9,3Kg (Gr. M mit Pedalen)
Rahmengrößen: S, M, L, XL und XXL
Rahmen: Carbon
Gabel: Carbon
Lenker: Lenker/Vorbaueinheit RBSI Grix.2 Platinum Carbon
Sattel: Fizik Terra Argo X5
Kurbel: Shimano GRX 810 2x11 48/31
Bremsen: Shimano GRX 810 Hydraulisch 160mm Disc
Laufräder: DT Swiss GRC1400 Spline 42
Reifen: Schwalbe G-One Bite (Testrad: G-one Ultrabite verbaut)
Sonstiges: Komplett innen verlegte Züge, Montageösen für Gepäckträger
und Schutzbleche, weitere Ösen für Flaschenhalter
und Gepäck vorhanden
017
GUNSHA ATR TITAN 2.0
018 MEHR UNTER WWW.CYCLOCROSS-STORE.DE
Das Oberpfälzer Cyclocross- und Gravelurgestein
Gunsha Bikes bietet seinen bewährten
Bestseller ATR seit 2020 auch im edlen
Material Titan an. Titan ist in etwa so leicht
wie Aluminium, aber so flexibel und robust
wie Stahl. Daneben rostet es nicht, ist extrem
unempfindlich gegen Kratzer und Dellen und
hält praktisch ewig.
Wie bei Gunsha üblich, darf der Kunde sein
Wunsch-Setup weitestgehend frei konfigurieren.
Unser Testbike folgte dem Anspruch ein möglichst
wartungsarmes, unempfindliches Bike
zu realisieren, das komfortabel und zugleich
trotzdem sportlich ist. Dabei sollten die Kosten
nicht aus dem Ruder laufen und daher bewährte
Großserienteile zum Einsatz kommen.
Um es vorweg zu nehmen: Das ATR 2.0 erfüllt
in unserer Konfiguration die gesteckten Ziele
voll und ganz. Der Komfort ist dank des Titan
Rahmens und Sattelstütze weitaus besser
als bei den Pendants aus Alu oder Carbon.
Trotzdem ist das Bike dank seiner Geometrie
extrem agil und setzt jeden Tritt bedingungslos
in Vortrieb um. Typische Ermüdungserscheinungen
und Schmerzen kannten wir mit dem
Selle Italia SLR Boost Superflow Sattel auch bei
langen Ausfahrten nicht.
Die GRX 810 Gruppe gehört wohl zum anspruchslosesten
Stück Technik, dass man
derzeit kaufen kann. Dreck, harte Schläge vom
Untergrund, Sprünge, lieblose Wartung – all
das verzeiht sie äußerst gutmütig. Um Gewicht
zu sparen und auch in schwierigerem Gelände
noch steile Anstiege meistern zu können,
kommt eine Monokurbel aus Carbon mit 38
Zähnen von Praxis Works zum Einsatz. Zum
Vergleich: Shimano selber bietet hier nur minimal
40 Zähne.
Auch die restlichen Komponenten sind durchdacht
und durchgängig hochqualitativ ohne
absurd teuer zu sein: Die in der eigenen Werkstatt
von Hand eingespeichten und zentrierten
Laufräder aus Alu kommen von Gunsha selber.
Die darauf montierten IRC Boken Double
Cross Pneus sind auf Asphalt von einem
Rennradreifen fast nicht zu unterscheiden
und bieten trotzdem guten Grip im Gelände.
Aus Gunshas Standardrepertoire stammen die
leichte Carbongabel und der Carbonlenker mit
angenehm breiter Auflagefläche.
FAZIT: Ein edler Rahmen für die Ewigkeit,
solide Komponenten ohne Firlefanz, Komfort
und trotzdem Fahrspaß pur. Das Gunsha ATR
Titan 2.0 überzeugt auf ganzer Linie und ist
dabei sogar noch vergleichsweise günstig.
TECHNIK
Preis: ab 3.999,- €
Gewicht: 8,9 kg (Größe S/M)
Rahmengrößen: S, M, L, XL
Rahmen: Gunsha ATR Titan 2.0 – Titan
Gabel: Gunsha SLX Basic – Carbon
Lenker: Gunsha Aero Flate - Carbon
Sattel: Selle Italia SLR Boost Superflow
Kurbel: Praxis Works Zayante Carbon / 38 Zähne
Kassette: Shimano Deore XT CS-M8000 11-fach (11-42)
Schalthebel: Shimano GRX 810
Schaltwerk: Shimano GRX 812
Umwerfer: kein
Bremsen: GRX RX810 160/160 mm v/h
Laufräder: Gunsha CX Stability Disc 622x19, Tubeless ready - Alu
Reifen: IRC Boken Double Cross 622x38
019
URWAHN WALDWIESEL
020 MEHR UNTER WWW.URWAHNBIKES.COM
Mittlerweile nicht mehr neu, aber immer noch
einzigartig in seiner Rahmenform und Technologie
baut Urwahn Räder, die sich von der Masse
absetzen. Das fußt zum einen auf das stark
gebogene Sitzrohr aus Stahl, welches wesentlich
zum Komfort beiträgt, aber auch auf die Konstruktionsart,
den 3-D gedruckten Stahlteilen.
Das ist aktuell ein Alleinstellungsmerkmal im
Rahmenbau. Heraus kommt dabei ein stylischer
Rahmen, der seit einigen Jahren bereits
im urbanen Sektor wie auch bei Trekkingrädern
eingesetzt wird und mittlerweile auch als
Gravelbike sein Zuhause hat. Damit kommen
wir auch schon zu den Attributen des Rahmens,
der sehr positive Eigenschaften in sich vereint.
Zum einen steif genug für ein direktes Lenkverhalten
und Vortrieb, aber trotzdem bietet er
noch sehr viel Komfort auf holprigen Strecken.
Der Komfort gründet im Flex des gebogenen
Sitzrohrs, sowie durch den Einsatz eines komfortablen
Sattels. Damit kann das Waldwiesel auf
groben Strecken gut punkten. Die Laufräder mit
Hausmarke Naben und Ryde Dutch Felgen sind
stabil und passen optisch gut zum Rad. Was uns
noch sehr gut gefällt ist, das aufgeräumte Design
mit komplett innen verlegten Zügen, einer
versteckten Klemmung für die Sattelstütze, der
SP Connector für die Handyaufnahme und die
schnell laufenden Conti TerraSpeed Reifen. Was
uns aber nicht entgegenkommt, ist das sehr lange
Oberrohr. Bei den angegebenen Rahmengrößen
sitzt man selbst als sportlicher Fahrer sehr
gestreckt. Hier sollte man unbedingt eine Rahmengröße
kleiner ausprobieren. Dennoch gefällt
uns das Fahrverhalten sehr gut. Es liegt wirklich
gut auf den Pisten, ist wendig und wirkt im Tretlagerbereich
sehr antriebsstark. In kniffligen Abfahrten
verzeiht es etwaige Fahrfehler überzeugend,
wodurch man immer ein sicheres Fahrgefühl hat.
Mit über 11 Kg ist das Testrad für ein sportlich
ausgerichtetes Gravelrad noch tuningfähig. Was
uns für einen Allrounder noch fehlt, sind Befestigungen
für Schutzbleche. Beim Waldwiesel findet
man zwar Ösen für das Gepäck an der Gabel, aber
nicht für einen Spritzschutz, was Pendlern entgegenkommen
würde. Hier muss man auf Universalhalterungssysteme
zurückgreifen.
Fazit: Ein einzigartiger Eyecatcher mit innovativer
Technik, aber leider mit Übergewicht
für Sportler und für Tourenfahrer etwas lang.
Schutzbleche sind zwar möglich, aber nur in
kleiner Auswahl.
TECHNIK
Preis: 4499,00 Euro
Gewicht: 11,4 kg, Gr. L
Rahmengrößen: XS | S | M | L | XL
Rahmen: Stahl
Gabel: Urwahn CT1-FK1
Lenker: Acros Gravel Bar
Sattel: Ergon SFC30 EVO Gel Edition
Kurbel: Urwahn (Testrad mit GRX)
Schaltgruppe: Shimano GRX 600 1x11 Fach
Bremsen: Shimano GRX 600 Flatmount 160 mm Disc
Laufräder: Urwahn Naben | Ryde Dutch Disc 32L | 12 mm Steckachse
Reifen: Continatal Terra speed 40/622
Rahmenfarben: Asphalt | Beton | Kobalt | Oxid | Gold
Sonstiges: Offene Sitzstrebe für Riemenantrieb | SP Connect
Anschluss | Interne Zugverlegung
021
BH GRAVEL X EVO 3.5
BH Bikes ist ein traditionsreicher Hersteller
aus Spanien, genauer aus dem Baskenland,
der seit über 100 Jahren Fahrräder baut.
In Deutschland wurden sie bekannt durch
ihre Mountainbikes und durch die regelmäßige
Teilnahme an der Tour de France,
mit einigen Siegen bei Etappen. Bereit zum
Siegen ist auch das aktuelle Testrad: das
Gravel X-EVO 3.5 Carbon. Ein ausgereiftes
Bike, welches für das Graveln entwickelt
und nicht auf Basis eines Crossers umgebaut
wurde, wie bei vielen anderen Herstellern.
Somit haben die Konstrukteure
im Rahmen für Reifen bis 42 Millimeter
Breite Platz gemacht. Das bringt Sicherheit
und Komfort auf groben Terrain und
langen Strecken. Dafür sprechen auch der
komfortable Sattel und die lange flexende
Aluminium-Sattelstütze. Die Sitzhaltung
ist für ein Reiserad sportlich und für ein
Racebike nicht zu gestreckt und somit ideal
für ein Gravelbike, das für lange Strecken
herhalten muss. Für längere Abenteuer
lassen sich schnell und einfach Bikepacking
Taschen anbringen. Durch die vielen Ösen
gibt es viele Möglichkeiten, um das Gepäck
zu befestigen. Für schlechtes Wetter lassen
sich zwar Schutzbleche montieren, aber
dazu muss man etwas findig sein, da man
an der Gabel oben und am Rahmen vorne
022 MEHR UNTER WWW.BHBIKES.COM
keine Standardlösungen vorfindet. Versierte
Schrauber sollten sich aber zu helfen
wissen. Das Testrad ist mit einer 2x11 GRX
Schaltung ausgestattet und somit perfekt
abgestuft, um immer im richtigen Gang zu
kurbeln. Besonders bei langen gleichmäßigen
Touren ist man froh um die „richtige“
Trittfrequenz. Mit einem Gewicht von
knapp über 9 Kg ist es ideal für kleine und
schnelle Tagesausflüge. Der Lenker ist nur
leicht angewinkelt, was Rennradfahrern oft
sehr entgegen kommt und vielen lieber ist,
als die weit aufgebogenen Gravel-Bügel.
Sehr gut gefallen haben uns die Laufräder
mit ihren 30 Millimeter hohen Felgen und
den integrierten Schnellspannern in der
Achse. Damit kann man auch ohne Werkzeug
schnell und einfach die Steckachse
wechseln. Der Hutchinson Touarec Pneu
ist passend für Touren auf festen Böden
oder leichten Schotterwegen. Sehr gut finden
wir, dass es mehrere Farboptionen für
den Rahmen gibt und man hier farblich
etwas flexibler agieren kann.
Fazit: Ein schnelles Gravelbike mit vielen
innovativen Features das rasant, aber
trotzdem komfortabel ist. Für den angebotenen
Preis ein absoluter Kauftipp.
TECHNIK
Preis: 3.099,00 Euro
Gewicht: 9,5 kg (Gr. M mit Pedalen)
Rahmengrößen: S, M, L und XL
Rahmen: Carbon
Gabel: Carbon
Lenker: BH Gravel lite
Sattel: Prologo AGX
Kurbel: Shimano GRX 46/30
Schaltgruppe: Shimano GRX 810 2x11
Bremsen: Shimano GRX 810 Hydraulisch 160mm Disc
Laufräder: Shimano RS171 Disc
(Am Testrad waren Vision Team 30 verbaut)
Reifen: Hutchinson Tuareg Tan 700x40c
Sonstiges: Schnellspanner versteckt in den Achsen,
Im Rahmen verlegte Züge, Diverse Ösen für Flaschenhalter und
Schutzbleche.
023
KELLYS SOOT 20
Das Kellys SOOT 20 ist ein Symbiont aus 2
Welten und markiert den Einstieg der
Kellys Gravel World. Der dynamische
Aluminiumrahmen
übernimmt das Kellys Gravel
Concept nicht nur in puncto
der Geometrie. Er glänzt bereits
mit einer in dieser Preisklasse
nicht ganz selbstverständlichen
Carbongabel. Um den Einstieg
ins Gravelsegment zu vereinfachen rüstet
Kellys das SOOT 20 mit einem FlatBar Lenker
aus. Für den geneigten MTB-Fahrer sicher ein
Umstand, der den Um- oder Einstieg ins Gravelsegment
vereinfacht. Das Groupset stellt
Shimano mit Claris R2000 Komponenten. Die
bewährte Schwalbe Smart Sam Performance
Bereifung sorgt für Grip und sehr gute Rolleigenschaften.
Mit diesem Grundsetup ist das
SOOT 20 ein idealer Einsteiger und jederzeit
aufrüstbar dank der gut durchdachten Basis.
Preis: 1.199,00 Euro
KELLYS SOOT 90
Das Kellys SOOT 90 markiert die Spitze der
Gravelserie im Modelljahrgang 2023. Die hochwertigen
Shimano GRX Komponenten sind als
1 x 11 Antrieb am SOOT 90 verbaut. Gestoppt
werden die schnellen DT Swiss G 540 Räder mit
Shimano`s GRX RX 400 Hydraulic Bremsen.
Für sicheren Grip und hervorragende Laufeigenschaften
sorgt das Schwalbe G-One Allround
Reifenset. Highlight ist der KELLYS CARBON
GRAVEL CONCEPT Rahmen mit seiner Carbongabel.
Er bietet ein sportives Fahrerlebnis,
wobei die Dynamik des Rades und der Komfort
der Kellys Gravel Concept Geometrie eine
perfekte Symbiose eingehen. Das SOOT
90 bietet nicht nur dynamisches Tourenfeeling,
es kann auch als reinrassiges
Sportgerät hohen Ansprüchen genügen.
Preis: 2.599,00 Euro
024
MEHR UNTER WWW.KELLYSBIKE.COM
SPEEDROCKER
READY TO ROCK THE GRAVEL!
25
SKS-GERMANY.COM
026
GRAVELFUN bietet Ihnen einen
umfassenden Überblick
und Bewertung der aktuellen
Schaltgruppen für Gravelbikes.
Außerdem beleuchten
wir grundsätzliche Zusammenhänge
der Kraftübertragung,
um die für Sie optimalen
Komponenten zu
ermitteln.
SCHALTEN AUF
SCHOTTER
TEXT: DAVID BAHN
027
Bild: Rose Bikes
Die Ansprüche an Schaltungen für Gravelbikes
sind extrem vielfältig: Sie sollen
für hohe Geschwindigkeit auf Asphalt sorgen,
aber dennoch niedrige Übersetzungen
für steile Bergpassagen im Gelände bieten.
Leicht sollen sie sein, aber dennoch robust.
Eine hohe Qualität aufweisen, aber nicht zu
teuer sein. Die eierlegende Wollmilchsau
eben, genau wie es das Gravelbike im Grunde
auch ist.
Aus der Ferne betrachtet, erfüllen die meisten
erhältlichen Schaltungen diese Anforderungen
auf Anhieb schon sehr ordentlich.
Der Teufel steckt jedoch wie immer im
Detail: Um die wirklich ideale Schaltung
für die eigenen Bedürfnisse zu finden, führt
kein Weg daran vorbei, sich intensiver mit
dem Thema zu beschäftigen. Dieser Artikel
soll Sie dabei unterstützen.
DAS RAD
Um die Kraft der Beine in Vortrieb umzuwandeln,
wird die erzeugte Bewegungsenergie
mit der Kurbel über die Kette an die
Kassette und an das damit verbundene Hinterrad
übertragen. Entscheidend für die daraus
resultierende Geschwindigkeit ist das
Übersetzungsverhältnis des vorderen Kurbelrades
und des hinteren Ritzels. Bei einer
Übersetzung von bspw. 2:1 und einem ty-
028
pischen Gravel Radumfang von ca. 220 cm
heißt das also nichts anderes, als einen Vortrieb
von 4,4 m bei einer vollen Umdrehung
der Kurbel zu erzeugen. Die meisten Radfahrer
empfinden eine Drehzahl von ca. 80
Umdrehungen pro Minute als angenehm.
Auf unser Beispiel bezogen wären das also
352 Meter in einer Minute oder rund 21
km pro Stunde. Dieses Beispiel kann man
selbst mit jedem Baumarktrad in der Praxis
nachvollziehen. Für Gravelbikes sind die
niedrigsten und höchsten Übersetzungsverhältnisse,
woraus sich die Bandbreite der
verfügbaren Gänge ergibt, dagegen deutlich
interessanter. Auf dem Weg zwischen diesen
beiden Extremen, also vom größten zum
kleinsten Ritzel, wird eine möglichst gleichmäßige
Abstufung, mit niedrigen Sprüngen
beim Gangwechsel, als angenehm empfunden.
(Zur Berechnung der Bandbreite, Abstufungen
und den daraus resultierenden Geschwindigkeiten
empfehlen wir Ihnen folgende
Rechner:
Links zu https://www.velonerd.cc/ritzelrechner/
und https://www.j-berkemeier.de )
Dummerweise widersprechen sich diese
beiden Anforderungen: Je höher die Bandbreite,
umso größer müssen, bei gleicher
Anzahl der Ritzel einer Kassette, die Stufen
dazwischen sein. Umgekehrt ist die Bandbreite
umso kleiner, desto gleichmäßiger
die Abstufung ist.
Foto:Yvonne Lesawa
Man kann die Bandbreite nun mit 2 (oder
3) Blättern an der Kurbel erhöhen. Jedoch
ergibt sich aus der doppelten Anzahl an
verfügbaren Gängen kein doppelter Mehrwert,
da sich die Übersetzungsverhältnisse
im mittleren Bereich überschneiden. Dies
ist trotzdem die günstigste und gängigste
Möglichkeit die Bandbreite deutlich zu
erweitern. Der Nachteil ist, dass durch zu-
029
sätzliche Bauteile, wie den Umwerfer und
die klobigere Kurbel, das Gewicht und die
Pannenanfälligkeit, wie z.B. durch Kettenabwürfe,
steigt. Zudem ist die Bedienung
fummeliger, da der Umwerfer bei den 2x11
Lösungen für Gravelbikes und Rennräder
auch noch Zwischenabstufungen auf dem
gleichen Zahnrad hat, die man beherrschen
sollte, damit die Kette nicht am Umwerfer
schleift.
Der Trend geht daher seit Jahren zu Einfachkurbeln
ohne Umwerfer, den Erfahrungen
der Mountainbikes folgend. Um dennoch
eine hohe Bandbreite zu gewährleisten, wird
meist die Anzahl der Ritzel auf der Kassette
erhöht. Während 11 Ritzel lange Zeit quasi
der Standard waren, gibt es mittlerweile sogar
Gruppen mit bis zu 13 Ritzeln. Je nach
Bestückung ist die Bandbreite hierbei sogar
höher als bei 2x11 Schaltungen. Ein Nachteil
ist, neben dem Preis, dass die Ketten immer
dünner und damit tendenziell instabiler
werden. Sowie bei hohen Gangsprüngen
immer mehrfach geschaltet werden muss,
wohingegen man durch einen Umwerfer,
mit einem Schaltvorgang, auch mehrere
Gänge überspringen kann. Gerade beim
Wechsel von einer Abfahrt in einen Anstieg
kann dies hilfreich sein.
Bild: Ortlieb
030
Eine klare Entscheidung, ob einfach oder
zweifach, und welche Ritzelgröße nun letztlich
besser ist, kommt damit auf den wesentlichen
Faktor an:
DER MENSCH
Verkäufer wollen in der Regel das verkaufen,
was sie gerade auf Lager haben. Das
muß aber nicht immer das Beste für Sie
sein. Sie sollten daher in der Lage sein,
möglichst genau zu definieren, auf was es
Ihnen ankommt. Ihre Auswahl, der in Frage
kommender Schaltgruppen, sollte Sie schon
vorm Betreten des Ladens getroffen haben.
Wesentlich ist dabei, zuallererst sein eigenes
Leistungsniveau realistisch einzuschätzen.
Es bringt nichts, ein Rad mit einer Übersetzung
für Profis zu kaufen, wenn man nicht
die Kraft eines Profis aufbringen kann.
Seien Sie ehrlich zu sich, machen Sie nach
Möglichkeit einen Leistungstest.
Grundsätzlich deckt jede Schaltung den Bereich
von 20-40 km/h gut ab. Das ist der Bereich,
in dem sich die meisten Radfahrer im
Flachen, auf Asphalt, bei neutralen Windverhältnissen,
dauerhaft bewegen können.
Wobei der benötigte Kraftaufwand mit zunehmender
Geschwindigkeit, aufgrund des
Luftwiderstandes, exponentiell steigt. Daneben
sind natürlich auch ständig Verluste
durch den Rollwiderstand der Reifen und
des Untergrundes, sowie in geringem Maße,
Reibungsverluste im Antrieb selbst zu ver-
buchen. Als groben Anhaltspunkt können
Sie davon ausgehen, bei 25 km/h rund 100
W, bei 30 km/h 150 W und bei 40 km/h
schon über 300 W Leistung erbringen zu
müssen.
Interessant in Sachen Übersetzung ist also
beim Gravelbike eher der Bereich außerhalb
dessen, also dort, wo die Schwerkraft
die größte Rolle spielt: Am Berg. Bei klassischen
Rennrädern ist es bei Abfahrten
oder auch im Sprint wichtig, eine hohe
Übersetzung zu haben, um auch bei hohen
Geschwindigkeiten nicht ins Leere zu pedalieren.
Entsprechend sind die Schaltungen
auch ausgelegt. Beachten Sie: Mit dem Gravelbike
sind Sie auf der Straße, je nach Bereifung,
nur marginal langsamer unterwegs
als mit dem Rennrad.
Bergauf sind jedoch, insbesondere auf
schwierigem Untergrund und schlechter
Traktion, möglichst niedrige Übersetzungen
wünschenswert. Hier ist der Unterschied
zum Rennrad dann schon eklatant:
Man kann auf dem Gravelbike einen heftigen
Anstieg nicht einfach nur mit Kraft bezwingen,
wenn es das Gelände nicht zulässt.
Dieser Umstand potenziert sich noch, wenn
man bei einer Mehrtagestour mit Gepäck
unterwegs ist.
Unsere Empfehlung lautet daher ganz deutlich:
Setzen Sie im Zweifel, bei der Wahl der
Schaltung, auf niedrigere Übersetzungen,
zu Lasten der Höchstgeschwindigkeit. Am
Berg absteigen zu müssen, fühlt sich an wie
031
eine Niederlage und ist viel frustrierender,
als auf einer Abfahrt laufen lassen zu müssen,
obwohl man weiß, dass man noch ein
bisschen Schub geben könnte. Überlegen
Sie sich vorher, wo und wie Sie das Bike einsetzen
wollen.
Möchten Sie es wie ein Rennrad nutzen
und nur gelegentlich über Feldwege
fahren? Fahren Sie hauptsächlich
auf Schotter oder fahren Sie auch mal
schwierigere Trails? Wohnen Sie in der
norddeutschen Tiefebene oder im Mittelgebirge?
Möchten Sie Ihr Rad für
Bikepacking-Touren nutzen oder nur
für knackig-kurze Trainingseinheiten?
Oder vielleicht alles zusammen?
Je genauer Sie wissen, wie Sie das Bike verwenden
möchten und wie fit Sie sind, desto
leichter lässt sich vorhersagen, welche Schaltgruppe
am Besten für Sie geeignet ist.
Bitte beachten Sie: In der folgenden Übersicht
betrachten wir die Gruppen immer
“sortenrein”, also alle Komponenten (Schalt-/
Bremshebel, Kurbel, Schaltwerk) innerhalb
Ihrer Einstufung. In der Praxis verbauen
die Hersteller durchaus auch mal Kombinationen,
z.B. aus günstiger Kurbel und höherwertigen
Schaltwerk oder einer Kassette
eines anderen Herstellers. Das schadet der
Funktionalität nicht, aber bitte achten Sie im
Einzelfall darauf, was tatsächlich verbaut ist.
DIE KLASSIKER - RENNRADSCHALTGRUPPEN
Obwohl der Gravelboom nun schon einige Jahre andauert, sind spezielle Schaltungen für
Gravelbikes erst vergleichsweise kurz am Markt. Daher verwenden die Hersteller nach wie
vor, wie auch schon seit Jahrzehnten im Cyclocross Sport, gerne Rennradgruppen.
Das ist nichts grundsätzlich Schlechtes, denn diese Gruppen sind ausgereift und bewährt.
Zudem sind sie sehr leicht und bieten eine schöne Abstufung der Gänge. Obwohl die Gruppen
für den Einsatz auf der Straße ausgelegt sind, ist ein Einsatz im Gelände, solange man
nicht ausschließlich auf heftigen Trails unterwegs ist, kein Problem. Sie sind robust genug
dafür. Durch den Schaltkäfig technisch bedingt, lassen sie als größtes Ritzel in der Kassette
maximal 32 bis 34 Zähne zu, womit sich, je nach verwendeter Kurbel, gewisse Einschränkungen
bei der niedrigsten Übersetzung ergeben. Grundsätzlich sind Rennradschaltungen
daher eher auf hohe Geschwindigkeiten und gute Abstufungen ausgelegt, damit der Fahrer
in seiner idealen Kadenz bleiben kann. Rennradgruppen sind außerdem immer auf eine 2x
Kurbel ausgelegt.
032
SHIMANO
ULTEGRA RX DI2
Anzahl Ritzel Kassette: 12
Abstufungen Kassette:
11-30, 11-34
Kurbel: 2x (50/34, 52/36)
Bedienung: elektronisch
Bremse: Disc hydraulisch
Shimano hat seine bewährte Ultegra in 2022
nun mit einem 12. Ritzel gepimpt. Das alleine
ist wenig sensationell, schließlich bieten
das andere Hersteller schon länger. Neu
ist außerdem, dass die mechanische Version
entfällt, d.h. das elektrische Di2 Schaltwerk
und Umwerfer ist keine Option mehr, sondern
Usus. Shimano wird die alte Ultegra
mit 11 Ritzeln und Mechanik allerdings
noch eine Weile im Programm behalten. Daneben
gibt es auf Wunsch für die Kurbel ein
integriertes Powermeter – das ist dann allerdings
schon eher was für echte Roadies. Insgesamt
entfernt sich Shimano mit der neuen
Ultegra doch recht deutlich vom Gravel und
Cyclocross. Dies ist wohl der Tatsache geschuldet,
dass mit der GRX mittlerweile eine
Gravelgruppe im Programm und die 105er
beim Einsatz im Gelände völlig ausreichend
ist. Nichtsdestotrotz kann auch die neue Ultegra
für den ein oder anderen roadlastigen
Gravelbiker, der nur gelegentlich über die
Waldautobahn düst, interessant sein.
Geeignet für: Straße, Schotterwege.
Weniger geeignet für: Gelände, Bikepacking.
Pro: leicht, schnell, präzise.
Contra: fürs Gelände eigentlich nicht
mehr wirklich gut geeignet. Wer eine mechanische
Rennradgruppe bevorzugt und
innerhalb der Shimanowelt etwas besseres
als die 105er möchte, kann sich nach
der alten Ultegra (bis 2021) umsehen.
033
CAMPAGNOLO
CHORUS
Anzahl Ritzel Kassette: 12
Abstufungen Kassette:
11-29, 11-32, 11-34
Kurbel:
2x (48/32, 50/34, 52/36)
Bedienung: mechanisch
Bremse: Disc hydraulisch / Felge mechanisch
Campagnolos Chorus ordnet sich als Mittelklasse
Gruppe in etwa auf dem Niveau
von Shimanos 105er ein. Im Gegensatz zu
den Japanern bieten die Italiener aber auch
hier schon 12 Gänge und die Möglichkeit
einer 48/32er Kurbel an. Alleine diese Eckdaten
machen die Chorus schon zu einer
sehr attraktiven Gruppe für Gravelbikes.
Daneben bietet sie aber auch die typischen
weiteren, guten Eigenschaften einer Campagnolo-Gruppe:
Knackig-satte Schaltvorgänge,
Gangsprünge von bis zu 5 Gängen
beim runter- und 3 beim hochschalten mit
nur einer Bewegung, sowie die gewohnt
hohe Verarbeitungsqualität. Einziger Nachteil:
Bei den großen Volumenherstellern
wird man diese Gruppe, trotz all Ihrer Vorzüge,
in der Regel nicht finden. Das liegt
daran, dass sie schlichtweg teurer ist, als die
in viel höheren Stückzahlen produzierten
Gruppen aus Asien. Wer also bereit ist, für
exklusiven italienischen Flair etwas tiefer in
die Tasche zu greifen, muss sich hierfür bei
den kleineren Manufakturen und Nischenherstellern
umsehen.
Geeignet für: Straße, Schotterwege, leichte
Trails, Bikepacking (bedingt).
Weniger geeignet für: schweres Gelände.
Pro: leicht, schnell, präzise, Campagnolo.
Contra: vergleichsweise teuer, erfordert
Umgewöhnung.
034
SRAM
RIVAL
Anzahl Ritzel Kassette: 11
Abstufungen Kassette: alle
11-fach Kassetten bis maximal 32
Zähne
Kurbel: 2x (46/36, 50/34, 52/36)
Bedienung: mechanisch
Bremse: Disc hydraulisch /
Felge mechanisch
Da SRAM sein Rennrad Portfolio schon
früh an Gravel angepasst hat, führen wir
hier nur die klassische Midrange-Schaltung
auf. Für diese ist, neben der eigentlichen
Rival Kurbel, auch die “S390” Kurbel mit
46/34 Zähnen verfügbar, ideal für Fahrer die
noch etwas weniger Übersetzung am Berg
benötigen. Aufgrund der verfügbaren Kurbeln,
ist diese Gruppe für Cyclocross etwas
besser geeignet als Shimanos 105 und teilt
sich, abgesehen davon, deren Eigenschaften:
Vielfach bewährt, ausgereift und zuverlässig,
aber auch unspektakulär und ohne echte
Highlights.
Geeignet für: Straße, Schotterwege, leichte
Trails.
Weniger geeignet für: schweres Gelände,
Bikepacking.
Pro: leicht, ausgereift.
Contra: relativ filigran, eher selten anzutreffen.
035
DIE HIPSTER – GRAVELSCHALTGRUPPEN
Bild: Kellys
Um den Trend zum Gravelbike besser bedienen
zu können, passten die Hersteller in den
letzten Jahren nicht nur bestehende Gruppen
an die Anforderungen an, sondern entwickelten
auch komplett neue Gruppen. So
ist es nicht verwunderlich, dass sich einige
Gruppen kaum, andere jedoch gewaltig von
den Rennradgruppen unterscheiden. Mit
Campagnolos Ekar befindet sich sogar ein
richtiger Innovationsträger unter den Gravelgruppen,
der in Zukunft sicherlich auch
auf dem ein oder anderen Rennrad zu sehen
sein wird.
Eine typische Gravelgruppe unterscheidet
sich von einer Rennradgruppe durch einen
längeren Schaltkäfig, um größere Kassetten
und damit niedrigere Übersetzungen zu ermögliche
n. Daneben fallen die Schaltwerke
etwas robuster aus und viele Gruppen sind
auch mit einer Monokurbel erhältlich. Generell
bemühen sich die Hersteller, Erfahrungen
aus MTB-Gruppen einfließen zu
lassen, mit dem Ziel, die Geländegängigkeit
weiter zu erhöhen, ohne dabei die Straßentauglichkeit
völlig außer Acht zu lassen.
036
SHIMANO
GRX 400
Anzahl Ritzel Kassette: 10
Abstufungen Kassette: 11-25 bis
11-34 (Rennrad), 11-36 (MTB)
Kurbel: 2x (46/30)
Bedienung: mechanisch
Bremse: Disc hydraulisch
Shimanos kleinste und günstigste Gravel
Gruppe ist mit ihren Eckdaten im Prinzip
die kleine Schwester der Rennrad-Gruppe
“Tiagra”, auf die wir aus diesem Grunde
nicht eingegangen sind. Ein wesentlicher
Unterschied ist, dass die GRX 400 Kassette
mit bis zu 36 Zähnen zulässt (Tiagra: 34).
Eine weitere Differenzierung ist der Kettenstabilisator,
der das Herausspringen der
Kette verhindern soll. Beiden Gruppen gemein
ist, dass sie in der unteren Mittelklasse
angesiedelt sind und preissensitive Käufer
ansprechen sollen. Diese bekommen dann
eine ausgereifte, gut funktionierende Gruppe,
die jedoch technisch nicht mehr ganz
auf der Höhe der Zeit ist. Der preisliche Abstand
zur nächsthöheren Gruppe mit GRX
600 Komponenten und 11 Gängen ist dann
meist im Laden auch nicht mehr so hoch,
als dass man gerade hier den Rotstift ansetzen
sollte. Dennoch kann diese Gruppe für
Sparfüchse, die mit den Einschränkungen
aufgrund ihres Fahrprofils kein Problem haben,
einen sinnvollen Kauf darstellen.
Geeignet für: Straße, Schotterwege, leichte
bis mittlere Trails, Bikepacking.
Weniger geeignet für: schweres Gelände.
Pro: günstig, stressfrei.
Contra: nur 10 Gänge.
037
SHIMANO
GRX 600 / 800
Anzahl Ritzel Kassette: 11
Abstufungen Kassette: 11-25 bis
11-34 (Rennrad), 11-42 (MTB)
Kurbel: 1x (40, 42), 2x (48/31, 46/30)
Bedienung: mechanisch
Bremse: Disc hydraulisch
Jetzt wird es kompliziert: Shimano und die
Hersteller würfeln die Komponenten der
GRX 600 und 800er Serie in Praxis wild
durcheinander. Daher der Reihe nach. Das
Schaltwerk kommt immer aus der 81x Serie
und ist mit einem kurzen (max. 34 Zähne)
und einem langen Käfig (max 42 Zähne)
erhältlich. Beide verfügen über den, mittels
mechanischen Schalter direkt am Schaltwerk
an- und abschaltbaren, Kettenstabilisator.
Dieser ist dafür gedacht, ein Herausspringen
der Kette im ruppigen Gelände zu verhindern
und kann auf der Straße deaktiviert
werden. Warum man dies tun sollte, bleibt
jedoch Shimanos Geheimnis. Einen Nachteil
auf glattem Asphalt mit aktiviertem
“Shadow RD+”, so die offizielle Bezeichnung,
konnte der Autor auf zahlreichen
Ausfahrten mit diversen GRX Komponenten
nie feststellen. Nichtsdestotrotz ist es
schön, dass es dieses Feature für rauhes Terrain
gibt.
Bremshebel und Kurbeln sind frei zwischen
600 und 800 wähl- und kombinierbar. Im
Wesentlichen unterscheiden sich diese nur
durch ihr Gewicht, wer also hier ein paar
Euro sparen möchte, kann getrost zu den
günstigeren 600er Komponenten greifen,
zumal die Hersteller in der Praxis ihre Bikes
häufig auch genau so vorkonfektionieren.
Interessant ist, dass es die GRX sowohl als
2x Variante mit Umwerfer, als auch als Monoausführung
gibt. Wir empfehlen bei der
Monovariante auf jeden Fall das Schaltwerk
mit langem Käfig und eine MTB Kassette
038
mit 42 Zähnen.
Betrachtet man den Markt, hat sich die
GRX 600/800 kurzer Zeit quasi als Standard
für Gravelbikes etabliert. Wir finden nicht
zu unrecht, Shimano bietet hier einfach
ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis, eine
einwandfreie, gewohnt zuverlässige Funktionalität,
sowie viele Kombinationsmöglichkeiten
für ein dem Bike bzw. Kundenwünschen
entsprechendes ideales Setup.
Das andere Hersteller technisch gesehen bereits
weiter und mit 12 oder gar 13 Gängen
unterwegs sind, dürfte für die meisten Käufer
eine eher untergeordnete Rolle spielen.
Geeignet für: Straße, Schotterwege, leichte
bis schwere Trails (mono), Bikepacking.
Weniger geeignet für: je nach Ausführung
schnelle Abfahrten auf Asphalt.
Pro: gutes Preis-/Leistungsverhältnis,
viele Kombinationsmöglichkeiten für ein
ideales Setup, funktioniert gut und zuverlässig.
Contra: technisch kein Innovationsträger.
SHIMANO GRX 800 DI2
Anzahl Ritzel Kassette: 11
Abstufungen Kassette: 11-25 bis 11-34 (Rennrad), 11-42 (MTB)
Kurbel: 1x (40, 42), 2x (48/31)
Bedienung: elektronisch
Bremse: Disc hydraulisch
Bei der elektronischen Variante von Shimanos
GRX geht es übersichtlicher zu: Die
Auswahl beschränkt sich hier komplett auf
die 800er Komponenten. Das elektronische
Schaltwerk ist auch hier mit einem langen
und kurzen Käfig verfügbar (max. 34 bzw.
42) Zähne. Der einzige Unterschied besteht
somit in den elektronischen Schaltvorgängen,
womit die Gruppe auch schon hinlänglich
erklärt ist.
Geeignet für: Straße, Schotterwege, leichte
bis schwere Trails, Bikepacking.
Weniger geeignet für: je nach Ausführung
schnelle Abfahrten auf Asphalt.
Pro: gute Kombinationsmöglichkeiten
für ein ideales Setup, präzise elektronische
Schaltvorgänge ohne Kraftaufwand
in jeder Lenkerposition.
Contra: teurer als mechanische Variante,
technisch immer noch kein Innovationsträger.
039
CAMPAGNOLO
EKAR
Anzahl Ritzel Kassette: 13
Abstufungen Kassette: 9-36, 9-42,
10-44
Kurbel: 1x (38, 40, 42, 44)
Bedienung: mechanisch
Bremse: Disc hydraulisch
Lange Zeit schien es, als ob die Traditionsfirma
Campagnolo den Graveltrend verschläft
und sich damit zufrieden gibt, wenn
einige ihrer Rennradgruppen im Cyclocross
und selten mal an einem Gravelbike zweckentfremdet
werden.
Doch damit ist spätestens seit der Ekar
Schluss. Mit dieser Gruppe beweisen die Italiener,
dass sie das Thema nicht nur ernst nehmen,
sondern auch Akzente setzen wollen.
So wurde die Ekar von Grund auf neu komplett
für Gravel als Einfachantrieb entwickelt.
Um bei der Bandbreite keine Kompromisse
eingehen zu müssen, packten die Ingenieure
satte 13 Ritzel auf die Kassette. Damit
der größte Nachteil zu den anderen Monokurbeln,
nämlich keine große Übersetzung
für hohe Geschwindigkeiten zu haben, auch
eliminiert wird, erlaubt die Ekar als kleinstes
Ritzel winzige 9 Zähne. Damit ist die
Bandbreite dieses Antriebs sogar höher als
bei den herkömmlichen 2x Antrieben – und
das mit nur einem Blatt vorne. Sensationell.
Dass die Entwickler mitgedacht haben
merkt man auch daran, dass es möglich ist,
das Kettenblatt einfach und schnell abzuschrauben
und gegen ein anderes zu wechseln,
sollte man doch einmal ein komplett
unterschiedliches Streckenprofil befahren.
Pro: 13 Gänge, riesige Bandbreite, leicht.
Contra: teuer, nicht elektronisch verfügbar.
040
CLASSIFIED
Anzahl Ritzel Kassette:
je nach Gruppe
Abstufungen Kassette:
je nach Gruppe
Kurbel: virtuell 2x mit Übersetzungsverhältnis
0,686
Bedienung: elektronisch
Bremse: je nach Gruppe
Außerhalb der Konkurrenz, weil keine klassische
Gruppe im eigentlichen Sinne, aber
nichtsdestotrotz hochinteressant, wollen
wir zu guter Letzt noch auf die die Classified
Nabe eingehen. Bei der Classified Nabe
handelt es sich um ein in die Hinterradnabe
integriertes Getriebe, welches mittels kabellosen
Funkschalters im Cockpit in eine
seiner beiden Stellungen gebracht werden
kann. Oder anders gesagt: Die Funktion
eines Umwerfers und der Zweifachkurbel
wandert komplett in die Nabe. Dies ist
natürlich für Einfachantriebe höchst interessant
und erweitert den Einsatzbereich
enorm. Das Übersetzungsverhältnis vom
vorhandenen Kettenblatt zum “virtuellen”
kleinen Kettenblatt beträgt dabei 0,686, was
z.B. bei einem großen 50er Blatt ein kleines
34er Blatt ergibt. Das Grandiose dabei ist,
dass der “Schaltvorgang” unter Last mit bis
zu 1000 W und fast ohne Zeitverzögerung
(150 ms) durchgeführt werden kann. Wir
konnten die Technik auch schon in der Praxis
erproben und waren begeistert, wie gut
das Ganze funktioniert. Nicht unerwähnt
bleiben sollte allerdings, dass es zum einen
natürlich noch keine Langzeiterfahrungen
mit dieser Technologie gibt und zum anderen
die Nabe in der Praxis nicht einfach mal
eben in ein vorhandenes Laufrad verbaut
werden kann. Wer also auf Nummer sicher
gehen will, sollte ein komplett vormontiertes
Laufrad mit Classified Nabe bestellen.
Pro: grandios, muß man ausprobiert haben.
Contra: derzeit nur im kompletten Laufradsatz
verfügbar.
041
SRAM
APEX
Anzahl Ritzel Kassette: 11
Abstufungen Kassette: 11-42
Kurbel: 1x (40, 42, 44)
Bedienung: mechanisch
Bremse: Disc hydraulisch / mechanisch
(Cantilever mechanisch)
Das Gegenstück zu Shimanos günstiger
GRX ist die SRAM Apex 1. SRAM setzt hier
jedoch konsequent auf Einfachkurbeln,
Zweifach-Ausführungen sucht man daher
vergebens. Netterweise bietet SRAM dafür
sogar noch optional mechanische Bremshebel
an, was speziell Freunde von „oldschool
Cantilever Felgenbremsen“ sehr freuen
dürfte. Ein Rad von der Stange mit dieser
Konfiguration dürfte jedoch schwer zu finden
sein. Hier heißt es selber basteln oder
bei Nischenherstellern, die die individuelle
Konfigurationen erlauben, anzufragen. Daneben
eröffnet sich auch die Möglichkeit,
mechanische Schreibenbremsen, wie z.B.
von TRP, zu verwenden, die für die meisten
Fahrer wohl immer noch mehr als ausreichend
sind.
Ansonsten bietet die Gruppe die typischen
SRAM Features, wie Double Tap Schaltvorgänge
oder den Cage Lock (Verriegelung des
Käfigs in Stellung ohne Kettenspannung),
der den Ein- und Ausbau des Hinterrades
vereinfacht.
Geeignet für: Straße, Schotterwege, leichte
bis schwere Trails, Bikepacking (bedingt).
Weniger geeignet für: schnelle Abfahrten
auf Asphalt.
Pro: günstig, optional mechanische
Bremsen, besser ausgestattet als z.B. die
GRX400.
Contra: vergleichsweise selten zu finden
bei dt. Herstellern.
042
SRAM
RED XPLR ETAP
AXS UND WEITERE
VARIANTEN
Anzahl Ritzel Kassette: 12
Abstufungen Kassette:
10-36, 10-44, 10-50
Kurbel: 1x (38-46)
Bedienung: elektronisch
Bremse: Disc hydraulisch
An dieser Stelle dürfen wir uns vom eingangs
erwähnten Credo verabschieden, die
Gruppen “sortenrein” zu betrachten. Dies
ist bei SRAM schlichtweg an dieser Stelle
nicht mehr möglich, da hier Rennrad, MTB
und natürlich Gravel wild gemischt werden
können und auch werden. Als Hersteller aus
dem Mutterland des “Schotterns”, den USA,
hat SRAM früh seine MTB Komponenten
mit Dropbar-Lenkern kombinierbar gestaltet.
Während die bereits zuvor erwähnten
Gruppen noch relativ klassisch für sich stehen,
wird nun unter der Marketing-Bezeichnung
“XPLR” alles „zusammengepanscht“,
was irgendwie graveltauglich ist. Dabei entstehen
durchaus schmackhafte Kombinationen,
wie z.B. die Möglichkeit- Kassetten
mit bis zu 50 Zähnen zu verbauen. Damit
dürfte dann wirklich kein Berg mehr zu steil
sein. Aber auch die eher klassischen Varianten,
wie 10-44 sind sehr lecker, da dank
12 Gängen hier eine feine Abstufung für die
Straße und eine immer noch sehr gute Geländegängigkeit
(je nach Kurbel) gegeben
ist. Am Ende des Tage heißt es daher, einfach
genau hinzusehen, was letztlich verbaut
ist, und ob der Antrieb den eigenen Wünschen
entspricht. Dazu sei an dieser Stelle
nochmal auf die grundsätzlichen Überlegungen
am Anfang des Artikels verwiesen.
Geeignet für: Straße, Schotterwege, leichte
bis heftige Trails und Steigungen, Bikepacking
.
Weniger geeignet für: ohne Angabe
Pro: 12 Gänge, bis zu 50 (52) Ritzel in der
Kassette, freie Auswahl
Contra: teuer, unübersichtliche Komponenten.
043
SRAM
FORCE 1
Anzahl Ritzel Kassette: 11
Abstufungen Kassette: 11-25 bis
11-36 (Rennrad), 10-42 (MTB)
Kurbel: 1x (40, 42, 50, 52)
Bedienung: mechanisch
Bremse: Disc hydraulisch
Die SRAM Force 1 führt die guten Eigenschaften
der Apex 1 fort, setzt aber auf höherwertige Materialien
und aufwendigere Verarbeitung, um ein geringeres
Gewicht zu erzielen. Mechanische Bremshebel
gibt es keine, dafür aber eine größere Auswahl
an Kurbeln. Diese 50+ Kurbeln spielen jedoch beim
Graveln keine Rolle und sind ausschließlich für die
Straße gedacht. Unterm Strich bekommt man also
das gleiche wie bei der Apex 1 geboten, nur mit weniger
Gewicht.
Geeignet für: Straße, Schotterwege,
leichte bis schwere Trails,
Bikepacking (bedingt)
Weniger geeignet für: schnelle
Abfahrten auf Asphalt (je nach
Ausführung)
Pro: leicht und performant
Contra: vergleichsweise selten zu
finden bei dt. Herstellern
FAZIT: Definieren Sie im Vorfeld Ihre Anforderungen und Ihr Budget möglichst präzise
und Sie werden beim Kauf die wenigsten Enttäuschungen bzw. den größten Profit erleben.
Daher ist es auch nicht möglich, abschließend eine allgemeingültige Empfehlung auszusprechen,
da die Bandbreite der Einsatzbereiche von Gravelbikes dermaßen groß ist, dass
wirklich jeder Biker selber für sich entscheiden sollte, welche Punkte für Ihn oder Sie wichtig
und letztlich natürlich auch mit dem Geldbeutel vereinbar sind. Wir hoffen, Ihnen in diesem
Sinne wertvolle Informationen für Ihre Kaufentscheidung gegeben zu haben.
044
BikepackinG einfach
Ausprobieren?!
mal *Komplettset bestehend aus Satteltasche L, Lenkertasche, Rahmen-Dreieckstasche, Oberrohrtasche
100% wasserdicht - über 25L Stauraum* - schwarz oder neon-gelb
Komplettset *
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unter www.messingschlager.com/gravelfun
45
SCHUTZBLECHSETS SHIELD R35 &
SHIELD G50 VON ZEFAL
Die abnehmbaren Schutzblechsets Shield R35
und die breitere Version Shield G50 bieten bei
feuchten Wetterbedingungen einen zuverlässigen
und variablen Schutz vor Schlamm und
Dreck. Besitzer eines Gravelbikes mit einer
Reifenbreite von bis zu 50 mm können sich
mit den Shield G50 optimal vor braunen Verzierungen
auf Rücken und Beinen schützen,
für Rennradfahrer empfiehlt sich das leichtere
Shield R35 Modell für Reifenbreiten bis zu
30 mm. Befestigt werden beide Versionen mit
der universellen MD-Fix Halterung. Dieses
variable Schlaufensystem fixiert die Schutzbleche
praktisch und passgenau an so gut
wie jeder Gabel und allen Sitzstreben. Durch
die leichte Montage und Demontage können
die Schutzbleche bei schönem Wetter schnell
abgenommen werden. Beide Sets sind mit
den Radgrößen 650b, 700c und 28“ kompatibel
und sind dank der Montage nah am Rad
sowohl diskret als auch effizient. Im Lieferumfang
sind zusätzlich drei Spoiler in den Längen
20, 60 und 120 mm enthalten, um das hintere
Schutzblech an die Geometrie des Fahrrads
anzupassen und für maximalen Schutz zu
sorgen. Preis: je 39,95 Euro.
Infos: www.paul-lange.de
TUBOLITO X-CX UND S-CX GRAVEL SCHLAUCH
Mit dem neuen Tubolito X-CX/Gravel
Schlauch verspricht der Hersteller maximalen
Pannenschutz gegenüber Dornen, Nägeln oder
Scherben. Bei der Entwicklung der Tubolito
X-Tubo-Technologie wurde ein
ebenso klares wie ambitioniertes Ziel
gesetzt: einen Fahrradschlauch herzustellen,
der nicht mehr platt zu bekommen
ist. 2021 haben die Entwickler
mit dem X-Tubo-City/Tour das
erste Produkt mit X-Tubo-Technologie
vorgestellt. Jetzt wurde
diese Technologie ergänzend auf
den CX/Gravel-Bereich
erweitert.
Wer viel mit dem Fahrrad
unterwegs ist, kennt
sicher das Phänomen,
dass man mit unterschiedlichen
Reifen,
Untergrund, Luftdruck
etc. auch unterschiedlich viel Kraft benötigt,
um mit einer bestimmten Geschwindigkeit
fahren zu können. Ausschlaggebend dabei
ist der so genannte Rollwiderstand, also wie
viel Energie beim Abrollen des Reifens verlo-
046
BT GRAVELSWAMP GREEN VON ERGON
Maximaler Gravel-Spaß ohne Beschwerden:
Eigens dafür hat Ergon sein Lenkerband BT
Gravel entwickelt. Mit 3,5 mm Dicke und einer
groben, blockartigen Oberflächen-Textur
werden Stöße und Vibrationen geschluckt,
der Grip ist perfekt, das Bike bleibt auch
auf technisch anspruchsvollem Terrain stets
unter Kontrolle. Das spezielle Bar Tape für
Gravelbiker*innen reduziert den Druck auf
die Hände, fühlt sich gut an und gibt stets
sicheren Halt. Gewickelt werden kann das BT
Gravel individuell dünner oder dicker, mit
mehr oder weniger Grip – eine Wickelhilfe ist
eingearbeitet.
Preis: 39,95 Euro
Infos: www.ergonbike.com
ren geht. Obwohl Fahrradschläuche nicht in
direktem Kontakt mit dem Boden sind, darf
ihr Einfluss auf den Rollwiderstand nicht unterschätzt
werden. Geeignet ist der X-XC für
Reifenbreiten von 30 mm bis 50 mm
Als Weiteres Modell gibt es den Tubolito
S-CX/Gravel: Entwickelt, um in jedem noch
so kleinen Täschchen Platz zu haben, ist der
35 Gramm leichte S-Tubo CX/Gravel-All
durch sein geringes Packmaß der ideale Ersatzschlauch
für alle 700C und 650B
Reifen von 30 mm-47 mm. Ausgestattet
mit der gleichen Robustheit wie
Standardschläuche aus Butyl ist er
nicht nur verlässlicher Retter
in der Not, sondern kann
bedenkenlos auch im täglichen
Einsatz Verwendung
finden. Auch etwaige
Reste von Tubeless-Milch
im Reifen können dem
S-Tubo-CX/Gravel-All
nichts anhaben. Seine
sehr niedrigen Rollwiderstandswerte
machen ihn auch zum
Trumpf im Wettkampf.
Infos: www.tubolito.com
047
GRAVEL 2STAGE MINIPUMPE
Immer für den richtigen Reifendruck gerüstet: Mit der innovativen
2Stage-Technologie hat man zwei verschiedene Einstellmöglichkeiten,
mit welchen man zwischen großem Volumen
oder hohem Druck wählen kann. Stage 1 ist für 0-4 bar mit
großem Volumen eingestellt und mit Stage 2 4-6 bar für hohen
Druck. Die Pumpe ist aus Aluminium gefertigt und für Presta-
Ventile passend. Im Lieferumfang ist ein Rahmenhalter zur Befestigung
am Flaschenhalter enthalten. Gewicht: 120 Gramm.
Preis: 39,95 Euro.
Infos: www.topeak.com
048
TOPEAK BACKLOADER X SATTELTASCHE
Die Satteltasche Backloader X von Topeak hat ein großes Fassungsvermögen für höchste Ansprüche
und entlegenste Abenteuer. Die Tasche ist eine besonders mobile und schnittige Alternative
zu Gepäckträgern. Das halbstarre Holster mit cleverem Befestigungssystem für eine sichere
und bequeme Montage an der Sattelstütze und am Sattelgestell minimiert den Pendeleffekt und
vereinfacht das Handling. Der leicht zugängliche, wasserdichte Packsack mit integriertem Kompressionsventil
hält den Inhalt kompakt und trocken, während man sich voll und ganz auf sein
nächstes Abenteuer konzentrieren kann. Die Tasche ist mit 10 sowie 15 Liter Fassungsvermögen
erhältlich. Preis: ab 89,90 Euro.
TOPEAK BACKLOADER WISHBONE
Um noch höhere Stabilität zu erreichen gibt es
optional die clevere Backloader Wishbone Halterung,
die bei schwerer Ladung die seitlichen
Pendelbewegungen komplett verhindert
und für ein ausgeglichenes Fahrverhalten
sorgt. Gefertigt aus Aluminium und
Edelstahl, robust und langlebig. Sehr
schön: durch TwinBars können zwei Flaschenhalter
am Gestänge montiert werden.
Gewicht: 190 g / Preis: 34,95 Euro
Infos: www.topeak.com
049
E-BIKE DIEBSTAHL:
MIT DEM POWUNITY GPS-TRACKER EINE SORGE WENIGER
Wenn einem Besitzer das E-Bike gestohlen wird, ist die Sorge
um den verlorenen Wert groß. E-Biker geben viel Geld für teure
Schlösser aus, suchen im Internet nach allen erdenklichen Tipps
und Tricks, aber so ganz wohl ist ihnen immer doch nicht, wenn
sie das teure Bike nicht mehr im Blickfeld haben. Mit der Entwicklung
des GPS-Trackers BikeTrax, einem Diebstahlschutz
speziell für E-Bikes, unterstützt PowUnity E-Bike Besitzer, einen
Diebstahl verlässlich zu verhindern.
Mit Erfolg:
• Die Polizei wird im Falle
eines E-Bike Diebstahls tätig,
wenn GPS-Koordinaten
vorhanden sind.
• E-Bike Diebstahl muss nicht
immer heißen, dass der
Dieb innerhalb kürzester
Zeit über der Grenze ist.
• Ohne GPS-Koordinaten ist
man im Falle eines E-Bike
Diebstahls absolut hilflos.
• Die Chance, dass man mit
dem PowUnity GPS-Tracker
sein edles Bike wieder findet
ist groß.
PowUnity lässt in deren YouTube Serie „BIKETRAX HITS“ Nutzer des GPS-Trackers
aus ganz Europa selbst über ihre Erfahrung mit einem E-Bike Diebstahl sprechen:
050
GPS-DIEBSTAHLSCHUTZ UND LIVE-TRACKING
Der BikeTrax GPS-Diebstahlschutz ist im E-Bike
versteckt und wird vom Akku mit Strom versorgt.
Er sendet bei jeder unerlaubten Bewegung einen
Alarm plus Pushmitteilung an die dazugehörige
PowUnity App. PowUnity nutzt für das GPS-Tracking
das europaweit stabilste und größte Funknetz,
so dass der E-Biker rund um die Uhr den
Live-Standort des E-Bikes einsehen kann. Alle
Routen des E-Bikes werden automatisch aufgezeichnet
und im Routentagebuch gespeichert. Im
Bike Pass der PowUnity App sind alle relevanten
Angaben sowie Fotos und Kaufbeleg zum E-Bike
gespeichert. Im Falle eines Diebstahls kann der
Bike Pass über die PowUnity App als Diebstahlmeldung
inkl. GPS-Angaben direkt an die Polizei
in der Nähe versandt werden. Für alle gängigen
E-Bike-Motoren wie Bosch, Brose, Yamaha oder
Shimano erhältlich – inkl. Zusatz-Akku und gratis
GPS-Datenflat im 1. Jahr.
Preis: 199,00 Euro
Infos: www.powunity.com
051
FOX 32 TAPER-CAST GRAVEL FEDERGABEL
Egal, ob man sich als Gravelbiker
eine neue persönliche
Bestzeit auf einem bestimmten
Segment zum Ziel gesetzt
hat oder maximalen Spaß
auf der Lieblingsrunde haben
will: die brandneue Fox 32
TC besitzt das Potential dazu.
Die 32 Taper-Cast ist mit
gerade einmal 1.226 Gramm
die leichteste Federgabel
im Programm von Fox. Die
Gabel bietet viele neue Features, wie eine für
den kurzen Federweg optimierte FLOAT-
Luftfederung und einer FIT4-Dämpfung.
Unebenheiten werden optimal absorbiert und
dadurch die Belastung auf den Körper reduziert.
Gleichzeitig behalten die Reifen für eine
optimale Kraftübertragung stets Kontakt zum
Untergrund. Eine schlanke Gabelkrone sowie
flache Topcaps schaffen mehr Rahmenfreiheit
am Unterrohr, wodurch die Rahmenkompatibilität
verbessert wird – nicht zu vergessen die
integrierten Schutzblechösen. Die 32 TC ist
kompatibel mit Flat Mount-Scheibenbremsen
sowie 160 mm/180 mm großen Bremsscheiben.
Außerdem wird sie in verschiedenen Federweg-
und Rake-Optionen angeboten. Preis:
ab 1.039,00 Euro.
Infos: www.foxracingshox.de
NORTHWAVE REBEL 3 GRAVELSCHUH
Der Northwave Rebel 3 Gravelschuh mit Carbon
Sohle und Vollcarbon-Einlage im Pedalbereich
zeigt sich mit einem Steifigkeitsindex
von 12.0.TPU. Einsätze an strategischen Bereichen
sorgen für ein Höchstmaß an Traktion
und außergewöhnlicher Abriebfestigkeit. Der
BioMap Unibody Aufbau des Oberschuhs hat
ein vollkommen anatomisches, den Fuß komplett
umschließendes Design, um optimalen
Kraftfluß zum Pedal zu gewährleisten.
Im Thermoweld-Verfahren aufgebrachte TPU
Verstärkungen sorgen für zusätzlichen Schutz.
Double SLW3 Drehverschluß - der Einzige
mit stufenweiser Lockerung oder kompletter
Öffnung auf einfachen Knopfdruck - und ein
zusätzlicher Klettverschluß, der eine optimale
Druckverteilung unterstützt. Die integrierte
Fersenkappe, gefüttert mit speziellem Fasergewebe,
schützt vor versehentlichem Herausschlüpfen.
Zusätzlich bietet das Performance
Regular Fußbett mehr Halt von unten.
Preis: 199.- Euro
Infos: www.northwave.com
052
053
CHIBA GEL PLUS HANDSCHUH IM PRAXISTEST
Wer länger auf dem Fahrrad unterwegs ist,
spürt schnell die Notwendigkeit für Fahrradhandschuhe.
So tragen Vielfahrer im Alltag,
Freizeitradler oder sportliche Radfahrer Fahrradhandschuhe
zum Schutz der Handnerven,
zur besseren Lenkerkontrolle, zum Wetterschutz
und natürlich als Schutz der Handfläche
bei einem Sturz. Der Chiba Gel Plus, ein
Handschuh mit leichtem Oberhandstoff, in
neuartiger Stricktechnologie mit Belüftungslöchern.
Er hat eine sehr rutschfeste Innenhand
aus Digital Carbon Fibre. Dazu die ergonomisch
geformte Poron-Gel Polsterung, die
dämpft und dadurch Erschütterungen, sowie
Vibrationen vorbeugt. Die Gelpolster reduzieren
den Druck auf den Ulnar-Nerv und den
Handwurzelkanal. Dazu ist er mit der Quick-
Pull Ausziehhilfe und einem Frotteedaumen
zum Schweißabwischen versehen. Waschbar
ist der Chiba Gel Plus bis 30° C.
IM PRAXISTEST:
Der CHIBA Handschuh GEL Plus wurde auf
unsere Bitte hin, von Horst Brozy bei der 1.
Volkswagen R Gravelbike Experience über
diese drei Tage gefahren.
HIER SEIN FAZIT:
„Ich hatte zwar eigene Handschuhe dabei,
habe aber die CHIBA GEL Plus während der
gesamten 3 Etappen getragen und gar nicht
wahrgenommen, dass ich sie trug. Er war
optimal für diese Gravelbike Tour. Durch
seine dämpfenden Eigenschaften, speziell im
Handballenbereich (dicke GEL-Pads), wo die
Hand den direkten Kontakt zum Lenker hat.
Es macht schon einen großen Unterschied
diesen Handschuh zu tragen, denn der Grip
bzw. der Halt zum Lenker war optimal, auch
noch bei Feuchtigkeit (Regen) und dies bei
stundenlangem Fahren. Bei Hitze bekam man
im Handschuh keine feuchten Hände, er ist
gut belüftet, man hat stets ein sicheres Gefühl.
Er ist ein rundum gelungener Handschuh, den
man immer tragen sollte. Auch für den Fall
eines Sturzes, die Handinnenflächen sind gut
geschützt.Er lässt sich nach einer Tour mittels
2er Fingerlaschen gut ausziehen.“
Mehr Infos unter: www.chiba.de
054
FI’ZI:K NEUE FARBE: VENTO FEROX CARBON
Der fi’zi:k Vento Ferox Carbon ist ein Schuh
für Off-Road-Rennen, XC sowie Schotter
und ist jetzt in der neuen Farbe Mud/Grape
erhältlich. Er kombiniert eine leistungsfähige
Carbon-Außensohle mit einer atmungsaktiven
und leichten, aber dennoch haltbaren und
widerstandsfähigen Oberkonstruktion. Das
Obermaterial aus PU laminiertem Mesh ist
leicht, atmungsaktiv in einer reißfesten Konstruktion
gefertigt. Das duale Verschlusssystem,
bei dem der Rist und der Mittelfuß separat
verstellbar sind sorgen für eine individuelle
und sichere Passform. Die Vollcarbon-Sohle
präsentiert sich in hoher Steifigkeit sowie
Leichtigkeit und ist auf Kraftübertragung
und hervorragende Traktion beim Gehen
abgestimmt. Mit einem doppelten Verschlusssystem
sind der Rist und der Vorfuß separat
verstellbar, um eine individuelle und sichere
Passform zu gewährleisten. Am Rist sorgt
Powerstrap für einen außergewöhnlichen Halt
des Fußes bei hohen Trittfrequenzen, wie sie
vor allem bei Fahrten im Gelände üblich sind,
und bietet gleichzeitig ein sturzsicheres System.
Im Vorfußbereich befindet sich ein hochwertiges
bidirektionales Li2 BOA-Fit-System,
das lang anhaltenden, druckfreien Komfort
bietet. Die perfekte Passform wird durch eine
neu gestaltete X1-Außensohle ergänzt. Mit
einem hohen Verhältnis von Steifigkeit zu
Gewicht überträgt die Carbonplatte die vom
Schuh erzeugte Kraft effizient auf das Rad. Die
Außensohle ist jetzt mit großzügigen Stollen
und einer Gummibeschichtung ausgestattet,
die die gesamte Oberfläche, einschließlich
des Mittelfußes, bedeckt und eine verbesserte
Traktion für die Momente abseits des Bikes
bietet. Auch das Gewicht des Ferox ist dank
einer innovativen Obermaterial-Konstruktion,
die ein Polyurethan-Laminat mit einem lichtdurchlässigen
und komfortablen Mesh kombiniert,
niedrig gehalten.
Preis: 299.- Euro
Infos: www.fizik.com
055
G-ONE RS - SIEGER-REIFEN DES UNBOUND GRAVEL 2022
Ivar Slik hat bei seinem ersten Start das legendäre
200-Meilen-Rennen (320 Kilometer)
beim Unbound Gravel auf dem neuen G-ONE
RS gewonnen. Gleichzeitig sicherte sich Cynthia
Frazier in Kansas die 350-Meilen-XL-
Krone (560 Kilometer). Über die Strecke von
056
insgesamt 550 Meilen (880 km) bei härtesten
Bedingungen, hatte keiner der beiden einen
Platten. Mehr noch: Beide fuhren in Rekordzeit
zum Sieg. Die Geschichte des Unbound
Gravel begann im Jahr 2006, als sich ein paar
Radfahrer auf eine 200 Meilen lange Odysee
über die Schotterstraßen von Kansas mit Start
und Ziel in Emporia aufmachten. Die für die
Gegend typischen scharfen Felsen zerstörten
so manchen Reifen, allein die Dauer des Rennens
beeindruckte damals schon viele. Heute
ist das Unbound Gravel das größte Gravelrennen
der Welt. Mehr als 4.000 Teilnehmer
aus der ganzen Welt kommen in die kleine
Stadt im Mittleren Westen der USA, um beim
Rennen an den Start zu gehen und sich über
Distanzen zwischen 25 und 350 Meilen zu beweisen.
2022 haben die Schwalbe-Athleten mit
dem neuen Speedreifen G-ONE-RS, Tubeless,
unter brutalen Bedingungen abgeräumt. Ivar
Slik gewann das Hauptrennen in einer Rekordzeit
von 9:22:04, die Amerikanerin Cynthia
Frazier das XL-Rennen über 560 Kilometer
in 22:28:18 Stunden, ebenfalls eine neue
Bestmarke. Auch die Amerikanerin Frazier
hatte sich die XL-Version als Saisonziel gesetzt,
nachdem sie im vergangenen Jahr Vierte
geworden war. Der G-ONE RS verfügt über
eine Super-Race-Karkasse mit V-Guard-Pannenschutz.
Für die maximale Geschwindigkeit
rollt der Semi-Slick auf der Addix-Race-Gummimischung.
Der Reifen ist in den Breiten 35,
40 und 45 mm ab Ende August erhältlich.
Infos: www.schwalbe.com
Fotos: © Hersteller
Abbildung zeigt das Radar X Pro
BIKES FOR YOUR
EVERYDAY ADVENTURE
breezerbikes.eu
057
RITCHEY WCS ZETA GX LAUFRÄDER
Der hochwertige Disc-Laufradsatz WCS Zeta GX von Ritchey präsentiert
sich mit einer 6066er Aluminium Tubeless Ready Felge.
Die geschmiedeten Naben sind mit gedichteten Industrielagern
versehen, wodurch ein Eindringen von Feuchtigkeit ausgeschlossen
ist und damit dem Verschleiß vorgebeugt wird. Der Freilauf
mit 36-facher Verzahnung ist aus Aluminium gefertigt und für
Shimano/Sram XD/XDR und Campagnolo N3W geeignet. Bei
der Disc-Aufnahme setzt Ritchey auf Centerlock, jedoch ist über
einen Adapter auch die Montage von 6-Loch-Scheiben möglich.
Mit 1.840g Gewicht (inklusive montiertem Tubelessband) ist der
Laufradsatz sehr leicht und kann somit so manch ein Serien-Gravel-Bike
aufwerten.
Preis: 599,00 Euro
KNOG SCOUT
Fahrradalarm und Ortungsmöglichkeit
Gravelbikes können mitunter einen hohen finanziellen Wert
haben und sind dadurch auch gerne Ziel von Langfingern. Einmal
das Rad leichtfertig abgestellt und kurz nicht aufgepasst
- schon ist das edle Teil verschwunden. Mit dem Scout Fahrradalarm
mit Ortungsmöglichkeit von Knog kann man diesem
Szenario vorbeugen. Der Bewegungssensible Fahrradalarm ertönt
bei Bewegung mit lautstarken 85 Dezibel und alamiert dadurch
einen selbst und umstehende Passanten. Sollte der Dieb
dennoch erfolgreich mit der Beute die Flucht ergriffen haben,
dann kann man zusätzlich auf die integrierte Ortungsmöglichkeit
zugreifen. Mittels Apple „Wo ist?“ besteht die Möglichkeit
sein geliebtes Bike zu Orten und wiederzufinden. Der Scout
Fahrradalarm wird diskret mittels Sicherheitsschauben einfach
unter dem Flaschenhalter montiert. Preis: 59,99 Euro.
058
Mehr Infos unter: www.cosmicsports.de
WOLF TOOTH 8-BIT PACK PLIERS MULTITOOL
Mit dem Bike auf der Strecke unterwegs ist man
immer gut beraten, wenn man ein Minitool
dabei hat. Das Wolf Tooth 8-Bit Pack
Pliers Multitool ist, anders als bei
herkömmlichen Werkzeugen, modular
aufgebaut. Die einzelnen Bits
werden magnetisch im Inneren des Geräts aufbewart und bei Bedarf auf die dafür
vorgesehene Bitaufnahme gesteckt. Dadurch liegt das Tool gut in der Hand und sorgt
für beste Hebelkräfte bei der Benutzung. Das Wolf Tooth 8-Bit Pack Pliers bietet insgesamt
satte 17 Funktionen.
- Speichenschlüssel
- Ventilkernschlüssel
- Innensechskant: 2, 2.5, 3, 4, 5, 6 und 8 mm
- Innensechsrund: T10, T25
- Kettenschlosszange passend für 9-, 10-, 11-,
12-fach Kettenschlösser
- Tubelessventil-Verschlusszange und -Reinigungsahle
- Bitaufnahme im Gelenkkopf mit Kugelarretierung
für schwer zugängliche Stellen
- Aufbewahrungsmöglichkeit für ein Ersatzkettenglied
- Schlitz- und Kreuzschraubendreher
- Größe: 146x20x9 mm
- Gewicht: 70 g
- Preis: 169,99 Euro
CANE CREEK EESILK GEFEDERTER VORBAU
Graveln kann auf besonders grobem Terrain
manchmal eine ganz schön durchschlagende
Angelegenheit sein. Aus diesem Grund wird
auch im Gravelsport immer häufiger nach
geeigneten Dämpfsystemen nachgefragt. Eine
geschmeidige Lösung hat hier Cane Creek
mit dem gefederten Vorbau eeSilk parat. Der
aus Aluminium gefertigte Vorbau mit bis zu
20 mm Federweg reduziert Vibrationen und
führt dadurch zu weniger Ermüdung sowie
besserem Komfort. Über verschiedene Elastomere
in drei Härtegraden lässt sich der Vorbau
auf das jeweilige Körpergewicht ideal anpassen.
Zudem kann man das Ansprechverhalten
ganz einfach über einen Hebel auf der Oberseite
auch während der Fahrt stufenlos einstellen
und optimieren. Preis: 299,99 Euro.
059
SP CONNECT GRAVELBIKE BUNDLE
Das SP Connect Gravelbike Bundle ermöglicht
es, das Smartphone innerhalb
von Sekunden am Bike zu befestigen. Mit
dem leichtgewichtigen Handelbar Mount
Pro wird das SP Connect Phone Case
aerodynamisch am Lenker platziert. In
Kombination mit dem SP Allround LED
Light 200 oder einer Action-Kamera, ddie
man gleichzeitig anbringen kann, bietet
das System eine elegante und robuste
Montagelösung. Mit dem Weather Cover
ist das Handy vor Regen, sowie Schmutz
geschützt und bietet zusätzliche Stoßfestigkeit.
Verriegelt wird das Case über eine sichere 90
Grad Drehung. Das Bundle ist aus Aluminium
in CNC gefräst und mit Edelstahlschrauben
versehen. Das Smartphone kann im Hoch- oder
Querformat montiert werden.
Preis: ab 89,99 Euro
Infos: www.sp-connect.de
060
KLS SHARP
Der KLS SHARP ist ein moderner,
hochwertiger Adventure Helm. Inspiriert
durch Endurohelme hat
die Helmkonstruktion
eine tiefere Hinterkopfabdeckung,
um
bessere Schutzwirkung
zu erzielen. Die Trip-
le
In- Mold Technologie, ein abnehmbares Visier,
die Collmax-Innenpolsterung, das 3D Fit
Größenverstellsystem und der Fidlock Magnetverschluß
bieten in Summe ein niedriges
Gewicht bei maximalem Tragekomfort und
Schutzwirkung. In-Mold Technologie garantiert
ein niedriges Gewicht und eine extrem
stabile Helmstruktur Schutz: tiefere Hibterkopfabdeckung
inspiriert durch Endurohelme
bietet bessere Schutzwirkung auch bei Stürzen
aus höherer Geschwindigkeit.
Komfort: 3D FIT Größenverstellsystem, Magnetverschluß
Fidlock, Coolmax Polsterung
Funktionalität: abnehmbares Visier
Farbe: Sky blue, Pink, Black, Grey, Green
Größe: M/L (54-58 cm), L/XL (58-61 cm)
Infos: www.kellysbike.com
061
KENDA FLINTRIDGE
Richtig Gas geben, egal ob auf dem Trail, Flurbereinigungsweg
oder Radweg und sich dabei immer auf den Grip der
Reifen verlassen können - die perfekte Wunschkonstellation
für Spaß beim Graveln. Der taiwanesische Fahrradreifenhersteller
Kenda bringt hier sein Modell Flintridge ins Spiel.
Durch den fast durchgehenden Mittelsteg sorgt er für Geschwindigkeit
auf der Straße und jedem harten Untergrund.
Die hohen Schulterstollen und Zwischenräume zwischen
den Profilblöcken geben Halt auf lockerem Untergrund.
Der Flintridge wird mit der für den Graveleinsatz optimierten
GCT Karkasse geliefert und ist in mehreren Breiten,
sowie auch mit brauner Seitenwand lieferbar.
Infos: www.messingschlager.com
BC 99 TOOL FLASCHENHALTER
Kaum ein ambitionierter Biker wird eine Radrunde ohne ein
Minitool antreten – zu groß ist doch das Risiko, irgendwo
ohne Werkzeug in einem Funkloch liegen zu bleiben. Aber
immer stellt sich die gleiche lästige Frage: wohin damit? In
der Satteltasche ist oft kein Platz mehr oder man geht zum
Beispiel das Risiko ein, den Ersatzschlauch damit zu beschädigen.
M-Wave bringt mit dem BC 99 Tool einen neuen
Lösungsansatz. Hier wird das Miniwerkzeug
unauffällig am Flaschenhalter eingeklickt. Bei nur
99 Gramm Gewicht sind die 9 wichtigsten Werkzeuge
integriert.
Infos: www.messingschlager.com
062
X-TUBO-CX/Gravel-AlL
Revolutionärer Fahrradschlauch aus neu entwickeltem
Material für maximale Pannensicherheit
+
+
+
+
+
NO FLAT TUBE
Eigens entwickelte X-Tubo Technologie für
maximalen Pannenschutz in jedem Terrain
Geeignet für jede Anwendung im
Cyclocross- und Gravelbereich
Extrem widerstandsfähig gegenüber Dornen,
Nägeln und Scherben
Einjährige Herstellergarantie auf alle Platten*
063
* Nach Registrierung auf tubolito.com/x-tubo
SKS AIR-X-PLORER 10.0
Gute Kraftübertragung für müheloses Pumpen: Die SKS Standpumpe
AIR-X-PLORER 10.0 mit stabilem Metallfuß garantiert eine besonders
hohe Standfestigkeit. Dank des großen Stahlrohrs lassen sich auch
höhere Drücke bis 10 bar (476 cm³ Hub) mühelos in den Reifen pumpen.
Mit dem extra langen Hochdruckschlauch wird das Aufpumpen
nicht nur komfortabler, sondern auch ventilschonend. Weitere benutzerfreundliche
Features sind das große Präzisionsmanometer und der
ergonomisch geformte Soft-Touch-Griff.
TECHNISCHE DETAILS:
• Stabiles Stahlrohr / Metallfuß
• Gut ablesbares Präzisionsmanometer
• Langer Hochdruckschlauch
• Ergonomisch geformter
Soft-Touch-Griff
• MULTI VALVE-Kopf »MV EASY«
für alle Ventilarten
• Made in Germany
• Preis: 39,99 Euro
SKS COMPIT+ INNOVATIVE HANDYHALTERUNG MIT POWERBANK
Das COMPIT+-System besteht aus einer Smartphone
Halterung und Powerbank mit integriertem
NFC-Chip. Jedes Mobilgerät, das mit
kabelloser Ladefunktion ausgestattet ist, kann
mit der +COM/UNIT verbunden und unterwegs
geladen werden. Mit einem Dreh lässt sich das
Smartphone dank der Oversize-Bajonettaufnahme
horizontal oder vertikal anbringen. Die
Handyhalterung lässt sich ganz unkompliziert
an verschiedensten Lenker-Geometrien montieren.
Neben Klemmarmen bietet das Komplettset
mit beigelegten Spacern auch die Möglichkeit,
den Handyhalter an E-Bikes mit Mittel-Displays
zu befestigen, sodass Smartphone und Bordcomputer
eine geschlossene Einheit am Lenker bilden.
Hinweis: Ein spezielles Smartphone-Cover/
Tasche wird benötigt!
• Inklusive Powerbank mit NFC-Chip
• Induktive Ladefunktion
• Horizontale und vertikale Anbringung
• Winkelverstellbar
• Für alle Fahrräder geeignet
• Mit Spacer für verschiedene Montagemöglichkeiten
Preis: 79,99 Euro
064
SKS SPEEDROCKER
Der SPEEDROCKER Radschutz wurde speziell
für Gravelbikes entwickelt. Ein besonderes
Feature sind die Mudbreaker am Vorderradschutz.
Diese Doppelspoiler gewährleisten,
dass kein Spritzwasser ins Gesicht gelangt.
Befestigt wird der 2-teilige Vorderradschutz
mit gummierten Klett-Straps. Der Hinterradschutz
garantiert durch sein ausziehbares
Verlängerungsprofil ebenfalls einen perfekten
Spritzschutz und wird an der schmalen Sitzstrebe
mit stabilen Gummistraps fixiert. Das
neue Halterungssystem mit flexiblen Flaps
ist in der Breite variabel und lässt sich so für
jede Geometrie am Rahmen befestigen. Eine
weitere Besonderheit sind die praktischen
Aussparungen für Bremsleitungen. Integrierte
Unterlaufstreben sorgen für mehr Freiraum
zwischen Radschutz und Reifen. Zudem verhindert
das ESC Vario-Sicherheitssystem ein
Blockieren des Laufrades, sollte sich ein Gegenstand
in den Speichen verfangen.
Preis: 49,99 Euro
SKS EXPLORER EXP. SADDLEBAG
Satteltasche und Spritzschutz in einem: Die
EXPLORER EXP. SADDLEBAG bietet nicht
nur Stauraum, sondern ist auch mit einem
ansteckbaren Schutzblech ausgestattet. Der
bewährte SKS X-GUARD kann an der Taschen-Unterseite
werkzeuglos an- bzw. abgeschraubt
werden. Zum einen wird die Tasche
per Klettverschluss an der Sattelstütze mit einer
rahmenschonenden, gummierten Lasche
befestigt. Zum anderen machen zwei Gurte
eine sichere Montage an den Sattelstreben
möglich. Bei einem maximalen Volumen von
13 Litern bietet die EXPLORER EXP. SADD-
LEBAG viel Stauraum, der durch verstellbare
Gurte variiert werden kann. Ein Entlüftungsventil
sorgt für eine einfache Kompression
Mehr Infos unter: www.sks-germany.com
nach dem Beladen. Mit seinem festen, wasserdichten
Material bleibt die Tasche auch im Gelände
jederzeit in Form. Dabei lässt das matt/
glänzende SKS-Design mit reflektierenden
Elementen und Rücklichtschlaufen auch optische
keine Wünsche offen. Das orangefarbene
Gummi-Packnetz ist zusätzlich in Schwarz im
Lieferumfang enthalten. Preis: 79,99 Euro
065
VOLKSWAGEN R
GRAVEL
Graveln. Das bedeutet Freiheit,
Unabhängigkeit und Abenteuer.
Zu diesen Attributen erscheint
eine perfekt durchorganisierte
Alpenüberquerung im ersten
Moment wie ein krasser Widerspruch,
schließlich brauchen sich
die Bikerinnen und Biker ab der
Ankunft am Startort um nichts
mehr kümmern. Kann dieses Konzept
aufgehen? Wir waren dabei
und haben es herausgefunden.
TEXT: DAVID BAHN
Vom 26. bis 29. Mai 2022 fand die Premiere
der VW R Gravelbike Experience (im
Folgenden: GXP) statt. Eigentlich sollte das
Event schon letztes Jahr anlaufen, doch die
Coronaregelungen machten den Veranstaltern
wiederholt einen Strich durch die Rechnung.
Nun war es aber endlich soweit, die
Tour durfte in einer heiteren Atmosphäre,
als hätte es nie Lockdowns und Quarantäne
gegeben, stattfinden. Man konnte es förmlich
spüren: Diese Rückkehr zur Normalität
hat allen Beteiligten sehr, sehr gut getan und
sicherlich ihren Teil zum entspannten Miteinander
beigetragen.
Doch der Reihe nach. Die GXP wurde von
den Event Profis der Plan B GmbH aus Sauerlach
bei München entworfen und durchgeführt.
Plan B ist schon seit mehr als 30
Jahren im Umfeld von allerlei Sportereignissen
tätig und bringt somit jede Menge
Erfahrung auf diesem Gebiet mit. Waren
066
(Hinweis: Die Kosten für die Teilnahme des Autors am Event wurden vom Veranstalter übernommen.
SPORT, SPASS, SPEISEN DANK SPONSOREN
BIKE EXPERIENCE
Fotos:Yvonne Lesawa
dies anfangs MTB-Rennen, liegt der Fokus
derzeit hautpsächlich auf Trail Running.
Mit der GXP wird nun wieder der Bogen
zurück zum Biken gespannt.
Die Idee dahinter ist schnell erklärt: Ein
geführter Alpencross mit Gravelbikes in
3 Tagesetappen von Biberwier, auf der österreichischen
Seite des Zugspitzmassivs,
über Seefeld und Neustift im Stubaital nach
Brixen in Südtirol. Die Teilnehmer werden
Die Berichterstattung erfolgt davon unabhängig).
dabei in Gruppen nach verschiedenen Leistungsstärken
bis maximal 10 Teilnehmern
und je einem Guide aufgeteilt und brauchen
sich ab da an um nichts mehr kümmern.
Die Übernachtungen in 4-Sterne
Hotels, Mittagsverpflegung, Gepäcktransport
und der Rücktransfer nach Biberwier
ist komplett durchorganisiert und im Preis
inbegriffen. Daneben findet am Abend ein
Rahmenprogramm statt und es werden kulinarische
Spezialitäten geboten.
067
an denen viele Firmen sowieso Freitags einen
Brückentag einlegen, war es auch kein
großes Problem noch einen zusätzlichen
Tag Urlaub für die Anreise am Mittwoch
zu bekommen. Optional besteht auch die
Möglichkeit direkt am Donnerstag in den
Start der ersten Etappe einzusteigen, was jedoch
nur für sehr ortsnahe Teilnehmer bis
vielleicht maximal zum Münchner Süden
oder einem ähnlichem Umkreis interessant
sein dürfte.
Der Zusammenhalt der Teilnehmer
wurde von Etappe zu Etappe intensiver.
Ich sehe mir also die Eckdaten der Etappen
an und habe erstmal gehörigen Respekt.
5.300 hm bei 246 km Gesamtlänge und das
größtenteils auf Schotter sind schon eine
Hausnummer. Ein Tourencheck auf komoot
trägt erstmal nicht gerade dazu bei,
meine Bedenken zu beruhigen.
VORBEREITUNG
Für mich eröffnete sich relativ kurzfristig
und spontan knapp eineinhalb Wochen vor
Beginn die Möglichkeit als Teilnehmer bei
der GXP dabei zu sein. Die Frage ob ich mitmachen
will oder nicht, stellte sich mir, einem
eingefleischten Gravelbiker, gar nicht.
Dafür klang das Gebotene zu gut und da
der Termin strategisch geschickt in die Woche
mit Christi Himmelfahrt gelegt wurde,
Dank einer kürzlichen Corona-Infektion
habe ich einigen Trainingsrückstand und
möchte unterwegs außerdem Bilder und
Videos einfangen. Vor diesem Hintergrund
erscheint mir die ebenfalls angebotene
“light” Variante für die Genussradler irgendwie
sympathischer. Hierfür wurden die
Strecken entschärft, am Ende bleiben aber
immer noch 214 km und 3.400 hm übrig.
Also ganz von alleine nur mit Rückenwind
läuft auch das nicht, aber die tiefdunkelroten,
langen Anstiege sind zumindest größtenteils
raus.
068
Zum Glück bin ich anscheinend nicht der
Einzige, der vorab Zweifel an seinem Leistungsstand
hat. In der Frage- und Antwortrunde
per Zoom eine Woche vor Beginn
drehen sich die meisten Fragen dann auch
um die Strecken, Wegebeschaffenheit und
Steigungen. Auch wenn Streckenchef Martin
Baumann versichert, dass die Wege sehr
gut und für Jedermann bzw. Frau fahrbar
sind, so bin ich mit meinem Entschluss die
“light” Variante zu wählen dennoch nicht
unzufrieden. Diese Ansicht teilt offensichtlich
auch Andre, ein Teilnehmer aus Dortmund,
der mit einer 34:32 Übersetzung unterwegs
ist. Ich fülle natürlich dennoch den
online-Fragebogen zu meinem Leistungsstand
nach besten Wissen und Gewissen aus
und freue mich erstmal auf die Tour. Es geht
ja schon bald los.
MITTWOCH, 25.05.2022 – ANKUNFT IN
BIBERWIER
Fremde Kultur, exotische Bräuche und Riten.
In Österreich ist es anscheinend nicht
üblich Umleitungen auszuschildern, wenn
die einzige Ortsdurchfahrt wegen Bauarbeiten
komplett gesperrt ist. Zum Glück wurde
auf diesen Umstand vorab per Mail und
069
im Zoom-Meeting von Organisatorin Anna
Bürck hingewiesen, so dass die Anfahrt mit
einem kleinen Umweg über die Fernpassstraße
trotzdem problemlos geklappt hat.
Am Parkplatz des Hotels MyTirol in Biberwier
angekommen, drängen sich dann
auch schon die prominent bedruckten Autos
und Transporter der Hauptsponsoren
VWR und Scott. Ganz schön was los denke
ich und erblicke auch schon auf der Rampe
zum Hoteleingang den Startbereich. Der
erste Mensch, der mir auf dem Parkplatz
begegnet ist jedoch 34:32-Andre. Danke des
sympathischen Zoom-Meetings von Plan B
begrüße ich ihn wie einen alten Bekannten.
Das moderne Hotel MyTirol blickt selbstbewusst
von einer Anhöhe am Ortsrand über
Biberwier. Im Inneren des riesigen Atriums
führen Rampen bis in jedes Stockwerk, die
extra für Bikes gebaut wurden und befahren
werden dürfen. Es ist den Gästen aus-
070
Bilder: Yvonne Lesewa
drücklich erlaubt Ihre Bikes mit ins Zimmer
nehmen (!), der Vorraum ist dafür
mit pflegeleichten PVC ausgelegt, erst im
Wohnbereich beginnt der Teppich. Mit dem
Rad an den freundlich lächelnden Damen
der Rezeption vorbei direkt ins Zimmer zu
fahren ist schon wirklich lässig.
Nachdem ich mein Fahrrad erstmal ins Bett
gebracht habe, sehe ich mich in der Lounge
um und treffe Heinrich “Heini” Albrecht,
zusammen mit seiner Frau Uta seines Zeichens
Geschäftsführer von Plan B. Auf die
Frage wie man einen so prominenten Sponsor
gewinnt, antwortet Heini ehrlich und
rundheraus: “Glück”. „Daneben“, so Heini
weiter, „hilft es natürlich schon sehr lange
und sehr erfolgreich im Eventbereich
aktiv zu sein und entsprechende Kontakte
geknüpft zu haben. Ein Sportevent mit so
hohem Organisationsaufwand bei einer
gleichzeitig limitierten Teilnehmerzahl auf
diesem Qualitätslevel anzubieten, ist ohne
schlagkräftigen Sponsor schlichtweg nicht
umsetzbar“.
Im Außenbereich werden die Startunterlagen
ausgegeben. Dort können außerdem die
neuesten und besten Gravelbikes von Scott
und BMC begutachtet werden. Die Mädels
und Jungs der beiden Firmen werden
den Tross die kommenden Tage als mobilen
Workshop begleiten, sollte jemand mal
eine Panne haben. Die Bikes sind außerdem
nicht nur Ausstellungsstücke, sondern dürfen
tatsächlich für eine oder mehrere Etappen
von den Teilnehmern Probe gefahren
werden.
Eigentlich wollte ich ja nur mein Starterpaket
abholen, aber Andre rekrutiert hier
gerade die Crew für die kommenden Tage.
Mit Thomas aus dem Münsterland schmiedet
er schon Pläne, wie man den Kaufpreis
des 8.500 Euro Scott Gravelbikes am effektivsten
drücken könnte. Er scheint wohl mit
seiner Übersetzung wirklich nicht ganz zufrieden
zu sein.
Neben der Startnummer fürs Bike, wird mir
außerdem ein Bag für den Transport von
Wechselklamotten oder sonstigen Untensilien
zu den Mittagsstationen ausgehändigt.
Den Bag kann ich auch bestens gebrauchen
um die zahlreichen Trinkflaschen, Buffs,
Armlinge, Caps, T-Shirts, Schlüsselanhänger,
Handschuhe usw. usf. der Sponsoren
zu verstauen. Das exklusive “Art of Cycling”
Freilauf Sondermagazin im DIN A3 Format,
mit emotionalen Bildern aus der Welt
des Radsports und original Unterschrift von
Horst Brozy, passt allerdings beim besten
Willen nicht mehr in den Sack. Dafür ist es
allerdings auch viel zu schade und ich nehme
es vorsichtig zusammengerollt so mit.
Für den täglichen Bike-Check stand ein
kompetentes Service-Team parat .
Gegen 18:30 Uhr beginnt schließlich die
Abendveranstaltung bzw. offizielle Begrüßung
der Teilnehmer. Es folgt eine umfassende
Vorstellung der beteiligten Regionen
und natürlich des Hauptsponsors VWR,
für den Gravelbiking sozusagen das werden
soll, was die Tour de France für die Konzernschwester
Skoda bereits ist. Um die
Stimmung zu heben dürfen wir außerdem
eine Auswahl hochwertiger Gins verköstigen
- das hätte ich dann doch lieber erst
nach dem Essen getan.
Aber das Vorspiel hat sich zum Glück letzten
Endes gelohnt. Das Essen gibt einen guten
Vorgeschmack auf die noch erwartenden
Köstlichkeiten der kommenden Tage
Für Hauptsponsors VWR soll Gravelbiking
sozusagen das werden, was die Tour de
France für die Konzernschwester Skoda
bereits ist.
und mir wird klar, warum das Event auch
für „Genussbiker“ beworben wird. Nach
den Gaumenfreuden präsentiert Martin
Baumann in seinem charmanten österreichischen
Akzent noch die morgige Etappe
und die Gruppeneinteilung kann beginnen.
072
Es folgt ein kleiner Schock für Andre und
mich: Entweder sind wir laut Fragebogen
viel fitter als wir uns selber zutrauen, oder
die anderen Teilnehmer sind auch nicht
besser drauf. Jedenfalls wird Andre der ersten,
sportlich sehr ambitionierten, Gruppe
zugewiesen, deren Guide so aussieht, als
ob er direkt nach der Tour de France beim
nächsten Ironman mitmacht. Ich bin in
Gruppe 2 gelandet, der Promi Gruppe mit
Peter Schlickenrieder, die auch größtenteils
filmisch und fotografisch professionell
begleitet werden soll.
Doch natürlich ist bei der GXP der Kunde
König und darf jederzeit in eine schwächere
(oder stärkere) Gruppe wechseln. Genau
das machen Andre und ich dann auch und
finden uns beide in der “light” Gruppe 5
(von 6) und plaudern noch ein wenig mit
unserem holländischen Guide Martijn.
DONNERSTAG, 26.05.2022
VON BIBERWIER NACH SEEFELD
Streckenbeschreibung:
Classic:
https://www.komoot.de/tour/569872539
Light:
https://www.komoot.de/tour/569804949
073
Nach einem reichhaltigen Frühstücksbuffet
ist ab 9:00 Uhr der Start der einzelnen
Gruppen zur ersten Etappe angesetzt. Vorher
geben wir unser Gepäck am Parkplatz
ab, dieses wird dann im Hotelzimmer bei
Ankunft am Zielort auf uns warten. Der bereits
erwähnte Bag darf ebenfalls nach belieben
befüllt werden um ihm bei Bedarf an
der Mittagsstation z.B. Wechselklamotten
zu entnehmen. Der Gepäckservice hat über
alle Etappen super geklappt.
074
Dann geht es auch schon los, die Guides
schwören die Teilnehmer noch mal ein
und die Gruppen verlassen nacheinander
das MyTirol. Unser Guide Martijn verpasst
nach ca. 200 m Fahrtstrecke direkt die erste
Abzweigung nach dem Hotel, für den ersten
Lacher ist gesorgt. Die Stimmung in
der light Gruppe ist auf jeden Fall ziemlich
locker und entspannt, man merkt, dass es
hier nicht darum geht, wer als erster oben
am Berg ankommt. Abgesehen von diesem
Fauxpas zum Einstieg hat er die Navigation
durch die wunderschöne Berglandschaft
dann auch gut im Griff.
Alpenpanorama, beste Gravelwege und
wenig befahrene Nebenstraßen sorgen bei
mir sofort für ein flauschig-wohliges Urlaubsgefühl.
Sportlich fordernd ist es auch
in der light Variante dennoch, der Anstieg
von Ehrwald zur Hochthörlehütte bringt
uns alle gut ins schwitzen. Dafür werden wir
aber auch mit einer traumhaften Aussicht
über den Eibsee belohnt, wie es sie nun mal
nur in den Alpen gibt. Unser Guide gönnt
uns auch die Zeit die landschaftlichen Highlights
ausgiebig zu würdigen, gehetzt wird
in der light Gruppe niemand.
Nach ein paar weiteren Kilometern inkl. einer
superschnellen, kurvenreichen, extrem
spaßigen Abfahrt auf einer engen Asphaltstraße
sind wir auch schon an unsere heutigen
Mittagsstation, der Gamsalm, angekommen.
Dort treffen alle Gruppen wieder
zusammen und es gibt zur Stärkung eine
Auswahl leckerer Knödel und Salat.
Wohlgenährt sowie sonnen- und panoramaverwöhnt
komme ich nur relativ schwer
wieder in Tritt, als es weitergeht. Aber zum
Glück geht es erstmal nur bergab über eine
Skipiste und einen Trail zurück nach Ehrwald
und weiter zur Ehrwaldbahn. Hier
folgt nun der Part, den man eigentlich später
daheim niemandem erzählen darf: Wir
Leichtmatrosen nehmen die Seilbahn zur
Ehrwalder Alm und überlassen den heftigsten
Anstieg des heutigen Tages den Classic
Piloten. Bis zum höchsten Punkt kurz vorm
Igelsee müssen wir, zur unserer Ehrenrettung,
dann allerdings wieder selber fahren.
Am Ende des Tages war vielen Teilnehmern
der Stolz über die geschaffte Leistung
förmlich ins Gesicht geschrieben.
Was folgt ist für mich und André definitiv
das Higlight des Tages: Eine ca. 15 km lange
Abfahrt durch das wunderschöne Gaistal,
größtenteils auf bestem Schotter, bei
der wir es beide so richtig krachen lassen.
Wahnsinn!
Wir kommen extrem adrenalingetränkt und
glücklich kurz vor Leutasch an und warten
erstmal auf die Gruppe. Nachdem wir uns
gesammelt haben, folgt der letzte Anstieg
des Tages auf einem schönen Waldweg am
Wildmoossee vorbei hin nach Seefeld, unserem
Zielort. Dort angekommen gibt es
leckere Germknödel und ein kühles Weizen.
Ich mache mich im Hotel frisch und begebe
mich mit Thomas, der sich heute in
Gruppe 1 verausgaben durfte zum Abendprogramm
im Klosterbräu. Dort wartet
neben einem Champagnerbier erstmal
eine reichhaltig und liebevoll gedeckte
Buffetplatte auf jedem Tisch auf uns. Im
ganzen Gewölbe des Klosterbräukellers ist
schon seit Betreten ein leckeres Räuchergrillaroma
zu erschnüffeln. Als es zur Auswahl
der Speisen kommt, weiß ich auch
warum: Neben zwei anderen Gerichten,
steht ein T-Bone Steak vom Wollschwein
zur Auswahl. Und das ist dann einfach
auch nur saugut.
076
Passend zum Olympiastandort dürfen wir
heute einem Vortrag des Starfahrers der
Tour, Peter Schlickenrieder, beiwohnen.
Hauptsächlich bekannt als Fernseh-Experte
und Bundestrainer der deutschen Skilangläufer,
gibt er, kurzweilig präsentiert, interessante
Einblicke in die Trainingsmethoden
der Olympioniken. Das Wichtigste dabei
laut Peter: Der Spaß darf nicht fehlen. Den
hatte ich heute auf jeden Fall und gehe nach
dem Dessert glücklich und zufrieden zurück
zum Hotel.
FREITAG 27.05.2022 – VON SEEFELD
NACH NEUSTIFT IM STUBAITAL
Streckenbeschreibung:
Classic:
https://www.komoot.de/tour/569872541
Light:
https://www.komoot.de/tour/569804950
Am morgen der zweiten Etappe geht es mit
einem kurzen Einrollen durch ein Waldstück
bei Seefeld los, anschließend glühen
die Bremsen: Die knapp 600 hm runter in
das Inntal lassen dauerhoft hohe Geschwindigkeiten
leider nicht zu, dafür ist es zu steil
und der Untergrund etwas zu lose.
Unten angekommen, finden wir uns auf einer
flachen Asphaltpassage durch das Inntal
wieder. Anschließend beginnt bei Oberperfuss
der längste Anstieg des Tages: Knapp
750 hm sind auf 7 km zu bewältigen. Jetzt
bin ich sogar froh, dass wir uns auch hier
immer noch durchgängig auf Asphalt bewegen,
das ermöglicht mir öfter in den Wie-
077
Freude auf eine einfache, aber leckere
Mahlzeit auf der Terrasse einer gemütlichen
Gastwirtschaft.
getritt zu wechseln, als es mit meiner Bereifung
auf Schotter möglich wäre. Belohnt
werden wir für die Anstrengung unterdessen
ständig mit wunderbaren Ausblicken
über das Inntal.
Vor Sellrain können wir uns noch mal ein
wenig auf einer Abfahrt entspannen, bevor
das letzte richtig steile Stück dieser Etappe
hoch nach Tanneben in Angriff genommen
wird. Ab dort können wir es dann auf Asphalt
bis zu unserer Mittagsstation bei Götzens
bergab rollen lassen bzw. gemütlich
dahinpedalieren.
Wie schon am ersten Tag gibt es Mittags eine
einfache, aber leckere Verpflegung auf der
Terrasse einer gemütlichen Gastwirtschaft.
Bis nach Neustift sind es danach nur noch
rund 20 km mit einem größeren Anstieg von
gut 300 hm, der sich aber relativ entspannt
in die Länge zieht. Im Stubaital angekommen
dürfen wir dann wieder schottern, das
hatte ich ein wenig vermisst an diesem Tag.
Der Weg ist dafür aber traumhaft schön,
immer den Stubaigletscher vor Augen, radeln
wir durch artenreiche Almwiesen und
Waldstücke.
078
Natürlich sitzen wir dann später im Alpeiner
alle gemeinsam zu Tisch, trinken, reden, lachen
und geniessen das gute, warme Buffet,
das keine Wünsche offen lässt. Im Abendprogramm
plaudert Horst Brozy, dem in
der Radszene bekannten Künstler, dessen
Kunstwerke jeder Teilnehmer in Form des
original signierten Freilauf Sondermagazins
erhalten hat, aus dem Nähkästchen seines
künstlerischen Werdegangs und Schaffens.
Im Ziel in Neustift angekommen verdrückt
André erstmal 2 kg Kaiserschmarrn – dabei
wartet doch im gegenüberliegenden Hotel
Alpeiner heute Abend noch ein richtig gutes
Buffet auf uns. Wir treffen neben Crewmitglied
Torsten, der sowieso in der einzig
wahren Gruppe 5 ständig dabei ist, auch
Werner und Thomas wieder – den harten
Kern unserer eigenen, quasi gruppenübergreifenden,
Gravel Gruppe.
Leider bleibt anschließend nicht mehr viel
Zeit den Abend weiterhin mit „meiner“
Gravel Gruppe zu geniessen, da ich heute
zusammen mit Martina und Jürgen, zwei
weiteren Teilnehmern, in einem etwas weiter
abgelegenen Hotel untergebracht bin.
Plan B hat für uns extra einen Shuttle Service
eingerichtet und da die beiden müde
sind und zurückgebracht werden wollen,
schließe ich mich Ihnen an. An dieser Stelle
sei erwähnt, dass die Unterbringung trotzdem
extrem gut organisiert und es schlichtweg
unmöglich ist, 60 Teilnehmer an drei
Tagen für nur eine Nacht immer im gleichen
Hotel unterzubringen.
079
SAMSTAG 28.05.2022 – VON NEUSTIFT
IM STUBAITAL NACH BRIXEN IN SÜDTIROL
Streckenbeschreibung:
Classic:
https://www.komoot.de/tour/569872542
Light:
https://www.komoot.de/tour/569804951
Am nächsten Morgen ist das Wetter zum
ersten Mal auf dieser Tour leider recht
durchwachsen. Es ist wolkenverhangen, kälter
als gestern und ein Nieselregen hängt in
080
der Luft. Das ist die Gelegenheit für Torsten
über die Tauchergarnituren einiger
Mitfahrer zu lästern. Ich gehöre auch dazu,
Überschuhe, Armlinge, Beinlinge und den
langen Windbreaker habe ich bislang noch
gar nicht gebraucht, jetzt bin ich froh all das
dabei zu haben. Die lange Neopren Winterhose
ist jedoch in der Tasche geblieben, aber
auch hier denke ich: in den Alpen weiß man
nie, Ende Mai ist in den Höhenlagen quasi
noch Winter. Und tatsächlich ist am nächsten
Tag auf der Rückfahrt oberhalb von
1.500 m alles weiß… zum Glück betrifft uns
das zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.
Wir starten also bei kälteren, aber immer
noch moderaten Temperaturen von ca. 16 °
und nur noch ganz leichten Nieselregen
durch zur letzten Etappe. Heute gilt es mit
92,5 km die zwar nominell längste Strecke
zu bewältigen, aber dafür gibt es nur einen
größeren Anstieg über den Brenner. Von
dort an führt uns der Weg kontinuierlich
bergab bis nach Brixen.
Passend zum Wetter ist die Strecke anfangs
zum ersten Mal auf der Tour nicht besonders
einladend. Ab Mieders fahren wir über
Schönberg bis nach Matrei ca. 15 km erstmal
auf der Bundesstraße. Diese ist wegen
der nahegelegenen Brennerautobahn zum
Glück nicht stark befahren, ein Routencheck
auf komoot macht später deutlich,
dass es auch keine wirklichen Alternativen
gibt. Also Augen zu und durch. Die nächsten
15 km bis Stafflach sind da schon deutlich
entspannter, Schotter und Nebenstraßen
mit sehr wenig Verkehr steigern den
Spaßfaktor deutlich.
Bis zum berühmten Grenzübergang am
Brenner ist ein ca. 8 km langer Anstieg auf
der Bundesstraße zu bewältigen. Geschafft!
Die Gruppe sammelt sich und die Grenze
wird gemeinsam passiert. Südtirol! Bella
Italia!
Wir sind nun auf dem Brennerradweg angekommen,
der uns bis nach Brixen führen
wird. Ab jetzt geht es nur noch bergab, der
direkte Autoverkehr ist damit erstmal passé
und das Wetter wird langsam besser. Der
Radweg ist durchgängig asphaltiert und
bergab durchaus spaßig. Wir lassen es mal
wieder krachen. Als wir die Abzweigung in
das Innerpflersch Tal passiert haben, geht
es allerdings gefühlt bergauf: Ein satter Gegenwind
drückt uns ins Gesicht. Zeit für
Diesellok Torsten dagegen zu halten. Waren
André und ich immer die Träger des Bergtrikots,
ist im flachen bzw. leicht abschüssigen
Geläuf seine Zeit gekommen. Mit dem
Windsog eines LKWs rauscht er an uns vorbei,
ich hab mit meiner Übersetzung selbst
im Windschatten Mühe dran zu bleiben.
Aber es kommt noch besser: Nach ein paar
Kilometern wendet sich der Weg um 180°
081
und wir werden die letzten 42 km nur noch
satten Rückenwind haben. In Gossensaß bei
der Mittagsverpflegung in einem sympathischen,
kleinen Familienbetrieb, stärken wir
uns mit den bislang besten, selbstgemachten
Knödeln. Ich nutze auch zum ersten
Mal den Transportbag, tausche mein Unterhemd
und entledige mich meiner Arm- und
Beinlinge sowie des lange Windbreakers
Wir sind in Italien, es ist schlagartig wärmer
geworden und die Sonne kommt auch allmählich
raus.
Der Rückenwind und das abschüssige Streckenprofil
drücken uns danach unablässig
mit Höchstgeschwindigkeit Richtung Südosten
nach Brixen. Guide Martijn hat bisweilen
seine liebe Not uns einzubremsen,
aber das ist er mittlerweile von uns schon
gewohnt und nimmt es sportlich. So vergehen
die letzen Kilometer sprichwörtlich wie
im Flug und wir Rollen bei strahlendem
Sonnenschein auf dem Domplatz in Brixen
ein. Wie immer erwartet uns dort ein Snack,
kühle, wahlweise auch alkoholhaltige, Getränke
sowie warme Worte des Tourmoderators.
Und endlich, endlich bekommt Thomas
auch seinen heiß ersehnten, original
italienischen doppelten Espresso.
082
Nie mehr ohne
BT Bartape Serie
So individuell wie dein Fahrstil. Das erste Lenkerband,
das nicht nur komfortabel, sondern auch so ergonomisch
ist, dass du es gar nicht mehr loslassen willst.
Lenkerband neu gedacht – bis ins Detail angepasst für
deine Road-, Allroad- oder Gravel-Abenteuer.
ergonbike.com
083
Im stimmungsvollen Ambiente eines mittelalterlichen
Innenhofes gibt es an diesen
Abend nochmal ein super gemachtes Video
mit einer Zusammenfassung der Highlights
und Szenen der Tour, sowie abschließende
Worte von Organisatorin Anna.
Anschließend wird zum letzten großen
Schmaus geladen und wir lassen es uns
nochmal so richtig schmecken und gut gehen.
Die Stimmung an diesem Abend ist
ausgesprochen gut, selbst André trinkt mal
alkoholhaltiges Bier und Geburtstagskind
Werner zeigt sich von seiner spendablen
Seite. So sind Torsten, Werner, Thomas,
Andre und ich auch die letzten, die, nach
unauffälliger Aufforderung des Personals,
das Lokal verlassen.
SONNTAG 29.05.2022 – RÜCKFAHRT
NACH BIBERWIER UND ABSCHIED
Von Katerstimmung ist bei mir am nächsten
Morgen zum Glück nichts zu spüren. Zu intensiv
waren die Erlebnisse der letzten Tage
und zu gut die Stimmung und Atmosphäre.
Es dauert ein wenig bis am Busterminal in
Brixen alle Räder verstaut sind, aber dann
geht es im Reisebus über den Brenner zurück
nach Biberwier.
Genug Zeit sich nochmals über zahlreiche
Dinge zu unterhalten und das Erlebte Revue
passieren zu lassen. Bei einem sind wir
uns auf jeden Fall alle einig: Wenn die Gravel
Experience nächstes Jahr, so wie geplant,
nochmal stattfindet, dann sind wir auf jeden
Fall wieder dabei.
Unser Autor:
David Bahn
Auch rasante Talabfahrten auf Asphalt
gehörten zur Streckenführung.
084
JEDES Fahrradschloss kann in
2 Minuten geknackt werden!
Besser, du bist, wie Paul, vorbereitet:
5. August, 2022
1:34 Uhr E-Bike gestohlen
1:50 Uhr klickten die Handschellen
läuft ...
Gute Nacht, Paul S.
Erfahre hier, wie du deine Angst vor
Fahrraddiebstahl für immer loswirst!
www.powunity.com/produkt/digitaler-ebike-gps-diebstahlschutz
085
DIE GEHEIM
Das Thema Bikepacking hat in den
letzten Jahren die Nische endgültig
verlassen und sich zum Massenmarkt
entwickelt. Folgerichtig kann
der reiselustige Biker aus einer fast
unüberschaubaren Anzahl an Produkten
wählen, welche dabei helfen
sollen, die Radreise zu einem unvergesslichen
Erlebnis zu machen.
Doch was ist wirklich wichtig beim
Bikepacking? Wir haben es uns angesehen.
TEXT: DAVID BAHN
Bild: Ortlieb
BIKEPAC
An der Speerspitze des Trends ganz vorne
mit dabei sind natürlich die Gravelbikes,
die sich von der kompromisslosen Sportmaschine
zum Camping Packesel umrüsten
lassen. Hierfür bieten zahlreiche Hersteller
unterschiedlichste Taschensysteme für jede
erdenkliche Stelle des Rahmens, der Gabel,
der Sattelstütze oder des Lenkers. Darüber
086
hinaus lassen sich an vielen Gravelbikes
auch klassische Gepäckträger und Lowrider
(Gabelgepäckträger) montieren, die Aufnahmen
dafür sind in der Regel vorhanden.
So vielseitig wie der Einsatzzweck des Gravelbikes
an sich, so unterschiedlich sind
dann auch die Bikepacker: Da gibt es den
Minimalisten, der beim zweifachen Al-
E TOP TEN DES
KING EQUIPMENTS
pencross nur aus der Trikottasche lebt, die
Zahnbürste abschneidet und für den jedes
Gramm zu viel ein Sakrileg bedeutet. Auf
der anderen Seite haben wir den Extrempacker,
der mit seinem Equipment auf dem
Weg von Alaska nach Feuerland in der Atacama
Wüste ein Hotel eröffnen kann.
Im Netz finden sich häufig Berichte über
eher extreme Touren, welche die Reisewirklichkeit
des normalen Durchschnittspackers,
mit dem realistischen Zeitkontingent
eines Vollzeitbeschäftigten und ohne gesteigerte
Ambition auf äußerste Grenz- bzw.
Überlebenserfahrungen, vielleicht nicht
unbedingt widerspiegeln.
Daher konzentrieren wir uns in dieser Top
087
Ten auf einfache Dinge, die teilweise banal
erscheinen mögen, aber genau aus diesem
Grunde oft übersehen und vergessen werden.
Daneben sind die Erfahrungen eigener
Bikepacking Touren in Mitteleuropa, mit einer
Dauer von zwei Tagen bis zwei Wochen
und Übernachtungen größtenteils im Zelt,
eingeflossen. Es geht hier also um praktische
Dinge des Alltags, die tatsächlich auf
keiner Tour fehlen dürfen und die von den
allermeisten Bikepackern mit ähnlichem
Hintergrund nachvollziehbar sind.
10. BELEUCHTUNG
(ABNEHMBAR, REGULIERBAR)
Mit einer guten Beleuchtung schlagen Sie
gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum
einen ist sie bei Dämmerung und Dunkelheit
das Sicherheitsfeature schlechthin und
darf allein deshalb schon nicht fehlen. So
eine Etappe kann schon mal länger dauern,
wenn man sein Ziel noch nicht erreicht hat.
Zum anderen haben Sie mit dem Frontlicht
gleichzeitig eine Taschenlampe dabei, was
unglaublich praktisch ist. Achten Sie darauf,
dass das Frontlicht einen ordentlichen
Schnellverschluss zum Abnehmen besitzt
und sich in Stufen regulieren lässt, um Akkukapazität
beim Einsatz als Leselampe o.ä.
zu schonen.
9. ERSATZHERINGE
Auch wer noch so gut auf sein Equipment
aufpasst, einen Hering übersieht man, gerade
bei nicht komplett legalen Übernachtungen,
sehr schnell. Aber auch auf einer
top gemähten Wiese vergisst selbst ein
routinierter Camper Heringe in schöner
Regelmäßigkeit. Es lohnt sich also zwei is
drei Heringe mehr dabei zu haben, als Sie
tatsächlich für den Aufbau Ihres Zeltes benötigen.
Am besten rechtzeitig vorab eine
entsprechende Reserve- oder Ersatzmenge
kaufen.
Bild:Ortlieb/Fjallraven
088
8. EINE WANDERHOSE MIT ABNEHMBA-
REN BEINEN ALS ABENDGARDEROBE
Egal, ob Sie im Zelt oder im Hotel übernachten:
Eine richtige Hose darf nicht fehlen.
Als besonders praktisch haben sich dabei
Wanderhosen erwiesen: Sie sind sehr
leicht und lassen sich gut zusammenfalten,
nehmen also auch wenig Platz weg. Zum
anderen sind sie dank mehrerer Taschen
praktisch und obendrein super bequem.
Sie benötigen normalerweise keinen Gürtel,
was auch wieder Gewicht spart. Sie sollten
unbedingt auf ein Modell achten, bei dem
sich die Beinteile abnehmen lassen. So haben
Sie gleichzeitig auch noch eine kurze
Hose dabei. Last but not least sehen dezente
Wanderhosen auch gut genug aus, um sich
damit unter Leute begeben zu können, sei
es der Bummel durch die Stadt oder die Hotelbar.
7. MAGNESIUM (CALCIUM, MULTIVITA-
MIN) TABLETTEN BZW. ISOPULVER
Wasser bekommt man, wenn man nicht gerade
in der Wüste unterwegs ist, im Grunde
überall kostenlos. Aber Wasser alleine
enthält keine Mineralien oder Elektrolyte,
was besonders bei vielen langen, anstrengenden
Etappen ein Faktor ist. Allerdings
ist es schwierig, bei diesem Thema eine allgemeine
Empfehlung abzugeben, da jeder
Mensch anders auf Belastung reagiert. Für
den Autor dieser Zeilen ist z.B. Magnesium
unverzichtbar, um Krämpfen, die ihn sonst
regelmäßig plagen, vorzubeugen. Wenn Sie
sich nicht sicher sind, nehmen Sie einfach
das Mittel mit, welches Sie sonst auch beim
Radfahren verwenden. Oder einfach etwas,
das Ihnen gut schmeckt und Abwechslung
zum Leitungswasser bietet. Trotzdem ist
es nicht verkehrt, eine Flasche mit purem
089
Leitungswasser dabei zu haben, sei es zum
Zähneputzen oder Kochen.
6. SCHLOSS (LEICHT UND KOMPAKT)
Auf Bikepacking Touren müssen Sie früher
oder später Ihren fahrbaren Untersatz
gezwungenermaßen unterwegs unbeaufsichtigt
abstellen. Sei es, um im Supermarkt
einzukaufen, im Biergarten einzukehren
oder am Campingplatz vom Zelt zum Restaurant
oder in die Stadt zu gehen. Daher
ist es empfehlenswert, ein kleines, kompaktes
Schloss dabei zu haben, um zumindest
Gelegenheitsdiebstähle zu verhindern. Das
Gefühl der relativen Sicherheit wiegen die
paar hundert Gramm Gewicht mehr als auf.
5. MINDESTENS ZWEI NETZTEILE MIT
PASSENDEN KABELN FÜR DIE MITGE-
FÜHRTEN GERÄTE
Wenn Sie nicht gerade jeden Abend im Hotel
übernachten und Ihr Smartphone obendrein
auch zur Navigation nutzten, werden
Sie spätestens nach 3 Tagen mit dem Problem
konfrontiert, dass die Akkukapazitäten
zur Neige gehen. In der genannten Zeitspanne
sind dabei bereits zwei Powerbanks
eingerechnet. Sie sollten also zum einen
Strom sparen, in dem Sie z.B. das Display
nur einschalten, wenn nötig. Zum anderen
sollten Sie wirklich jede Gelegenheit nutzen,
die Akkus zu laden. Das geht natürlich
nur, wenn Sie entsprechende Netzteile dabei
haben. Also im Wirtshaus, Café oder in der
Eisdiele einfach freundlich fragen, ob Sie
Ihre Geräte während des Aufenthalts laden
dürfen. Zwei Netzteile verdoppeln dabei
die Versorgung mit Strom. Achten Sie dar-
Bilder: Ortlieb
090
ist, sind Sie mehr als froh, ein entsprechendes
Produkt dabei zu haben.
auf, dass die Netzteile eine möglichst hohe
Ladeleistung haben. Wenn Sie Ihr Smartphone
nicht unbeaufsichtigt irgendwo laden
lassen möchten, verwenden Sie einfach
zur Navigation ein zusätzliches, älteres Gerät,
auf dem keine persönlichen Daten gespeichert
sind.
4. POPOCREME
Nach mehreren Tagen im Sattel kann es
auch hartgesottenen Bikern passieren, dass
die Haut im Bereich des Gesäßes anfängt
zu schmerzen. Diese Schmerzen werden
entweder durch Wundscheuern oder durch
Sitzpickel hervorgerufen. Beidem können
Sie ganz hervorragend mit entsprechenden
Salben und Gels entgegenwirken. Es kann
auch helfen, diese vorbeugend zu verwenden,
auch wenn noch alles okay ist. Schaden
tun sie jedenfalls nicht und wenn es soweit
3. MERINOWÄSCHE
Merinowolle ist ein tolles Material. Sie
wirkt je nach Bedarf Kälte- oder Hitzeabsorbierend,
transportiert effektiv Feuchtigkeit
und vor allem: Sie wirkt antibaktieriell
und stinkt nicht. Das heißt in der Praxis,
dass z.B. ein Shirt und eine Boxershort für
die komplette Bikepacking Tour ohne Probleme
verwendet werden kann. Auch der
Einsatz als Ersatz für ein synthetisches Trikot
ist möglich, im Grunde machen Sie mit
Merino in jeglicher Hinsicht einfach nichts
verkehrt. Achten sollten Sie indes darauf,
dass bei der verwendeten Wolle das Tierwohl
beachtet wurde, was leider häufig genug
nicht der Fall ist.
2. ANTIZECKEN- / MÜCKENSPRAY
Zecken gibt es mittlerweile leider fast überall,
besonders jedoch im Süddeutschen
Raum, wo sie außerdem vermehrt als Überträger
des FSME-Virus fungieren. Von Mücken
ganz zu schweigen, da die beliebten
Radwanderrouten häufig an Gewässern verlaufen
und es fast überall irgendeine Pfütze
gibt, sind sie besonders lästig. Gegen beide
Plagegeister gibt es zum Glück wirksame
Gegenmittel, die durch Ihren Geruch dafür
sorgen, dass der Wirt für die Parasiten unattraktiv
wird. Besonders bewährt haben sich
hierbei Produkte aus der Jagd- und Forstbranche.
Sie sollten dennoch darauf achten,
bei der Wahl Ihres Schlafplatzes die typi-
091
schen Hotspots für Zecken und Mücken zu
meiden. um das Risiko von vornherein zu
minimieren. Dies ist z.B. die unmittelbare
Nähe zu Gewässern (Mücken), sowie selten
gemähte Wiesen (Zecken).
1. KLOPAPIER
Wie wertvoll Klopapier ist, konnten wir
am Anfang der Coronapandemie erahnen.
Jedenfalls darf es auch im Rahmen einer
Bikepacking Tour auf keinen Fall fehlen.
Sie sollten sich keinesfalls darauf verlassen,
auch in dicht besiedelten Teilen der
Welt wie Mitteleuropa, immer eine öffentlich
zugängliche Toilette zur Verfügung zu
haben. Wenn es mal soweit ist, dass es gebraucht
wird, ist Klopapier auch nicht mit
Gold aufzuwiegen. Verpacken Sie Ihre Rolle
für unterwegs am besten wasserdicht, oder
vertrauen Sie der Dichtigkeit Ihrer Packtaschen.
Um Platz zu sparen, können Sie die
Rolle auch einfach zusammendrücken, so
geht weniger wertvolles Packvolumen verloren.
Sollte Ihnen unterwegs auf einer langen
Tour das wertvollste aller Papiere mal
ausgehen, nehmen Sie eine Rolle aus einem
Restaurant, Campingplatz oder wo auch
immer Sie zugreifen können, mit. Um die
Umwelt nicht noch zusätzlich zu belasten,
verzichten Sie bitte auf gefärbtes oder parfümiertes
Papier.
Neben den hier erläuterten “must-haves”
einer Bikepacking Tour, gibt es natürlich
noch jede Menge anderer Produkte wie Taschen,
Accessoires und Tools, die sich für Sie
lohnen können. Wir stellen daher in dieser
und der kommenden Ausgabe weitere interessante
Neuheiten vor, die wir besonders
erwähnenswert finden.
092
HANDLEBAR FRAME VON SPECIALIZED
Dieser Rahmen für den Lenker ist aus leichtem Aluminium gefertigt und ermöglicht Bikepackern
die Befestigung von Ausrüstung vorne am Fahrrad. Dadurch lassen sich sperrige Gegenstände,
wie Schlafsäcke und Isolationsjacken, auch ohne einen schweren Gepäckträger schnell und einfach
transportieren. Die perfekte Ergänzung dazu ist die S/F Handlebar Bag.
„Wir haben uns von den freiliegenden Aluminiumrahmen der ersten Fjällräven-Rucksäcke aus
den 1960er-Jahren und dem Bikepacking-Know-how von Specialized inspirieren lassen. Aus der
bestehenden Marken-DNA heraus entwickelten wir ein modulares und verstellbares Rahmensystem,
das vor allem stabil und benutzerfreundlich ist. Unser Ziel war es, nichts zu verkomplizieren.
Unsere Ausrütung ist einfach, clever und langlebig. Sie kann auch unterwegs leicht angepasst und
repariert werden.“ Erik Nohlin, Industrial Design Leader, Specialized
Infos: www.specialized.com
HANDLEBAR
TASCHE VON
FJÄLLRÄVEN
Bilder: Ortlieb, Hersteller
093
EVOC HYDRO PRO
PROFESSIONELLER WASSERSPENDER FÜR DEN RIDE
Das extra leichte Hybrid aus durchdachtem
Trinkrucksack und gut belüfteter Weste, sorgt
bei langen Ausfahrten oder sommerlichen
Feierabendrunden für optimale Flüssigkeitszufuhr.
Der Trinkrucksack wurde speziell für das
sportliche Radfahren entwickelt und ist in zwei
Volumenvarianten (1.5 l und 3 l) erhältlich.
Das schnell zu öffnende Hauptfach bietet
sowohl Platz für eine 1,5-Liter Trinkblase als
auch für kleinere Wertgegenstände. Zur leicht
zu erreichenden
Verpflegung während
der Fahrt, wie
Riegel oder Gels,
dienen zwei Mesh-
Taschen an den beiden
Brustgurten, mit jeweils 150 ml Fassungsvermögen.
Somit sind diese auch groß genug
für Mini Flasks, wie sie häufig zum Trailrunning
verwendet werden. In den unter den Mesh-
Taschen liegenden Reißverschlusstaschen gehen
kleine Werkzeuge oder das Smartphone mit auf
Tour. Dank seitlicher AIRO FLEX-Einsätze sitzt
er auch bei actionreichen Ausfahrten fest am
Körper, ohne einzuengen.
Der kurz geschnittene HYDRO PRO bringt alle
Eigenschaften mit, die ein Trinkrucksack für
den sportlichen Bike-Einsatz erfüllen muss. Verpflegung
und besonders genügend Flüssigkeit
ist für Bestleistungen bei brütender Hitze und
staubigem Untergrund ein Muss.
Infos: www.evocsports.com
ORTLIEB HANDLEBAR-PACK
Das ORTLIEB Handlebar-Pack ist eine wasserdichte
Gepäckrolle mit 9 oder 15 Liter Volumen
für Schlafsack und Isomatte. Außerdem sorgt
sie für eine ausgeglichene Gepäck- und Lastenverteilung
am Rad. Dank der beidseitigen
Rollverschlüsse, kann man jederzeit ganz leicht
auf den Inhalt zugreifen. Kompressionsriemen
an der Außenseite ermöglichen das Verstauen
und Anbringen von weiterem Equipment. Auch
094
ROLL BAG
LENKERTASCHE VENTURE
VON AGU
Die Lenkertasche Roll Bag Venture wurde in
Zusammenarbeit mit dem Profi-Radfahrer
Wout van Aert entworfen. Die Roll Bag Lenkertasche
ist sehr funktionell, wasserdicht und
auch sehr stilvoll. Egal, ob man eine längere
oder nur eine kurze Graveltour macht: Das
große Hauptfach bietet Platz für alles Notwendige,
wie Kekse, Gels, aber auch Kamera oder
Telefon. Das Fach wird mit einem wasserabweisenden
YKK-Reißverschluss geschlossen.
An der Vorderseite sind mehrere Schlaufen
angebracht, an denen man leicht eine kleine
Lampe oder einen anderen Gegenstand befestigen
kann. Zwei Netztaschen auf jeder Seite
der Tasche halten kleine Dinge wie Riegel gut
verstaut.
Hinter den beiden Netztaschen ist ein großes,
reflektierendes 3M-Logo angebracht, das für
bessere Sichtbarkeit im Straßenverkehr sorgt.
Die Farbvariante 'Silber' ist mit einem reflektierenden
Nebel-Print versehen, der für gute
Sichtbarkeit bei Dunkelheit sorgt. Das Fahren
bei einem Regenschauer ist dank der schmutzund
wasserabweisenden DWR-Beschichtung
kein Problem. Diese Tasche ist aus 100 % recyceltem
Greensphere-Polyester gefertigt.
Preis: 35,00 Euro
Infos: www.agu.com
vier Haken für die Anbringung des Accessory-
Packs als Volumenerweiterung sind bereits
vorhanden. Das Montagesystem, bestehend
aus Distanzstücken und zwei Gurtbändern mit
darunterliegenden haftstarken Klettverschlüssen,
sorgt für eine stabile Befestigung an jedem
Lenkertyp. Eine Kunststoffversteifung im Inneren
des Handlebar-Packs und eine Fixierung
am Steuerrohr geben verlässliche Stabilität – in
jedem Gelände. Die kleinere Version lässt sich
auch als Kompaktklasse unter den Bikepacker-
Lenkerrollen bezeichnen: Mit nur 40 cm
Länge ist diese wasserdichte Lenkertasche die
richtige Wahl für alle, die mit Offroad Drop
Bars, Renn- oder Crosslenkern auf Bikepacking-Tour
gehen. Auch in Sachen Gewicht
macht sich die geringe Breite positiv bemerkbar.
Die 15-Liter fassende Tasche bietet, dank
zusätzlicher Kordelzüge, die Möglichkeit
weiteres Equipment unterzubringen.
Preis 9 Liter: 109,99 Euro.
Infos: www.ortlieb.com
095
M-WAVE ROUGH RIDE
Die wasserdichten Taschen der Rough Ride
Serie für Gravel Bikes von M-Wave bieten,
trotz geringer Größe, viel Stauraum bei wenig
Gewicht. Wichtig zu wissen: alle Taschen
sind 100 % wasserdicht. Die Serie besteht aus
Satteltasche (in zwei Größen), Oberrohrtasche,
Lenkertasche mit Packrolle und Rahmendreieckstasche.
Trotz der halterlosen Montage am
Fahrrad, werden die Fahreigenschaften nicht
negativ beeinflusst. Das Taschensystem wurde
exakt für den Einsatz an Gravel Bikes entwickelt.
Dabei legte man Wert auf praktische
Details. So ist zum Beispiel die Rahmendreieckstasche
nach unten erweiterbar. Die Serie
ist in schwarz / blau und schwarz / neongelb
erhältlich.
Infos: www.messingschlager.com
096
KLS MAYA
Die Dreieckstasche KLS MAYA ist eine der drei
Packtaschen, die sich ergänzen und beweisen,
dass die Bike-Load-Balance einen Grund hat.
Sie besteht aus strapazierfähigem und wetterfestem
Material. Sie besitzt ein großes, erweiterbares
Staufach und kann damit bei Touren
bis zu 2,8 l Ihrer Last im mittleren Rahmen
tragen. Eine zweite separate Tasche ist ideal für
Kleinigkeiten, wie zum Bespiel Schlüssel oder
Multitool. Auch hier sorgt die verstellbare
Velcro Befestigung für sicheren Halt im Rahmendreieck.
Preis: 39,90 Euro.
Die Gravel-Lenker-Expeditionstasche, hergestellt
aus 600D Polyester/Nylon 1200D, ist
hoch belastbar. Der wasserdichte Einsatz ist
leicht herausnehmbar und schützt sensible
Dinge, wie zum Beispiel das Handy. Zudem
weist sie Befestigungen für weiteres mögliches
Zubehör auf. Die Velcro Gurtbefestigung passt
für alle Arten von Lenker. Preis 9 Liter: 39,90
Euro
KLS AURA
KLS TANAYA 020
Infos: www.kellysbike.com
Die Satteltasche KLS TANAYA rundet das Taschenset
ab. Auf Tour kann die KLS TANAYA bis
zu 7 l des Gepäcks direkt unter dem Sattel tragen.
Es enthält das Rack, das am Sattel montiert ist, um
das Schwingen zu minimieren und verfügt über
zwei Seitentaschen für einen einfachen Zugang.
An der Unterseite ist die Tasche extra wetterfest
verstärkt, um Schmutz, den das Hinterrad aufwirbelt
– speziell bei nassem Wetter – vollständig vom
Inhalt der Tasche abzuhalten. Preis: 69,90 Euro
097
KURO-SERIE VON VAUDE
PERFEKT AUFS GRAVELN ZUGESCHNITTEN
Mit der Kuro-Serie gibt Vaude
Gravel-Fans die perfekte Bekleidung
an die Hand, um auf Entdeckungsreise
in der Gravel-Welt
zu gehen. Das innovative Kuro
FZ Tricot, die Kuro Tights und
Shorts, sowie die MTB Kuro Tech
Schuhe sind jedoch nicht nur
optimal auf die Bedürfnisse von
Gravel-Bikerinnen und Bikern abgestimmt,
sondern werden auch
umweltfreundlich produziert.
Graveler stellen besondere Anforderungen an
ihre Ausrüstung und Bekleidung. Das fängt
schon beim Design an - und endet bei den
Verstaumöglichkeiten. Die Gravel-Fraktion
liebt es eher schlicht als zu bunt – und meistens
hat man viele Dinge dabei, die man verstauen
möchte. Graveln ist eine junge Spielart des
Radfahrens, Gravel-Bikerinnen und Biker legen
daher ganz besonders auf das Thema Nachhaltigkeit
wert.
Das Kuro FZ Tricot wurde Gravel-Fans auf den
Leib geschneidert. Die Produktentwickler bei
98
VAUDE haben dem Tricot etwas größer dimensionierte
Taschen verpasst, die durch ihren
schrägen Anschnitt ein leichteres Hineingreifen
ermöglichen. Wertsachen können in Zip-
Taschen untergebracht werden, der durchgehende
Front-Zip sorgt für schnelle Luftzufuhr,
wenn es wärmer wird.
Der Clou: VAUDE setzt auf einen raffinierten
Materialmix, um dem Kuro FZ Tricot - das übrigens
für Damen und Herren angeboten wird
- eine natürliche Haptik und einen natürlichen
Look zu verleihen. So kommt recyceltes Polyester
genauso zum Einsatz wie Wolle, die Trikots
trocknen schnell und sind anschmiegsam.
Was das Design angeht, herrscht behutsames
Understatement – zwar gibt es ein paar Farbtupfer,
ansonsten sind die Trikots jedoch – wie
auch die dazugehörigen Hosen – angenehm
schlicht designt. Ergebnis: Man fühlt sich mit
dem Kuro-Outfit im urbanen Umfeld so wohl
wie auf dem Gravel-Trail.
Eine Hose wie keine andere
Radhosen-Revolutionen fangen beim Sitzpolster
an – bei den Men’s Kuro Bib Tights,
sowie den Men’s und Women’s Kuro Tights,
vernäht VAUDE mit dem SQlab Performance
Pro Sitzpolster ein ganz besonderes Polster.
Es wurde speziell bei hoher Intensität und
gestreckter Sitzposition entwickelt und sorgt
auch auf längeren Strecken für das
entscheidende Plus an Komfort.
Das Polster spiegelt die Körperform
wider: Im hinteren
Bereich ist es breit und nach
vorne verschmälert es sich.
Dadurch liegen die Sitzknochen
perfekt auf. Zudem ist
es mit seinen 4 mm straff
99
und dünn – das „Windelgefühl“ bleibt einem
also erspart und durch die straffe Auslegung
behält das Polster seine Form und wird bei der
Trittbewegung nicht unangenehm nach innen
geschoben. Durch das spezielle Herstellungsverfahren
ist es außerdem atmungsaktiv bei
höchster Dichte.
Bei den komfortablen Kuro Tights, die auch
als Bib Tights mit Trägern angeboten werden,
ist eine seitliche Einschubtasche eingebaut –
somit kann man unterwegs schnell mal etwas
einstecken, ohne gleich absteigen zu müssen.
Viele Frauen mögen es gerne auch mal etwas
lockerer – die Women’s Kuro Shorts sind mit
ihrem legeren Look daher die ideale Wahl für
entspannte Gravelrides.
Von Kopf bis Fuß auf Graveln eingestellt
Auch was das Schuhwerk angeht, sind die
Kiesfreunde anspruchsvoll – und wollen keine
Kompromisse eingehen. Schließlich brauchen
Gravelbiker mehr Grip als Rennradfahrer, es
darf aber durchaus etwas leichter und stromlinienförmiger
zugehen als bei einem reinen
Mountainbikeschuh.
Der MTB Kuro Tech kombiniert daher das
Beste aus beiden Welten. Begonnen beim BOA-
Schnellschnürsystem, das für einen ausgezeichneten
Halt und schnelle Schnürvorgänge
sorgt, über die externe, schützende Zehen- und
Fersenkappe bis zur steifen Sohle zur optimalen
Kraftübertragung kombiniert Vaude beim
MTB Kuro Tech Schuh die Vorteile von Rennrad-
mit denen von Mountainbikeschuhen.
Ergebnis ist ein Schuhmodell, das durch eine
ausgezeichnete Kraftübertragung überzeugt
und gleichzeitig einen hohen Tragekomfort
bietet. Muss man mal ein Stückchen gehen –
mit den MTB Kuro Tech kein Problem. Die
Vaude Performance MTB Sohle sorgt für besten
Grip auf allen möglichen Untergründen.
Die Gravel-Welt umweltfreundlich entdecken
Eines ist allen Kuro-Produkten gemein – ihre
nachhaltige, umweltfreundliche Herstellung.
Kuro FZ Tricot, Kuro Tights und Shorts bestehen
zum Teil aus recycelten Materalien, das
Innenfutter der MTB Kuro Tech Schuhe ist
komplett aus recyceltem Polyester.
INFO: www.vaude.com/de
100
101
PAS NORMAL STUDIOS
WIRBELT ORDENTLICH STAUB AUF
Pas Normal Studios wagt sich auf unebenes Terrain und lanciert mit der
Escapism Gravel-Kollektion seine erste Gravel-Kollektion, die, wie erwartet,
den Maßstab für die modernen Gravel-Bekleidungsstandard setzt.
Die innovative und gleichzeitig hybride Kollektion
bietet zahlreiche Detaillösungen, speziell
für Gravel-Ausfahrten, bis hin zu mehrtägigen
Bikepacking-Abenteuern, ohne jedoch die
Alltagstauglichkeit zu vernachlässigen. Die
on-bike spezifischen Produkte sind jeweils in
eigenen Ausführungen für Damen und Herren
erhältlich, die off-bike Styles hingegen in
einem unisex Schnitt.
Jedes Teil der Escapism Kollektion wurde
designt, um möglichst vielfältig einsetzbar und
klein verpackbar die FahrerInnen bestens in
unvorhersehbaren Wetterbedingungen und für
Mehrtages-Abenteuer auszustatten. Die Jacken,
Westen und andere Outerwear Produkte der
Escapism Kollektion sind mit einem C0-DWR
Wetterschutz behandelt, bei dem es sich um
die derzeit umweltfreundlichste und gleichzeitig
wasserabweisende Imprägnierung auf dem
Markt handelt. Die Produktpalette wird abgerundet
durch einige kleinere Accessoires, wie
ein Bandana Halstuch, das dem Outfit einen
individuellen Akzent verleiht.
Die Escapism Kollektion ist das Ergebnis einer
zweijährigen, intensiven Entwicklungsphase
und Teil unseres langfristigen, strategischen
Engagements”, kommentiert Peter Lange, CEO
von Pas Normal Studios den Launch. “Wir
102
stellen eine komplett neue Produktlinie vor,
die sich durch ihr hohes technisches Level und
gründlichst ausgewählte Materialien auszeichnet.
Immer mehr RennradfahrerInnen zieht es
auf die kleinen und abgelegen Schotterstraßen
und Trails, zur Abwechslung oder Ergänzung.
Mit den angekündigten UCI Gravel Rennen
und den UCI Gravel World Championships in
diesem Jahr, sehen wir, dass der Markt nicht
nur unter den Hobbyfahrern wächst, sondern
eine ganz neue Disziplin in der Entstehung ist
und wir freuen uns, die Bedürfnisse aller Gravel
FahrerInnen mit der Escapism Kollektion
abzudecken.
wDie hohen Anforderungen an die Bekleidung
bei Gravel Ride oder Mehrtages-Abenteuern
- Kompaktheit, Widerstandsfähigkeit und
multifunktional bei Tag und Nacht, warmen,
kalten und nassen Bedingungen einsetzbar
zu sein - sollte nicht unterschätzt werden und
ist die ideale Herausforderung für uns bei Pas
Normal, wo die visionäre Ästhetik nie aus dem
Blick gerät. Wir sind sehr stolz, das Ergebnis
jetzt präsentieren zu dürfen: die Escapism
Kollektion.”
Das Konzept von Pas Normal Studios war von
Anfang an, technisch perfekte Bekleidung für
den Radsport mit dem visionären, ästhetischen
Aspekt zu verknüpfen. Durch innovative Designs,
Produkt- und Marken Kollaborationen,
sowie dem Bestreben, stets die besten Produktionsmethoden
zur Anwendung zu bringen,
arbeitet das noch kleine Team bei Pas Normal
kontinuierlich daran, Kollektionen zu entwickeln,
die das moderne Radfahren in einem
neuen Kontext definieren.
INFO: https://pasnormalstudios.com/
103
NEUE BEKLEIDUNGS-KOLLEKTION
VON PROTEST
Protest Sportswear präsentiert
sich mit seiner neuen Kollektion
an Radbekleidung für die
kühleren Tage auf dem Rad.
Protest Sportswear stellt seit 1993 trendige und
funktionelle Kleidung für den Strand, die Piste
oder den Alltag her. Auf diesen großen Erfahrungsschatz
greift die niederländische Marke
nun in ihrer neuen Radsportbekleidungslinie
zurück. Die neue Protest Cycling-Kollektion ist
ideal geeignet für Fahrradabenteuer auf und
abseits der Straße, bei wechselhaftem Wetter
oder an frischen Frühlingstagen. Wie auch
immer Sie sich entscheiden, mit der Protest
Cycling-Kollektion sind Sie bereit für Ihr
nächstes Fahrradabenteuer.
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Funktionell und modisch
Die Protest Cycling-Kollektion kombiniert
funktionelle und hochwertige Eigenschaften
mit dem trendigen und modischen Design, das
man von Protest gewohnt ist. Die Radsportbekleidung
ist sowohl für Radsport Neulinge
als auch für erfahrene Radfahrer gedacht, die
neben den Faktoren Spaß und Komfort bei
ihren Radtouren auch Wert auf ein gutes Aussehen
legen. Die Kollektion ist ideal für einen
entspannten bis abenteuerlustigen Fahrstil und
eignet sich für Rennradfahrer, Gravelbiker und
Mountainbiker gleichermaßen. Angeboten
werden eine Herren- und eine Damenkollektion
bestehend aus Trikots, Bib Shorts, Jacken
sowie verschiedener Accessoires für alle Jahreszeiten.
Die hochwertige Qualität der Textilien
spiegelt sich in den feuchtigkeitsableitenden,
schnell trocknenden und äußerst bequemen
Materialien wider. Zwei-Wege-Stretchstoffe
sorgen für Flexibilität und Komfort. Die neue
Kollektion umfasst auffällige und unverwech-
105
selbare Prints und Farbkombinationen, so
dass sich wirklich jeder mit Style auf dem Rad
präsentieren kann.
Die Bib Shorts werden in Italien von Hand
gefertigt und verfügen über ein integriertes
Polster, um die Abenteuer länger genießen zu
können. Das rutschfeste Silikon-Gummiband
sorgt für den richtigen Halt und den richtigen
Tragekomfort auf dem Sattel. Reflektierende
Details sorgen dafür, dass Sie auch bei wenig
Licht auffallen.
Die Trikots sind mit elastischen Silikonbündchen
an den Ärmeln und der Taille ausgestattet,
um eine optimale und beständige Passform
zu gewährleisten. Arretierbare Reißverschlüsse
und hochwertige Nähte sorgen für erhöhte
Strapazierfähigkeit. Auf der Rückseite der Trikots
befinden sich dezente Taschen für Wertsachen
oder einen kleinen Snack für unterwegs.
Infos: www.protest.eu
106
FLANELLHEMD VON FJÄLLRÄVEN
Für Fahrten auf Schotterpisten
ebenso gut geeignet wie
für Erkundungstouren durch
die Stadt. Outdoor-Hemd ausweichem
Stretchflanell mit
Verstärkungen aus G-1000 an
der Innenseite des Kragens, den
Ärmel-bündchen und den Taschenklappen.
Verfügt zudem
über reflektierende Details für
maximale Sichtbarkeit auf der
Straße.
„Unser Flanellhemd sollte das vielseitigste Hemd
der Fahrradbranche werden. Das Material hat einen
guten Stretch und überzeugt dadurch mit hohem
Tragekomfort auf und abseits des Rades. Für zusätzlichen
Windschutz lässt sich der Kragen hochklappen.
Und wenn es dunkel wird, kommen die
reflektierenden Fäden ins Spiel und verbessern die
Sichtbarkeit. Ich liebe diese Kombination aus Understatement
und großartiger Funktionalität, die immer
da ist, aber erst wirklich sichtbar wird, wenn man
sie braucht“, sagt Henrik Andersson, Global Creative
Director, Fjällräven.
107
STYLISCHE GRAVELBEKLEIDUNG
VON DE MARCHI
Eines der ältesten auf Radsportbekleidung
spezialisierten Unternehmen
präsentiert seine neue
Internetseite, mit der es anhand
des Gewebegeflechts seiner Kleidungsstücke
von den Heldentaten
des Radsports erzählt.
Replica-Trikots der großen Namen des Zweirads
gesellen sich zu aktuellen Bekleidungsversionen.
In den Modellen der zwei Produktlinien
Heritage und Performance stecken die
Geheimnisse des Radsports von einst, die mit
ihnen an die Radsportler von heute weitergegeben
werden.
Die Faszination für den heroischen Radsport,
die Liebe zum Fahrrad, die Bekleidung und
108
die Accessoires der Champions vergangener
Zeiten verbinden zahllose Fans auf der ganzen
Welt miteinander. Das italienische Unternehmen
De Marchi, das selbst einige Kapitel dieser
Geschichte schrieb und seine Werte prägte, ist
einer der bedeutendsten Vertreter dieses Sentiments.
Als die Firma De Marchi 1946 gegründet
wurde, war sie weltweit eines der wenigen auf
Radsportbekleidung spezialisierten Herstellerunternehmen.
In Laufe der über 75 Jahren
seines Bestehens unter der Leitung derselben
Inhaberfamilie trug De Marchi wie kein anderes
Unternehmen zur Weiterentwicklung der
Radsportbekleidung, zum Entstehen des modernen
Bekleidungsstils
und zur
Einführung vieler Innovationen
bei, ohne die dieser Sport heute undenkbar
wäre. Die Produkte von De Marchi sind nur
on-line über www.demarchi.com erhältlich.
Es gibt zwei Produktlinien: „Heritage“, mit
wertvollen Replica-Trikots aus den Radsporttagen
von einst; und „Performance“, Kleidung
für die Radsportleidenschaft mit der Eleganz
der Vergangenheit und den Technologien der
heutigen Zeit.
Infos: www.demarchi.com
109
CHIBA BEKLEIDUNGS-
HOSE KURZ MIT TRÄGERN
Chibas kurze Trägerhose aus atmungsaktiver Multifunktionsfaser
bietet ein besonders bequemes, anatomisch
vorgeformtes Monolith-Sitzkissen, welches
auch bei tagelangen Ausritten Schmerzen im Gesäß
unseres Fahrers effektiv verhindert hat. Daneben
sorgt das Material für einen idealen Feuchtigkeitstransport.
Weitere Features sind die dezenten Reflektorstreifen,
sowie eine praktische Beintasche um
schnell mal sein Handy oder den Fahrradcomputer
zu verstauen.
Die Passform ist exzellent und schmiegt sich an den
Körper, ohne dabei den Träger an sensiblen Stellen
einzuengen. Alles in allem bietet Chiba somit eine
qualitativ hochwertige Hose mit praktischen Features
zu einem fairen Preis.
Preis: 90,- Euro
WINDBLOCKER WESTE
Noch leichter und kompakter als der ohnehin
schon federgewichtige Windblocker ist dessen
kleine Schwester, die Windblocker Weste.
Chiba hat hierbei jedoch nicht nur einfach die
Ärmel weggelassen, sondern die Weste konsequent
auf etwas bessere Wetterbedingungen
optimiert, indem z.B. das Rückenteil größflächiger
aus luftigem Netzmaterial besteht. Wie
beim großen Bruder ist eine praktische Rü-
110
SET IM TEST
Mit dem Chiba Bekleidungsset, bestehend
aus Radhose, Windblockerweste
und Windblockerjacke ist man nicht nur
funktionell und komfortabel unterwegs,
sondern auch für plötzlich auftretende
Wetterveränderungen gut gerüstet. Beide
Windblocker lassen sich zusammengefaltet
in jeder Rückentasche platzsparend
verstauen.
WINDBLOCKER
Der mit nur 65 g extrem leichte Windblocker
von Chiba ist ein unverzichtbarer Begleiter
bei schwankenden Wetterbedingungen und
langen Abfahrten. Zusammengefaltet passt er
bequem in jede Trikottasche und bietet auch
selber eine verschließbare, wetterfeste Rückentasche.
Für zusätzliche Sicherheit sorgen Reflektorstreifen
am Rücken. Damit der Fahrer
nicht ins Schwitzen gerät, hat Chiba effektive
Lüftungsöffnungen am Rücken und unter den
Armen integriert. Diese funktionierten im Test
sehr zuverlässig und sorgen für einen spürbaren
Komfortgewinn. Der elastische Saum und
die Ärmelbündchen verhinderten außerdem,
dass der Windbreaker unangenehm flattert
und Nässe von außen eindringt.
Preis: 79,90 Euro
ckentasche enthalten und Reflektorstreifen
bieten Sicherheit im Straßenverkehr. Auch
bei der Weste sorgen Bündchen und Saum
für ein gute Passform. Die ultra kompakten
Ausmaße und das quasi nicht spürbare
Gewicht, machen die Chiba Windblocker
Weste zu einem unverzichtbaren Begleiter
auf jeder Ausfahrt.
Preis: 55,- Euro
Infos: www.chiba.de
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UNSERE PREMIUMPARTNER
DER SONDERBEILAGE
ADVANCED SPORTS
www.breezerbikes.eu
CHIBA
www.chiba.de
SPORTS NUT
www.rondobike.com
BH-BIKES
www.bhbikes.com
KELLYS
www.kellysbike.com
STORCK
www.storck-bikes.com
SKS
www.sks-germany.com
MESSINGSCHLGER
www.messingschlager.com
RTI
www.rtisports.de
COSMIC SPORTS
www. cosmicsports.de
KTM
www. ktm-bikes.at
PLAN B
https://gravelbike-experience.com/
Foto: Yvonne Lesawa
GmbH
Münchberger Straße 5
D-93057 Regensburg
Tel.: +49 (0)9 41/7 96 07-0
E-Mail: info@velototal.de,
Webauftritt: www.velototal.de
HERAUSGEBER
Johann Fink
Velototal GmbH
Münchberger Straße 5
112 D-93057 Regensburg
IMPRESSUMVeloTotal
CHEFREDAKTEUR
Andreas Burkert,
andreas.burkert@velototal.de
REDAKTION
Heiko Halbauer (verantw.), Marc
Brodesser, Christian Drews,
David Bahn
STÄNDIGE MITARBEITER
Johannes Seemann, Matthias Seemann,
GRAFIK / LAYOUT
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FOTOS
Lisa Espig, Christian Drews
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