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GRAVELFUN 2021 - Magazin rund ums Gravelbike

++Bikepacking ++ Trainingstipps ++ Gravelbikes im Test

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2021

GRAVELFUN

MAGAZIN RUND UMS GRAVELBIKE

AUSRÜSTUNG FÜR

JEDE ABENTEUERTOUR

BIKEPACKING

TOPFIT BEIM GRAVELN

PLUS TRAININGSTIPPS

GRAVELBIKES

01

IM HÄRTETEST


BIKES FOR YOUR EVERYDAY

ADVENTURE

02

RADAR X PRO


RAUF AUFS

GRAVELBIKE

Bild: Fuji, Titelbild: Scott

Das Glück dieser Tage findet sich auf dem

Sattel eines Gravelbikes. Der Trend, mit einem

Rennrad auch durchs Gelände fahren

zu können, nimmt weiter an Fahrt auf. Der

Gravelsport begeistert mittlerweile Jung

und Alt. Und die Gravelbike-Szene reagiert

darauf mit faszinierenden Produkten.

Das Gravelbike bietet die ultimative Möglichkeit,

dem Alltag zu entfliehen. Und zwar

auf Schotterwegen, einsamen Waldpfaden

oder aber endlosen Landstraßen. Die fortschrittlichen

Konstruktionen moderner

Gravelbikes, die elektronischen Features

und raffiniertes Zubehör wie auch die verbauten

Hightech-Komponenten lassen

mittlerweile keine Wünsche mehr offen.

Kaum ein Gelände scheint zu schwierig,

kaum ein Vorhaben zu ungeeignet.

Mit dieser Ausgabe von GRAVELFUN zeigen

wir Ihnen, welche Bikes Sie ausprobieren

müssen, welches Zubehör für ausgiebige

Graveltouren geeignet ist und welche Reiserouten

Sie einmal in Ihrem Leben gefahren

sein sollten. Im Heft finden Sie dazu zahlreiche

Testberichte der derzeit angesagten

Gravelbikes, die von unserer Testredaktion

ausgiebig gefahren wurden. Von Experten

haben wir uns zudem die besten Tipps geben

lassen, um sicher durch jedes Gelände

zu kommen. Angesichts der Möglichkeiten,

die moderne Gravelbikes mittlerweile bieten,

sind fahrtechnische Fertigkeiten Voraussetzung

für sichere Ausfahrten.

Und natürlich haben wir in dieser Sonderausgabe

ausgewählte Produkte fürs Bikepacking

in einer Übersicht zusammengestellt.

Ihr Andreas Burkert

Chefredakteur VeloTotal

03


Foto: dgeiger, Lisa Espig, Hersteller

06 WOHIN GEHT DIE REISE

Darum sind Gravelbikes Spiegelbild

modernster Fahrradtechnik.

12 TRENDS URWAHN

Das gedruckte Rad erobert den

Markt.

44 TECHNIK

Hightech für den Gravelsport.

50 LIEFERSITUATION

So bekommen Sie trotz leerer Lager

Ihr Traumrad.

18 ZWÖLF TOP-GRAVELBIKES IM TEST

20 8bar Mitte V3

22 Breezer Radar X Pro

24 Poison Cyanit

26 Rondo Ruut X

28 Tout Terrain X.Over Scrambler

Xplore GT II 275

30 Storck Grix Pro

32 Salsa Fargo

34 Vello Gravel

36 Gunsha ATR Steel 853

38 Urwahn Waldwiesel.E

40 Kellys Soot 70

42 Fuji Jari 1.1

04 INHALT


INHALT

56 FAHRTRAINING

Profitipps für atemberaubende Graveltouren.

60 BIKEPACKING

Mit dieser Ausrüstung kommen Sie

sicher ans Ziel.

102 FITNESS

Mit dem Gravelbike zur Topfitness.

112 RECHT

Diese Beschränkungen müssen Sie

beim Graveln beachten!

70 PORDOI PASS

Die faszinierende Reise mit dem

Gravelbike am Fuße der Dolomiten.

78 PRODUKTE

Zubehör und Nützliches rund ums

Gravelbike.

90 TOUREN

Die schönsten Reiserouten fürs

Gravelbike in der Oberpfalz.

05


WOHIN GEHT DIE REISE

006


BEI DEN GRAVELBIKES?

Mal schnell in die Freiheit radeln.

Aktuelle Gravel Bikes bieten mittlerweile

eine derart hohe Qualität, dass

man mit ihnen nahezu jedes Gelände

bewältigen kann.

Text: Christian Drews

Gravelbikes sind mittlerweile kein Trend

mehr, sondern eine nicht mehr wegzudenkende

Gattung in der Fahrradbranche, mit

an die 30 % Marktanteil im Fachhandel.

Somit die Nr. 2 hinter den eBikes. Das liegt

wahrscheinlich daran, dass das Gap zwischen

Mountainbike und Rennrad so groß

ist, dass es nie richtig gefüllt wurde und

dabei die Querfeldeinräder als Nischenprodukt

nur eine Nebenrolle spielen. Ein kleiner,

aber wichtiger Baustein zum Wachstum

der Gravelbikes waren sicher auch die

aufkommenden Scheibenbremsen, womit

sich die Gravelräder anfangs noch von den

Querfeldeinrädern unterschieden, bis dann

das offizielle Regelwerk der UCI die Technik

auch im Querfeldeinsport zuließ.

007


Mit einer Packtasche lässt sich mal

schnell das Gravel Bike zum alltagstauglichen

Gefährt wandeln.

ABER WOHIN GEHT DIE REISE?

WAS KANN MAN ERWARTEN?

Wenn man die Geschichte der Rennräder

betrachtet, ist die Evolutionskurve ja eher

flach und technische Errungenschaften

haben sich nur sehr langsam weiter entwickelt.

Als große Änderungen kann man

zum Beispiel den Werdegang von Stahl

über Aluminium zu Carbon verbuchen.

In den letzten Jahren die Splittung in die

Bereiche Race, Endurance, Randoneure

oder Aeroräder. Letztere fallen aber eher

in die Race-Kategorie und haben, zumindest

aktuell, mit Gravelrädern so gar

nichts zu tun. Schneller verlief es hier bei

den Mountainbikes, deren Boom erst viel

später startete. Sie wurden zum festen Bestandteil

der Fahrradindustrie und warten

laufend mit neuen Innovationen auf.

Bei den Gravelrädern verhält es sich ähnlich

wie bei den Mountainbikes, da sie vom

Start an bereits viele Innovationen mit sich

bringen. Aber als erstes gilt es, die Einsatzmöglichkeiten

bei den Gravelrädern zu

unterscheiden, da es entsprechend auch da

es dementsprechend auch unterschiedliche

Komponenten gibt.

EINSATZMÖGLICHKEITEN:

• Als Ersatz für das MTB Hardtail -

Trailorientiert

• Mit Rennradreifen und schlankem

Rahmen - Schwerpunkt Straße

• Als Reiserad mit vielen Gadgets

zum Gepäck-Transport

• Als Tourenrad für die Feierabendrunde

mit breitem Einsatzspektrum

• Als E-Variante für die Freunde des

Rückenwinds.

008


Dabei werden sich die einzelnen Kategorien

natürlich auch in sich selbst weiter

entwickeln und immer wieder für neue

Fortschritte sorgen. Zum einen gibt es

mittlerweile Faltgravelräder, die mit kleinen

Laufrädern für den kleinen Kofferraum

entwickelt werden, aber auch das

Material Titan kommt neben den Rahmen

aus Carbon mittlerweile zum Einsatz. Was

die Teile und Komponenten betrifft, haben

viele Hersteller bereits diese Marktlücke

entdeckt und entwickeln eigene Gadgets

für Gravelbiker. Aktuell gibt es zum Beispiel,

bereits spezielle Reisetaschen für den

sportiven, aerodynamischen Transport

am Rad oder spezielle Laufräder, die leicht

und aerodynamisch, aber dennoch stabiler

sind als Rennradfelgen. Komponentenhersteller

wie Shimano kombiniert unter

dem Label GRX bewährte Rennrad- und

Mountainbike-Technologien zu einer

spezifischen Gravellinie. Auch bei Lenkern

greift man schon lange nicht mehr auf den

Standard-Rennradlenker zurück, sondern

auf breite und aufgebogene Gravellenker.

Reifenhersteller haben spezielle Reifen mit

vielen verschiedenen Profilen für die unterschiedlichsten

Einsatzzwecke konzipiert,

und auch die Modewelt reitet umsatzstark

auf der Gravelwelle mit neuen Designs

und einem Stil, der irgendwo zwischen den

weiten Mountainbike-Klamotten und den

hautengen Rennradklamotten liegt.

009


Die Bremsscheibe ist eine Komponente

am Fahrrad, die sich im

Lauf der Zeit etabliert hat.

WAS ABER KOMMT DA NOCH?

Bleibt die Frage, was bei der Gravelbike-

Evolution am Ende noch herauskommt.

Was auf jeden Fall noch fehlt, ist eine

größere Auswahl an High-End Teilen, wie

es sie für das Rennrad oder Mountainbike

schon in einer Vielzahl gibt. Ein Ansatzpunkt

wäre eine größere Auswahl an Carbonlaufrädern,

erstklassige und hochpreisige

Rahmen werden bereits verbaut. Warum

sollte man dann so einen Rahmen in der

Preisklasse jenseits der 3.000 Euro, mit

einer GRX Schaltgruppe bestücken, wenn

man mit nur einem Kettenblatt fahren will?

Bleibt die Frage, was bei der Gravelbike-

Evolution am Ende noch herauskommt.

Das Gravelbike entwickelt sich immer

mehr zum reinen Sportgerät mit High-

End-Komponenten, die momentan leider

noch nicht so zahlreich vorhanden sind.

Wünschenswert wäre zum Beispiel eine

größere Auswahl an Carbonlaufrädern. Der

Fahrkomfort ließe sich durch absenkbare

Sattelstützen, gefederten Vorbau und minimalistische

Federungen verbessern, wie sie

bei und noch ein Mehr an Befestigungsmöglichkeiten

bei Rahmen und Gabel.

Gravelbike mit Motor? Diese sind bereits

ausreichend im Angebot. Wir nehmen aber

auch hier - wie in den anderen Fahrradsegmenten

- eine Zunahme der Anbieter wahr.

Mittelmotorkonzepte, wie die von Bosch

oder Shimano wirken eher klobig, zählen

aber zu den kraftvollen Antrieben. Fazua

und Mahle halten sich mit ihren Antrie-

010


en optisch dezent zurück, dafür verzichtet

man dann ein wenig auf die Kraft des

Anschubs. Da sind wir dann auch schon

beim nächsten Thema wie die smarte Konnektivität

und Steuerung der Grundeinstellungen

durch das Handy mittels App.

Somit geht das Handy mit den erlaubten

Daten online und man kann seine Motorsoftware

auch ohne Händler updaten oder

seine Fahrten mit den eignen Apps verbinden

und die ermittelten Daten weiter

auswerten wie zum Beispiel über Health

um die eigene Fitnessapp damit zu bedienen.

Als Material für Abenteurer wird sich

weiterhin Aluminium behaupten und für

Tagestouren Aluminium und Carbon. Stahl

wie auch Titan bleiben wohl weiterhin ein

Nieschenprodukt. Die Reifenfreiheit geht

bei 28 Zoll aktuell Richtung 50mm womit

man durchaus schon 29er Bereifung fahren

kann. Man muss aber auch hier unterscheiden

zwischen Speedgravel und der

Offroadfraktion, die fast nur im Gelände

unterwegs ist. Letztere fahren gern auch

mal über 60 mm.

Aktuell steigen aber auch durch die Knappheit

der Rohstoffe nicht nur die Preise.

Große Hersteller sichern sich mittlerweile

durch große Bestellmengen Marktanteile,

wodurch immer mehr kleine Hersteller oft

leer ausgehen und wegsterben werden.

Bilder: Nicolai, Scott,, Fuji, Look, Votec

011


Jeder Auftrag kann im 3D-Druck „on-demand“ und „just-in-time“, ohne Einbußen

an Qualität und Individualisierung, abgewickelt werden.

DAS GEDRUCKTE RAD

VON DER MASTERARBEIT

BIS ZUR SERIENREIFE

Mit dem Waldwiesel.E gelang

Urwahn eine kleine Sensation.

Denn zahlreiche Komponenten

wurden im 3D-Druckverfahren

hergestellt. In Deutschland und

ressourcenschonend aber nicht

günstiger. Stand heute.

Text: Andreas Burkert

Das Selective Laser Melting war für Sebastian

Meinecke letztendlich die Inspiration,

ein gänzlich neues Fahrraddesign zu denken.

Schicht für Schicht lässt sich damit nahezu

jede erdenkliche Rahmenform herstellen.

Der Gründer, CEO und Designer

bei Urwahn, hat mit seinem Konstruktionsteam

dieses Fertigungsverfahren – umgangssprachlich

auch 3D-Druck genannt

– für die speziellen Anforderungen in der

Fahrradbranche angepasst und für die Serienproduktion

von Fahrradrahmen opti-

012


miert. Zu Beginn der Produktentwicklung

mussten allerdings fundamentale Produktanforderungen,

wie auch -eigenschaften,

nach allgemein gültigen Richtlinien definiert

werden. Zudem wurden notwendige

Handlungsabläufe in einem Gebrauchsszenario

durchgespielt.

Unter Berücksichtigung konstruktivtechnologischer

Gestaltungsprinzipien

definierten die Entwickler darüber hinaus

belastungs-, ergonomie- und werkstoffgerecht

geometrische Parameter. Diese wurden

im Design- und Konstruktionsprozess

via CAx-Systeme verifiziert. Die gewonnenen

Erkenntnisse haben Meinecke überzeugt.

So wurde der 3D-Druck aufgrund

der hohen Detailstärke, der Maßgenauigkeit

und der Oberflächenqualität als geeignetes

Fertigungsverfahren des Urwahn-

Rahmens festgelegt. Das Ergebnis ist ein

völlig neuartiger Fahrradrahmen, der mit

In Kombination mit dem metallischen 3D-Druck

ist es gelungen, die Produktion der Rahmen

regional und bedarfsgerecht auszurichten.

der bekannten Trapezform so gar nichts

mehr gemein hat.

Fotos: Urwahn

SOFTRIDE-GEOMETRIE MIT DÄMP-

FENDEN FAHREIGENSCHAFTEN

Durch den ganzheitlichen Formschluss von

Vorder- und Hinterbau gelang es den Konstrukteuren,

das Hinterrad quasi elastisch

aufzuhängen. Damit können Stöße, die

durch Bodenunebenheiten ausgelöst weroben:

In Hannover und Düsseldorf findet die Rohrstellung und der

Zuschnitt statt, in Dresden der 3D-Druck, der Rahmenbau und die

Beschichtung. Zertifiziert wird in Waltrop und in Magdeburg erfolgt

die elektronische Bestückung, die Endmontage sowie die Logistik.

links: Entgegen dem Branchenstandard fertigt Urwahn den Stahlrahmen

vollständig in Deutschland im hauseigenen Studio in Magdeburg.

Angefangen von der Rohrherstellung über den Rahmenbau, der

Beschichtung bis zur Endmontage.

013


Das Waldwiesel.E ist mit hochwertigen Komponenten ausgestattet, die

eine Menge Spaß beim Radfahren versprechen. Wir haben das Pedelec

ausgiebig getestet und unsere Eindrücke im Test S. 38 festgehalten.

den, reduziert werden. Durch den Verzicht

auf handelsübliche Federungen wird so

konsequent Gewicht eingespart, während

der Fahrkomfort erhalten bleibt. Meinecke

nennt sie Softride-Geometrie mit dämpfenden

Fahreigenschaften, die es „ohne

dieses Fertigungsverfahren nicht gäbe“.

Weitere innovative Details, wie ein leistungsstarkes

LED-Lichtsystem und GPS-

Tracking-System als Diebstahlschutz, wurden

vollständig in den Rahmen integriert.

Für Meinecke galt dabei auch, dass „wir die

Reduktion auf das Wesentliche vor Augen

hatten, was dem Fahrrad auch sein filigranes

und edles Aussehen gibt“. Der leidenschaftliche

Produktentwickler und Ingenieur

für Sportgeräte hatte schon immer ein

besonderes Interesse für puristische Fahrräder.

Unter dem Namen „Sme Bicycles“

fertigte er mehr als 60 Auftragsfahrräder

für den Einsatz speziell im urbanen Raum.

SCHNELLE ÄNDERUNGEN DER

BAUTEILGEOMETRIE

Dank dieser Erfahrung konnte Urwahn

sofort mit der Fertigung beginnen, da

auf teure Fertigungswerkzeuge verzichtet

werden konnte. Auf diese Weise können

schnelle Änderungen der Bauteilgeometrien

von Batch zu Batch umgesetzt werden,

was auch Einzel- und Maßanfertigungen

in Zukunft möglich machen kann. „Durch

das Verfahren des 3D-Drucks war eine

Anpassung von unserem ersten Modell

Stadtfuchs, hin zum Platzhirsch eBike

wesentlich einfacher und schneller umsetzbar“,

erzählt Meinecke. Er zeigt sich sicher,

dass „wir in künftigen Entwicklungen stark

von schnelleren Entwicklungszyklen profitieren“.

Vom Herstellungsverfahren profitiert auch

die Umwelt. Im Vergleich zu konventionellen

Verfahren ist es ressourcenschonend, da

nahezu kein Ausschuss entsteht. „Günstig

ist das Verfahren in der Tat aber nicht“.

Laut Urwahn übersteigen die Rahmenkosten

eines 3D-Rahmens, die eines in Taiwan

oder China gefertigten Standardrahmens,

um ein Vielfaches. „Sie sind der Hauptkostentreiber

bei all unseren Bikes“, erklärt

Meinecke. Er geht aber davon aus, dass

die Produktionskosten in Zukunft sinken,

„wobei wir das Niveau einer globalen Rahmenproduktion

nicht erreichen werden,

jedenfalls nicht in absehbarer Zeit“.

014


@erwinsikkens_com

E R W I N S I K K E N S ( N L ) Gravel Abenteurer & Fotograf

WELCHER GRAVEL-TYP BIST DU? Für welches Terrain Du Dich auch entscheidest, die

Schwalbe G-One Serie hat für jeden Fahrer den richtigen Reifen. Mit dem G-One Bite

behält Erwin auch abseits befestigter Wege und bei Nässe die volle Kontrolle. Alle

Gravel-Styles auf schwalbe.com/gravel-your-style


DIESES RAD WURDE ERST

DURCH DEN 3D-DRUCK MÖGLICH

Sebastian Meinecke ist Gründer, CEO und

Designer bei Urwahn und für das gedruckte

Pedelec verantwortlich.

viele Vorteile. Zum Beispiel ist die Recyclingfähigkeit

des Pulvers sehr hoch und es entsteht eine optimale

Materialausnutzung.

Mit dem Waldwiesel.E zeigt die Magdeburger

Fahrradmanufaktur Urwahn, wie viel Entwicklungspotenzial

das Fahrrad noch bietet.

Im 3D-Druck-Verfahren gefertigt, erhofft sich

Urwahn-Chef Sebastian Meinecke, nachhaltige

Wettbewerbsvorteile. Interview: Andreas Burkert

Sebastian, ein erster Blick aufs Waldwiesel.E

genügt, um zu erkennen, da haben sich die Konstrukteure

etwas Besonderes einfallen lassen. Was

genau ist an dem Pedelec anders?

Das Besondere an dem Fahrrad ist, dass die dünnwandigen

Verbindungselemente des Urwahn

Stahlrahmens unter Zuhilfenahme modernster

3D-Druck-Technik gefertigt wurden. Dabei werden

in Anwendung des generativen Laserschmelzverfahrens

(Selective Laser Melting SLM) die Verbindungselemente

aus zuvor verdüstem Metallpulver

Schichtweise aufgebaut. Die einzelnen Metallschichten

werden hierbei mittels eines Lasers miteinander

verschmolzen.

Warum hat Urwahn die 3D-Drucktechnik gewählt?

Damit können wir den Herstellungsprozess unserer

komplexen Verbindungselemente drastisch

verkürzen und benötigen keinerlei kostenintensive

Werkzeuge zur Herstellung. Dass der Bauteilgeometrie

hierbei nahezu keine Grenzen gesetzt werden,

nutzen wir für die die organische Darstellung und

die Integration beispielsweise der Verkabelung oder

Schraubaufnahmen.

Und warum das Selective Laser Melting?

Mit dem Selective Laser Melting SLM-Verfahren

können wir unter anderem eine sehr gute Oberflächengüte

erreichen. Zudem eignet es sich gut

für eine hohe Bauteilkomplexität. Des Weiteren

können Bauteile mit einem hohen Volumen beim

SLM-Verfahren hergestellt werden. Auch aus einer

nachhaltigen perspektive bietet das SLM-Verfahren

016

Du sprachst zu Beginn des Gesprächs von dünnwandigen

Verbindungselementen. Kannst Du da

konkreter werden und ist die Wandstärke durch

den 3D-Druck oder aber durch die Funktion

begrenzt?

Die Wandstärke der Verbindungselemente ist bis

zu 0,9 Millimeter reduziert. In Bereichen, wo die

Stabilität es erfordert, sind die Wandstärken auch

dicker, um zum Beispiel die Lenkkopfsteifigkeit

oder Tretlagersteifigkeit garantieren zu können.

Die funktionale Integrationstiefe begrenzt zwar die

Möglichkeit der Wandstärkenreduzierung in gewissen

Bereichen. Dennoch sind wir rechnerunterstützt

daran bestrebt, die Wandstärken serienbegleitend

noch weiter zu reduzieren.

Der schwierigste Part der Entwicklungsarbeit

liegt nun aber hinter Dir. Wie lange hat der Prozess

gedauert, die Fahrradkomponenten mit dem

SLM-Verfahren fertigen zu können?

Etwa fünf Jahre haben wir geforscht und geprobt.

Die Entwicklung zum Urwahn Bike begann bereits

2015 mit meiner Masterarbeit an der Otto-von-

Guericke Universität in Magdeburg. Dort wird das

phasen-orientierte Vorgehensmodell des Integrated

Design Engineerings gelehrt, welches ich als theoretische

Grundlage nutzte. Dieses wird im Übrigen

auch heute noch bei Urwahn für die Produktentwicklung

herangezogen.

Worum genau geht es?

Wir stellen dabei gezielt den Nutzer in den Mittelpunkt

und analysieren konsequent seine alltäglichen

Gebrauchsszenarien, um eine frustfreie und intuitive

Produktnutzung zu gewährleisten. In diesem Forschungsprojekt

erfolgte die Entwicklung und Erprobung

der Rahmenstruktur und dann im Anschluss

die Gründung in 2017. Durch den 3D-Druck konnte

das Urwahn Bike ohne Kompromisse an Design und

Funktionalität realisiert werden.


Bilder: Urwahn, Andreas Burkert

Gab es während der Erprobungsphase auch Momente

der Verzweiflung?

Im Prinzip geht jeder Entwicklungsschritt mit speziellen

Schwierigkeiten einher. Die Entwicklung und

spätere Zertifizierung des Rahmens stellte uns vor

umfangreiche konstruktive Fragestellungen, die wir

aber durch zahlreiche Prototypentests, Simulationen

oder Optimierungsschleifen überwinden konnten.

Das Finden eines geeigneten kompromisslosen

Produktionsverfahrens war ebenfalls mit großen

Schwierigkeiten verbunden, weil wir als Unternehmen

auf keinerlei Grundlage aufbauen konnten. Das

Durchhaltevermögen und die finanzielle Absicherung

des Projektes und der persönliche Unterhalt

haben uns im Laufe des Projektes immer wieder vor

Herausforderungen gestellt.

Immerhin war es Neuland.

Richtig. Das 3D-Druckverfahren wurde zur damaligen

Zeit in der Fahrradbranche noch nicht genutzt

und auch heute werden von anderen Fahrradherstellern

lediglich Prototypen oder einzelne Teile in

Kleinserien gefertigt. Eine Ausnahme ist Bastion Cycles

aus Australien. Ein Dank geht aber an das Land

Sachsen-Anhalt. Es hat für innovative Unternehmen

eine hervorragende Förderlandschaft geschaffen,

die bisher leider von viel zu wenigen genutzt wurde.

Davon haben wir stark profitiert.

Ein ganzes Fahrrad im 3D-Druck herzustellen

dürfte kaum möglich sein. Welche Komponenten

lassen sich derzeit drucken, welche nicht?

Das Rahmenkonzept setzt sich aus 3D-gedruckten

Verbindungselementen (Steuerrohrverbinder, Sattelrohrverbinder,

Monostaybeugung, Beltport, Tretlager

und die beiden Ausfallenden) aus Stahl (1.2709)

und tief-gezogenen CrMo-Stahlrohren zusammen.

In Handarbeit werden diese durch Schweißtechnik

(Platzhirsch) miteinander verheiratet. Nach dem

Fügeverfahren wird jede Fügestelle noch einmal

kontrolliert und in Feinarbeit formschlüssig verschliffen.

Dies verleiht dem Stahlrahmen den unverwechselbaren

Charakter und lässt diesen wie aus

einem Guss erscheinen.

Die Renaissance des Stahls?

Wir gehen zurück zu den Wurzeln und setzen bei all

unseren Softride-Rahmen zu 100 Prozent auf Stahl.

Ganzheitlich in Deutschland produziert, unterliegt

dieser einer nachhaltigen Werkstoffpolitik. Die

Verwendung des ursprünglichen Werkstoffs Stahl

begünstigt die Materialrückführung. Gegenüber

Carbon und Aluminium lässt sich Stahl deutlich

besser verarbeiten, reparieren und verwerten. Begleitet

von kurzen Produktions- und Logistikwegen,

können wir zudem auch den CO2-Ausstoß

zu Gunsten unserer Umwelt drastisch reduzieren.

Ergeben sich dadurch auch konstruktive Vorteile

gegenüber der herkömmlichen Herstellungsweise?

Die Vorteile des 3D-Drucks liegen in den neuen

Möglichkeiten in der Gestaltung und Dimensionierung

hochkomplexer Bauteile, allen voran das

organische Rahmendesign. Solch dünnwandige

und hochkomplexe Bauteile wie unsere Rahmenteile

zu fertigen, war durch den 3D-Druck

überhaupt erst möglich. Ohne dieses Fertigungsverfahren

gäbe es keine Softride-Geometrie

mit dämpfenden Fahreigenschaften und keine

nahtlos-organische Formsprache.

Und was hat das mit der Beugung im Rahmen

auf sich?

Die Beugung im Rahmen ist nicht nur optisch

ansprechend, sondern generiert ein völlig neues

und komfortables Fahrerlebnis. Außerdem können

Verkabelung und Sattelklemme dezent im

Rahmen verschwinden.

Bleibt noch die Frage nach der Rentabilität.

Bei richtigen Prozessketten sind wir in der Einzelbetrachtung

unter Beachtung der Innovations-,

Design- und Integrationstiefe deutlich schneller.

Besonders durch die schnelle Reproduzierbarund

Skalierbarkeit unter Serienbedingungen mit

Hilfe des 3D-Drucks stellen sich viele Vorteile

heraus. Durch die Prinzipien des Lean Manufacturings

behalten wir dazu einen sehr guten

Überblick über den Materialfluss und auch das

Produzieren On Demand/Just in Time bringt uns

nach vorne. Zudem können wir mit einer kurzen

Lieferkette trumpfen. Besonders in dieser Zeit, in

der viele Fahrradhersteller mit Lieferengpässen

zu kämpfen haben, sind wir durch die Produktion

in Deutschland im Vorteil was das Timing

angeht..

017


GRAVELBIKES

018

IM HÄRTE


Die Vielfalt auf dem Markt der

Gravelbikes ist mittlerweile

enorm. Für nahezu jede Vorliebe

haben die Konstrukteure ein

geeignetes Modell erschaffen.

Wir haben eine Auswahl der

aktuellsten Modelle auf dem

Velototal-Parcours getestet.

Wie sich ein Gravelbike im Gelände

verhält oder wie sich die Schaltung

einsetzen lässt, wenn es offroad

bergauf oder bergab geht, lässt sich

in der Regel nur nach mehreren

Fahreinsätzen feststellen. Einen ersten

Überblick der Fahreigenschaften

ausgewählter Gravelmodelle haben

wir uns auf unserer Redaktionsteststrecke

verschafft. Gefahren wurden

die Bikes dabei auf unterschiedlichen

Untergründen und Geländeformen.

So konnten wir einen ersten

direkten Vergleich der verschiedenen

Konstruktionen und Rahmengeometrien

erarbeiten.

Ein Fazit: Die verbauten Komponenten

aller Modelle sind sehr

hochwertig und erfüllten auch in

fordernden Situationen zuverlässig

ihren Zweck.

TEST

019


8BAR MITTE V3

Das 8Bar Mitte V3 2in1 ist eine einzigartige

Mischung aus Gravelbike und Rennrad.

Das 8Bar ist somit ein Chamäleon unter

den Gravelrädern, denn durch Drehen der

Twist Ausfallenden verändern sich die Achsaufnahmen

und somit die komplette Geometrie

und das nicht nur wie beim Rondo

am Vorderrad, sondern auch hinten. Bestückt

mit Gravelreifen und der richtigen

Geometrie ist es beim Fahrverhalten eine

Mischung aus Gravel und Crossrad. Zum

einen super wendig, aber auch trotzdem

laufruhig genug für schnelle Abfahrten auf

losem Untergrund. Umgesteckt auf Rennradgeometrie

ist es ein agiles Rennrad, das

auch schnelle und kurvige Ausfahrten mag.

Dieses Feature ist aktuell einzigartig und in

unseren Augen zukunftsweisend.

Aufgebaut wurde das Testrad auf Basis

eines Alurahmens mit wunderbar schön

verschliffenen Schweißraupen. Somit

könnte man es fast für einen Carbonrahmen

halten. Da 8Bar ihre Bikes auf Baukastenbasis

anbieten, kann sich jeder sein Rad

auf Wunsch individuell zusammenstellen,

wobei wir weniger auf die Teile als auf den

Rahmen eingehen. Das Testrad war jedoch

für unsere Zwecke eine gute Basis für einen

sportlichen Allrounder mit stabilen, wie

auch breiten DT Swiss G1800 Laufrädern

und Schwalbe G-One Bite Bereifung. In

der Gravelversion sind bis zu 45mm breite

020 MEHR UNTER 8BAR-BIKES.COM


TECHNIK

Preis: 2.911,- Euro

Gewicht: 9,8 kg

Rahmengrößen: XS / S / M / L / XL

Rahmen: Aluminium

Gabel: Carbongabel

Lenker: 8Bar Aluminium

Sattel: Fizik Tempo, Carbonschale

Kurbel: Sram Rival 42 Zähne

Schaltgruppe: SRAM Rival 1 x 11

Schaltgruppe vorne: 42Kettenblatt

Bremsen: SRAM Rival hydr. Scheibenbremsen

Laufräder: DTSWISS G1800

Reifen: Schwalbe G-One Bite

Sonstiges: Twist Ausfallenden

Reifen möglich, aber wer das Rad mit 650B

Laufrädern bestückt, kann sogar bis auf

50 mm bzw. 2,0“ Reifen gehen. Dadurch

wird das Bike noch offroadlastiger. Auch

der kurze Sattel passt bei dem Rad gut

ins Konzept. Sportlich, aber trotzdem für

Sportler noch komfortabel. Selbst in der

Straßeneinstellung der Achsen sind noch

bis 35 mm Reifen möglich, womit man das

Rad als Cyclocrosser einsetzen kann. Mit

der für das Testrad verbauten 1x11 Rival

Schaltung waren wir absolut zufrieden. Die

leicht gestoppte Rahmenform bringt eine

ausreichend lange Sattelstütze mit sich, was

einen leichten Komfort bei der Sattelstütze

mitbringt. Manche würden hier eine besser

flexende Carbonstütze wählen, aber

für nicht zu ruppige Touren war auch die

montierte Alustütze in Ordnung. Mit einem

Gewicht von 9,8 kg mit Pedalen, liegt

es im Testfeld bei den leichteren Rädern

FAZIT: Das 8bar Mitte V3 2in1 ist ein sehr

guter Kompromiss für alle, die sich auf

ein Rad beschränken, aber trotzdem ein

vollwertiges Gravel- und Rennrad wollen.

Dazu braucht es allerdings einen zweiten

Laufradsatz, mit kleineren Bremsscheiben

zum Wechseln. Was aber immer noch günstiger

ist als ein zweites Bike. Aktuell gibt es

auch 10 % auf den aktuellen Listenpreis.

021


BREEZER RADAR X PRO

022 MEHR UNTER WWW.BREEZERBIKES.COM


Das Breezer Radar ist in der Preisklasse

unter 2000 Euro ein echter Hingucker

unter den Gravelbikes. Denn das Gravel

Breezer Radar ist zum einen auf der

Straße eine richtige Rennmaschine, im

herausfordernden Gelände zeigt es darüber

hinaus seine Qualitäten und lässt

keine Wünsche offen. Die Renngene hat

das Gravelbike im übrigen von seinem

Macher, Joe Breezer, der ein begeisterter

Radrennfahrer war. Auf befestigten Fahrradwegen

konnten wir deshalb so richtig

Gas geben. Die Sitzposition war, trotz

der Größe von 1,85 Meter auf einem 57

Zentimeter XL-Rahmen, selbst auf langen

Strecken angenehm.

Wer im Gelände unterwegs ist, wird bereits

nach wenigen Metern bemerken, dass

sich das Breezer Radar auch dort sehr gut

manövrieren lässt. Selbst unebenes Gelände

bringt einen kaum aus der Spur. Das ist

neben der Geometrie auch den WTB Nineline

2,25-Reifen zu verdanken, die auch

auf nicht so befestigtem Untergrund einen

sehr guten Grip bieten. Der sehr steife

Chromoly doppelseitige Stahlrahmen ist

ein Garant für die Fahrstabilität.

Dass man mit dem Breezer Radar schnell

zwischen verschiedenen Leistungsstufen

schalten kann, um etwa aus dem flachen

Waldweg einen steilen Trail hinaufzufahren,

ist der Shimano GRX-Schaltung

zu verdanken, die sehr leise und präzise

schaltet. Das Schaltsystem hat vorne eine

FSA-Kurbel mit einem 38iger Kettenblatt

und hinten eine Kassette von 11:42. Durch

diese Übersetzung lässt sich das Gravelbike

auch bergauf sehr angenehm fahren

und bringt einen auch bei einem vollgepackten

Bike sehr gut den Berg hinauf.

Die Bremsvorgänge mit der hydraulischen

Shimano GRX (Disc 160) waren wie immer

sehr überzeugend.

FAZIT: Alles in allem macht das Breezer

Radar bei seinen Ausfahrten eine Menge

Spaß und lässt keine Wünsche offen.

Egal, ob man mal nur auf der Straße

unterwegs war, oder es im Gelände bis an

seine Grenzen bringen wollte.

TECHNIK

Preis: 1.900,- Euro

Gewicht: 13,78 kg

Rahmengrößen: 45 / 48 / 51 / 54 / 57 / 60

Rahmen: Breezer Chromolystahl „doppelseitiger Stahlrahmen“

Gabel: Chromolystahl

Lenker: Breezer Big Bar Alu

Sattel: WTB Volt

Kurbel: FSA 38T

Schalthebel: Shimano GRX 600

Schaltwerk: Shimano GRX

Bremsen: Shimano GRX 600

Laufräder: WTB ST i25 TCS disc, 29“/700c tubeless

Reifen: WTB Nineline 2,25 29 Zoll

023


POISON CYANIT

Der auf individuelle Konfigurationen

spezialisierte Hersteller Poison, aus Nickenich

bei Koblenz, bringt mit dem Cyanit

ein wunderschönes Gravelbike aus Stahl

an den Start. Die schlanken, sauber verschweißten

Rohre sorgen für ein klassisches,

zeitloses Design.

Die Farbe des Rahmens, des Logos, sowie

auf Wunsch ein eigener Namensschriftzug,

lassen sich ganz nach eigenem Geschmack

auswählen. Ebenso darf der Kunde sämtliche

Komponenten aus einem sinnvoll zusammengestellten

Baukasten dem eigenen

Anspruch und Geldbeutel anpassen.

Da Poison traditionell hochwertige Reiseräder

anbietet, ist es kein Wunder, dass das

Cyanit von einem Randonneur abstammt.

So übernimmt es dessen Gabel aus Stahl

und die verlängerten Unterstreben samt

relativ langen Radstand. Das geht zwar

ein wenig zu Lasten der Agilität, aber man

gewinnt eine Fahrstabilität und einen sensationellen

Fahrkomfort, wie ihn der Tester

bislang bei einem Gravelbike noch nicht

erlebt hat. Zudem sorgen die Reisegene des

Rahmens und der Gabel für Aufnahmen

von Schutzblechen, Gepäckträger, Lowrider

und sogar eines Ständers.

024 MEHR UNTER WWW.POISON-BIKES.DE


TECHNIK

Preis: 2.505,- Euro

Gewicht: 11,7 kg

Rahmengrößen: 48 / 51 / 54 / 56 / 58 / 61

Rahmen: Poison Cyanit Stahl

Gabel: Poison Cyanit Stahl

Lenker: Poison Finest Road

Sattel: Fizik Taiga

Kurbel: Shimano GRX

Schaltgruppe: Shimano GRX 600 2x11 46/30 hydraulisch

Schaltwerk: Shimano GRX

Umwerfer: Shimano GRX

Bremsen: Shimano GRX 600

Laufräder: Novatec SL / Ryde Andra

Reifen: Continental Terra Speed PT 40-622 schwarz

Unsportlich ist das Bike trotz Stahl und

Reisequalitäten übrigens beileibe nicht. Mit

11,70 kg, in Rahmengröße S, ist es zwar

kein Leichtgewicht, aber auch nicht so viel

schwerer als Gravelbikes aus Aluminium

mit ähnlicher Ausstattung. Die komplette

GRX 600 Gruppe mit 46/30er Kurbel und

11-34 Kassette sorgt für knackige Schaltvorgänge,

in der immer passenden Übersetzung.

Der Vorbau und die Sattelstütze

aus Aluminium kommen von Ergotec - auf

letzterer ist bei uns der bequeme Fizik Taiga

Sattel montiert.

Der Lenker von Poison, ebenfalls aus Alu,

unterstreicht die klassische Linienführung,

indem er auf Flareauswüchse komplett verzichtet.

Die Laufräder Andra 321 von Ryde

sorgen mit einem zulässigen Systemgewicht

von satten 130 kg dafür, dass selbst wochenlangen

Bikepackingtouren nichts im Wege

steht.

Fazit: Das Poison Cyanit fühlt sich auf langen

Touren am wohlsten, aber

schlägt sich auch bei knackig-kurzen Trainingseinheiten

erstaunlich wacker. Das

zeitlose Design und der solide Stahl garantieren,

dass der Besitzer lange Freude am

Cyanit haben wird.

025


RONDO RUUT X

026

MEHR UNTER WWW.RONDOBIKE.COM


Im Test ist das Gravelbike des noch jungen

Unternehmens Rondo. Die in Gdansk in

Polen ansässige Fahrradmanufaktur bietet

das edle Bike in großer Materialvielfalt an.

So gibt es das Ruut in Carbon, Titan, Aluminium

AL6061-T6 und Stahl. Auf dem

Testparcours wurde das Top Modell genau

unter die Lupe genommen. Das Ruut X steht

neuerdings in einer exklusiven sportlichen

Ausstattungsvariante zur Verfügung.

An dem Gravelbike fällt sofort der sehr

extravagant geformte Rahmen auf. Und

dabei vor allem der vor dem Sitzrohr positionierte

Knick im Oberrohr. Laut den Konstrukteuren

sollen diverse weitere Details

im Carbonrahmen sich positiv auf einen

komfortspendenden Flex auswirken. Besonders

hervorzuheben sind die drehbaren

TwinTip-Einsätze in den Ausfallenden - eine

Spezialität von Rondo. Dadurch kann man

aus der Gravel-Geometrie schnell und mit

ein paar Handgriffen eine Straßen-Geomtrie

zaubern. Wegen des Zeitaufwandes sollte

man den Umbau vor der Fahrt zuhause

durchführen. Das Bike ist sehr wendig und

direkt und spielt diese Vorteile auf engen

Trails voll aus. Die leichten Alu-Laufräder

mit den 35er Schwalbe-Crossreifen kommen

dem Charakter des Ruut X entgegen. Mit

passenden Luftdruck gefahren, rollen sie

leicht auf der Straße und haben richtig Grip

auf losen Untergrund. Trotz der dünnen

Reifen und hohen Steifigkeit ist man sehr

komfortabel unterwegs. Die Rahmenform

und Carbonsattelstütze wirkt sich doch auf

die komfortspende Geometrie aus.

Bei aller Sportlichkeit ist das Ruut X durchaus

auch auf langen, technisch anspruchsvollen

Strecken daheim. Für Schutzbleche

und Gepäckhalterungen, sowie Flaschenhalter

sind genügend Anschraubpunkte

vorhanden. Ausgestattet ist das Ruut X mit

der Shimano GRX 600 42er Kettenblatt und

einer Kassette 11-36. Demzufolge hat man

einen recht großen Übersetzungsbereich mit

tendenzieller langer Abstufung.

FAZIT: Das Rondo Ruut X mit seinen

markanten Rahmen und cleveren Details

ist sehr interessant. Beim Fahren begeistert

es mit viel Vortrieb und super Handling

auf den Trails. Die Sportlichkeit mit dem

Komfort-spendenden Flex kommt auch auf

Langstrecken zugute.

TECHNIK

Preis: 3.799.- Euro

Gewicht: 8,7 kg

Rahmengrößen: S / M / L / XL

Rahmen: Rondo Ruut Carbon

Gabel: Rondo TwinTip Carbon 2.0

Lenker: Easton EC70 Aero

Sattel: Fabric Scoop Flat

Kurbel: Shimano GRX RX800 42 Z.

Schalthebel: Shimano GRX RX600/812

Schaltwerk: Shimano GRX RX600/812

Bremsen: Shimano GRX RX400

Laufräder: Rondo x Hunt Straight Pull

Reifen: Schwalbe X-One Allround TLE

027


TOUT TERRAIN X.OVER SCRAMBLER XPLORE

GT II 275

028 MEHR UNTER TOUT-TERRAIN.DE


Das Tout Terrain richtet sich an Vielfahrer

oder Abenteuerlustige, die ähnlich wie beim

Salsa Fargo eine „eierlegende Wollmilchsau“

unter den Gravelrädern suchen.

Als Spezialist für individuelle Räder hat

sich die feine Manufaktur aus Gundelfingen

auch den Gravelsektor vorgenommen.

Herausgekommen ist das X.Over, ein Rad,

das sich jeder nach Bedarf zusammenstellen

kann. Zu finden sind daran seltene Highlights,

wie ein Pinion Getriebe mit 12 Gängen

an Rennradhebeln, Lenkanschläge, eine

Stromquelle für Handys über den Cinq Plug

mit Shutter Nabendynamo oder ein wartungsarmer

Riemenantrieb. Der Hersteller

verspricht Agilität, Verlässlichkeit, Flexibilität

und Einzigartigkeit. Und wie wir das von

Tout Terrain kennen, das Versprechen wird

gehalten. Durch die kleineren Laufräder sind

sehr breite Reifen möglich, was den Komfort

und die Wendigkeit erhöht. Die verbauten

Komponenten, wie das Pinion Getriebe oder

die TRP Bremsen, sind einfach unverwüstlich

und für lange Reisen ideal. Es gibt auch

nur eine handvoll erlesener Hersteller, die

Räder auf Basis einer Getriebeschaltung aufbauen.

Das macht das Rad nahezu einzigartig

und entfernt sich weit vom Mainstream.

Aber was kann das Rad am Ende. Wer ein

Reiserad sucht, das auch im Alltag bestehen

soll, der profitiert vom Konzept des

Scramblers, weil es neben einer ausgereiften

Ausstattung zum Reiserad auch ein

schnelles Spaßmobil für Pendler sein kann.

Egal ob mit vollen Packtaschen, leichten

Bikepacking-Taschen für das Wochenende,

am Rahmen oder mit Rucksack in die Arbeit.

Es ist ohne Gepäck noch relativ leicht

und trotzdem robust genug für die Reise ans

andere Ende der Welt. Was ebenfalls heraussticht,

ist der Cambium von Brooks, der

nicht unbedingt zu den günstigen Sätteln

zählt, aber für uns die Referenz bei Reisesätteln

ist.

FAZIT: Wer ein Rad für die lang ersehnte

Reise sucht, das er aber auch gerne für

die alltäglichen Erledigungen oder kurze

Offroadtouren verwenden will, der ist mit

dem Scrambler GT II gut beraten. Alles,

was er dazu noch braucht, sind lange

Schutzbleche und Licht, dann kanns auch

schon los gehen.

TECHNIK

Preis: Ab 3.879,- Euro

Gewicht: 13,6 kg (Gr. M mit Pedalen)

Rahmengrößen: M, L und XL

Rahmen: CroMoly (Stahl)

Gabel: Stahl

Lenker: ToutTerrain Blacklabel Longhorn

Sattel: Brooks Cambium C15

Kurbel: Pinion

Schaltgruppe: Pinion Cinq Shift:R Road mit C1.12 12-Gang

Carbon Drive Riemenantrieb

Bremsen: RP Hylex Post Mount mit 180/160mm Disc

Laufräder: DTSWISS G 540 27,5“

Reifen: WTB Venture 47 x 650b

Sonstiges: Viele Ösen zur Befestigung von Taschen, Ergo-Stop

Lenkanschlag, Cinq Plug5 Plus

029


STORCK GRIX PRO

030 MEHR UNTER WWW.STORCK-BIKES.COM


Die Zielgruppe beim Storck Grix Pro ist,

durch die sehr gestreckte Geometrie, sehr

sportlich ausgerichtet. Somit richtet sich

das Rad an Rennrad- oder Cyclocrossfahrer,

die gerne noch offroadlastiger touren

wollen und immer wieder auf der Jagd

nach Strava KOMs sind. Genau dafür ist

das Rad ideal geeignet. Die Basis dafür

ergibt sich aus der Geometrie des Gravelrahmens,

mit dem man ohne Probleme

auch Crossrennen bestreiten oder auch

gewinnen kann. Wer einen zweiten leichten

Laufradssatz mit Straßenreifen sein

Eigen nennt, kann das Grix in Sekundenschnelle

zu einem Rennrad umfunktionieren.

Das geht theoretisch mit jedem Gravelbike,

aber das Grix hat eine Geometrie,

das einem Straßenrennrad sehr ähnlich

ist und sich auf der Straße sehr spritzig

und agil verhält. Anders verhält es sich bei

Tourenrädern, die mit Straßenbereifung

sehr spurstabil und sich in der Fahrdynamik

eher unspektakulär verhalten.

Was typisch ist für Storck Bikes, sind die

ultrasteifen Rahmen. Egal, ob im gemütlichen

Wiegetritt am Berg oder beim Sprint

im Finale, der Rahmen fühlt sich knüppelhart

an. Für die Gravelfraktion wurde

aber trotzdem noch durch eine gut flexende

Aluminium-Sattelstütze und einem

komfortablen Selle San Marco GND Sattel

für ausreichend Komfort gesorgt. Die

elektronische Rival-Ausstattung mit

Funksteuerung macht natürlich super

Spaß, wie auch die neue Schaltlogik mit

Doppeltab für den vorderen Umwerfer.

In das sportliche Konzept passen auch

sehr gut die stabile, aber auch komfortable

Bereifung mit den DT Swiss Laufrädern

und Schwalbe G-One Ultra Bite

Pneus.

FAZIT: Wer ein schnelles Gravelbike

oder ein Cyclocrossrad mit viel Reifenfreiheit

sucht, um sich bei Strava

viele neue KOMs zu erfahren, egal ob

auf der Straße oder Offroad, der ist

mit dem Grix gut beraten. Ein weiterer

Grund für das Rad: Weil es halt ein

Storck Bike ist.

TECHNIK

Preis: 3.499,- Euro

Gewicht: 9,3 kg inkl. Pedale

Rahmengrößen: S, M, L und XL

Rahmen: Carbon

Gabel: Carbon

Lenker: Storck Aluminium

Sattel: Selle San Marco GND

Schaltgruppe: SRAM RIVAl e Tap AXS wide 2 x 12

Bremsen: SRAM RIVAl e Tap AXS

Laufräder: DT Swiss 1800 Spline

Reifen: Schwalbe G-One Ultra-Bite 40x622

Sonstiges: Montage für bis zu 3 Flaschenhaltern, Gepäckträger

und Schutzbleche

031


SALSA FARGO

Wenn man sich auf ein Abenteuer mit

einem Bike einlassen will, dazu am besten

ein Muli bräuchte, also etwas, das viel Platz

hat, einfach und sicher zu steuern ist und

sich nur auf die Reise konzentrieren will,

dann ist das Salsa Fargo sicher das ideale

Bike dazu. Es zu beschreiben braucht viele

Adjektive: schnell wie eine Reiserad, komfortabel,

haltbar, elegant, mit der schicken

Klingel von Knog, haltbar, wartungsfreundlich

und laufruhig, durch die lange Geometrie.

OK, es ist nicht so schnell wie ein Leichtbau-Gravelbike,

aber dafür mit seinen 12

kg um einiges leichter, als ein klassisches

Reiserad, dafür auch sehr schnell und sicher

im Handling. Das bedingt der breite Lenker,

der nicht nur viel Gepäck aufnehmen

kann, sondern auch in der Abfahrt und im

Wiegetritt einen sicheren Halt bietet. Die

Geometrie verleiht dem Rad in Abfahrten

und in unwegsamen Gelände guten Halt

durch einen sicheren Geradeauslauf. So

fährt es sich bei langen Reisen auch entspannter

und komfortabler. Aber auch die

lange und dünne Sattelstütze, der Sattel

und die dicken Reifen bringen viel Komfort

mit sich. Das Salsa Fargo ist aber nicht nur

komfortabel, sondern auch sehr zuverlässig.

Sollte es doch mal Probleme geben, sind die

032 MEHR UNTER SALSACYCLES.COM


TECHNIK

Preis: 2.299,00 Euro

Gewicht: 12,2 kg (Gr. M mit Pedalen)

Rahmengrößen: XS / SM / MD / LG / XL

Rahmen: Trible-Butted CroMoly (Stahl)

Gabel: Firestarter Carbon

Lenker: Salsa Woodchipper

Sattel: WTB Volt Steel SL Medium

Schaltgruppe: SRAM Apex 1x11, Vorne: 32 Z, Hinten 11-42 Z

Bremsen: TRP Spyre-C 160mm Disc, manuelle Scheibenbremsen

Laufräder: WTB Sierra, Boost Naben, WTB ST i25 TCS Felgen

Reifen: Teravail Sparwood 29x2,2“ Tubless Ready

Sonstiges: Viele Ösen zur Befestigung von Taschen

Bremsen mit Seilzuganlenkung einfach und

schnell zu reparieren. Für Reiseräder sind

mechanische Scheibenbremsen somit die

beste Wahl. Auch ein Stahlrahmen macht

dabei viel Sinn, da ein gebrochener Rahmen

aus Stahl unterwegs in der Walachei leichter

mal repariert bzw. geschweißt werden kann.

Die 1x11 Übersetzung von Sram hat uns

gut gefallen und ist in der Grundübersetzung

auch für steile Anstiege gut gewählt.

Wer aber doch lieber mit Nabenschaltung

und Riemenantrieb fahren möchte, kann

das Rad ganz einfach und ohne zusätzliche

Gadgets umrüsten.

In den großen Rahmengrößen können,

neben 27+ mit 3 Zollreifen, auch 29+ mit

3 Zoll gefahren werden. Das geht leider

nicht bei den Größe XS und S. Hier sind die

3.00er Reifen auf 27,5 Zoll Laufräder begrenzt.

FAZIT: Wer auf der Suche nach einem

leichten Reiserad ist, der ist mit dem Fargo

gut bedient. Wer ein schnelles und wendiges

Gravelrad sucht, sollte hier lieber nicht

zuschlagen, denn dafür wurde es nicht

konzipiert.

033


VELLO GRAVEL

Die Marke Vello ist, wie man sehen kann,

ein Hersteller von Falträdern, der sich nun

auch das Thema Gravel vorgenommen hat

und ein Rad entwickelte, das zum einen als

Faltrad klein gemacht werden kann, aber

trotzdem noch die Eigenschaften einen

Gravelrades erfüllt. Dazu bedienten sich

die Entwickler, neben ihrem Faltkonzept,

allgemein bekannten Gravelbike-Komponenten.

Spezielle Ausstattungen, wie die

20“ Billy Bonker von Schwalbe, die sonst

eher an BMX Rädern zu finden sind, passen

wunderbar zu diesem Bike. Mit 2“ Breite

auch ausreichend komfortabel für schlechte

Streckenverhältnisse. Inwiefern der gefederte

Hinterbau seinen Beitrag zum Komfort leistet,

kann man schlecht feststellen, da es keine

Angaben zum Federweg gibt. Die Faltpedale

sind zwar praktisch bei der Verkleinerung,

haben aber an diesem Bike nichts verloren,

da Sie fast keinen Halt bieten.

Wer zuhause oder auf Reisen wenig Platz

für ein Gravelrad hat, kann das Vello schnell

und bequem auf ein kleines Packmaß verkleinern.

In diesem Zustand ist es leicht

in einer Tasche als Gepäckteil im Zug mitzuführen

oder kann im Kleinwagen sogar

mit einem weiteren Faltrad seinen Platz im

Kofferraum finden. Der Hersteller bietet ein

ganzes Arsenal an Zubehör für das Fahrrad

an. Wie zum Beispiel zwei Ausführungen

von Gepäckfrontträger, an denen man di-

034 MEHR UNTER WWW.VELLO.BIKE


verse Taschen befestigen kann, machen das

Bike schon fast zu einem Cargo-Gravelrad.

Wer einen Faible fürs Falten hat, findet bei

Vello auch Falthelme. Das Rad ist geeignet

für Fahrer und -innen bis maximal 180 cm

Körpergröße bzw. einer Schrittlänge bis zu

83 cm. Bis dahin reicht die Sattelstütze.

FAZIT: Für Freunde der Faltrad-Gemeinde

ist das Vello ein praktisches Faltrad, das

mit den Reifen auch offroad bewegt werden

kann. Wer aber ein sportives Gravelbike

sucht, für schnelle und holprige Trails, der

sollte lieber auf ein vollwertiges Gravelrad

zurückgreifen, denn der Rahmen ist für

Highspeed zu weich und die Reifen zu klein

für schnelle und unwegsame Ausfahrten.

TECHNIK

Preis: 2.290,00 Euro

Gewicht: 13,8 kg (mit Faltpedalen)

Rahmengrößen: Unisex bis ca 1,80

Rahmen: CroMoly (Stahl) gefedert, Faltrahmen

Gabel: Stahl

Lenker: Gravel mit Flare

Sattel: Selle Royal

Schaltgruppe: Shimano 105 mit Microshift Hebel,

vorne: 54Z - hinten 11-36 Zähne

Bremsen: Microshift, 160mm Disc

Laufräder: Ryde Andra 10

Reifen: Schwalbe Billy Bonkers performance 20“X2,0“

Sattel: Selle Royal

Sattelstütze: Vello Aluminium, Patentstütze

Sonstiges: Lenkerhöhenverstellung, Faltpedale, Seitenständer

Aufpreispflichtige Extras: Frontträger, Beleuchtung

035


GUNSHA ATR STEEL 853

036 MEHR UNTER WWW.CYCLOCROSS-STORE.DE


Das Gunsha ATR Steel wartet nicht nur mit

einem hochwertigen Reynolds 853-Stahlrahmen

auf, sondern präsentiert sich gleich

mit mehreren Besonderheiten. Die durchgehend

blaugrüne Lackierung wird nur

durch kleine orange Applikationen gebrochen.

Nettes Detail: der Orangeton findet

sich auch auf den Kettengliedern wieder,

was das Gesamtbild stimmig abrundet.

Der Name des ATR Steel lässt im ersten

Moment nicht ganz auf das dahinterstehende

Konzept deuten, denn die Bezeichnung

Stahl trifft bei diesem Gravelbike lediglich

auf den Rahmen zu. Die Sattelstütze ist aus

Titan, der Tune-Vorbau aus Aluminium,

die Gunsha Uniforce-Felgen, die Gabel

sowie der Lenker und die Kurbel von Praxis

sind aus Carbon. Als Brems-Schaltkombination

wird auf Shimanos GRX-Gruppe

gesetzt. Die Schaltperformance wird anhand

der Classified Power Shift Getriebenabe

entscheidend erhöht. Das elektronisch

gesteuerte Planetengetriebe wird drahtlos

via Bluetooth über einen kleinen Knopf

am Lenker bedient und macht aus dem

1x11-Monoantriebsstrang ein 22-Gang-

Powerpaket. Ein weiteres Highlight sind

die handgemachten Faltreifen mit Baumwollkarkasse

vom französischen Hersteller

FMB, die sich auf grobem Schotter mit sehr

gutem Grip, aber auch mit dämpfenden

Eigenschaften zeigen. Das Fahrverhalten

des Rades ist sportlich agil, hat aber dennoch

genügend Komfort, um ausgiebige

Touren damit zu absolvieren. Zur Befestigung

von Gepäckhalterungssystemen sind

zahlreiche Montagemöglichkeiten gegeben.

Der Hersteller bietet das ATR Steel in einer

Basisversion an, jedoch hat der Kunde auch

die Möglichkeit sich für individuell zusammengestellte

Komponenten zu entscheiden.

FAZIT: Mit Fug und Recht kann man dem

Gunsha ATR Steel ein außergewöhnliches

Konzept attestieren. Alle Anbauteile sind

aus hochwertigsten Materialien gefertigt

und zeugen von Qualität sowie Funktionalität.

Das Bike ist vielseitig einsetzbar

und begeistert nicht zuletzt auch wegen

seiner Ästethik.

TECHNIK

Preis: 4.490.- Euro (je nach Ausstattung)

Gewicht: 9,15 kg

Rahmengrößen: 51 / 53 / 55 / 57

Rahmen: Reynolds 853 (wärmebehandelt)

Gabel: Gunsha SLX Vollcarbon

Lenker: Gunsha Randoneur Carbon

Sattel: Selle Italia SLR Superflow Boost

Sattelstütze: Gunsha Straight Titan

Kurbel: Praxis Zayante 40 Zähne

Schalthebel: Shimano GRX-810

Schaltwerk: Shimano GRX-810

Schaltnabe: Classified Power Shift

Kassette: 11-Fach 12-34 Zähne

Bremsen: Shimano GRX-810 160 mm

Laufräder: Gunsha Uniforce Carbon

Reifen: FMB Grippo Speed 34,5 mm

037


URWAHN WALDWIESEL.E

038 MEHR UNTER WWW.URWAHNBIKES.COM


Der Knick im Rahmen auf Höhe der hinteren

Gabelung wirkt spannend. Auch weil

man sich fragt, wo denn die Sattelstütze

bleibt, wenn der ergonomisch geformte

Sattel tiefer gestellt wird. Ein wenig geht

aber immer. So viel zumindest, dass das

in der Stütze integrierte LED-Rücklicht

noch gut zur Geltung kommt. Ein raffiniertes

Details von vielen. Das Besondere

aber an dem Gravel Bike ist der Rahmen

aus hochwertigem Stahl, der zu einem

Großteil im 3D-Druckverfahren hergestellt

wurde. Damit konnte zum einen

diese komplexe Form dargestellt werden.

Inklusive der Funktionalität wie der verbesserten

Federung. Doch davon ist im

Einsatz über Stock und Stein kaum etwas

zu spüren. Die Stärken liegen wo anders.

Etwa im Antrieb. Der von Mahle bereitgestellte

Radnabenmotor schiebt einen

mit 250 Watt sanft selbst anspruchsvollere

Steigungen hinauf. Die Abstimmung zwischen

Tretrhythmus, den elf Gängen der

GRX 600-Schaltung von Shimano und der

elektrischen Motorsteuerung ist derart gut

ausbalanciert, dass sogar die für Radnabenantriebe

typische Antrittsverzögerung

kaum mehr bemerkbar ist. Abseits des

Isarhochufers leistete diese Kombination

sehr gute Arbeit. Das Schalten via einer

kurzen Seitwärtsbewegung des rechten

Bremshebels funktioniert so reibungslos,

dass der Wechsel von matschigem Untergrund

zum befestigtem Anstieg kein Problem

bereitet. Sehr schnell lässt sich für

jedes Gelände der richtige Gang einlegen.

Das knapp 15 Kilogramm schwere Rad

kann mit dem vollgeladenen 250 Wh-

Akkumulator rund 80 Kilometer weit mit

elektrischer Unterstützung gefahren werden.

Das genügt zumindest in München,

um nach einer anstrengenden Tagestour

noch entspannt zum Abendgetränk in die

Stadt zurück zu radeln.

FAZIT: Das Waldwiesel E. mit elektrischer

Radnabenunterstützung genügt

sogar herausfordernden Touren, die

zwischen Matsch und Anstieg wechseln.

Das puristische Design ist dort funktionell,

in der Stadt sorgt es für interessierte

Blicke.

TECHNIK

Preis: ab 5.599.- Euro

Gewicht: 14,8 kg

Rahmengrößen: XS / S / M / L / XL

Rahmen: Urwahn ST-BB-V7F

Motor/Akku: Mahle ebikemotion 250 Wh

Gabel: Urwahn CT1-FK1 / Tapered / Flatmount

Lenker: Acros Gravel-Bar / 440mm - 560mm 25° flare

Sattel: Ergon SFC30 EVO Gel Stealth Edition

Kurbel: Urwahn CT1-CR1

Schalthebel: Shimano GRX 600

Schaltwerk: Shimano GRX 600 1-11-F

Bremsen: Shimano GRX 600 Disc

Laufräder: Ryde Dutch 19 Disc

Reifen: Continental Terra Speed / 40-622mm

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KELLYS SOOT 70

Soot – das heißt wörtlich übersetzt Ruß, in

diesem Falle ist aber wohl eher der Staub

gemeint, der sich nach der Ausfahrt auf

Schotterpisten auf dem gleichnamigen

Bike und Fahrer wiederfindet.

Gar nicht verstaubt, sondern richtig frisch

ist dafür das Design des Kellys Soot 70.

Der robuste Rahmen aus Aluminium ist

in einem dezenten, matten Grün gehalten

und, ebenso wie die Gabel aus Carbon,

mit einem Bergmotiv und dem treffenden

Motto des Bikes „Gravel Adventure Begins“

verziert. Da spürt man die frische Luft

schon vor dem Losfahren.

Ebenso frisch sind die weiteren Zutaten des

Soot 70: So bedient sich Kellys am kompletten

aktuellen GRX Buffet von Shimano,

in einer ungewöhnlichen, aber sehr leckeren

Kombination. Aus dem GRX 600 Topf

bilden die Brems- und Schalthebel, sowie

die 1x11 40er Kurbel die Basis, bei den

Bremsen greift Kellys etwas weiter unten in

das GRX 400 Regal und verpasst dem Bike

dann mit dem GRX 810 Schaltwerk die

richtige Würze.

Das Ganze schmeckt bzw. funktioniert

in der Praxis fantastisch, denn auch die

„kleinen“ Bremsen sind heute so gut, dass

040 MEHR UNTER WWW.KELLYSBIKE.COM


TECHNIK

Preis: 1.899,- Euro

Gewicht: 10,75 kg

Rahmengrößen: S / M / L

Rahmen: Kellys Gravel Concept - Aluminium

Gabel: Kellys Carbon Disc - 1.5 tapered steerer

Lenker: GravelBar - diam 31.8mm

Sattel: KLS SlipStream cr-mo rail

Kurbel: Shimano GRX RX600-1 / 40 Zähne

Schalthebel: Shimano GRX BL-RX600 / ST-RX600

Schaltwerk: Shimano GRX RX812

Umwerfer: kein

Bremsen: Shimano GRX RX400 Hydraulic Disc

Laufräder: Novatec Disc / Grind Disc 622x17

Reifen: Schwalbe G-One Allround

das gesparte Geld in der höherwertigen

Schaltung sinnvoll investiert ist. Dank der

11-42er Kassette von Sunrace, hat man

auch mit nur einem Blatt vorne, sowohl

am Berg, als auch bei Schotterabfahrten

immer den richtigen Gang parat und keine

Probleme mehr mit einem Umwerfer.

Man merkt an diesen Details, dass sich

Kellys wirklich Gedanken gemacht hat,

das beste Preis-/Leistungsverhältnis für

die Kunden rauszuholen. Dies setzt sich

an Vorbau und Lenker, der ein tolle Ergonomie

zum Graveln bietet, den Laufrädern

und Sattel fort, die von Kellys

Eigenmarke KLS beigesteuert werden, allesamt

aus Aluminium sind und gut zum

Soot 70 passen. Dank dieser geschickten

Zusammenstellung schafft es Kellys sogar

noch dem Bike mit einer absenkbaren

Sattelstütze, ebenfalls von KLS, ein echtes

Alleinstellungsmerkmal zu verpassen.

FAZIT: Das Kellys Soot 70 bietet viel

Bike fürs Geld und fühlt sich auf etwas

heftigeren Trails dank der Dropper Post

ebenso zu Hause, wie auf normalen

Schotter.

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FUJI JARI 1.1

042 MEHR UNTER WWW.FUJIBIKES.COM


Das Fuji Jari 1.1 strotzt mit seinem A6-

SL Superbuttet Alurahmen schon auf den

den ersten Blick nur so vor Robustheit.

Der Rahmen und die olivgrüne Lackierung

wirken massiv und stabil. Wer gerne mit

viel Gepäck unterwegs ist, findet auf dem

Jari 1.1 Rahmen auffallend viele Montagemöglichkeiten

für Gepäckhalterungssysteme.

Auch Anlötsockel für Schutzbleche sind

gegeben.

Im Steuerrohr steckt eine C10 Carbon-

Monocoque Gabel. Als Schaltgruppe wurde

hier, mit Ausnahme der Kurbel - die

Kurbel stammt aus dem Hause FSA - auf

Shimanos bewährte GRX-Gruppe gesetzt.

Vom Übersetzungsstrang haben wir vorne

zweifach in 48/32 und hinten eine 105er-

11-Fach-Kassette mit 11 bis 34 Zähnen.

Der Laufradsatz kommt von Boondocks

und ist mit WTBs Raddler TCS-Light-Bereifung

in einer 40er Breite bestückt. Anbauteile

wie Sattel, Sattelstütze und Vorbau

stammen von Oval Concepts. Ebenso der

Lenker, der durch seine starke Flair-Krümmung

sehr breit und massiv daherkommt.

Was bei der Geometrie sofort auffällt, ist

die sichere Straßenlage. Das Handling im

Gelände, als auch auf der Straße ist sehr

gut. Bei hohen Geschwindigkeiten fühlt

man sich sicher im Sattel und enge Kurven

meistert das Jari auch sehr souverän.

Der starke Lenker mit Flairkrümmung

bietet enorme Lenkkontrolle, egal wie grob

der Schotter auch ist. Dazu tragen auch die

groben Stollenreifen bei, die aber auf Asphalt,

durch einen mittig gezogenen Streifen,

dennoch gut laufen und dadurch sehr

wenig Rollwiderstand zeigen.

Im Antritt ist der Alu-Rahmen sehr verwindungssteif

und bringt die Kraft ohne

großen Energieverlust auf die Strecke. Trotz

der robusten Alulegierung, bietet der Rahmen

gute Dämpfeigenschaften. Im Zusammenspiel

mit der Gabel federt das Jari harte

Schläge gut ab.

FAZIT: Das Fuji Jari 1.1 ist optimal für

Leute, die ein solides, langlebiges und vielseitig

einsetzbares Gravelbike suchen. Die

Zusammenstellung der Komponenten ist

ausgewogen und funktionell gewählt.

TECHNIK

Preis: 2259,00 Euro

Gewicht: 10,45 kg

Rahmengrößen: XS, S, M, L, XL, XXL

Rahmen: Alu A6-SL Super-Butted

Gabel: C10 Carbon-Monocoque

Lenker: Oval Concept 325 6061 Alu

Sattel: WTB SL8

Kurbel: FSA Gossamer Pro 32/48

Schalthebel: Shimano GRX

Schaltwerk: Shimano GRX

Umwerfer: Shimano GRX

Bremsen: Shimano GRX 160 mm

Laufräder: Boondocks 5

Reifen: WTB Radler TCS Light 40c

043


Die Innovationskraft der

Branche spiegelt sich derzeit

vor allem auch in modernen

Gravelbikes wider.

Funktionaler Leichtbau wie

auch fortschrittliche Fertigungsverfahren

erlauben es

den Konstrukteuren, dem

Offroad-Rennrad immer raffinierte

Eigenschaften mitzugeben.

Text: Andreas Burkert

Stabiler Rahmen fast ohne Mehrgewicht,

breite Reifen fast ohne höheren

Rollwiderstand und dazu noch eine

Rahmengeometrie, mit der sich nahezu

jede Geländeform meistern lässt.

Moderne Gravelbikes spiegeln heute

fast ausnahmslos die Innovationskraft

der Fahrradbranche wider. Den Konstrukteuren

gelang es in kürzester Zeit,

eine neue Fahrradgattung zu schaffen.

Die greifen dabei unter anderem auf

modernste Materialien, wie leistungsfähige

Carbonfasern zurück, um für

die Fahrradrahmen die besten Performanceeigenschaften

herauszuholen. In

dem Spiel dürfen natürlich auch nicht

die Zubehörkomponenten fehlen.

044


GRAVELN LEBT VOM

TECHNISCHEN FORTSCHRITT

045


SHIMANO GRX 800

Auch im Schaltungsbereich gibt es mittlerweile

eigene Schaltungsgruppen bei den Herstellern.

Shimano hat dazu die GRX Gruppe entwickelt

und auch bereits elektrifiziert. Somit

gibt es für Einsteiger die GRX 400 oder -600

und für die ambitionierteren die GRX 800, beziehungsweise

die DI2 Variante. Weiterhin gibt

es die Wahlmöglichkeit mit einem Einfach-

Kettenblatt oder für feinere Schaltabstände,

2-fach Kurbeln. Wer viel auf festen Straßen

mit Tempo unterwegs ist, wird wohl eher auf

die 2-Fach Schaltung bauen. Andere, die gerne

lieber offroad fahren und Höhenmeter rauf

wie runter schrubben, reicht ein Einfach-Kettenblatt,

das zum einen optisch ansprechender

SIGMA ROX 11.1 EVO

aussieht und zum anderen einfacher zu bedienen

ist. Technisch ist die GRX auf Ultegra

Niveau und somit auch für hochwertige Räder

eine gute Wahl. Infos: https://bike.shimano.

com/de-DE/product/component/grx.html

Seit wenigen Tagen ist der neue GPS Bike Computer ROX 11.1 EVO von Sigma Sport im

Handel erhältlich. Damit lässt sich das Freizeit- wie auch das Profiradeln besser organisieren.

Mit präzisen, gut ablesbaren Fahrdaten und Navigationsfähigkeit lässt sich zudem das

Training effizient steuern. Mit seinen über 150 Funktionen navigiert und unterstützt der

GPS Bike Computer zuverlässig bei In- und

Outdoor-Aktivitäten. Geschwindigkeit und Distanz

per GPS, barometrische Höhenmessung

und Track- sowie Komoot-Navigation gehören

neben der Kompatibilität zum E-Bike, Smart-

Trainern und externer Sensorik zum Funktionsumfang.

Mithilfe der Workout-Funktion

lassen sich Trainingseinheiten leicht planen und

absolvieren. Wichtig für Touren allein im Wald

ist der integrierte Crash Alert. Dieser benachrichtigt

Notfallkontakte im Falle eines Sturzes.

www.sigmasport.com

046


DAS NEUE

SCRAMBLER

XPLORE GT II

Epische Gravel-Abenteuer ohne Grenzen

Das Scrambler ist ein puristisches

Gravelbike mit Bikepacking-DNA und

vielseitiger Ausstattung. Damit du

dich auf deinen Abenteuern immer

wohlfühlst – egal, wo auf der Welt du

gerade auf Entdeckungstour bist.

WWW.TOUT-TERRAIN.DE


SKS SPEEDROCKER

SKS Germany hat sich intensiv mit diesem

Trend befasst und einen Schritt weiter

gedacht. Das Ergebnis: Der Speedrocker

– ein Radschutz, der speziell für Gravelbikes

und sportive Cyclocrosser entwickelt

wurde. Das Made in Germany-Produkt

besticht durch Stabilität. Ein besonderes

Feature sind die Mudbreaker am Vorderradschutz.

Diese Doppelspoiler gewährleisten,

dass kein Spritzwasser ins Gesicht gelangt. Befestigt

wird der 2-teilige Vorderradschutz mit gummierten Klett-Straps.

Der Hinterradschutz verspricht durch sein ausziehbares Verlängerungsprofil ebenfalls einen

guten Spritzschutz und wird an der schmalen Sitzstrebe mit stabilen Gummistraps fixiert. Auch

in Sachen Anpassungsfähigkeit hat der Speedrocker einiges zu bieten. Das neue Halterungssystem

mit flexiblen Flaps ist in der Breite variabel und lässt sich so für jede Geometrie am Rahmen

befestigen. Eine weitere Besonderheit sind die praktischen Aussparungen für Bremsleitungen.

Integrierte Unterlaufstreben sorgen nicht nur für einen cleanen Look, sondern auch für mehr

Freiraum zwischen Radschutz und Reifen. Zudem verhindert das ESC Vario-Sicherheitssystem

ein Blockieren des Laufrades, sollte sich ein Gegenstand in den Speichen verfangen.

Infos: https://www.sks-germany.com/produkte/speedrocker/

ORTLIEB GEPÄCKTRÄGER

Wer an seinem Gravelrad Packtaschen anbringen will, braucht

dazu einen Gepäckträger. Damit er das Bild nicht zu sehr stört,

sollte er möglichst schlicht oder clean gestaltet sein. So wie zum

Beispiel der Quick Rack von Ortlieb. Trotz der Schlichtheit bietet

er alles, was man von einem Träger verlangt, wie eine zweite Einhängeebene

für einen tieferen Schwerpunkt der Taschen oder einer

Halterung für ein Rücklicht. Wem aber auch der noch zu viel

ist, kann zum Quick Rack Light greifen, der nur über die untere

Einhängeschiene verfügt. Mit maximal 15 Kilogramm kann man

beide Lastenesel auch gut beladen.

Infos: https://www.ortlieb.com

048


Der einfachste

Ratenkauf

Deutschlands.

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die Möglichkeit, ihr Traumrad

ganz entspannt in Raten zu zahlen.

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Finanzprodukt des Jahres 2021

Die durchschnittlichen Preise für ein

Fahrrad steigen und knapp zwei Drittel

der Kunden in Deutschland sind offen

für einen Ratenkauf. Bei Warenkörben

über 500 Euro zählt er zu den Top Drei

der beliebtesten Zahlarten.

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der Ratenzahlung. Anhand von konkreten

Praxisbeispielen werden mögliche Chancen

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049


Wer dieser Tage beim Kauf eines

Gravel Bikes zögert, auf Rabatte

hoffte, könnte zu Weihnachten

ziemlich enttäuscht

werden. Denn viele Modelle

sind nicht mehr verfügbar oder

aber haben eine Lieferzeit von

mehreren Wochen. Mit einer

Normalisierung des Marktes

rechnet der Zweirad Industrie

Verband erst im Verlauf des

Jahres 2022.

TEXT: ANDREAS BURKERT

KEIN

GRAVELBIKE

AUF LAGER?

Die extrem hohe Nachfrage nach Produkten

der deutschen Fahrrad- und

eBike-Industrie ist auch im zweiten Corona-Jahr

ungebrochen. Weltweit setzten

sich Werksschließungen und Produktionsunterbrechungen

aus 2020 fort, die

Knappheit an Rohstoffen und die Brüche

in der Lieferkette haben sich 2021

deutlich verschärft. Selbst der Vorfall

im Suez-Kanal im März 2021 hat sich

empfindlich auf die Verfügbarkeit mancher

Produkte ausgewirkt. Trotz alledem

konnte die deutsche Fahrrad- und eBike-

Industrie im ersten Halbjahr die Produktion

gegenüber den Vorjahren 2020 und

2019 insgesamt leicht steigern.

050


Das Gravel Bike erfreut sich einer immer

stärkeren Beliebtheit. Wegen der

hohen Nachfrage und der Lieferschwierigkeiten

wegen der Corona-Krise

sind viele Marken nur noch selten zu

bekommen.

Dennoch bleibt vor allem die Materialversorgung

das große Sorgenkind der Fahrradbranche.

Die diversen Lockdowns der

vergangenen Monate in Asien haben die

Lieferketten erheblich durcheinander gewirbelt.

Nach Einschätzung des Zweirad

Industrie Verbands (ZIV) wurden im

Jahr 2020 Produktion und Lagerbestände

vollständig verkauft und im ersten Halbjahr

2021 die vorhandenen Kapazitäten

vor allem für die Produktion von eBikes

(Pedelecs) genutzt. Wäre eine höhere Inlandsanlieferung

(Produktion + Import)

möglich gewesen, hätten nach Einschätzung

des Verbandes sowohl deutlich

mehr Fahrräder als auch mehr eBikes

(Pedelecs) verkauft werden können.

NICHT AUF RABATTE SPEKULIEREN

Eine Normalisierung der Situation auf

den Weltmärkten und somit auch auf

dem heimischen Markt ist so schnell

nicht zu erwarten. Vielmehr rechnet

der ZIV mit weiteren negativen Auswir-

051


Ein Blick auf eine der größten

Onlineplattformen für den

Fahrradhandel zeigt, dass viele

Modelle bereits ausverkauft

sind.

Bilder: Andreas Burkert, Screenshot fahrrad.de

kungen auf die Branche in der zweiten

Jahreshälfte und einer mittelfristig angespannten

Lage hinsichtlich Rohstoffen,

Komponenten und Teilen. Eine Entspannung

wird voraussichtlich erst gegen

Ende des nächsten Jahres zu erwarten

sein. Fällt damit in wenigen Tagen die

Weihnachtsüberraschung unterm Tisch,

weil sich begehrte Gravel Bike nicht

rechtzeitig liefern lässt?

Für jene, die zu lange zögern oder aber

auf Rabatte spekulieren, könnte der diesjährige

Weihnachtswunsch unerfüllt bleiben.

Das gilt zumindest für ausgesuchte

Marken, Modelle beziehungsweise Ausstattungsvarianten

und Rahmengrößen.

Um herauszufinden, wie die Situation

derzeit ist, haben wir in den vergangenen

Tagen ausgesuchte Fahrradfachgeschäfte

in München besucht und uns auf einigen

der größten Online-Plattformen der

Fahrradbranche umgesehen. Das Fazit:

Es sind noch zahlreiche Gravel Bikes

verfügbar. Allerdings nicht in jeder Rahmengröße.

052


MARKTERHOLUNG WOHL ERST

ENDE 2023

Und auch manch beliebtes Modell ist vor

Ort nicht zu haben. Das gilt im Übrigen

auch für Online-Shops. So werden zwar

auf fahrrad.de in der Kategorie Gravel

Bike mehr als 150 verschiedene Modelle

und Marken angezeigt. Davon aber

waren über 100 nicht verfügbar. Bei den

verfügbaren Rädern gab es darüber hinaus

teils Einschränkungen in der Ausstattung

wie auch in der Verfügbarkeit

verschiedener Rahmengrößen. Wer also

noch zur Bescherung ein Gravel Bike haben

will, sollte sofort zugreifen.

Dabei muss aber niemand Billigware

akzeptieren. Am Markt sind genügend

qualitativ hochwertige Räder verfügbar.

Allerdings nicht immer das aktuellste

Modell. Der Grund für das Lieferproblem

ist im Übrigen, dass oftmals nur ein

Bremshebel fehlt oder aber ein Bauteil

einer Schaltungsgruppe. Dieser Umstand

dürfte Marktexperten der Fahrradbranche

noch eine Zeit lang Kopfzerbrechen

bereiten. Sie erwarten, dass Fahrräder

und Ersatzteile auch 2022 noch Mangelware

bleiben. Eine Normalisierung

Das manche Gravel Bikes

derzeit nicht verfügbar sind,

liegt oftmals an nur wenigen

Komponenten.

053


Bild: Messingschlager

der Lieferketten und damit wieder eine

gewohnte Verfügbarkeit der Produkte

dürfte damit wohl erst ab der Saison

2023 erfolgen.

WEITERE PREISERHÖHUNGEN SIND

NICHT AUSGESCHLOSSEN

Bis dahin werden sich aller Voraussicht

die Preise den immensen Lieferschwierigkeiten

anpassen. So haben sich seit

Beginn der Pandemie 2019 die Preise

beispielsweise für Fahrradreifen um

durchschnittlich 15 Prozent verteuert.

Auch die Preise für Fahrräder sind im

Durchschnitt um 15 Prozent gestiegen.

Ein Ende ist nicht in Sicht. Auch für die

kommenden Monaten wird es Preissteigerungen

geben. Ein Beispiel nennt der

ZIV. So wurden im vergangenen Jahr im

Durchschnitt in Deutschland 1.279 Euro

für ein neues Fahrrad oder eBike ausgegeben.

Und dieser Wert hat sich in den

letzten Jahren mehr als verdoppelt.

Aktuell kündigen Zulieferer weitere

Preiserhöhungen von Komponenten an.

Und die werden mit Zeitverzug an den

Handel weitergegeben werden. Auch die

technischen Innovationen werden dazu

beitragen, dass die Preise steigen beziehungsweise

auf hohem Niveau bleiben.

Hinzu kommt, dass VerbraucherInnen

immer anspruchsvoller werden und

hochwertige Materialien wie auch nachhaltige

Produktionsmethoden erwarten.

054


DER ERSTE PLASTIKFREIE FAHRRADREINIGER DER WELT


FAHRTECHNIK

GRAVELBIKEN IM GELÄNDE

Mit dem Gravelbike hat man das ideale Spaßgerät für abwechslungsreiches

Radfahren in der Natur, jedoch ist es eine Sportart mit ernsthaften Konsequenzen

bei Fahrfehlern! Die Allround-Gene der Gravelbikes lassen viele

bisherige Straßen-Fans auf Wald- und Wiesenwege fahren, also gilt : Das Optimieren

der Fahrtechnik auf dem Geländefahrrad ist eine Grundvoraussetzung

für mehr Sicherheit und Spaß! Trotz der Stollenreifen hat der sportliche

Stil auf dem Gravelbike ein anderes Fahr-Feeling als auf dem MTB zur Folge.

Fahrtechnik-Trainer Marc Brodesser aus dem Hochsauerland zeigt Euch im

folgenden Beispiele und Übungen für Euer spielerisches Üben.

Text: Marc Brodesser

GRUNDPOSITION - ENTSPANNT UND

REAKTIONSBEREIT ODER AKTIVIERT

UND VORGESPANNT

Zentrale Position – entspannte und vorgespannte

Haltung

Das sichere Stehen auf beiden Füßen hilft

uns enorm für eine zentrale Haltung auf

dem Bike, weil alte Gewohnheiten die

Arme häufig zu sehr belastet lassen, mit

zuviel Druck auf den Lenker. Optimalerweise

haben wir unser Körpergewicht voll

auf unseren Beinen, den Lenker halten wir

locker in der Hand (wie ein Eiswaffelhörnchen,

das wir nicht zerdrücken wollen).

Wir bleiben stets in einer zentralen Position

über dem Tretlager je nach Gefälle und

Bodenverhältnissen bewegt sich das Gravelbike

unter uns (Beispiel Steilstellen oder

Treppen als Übung vor der Haustür).

Hinweis: Für ein kraftsparendes Fahren

geht man nur bei Bedarf in eine tiefere

Haltung, häufig stehen Biker/innen permanent

in einer Hocke, was Verkrampfungen

und müde Beine verursacht.

BREMS-TIPPS FÜR MEHR SICHERHEIT

UND FLOW

Die bissig zupackenden Scheibenbremsen

an modernen Gravelbikes sind für Viele

gewöhnungsbedürftig – beispielsweise wird

aus Angst vor Überschlägen die Vorderradbremse

häufig zu wenig genutzt. Typische

Diagnosen beim Bremsen sind ein zu sehr

hinterradlastiges Bremsen und das Stotterbremsen

ohne gefühlvolles Dosieren. Mit

056


Übung und Umstellungen kann man im

Trail blockierte Räder vermeiden und mit

sicherem Gefühl in technische Passagen

rollen!

beendet ist. Hinweis: Mit Fingerspitzengefühl

bremsen und nicht ruckartig oder

stotternd. Blockierte, rutschende Räder

vermeiden!

Bilder: Rock my Trail, Kellys

Zielbremsung auf Schotter & Bremsgefühl

entwickeln als Übungsvarianten:

Auf den Zielpunkt zufahren und dann

dosiert mit beiden Bremsen das Bike zum

Stand bringen. Gleichzeitig zum Bremsvorgang,

bewegt man den Körper dynamisch

nach unten, bei sehr abruptem Stillstand

leicht hinter den Sattel - die Ellenbogen

zeigen dabei weiter nach außen. Diese

Stellung halten bis der Bremsvorgang

Vorderbremse kennen- und lieben lernen:

Trockenübung neben dem Gravelbike

gehend: Die Vorderradbremse erst voll

ziehen, dabei das Heck hochkommen lassen

und dann bei dosiertem Schleifen der

Bremse vorangehen – das Hinterrad bleibt

dann ohne Ruckeln in der Luft (alternativ

anfangs das Hinterrad am Boden lassen,

beim Schleifen lassen der vorderen Bremse).

057


KURVEN-BEISPIEL & BALANCE-ÜBUNGEN

„Schau dort hin, wo Du hinfahren willst!“

Dieses zeitlose Motto gilt beim Gravelbiken

besonders, wichtig ist es dabei mit dem ganzen

Körper zu gucken – wer nur den Kopf

dreht wird zum Passagier und schafft keine

engen Radien! Also: Am Anfang der Kurve

mit dem Blick vorausschauend eine Körperrotation

einleiten, den Sattel am inneren

Bein spüren!

Balance im Alltag üben mit dem Trackstand:

Auf dem Arbeitsweg oder daheim mal kurz:

Das Gleichgewicht auf dem Gravelike lässt

sich ideal mit dem Trackstand / Stehversuch

üben. Man steht dabei auf den Pedalen mit

waagerechter Pedalstellung. Man schaut auf

einen Punkt oder Bereich mehrere Meter

vor dem Rad und auf keinen Fall direkt auf

oder vor das Vorderrad. Die seitlichen

Ausgleichsbewegungen sollte man ruhig

ausführen und nicht hektisch. Idealerweise

übt man dies erstmal ohne in die Pedale

eingeklickt zu sein!

OPTIMALES LERNEN:

VIELSEITIGKEIT UND SPASS BEIM ÜBEN, LASSEN DIE MOTIVATION

KONSTANT OBEN:

Schritt für Schritt steigern (Baby Steps) –

vom Leichten zum Schweren!

Geduld mit sich selbst haben, ist wichtig!

Müdigkeit und Gefahrenreize sowie

Tagesform sind entscheidend – nicht

ignorieren!

Bunny Hop und Ähnliches zuerst in der

Ebene trainieren, bevor man solche

Moves im Gelände auspackt.

Anfangs lose Hindernisse nutzen!

Wir lassen uns nicht von außen unter Druck

setzen!

Zu schaffende Herausforderungen lassen uns

effizient lernen – nicht zu viel wollen!

Hohe Wiederholungsfrequenzen machen die

Bewegungen automatisch abrufbar.

Die Brechstange zuhause lassen und spielerisch,

sowie auf Trails Erfolge erzielen!

058


WHEELIE SPASS AUF DEM HINTERRAD

So viele üben dieses Manöver vergeblich

und das Gravel macht es einem nicht

einfacher durch die sportliche Sitzposition.

Für Geländestufen bergauf im Trail ist

der Wheelie-Impuls jedoch extrem wichtig!

Wichtig: Übt den Wheelie erst unter

kontrollierten Bedingungen und habt den

Finger stets an der HR-Bremse - die zieht

man, falls man droht nach hinten überzukippen!

Schritt 1: Wähle einen Weg mit leichtem

Gefälle und einen leichten Gang – gehe

nun im Sitzen sehr tief (Gesicht zum Lenker)

und bremse Dich fast um Stillstand.

Schritt 2: Explosiv los pedalieren, Arme

dynamisch strecken und den Oberkörper

nach hinten lehnen.

Schritt 3: Kontinuierlich weiter pedalieren,

Blick nach vorne! Merke: Stets einen Finger

an den Bremsen halten. Droht der Abflug

nach hinten, ziehe die Hinterrad-Bremse!

Videoanalyse mit Tablet oder Smartphone

per Super-Slowmotion (App Coach‘s

Eye) hilft!

Tipp: Mit dem Po auf dem Sattel nach vorne

rutschen, und dann mit dem Steißbein

auf das Sattelende drücken: So entlastet

Du deine Arme, kannst diese leicht beugen

und entspannt lange Wheelies ziehen, um

Kurven zirkeln oder One-Handed-Wheelies

üben! Um diesen Effekt zu verstehen,

kann man das E-MTB neben sich aufs

Hinterrad stellen und mit der Hand auf

das Sattelende drücken.

059


Fotos: Andreas Burkert

NEUE FREIHEITEN AUF DEM

TEXT: ANDREAS BURKERT

GRAVE

060


Die Corona-Pandemie hat das

Freizeitverhalten der Deutschen

nachhaltig verändert. Es wird

sehr viel geradelt. Das Gravebike

ist dabei eine Möglichkeit, neue

Freiheiten zu entdecken. Die

Parole heißt: Bikepacking. Wir

haben dazu einige der vielversprechenden

Trends recherchiert.

Und einige hilfreiche Produkte

rausgesucht.

Bestens für lange Touren mit dem

Gravelbike ausgestattet.

LBIKE

Eine feste Schneedecke ist noch lange

kein Grund, mit dem Gravelbike seinen

Ausflug abzubrechen. Dafür wurden

die Räder schließlich entwickelt. Und

mit dem passenden Zubehör, wie spezielle

Reifen für den Winter, kann sogar

ein verschneiter Anstieg bewältigt werden.

So viel vorweg: Die Branche bietet

mittlerweile Reifen mit Spikes an, die

jeder Schneelage gewachsen sind. Dazu

gehören unter anderem der Schwalbe

Marathon Winter Plus oder der Continental

Contact Spike 240. Sie zeichnen

sich durch ihr starkes Profil aus. Spezielle

Lamellen und Profillinien verdrängen

nicht nur Wasser verdrängen,

sondern bieten auch mehr Traktion auf

Schnee oder Eis.

061


Das Gravelbike Rose Backroad liebt Schotterpisten.

Und die an der Sattelstütze montierte

Tasche macht jedes Manöver mit.

Bild: Andreas Burkert, Rose Bikes, Ortlieb

Ein weiteres Sicherheitsfeature sind lichtstarke

Fahrradlampen. Eine gute Fahrradbeleuchtung

in der dunklen Jahreszeit ist

nämlich die beste Lebensversicherung. Je

heller das Licht, umso besser wird man im

Straßenverkehr erkannt. Zwar vertreten

manche die Ansicht, dass ein Fahrradlicht

mit 10 Lux ausreicht, dieses taugt aber bestenfalls,

um von anderen Verkehrsteilnehmern

bemerkt zu werden. Wer wirklich etwas

im Dunkeln sehen möchte, sollte einen

Scheinwerfer mit mindestens 15 bis 30 Lux

wählen. Besser sind 30 bis 50 oder sogar 70

Lux.

BIKEPACKING IM GRAVEL-MODUS

Wer sein Gravelbike derart vorbereitet hat,

der muss sich nur noch um das Gepäck

kümmern. Und dafür hat sich die Branche

in den vergangenen Monaten sehr gut vorbereitet.

Die diesjährige Eurobike, die das

letzte Mal in Friedrichshafen stattfand, gab

dazu erste Einblicke in die Faszination des

Bikepackings. Auch der Handel hat diesen

Trend schon lange erkannt und sich dafür

schon Ende des Sommers vorbereitet. Mit

wetterfester Kleidung und Werkzeugen, die

einem bei jeder Panne dienlich sind. Vor allem

aber mit Packtaschen, in denen sich fast

alles verstauen lässt und die sich an fast je-

062


der Stelle des Gravelbikes anbringen lassen.

Neben den klassischen Gepäck- und Lenkertaschen,

kommen auch immer mehr Sattelund

Rahmentaschen in Mode. Darin lassen

sich übersichtlich Zubehör oder Fitnessriegel

verpacken. Beliebt sind auch Taschen für

das Oberrohr, in denen sich beispielsweise

nützliches Werkzeug verstauen lässt. Eine

Auswahl der derzeit fortschrittlichsten Accessoires

und Tools haben wir auf den folgenden

Seiten für Sie zusammen gestellt.

Bevor Sie sich aber bestens ausgestattet auf

große Tour begeben, beachten Sie, dass das

Graveln abseits befestigter Straßen mitunter

Restriktionen unterliegt. Und die sind

mitunter kompliziert zu verstehen.

NACHHALTIG REISEN MIT DEM GRA-

VELBIKE

Mit dem Quick Rack Light von Ortlieb lässt sich

in 15 Sekunden ein Gepäckträger ans Gravel

Bike montieren.

Weil es in Deutschland kein Bundeswaldgesetz

gibt, gelten in jedem der 16 Bundessländer

eigene Landeswaldgesetze. Hinzu

kommen Regelungen zum Naturschutz.

„Eine kaum überschaubare Regelungsvielfalt“,

wie der DIMB auf seiner Homepage

anklagt. Die Forderung des Vereins: „Gerade

jetzt, wo mehr Menschen als je zuvor die

freie Natur betreten, wäre es wichtig, einheitliche

und für die Bevölkerung verständliche

Regelungen umzusetzen“. So greift die

Initiative konkret ein Beispiel im Odenwald,

an der Grenze zwischen Hessen und Baden-

Württemberg, auf. Wer dort mit dem Rad

unterwegs ist, der kommt schnell ungewollt

in den Bereich der Ordnungswidrig-

063


FAHRTIPPS MIT SPIKE-REIFEN

keit, weil sich die, Bestimmungen erheblich

unterscheiden. Eine rechtliche Einordnung

dazu haben wir auf Seite 112 recherchiert.

Trotz mancher Einschränkungen, sind Gravelbike-Touren

derart beliebt, dass immer

mehr Unternehmen aus der Reisebranche

attraktive Angebote anbieten. Die Ideen

reichen von Tagestouren, über mehrtätige

Bikepacking-Reisen, hin zu Bikepacking

Light-Fahrten über die Alpen und Halbtageskursen

rund um Gravelbike-Technik.

Spike-Reifen sollten eingefahren

werden. Dazu etwa 50 Kilometer

auf festem Untergrund fahren,

damit sich der Spike im Gummi

gut setzen kann. Starke Beschleunigungs-

sowie Bremsmanöver

vermeiden.

• Ein geringer Luftdruck ermöglicht

der Lauffläche, sich besser

dem Untergrund anzupassen.

• Für Alltagsfahrer empfehlen

sich Reflexstreifen auf der Reifenflanke.

• Nach dem Einbau eines Spike-

Reifens sollte der Reifendurchlauf

am Schutzblech überprüft

werden. Gegebenenfalls ist eine

Verlängerung der Schutzblechstreben

notwendig.

• Spike-Reifen besitzen andere

Fahreigenschaften, der Fahrer

sollte sich langsam daran gewöhnen.

• Bieten Sie Ihren Kunden ein

winterspezifisches Fahrtechniktraining

an. Das bindet Kunden

und bringt zusätzlichen Umsatz –

auch in Sachen Winterzubehör.

Das Gravelbike ist wasserfest. Deshalb

sollte auch die Bekleidung allen Herausforderungen

trotzen.

Bild: Gonso

064


GERMAN ENGINEERING & DESIGN

e S I L E X

eNTDECKE

NEUE PFADE

Jeder Sonnenuntergang erzählt eine Geschichte von vergangenen

Abenteuern, jeder Sonnenaufgang inspiriert zu

neuen Erlebnissen. Mit dem eingebauten Rückenwind und der

Vielseitigkeit des taufrischen eSILEX erweiterst du deinen

Radius, erkundest neue Pfade und sammelst Erinnerungen,

die bleiben und dich bereichern. Brich auf zu neuen Horizonten

und nutze den Tag, um auf Entdeckungsreise zu gehen.

Das eSILEX ist dein treuer Begleiter.

MERIDA. MORE BIKE.

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065


NEMO ULTRALEICHTE MATRATZE

Die ultraleichte Tensor Matratze von Nemo ist ein Garant für ruhigen

und bequemen Schlaf. Der im Lieferumfang enthaltene Vortex Pumpsack

sorgt dabei für einfaches sowie schnelles Aufpumpen und minimiert

das Eindringen von Feuchtigkeit in die Matte. Das hochwertige

20D-Gewebe reduziert Packmaß und Gewicht der Matratze auf ein

Minimum und bietet gleichzeitig ein angenehmes, luxuriöses Liegegefühl.

Die spezielle Spaceframe-Konstruktion sorgt zudem für eine

stabile Matte und optimale Gewichtsverteilung. Ein eingearbeiteter

Aluminiumfilm verstärkt die Wärmerückstrahlung, so dass man selbst

bei tiefen Temperaturen nicht friert. Die Aufbewahrungstasche ist

aus recyceltem Material gefertigt und zu 100 % recycelbar. Das ultraleichte,

stabile und bequeme Tensor Sleeping Pad ist in einem breiten

Größensortiment, als isolierte und nicht isolierte Variante für 149,99

Euro bis 189,99 Euro erhältlich.

www.nemoequipment.com

MONTANE

PAC PLUS XT JACKE

Die britische Outdoor Marke Montane bringt

die Minimus Jacke Pac Plus XT auf den Markt.

Die ist in Sachen Schnitt absolut fahrradtauglich

– leicht verlängerter Rücken, verlängerte Ärmel,

eine helmtaugliche Kapuze und sportlicher

Schnitt. Die Pac Plus bietet dazu Unterarm-

Reißverschlüsse, mehrere Taschen und 40 Denier

Gore-Tex Paclite Plus mit 100 % recycelter

Außenseite. Damit bringt diese Jacke den richtigen

Wetterschutz bei langen Fahrten – auch

durch strömenden Regen.

www.montane.com

066


Bilder: Hersteller

HANDLEBAR-PACK VON ORTLIEB

Dank des neue Befestigungssystems Bar-Lock

lässt sich die wasserdichte Lenkertasche Handlebar-Pack

QR (Quick Release) in kürzester

Zeit anbringen und abnehmen. Die Mitnahme

ist dadurch beispielsweise beim Erreichen

des Ziels innerhalb von Sekunden problemlos

möglich. Dank der Bar-Lock Seilbefestigung

sitzt diese Bikepacking-Tasche zudem absolut

stabil am Lenker, auch bei rauerem Gelände.

Innenkompressionen und die durch den Rollverschluss

variable Höhe. unterstützen das

sichere Verstauen von Equipment. Das elf Liter

fassende und nur 530 g leichte Handlebar-Pack

QR wird von oben beladen und ist durch die

schmale Bauweise von 32 cm auch ideal für

Gravel- und Rennlenker geeignet. Seitliche Außentaschen

gestatten das Verstauen von Kleinteilen

oder Snacks, auf welche auch während

der Fahrt zugegriffen werden soll. Die PVCfreie

Tasche aus abriebfestem Nylongewebe ist

natürlich nachhaltig hergestellt in Deutschland.

Die maximale Zuladung beträgt fünf Kilogramm.

www.ortlieb.com


ADAPTSYSTEM VON BBB CYCLING

Das AdaptSystem von BBB Cycling bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, um für neue Abenteuer

perfekt vorbereitet zu sein. Mithilfe des AdaptSystems lässt sich das Fahrrad zu einem ultimativen

Bikepacking-Bike aufrüsten. Die neuen Produkte von BBB Cycling helfen dabei, mehr Platz

am Fahrradrahmen für zusätzliches Gepäck zu schaffen oder die Position der Flaschen zu verändern

und besser zugänglich zu machen. Mit dem AdaptRail, Haulermount und DualMount kann

man die Stellen ändern, an denen die Flaschenhalter am Rahmen befestigt sind, oder sogar die

Anzahl der Befestigungspunkte verdoppeln. https://bbbcycling.com

CYCLITE BIKEPACKING

Bestehend aus fünf Teilen bieten die Packtaschen

des bayerischen Startups Cyclite insgesamt

35 Liter Packvolumen. Das Leergewicht

beträgt dabei nur 984 Gramm, mit herausgenommenen

Versteifungen

sogar nur 863 Gramm. Alle

Produkte sind zu 100 %

wetterfest, einfach reparierbar

und teils recycelbar.

Die Verpackung

kommt komplett ohne Plastik

aus. Darüber hinaus kommen

für 2022 zwei ultraleichte Rucksäcke auf den

Markt, die mit durchdachten Detaillösungen

überzeugen und ideal für Touren mit minimalistischem

Gepäck sind. https://cyclite.cc

068


069


DIE 36 WENDUNGEN DES

PORDOI

Der Pordoi Pass ist nur eine von

vier Herausforderungen der

Sellaronda Bike Days.

Wer ihn überwinden will, muss

von Arabba aus 36 Mal die Richtung

wechseln. Dafür lassen sich

Dolomiten aus verschiedenen

Perspektiven genießen. Und wer

dann mit dem Gravelbike die Tour

abfährt, kann auch mal abseits der

Straßen die Landschaft erkunden.

TEXT: ANDREAS BURKERT

Fotos: Andreas Burkert

070


Wer den Aufstieg von Arabba zum Pordoi Pass

geschafft hat, hat nicht nur die Steigung, sondern

auch die kurvenreiche Strecke bewältigt.

071


Am südlichen Fuß der Drei Zinnen wurde vor

über 100 Jahren die Auronzohütte gebaut. Vor

dort führen Schotterwege ins Gebirge.

Bild: Screenchot / Komoot

072


Den Monte Sella muss man in seinem

Leben von allen Seiten erkundet haben.

Vom Osten her, dort wo er sich während

der ersten Sonnenstrahlen noch verschlafen

zeigt, in der Abendsonne hingegen

aber so wirkt, als wäre das Gestein

mächtiger als das Matterhorn. Wer diesen

Berg also mit dem Fahrrad bezwingen

möchte, der weiß, wie dieses „mächtig“

auf Körper und Geist wirken kann.

Und dennoch sind übers Jahr hinweg

unzählige Radsportbegeisterte unterwegs,

um das Pordoijoch zu bezwingen.

Und es kommt noch besser.

An ausgewählten Tagen im Sommer radeln

tausende Fahrradbegeisterte dort

in den Bergen herum. Beispielsweise

am Volksradltag, dem Sellaronda Bike

Day, der in diesem Jahr Mitte September

stattfand und an dem auch wir auf Einladung

teilnahmen. Das Basislager haben

wir im Übrigen in Arabba aufgeschlagen,

im Bike-Hotel Evaldo, am Stadtrand der

kleinen Ortschaft und nur wenige Minuten

vom Zentrum entfernt. Gebaut auf

den Ruinen einer alten Mühle, bieten die

Zimmer einen herrlichen Blick auf das

Sellamassiv. Am Abend lässt sich dieses

vom Balkon aus in allen Farben des Sonnenuntergangs

betrachten. Wird wohl

anstrengend.

MANCHE STEIGUNGEN RAUBEN

DEN ATEM

Der Morgen beginnt mit einem Frühstück

vom Buffet, welches alles bietet,

um selbst als Rennradanfänger die Strapazen

des Tags zu überstehen. Dann

kurze Lagebesprechung und Check der

Ausrüstung und der Räder, die in der

hoteleigenen Großgarage sicher untergebracht

sind. Gestärkt geht es am

Morgen des Tages, vor dem offiziellen

Sellaronda Bike Day-Event, zum Einfahren

der Räder. Das Radln beginnt

entspannt, die leicht abfallenden Straßen

beschleunigen, um mit genügend

Tempo die folgenden kurzen Anstiege

zu meistern. Nur manchmal sind diese

doch mehrere Kilometer lang. Dann beginnt

das Schnaufen.

Dafür entschädigt der Ausblick, der

entlang der Route seinen ersten Höhepunkt

am See von Misurina findet. Auf

knapp 1756 Metern gelegen, scheinen

nun die Felsmassiven der Drei Zinnen,

des Monte Piana wie auch der Cadini-

Gruppe zum Greifen noch näher. Dieser

Ort also, im Südwesten von Cortina

d’Ampezzo gelegen, bietet damit nach

Stunden des Radfahrens die erste Gelegenheit

einer ausgiebigen Verschnaufpause.

Praktisch, dass sich an der Süd-

073


seite des Sees das Kurheim Institut Pio

XII2 befindet, ein italienisches Exzellenzzentrum

für Diagnose, Höhenkur

und Rehabilitation pädiatrischer Atemwegserkrankungen.

Eine kurze Erholung

tut gut.

HINAUF ZUR AURONZOHÜTTE

QUÄLEN

Dann werden die Räder erneut gesattelt,

um die letzte Etappe an diesem Tag im

Spätsommer zu bewältigen. Es sind ja

nur noch absehbare Höhenmeter, um

über gut ausgebaute Serpentienen bis auf

2320 Meter zu radeln. Wäre da nicht der

erste Anstieg, der auf mehreren hundert

Metern Strapazen verursacht, die dann

wenig später zur Tortur werden. Nämlich

dann, wenn der echte Aufstieg beginnt

und erst nach einigen Kilometern

endet. Dann aber ebnet sich die Straße

und der Aufstieg wird erträglicher. Sogar

mit unseren Rennrädern ohne elektrische

Antriebsunterstützung.

Für die Teilnahmen an den Sellaronda Bike Days

benötigt es keine Einschreibung. Jeder kann in

einem der Täler in Alta Badia, Gröden, Fassatal

oder Arabba starten.

Bild: Gonso

074


In Arabba sind alle vernarrt ins Fahrradfahren -

selbst die Leiterin des örtlichen Tourismusbüros.

Die letzte Kraftanstrengung bis zur

Auronzohütte wird nun aber mit einer

herrlichen Aussicht belohnt. Denn die

Hütte, die vom CAI Alpeinverein Auronzo

geleitet wird, befindet sich am

südlichen Fuß der Drei Zinnen, die als

Symbol des UNESCO Weltnaturerbes

der Dolomiten, weltbekannt sind. Dass

der Speisesaal Platz für 130 Gäste bietet,

zeigt, wie begehrt der Ort ist. An

dieser Stelle sei darauf hingewiesen,

dass die letzten Meter Radlabendteuer

auch deshalb herausfordernd sind,

weil immer wieder Touristen die Geradeausfahrt

verhindern.

DIE BERÜHMTE SELLARONDA

Gegen Mittag geht die Fahrt zurück, in

hoher Geschwindigkeit den Berg hinunter,

bis die ersten Steigungen wieder die

Energiereserven herausfordern. Doch in

Arabba kommen die meisten entspannt

an. So bleibt Zeit, sich im Spa des Hotels

zu erholen. Denn bereits am nächsten

Morgen geht’s zur offiziellen Rennleitung

der Sellaronda. Dann beginnt die

Tour mit ihren zu bewältigenden Bergpässen

Grödner Joch, Sella Joch, Pordoi

Pass und Camplongo Pass. Damit die in

diesem Jahr zigtausenden LiebhaberInnen

des Fahrrads wohlbehalten alles ra-

075


Abseits der Straßen finden sich immer Wege, um

mit dem Gravelbike sein Können unter Beweis

stellen zu können.

deln können, wurden am Samstag, von

08.30 bis 15.30 Uhr, alle Straßen für motorisierte

Fahrzeuge gesperrt.

Damit sind die etwa 53 Kilometer, die für

die vier Pässe zusammenkommen, eigentlich

ein großes Vergnügen. Wären da

nicht die mindestens 1637 Höhenmeter.

Wer nicht in Arabba oder Corvara startet,

sondern in Wolkenstein oder Canazei,

der muss knapp 2000 Meter bewältigen.

An diesem Samstag im September

aber, haben auch zahlreiche Familien mit

Kindern die 36 Wendungen des Pordoi

erfolgreich und scheinbar müheloser als

ich befahren. Damit verdienen die Sellaronda

Bike Days auch das Prädikat familienfreundlich.

Am Samstag, den 11. Juni und

Samstag, 17. September 2022

werden von 08:30 bis 15:30 Uhr

die vier Dolomitenpässe (Sella- und

Grödnerjoch, sowie Pordoi- und

Campolongopass) rund um den

Sella ausschließlich für Liebhaber

des Fahrrads reserviert sein.

Der Volksradltag Sellaronda geht

2022 in die 16. Runde. Jeweils

von 8:30 bis 15:30 Uhr sind die

Dolomitenpässe für motorisierte

Fahrzeuge gesperrrt. Damit wird es

allen Radbegeisterten ermöglicht,

die Sellagruppe ganz ohne Abgase

und Motorenlärm zu umrunden.

076


S-WORKS

RECON LACE

GRAVELBIKE-SCHUH

Der neue S-Works Recon Lace

Gravelbike-Schuh kommt als

Schnürversion des Recon Gravel-

bike-Rennschuhs daher und glänzt in

stilvollem Design und zeitlosen Look. Im Gegensatz zu einem Klettverschluss ist der Vorteil einer

Schnürung, dass der Schuh im Detail genauer an die Fußform angepasst werden kann. Ausgestattet

ist der Schuh mit den bewährten Body Geometry Features, welche die Ausrichtung der Hüfte,

des Knies und des Fußes optimieren und damit die Effizienz steigern sowie das Verletzungsrisiko

verringern. Die sehr steife und zugleich leichte XC FactTM-Sohle, sowie die PadlockTM Fersenkonstruktion

sorgen für maximale Kraftübertragung. Die Cleat-Aufnahme besteht aus einer

besonders robusten Titanlegierung und ist für alle gängigen MTB-Pedale geeignet. Das Gummiprofil

an Ferse und Zehen der Außensohle sorgt für Grip und besten Halt auf jedem Terrain. Die

Zehenstollen sind abnehmbar. Der Recon Lace bietet durch die geräumige Zehenbox eine optimale

Passform mit langanhaltendem Komfort. Erhältlich ist der Schuh in den klassischen Farben

weiß, schwarz, oliv oder dem etwas spielerischem Design Aloha. Preis: 330.- Euro

www.specialized.com

Ein Traum vieler Gravelbikefans ist es unter

anderem, einmal den Schwarzwald zu durchqueren,

mit dem Fahrrad und ganz ohne

Zeitlimit. Solche eine Möglichkeit bietet nun

die in Breitnau ansässige Unternehmung

Hirsch-Sprung. Auf 354 Kilometern und

knapp 7000 Höhenmetern haben die Initiatoren

auf einem einmaligen Graveltrack eine

abwechslungsreiche NordSüd-Strecke festgelegt.

Die Strecke ist dabei in sieben Abschnitte

mit jeweils ungefähr 50 km aufgeteilt. Wer

die Tour schafft, bekommt eine Trophäe und

078


ERGOTEC GRAVEL-BIKE-LENKER

Der Ergotec Gravel-Bike-Lenker bietet die

Unabhängigkeit, überall hin zu fahren, ohne

jeglichen Verlust an Komfort – egal ob auf

Straße, Schotter- oder Feldweg. Genau das

findet man beim Ergotec Gravel-Bike-Lenker

mit seiner breit ausgestellten Form von 580

mm bis zu 620 mm. Durch die ergonomischen

Griffpositionen und mit seiner 21° Kröpfung

bereitet der Lenker nicht nur im Offroad-

Einsatz, sondern auch auf langen Distanzen

Riesenfahrspaß. Mit dem Safety Level 5

(Sicherheits-Klassifizierung für Lenksysteme)

bietet der Lenker eine hohe Belastbarkeit bis

160 kg Systemgewicht (Gravel Bike+ Fahrer+

Zuladung), die in diesem Einsatzbereich notwendig

ist. Das perfekte Match für den Lenker

findet man mit dem Vigo Lenkertape oder für

mehr Komfort mit dem gelgepolsterten Sanremo

Tape. Die unverbindliche Preisempfehlung

für den Lenker liegt bei 59,90 Euro, und die

Tapes gibt es ab 24,90 Euro.

www.ergotec.de

HIRSCH-SPRUNG DISTANCE RALLYE BLACK FOREST

wird in die „Hall of Legends“ online aufgenommen.

Wer die Tour bucht, kann eine

spezielle App mit allen Infos zu den einzelnen

Strecken nutzen. Um den Streckennachweis

zu dokumentieren, besteht in den Gemeinden

Karlsruhe, Gernsbach, Baiersbronn, Halsach

im Kinzigtal, Schonach, Titisee und Wieden

die Möglichkeit, sich an sogenannten

Checkpoints zu registrieren – per QR

-Code. So kann man nachweisen, dass man

die Strecke abgefahren hat.

www.distance-rallye.com

079


CASCO MTBE2

Mit dem MTBE2 hat Casco einen Helm im

Programm, der Mountain- sowie Gravelbiker

gleichermaßen begeistern dürfte. Im Innenraum

ist ein Netz eingespannt, welches zwar

den Kopf umschließt, aber man nicht direkt

die Schale berührt. Das vermeidet Druckstellen

und sorgt für eine gleichmäßige Belüftung

und ein angenehmes Helmklima.

Der MTBE2 hat ein besonders tief gezogenes

Heck und dadurch einen erweiterteten Schutzbereich

am Hinterkopf. Zudem verstärkt die

3-Schalenbauweise bei einem Sturz alle wichtigen

Stellen am gesamten Kopf. Bei Nacht bietet

der Casco durch reflektierende Farbstreifen

zusätzliche Sicherheit.

Der Riemenverschluss wird über einen Haken,

den man mit den Fingern gut spürt eingehängt

und kann so ohne großes Gefummel

geschlossen werden. Das Verstellrädchen zur

Größenanpassung am Hinterkopf ist sehr fein

justierbar. So kann der MTB2 induviduell der

jeweiligen Kopfform angepasst werden.

Das Helmschild ist aus Weichkunststoff gefertigt

und 8-Fach justierbar. Optional ist für

kalte und regnerische Tage ein Wetterschutz

sowie ein Winterset erhältlich.

Der Casco MTBE2 ist in 6 verschiedenen

Farben und drei Größen erhältlich Preis: 160.-

Euro. Infos: www.casco-helme.de

E*THIRTEEN

GRAVEL LAUFRÄDER

Die XCX race Gravel Laufräder von e*thirteen sind

nun auch für den Gravebikesektor verfügbar. Besonders

die Carbonvariante ist mit 1280 Gramm ein

Leichtgewicht und laut Hersteller trotzdem noch

steif genug für Bikepacking und Cyclocros. Hinsichtlich

der Kompatibilität können sie mit SRAM

XD, XDR und Shimano HG Freilauf bestellt werden.

Im Set enthalten sind dann neben den Laufrädern,

das Tubless Felgenband und passende Tubless

Ventile. Infos: www.cosmicsports.de

080


LIZARDSKINS HANDSCHUHE

Der leichte und atmungsaktive Langfingerhandschuh ist

dank Coolmax Mash und Neopren Obermaterial für ausgiebige

Fahrten geeignet. Die einteilige Handinnenfläche

aus perforiertem AX Suede Kunstleder bietet guten Halt

am Lenker. Das Material fühlt sich an wie Wildleder, hat

aber weitere Eigenschaften wie Wasserbeständigkeit und

gutes Strech-Verhalten. Um besser zu schalten, wurden

die Fingerkuppeninnenseiten silikonisiert.

Mit dem VIO Adventure präsentiert Nutcase für die

Gravelszene einen eigenen Gravelhelm, der aber

auch beim Pendeln eine gute Figur macht. Technisch

gesehen bringt er alles mit, was man von einem sicheren Helm

erwartet. Dazu gehören das MIPS-System, wie auch das Exo-Skeleton

Inmould System mit zweilagigem Duo Density EPS Schaum.

Dank Fidlock Magnetverschlusssystem, lässt er sich mit einer Hand

bedienen.

NUTCASE VIO

ADVENTURE HELM

Bilder: Hersteller

CANE CREEK SATTELSTÜTZE

Die neuen gefederten Sattelstütze von Cane Creek sind technisch

ähnlich wie Zwillinge, aber durch das verwendete Material

dann doch ganz unterschiedlich. Zum einen unterscheiden

sich beide was den Schaft betrifft, (Carbon und Aluminium)

und des Weiteren bei den Sattelklemmschrauben (Edelstahl bei

der Aluminiumvariante und Titanschrauben bei der Carbonstütze).

Beide arbeiten wie gewohnt mit einem Parallelogramm,

das über einen Urethan Elasthomer in drei verschiedenen Härtegraden

wählbar, abfedert.

Infos: www.cosmicsports.de

081


SIGMA ROX 4.0 SENSOR SET

Alles, was das Herz begehrt, liefert der

neue GPS-Bike-Computer Rox 4.0 von

Sigma. Er besitzt über 30 Funktionen

und präsentiert sich mit einem sehr

übersichtlichen Display. Die enthaltene

Lenkerhalterung »Overlamp

Butler« ist rasch montiert

und lässt sich sehr gut ausrichten.

Innerhalb des Red Circle werden

mithilfe der Komoot-

App Abbiegehinweise

angezeigt . Der oben rechts

platzierte, rot unterlegte

Kreis zählt die Entfernung

zur nächsten Abzweigung

über farbige Balken herab.

Zusätzlich wird auf dem 2,4 Zoll großen

Display eine Meterangabe sichtlich. Sehr

schön: Auch Telefonanrufe werden auf dem

Bildschirm angezeigt.

Der GPS-Computer ist aber ebenso in

Sachen Trainingsdaten ein top Tool. Über

die Funktionen ANT+ und BLE lassen sich

auch optional erhältliche externe Geräte,

wie Herz- und Trittfrequenzmesser drahtlos

koppeln. Im »Sensor Set« des Rox 4.0

sind, neben einem zusätzlichen Geschwindigkeitsmesser,

beide Sensoren direkt mit

enthalten.

Besonderes Highlight: Der integrierte

barometrische Luftdrucksensor informiert

jederzeit über Höhe, Steigung und

Gefälle.

Mit der Sigma Ride App lassen sich die

Displayansichten individuell einstellen und

alle Daten live analysieren.

Der Rox 4.0 ist auch für E-Bikes geeignet

und lässt sich mit den meisten gängigen

E-Bike-Systemen spielend verbinden. So

ist man immer über die aktuelle Unterstützungsstufe,

Batteriestatus, Licht und viele

weitere Daten informiert.

Preis: 89,95 Euro (Standard Set) – 189,95

Euro (Sensor Set).

FAZIT: Mit dem neuen Sigma Rox 4.0 ist

dem Hersteller ein innovativer und durchdachter

GPS-Bike-Computer gelungen.

Er sammelt alle Daten umfangreich und

glänzt durch die übersichtlichen Darstellungsprofile

sowie dem modernen Design.

Infos: www.sigmasport.com

082


HERRMANS NORDIC XTREME E-BIKE 12 V

Bei der Entwicklung der neuen Herrmans

TOP-Scheinwerfer Nordic Pro, sowie der mit

Fernlicht ausgestattete Nordic Xtreme, hat

sich der Hersteller mit der Tochtergesellschaft

Nordic Lights Ltd. Zusammen getan. Hierbei

kamen modernste Technologien aus der Automobilindustrie

zum Einsatz.

Der Nordic Xtreme ist der erste Fernlichtscheinwerfer

im Markt, der, wie auch der Nordic

Pro, die Zulassungen für 25 km/h und 45

km/h E-Bikes in einem Scheinwerfer vereinen.

Neben einem sehr langen, breiten und homogenen

Lichtbild verfügen beide Scheinwerfer

über sehr scharfe Lichtgrenzen, um ein Blenden

des Gegenverkehrs und anderer Verkehrsteilnehmer,

bei Abblendlicht, zu vermeiden.

Die aus dem H-Black Pro bekannte und patentierte

Projektor-Technologie wurde nochmals

optimiert, sodass nun auch der Bereich

direkt vor dem Fahrrad gut ausgeleuchtet und

eine ideale Ausleuchtung auf der Straße und

im Gelände erzielt wird. Die Alugehäuse der

Scheinwerfer sorgen für eine optimale Kühlung

der Elektronik und eine gleichbleibende

Lichtleistung auch bei längeren Fahrten. Die

verwendeten Glaslinsen sind kratzfest und verfügen

über eine sehr gute UV-Beständigkeit.

Für die neue Scheinwerfergeneration wurden

auch neue, universellere Halter entwickelt. Neben

einer neuen Lenkerhalterung sind weitere

hochwertige Halter zur Montage am Vorbau

und an der Federgabel geplant.

Das Abblendlicht des Nordic Xtreme und Pro

haben ca. 650 Lumen bei 120 Lux und das

Fernlicht des Nordic Xtreme leistet ca. 1.100

Lumen bei 250 Lux. Beide Scheinwerfer erfüllen

verschiedene europäische Normen, inkl.

der ECE 113 für E-Bikes bis 45 km/h und der

StVZO für E-Bikes bis 25 km/h.

Preise: Nordic Xtreme: 299.- Euro / Pro: 139.-

Euro

Infos: www.herrmans.de

084


SCOTT

ADDICT GRAVELBIKE

Mit dem Addict Gravel 10 bringt die

Fahrradmarke Scott ein komplett neues

Gravelbike auf den Markt, welches

perfekt für das anspruchsvolle

Gelände geeignet ist. Ausgestattet

mit breiten Reifen und

ausreichend Halterungen für

den Transport von Zubehör

und extra Trinkflaschen, ist

es für ausgiebige Graveltouren

vorgesehen. Dazu trägt auch der

Disc HMF Carbon-Rahmen in einer

auf Graveltouren optimierte Geometrie

bei. Die SRAM-Schaltung FORCE eTap AXS mit ihrem 24 Speed Electronic Shift System

erlaubt es, auch schwierige Gelände im optimalen Gang zu meistern. Die verbauten hydraulischen

SRAM-Scheibenbremsen machen dieses Gravelbike zum treuen Begleiter,

mit dem sich jedes Abenteuer meistern lässt.

Der Gravel-Schuh Gravel Pro von Scott kombiniert

sozusagen das Beste aus den MTB- und Rennsport-

Bereichen. Er ist leicht, strapazierfähig und bietet mit

dem Gravelprofil der Außensohle und der Sticki Rubber

Gummimischung mit einfacher Dichte einen herausragenden

Grip beim Laufen. Im Fussbatt befindet sich eine herausnehmbare

ErgoLogic-Innensohle. Das Obermaterial besteht aus synthetischem

Polyurethan in 3D-Airmesh. Darüber hinaus bietet der

Schuh das BOA-Fit System zum schnellen Verschnüren.

Infos: www.scott-sports.de

GRAVEL PRO

GRAVELSCHUH

085


SCOTT SYNCROS BELEUCHTUNGSSYSTEM

Das Syncros Nanaimo 1200 Beleuchtungssystem liefert 1200

Lumen und damit genügend Helligkeit für Fahrten abseits

beleuchteter Straßen. Das Gehäuse sorgt für eine maximale

Kühlung der LEDs, was zu einer längeren und leistungsstärkeren

Betriebsdauer führt. Der USB-C-Port ermöglicht

die Verbindung der Beleuchtung in Anschlüsse mit höherer

Amperezahl und eine kürzere Ladezeit im Vergleich zu herkömmlichen

Micro-USB-Ports.

Passend dazu gibt es das Rücklicht Campbell 100 - eine integrierte

Beleuchtung für Minimalisten und passend für Syncros

Sättel oder aber mit dem integrierten Montagesystem für

viele Befestigungsmöglichkeiten mit einer Satteltasche, einem

Schutzblech, beidem oder alleine. Mit fünf Betriebsmodi, die jeden Anspruch, vom Off-Road-

Rennen im Wald, bis zum Pendeln im Stadtverkehr abdecken. Im Lichtempfindlichkeits-Modus

wechselt der eingebaute Lichtsensor zwischen den effektivsten Betriebsmodi von „sehen“ und

„gesehen werden“, abhängig vom Tageslicht.

Infos: www.scott-sports.de

CHIBA BIOXCELL

Der ergonomische Winter-Radhandschuh BioXCell Warm Winter von

Chiba schützt gegen ein Einschlafen der Hände beim Radfahren. Das

patentierte BioXCell System mit ergonomischen Gelpolsterungen

am Handballen schützen den Ulnar-Nerv und Carpaltunnel.

Ein hohes Gelkissen bewirkt eine Korrektur der

Handfehlstellung am Lenker und reduziert Vibrationen und

Stöße. Die Oberhand des BioxCell Warm Winter ist dabei

aus winddichtem Strech-Fabric mit wasserdichter Membrane,

das Futter aus extra warmem Primaloft Gold Insulation. Neopren

Pulswärmer verhindern das schnelle Auskühlen der Hände.

Touchfinger ermöglichen das Bedienen von Smartphones auch mit

angezogenen Handschuhen. Die Finger sind vorgekrümmt in der ergonomischen

Ruheposition der Hand. Der Daumenbereich ist verstärkt

gegen einen erhöhten Abrieb an stark beanspruchter Stelle.

www.chiba.de

086


ATHLETIC GREENS AG1

Das AG1 ist ein Mixgetränk aus dem Hause Athletic

Greens. Das All-In-One-Produkt unterstützt das

Immunsystem, die Darmgesundheit, die Leber-und

Hormonfunktion, die kognitive Gesundheit und das

Nervensystem sowie die körperlichen Entgiftungsprozesse

als auch die gesunden Blutzuckerwerte.

Laut Hersteller kann das AG1 nahezu alle anderen

Supplements ersetzen. Es eignet sich für alle, die

täglich im Sport, im Berufsleben oder im privaten

Bereich Höchstleistungen erbringen müssen. Die

Tagesportion ist pulverisiert nur 12 Gramm leicht.

athleticgreens.com/de

ZEFAL Z ADVENTURE SERIE

Mit drei neuen Rahmentaschen

und einer Satteltasche der Z Adventure

Serie bringt Zéfal für nahezu

jedes Bikepacking-Vorhaben eine

passende Lösung auf den Markt.

Die Z Adventure R5 Satteltasche

etwa bietet mit 5 Liter Volumen genügend

Stauraum für etwas mehr

Gepäck, ohne gleich eine Gepäckträgertasche

oder einen Rucksack

beladen zu müssen. Zentral am

Rad, mit robusten Klettverschluss-Gurten an

Sattelsteg- und stütze befestigt, fällt die 400 g

leichte R5 kaum ins Gewicht und ist der ideale

Begleiter für lange Tagesausflüge oder für das

Training bei wechselhaftem Wetter. Das wasserdichte

Material, die verschweißte Innentasche

sowie der faltbare Verschluss halten das Innere

jederzeit trocken, die reißfest verstärkte Un-

terseite bietet besonders effektiven Schutz

gegen Spritzwasser und ist äußerst langlebig.

Praktisch: Zum Befestigen von zusätzlicher

Ausrüstung oder kleinen Zusatztaschen

befinden sich an der Oberseite zwei Außenriemen.

www.paul-lange.de/de/marken/zefal.html

087


SIGMA AURA 100 BLAZE LINK BELEUCHTUNGS-SET

Sigma stellt sein neues Fahrradbeleuchtungs-

Set Aura 100/ Blaze Link vor. Es besteht aus

der Vorderleuchte Aura 100 Link und der

Bremsrückleuchte Blaze Link. Beide Lampen

können durch die integrierte Verbindungsfunktion

(Link) verbunden und über das

Vorderlicht ein- und ausgeschaltet, intuitiv bedient

sowie der Akkustand abgelesen werden.

Die Montage am Lenker, beziehungsweise an

der Sattelsütze, ist mittels Silikonstraps werkzeugfrei

möglich. Das Vorderlicht Aura 100

Link sorgt mit satten 100 Lux Leuchtstärke für

eine Leuchtweite und Sicht bis zu 110 Meter.

Durch eine hochwertige, speziell entwickelte

Sammellinse wird in Kombination mit einer

Highpower Osram-LED eine starke und homogene

Ausleuchtung ermöglicht.

Die Aura 100 Link kann im manuellen oder im

automatischen Modus in Betrieb genommen

werden. So lassen sich im Manuel-Mode insgesamt

vier Leuchtstärken einstellen, womit eine

maximale Leuchtdauer bis zu zwölf Stunden

möglich ist. Im Auto-Mode passt ein integrierter

Helligkeitssensor die Beleuchtungsstärke

automatisch an das Umgebungslicht an und

sorgt so für eine optimale Akkulaufzeit.

Die Rückleuchte Blaze Link wartet mit einer

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Leuchtweite von etwa 500 Metern, einer integrierten

Bremslichtfunktion, sowie einem

Tag-Modus auf. Damit ist die Sichtbarkeit des

Radfahrers im Straßenverkehr auch von hinten

gewährleistet.

Durch den in der Blaze Link integrierten Beschleunigungssensor

signalisieren drei leuchtstarke

LEDs den Bremsvorgang für andere

Verkehrsteilnehmer. Der Helligkeitssensor

schaltet das Rücklicht bei entsprechendem

Umgebungslicht automatisch ein und wieder

aus. Das spart Energie und ist zum Beispiel

beim Passieren von Tunneln oder dunklen

Waldwegen ideal.

Das Blaze Rücklicht hat einen integrierten

Akku, der über eine Micro-USB-Buchse geladen

wird und nach drei Stunden Ladezeit seine

volle Leistung besitzt. Sowohl Aura 100 Link

als auch Blaze Link können separat mit allen

Funktionen genutzt werden. Das Aura 100 /

Blaze Link-Set ist zu einem Preis von 99,95

Euro erhältlich.

Infos: www.sigmasport.com./de/


SCHWALBE

G-ONE

Mit dem G-One hat Schwalbe einen universellen Gravelreifen

konstruiert, der durch seine unvergleichliche

Vielseitigkeit und ausgewogenen Fahreigenschaften

besticht, egal ob auf asphaltierter Straße, unbefestigten

Wegen oder Offroad. Ob Feierabendrunde oder

Adventure-Trip, dem Allrounder sind kaum Grenzen

gesetzt. Das vielseitige Profil rollt leicht und vibrationsarm,

greift aber sicher und zuverlässig auf Schotterwegen

sowie leichten, trockenen Trails. Der Gravelreifen

wiegt 540 Gramm und kann mit bis zu 4 Bar

gefahren werden.

G-ONE R

Beim Unbound Gravel (USA), dem weltweit größten Gravel-Event, präsentierte

Schwalbe erstmals den neuen Gravel-Reifen G-One R für Performance orientierte FahrerInnen.

Die Eigenschaften hinsichtlich Rolleigenschaften, Dämpfung, Pannenschutz

und Flexibilität (Souplesse) sind dank einer fein austarierten Karkassenkonstruktion,

die Schwalbe vom Rennradreifen Pro One auf den G-One R übertrug, hervorragend.

Zwei Karkassenlagen unter der Lauffläche lassen den Reifen geschmeidig und komfortabel

rollen, während drei Karkassenlagen seitlich vor Schnitten schützen. Zusätzlich

verstärkt ein V-Guard-Pannenschutz - aus einem Material, das auch für schusssichere

Westen verwendet wird - die Schnitt- und Stichresistenz und ist

dabei äußerst leicht. In der Mitte sorgt die nahezu geschlossene

Struktur für leichtes Abrollen und ruhigen Lauf, während seine

Stollen zugleich genügend Angriffsfläche beim bergauf fahren

und Bremsen bieten. Seine äußeren Stollen sind etwas höher

ausgeführt, um auch in Schräglagen sicheren Kurvengrip zu

ermöglichen. Für den guten Grip ist auch das Addix Race-

Compound zuständig - es verfügt über solide Bodenhaftung

und Leichtlauf bei geringem Verschleiß. Seit wenigen

Tagen ist der Reifen im Fahrradfachhandel für 69,90 Euro

erhältlich.

www.schwalbe.com

89


GRAVELFUN

IN DER OBERPFALZ

Die Oberpfalz (Bayern) bietet mit ihrer abwechslungsreichen Landschaft und

dem ausgebauten Wegenetz traumhafte Möglichkeiten für Graveltouren. Wir

waren in drei Regionen innerhalb des Bezirks unterwegs und haben insgesamt

neun Graveltouren absolviert, die wir mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten

vorstellen möchten. Als Ausgangspunkt wählten wir die Orte Tirschenreuth,

Hohenwarth und Regensburg. Zu jeder Tour gibt es ein Video mit vielen Zusatzinformationen

sowie die GPS-Daten, die über den QR-Code aufs Handy

geladen werden können.

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Text/Bilder: Heiko Halbauer


HOHENWARTH

TOUR 1

Die letzte Anlaufstelle ist die Burgruine Lichtenegg bei Rimbach,

wo jedes Jahr im Juli im Hof der Ruine die Lichtenegger

Burgfestspiele in geschichtsträchtiger Atmosphäre stattfinden.

Die Tribüne bietet Platz für 500 Zuschauer.

HOHENBOGEN

Streckenlänge: 30 km

Höhenmeter: 980

Schwierigkeitsgrad: sehr schwer

Untergrundbeschaffenheit:

70 % fester Schotter, Wald- & Wiesenwege,

30 % Asphalt

Dauer: 150 bis 180 Minuten

Der Ort Hohenwarth im Bayerischen Wald

ist ein idealer Ausgangspunkt für Touren um

das Kötztinger Land. Von hier aus kann man

gemütliche, aber auch sehr anspruchsvolle

Ausfahrten starten. Diese Tour erkundet das

Gebiet Hohenbogen.

Der auf dem Gipfel befindliche ehemalige NATO-Horchposten, der sogenannte Fernmeldesektor

F, wurde im Jahr 2004 stillgelegt. Neben Angehörigen der Bundeswehr

waren dort bis 1992 US-amerikanische und bis 1994 französische Einheiten stationiert.

Seit Herbst 2014 ist der 75 Meter hohe Hauptturm mit einer Aussichtsplattform versehen

und zu bestimmten Besuchszeiten als Aussichtsturm zugänglich.

91


HOHENWARTH

TOUR 2

Besonders schön sind die herrlichen Auenwege am

Weißen Regen entlang. Das Stück von Bad Kötzting

bis zurück zum Ausgangspunkt nach Hohenwarth ist

besonders schön.

KAITERSBERG

Streckenlänge: 44 km

Höhenmeter: 950

Schwierigkeitsgrad: sehr schwer

Untergrundbeschaffenheit: 70 % fester

Schotter, Wald- & Wiesenwege, 30 % Asphalt

Dauer: 180 bis 240 Minuten

Die Runde um den im Süden von Hohenwarth

gelegenen Kaitersberg ist 44 Kilometer

lang und mit knapp 1000 zu bewältigenden

Höhenmetern sehr anspruchsvoll. Die Strecke

bietet aber viele regionale Sehenswürdigkeiten

und atemberaubende Aussichtpunkte.

Immer wieder zieren Toten- und Gedenkbretter den Wegesrand: In

früheren Zeiten wurden die Verstorbenen auf Brettern aufgebahrt.

Nach der Beerdigung wurden diese beschriftet, verziert und als Totendenkmale

aufgestellt. Es heißt, dass die Seele des Verstorbenen

erst Ruhe finden würde, wenn das Brett verfault ist.

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TOUR 3

Flache asphaltierte Teilabschnitte mit wenig Verkehr

laden zum schnellen und sportlichen Fahren ein.

AM WEISSEN REGEN ENTLANG

Streckenlänge: 22 km

Höhenmeter: 320

Schwierigkeitsgrad: leicht

Untergrundbeschaffenheit:

50 % fwester Schotter, Wald- & Wiesenwege,

50 % Asphalt

Dauer: 80 bis 100 Minuten

Unsere letzte Runde mit Ausgangspunkt

Hohenwarth ist etwas gemächlicher und

führt am Weißen Regen in Richtung Arrach

entlang. Eine Tour, die man mit der ganzen

Familie genießen kann. Es geht auf wenig

befahrenen Straßen, asphaltierten Radwegen

sowie festem Schotter durch malerische

Örtchen und einen erholsame Landschaftsstreifen.

Am Wegesrand finden sich urige Kapellen, die sich wunderschön in

das Landschaftsbild einfügen und zum pausieren einladen.

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TIRSCHENREUTH

TOUR 1

Auf einem asphaltierten Radweg geht es aus der Stadt

in Richtung Höfen heraus. Von dort aus geht es dann

in traumhafter Umgebung gen Osten weiter.

EIN BLICK IN DIE WEITE WELT

Streckenlänge: 14 km

Höhenmeter: 140

Schwierigkeitsgrad: leicht

Untergrundbeschaffenheit: 50 % fester Schotter,

Wald- & Wiesenwege,

50 % Asphalt

Dauer: 45 bis 60 Minuten

Die in der nördlichen Oberpfalz (Bayern)

gelegene Kreisstadt Tirschenreuth ist ein idealer

Ausgangspunkt für Graveltouren jedem

Anspruchs. Abwechslungsreiche Strecken zu

wunderschönen Aussichtsplätzen, gemütlichen

Einkehrmöglichkeiten und erlebnisreichen

Stationen lassen jedes Bikerherz höher

schlagen. Wir möchten drei gemächliche

Touren vorstellen, die rund um

die Stadt führen.

Die Tour beginnt im wunderschön angelegten Fischhofpark, der

im Rahmen der Gartenschau „Natur in Tirschenreuth im Jahr 2013

angelegt wurde. Im Zentrum des Parks befinden sich die Fischhofbrücke

und der Fischhof.

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TOUR 2

Highlight dieser Tour ist die 20 Meter hohe Himmelsleiter.

Sie liegt nur 1,4 Kilometer außerhalb von Tirschenreuth

und bietet eine atemberaubende Aussicht

über die Teichpfanne.

DURCH DAS TEICHMOSAIK

Streckenlänge: 12 km

Höhenmeter: 80

Schwierigkeitsgrad: leicht

Untergrundbeschaffenheit: 80% Fester

Schotter, Wald- & Wiesenwege,

20% Asphalt

Dauer: 45 bis 65 Minuten

Auf dieser Tour geht es an großen Ameisenhügeln

sowie am Geotop Heusterzbühl vorbei,

bevor es dann durch das Teichmosaik zur 20

Meter hohen Himmelsleiter geht.

Gleich zu Beginn geht es auf feinstem Schotter an unzähligen

Ameisenhügeln vorbei. Durch die besondere Bodenbeschaffenheit

gedeihen die Tiere hier besonders gut.

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TIRSCHENREUTH

TOUR 3

Der Wolfenstein: der Granitgigant beherbergt eine

riesige Schatzkammer voll Gold, Silber und Edelsteinen.

Zumindest erzählt das die Sage…

AUF DER LIEGENDEN ACHT

Streckenlänge: 25 km

Höhenmeter: 230

Schwierigkeitsgrad: mittel

Untergrundbeschaffenheit: 80 % fester

Schotter, Wald- & Wiesenwege, 20 % Asphalt

Dauer: 60 bis 120 Minuten

Auf der längsten Tour rund um die Kreisstadt

Tirschenreuth gibt es interessante

Gebäude, Denkmäler, Burgruinen und einen

sagenumwobenen Fels zu entdecken.

Burgruine Liebenstein: Die Burg ist in den Jahren 1125 bis

1143 entstanden. Wahrscheinlich auch die zur Burg gehörende

„Schwaige“. In der Burg befand sich auch eine Kapelle, die der

Hl. Katharina geweiht war und später von den Calvinisten 1600 -

1620 abgerissen wurde.

96


GRIX.2 - YOUR COMPANION.

Dein perfekter Begleiter für jedes Gravelabenteuer! Das

neue Grix.2 mit kompletter Systemintegration und

Lenker-Vorbau-Einheit ist komfortabel, vielseitig,

durchdacht und sorgt für Spaß pur!

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REGENSBURG

TOUR 1

Highlight dieser Tour ist die Gedenkstätte Walhalla. Vom

Ufer der Donau müssen nochmal über 350 Treppenstufen

bis zum Endpunkt der Tour überwunden werden. Dafür

belohnt ein überwältigender Ausblick über die Donau.

WALHALLA

Streckenlänge: 31,4 km

Höhenmeter: 440

Schwierigkeitsgrad: mittel Untergrundbeschaffenheit:

fester Schotter, Wald &

Wiesenwege, 20 % Asphalt

Dauer: 80 bis 100 Minuten

Die Stadt Regensburg liegt am nördlichsten

Punkt der Donau, an den Mündungen

der linken Donau-Nebenflüsse Naab und

Regen. Sie bietet in jede Himmelsrichtung

unzählige Möglichkeiten für ausgiebige

Graveltouren jeden Anspruchs. Unsere erste

Tour beginnt hinter der Walhalla, einer im

Stil des Parthenon erbauten Gedenkstätte

östlich der Stadt.

Gleich zu Beginn geht es steil in den Kreuther Forst, hoch zum

idyllisch gelegenen Silberweiher, der zu einer kleinen Enspannungspause

einlädt.

98


TOUR 2

Unser erster Anlaufpunkt ist das ehemalige Dominikanerinnenkloster

Adlersberg. 1838 erwarb der Braumeister Michael Prößl das Ökonomiegut

und die „Breystadt“. Seit fünf Generationen ist die Familie Prössl

an dieser historischen Stätte, stets darauf bedacht mit selbstgebrautem

Bier und solider Hausmannskost gepflegte Gastlichkeit zu bieten.

WINZERER HÖHEN

Höhenmeter: 540

Schwierigkeitsgrad: mittel

Untergrundbeschaffenheit: fester Schotter,

Wald & Wiesenwege, 40 % Asphalt

Dauer: 90 bis 120 Minuten

Unsere zweite Tour startet direkt in der

Stadt auf dem Dultplatz und führt in eine

Runde im Norden von Regensburg. Wir

fahren über die Orte Kareth und Tremmelhauserhöhe

nach Adlersberg. Von dort geht

es weiter Richtung Westen, wo wir dann

oberhalb des Flusses Naab herauskommen.

An der Naab entlang fahren wir über die

Winzerer Höhe zurück zum

Ausgangspunkt.

Die Naab ist ein in südlicher Richtung fließender linker Nebenfluss

der Donau. Sie entsteht aus dem Zusammenfluss der aus Nordwesten

kommenden Haidenaab und der aus Norden heranfließenden

wasserreicheren Waldnaab.

99


REGENSBURG

TOUR 3

Herrliche Aussicht auf den Kurort Bad Abbach.

Die Gemeinde ist direkt an der Donau gelegen und

bietet im Ortskern viele Möglichkeiten zur Einkehr.

JURASTEIG

Streckenlänge: 35 km

Höhenmeter: 540

Schwierigkeitsgrad: schwer

Untergrundbeschaffenheit: 70 % fester

Schotter, Wald- & Wiesenwege, 30 % Asphalt

Dauer: 100 bis 130 Minuten

Die dritte Runde um Regensburg

führt uns mit dem südlich gelegenen

Ausgangspunkt auf dem ehemaligen

Truppenübungsplatz Oberhinkofen in

Richtung Bad Abbach. Über Teile des Jurasteigs

fahren wir in Richtung Matting,

bevor es dann über Großberg wieder

zurück zum Ausgangspunkt geht.

Auf Teilen des Jurasteigs warten steile und anspruchsvolle Trails

auf die Piloten. Die landschaftlich besonders schönen Passagen

bieten auf Schotter, Wald- sowie Wiesenböden abwechslungsreichen

Gravelspaß.

100


GESUNDRADLN

MIT DEM GRAVELBIKE

Die Vielfalt beim Radsport bietet ein Gravelbike par excellence. Je nach

Fahrbahn, bietet das Offroad taugliche Rennrad eine abwechslungsreiche

Möglichkeit, sich fit zu halten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie beim Graveln

zwischen Kraftausdauer und Schnellkraft wechseln und mit der

richtigen Ernährung schneller und erholter ans Ziel kommen. Und zwar

das ganze Jahr über.

Nun steht das Gravelbike vor der Tür; angeschafft,

um dem Lockdown der vergangenen

Monate im Frühjahr zu entfliehen

oder aber, um den bevorstehendem Kontaktbeschränkungen

zuvor zu kommen.

Vor allem aber wurde das Rennrad fürs

Gelände gekauft, um in allen Lebenslagen

eine gute Figur abzugeben. Eine gute Idee.

Denn Bewegungsmangel führt früher oder

später zu ernsthaften Herzkreislaufkrankheiten.

Jeder Meter aktiv im Freien verlängert

damit sozusagen das Leben.

Wem das allein nicht genügt, der kann mit

dem Fahrrad auch auf dem Level des Leistungssports

radeln. Dazu gehört jedoch

eine Portion Disziplin und Ehrgeiz. Wer es

allerdings in den ersten Tagen mit seinem

Trainingsprogramm übertreibt, riskiert

nicht nur, dass er nach wenigen Wochen

die Lust am Gravelbike verliert, sondern

auch seine Gesundheit. Ein kritischer Blick

auf die eigene körperliche Verfassung sollte

102

Text: Andreas Burkert

deshalb an erster Stelle stehen. Denn danach

richtet sich der Trainingsplan.

FORTSCHRITTE NUR MIT GUTER RE-

GENERATION

Und dieser sollte auf eine solide Grundlage

gestellt werden. Das bedeutet in erster

Linie, langsam das Ausdauer- und Krafttraining

beginnen. Sich gleich durch extreme

Trainingseinheiten zu quälen, führt

unweigerlich zu langanhaltendem Muskelkater,

wenn nicht sogar zu Muskelschäden.

Damit rückt auch der wohl wichtigste

Punkt eines guten Trainingsprogramm in

den Mittelpunkt: die Regeneration. Ohne

ausreichende Pausen zwischen den Trainingseinheiten,

erzielt kein Athlet einen

Leistungszuwachs. In vielen Fällen führt

ein Übertraining zu einer Leistungsminderung.

Sportmediziner empfehlen daher, mit

zwei oder drei leicht fordernden Touren


Bilder: Breezer, Andreas Burkert, Abbott libre Sense, Sigma, Qus, Theragun

in der Woche anzufangen. Und die auch

auf maximal drei Stunden zu begrenzen.

Es gilt dann in den ersten Wochen, den

Körper an die Belastung heranzuführen.

Wer dies beherzigt, bekommt ein Gefühl

dafür, wie fordernd das Training sein darf,

um spürbar seine Performance zu steigern.

Als technisches Hilfsmittel lassen sich

hervorragend Fitnessarmbänder oder auch

Smartwatches mit Herzfrequenzmessung,

unter anderem von Fitbit, Garmin, Apple,

Polar oder Sigma nutzen.

DER HERZSCHLAG BESTIMMT DAS

TRAININGSTEMPO

Die Herzfrequenz ist ein Maß für die Wahl

des Trainingsziels und der Trainingsintensität.

Erfahrene LeistungsportlerInnen

teilen dazu die Trainingseinheiten in Belastungsbereiche

auf, bei der unter anderem

der Blick auf den Herzschlag maßgeblich

ist. Die Herzfrequenz dient als Indiz für

den Anstrengungslevel. Der finnische Marathonläufer

Martti J. Karvonen hat dazu

vor langer Zeit die nach ihm benannte

103


auch das Fahrtraining im Grundlagenbereich

2. Die Beanspruchungen im Kompensationstraining

– Puls 125 bis 138 –

sollten vor allem Trainingsanfänger nutzen.

Wer sich nach einiger Zeit fitter fühlt, kann

dies auch zur entspannten Regeneration

nutzen.

Die in dem Qus-Shirt verarbeiteten smarten Fasern ermitteln zahlreiche

Körperdaten, mit denen sich verschiedene Trainingsparameter

berechnen lassen.

Karvonen-Formel aufgestellt, die als gute

Pi mal Daumen-Regel zur Bestimmung des

individuellen Trainingspulses bei Ausdauersportarten

genommen werden kann. Die

einfache Rechenvorschrift lautet:

Trainingspuls =

(Maximale Herzfrequenz – Ruhepuls) x Faktor

der Belastungszone + Ruhepuls

Der Faktor kann aus der folgenden Tabelle

entnommen werden:

Kompensationsbereich (0,5 bis 0,6)

Grundlagenbereich 1 (0,60 bis 0,75)

Grundlagenbereich 2 (0,75 bis 0,8)

Schwellenbereich (0,8 bis 0,9)

Spitzenbereich (0,9 bis 1,0)

An einem Beispiel ergibt sich für Menschen,

mit Ruhepuls von 60 und einer maximalen

Herzfrequenz von 190 Schlägen,

folgende Rechnung:

(190 – 60) x 0,6 + 60 = 138

(190 – 60) x 0,75 + 60 = 157

Wer in diesem Pulsbereich von 138 bis 157

Herzschlägen pro Minute trainiert, wäre

also im Grundlagenbereich 1. Für Hobbysportler

ist das der ideale Einstieg, wie

DER WEG IN DEN LEISTUNGSSPORT

Auch wenn in den ersten Wochen bereits

fühlbare Fortschritte erzielt werden

und die Atemnot nach steilen Anstiegen

sich in Grenzen hält, ist der Schritt zum

Leistungssport noch lang. Bevor also der

Schwellen- und Spitzenbereich anvisiert

und die Trainingsintensität entsprechend

gesteigert wird, ist ein größerer Trainingsumfang

vorzuziehen. Deshalb also lieber

die Trainingszeit pro Woche erhöhen als

die Intensität. Mit welchen Fortschritten

sich jemand entwickelt, lässt sich durch das

Mit seinen vielfachen Funktionen unterstützt die ROX 11.1 EVO von

Sigma Freizeit- und Profifahrer bei ihrer Radtour und im Training. Mit

präzisen, gut ablesbaren Fahrdaten und Navigationsfähigkeit lässt

sich das Training so effizient steuern.

104


STAHL • ALU • CARBON • TITAN

WIR BAUEN DEIN BIKE WIE ES DIR GEFÄLLT

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Der Blutzuckerspiegel hat einen großen Einfluss auf das

Wohlbefinden. Wer professionell trainieren möchte, kann nun

den Supersapiens nutzen. Diese verwendet den Abbott Libre

Sense Glucose Sport Biosensor, das jedem Athleten ermöglicht

seinen Blutzuckerspiegel in Echtzeit zu überwachen.

regelmäßige Bestimmen des Ruhepuls alle

paar Wochen feststellen.

Ebenso sollte die maximale Herzfrequenz

auf dem Prüfstand stehen. Die zu messen,

ist schon anspruchsvoller und erfordert

einen starken Willen wie auch einen langen,

steilen Anstieg. Die Vorbereitung fürs

Pulsmessen ist, dass nach dem Aufwärmen

mit der Intensität „Grundlagenbereich“

der Anstieg in maximalen Tempo gefahren

wird. Allerdings nicht sofort, sondern

erst mit mäßigem Tempo, welches alle 30

Sekunden gesteigert wird, bis etwa nach

vier Minuten das maximale Tempo erreicht

wird. Nun noch zwei Minuten durchhalten

und dann den Puls bestimmen.

sich dem Trend der intelligenten Kleidung

anschließen. Diese Smart Clothes sind in

der Lage, neben der Herzfrequenz auch die

Herzratenvariabilität, die Atemfrequenz,

die Beschleunigung, die Geo-Daten wie

auch die G-Kraft zu messen. Ein solches,

mit Sensoren bestücktes Kleidungsstück

ist das Qus Smart-Shirt. Die in dem Shirt

verarbeiteten smarten Fasern übertragen

die gesammelten Körperdaten an eine

18 Gramm leichte Elektronik (Onboard-

Unit), die entweder an der Vorder- oder

Rückseite des Shirts durch einfache Druckknöpfe

befestigt wird.

Laut Hersteller ist auch ein gezieltes Schlafund

Regenerationsmonitoring mit den

entwickelten Sensoren möglich. Durch

Bluetooth gekoppelt, können die Daten

entweder live während des Trainings, aber

auch im Anschluss daran an eine App (im

Privatbereich) oder ein detailliertes Web-

Dashboard (im Team-Monitoring) übertragen

werden.

INTELLIGENTE KLEIDUNG ZUR LEIS-

TUNGSMESSUNG

Wer sich bei seinem Leistungstraining

nicht nur auf den Puls verlassen möchte,

sondern auch andere, leistungsrelevante

Vitaldaten einbeziehen will, der kann

Die Massage-Pistolen von Theragun sollen laut Hersteller mit gezielten

Vibrationsstößen den Muskelaufbau unterstützen und darüber

hinaus bei der Regeneration und Verletzungsprophylaxe helfen.

106


Die fatalen Folgen von Bewegungsmangel

sind unbestritten.

Deshalb hat die Weltgesundheitsorganisation

auch

Empfehlungen zu Dauer und

Art der Bewegung erarbeitet –

gegliedert nach Altersgruppe.

BEWEGUNG HÄLT GESUND

FÜR KINDER UND

JUGENDLICHE

VON 5 BIS 17 JAHREN:

Mindestens 60 Minuten

am Tag moderate bis

intensive Bewegung. Der

größere Anteil sollte auf

Ausdauertraining entfallen

(beispielsweise Rad fahren,

Laufen oder Schwimmen),

und mindestens dreimal

pro Woche sollten Muskeln

und Knochen durch

entsprechende Aktivitäten

gestärkt werden (beispielsweise

Ballspiele, Seilspringen

oder Klettern).

FÜR 18-64-JÄHRIGE:

Mindestens 150 Minuten

moderate oder 75 Minuten

intensive Bewegung

pro Woche oder eine

Kombination von moderater

und intensiver

Aktivität; aerobe Bewegung

sollte in mindestens

zehnminütigen Einheiten

durchgeführt werden. An

mindestens zwei Tagen

pro Woche sollten muskelstärkende

Übungen

durchgeführt werden.

FÜR ÜBER 65-JÄHRIGE:

Mindestens 150 Minuten

moderate oder mindestens

75 intensive Aktivität pro

Woche; an mindestens

zwei Tagen pro Woche

sollten muskelstärkende

Übungen durchgeführt

werden. Bewegungseingeschränkte

Menschen

sollten an mindestens drei

Tagen pro Woche körperlich

aktiv sein, um das

Gleichgewichtsgefühl zu

verbessern und Stürzen

vorzubeugen.

107


KÖRPERANALYSE FÜR DEN

AMBITIONIERTE GRAVELSPORT

Muskelmasse oder doch nur Fettpolster? Die Sportwissenschaft

kennt die optimale Zusammensetzung athletischer SportlerInnen.

Wer sich professionell auf Bestleistung trimmen möchte, der kann

dies unter anderem mit einer Body-Index-Analyse, besser aber mit

einer Segment-BIA-Waage tun. Solche Segment-Waagen, wie sie von

Tanita entwickelt werden, helfen dem Wiedereinsteiger, wie auch

dem oder der ambitionierten SportlerIn, beim Leistungstraining.

Text: Andreas Burkert

Um es auf den Punkt zu bringen: Körperfett

ist ab einer gewissen Masse Ballast

ohne Funktion. Dies gilt insbesondere am

Berg und beim Laufen. Eine Ausnahme ist

das Schwimmen. Dort gibt Körperfett Auftrieb,

kann sich also sogar positiv auswirken.

Dennoch sollte die Muskelmasse im

Fokus stehen. Denn Muskeln stabilisieren

den Bewegungsapparat und helfen bei explosiven

Antritten. Beim Ausdauertraining

sollte eine gute Balance gefunden werden

da viel Muskulatur auch zusätzliches Gewicht

bedeutet. Deshalb sollte das Krafttraining

definitiv nie zu kurz kommen.

Mehr Muskelmasse fungiert auch als Prävention

für Verletzungen und unterstützt

dauerhafte Mobilität. Ebenfalls wirkt sich

Krafttraining positiv auf die Knochenmasse

aus, diese wächst langsamer aber

im Einklang mit der Muskelmasse. Auch

wirkt sich Muskelmasse und Krafttraining

positiv auf das Immunsystem aus. Zu guter

Letzt verbrennt zusätzliche Muskelmasse

auch zusätzliche Kalorien, sogar im Ruhezustand

und hilft damit, den Fettanteil im

Griff zu behalten. Doch wie lässt sich der

Trainingsfortschritt effektiv kontrollieren?

EFFEKTIVE TRAININGSKONTROLLE

Nach Angaben des in Amsterdam ansässigen

Unternehmens Tanita eignen sich vor

allem sogenannte Segment-Körperanalysewaagen

sehr gut für die Trainingskontrolle.

Während herkömmliche Waagen nur die

Veränderung des Gewichts anzeigen, aber

nicht woher diese Veränderung letztendlich

kommt, bieten BIA-Waagen wesentlich

mehr Informationen. Die zeigen den

108


Bilder: Tanita

Die richtige BIA Körperanalyse-Waage ist ein sinnvolles Tool, um relevante Daten zu erheben und zu verfolgen. Mit diesen Daten kann sowohl das

Training als auch die Ernährung immer wieder optimiert werden.

Fettanteil und wie sich die Fettmasse durch

Ausdauertraining reduziert. Beim Versuch,

sportliche Ziele zu erreichen, möchte man

allerdings sehen, wie sich die Änderungen

auf die Körperzusammensetzung auswirken.

Verändert sich der Fett- oder Muskelanteil?

Wie sieht es mit der Hydration

(Wasserhaushalt) aus? Welche Schlüsse

ziehe ich daraus bei der Anpassung des

Trainings?

Bei den Segmentwaagen, wie der RD 545

von Tanita, die derzeit bedingungslos im

Dauertest von VeloTotal Business ist, kann

man sogar sehen, wie gleichmäßig trainiert

wird. Läufer und Radfahrer haben meist

deutlich weniger Fett in den Beinen als im

109


Rest des Körpers. BIA Waagen zeigen

die Muskel- und Knochenmasse sowie

den Kaloriengrundumsatz. Muskelmasse

wird bei manchen Modellen auch per

Segment, also etwa rechtes und linkes

Bein angezeigt. Dadurch können Dysbalancen

erkannt und durch entsprechendes

Training behoben werden.

QUALITÄT DER MUSKELN MESSEN

Für den Ausdauersportler ist es interessanter,

die Qualität der Muskeln zu

verfolgen, da sich bei der Masse nicht

viel ändert. BIA-Waagen der RD Serie

von Tanita können die Muskelqualität

als ein relativ direktes Feedback auf das

Training bestimmen: Am Tag direkt

nach einem intensiven Training sinkt der

Wert erstmal. Durch die Erholung und

Superkompensation steigt er dann auf

ein höheres Level. Voraussetzung ist ein

gutes Verhältnis zwischen Training und

Erholung. Bei einem Übertraining kann

der Wert auch dauerhaft sinken.

Das Übertraining wird als eine chronische

Überlastungsreaktion beschrieben,

die meist durch kontinuierlich zu hohe

Trainingsintensitäten, zu hohes Trainingsvolumen

und/oder unzureichende

Regenerationszeiten zwischen den

Trainingseinheiten ausgelöst wird. Das

Im Laufe des Training kann der Erfolg dokumentiert werden. Per

App lässt sich die „Körperzusammensetzung“ verfolgen, aus dem

dann unter anderem das metabolische Alter errechnet wird.

Leistungsniveau des betroffenen Sportlers

sinkt. Für leistungsorientierte SportlerInnen

sollte deshalb eine Segment BIA-

Waage zur Grundausstattung gehören.

Sie misst den Widerstand in jedem Arm,

jedem Bein und im Rumpf separat. Die

RD Modelle von Tanita messen zusätzlich

mit einer zweiten Frequenz. Ebenfalls wird

die Reaktanz bestimmt. Dadurch kann die

Muskel- und Fettmasse unabhängig vom

Körperwasser bestimmt werden. Das führt

zu einer höheren Genauigkeit und weniger

Schwankungen bei den Messungen.

110


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RADELN

TEXT: ANDREAS BURKERT

Das Radeln durch Wald und Wiesen,

abseits befestigter Wege, kann

eine Ordnungswidrigkeit darstellen.

Im schlimmsten Fall wird sogar das

Fahrrad beschlagnahmt. Um sich

den Ärger zu sparen, sollten Sie diese

Vorschriften und Gesetze kennen.

Ein Schotterweg ist ein Schotterweg, und

von vielen Radrennsportbegeisternde

mit Verachtung bedacht. Für den Gravelsport

aber sind solche Wege das A-und-

O der Erfüllung. Je abgelegener, umso so

reizvoller. Dass man mit modernen Gravelbikes

nun gänzlich neue Welten entdecken

kann, ist ein Grund der enormen

Beliebtheit dieser Radgattung. Doch

nicht immer stoßen Gravelfans bei der

Ausübung ihres Hobbys auf Verständnis.

Wer beispielsweise querfeldein durch

den Wald fährt oder aber illegale Trails

anlegt, kann je nach Bundesland mit dem

Gesetz in Konflikt geraten. Und das, obschon

das Fahrradfahren auf „geeigneten

Touren abseits befestigter Wege

sind in vielen Bundesländern

durch Verwaltungsvorschriften

im Sinne des Naturschutzes

stark reglementiert.

Wegen“ durch das im Naturschutzgesetz

verankerte freie Betretungsrecht abgedeckt

ist.

Doch seit geraumer Zeit, vor allem aber

im Zuge der Corona-Pandemie, häufen

sich die Beschwerden bei den Ämtern.

Neben den Forstbetrieben, die sich um

den Schutz der Natur sorgen, fühlen sich

auch immer öfters Wanderer gestört.

Für das manche Staatsministerien, wie

dem bayerischen Ministerium für Umwelt

und Verbraucherschutz zum Beispiel

,war dies Anlass zum Handeln. Im

Rahmen einer neuen Verwaltungsvorschrift

haben die Ministerialbeamten

die Begrifflichkeit „geeignete Wege“ nun

näher definiert. Mit der Folge, dass das

Fahrradfahren im Wald deutlich eingeschränkt

wurde.

112


AUF WELCHEN WEGEN IM WALD

DARF MAN RADFAHREN?

Die im Frühjahr diesen Jahres veröffentlichte

Verwaltungsvorschrift definiert

nunmehr einen Weg nur dann als geeignet,

„wenn eine sichere Nutzung ohne

Gefährdung oder unzumutbare Behinderung

von Fußgängern möglich ist“. Konkret

bedeutet dies, dass aus Gründen der

Sicherheit ein Weg für das Fahrradfahren

ungeeignet ist. Etwa dann, wenn dort

ein starker Erholungsverkehr stattfindet.

„Dies gilt gerade auch für Wege, die ein

gefahrloses Überholen, auch bei angepasster

Fahrweise, nicht zulassen (etwa

aufgrund ihrer Steigung, Beschaffenheit

oder Wegebreite).“

Wer also mit seinem Gravelbike steile

oder unübersichtliche Pfade entlang radelt,

auf denen „der Fahrradfahrer nicht

sicher bremsen kann oder bei denen

Absturzgefahr besteht“, ist das Benutzen

nicht erlaubt. Diese Formulierung

hat gravierenden Einfluss auf die Abenteuerbereitschaft

mancher Gravelfans.

Denn damit dürften auch insbesondere

Singletrails gemeint sein, wenn einer der

Wegenutzer den Weg im Begegnungsfall

verlassen muss. Betroffen sind damit insbesondere

Wege im alpinen Bereich. Die

Einordnung nach geeignet oder nicht ,

wird dort also wesentlich enger gefasst.

Auch, weil die Eignung von Wegen mit

starker Steigung oder geringer Breite sehr

oft vorkommen.

DANN DROHT EINE

ORDNUNGSWIDRIGKEIT

Das Querfeldeinfahren wird damit in

einigen Bundesländern zur Herausforderung.

Denn ein Verstoß gegen diese

Regelungen bedeutet eine Ordnungswidrigkeit,

die mit einer Geldbuße geahndet

wird. Im schlimmsten Fall kann sogar

das Mountainbike eingezogen werden.

Im Gesetzestext steht dazu: „Art. 57, Abs.

2, 3 und 4 BayNatSchG, sieht Geldbußen

bei Verstößen gegen die Vorschriften des

naturschutzrechtlichen Betretungsrechts

vor. Die bei Ordnungswidrigkeiten verwendeten

Gegenstände können, gemäß

Art. 58 BayNatSchG, §§ 22, 53 Abs. 2 des

Ordnungswidrigkeitengesetzes (OwiG), §

111b der Strafprozessordnung (StPO), beschlagnahmt

und eingezogen werden“.

Dass andere Bundesländer andere Vorschriften

ausgearbeitet haben, erschwert

das unbekümmerte Radfahren querfeldein.

Wer nichts riskieren will, sollte also

generell auf Waldwegen mit mindestens

zwei Meter Breite bleiben, so wie es Baden-

Württemberg beispielsweise fordert. Eine

Stufe härter regelt es im Übrigen Österreich.

Dort dürfen Forststraße und Waldwege

nur dann befahren werden, wenn es

der Eigentümer des Waldes gestattet.

Bilder: Andreas Burkert

113


Ein Verstoß gegen das

naturschutzrechtliche Betretungsrechts

kann eine hohe

Geldbuße nach sich ziehen.

Darf man mit einem Mountainbike im

Wald fahren?

Ein 58-jähriger Mann war gegen 18

Uhr im Waldgebiet der Stadt Bad

Iburg mit seinem Mountainbike

unterwegs. Die Stadt Bad Iburg erließ

einen Bußgeldbescheid über

150 Euro mit der Begründung, der

Mann sei außerhalb von öffentlichen

Wegen gefahren. Der Senat für Bußgeldsachen

des Oberlandesgerichts

Oldenburg hat sich mit der Sache

auseinandergesetzt.

Nach § 25 des Niedersächsischen Waldgesetzes,

darf man mit Fahrrädern auch

auf sogenannten „tatsächlichen öffentlichen

Wegen“ fahren. Das sind solche

Wege, die mit Zustimmung oder Duldung

des Grundeigentümers tatsächlich

für den öffentlichen Verkehr genutzt

werden, wie Wander-, Reit- und Freizeitwege,

nicht aber etwa Fuß- und Pirschpfadwege.

Auch die von „Downhill-Bikern“

eigenständig geschaffenen Wege

gehörten nicht dazu. Dort, so steht es im

Bußgeldbescheid, sei das Fahrradfahren

verboten. Die Schädigung des Waldes

durch eine solche Nutzung – Erosion

und Verletzung von Bäumen – sei deutlich

erkennbar. Der Mann habe durch

seine illegale Fahrt während der Brutund

Setzzeit auch eine hochtragende Ricke

aufgeschreckt.

Der Mann wollte den Bußgeldbescheid

nicht akzeptieren und legte Einspruch

ein. Vor dem Amtsgericht Bad Iburg hatte

er keinen Erfolg. Die Beweisaufnahme

habe ergeben, dass der Mann auf einem

Trampelpfad und nicht auf einem tatsächlich

öffentlichen Weg unterwegs gewesen

sei.

Der Mann begehrte die Zulassung der

Rechtsbeschwerde beim Oberlandesgericht.

Er argumentierte, er sei davon

ausgegangen, den Weg nutzen zu dürfen.

Das Oberlandesgericht wies den Antrag

zurück. Das Amtsgericht habe rechtsfehlerfrei

festgestellt, dass der Grundstückseigentümer

der öffentlichen Nutzung

des Weges nicht zugestimmt habe, und

dass dies für den Mann auch erkennbar

gewesen sei. Es sei auch vom Grundstückseigentümer

nicht zu fordern, dass

er Verbotsschilder aufstelle, zumal alle

tatsächlich öffentlichen Wegen durch

Schilder freigegeben seien.

Bilder: Andreas Burkert

114


WEGEREGELN DER DEUTSCHEN INITIATIVE MOUNTAINBIKE E.V.

1. Fahre nur auf Wegen!

Fahre nie querfeldein, du schädigst

sonst die Natur! Respektiere lokale

Wegesperrungen! Forstwirtschaft,

Viehtrieb und Belange des Naturschutzes

rechtfertigen dies. Auch in

Naherholungsgebieten können lokale

Sperrungen berechtigt sein. Die Art

und Weise in der du fährst, bestimmt

das Handeln der Behörden und Verwaltungen.

Auf Privatgrund bist du oft

nur geduldet!

2. Hinterlasse keine Spuren!

Bremse nicht mit blockierenden Rädern!

(Ausnahme in Notsituationen).

Blockierbremsungen begünstigen die

Bodenerosion und verursachen Wegeschäden.

Stelle deine Fahrweise auf

den Untergrund und die Wegebeschaffenheit

ein. Nicht jeder Weg verträgt

jedes Bremsmanöver und jede Fahrweise.

3. Halte dein Mountainbike unter

Kontrolle!

Unachtsamkeit, auch nur für wenige

Sekunden, kann einen Unfall verursachen.

Passe deine Geschwindigkeit der

jeweiligen Situation an. In nicht einsehbaren

Passagen können jederzeit

Fußgänger, Hindernisse oder anderer

Biker auftauchen. Du musst in Sichtweite

anhalten können! Zu deiner eigenen

Sicherheit und derer anderer Menschen.

4. Respektiere andere Naturnutzer!

Kündige deine Vorbeifahrt frühzeitig

an. Erschrecke keine anderen Wegenutzer!

Vermindere deine Geschwindigkeit

beim Passieren auf Schrittgeschwindigkeit

oder halte an. Bedenke,

dass andere Wegenutzer dich zu spät

wahrnehmen können. Fahre, wenn

möglich, nur in kleinen Gruppen!

5. Nimm Rücksicht auf Tiere!

Weidetiere und alle anderen Tiere in

Wald und Flur bedürfen besonderer

Rücksichtnahme! Schließe Weidezäune,

nachdem du sie passiert hast. Verlasse

rechtzeitig zur Dämmerung den

Wald, um die Tiere bei ihrer Nahrungsaufnahme

nicht zu stören.

6. Plane im Voraus!

Beginne deine Tour möglichst direkt

vor deiner Haustüre. Prüfe deine Ausrüstung,

schätze deine Fähigkeiten

richtig ein und wähle die Gegend, in

der du fahren willst, entsprechend aus.

Schlechtes Wetter oder eine Panne

kann deine Tour deutlich verlängern.

Sei auch für unvorhersehbare Situationen

gerüstet: Denke an Werkzeug,

Proviant und Erste-Hilfe-Set. Trage eine

Sicherheitsausrüstung! Ein Helm kann

schützen, ist aber keine Lebensversicherung.

Quelle: DIMB e.V.

115


HERSTELLER GRAVELBIKE

Scott: www.scott-sports.de

8Bar: www.8bar-bikes.com

Breezer: www.breezerbikes.com

Poison: www.poison-bikes.de

Rondo: https://sports-nut.de/rondo/

Tout Terrain: www.tout-terrain.de

Storck: www.storck-bikes.com

Salsa: www.salsacycles.com

Vello: www.vello.bike

Gunsha: www.cyclocross-store.de

Urwahn: www.urwahnbikes.com

Kellys: www.kellysbike.com

Fuji Bikes: www.fujibikes.com

FITNESS & ERNÄHRUNG

Tanita: www.tanita.com

Fitbit: www.fitbit.com/

Garmin: www.garmin.de

Apple: www.apple.com

Polar: www.polar.com

Sigma: www.sigmasport.com

Qus: www.qus-sports.com

Supersapiens: www.supersapiens.com

Theragun: www.therabody.com

Ultra Sports: www.ultra-sports.de

Xenofit: www.xenofit.de

Athletic Greens: www.athleticgreens.com/de

REISE & BIKEPACKING

Hirsch-Sprung: www.distance-rallye.com

Nemo: www.nemoequipment.com

Montane: www.montane.com

BBB Cycling: www.bbbcycling.com

Cyclite: www.cyclite.cc

UNSERE PREMIUMPARTNER

DER SONDERBEILAGE

ADVANCED SPORTS

www.advancedsports.com/home

CHIBA

www.chiba.de

SPORTS NUT

http://sports-nut.de/rondo

TEAM BANK

www.easycredit-ratenkauf.de

MERIDA-CENTURION

www.merida-bikes.com/de-de

COSMIC SPORTS

www. cosmicsports.de

SCHWALBE

www. schwalbe.com

TOUT TERRAIN

www.tout-terrain.de

STORCK

www.storck-bikes.com/de/grix-2

VELLO

www. vello.bike

KTM

www. ktm-bikes.at

URWAHN

www. urwahnbikes.com

POISON

www. poison-bikes.de

PLAN B

https://gravelbike-experience.com/

SCOTT

www.scott-sports.de

BEKLEIDUNG, KOMPONENTEN & ZUBEHÖR

Specialized: www.specialized.com

Ergotec: www.ergotec.de

Scott: www.scott-sports.de

DJI: www.dji.com / www.soletric.de

Zéfal: www.paul-lange.de/de/marken/zefal.html

SKS Speedrocker: www.sks-germany.com

Casco: www.casco-helme.de

e*thirteen: www.cosmicsports.de

Lizardskins: www.lizardskins.com

Nutcase: www.cosmicsports.de

Cane Creek: www.canecreek.com

Herrmans: www.herrmans.de

Ortlieb: www.ortlieb.com

Schwalbe: www.schwalbe.de

Chiba: www.chiba.de

GmbH

Münchberger Straße 5

D-93057 Regensburg

Tel.: +49 (0)9 41/7 96 07-0

E-Mail: info@velototal.de,

Webauftritt: www.velototal.de

HERAUSGEBER

Johann Fink

Velototal GmbH

Münchberger Straße 5

116 D-93057 Regensburg

IMPRESSUMVeloTotal

CHEFREDAKTEUR

Andreas Burkert,

andreas.burkert@velototal.de

REDAKTION

Ulrich Fillies, Christian Drews,

Marc Brodesser, Heiko Halbauer,

STÄNDIGE MITARBEITER

Johannes Seemann, David Bahn

Matthias Seemann,

GRAFIK / LAYOUT

Brigitte Kraus, Lisa Espig

FOTOS

Lisa Espig, Christian Drews

ANZEIGENLEITUNG

Michael Wagner

Tel.: +49 (0)9 41/7 96 07-44

michael.wagner@velototal.de

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per E-Mail: layout@velototal.de


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