Herzgesundheit
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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET
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HERZ
GESUNDHEIT
studiolh
NICHT VERPASSEN:
Brustschmerzen
Ursachen und Diagnosehilfe
Seite 03
Turbulenzen im Herz
Schlaganfall und Vorhofflimmern
Seite 06
MESSETIPPS
Dresdner
Herz-Kreislauf-Tage
20.–21. Januar 2023
www.dresdner-herz-kreislauf-tage.org
Essener Herzund
Gefäßtagung
10.–11. Februar 2023
www.essener-herztagung.de
Thüringer
GesundheitsMesse
04.–05. März 2023
www.thueringer-gesundheitsmesse.de
2
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VERANTWORTLICH FÜR DEN
INHALT IN DIESER AUSGABE
Charly Bettke
Unser Herz übernimmt
einige
unserer wichtigsten
Funktionen. Also
schenken Sie diesem
Organ Aufmerksamkeit
und hören Sie
genau hin!
Project Manager: Charly Bettke, Business Development
Manager: Samantha Wladyko, Geschäftsführung:
Richard Båge (CEO), Philipp Colaço (Managing Director),
Alexandra Lassas (Content and Production Manager),
Henriette Schröder (Sales Director), Grafikdesign:
Lea Hartmann Mediaplanet-Kontakt: de.redaktion@
mediaplanet.com Cover & Illustrationen: Lea Hartmann
artstudiolh
Alle Artikel, die mit “In Zusammenarbeit mit“ gekennzeichnet
sind, sind keine neutrale Redaktion der Mediaplanet Verlag
Deutschland GmbH.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die
gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich,
weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche
Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle
Geschlechter.
facebook.com/MediaplanetStories
@Mediaplanet_germany
Please recycle
Prof. Dr.
Stephan Baldus
Präsident der Deutschen
Gesellschaft
für Kardiologie –
Herz- und Kreislaufforschung
e. V.
Text
Prof. Dr.
Stephan Baldus
Liebe Leserinnen und Leser,
haben Sie schon einmal von der
sogenannten koronaren Herzkrankheit,
kurz: KHK, gehört? Rund
120.000 Menschen sterben jedes Jahr
in Deutschland daran, und doch wird
sie noch immer häufig nicht rechtzeitig
erkannt. Es handelt sich dabei um eine
Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße.
Diese entsteht, wenn Blutgefäße
beispielsweise durch Cholesterine oder
Kalkablagerungen verengt werden
(Plaques), wodurch das Herz nicht mehr
ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen
versorgt wird. Die kritischste
Komplikation ist der Herzinfarkt, wenn
solche Plaques in der Gefäßwand aufreißen
und ein Blutgerinnsel das Gefäß
komplett verstopft.
Es stimmt zwar, dass ein ungesunder
Lebensstil diese Krankheit begünstigen
kann. Wer raucht, sich zu oft mit gesättigten
Fettsäuren ernährt und sich
nicht genug bewegt, gehört häufiger zur
Risikogruppe. Allerdings weisen über ein
Drittel aller Patienten keine typischen
Risikofaktoren auf – hier spielen genetische
Faktoren eine zentrale Rolle, weswegen
es gilt, mit steigendem Alter genau
hinzusehen und Diagnostik zu betreiben.
Denn die gute Nachricht ist, dass eine
KHK mittlerweile sehr effektiv behandelt
werden kann: Durch optimal eingestellte
Medikamente ist es möglich, eine Verschlimmerung
deutlich hinauszuzögern.
Bei fortgeschrittenen Stadien können das
Einsetzen eines Stents oder eine Bypassoperation
das geschädigte Herzkranzgefäß
wieder weiten oder überbrücken.
Diese Eingriffe gehören heutzutage in
Deutschland zur Routine und können
gerade bei komplexen Gefäßerkrankungen
lebensverlängernd sein. Die
Erfolgschancen sind aber umso besser, je
früher die Krankheit erkannt wird.
Was sind Alarmzeichen einer solchen
Erkrankung? Ein Symptom für ein schon
fortgeschrittenes Stadium der KHK kann
ein Beklemmungsgefühl in der Brust oder
auch belastungsabhängige Luftnot sein
– das sollte dann sofort ärztlich untersucht
werden. Leider gibt es in Deutschland
bisher kaum geförderte Programme
zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-
Erkrankungen im asymptomatischen Stadium.
Ich kann Ihnen aber versichern,
dass alle Fachgesellschaften und Stiftungen
der Herz-Kreislauf-Medizin sich
mittlerweile für eine Vorsorgeuntersuchung
ab einem Alter von 50 Jahren bei
den politischen Entscheidungsträgern
einsetzen.
Umso mehr freue ich mich über die Initiative
zur Kampagne „Herzgesundheit“, die
auf diese und andere wichtige Themen
aufmerksam macht. Ich wünsche Ihnen,
liebe Leserinnen und Leser, eine interessante
und aufschlussreiche Lektüre.
Ihr Stephan Baldus
Präsident der Deutschen Gesellschaft
für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung
e. V.
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Ich messe meinen Puls,
weil mein Herz für diese
schlägt.
Ganz gleich, wofür Ihr Herz schlägt – Messen Sie Ihren Puls
und überprüfen Sie so, ob Ihr Herzschlag im Rhythmus ist.
Ab dem 65. Lebensjahr steigt das Risiko, Vorhofflimmern zu entwickeln. Messen Sie regelmäßig
Ihren Puls und tragen Sie so aktiv dazu bei, Herzstolpern frühzeitig zu erkennen. Bei weiteren Fragen
sprechen Sie bitte mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Mehr Informationen auf www.herzstolpern.de
Eine Initiative von
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Brustschmerzen:
Was ist die Ursache?
Starke Schmerzen, ein Ziehen oder Brennen in der
Brust – was könnte der Auslöser der Brustschmerzen
sein? Der Gedanke an einen Herzinfarkt liegt nah, die
Schmerzen können aber auch andere Ursachen haben.
Es gilt dies herauszufinden. Und das in kurzer Zeit.
Text Miriam Rauh
Hierzulande sind ca. sechs Millionen
Menschen von koronaren
Herzerkrankungen, KHK,
betroffen, hier kann der Faktor
Zeit Leben retten. Denn eine KHK kann
Grundlage eines Herzinfarkts oder einer
anderen schwerwiegenden Erkrankung
des Herz-Kreislauf-Systems sein – nach
wie vor die häufigste Todesursache*
in Deutschland.
Immer in die Notaufnahme?
Sollte man sich also umgehend in eine
Notaufnahme begeben, wenn man
Schmerzen in der Brust verspürt? Dauern
die Schmerzen schon ein paar Minuten
an, treten sie hinter dem Brustbein oder
in der linken Körperhälfte auf und
strahlen sie möglicherweise auch in
Bauch, Arm oder Schulter aus, ist die Antwort:
„Ja, auf jeden Fall.“ Wenn nicht,
könnte die Ursache der Brustschmerzen
möglicherweise auch anderer Natur sein.
Nicht immer steckt eine lebensbedrohliche
Erkrankung hinter dem Schmerz.
Als Ursprungsort für Brustschmerz
kommt nicht nur das Herz infrage. Auch
Lunge oder Speiseröhre, der Bauch oder
der Rücken kommen in Betracht. Liegt
der Ursprung in der Lunge oder auch im
Brust- und Lungenfell, treten zumeist
atemabhängige Schmerzen auf, die sich
mit der Ein- oder Ausatmung jeweils verstärken.
Husten kann ein weiter Hinweisgeber
sein. Er könnte auf eine Bronchitis,
eine Lungenentzündung oder sogar
auf Lungenkrebs hindeuten. Auch eine
Lungenembolie kann mitunter die Ursache
sein. Hier handelt es sich um einen
Gefäßverschluss der Lunge, der schnelles
Handeln und medizinische Hilfe
dringend erforderlich macht.
Was bedeuten oberflächliche Brustschmerzen?
Sind die Schmerzen eher oberflächlich
angesiedelt, lässt dies ggf. Rückschlüsse
auf mögliche Verletzungen des Brustbereichs
zu. Vielleicht handelt es sich um
einen Rippenbruch? Auch das Tietze-
Syndrom macht sich mit Schmerz im
Brustbereich bemerkbar, oft kombiniert
mit einer Schwellung im Ansatzbereich
der Rippen. Unangenehm, aber in der
Regel harmlos sind Brustschmerzen
durch eine Verspannung der Muskulatur.
Besser abklären lassen
studiolh
Für den Laien ist oft nicht erkennbar,
welchen Ursprung die Beschwerden
haben, dafür bedarf es medizinischer Abklärung.
Um Notaufnahmen und
Rettungsdienste zu entlasten, wurden
vielerorts sogenannte „Chest Pain Units“
eingerichtet. In den zertifizierten, auf
Brustschmerzen spezialisierten Ambulanzen
lässt sich der Grund für die Symptome
schnell und kompetent klären.
Auch die Hausarztpraxis kann eine erste
Anlaufstelle sein. Diese wird gegebenenfalls
an Kardiologen überweisen, um
weitere Untersuchungen vornehmen zu
lassen. Wichtig ist, eine KHK möglichst
schnell als Ursache auszuschließen.
Als Ursprungsort
für Brustschmerz
kommt nicht
nur das Herz
infrage. Auch
die Lunge oder
Speiseröhre, der
Bauch oder der
Rücken kommen
in Betracht.
Quelle: * https://nachrichten.idw-online.de/2022/09/14/
herzbericht-sterbefaelle-wegen-herzkrankheitenleicht-ruecklaeufig-weniger-krankenhausaufnahmenin-covid-pandemie
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Acarix entstanden.
FOTO: ACARIX
Die klassischen Symptome einer KHK können Atemnot
und Brustschmerz sein. Die gleichen Symptome lassen
sich aber mitunter auch auf ganz andere Ursachen zurückführen.
So werden zum Beispiel die Beschwerden von Muskelverspannungen,
Magenproblemen oder Stress immer wieder
mit denen einer KHK verwechselt. Wie kann man das möglichst
schnell unterscheiden?
Schnell und einfach KHK ausschließen
Betroffene sollten ärztlichen Rat suchen und ihre Beschwerden
abklären lassen. Für Ärzte und Ärztinnen gilt es nun, möglichst
zeit- und ressourcenschonend eine KHK auszuschließen. Ist
dies erfolgt, hat man in der Regel Zeit gewonnen, die genaue
Ursache der Brustschmerzen zu klären. Für den Ausschluss
einer KHK standen bislang vor allem zwei Methoden zur Verfügung.
Bei der ersten handelt es sich um einen Belastungstest
mittels Laufband oder Fahrradergometer und Stress-Echokardiographie.
Bei der zweiten wird eine mögliche Verkalkung und
Verengung der Koronararterien per Computertomographie und
Koronarangiographie getestet. Allerdings liegt bei weniger als
zehn Prozent der Patient:innen, die mit Verdacht auf KHK untersucht
werden, auch tatsächlich eine solche vor. Dem gegenüber
stehen lange Wartezeiten für die spezielle Diagnostik. Die
Brustschmerz-
KHK schnell ausschließen
Mit dem Acarix CADScor®System
lassen sich koronare Herzerkrankungen
(KHK) schnell und zuverlässig
ausschließen. Mit dieser nicht invasiven,
zuverlässigen und strahlungsfreien Methode
können Patienten getestet werden, die älter
als 40 Jahre sind und Symptome aufweisen.
Das kompakte Gerät ist nur etwa so groß wie
ein Smartphone.
Ungewissheit über ihren Gesundheitszustand belastet die Patient:innen
jedoch über den Schmerz hinaus erheblich.
Einfaches, kleines Testsystem
Seit kurzer Zeit steht nun das Acarix CADScor®System, eine
neue, schnelle und zuverlässige Diagnosehilfe, zur Verfügung.
Es wird unterstützend zu Beginn der diagnostischen Abklärung
eingesetzt und gibt Ärzt:innen einen sofortigen Hinweis
darauf, wie hoch das Risiko ist, dass die Beschwerden des Patienten
oder der Patientin durch eine KHK verursacht werden.
Ein Test mit dem CADScor®System dauert nur wenige Minuten.
Berücksichtigt werden neben der familiären und der eigenen
medizinischen Vorgeschichte auch mögliche Risikofaktoren.
Den Patient:innen werden Wartezeit und Stress erspart, medizinische
Einrichtungen schonen durch das System Ressourcen.
So einfach geht's
Vor der Durchführung des Tests sollten Patient:innen ca. fünf
Minuten ruhen. Im Anschluss wird das CADScor®System mit
Klebepflaster auf der Brust fixiert. Das Gerät leitet während der
Untersuchung per Anzeige an, wann Patient:innen atmen sollten
und wann nicht. Schon nach wenigen Minuten gibt es ein
Ergebnis.
BEDIENUNG UND INFORMATIONEN
• Das CADScor®System wird mit
einer Fixiereinheit mit Klebepflaster
auf der Brust fixiert
• Die Anzeige begleitet die Untersuchung
und leitet an, wann
geatmet werden darf
• Der Test wird in Aufzeichnungsrunden
von 4 x 8 Sekunden durchgeführt
• Die Aufzeichnungen werden
gefiltert und analysiert
• Das Ergebnis wird in weniger als
zwei Minuten auf dem CADScor®-
Display angezeigt
• Touchscreen zur einfachen
Bedienung
• Speichern der Daten auf SD-
Karte möglich (nicht im Lieferumfang
enthalten)
• Integrierter Akku aufladbar über
mitgelieferte Dockingstation
• Automatische Kalibrierfunktion
• Wartungsfrei
• Maße (B×L×H): 7,5 × 16 × 2,6 cm
• Gewicht: 177 g
Weitere Informationen finden Sie
auf unserer Webseite
www.acarix.com
4
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Herr Professor Voigtländer,
was ist eine Herzinsuffizienz
und wie
entsteht sie?
Bei einer Herzinsuffizienz
ist der Herzmuskel nicht
oder nicht mehr in der Lage
den Körper ausreichend mit Blut und damit
mit Sauerstoff zu versorgen. Ursachen für eine
Herzschwäche sind oft Durchblutungsstörungen
wegen verengter Herzkranzgefäße, die
koronare Herzkrankheit (KHK) – vielen auch
als "Arterienverkalkung" geläufig – sowie Bluthochdruck
und Diabetes. Auch Herzmuskelerkrankungen
oder Herzklappenfehler können
die Ursache sein.
Volksleiden Herzinsuffizienz
Schätzungen zufolge leiden bis zu vier Millionen Betroffene in
Deutschland an Herzinsuffizienz. Jedes Jahr verursacht die
Herzschwäche hierzulande ca. 430.000 Krankenhausaufnahmen,
rund 35.000 versterben infolge einer Herzinsuffizienz. Zu den Hauptursachen
zählen Erkrankungen der Herzkranzgefäße, darunter vor
allem die koronare Herzkrankheit, KHK.
Text Miriam Rauh
studiolh
Sind auch Kinder oder junge Erwachsene
von einer Herzinsuffizienz betroffen?
Zum Glück sind Kinder viel seltener betroffen
als ältere Menschen, aber auch bei Kindern,
Jugendlichen und jungen Erwachsenen kann
eine Herzschwäche auftreten. Bei jüngeren
Patient:innen kann eine Herzmuskelentzündung
auslösend sein, auch genetisch bedingte
Kardiomyopathien betreffen zum Teil Kinder.
Mit welchen Symptomen macht sich eine
Herzinsuffizienz bemerkbar? Gibt es Warnzeichen,
mit denen man auf jeden Fall
einen Arzt aufsuchen sollte?
Der Verlauf beginnt meist schleichend und
bleibt zunächst oft unbemerkt. Ein wichtiges
Symptom ist Atemnot bei Belastung. Treppensteigen
oder das Zurücklegen von Strecken,
die man vorher entspannt gehen konnte, wird
plötzlich beschwerlich und führt zu Kurzatmigkeit.
Auch unspezifische Symptome wie Müdigkeit
und Abgeschlagenheit sind mögliche
Anzeichen. Zudem können Schwellungen der
Waden und Wassereinlagerungen auf eine
Herzschwäche hinweisen, ebenso wie eine
erhöhte Herzfrequenz.
An welche Ärzte sollten sich Betroffene
wenden? Wo und wie erfolgt die Diagnosestellung?
In der Regel wird man vom Hausarzt an Fachärzte
überwiesen, an Kardiologen. Diese klären
ab, was mit dem Herzen ist, z. B. per Herzultraschall.
Kann man einer Herzinsuffizienz vorbeugen?
Eine gesunde Lebensweise mit viel Bewegung
und ausgewogener Ernährung ist immer gut.
Rauchen schadet, auch auf seine genetische
Prädisposition sollte man achten, zum Beispiel
hinsichtlich Diabetes. Eine frühe Risikoanalyse
kann verhindern, dass sich eine Herzkranzgefäß-Problematik
entwickelt.
Welche Therapiemöglichkeiten stehen
derzeit zur Verfügung?
Ein wichtiger Baustein ist die medikamentöse
Therapie. Heutzutage setzt man vier Substanzklassen
parallel ein. Diese sind: Betablocker,
ACE-Hemmer/Sartane oder ARNI
(Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor),
Aldosteronantagonisten und als neuester
Therapiebaustein die sogenannten SGLT-
2-Hemmer. Wenn die Herzschwäche sehr
ausgeprägt ist, werden spezielle Schrittmachersysteme
eingesetzt, die eine Verbesserung
der Herzleistung ermöglichen. Bei Patienten,
bei denen alle Maßnahmen nicht zu einer
Stabilisierung führen, muss über eine Herztransplantation
oder die Implantation eines
Herzunterstützungssystems nachgedacht
werden.
Information
Für herzkranke Betroffene und Angehörige
bietet die Deutsche Herzstiftung unabhängig
und kostenfrei Informationen rund um Vorsorge,
Diagnose und Therapie von Herz-Kreislauf-
Erkrankungen an:
www.herzstiftung.de
oder Tel. 069 955128-400
E-Mail: bestellung@herzstiftung.de
Prof. Dr. med.
Thomas Voigtländer
Vorstandsvorsitzender
der Deutschen
Herzstiftung,
Kardiologe und
Intensivmediziner,
Ärztlicher Direktor
des Agaplesion Bethanien
Krankenhauses
Frankfurt
am Main
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Roche Diagnostics Deutschland GmbH entstanden.
Diabetes und Herzschwäche:
Ein unterschätztes Risiko
Beide Erkrankungen sind eng miteinander verbunden. Eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
stellt eine Funktionsstörung des Herzens dar, die dazu führt, dass lebenswichtige Organe nicht
ausreichend mit Blut versorgt werden. Unerkannt kann sie ernste Folgen haben.
Patient muss zunächst nicht zum Spezialisten
überwiesen werden. Diabetiker haben
durch ihre Vorerkrankung bereits ein erhöhtes
Risiko, daher sollten sie bei Symptomen
wie Müdigkeit oder Abgeschlagenheit und
auffälligem EKG mit NT-proBNP getestet
werden. Liegt das Ergebnis unter einem festgelegten
Schwellenwert, ist die Wahrscheinlichkeit,
dass eine Herzinsuffizienz vorliegt,
zunächst sehr gering. Ist das Ergebnis darüber,
sollte eine Abklärung beim Kardiologen erfolgen.
Text Roch Diagnostics
Deutschland GmbH
Prof. Dr. med.
C. A. Schneider
Facharzt für Innere
Medizin-Kardiologie,
Kardiologie an der
PAN-Klinik / Ärztlicher
Leiter Herz
Netz Köln / Ärztlicher
Direktor
betriebliches
Gesundheitsmanagement
Herz
Netz Center GmbH
Herr Prof. Schneider, wieso sind besonders
Diabetiker gefährdet?
Unter einer Herzschwäche wird eine
Erkrankung des Herzens verstanden, die dazu
führt, dass die lebenswichtigen Organe nicht
ausreichend durchblutet werden oder das Herz
mit einem erhöhten Aufwand arbeitet. Über
längere Zeit kommt es zu einer schleichenden
Abnahme der Pumpfunktion des Herzens. Das
kann verschiedene Ursachen haben. Menschen
mit Diabetes Typ 2 erkranken häufiger an einer
Herzschwäche, da Gefäße und Herz durch ihre
Vorerkrankung zusätzlich belastet sind. Insgesamt
haben Patienten mit einer Herzschwäche
eine deutlich eingeschränkte Lebenserwartung.
Laut Studien liegt die Sterblichkeit dieser unbehandelten
Patienten bei ungefähr 7-10%
pro Jahr – das heißt, von 100 Patienten in der
Sprechstunde, die herzinsuffizient sind, sind
nach einem Jahr sieben verstorben.
Ein rechtzeitiges Erkennen der Herzerkrankung
ist sehr wichtig, um gute Therapien einleiten
zu können. Die Symptome einer Herzschwäche
sind jedoch je nach Art und Schwere der Krankheit
verschieden und häufig schwer zu diagnostizieren.
Sie werden von Betroffenen oft als
altersbedingte Begleiterscheinungen abgetan.
Problematisch ist auch, dass die Herzschwäche
gerade bei Frauen häufig unentdeckt bleibt, da
sie andere Symptome haben können als Männer.
Bei vielen Betroffenen verschlechtert sich die
körperliche Verfassung und damit die Lebensqualität
schleichend.
Ein rechtzeitiges
Erkennen der
Herzerkrankung ist
sehr wichtig. Durch eine
frühe Diagnose können
rechtzeitig passende
Therapien eingeleitet
werden, die die
Prognose für Patienten
erheblich verbessern.
Wie kann eine Herzschwäche bei Diabetikern
frühzeitig erkannt werden?
Mit Blutmarkern wie dem NT-proBNP ist es
möglich, die Herzschwäche in einem frühen
Stadium zu erkennen. Dieser Test kann bereits
beim Hausarzt durchgeführt werden und der
Welche Chancen liegen in einer frühen
Diagnose?
Durch eine frühe Diagnose können rechtzeitig
passende Therapien eingeleitet werden, die die
Prognosen für Patienten erheblich verbessern.
Beispielsweise durch klassische Therapien in
Kombination mit neuen exzellenten Therapieoptionen
(SGLT-2-Inhibitoren) Diese Medikamente
sind wirkliche Gamechanger, die die
Lebenserwartung und Lebensqualität für
Patienten enorm verbessern. Die Belastbarkeit
kann sich bereits nach vier Wochen erheblich
steigern, das ist wirklich beeindruckend.
Allgemein sollte die Herzschwäche stärker in
den Blickpunkt von Diabetespatienten und
Hausärzten rücken: Auch Symptome, die man
nicht sofort mit einer Herzerkrankung verbindet,
wie Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten,
allgemeine Müdigkeit, können
durch eine Herzschwäche verursacht werden.
Was kann ich als Diabetiker tun, um mein
Risiko für eine Herzschwäche zu reduzieren?
Wichtig ist eine gute Einstellung und regelmäßige
Einnahme der Medikamente und vor
allem des Blutdrucks. Zusätzlich sollte auf
einen gesunden Lebensstil mit regelmäßiger
Bewegung kombiniert mit Ausdauer- und Kraftsport
geachtet werden.
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Was ist Cholesterin?
Cholesterin an sich ist ein lebenswichtiger Baustein der Zellmembran, man muss
aber zwei Arten unterscheiden: HDL- und LDL-Cholesterin. Besonders ein erhöhter
LDL-Cholesterin-Spiegel ist ein Risiko für schwerwiegende Erkrankungen wie Herzinfarkt
oder Schlaganfall.
Text Miriam Rauh
Die fettähnliche Substanz Cholesterin ist ein
wesentlicher Bestandteil der Zellmembran.
Es kann sowohl mit der Nahrung aufgenommen
als auch in der Leber produziert werden.
Über das Blut wird Cholesterin zu den anderen Organen
transportiert, wo es verschiedene Aufgaben erfüllt.
Lipidproteine ermöglichen Transport
Da Blut zu ca. 90 Prozent aus Wasser besteht, ist es nicht
automatisch ein geeignetes Transportmittel für Lipide.
Der Körper hilft sich hier mit einem Trick: Mit einer
Hülle aus Lipidproteinen umschlossen, können Fette
problemlos zum Zielort transportiert werden. Auch das
Cholesterin wird auf diese Weise auf die Reise geschickt.
Aufgaben des Cholesterins
Als Baustein der Membran von Zellen ist Cholesterin
lebenswichtig. Auch in der Verdauung spielt Cholesterin
eine Rolle, es wird bei der Bildung von Gallensäure
gebraucht. Darüber hinaus hat Cholesterin für
die Produktion von Cortisol sowie der Sexualhormone
Östrogen und Testosteron eine essenzielle Bedeutung.
Cortisol wird in der Nebennierenrinde gebildet und
nimmt unter anderem Einfluss auf den Kreislauf.
NICHT FREI GEGEBEN) FINAL BEARBEITET
Gesundes Gleichgewicht
Wie so vieles gleicht ein gesunder Körper den Cholesterinspiegel
in der Regel selbst aus. Wird wenig Cholesterin
über die Nahrung aufgenommen, z. B. mit cholesterinhaltigen
Lebensmitteln wie Butter oder Eiern, bildet
der Körper mehr eigenes – und umgekehrt. Ist aber das
Gleichgewicht zwischen Cholesterinbildung und -
abbau gestört, hat dies negative Folgen für die Gesundheit.
Durch Stoffwechselstörungen oder genetische Faktoren
kann die Selbstregulation beeinträchtigt werden,
sodass der Cholesterinwert im Blut steigt.
HDL- und LDL-Cholesterin
Wichtig zu wissen ist, dass es zwei verschiedene Arten
von Cholesterin bzw. von Lipidproteinen gibt, die das
Cholesterin umschließen. Das HDL, High Density Lipoprotein,
hat einen geringen Lipidanteil, das LDL, Low
Density Lipoproteine, einen hohen. Während leicht bis
moderat erhöhte HDL-Werte in der Regel unkritisch
sind, kann besonders ein zu hoher LDL-Wert verschiedene
Beschwerden auslösen. Neben genetisch bedingten
Störungen des Abbaus von LDL-Cholesterin kommt
auch ein ungesunder Lebensstil als Ursache für einen
erhöhten LDL-Wert in Betracht.
Ein sehr niedriges LDL-C zeigte hingegen keine
negativen Folgen.
Was sind die Folgen eines zu hohen LDL-
Cholesterin-Werts?
Ein dauerhafter erhöhter LDL-C wert, bedingt durch
eine ungünstige Lebensweise oder genetische Veranlagung,
kann alleine oder zusammen mit weiteren
Risikofaktoren wie Diabetes zu der Entstehung einer
Atherosklerose führen. Unter Atherosklerse besteht
man eine Ablagerung und Verengung in den Atherien
der Blutbahn, hervorgerufen durch die Ansammlung
von LDL-C und weissen Blutkörperchen. Diese Ablagerungen
werden Plaques genannt und führen im Laufe
der Erkrankung zu einer Verengung oder sogar zu kompletten
Gefäßverschluss. Die sogenannten „Plaques“
führen zu einer Verengung der Blutgefäße oder sogar zu
komplettem Gefäßverschluss. Infolge treten Durchblutungsstörungen,
Schlaganfälle oder Herzinfarkte auf.
Was tun bei einem erhöhten LDL-Wert?
Ist der LDL-Wert erhöht, sollten medizinische Maßnahmen
ergriffen werden, um ihn zu senken und
wieder in die Balance zu bringen. Eine gesunde, ausgewogene
Ernährung ist meist der erste Schritt. Zuätzlich
können auch medikamentöse Therapien notwendig
sein.
studiolh
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Ein zu hohes Cholesterin kann zur
Todesursache Nr. 1 führen: Herzinfarkt
Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin und Ihrem Arzt und füllen Sie
Ihren persönlichen Risiko-Fragebogen aus unter
Ein zu hohes Cholesterin kann zur
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kann Nr. Cholesterin 1 führen: zur Herzinfarkt kann zur
Todesursache
Todesursache
Nr. 1 führen: Herzinfarkt
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Wissen, was zählt –
für Herz und Gefäße
Die Kampagne unterstützt die Forderung nach einer Nationalen Herz-Kreislauf-Strategie.
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Wissen, was zählt –
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Keine Zeit verlieren
Die Unternehmerin Tamara Schenk ist 32 Jahre, als sie im Dezember 2021 wie aus dem
Nichts einen Schlaganfall erleidet. Aus einem Leben auf der Überholspur wird plötzlich
Stillstand. Über Monate kämpft sie sich zurück ins Leben.
Text Miriam Rauh
Tamara, du hattest einen Schlaganfall
– wie ist das passiert?
Passiert ist es in Südafrika, beim
Mittagessen mit Freunden. Schon beim
Aufstehen hatte ich sehr seltsame Kopfschmerzen.
Im Restaurant ist mir plötzlich
die Gabel aus der Hand gefallen, ich bin
zur Seite gekippt. Zum Glück haben meine
Freunde nicht gezögert und mich sofort
ins Krankenhaus gefahren. Die Diagnose
kam schnell, meine Symptome waren
eindeutig. Drei, vier Tage war ich auf der
Intensivstation im Koma, kam dann für
vier Tage auf die normale Station und war
einen Tag in der Reha. Dann kam ich aber
noch mal auf die Intensivstation, in ein
anderes Krankenhaus, weil mein Gehirn
angeschwollen war. Dort musste ich im
Anschluss für einen Monat 24 Stunden am
Tag aufrecht sitzen, ich durfte nicht liegen.
Du bist jung, du bist sportlich. Wie erklärst
du dir, dass es dich getroffen hat?
Das Alter, ob Frau oder Mann, spielt für
einen Schlaganfall keine Rolle. Sicher
ist es gut, nicht zu rauchen und Sport
zu treiben, man sollte aber auch darauf
achten, genug Schlaf zu bekommen. Wir
hetzen oft durchs Leben, immer wieder für
Entspannung zu sorgen, ist wichtig. Rückblickend
waren die Kopfschmerzen, die ich
an diesem Tag hatte, ein Alarmsignal, das
ich heute nicht mehr übergehen würde.
Schmerzen an sich kenne ich, ich habe
Migräne, aber diese waren anders. Einmal
mehr einen Arzt aufzusuchen, kann
Leben retten.
Auf welche Symptome sollte man
achten? Die klassischen Symptome
sind Sehstörungen, wenn man plötzlich
nicht mehr richtig sprechen kann oder
Lähmungserscheinungen im Gesicht hat,
z. B. eine Gesichtshälfte "hängt" – das
sind klassische Zeichen, die muss man
ernst nehmen. Auch Taubheitsgefühle,
Schwindel, ein unsicherer Gang und
starke bzw. merkwürdige Kopfschmerzen
sind Alarmsignale. Bei solchen Symptomen
sollte man sofort ins Krankenhaus
gehen. Zeit ist ein entscheidender Faktor
bei einem Schlaganfall.
Wie ist es dir gelungen, dein Leben
zurückzuerobern? Vor dem Schlaganfall
hatte ich eine fast unerschöpfliche
Energie, plötzlich war alles weg.
Ich konnte nicht mehr alleine essen,
nicht gehen, nicht schreiben, erst mal
auch nicht sprechen, das war schrecklich.
Noch immer habe ich mit Gedächtnisverlust
zu kämpfen, manchmal fallen
mir Wörter nicht ein. Aber es geht aufwärts.
Ich habe jeden Tag an mir gearbeitet,
meine Disziplin hat mir geholfen.
Inzwischen arbeite ich sogar wieder in
meiner Firma. Ich will dahin zurück, wo
ich war, und noch besser sein.
Konntest du aus dieser harten Zeit auch
etwas mitnehmen? Es gab zwei Möglichkeiten:
Entweder ich bemitleide mich
oder ich akzeptiere, was passiert ist, und
mache das Beste daraus. Am Ende des
Tages ist jede Zeit kostbare Lebenszeit.
Ich habe mich in den vergangenen Monaten
selbst neu kennengelernt. Obwohl ich
schlimme Schmerzen hatte, mein Bein
nachzog, auf der rechten Hälfte meines
Körpers voller blauer Flecken war, weil
ich dort kein Gefühl hatte, war ich nie
unglücklich. Ich habe beschlossen, mein
Schicksal anzunehmen und nach vorne
zu blicken. Mein Freund und meine
Familie haben mir viel Mut gemacht,
dafür bin ich sehr dankbar.
Hast du einen Rat für andere Betroffene?
Es wird besser. Das zu wissen, ist sehr
wichtig. Es gibt Tage, da sieht und spürt
man Fortschritte, und andere, an denen
es nicht gut läuft, aber man muss sich
selbst vertrauen und nach vorne blicken.
Es hilft auch sehr, wenn Angehörige
keine Zweifel zeigen. Meine Familie hat
mir gar keine Chance gegeben, infrage
zu stellen, dass ich es schaffe. Man kann
sehr viel überwinden, wenn man daran
glaubt.
studiolh
FOTO: PRIVAT
Turbulenzen im Herz–
Vorhofflimmern
Text Prof. Dr. Andreas Böning
Prof. Dr. Andreas Böning
Präsident der Deutschen Gesellschaft für
Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e. V.
Prof. Dr. Andreas Böning leitet
seit 2007 den Lehrstuhl für Herz-,
Kinderherz- und Gefäßchirurgie
an der Justus-Liebig-Universität
Gießen. Seine Forschungsschwerpunkte
liegen experimentell in der Kardioplegieforschung
und klinisch in der Durchführung
internationaler multizentrischer
Studien. Seit 2018 ist er auch Ärztlicher
Direktor am UKGM Gießen und Marburg
und seit 2021 Präsident der Deutschen Gesellschaft
für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie
e. V.
Vorhofflimmern und Schlaganfall
Der Rhythmusgeber des Herzens ist der
sogenannte Sinusknoten. Dieser löst im
rechten Herzvorhof durch ein elektrisches
Signal, das an die Herzkammern
weitergeleitet wird, den Herzschlag aus.
Das Vorhofflimmern ist eine Herzrhythmusstörung,
die durch Muskelzellen im
linken Herzvorhof oder in den Lungenvenen
entsteht. Diese Zellen verursachen
durch eine gesteigerte elektrische
Aktivität rasche und unkontrollierte Bewegungen
des Vorhofes und sind somit
verantwortlich für einen unregelmäßigen
Herzschlag. Eine normale Herzfrequenz
liegt bei 60 bis 100 Schlägen pro
Minute, während das Vorhofflimmern die
Frequenz des Vorhofes auf 350 bis 600
Schläge pro Minute steigert. Glücklicherweise
werden nicht alle Vorhoferregungen
dann auf die Herzkammer übergeleitet,
trotzdem gerät das Herz außer Takt.
Vorhofflimmern geht einher mit vielfältigen
Ursachen wie weiteren Herzerkrankungen,
kann aber beispielsweise
auch durch eine Schilddrüsenerkrankung,
Alkohol, Stress oder Diabetes mellitus ausgelöst
werden. Ebenso spielt das Alter eine
Rolle: 5 bis 8 Prozent der über 70-Jährigen
und 10 bis 12 Prozent der über 80-Jährigen
sind betroffen. Durch die unkontrollierten
elektrischen Impulse kommt es in den
Vorhöfen zu gestörten Blutströmungen.
Blutgerinnsel, sogenannte Thromben, können
sich insbesondere im linken Vorhofohr
bilden. Gelangt der Thrombus über die
Blutbahn ins Gehirn, löst er einen Schlaganfall
aus. Etwa jeder fünfte Schlaganfall
ist auf ein Vorhofflimmern zurück-
zuführen. Für die Behandlung eines Vorhofflimmerns
stehen verschiedene Therapien
und Verfahren (Medikamente, Katheter,
Operation) zur Verfügung. Eine
herzchirurgische Behandlung des Vorhofflimmerns
erfolgt fast immer als Kombinationseingriff,
also wenn das Herz (häufig
wegen einer undichten Mitralklappe)
operiert werden muss und die Ursache des
Vorhofflimmerns innerhalb dieser Operation
mit behandelt wird.
Vorhofflimmern und Herzoperation:
Blutverdünner vor OP absetzen
Patientinnen und Patienten mit Diagnose
Vorhofflimmern sollten vor einer geplanten
Herzoperation beachten, dass sie die blutverdünnenden
Medikamente rechtzeitig
absetzen:
· Marcumar ca. 4–5 Tage vor der Operation
· Direkte orale Antikoagulanzien, z. B. Xarelto,
Eliquis, Pradaxa, Lixiana), ca. 1–2
Tage vor der Operation
· Wiedereinnahme 2–3 Tage nach der
Operation
Die Ab- und Rücksprache mit dem Hausarzt
und dem Operateur ist erforderlich.
Amputation des linken Vorhofohrs und
Vorhofablation: Minimierung Schlaganfallrisiko
Beim Vorhofflimmern entstehen Thromben
hauptsächlich in der Aussackung des
linken Herzvorhofes, dem Vorhofohr. Bei
einem geplanten herzchirurgischen Eingriff
wird daher dieses amputiert, um das
Schlaganfallrisiko zu minieren. Während
des herzchirurgischen Eingriffs wird zudem
die chirurgische Ablation durchgeführt,
bei der die Herzvorhöfe mittels kontrollierter
Energieeinwirkung (Kälte oder
Wärme) verödet werden, sodass keine elektrischen
Erregungen mehr ausgelöst werden
können, die ein Vorhofflimmern initiieren.
Herzchirurgische Ablation
· dauert nur wenige Minuten
· birgt keine Nachteile oder Komplikationen
· Erfolgsquote liegt bei paroxysmalem Vorhofflimmern
bei ca. 90 Prozent
· Erfolgsquote bei persistierendem Vorhofflimmern
bei ca. 60 bis 70 Prozent
· In den USA und anderen EU-Ländern
werden herzchirurgische Ablationstherapie
auch als alleinige Operation durchgeführt
Die Smartwatch als digitale Überwachungshilfe
Smartwatches sind digitale Überwacher
und können Episoden des Vorhofflimmerns
erkennen, dies auch über einen längeren
Zeitraum und nicht „nur“ temporär
wie ein 24-Stunden-EKG. Als Support sind
sie zu verstehen, nicht als Diagnosen oder
Therapieersatz.
Gesunder Lebenswandel und das Glas
Rotwein …
Risikofaktoren für Vorhofflimmern sind
neben anderen Faktoren auch ein ungesunder
Lebenswandel (Bewegungsmangel,
Nikotin, Alkohol, Stress etc.). Im
Hinblick auf das als gesund geltende Glas
Rotwein hat sich gezeigt: In puncto Arteriosklerose
wirkt dieses zwar positiv, also
gegen Verkalkung der Blutgefäße, erhöht
aber gleichzeitig das Risiko, an Vorhofflimmern
zu erkranken.
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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Herz & Rhythmus Zentrum AG entstanden.
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Instrumente eingeführt, um dann auf
der Herzoberfläche ähnliche Verödungen
durchzuführen wie bei der Katheter-
Ablation. Am Ende des Eingriffs entsteht
die Lungenvenenisolation. Zusätzlich
wird das linke Herzohr entfernt, was
den großen Vorteil hat, dass nach dem
Eingriff kein Blutverdünner notwendig
ist. Dieser Eingriff ist sehr effektiv und
wird nicht wiederholt.
DIE CHIRURGISCHE ABLATION WIRD IM
OPERATIONSSAAL UNTER VOLLNARKOSE
DURCHGEFÜHRT. MIT EINER KAMERA UND
ZWEI INSTRUMENTEN GELANGEN DIE
CHIRURGEN AN DIE HERZOBERFLÄCHE,
WO SCHONEND ENERGIE APPLIZIERT
(VERÖDUNG) UND DAS HERZOHR
ABGETRENNT WIRD. DIE OPERATION
DAUERT CA. 90 MINUTEN, DIE PATIENTEN
KOMMEN IN DER REGEL AM SELBEN TAG
ZURÜCK AUF IHR ZIMMER UND BLEIBEN
DREI BIS FÜNF TAGE IN DER KLINIK. EINE
ANSCHLUSSBEHANDLUNG (REHA) KANN,
ABER MUSS NICHT ERFOLGEN.
FOTOS: HERZ & RHYTMUS ZENTRUM AG
Im Mittelpunkt steht:
Die Patienten so
effektiv wie nötig
und so schonend wie
möglich zu behandeln.
Hybridablation
Hybrid-Operation
gegen Vorhofflimmern
Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung
überhaupt. Wenn Medikamente nicht helfen – oder anstelle dessen –
kann eine Ablation in Betracht gezogen werden, um das lästige Vorhofflimmern
in den Griff zu bekommen. Bei hartnäckigen Fällen kommt die
chirurgische Ablation zum Tragen.
Text Prof. Dr. med. Sacha P. Salzberg
Prof. Dr. med. Sacha P. Salzberg
Facharzt für Herzchirurgie in München
Vorhofflimmern (VHF) findet
sich in den Industrieländern
bei mehr als einem Prozent der
Bevölkerung. Ausgelöst wird
das VHF meist durch Extraschläge, die
zu mehr als 95 Prozent aus versprengten
Herzmuskelzellen in den Lungenvenen
kommen. Der resultierende unregelmäßige
und oft auch schnelle Herzschlag
erzeugt Symptome wie Herzstolpern,
Herzrasen, Atemnot und Angst. Bei der
Behandlung des VHF geht es um drei
Dinge: Verhinderung eines Schlaganfalls,
Vermeidung von Langzeitschäden und
um die Verbesserung der Lebensqualität.
Behandlungsstrategien
Die Behandlung von Patienten mit VHF
erfolgt entweder medikamentös oder
invasiv über eine Ablation. Vielen symptomatischen
Patienten wird die Katheter-
Ablation als effektivste Therapieoption
empfohlen. Somit ist – je nach Situation –
eine invasive Strategie eventuell schon
vor der Einnahme von Medikamenten
möglich.
Katheter-Ablation
Der Eingriff wird unter lokaler Betäubung
durchgeführt. Mit einem Katheter, der
über die Leiste ins Herz vorgeschoben
wird, kann eine elektronische Landkarte
aus dem Herzinnern gewonnen werden.
Mit diesem präzisen Bild der Herzrhythmusstörung
kann dann das verantwortliche
Gewebe verödet werden, sodass die
Herzrhythmusstörung terminiert wird.
Dieser Eingriff wird "Lungenvenenisolation"
genannt und ist der Grundbaustein
der Vorhofflimmer-Ablation.
In bestimmten Fällen und um einen
nachhaltigen Erfolg zu erzielen, können
mehrere Eingriffe notwendig sein.
Chirurgische Ablation
Bei hartnäckigen Fällen lässt sich auf
eine einzigartige Methode zurückgreifen.
Die chirurgische Ablation ist eine
minimalinvasive Operation. Sie wird
durch Herzchirurgen unter Vollnarkose
durchgeführt. Durch kleine Schnitte an
der Brustwand werden Kamera und
Die Zusammenarbeit von Elektrophysiologen
(Kardiologen) und Herzchirurgen
offeriert eine signifikante
Erweiterung der Möglichkeiten, insbesondere
für Patienten mit komplexem
VHF. Diese neue und innovative Zusammenarbeit
wird "HeartTeam"
genannt und basiert auf einem therapeutischen
Hybridansatz. Ob zuerst
chirurgisch oder nicht chirurgisch interveniert
wird, hängt von der individuellen
Situation ab. Oft sind die ursprünglich
geplanten zweiten Eingriffe nicht mehr
nötig. Neuste Studien zeigen, dass die
Kombination beider Verfahren die
Ergebnisse bei der interventionellen
Behandlung von Vorhofflimmern
deutlich verbessern kann.
Patientensicherheit im Fokus
Es gibt verschiedene Möglichkeiten,
einen Hybrideingriff bei VHF durchzuführen.
Wir verfolgen das sogenannte
"Staged Hybrid"- Konzept. Das bedeutet,
dass elektrophysiologische und chirurgische
Interventionen zeitlich getrennt
und nur bei Bedarf durchgeführt werden.
Das führt zu einer Vermeidung überflüssiger
Ablationen und erhöht damit
auch langfristig die Sicherheit für den
Patienten, ohne die Effektivität dieses
Konzepts zu vermindern. Im Mittelpunkt
steht dabei, den Patienten so effektiv wie
nötig und so schonend wie möglich zu
behandeln.
Kontakt:
Praxis OZ Theresie
Sprechstunde Prof. Salzberg
Theresienhöhe 13A
80339 München, Deutschland
Tel. +49 89 800 322 96
Fax +49 89 910 10 36
E-Mail: info@swiss-ablation.com
Web: www.swiss-ablation.com
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Schlaganfall: Therapietreue ist lebenswichtig
Petra Werkmann ist wegen eines Eingriffs an Oberschenkelhals und Hüfte im
Krankenhaus, als sie während der Operation einen Schlaganfall erleidet. Als die
damals 55-Jährige aufwacht, ist nichts mehr, wie es war – nur weiß sie zunächst nicht,
warum. Erst Monate später wird der Schlaganfall bei ihr diagnostiziert.
Text Miriam Rauh
Frau Werkmann, Sie haben
während einer Operation im
Jahr 2017 einen Schlaganfall
erlitten. Wussten Sie zu diesem
Zeitpunkt bereits, dass Sie
zu hohen Blutdruck haben?
Ja, das war mir schon etwa fünf
Jahre vor der Operation bekannt. Mir waren
damals auch Tabletten verschrieben worden, die
aber nicht viel genutzt haben. Irgendwann habe
ich dann einfach aufgehört, sie zu nehmen.
Was waren Ihre ersten Gedanken, nachdem
Sie aus der Narkose aufgewacht sind?
Ich habe mir nicht viele Gedanken gemacht,
ich wusste ja auch gar nicht, was los ist. Allerdings
war ich nach der OP so müde, dass ich am
liebsten nur noch schlafen wollte. Heute weiß
ich, dass ich kaum aus der Narkose aufgewacht
bin. Dass ich einen Schlaganfall gehabt habe,
scheint aber während der OP niemandem aufgefallen
zu sein. Ich war an Oberschenkelhals und
Hüfte operiert worden und sollte im Nachgang
der Operation mit einem Lauftraining beginnen.
Das konnte ich nicht, weil ich ein Bein nachzog.
Bis im Krankenhaus darauf reagiert wurde, dauerte
es noch mehrere Tage.
Der Schlaganfall wurde erst einige Monate
später diagnostiziert. Wieso hat es so lange
gedauert?
Die Operation war im August, im Januar erhielt
ich die Schlaganfall-Diagnose. Das Krankenhaus
in dem ich operiert worden war, hatte damals
noch kein MRT, es gab nur ein CT. Deswegen
konnte der Schlagfall dort nicht diagnostiziert
werden. Man war dem auch nicht nachgegangen,
weil zunächst anscheinend kein Verdacht
bestand. Aber es ging mir wirklich sehr, sehr
schlecht, und in der Reha hieß es dann: „Sie haben
ja einen Schlaganfall gehabt, wo sind denn Ihre
Tabletten?“ Natürlich hatte ich keine, ich wusste
ja von nichts.
Sie haben seither mehrere Reha-Aufenthalte
hinter sich. Haben Sie heute noch immer mit
den Folgen des Schlaganfalls zu kämpfen?
Es waren vier längere Aufenthalte, jeweils über
mehrere Wochen. Ich hatte drei normale und
zusätzlich eine psychosomatische Reha, diese
dauerte sogar elf Wochen, weil ich nach der
Operation eine Depression entwickelt hatte.
Noch immer habe ich zwischendurch Wortfindungsstörungen
und fühle mich zum Teil auch
sehr kraftlos.
Können Sie mit den Symptomen, die Sie
jetzt noch haben, wieder Ihrer Arbeit nachgehen?
Wie groß sind die Auswirkungen
des Schlaganfalls auf Ihren Alltag?
Mein Alltag hat sich komplett verändert. Meistens
schaffe ich es nicht, den ganzen Tag auf den
Beinen zu bleiben. Ich schlafe viel, und wenn ich
etwas geplant hatte, verwerfe ich es oft wieder,
weil mir die Kraft dazu fehlt. Laut meiner Rentenversicherung
ist es mir nicht mehr möglich, einer
Erwerbstätigkeit nachzugehen, aber es ist wichtig
für mich, etwas zu tun. Das Gefühl, keine Aufgabe
mehr zu haben, war nach dem Schlaganfall das
Schlimmste für mich. Ich arbeite jetzt wieder für
ein paar Stunden in der Woche.
Seit dem Jahr 2017 wird Ihr Bluthochdruck
behandelt. Wie erfolgt die jetzige Therapie?
Ich nehme morgens eine Tablette, die zwei Wirkstoffe
miteinander kombiniert, dazu einen Blutverdünner.
Abends nehme ich außerdem ein
Medikament ein, das meinen Blutzucker reguliert.
Bei der Tablette morgens handelt es sich um
eine Single Pill, um die Tablettenlast zu reduzieren.
Wie empfinden Sie die medikamentöse
Therapie aktuell?
Die Tablette morgens bereitet mir keine Probleme bei
der Einnahme. Die abends hingegen schon, sie ist unangenehm
beim Schlucken. Aber insgesamt empfinde
ich die Tabletteneinnahme nicht als Belastung, weil es
nicht so viele sind. Ich habe auch den Eindruck, sie gut
zu vertragen. Nur regelmäßig daran zu denken, dass
ich die Medikamente einnehmen muss, fällt mir nicht
immer leicht.
Ist Ihnen die Wichtigkeit der Therapietreue,
insbesondere auch nach dem Schlaganfall, bewusst,
bzw. wurden Sie darüber in Bezug auf
kardiovaskuläre Folgekrankheiten aufgeklärt?
Das kann ich weder verneinen noch bejahen. In der
Reha wurde mir sehr nahegelegt, dass es sehr wichtig
ist, die Tabletten regelmäßig zu nehmen. Aber ich hätte
gerne etwas mehr Aufklärung dazu bekommen, z. B.
was für mögliche Folgeerkrankungen es haben kann,
wenn man sich nicht daran hält.
Sie sind Gründerin der Selbsthilfegruppe
"Phönix" in Ellwangen. Was hat Sie dazu
bewogen?
Die Selbsthilfegruppe habe ich zusammen mit
Ulrich Fürstenau ins Leben gerufen und leite
sie. Ursprünglich gab mein Therapeut den Ausschlag,
es war als Maßnahme gegen die Depression
gedacht. Mir tat es gut, wieder eine Aufgabe
zu haben.
Mir ist wichtig, mit der Selbsthilfegruppe
einen Raum zu schaffen, in dem Betroffene
über ihre jeweiligen Probleme sprechen können
und man Erfahrungen austauschen kann.
Wenn Menschen aufeinandertreffen, die Ähnliches
erlebt haben, kann man sich gegenseitig
Tipps geben. Es hilft auch, jemanden
zu haben, der einfach zuhört und versteht,
um was es geht. Das gelingt unter Betroffenen
sehr gut. Ohne diesen Austausch fühlt man
sich doch manchmal sehr allein gelassen.
Was raten Sie generell, damit es im besten
Fall gar nicht erst zu einem Schlaganfall oder
einem anderen einschneidenden Ereignis
kommt?
Ein gesunder Lebensstil ist immer gut. Allerdings
kann man das Risiko, einen Schlaganfall
zu erleiden, nicht zu 100 Prozent ausschließen.
Vor Kurzem habe ich noch gedacht, man könne
sich vor einem Schlaganfall schützen, wenn
Blutzuckerspiegel und Blutdruck in Ordnung
sind Aber das allein reicht nicht immer. Mittlerweile
weiß ich, dass im Prinzip schon Schnarchen
einen Schlaganfall auslösen kann.
FOTO: PRIVAT
Rat und Unterstützung
für Betroffene und Angehörige
Bluthochdruck sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, auch sollten Betroffene Medikamente keinesfalls eigenmächtig absetzen, sondern nur nach ausdrücklicher
Rücksprache mit den behandelnden Ärzten. Bei der Vermeidung zukünftiger Schlaganfälle oder anderer kardiovaskulärer Ereignisse kommt der sogenannten Sekundärprophylaxe
eine große Bedeutung zu. In der Regel nehmen Schlaganfallpatient:innen mehrere Tabletten mit verschiedenen Wirkstoffen ein, zum Beispiel aus der Gruppe der
Gerinnungshemmer, Thrombozytenfunktionshemmer, Antikoagulantien, Blutdrucksenker, Diabetes-Therapie und Cholesterinsenker. Um die Tablettenlast der Patient:innen
zu senken und die Einnahme einfacher und auch angenehmer zu gestalten, sind sogenannte Single-Pill-Präparate verfügbar, die mehrere Wirkstoffe vereinen. Dies kann zudem
zu einer deutlich verbesserten Prognose von Patien:innen führen. Neben kardiologischen Praxen und anderen medizinischen Einrichtungen können Selbsthilfegruppen
hilfreiche Anlaufstellen sein. Über die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, an die auch die Selbsthilfegruppe Phönix aus Ellwangen angeschlossen ist, erhalten Betroffene,
Angehörige und Interessierte zahlreiche Adressen und wertvolle Informationen rund um das Thema Schlaganfall und Prävention.
www.schlaganfall-hilfe.de
studiolh
Bluthochdruck – der Weg zur richtigen Therapie
Bei der Auswahl der geeigneten Therapie und Medikation wird der Arzt oder die Ärztin immer individuelle Faktoren des Patienten oder der Patientin berücksichtigen, wie etwa
Alter, Ansprechen auf die Therapie, weitere Erkrankungen und mögliche Nebenwirkungen. Um einen positiven Verlauf der Therapie zu gewährleisten, ist es erforderlich, dass
Sie und Ihr Arzt oder Ihre Ärztin zusammenarbeiten.
Studien zeigen, dass eine gemeinsam ausgewählte Therapie zu mehr Therapietreue und damit einem besseren Behandlungsergebnis führt. Nehmen Sie Ihren Arzt oder Ihre
Ärztin in die Pflicht, Sie ausführlich über den jeweiligen Nutzen und die Risiken verschiedener Behandlungsformen zu informieren. Informieren Sie sich darüber hinaus selbstständig
über Ihre Erkrankung und mögliche Behandlungsformen. Denn wer Zusammenhänge nachvollziehen kann, dem fällt es leichter, eigene Anstrengungen auf dem Weg
zur Genesung in Kauf zu nehmen.
Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat wichtige Informationen zum Thema Bluthochdruck in einer Broschüre zusammengestellt, die auf der Website zu finden ist:
schlaganfall-hilfe.de/de/service/publikationen/publikation/did/bluthochdruck-all
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Cholesterin
verstehen
FOTO: DR. MED. JOHANNES WIMMER, AEMPATHY GMBH
Wie kann man sein individuelles
Cholesterinrisiko und/oder seinen
LDL-Wert bestimmen lassen?
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin entnimmt Blutproben,
auf nüchternen Magen. Fallen im
Labor bestimmte Werte zu hoch aus, wird
in der Regel eine zweite Probe veranlasst.
Im Gespräch mit dem Arzt wird dann
das persönliche Risiko ermittelt und das
weitere Vorgehen zur Senkung der Werte
besprochen.
Text Miriam Rauh
Herr Dr. Wimmer, Herzinfarkt
zählt zu den bedeutendsten
Gesundheitsproblemen in
den westlichen Industrienationen
– wie hängen Herzkrankheiten
und Cholesterinwerte zusammen?
Hohe Cholesterinwerte zählen neben
Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Übergewicht
und einem ungesunden Lebensstil
zu den größten Risikofaktoren für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Risiko,
mit der Zeit einen Herzinfarkt oder
einen Schlaganfall zu bekommen, ist also
stark erhöht. Und es ist ja klar: Je mehr
Faktoren auf einen selbst zutreffen, desto
größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es
irgendwann eng wird.
Ist Cholesterin immer schlecht oder
erfüllt es auch bestimmte Aufgaben
im Körper?
Es gab Zeiten, in denen Cholesterin einen
extrem schlechten Ruf hatte. Heute wissen
wir jedoch, dass Cholesterin als Blutfett
ein lebenswichtiger Bestandteil unserer
Zellen und Grundbaustein vieler Hormone
ist. Kein Wunder also, dass unser schlauer
Körper einen Großteil des Cholesterins
gleich selbst produziert, damit auch immer
genügend Blutfett vorhanden ist. Etwa drei
Viertel stellt er selbst her, den Rest nehmen
wir über unsere Mahlzeiten auf. Wichtig
zu wissen ist aber, dass Cholesterin nicht
gleich Cholesterin ist. Es lässt sich in
mehrere Untergruppen aufteilen. Dazu
gehören unter anderem das LDL- und das
HDL-Cholesterin. Das LDL-Cholesterin,
das auch oft als schlechtes Cholesterin
bezeichnet wird, hat den Job, das Cholesterin
von der Leber über die Blutgefäße
zu den Organen zu transportieren. Dort
wird es für viele wichtige Aufgaben genutzt,
was also erst mal nichts Schlechtes
ist. Das HDL, das als das gute Cholesterin
gilt, dient dem Rücktransport von überschüssigem
Cholesterin aus den Organen
und Gefäßwänden zur Leber, wo es dann
abgebaut und mit der Gallenflüssigkeit
ausgeschieden wird. Ist das Verhältnis
zwischen LDL und HDL in Balance, dann
läuft das alles wie geschmiert und es gibt
keinen Grund zur Sorge. Ungemütlich wird
es erst, wenn zu viel LDL im Körper ist.
Welche Rolle spielt das LDL-Cholesterin
für das Arteriosklerose- und Herzinfarktrisiko?
Ist zu viel LDL-Cholesterin vorhanden,
gelangt es quasi aus dem Blut in die
Gefäßwand. Dadurch kann es zu einer
Arteriosklerose kommen, auch bekannt
als Gefäßverkalkung. Das kann man sich
vorstellen wie bei einem Gartenschlauch,
der mit der Zeit verstopft, sodass irgendwann
immer weniger Wasser durchgeht.
Im Körper nennt man diese Ablagerungen,
die sich an den Gefäßwänden
bilden, Plaques. Und auch hier gilt: Je
enger das Gefäß, desto höher das Risiko,
dass sich die Gefäße im Herzen und
Gehirn irgendwann verschließen.
Kann das LDL-Cholesterin auch bei
Kindern und Jugendlichen Schäden
anrichten?
Ja, sie sind dann in der Regel genetisch
bedingt. Das nennt sich dann familiäre
Hypercholesterinämie, die vererbt wird,
also angeboren ist. Auch in diesem Alter
können schon Gefäßveränderungen entstehen.
Darum ist es hier ganz besonders
wichtig, die Sache gut im Blick zu behalten
und die Werte regelmäßig checken zu
lassen. Aber auch ohne genetisch bedingt
erhöhte Werte steigt das Langzeitrisiko
bei einem erhöhten Cholesterinspiegel im
Körper in jungen Jahren, also das Risiko,
einen Herzinfarkt zu erleiden. Und kommen
dann im Laufe des Lebens auch noch
besagte Faktoren wie Diabetes oder Rauchen
hinzu, steigt das Risiko noch mehr.
Wer ist außerdem von einem erhöhten
Risiko betroffen? Welche Faktoren
spielen eine Rolle?
Jeder Mensch sollte seine Werte im Blick
behalten, denn Arteriosklerose bemerkt
man selbst erst, wenn die Sache ernst wird
oder es zu spät ist, deswegen nennt man
diese Art der Veränderung auch gerne
stiller Killer. Einige Gruppen gelten aber
als besonders gefährdet: Raucherinnen
und Raucher, Menschen, die an Diabetes,
einer Unterfunktion der Schilddrüse
oder einer Herz-Kreislauf-Erkrankung
wie der koronaren Herzkrankheit leiden,
aber auch Personen mit einem sehr ungesunden
und fettlastigen Essverhalten.
Jeder
Mensch
sollte
seine
Werte
im Blick
behalten.
Können die LDL-Werte auch zu niedrig
sein?
Der aktuelle Grundsatz lautet: Lower is
better. Also: Niedriger ist besser. Wie
niedrig die Werte bestenfalls sein sollten,
hängt vom persönlichen Risiko ab. Je
höher das Risiko, desto niedriger sollten
die Werte sein. Wie die Werte aussehen
sollten, erfahren Sie im Gespräch mit
Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
Wenn man die Veranlagung hat, viel
LDL-Cholesterin zu bilden oder zu
speichern – kann man dem durch
seinen Lebensstil entgegenwirken?
Das geht grundsätzlich schon. Oft reicht
es schon, an ein paar Stellschrauben zu
drehen. Gerade über die Säulen Ernährung
und Bewegung kann man viel erreichen,
und natürlich kann man sich auch das
Rauchen abgewöhnen. Aber ich kann an
dieser Stelle nur betonen: Sprechen Sie
erst mal mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem
Hausarzt und lassen Sie die Werte checken,
damit rechtzeitig bemerkt wird, wenn
die Werte trotz gesunder Lebensweise zu
hoch sind. Und diagnostizieren oder behandeln
Sie sich nicht selbst auf eigene
Faust, sondern lassen Sie Ihre Werte
checken und sich dann in Ruhe beraten.
Dann wissen Sie genau, wo Sie stehen und
was zu tun ist. Ich sage immer, das ist wie
abends beim Autofahren. Da schalten Sie
ja auch die Scheinwerfer ein und fahren
nicht einfach auf gut Glück ohne Licht los.
Die meisten kennen ihre Blutdruckwerte,
auch der Blutzucker wird im Rahmen
von Vorsorgeuntersuchungen gecheckt.
Gilt das auch für das Cholesterin?
Ehrlich gesagt, kennen nur wenige Menschen
all diese Werte. Die meisten Leute
gehen nämlich nur äußerst ungern zu
Vorsorgeuntersuchungen. Und zum Arzt
geht’s erst, wenn’s wehtut. Und da kommen
wir auch schon zum Problem mit dem
Cholesterin – das tut nämlich nicht weh.
Wir können über Jahre hohe Cholesterinwerte
haben, ohne es zu merken. Ohne
dass es uns schlecht geht. Wenn Sie mich
also fragen, ob in der Hausarztpraxis
regelmäßig Blutdruck, Blutzucker UND
Cholesterin gecheckt werden sollten,
auch bei jüngeren Patienten, dann
würde ich sagen: Unbedingt! Warum
warten, bis die Arteriosklerose richtig
schlimm ist, statt so früh wie möglich
darüber zu sprechen, wie man erhöhte
Werte in den Griff bekommen kann?
Man muss sich
im Leben nicht
alles verbieten,
auch nicht die
Pommes oder
die Sahnesoße.
Lassen sich LDL-C-Zielwerte durch
eine Anpassung der Ernährung erreichen?
Oder muss auch zu anderen
Maßnahmen gegriffen werden? Welche
sind das?
Die erste Maßnahme sollte immer der Besuch
in der Arztpraxis sein, damit man
nicht einfach auf gut Glück loslegt. Im
Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin
werden dann die Maßnahmen besprochen.
Dazu gehören zum Beispiel mehr
Bewegung, nicht zu rauchen und weniger
Alkohol. Aber – vor allem – die Umstellung
der Ernährung und, wenn nötig, ein paar
Kilo weniger auf der Waage. Bringen diese
Maßnahmen keine Veränderung und ist
die Lage ernst, wird der Arzt auch über
eine medikamentöse Behandlung sprechen.
Eine Veränderung des Lebensstils
ist aber natürlich immer die erste Wahl
und bringt in der Regel auch gute Erfolge –
für die Cholesterinwerte, aber auch für das
allgemeine Wohlbefinden. Wenn man gesund
lebt, fühlt man sich eben auch besser.
Wie sieht denn die ideale Ernährung
zur Senkung der Werte aus?
Im Prinzip sind es die Basics einer gesunden
Ernährung: Viel Gemüse und Hülsenfrüchte
essen, dazu zwei Portionen Obst
am Tag, Vollkorn- statt Weißmehlprodukte
und hochwertige Pflanzenöle verwenden,
etwa Oliven-, Sonnenblumen- oder Leinöl.
Auch Omega-3-Fettsäuren sind wichtig,
weil unser Körper sie nicht selbst herstellen
kann. Sie stecken in Fisch bzw.
in Fischöl, aber z. B. auch in Leinsamen.
Deutlich reduzieren sollte man tierische
Fette, also Fleisch, Wurst, Butter, Käse,
Sahne. Und die fiesen drei sollte man
auch aus der Küche verbannen: Fast Food,
Fertiggerichte und Zuckerbomben.
Haben Sie noch einen Tipp zur
Vorsorge?
Ich lebe selbst nach dem Motto: Man muss
sich im Leben nicht alles verbieten, auch
nicht die Pommes oder die Sahnesoße ab
und zu als Genuss. Sofern es Ausnahmen
bleiben und man sich im Alltag gesund
ernährt, aktiv und in Bewegung bleibt
und auf sich achtet, ist das alles gar kein
Thema. Dann kann man sich auch Ungesundes
ab und zu genehmigen. Aber:
Egal wie gesund Sie unterwegs sind –
die Vorsorge sollte niemals auf der
Strecke bleiben, ob es nun um Cholesterin-
oder Krebsfrüherkennung geht.
Es ist immer besser, hinzuschauen und früh
zu handeln, als mit verbundenen Augen
durchs Leben zu gehen.
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Kardiologische
Rehabilitation –
Indikationen und Wirkungen
studiolh
Text Prof. Dr. med.
Bernhard Schwaab
Prof. Dr. med. B. Schwaab
Vorstandsmitglied der Deutschen
Herzstiftung, Kardiologe und
Reha-Spezialist, Chefarzt der
Curschmann-Klinik am Timmendorfer
Strand. Präsident der
Deutschen Gesellschaft für
Prävention und Rehabilitation
von Herz-Kreislauferkrankungen
(DGPR)
D
ie Teilnahme an einer kardiologischen
Rehabilitation (KardReha)
ist in Deutschland auf zwei Wegen
möglich:
• Als Anschlussrehabilitation unmittelbar
nach einer vorausgegangenen Behandlung
einer akuten Erkrankung (z. B. Herzinfarkt,
Herzschwäche), nach einer Operation
oder Intervention am Herzen (z. B.
Bypass- oder Herzklappen-OP, Katheterintervention
der Herzklappen) oder nach
einer Operation an den Gefäßen
(z. B. Aortenaneurysma oder periphere
arterielle Erkrankung).
• Als Heilverfahren, wenn eine chronische
Erkrankung (Bluthochdruck, Diabetes
mellitus, Übergewicht etc.) mit den
Mitteln der ambulanten Medizin nicht
mehr adäquat zu behandeln ist oder die
Erwerbstätigkeit des Patienten gefährdet
ist.
Die Anschlussrehabilitation muss noch im
Akutkrankenhaus beantragt werden. Das
Heilverfahren kann von jedem niedergelassenen
Arzt (Hausarzt, Facharzt)
beantragt werden.
Die KardReha hat das Ziel, die individuell
bestmögliche körperliche und seelische
Gesundheit der Patienten mit Herz- und
Gefäßerkrankungen nachhaltig zu stabilisieren
und die berufliche und soziale Re-
Integration zu ermöglichen. Damit dieser
ganzheitliche Ansatz gelingen kann, findet
die KardReha in einem multidisziplinären
Team unter Beteiligung vieler verschiedener
Berufsgruppen statt: Ärzte, Pflege, Physiotherapeuten,
Psychologen, Ergotherapeuten,
Ernährungsberater und Sozialarbeiter.
Die wichtigsten Pfeiler dieser multidisziplinären
Therapie sind:
• körperliche Aktivität und Bewegungstherapie
zur Verbesserung der Belastbarkeit
im Alltag (z. B. Treppensteigen)
• psychosoziale Unterstützung zur Krankheitsbewältigung
und zur Stärkung der
Lebensqualität (z. B. Verringerung von
Angst und Depressivität)
• Schulung eines gesunden Lebensstils
(z. B. Nikotinstopp, Übungen zu
Entspannungstechniken, Lehrküche für
eine gesunde Ernährung)
• Schulung im Umgang mit der Erkrankung
(z. B. Erklärung der Wirkungsweise
und der Bedeutung der Medikamente
zur Verbesserung der Therapietreue)
• optimale Einstellung der Risikofaktoren
(z. B. Blutdruck, Diabetes, Cholesterin)
• berufliche und soziale Wiedereingliederung
(Teilhabe)
Weil sich die positiven Wirkungen der
KardReha in vielen nationalen und internationalen
Studien bestätigten, wird die Teilnahme
an einer KardReha in allen Behandlungsleitlinien
für Patienten mit kardiovaskulären
Erkrankungen dringend empfohlen. Für
Patienten nach Herzinfarkt und nach Bypass-
OP führt die Teilnahme an einer KardReha zu
einer sehr deutlichen Abnahme der Komplikationsrate
(erneute Erkrankung und auch
Sterblichkeit).
Bei Patienten mit Herzschwäche und nach
Eingriffen an Herzklappen (Operation und
Katheter) werden die körperliche Belastbarkeit
und die Lebensqualität deutlich verbessert.
Erste Studien zeigen auch hier eine Verringerung
der Komplikationsrate durch die Teilnahme
an einer KardReha. Auch für Patienten
nach Implantation eines Defibrillators
oder eines Herzunterstützungssystems, nach
Herztransplantation, nach Operation oder
Intervention an der Aorta, für Patienten mit
peripherer arterieller Verschlusskrankheit,
nach Lungenarterienembolie mit oder ohne
tiefe Venenthrombose, für Patienten mit pulmonaler
Hypertonie oder nach Myokarditis
sowie für Patienten mit angeborenem Herzfehler
ist die Teilnahme an einer KardReha
empfehlenswert.
Für Patienten nach
Herzinfarkt oder
Bypass-OP führt die
Teilnahme an einer
KardReha zu einer sehr
deutlichen Abnahme
der Komplikationsrate.
Wichtig ist, dass diese Therapie und der
gesunde Lebensstil nach der Entlassung
aus der KardReha am Heimatort nahtlos
fortgesetzt werden. Dazu dienen z. B. das
IRENA-Programm der Deutschen Rentenversicherung
sowie die ambulanten Herzgruppen
und die neuen Herzinsuffizienzgruppen
der DGPR für die schwächeren und
weniger gut belastbaren Patienten.
Zusammenfassend sollte daher die Teilnahme
an einer KardReha integraler Bestandteil
einer am langfristigen Erfolg orientierten
Behandlung sein.
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Nanz medico GmbH & Co. KG entstanden.
Mit ambulanter Reha
zurück ins Leben
Eine gezielte kardiologische Reha hilft Betroffenen
nach einem Herzinfarkt, nach
kardio-chirurgischen Eingriffen oder bei bestehenden
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
zurück ins Leben und zu mehr Lebensqualität.
Die deutschlandweit agierenden Zentren für
ambulante Rehabilitation "ZAR" bieten die
kardiologische Rehabilitation im ambulanten
Setting. Die Maßnahme vor Ort birgt viele
Vorteile und zielt auf langfristige Erfolge ab.
Text Miriam Rauh
Unter dem Dach der Klinikgruppe Nanz
medico GmbH & Co. KG bieten die Zentren
für ambulante Rehabilitation "ZAR"
interdisziplinäre und rehabilitative Therapien
nach Herzinfarkten, Operationen oder auch bei
bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen an.
Sie werden ambulant durchgeführt, sind individuell
auf die Patienten zugeschnitten und dienen
der langfristigen Bewältigung der Erkrankung
sowie der Re-Integration der Betroffenen in ihr
soziales und berufliches Leben.
Moderate Bewegung, Patientenschulungen und
Krankheitsbewältigung
Wichtige Säulen der ärztlich geleiteten Rehabilitation
sind moderate Bewegung mit medizinischer
Trainingstherapie, Ergometertraining,
physikalische Behandlungen und Physiotherapie
sowie spezielle Patientenschulungen und Informationen
zum Krankheitsbild. Diese ganzheitlichen
Maßnahmen führen Betroffene hin zu einer gesundheitsfördernden
Lebensweise und unterstützen
sie im Umgang mit der Krankheit. Die Krankheitsbewältigung
ist ein Schwerpunkt der Behandlung.
Das Beste aus zwei Welten
Die Inhalte einer ambulanten Reha in einem ZAR
sind vergleichbar mit einer stationären Reha. Die
Durchführung der Maßnahmen vor Ort gewährleistet
aber eine deutlich längere Begleitung der
Patienten aus einer Hand und ermöglicht eine
enge Zusammenarbeit mit den örtlichen Fachärzten
und Kliniken der Patienten. Gerade bei
Herzerkrankungen ist eine langfristige und abgestimmte
Behandlung ein entscheidender Erfolgsfaktor.
Lebensstiländerungen brauchen Zeit und
anhaltendes Training ist auf Dauer umso wirksamer.
Auch fällt im Anschluss an eine ambulante
Reha der Übergang in weitere Nachsorgeprogramme
oder Herzsportgruppen vor Ort leichter,
da keine erneute Änderung des sozialen Umfeldes
nötig ist.
Beispielhafte ZAR-Behandlungskette
#1
#2
#3
Mehrwöchige ambulante Reha als Anschlussheilbehandlung
nach dem Klinikaufenthalt
oder im Heilverfahren
Nachsorgeprogramm IRENA (Intensivierte
Reha-Nachsorge) im Anschluss an die Reha
zwei- bis dreimal wöchentlich, auch (berufs-)
begleitend
Teilnahme an einer Herzsportgruppe oder
ärztlich verordneter Rehasport
Eine kardiologische
Rehabilitation ist:
• Im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt
mit oder ohne Operation als sogenannte Anschlussheilbehandlung
möglich. Die Einleitung
erfolgt über das Krankenhaus.
• Im Heilverfahren über den niedergelassenen
Facharzt oder Hausarzt möglich, zur flankierenden
Behandlung einer chronischen Herzerkrankung
wie einer koronaren Herzerkrankung,
Herzmuskelentzündung/Kardiomyopathie,
Herzinsuffizienz, bei Herzrhythmusstörungen
oder Lungenembolien/Thrombosen.
Lesen Sie mehr auf der
Webseite oder scannen
Sie den QR-Code für die
ZAR-Standortsuche
www.zar.de
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