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Hormone und Stoffwechsel

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HORMONE UND

STOFFWECHSEL

Kleine Boten, große (Neben-)Wirkungen

„Über Endometriose zu

sprechen, sollte für keinen

ein Problem sein“

Vanessa Maier hat Endometriose und

Adenomyose – und schuf mit Endopowerment

eine Plattform für betroffene Frauen.

NICHT

VERPASSEN:

„Wechseljahre sind ein

neuer Anfang“

Biologin Clara Wildenrath

im Interview

Seite 06

Funktionsstörungen der

Schilddrüse

Diagnose- und

Behandlungsmöglichkeiten

Seite 08


2

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VERANTWORTLICH FÜR DEN

INHALT IN DIESER AUSGABE

Miriam Hähnel

Wenn unser

Hormonsystem aus

dem Gleichgewicht

gerät, kann das unseren

ganzen Körper in die

Schieflage bringen.

Hören Sie auf Ihren

Körper und nehmen Sie

Beschwerden ernst!

IN DIESER AUSGABE

05

Ernährung bei Endometriose

Tipps von Ernährungswissenschaftlerin

Carolin Eickhoff

Hormone

ein wichtiger

Steuermechanismus

unseres Körpers

Symptome wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Haarausfall

oder ungewollte Gewichtszunahme führen wir schnell auf

Stressfaktoren im Alltag zurück. Doch können diese Symptome

Erkrankungen aus dem endokrinen Formenkreis zugrunde

liegen und benötigen eine fachgerechte Abklärung.

10

Diagnose NET

Patient Oliver Merx spricht im Interview

über seine Diagnose neuroendokriner

Bauchspeicheldrüsentumor.

FOTO: VECTORMINE/SHUTTERSTOCK.COM

Director Business Development Health: Miriam Hähnel,

Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Philipp Colaço

(Managing Director), Alexandra Lassas (Head of Editorial &

Production), Henriette Schröder (Sales Director), Designer:

Jana Klüssendorf, Mediaplanet-Kontakt: de.redaktion@

mediaplanet.com, Coverbild: Marcel Gollin

Der durch „mit freundlicher Unterstützung“ gekennzeichnete

Artikel ist keine neutrale Redaktion des Mediaplanet

Verlags.

facebook.com/MediaplanetStories

@Mediaplanet_germany

Please recycle

Dr. med. Anna

Katharina Flügel,

Beirätin der Deutschen

Gesellschaft

für angewandte

Endokrinologie

(DGAE). Fachärztin

der Medizinischen

Klinik 1 am Universitätsklinikum

Frankfurt am Main.

dgae-hormone.de

Ursachen für endokrinologische

Erkrankungen sind meist

Störungen des Hormonsignalweges.

So sind in Deutschland

mehrere Millionen Patient:innen von

Krankheitsbildern wie dem Metabolischen

Syndrom, Osteoporose, Schilddrüsen-/

oder Nebennierenveränderungen betroffen,

die eine große Auswirkung

auf unsere Gesundheit haben.

Aber auch seltene neuroendokrine Tumorerkrankungen

können bei Patient:innen

in Organen wie z. B. der Bauchspeicheldrüse,

Lunge oder Magen-Darm-Trakt

diagnostiziert werden. Diese sind Tumore,

die aus hormonbildenden Zellen entstehen

und meist selbst Botenstoffe produzieren.

Vor allem für Frauen spielen Hormone

eine wichtige Rolle. Denn nicht nur

Zyklusunregelmäßigkeiten im jungen und

mittleren Erwachsenenalter sind von Bedeutung.

Die Lebensphase der Menopause

betrifft durchschnittlich alle Frauen nach

dem 50. Lebensalter und darf daher nicht

tabuisiert werden. Patientinnen leiden u. a.

unter Hitzewallungen und Schlafstörungen.

Häufig treten auch andere Nebenerkrankungen

wie Bluthochdruck oder Übergewicht

im Laufe des Alters auf, was die

Therapieentscheidung beeinflussen kann.

In den Praxen und Kliniken sehen wir

Endokrinologen Patient:innen unterschiedlichsten

Alters. Und so haben viele

Betroffene häufig eine lange Vorgeschichte,

bis endlich die richtige Diagnose

Viele Betroffene haben

häufig eine lange

Vorgeschichte, bis endlich

die richtige Diagnose

gestellt wird.

gestellt wird. Es ist umso wichtiger, für

endokrine Krankheitsbilder ein Bewusstsein

in der Bevölkerung zu schaffen und

Patient:innen gezielt zu informieren und

aufzuklären.

In Patientenselbsthilfegruppen finden

Menschen mit seltenen Erkrankungen und

ihre Angehörigen Hilfe und Zugang zu professionellen

Informationen. Die Arbeit von

Patientennetzwerken und medizinischen

Gesellschaften wie z.B. die der deutschen

Gesellschaft für angewandte Endokrinologie

(DGAE) schafft eine Plattform,

Wissen zu transportieren und Patient:innen

und Ärzt:innen weiterzubilden.

Ich wünsche Ihnen eine schöne Vorweihnachtszeit

und viel Freude beim Lesen.

Ihre Anna Katharina Flügel


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3

Verdauungsbeschwerden bei Diabetes?

Eine exokrine

Pankreasinsuffizienz

(EPI)

kann die Ursache sein

FOTO: MI_VIRI/SHUTTERSTOCK.COM

Tipps von Ernährungswissenschaftlerin

DR. RER. NAT. MELANIE FERSCHKE

zur Ernährung und

Enzymeinnahme bei EPI

Text Hanna Sinnecker

Diabetes mellitus ist in

Deutschland eine Volkskrankheit:

Laut der Deutschen Diabetes-Hilfe

leben hier über 8,5

Millionen Betroffene, 95 Prozent davon

haben einen Typ-2-Diabetes. Während

es sich bei Diabetes Typ 1 um eine Autoimmunerkrankung

handelt, bei der das

Immunsystem die insulinproduzierenden

Zellen der Bauchspeicheldrüse angreift,

handelt es sich bei Diabetes Typ 2

um eine Stoffwechselerkrankung. Zwar

stellt die Bauchspeicheldrüse genügend

Insulin her, jedoch sprechen die Organe

immer weniger darauf an, bis sich eine

Insulinresistenz bildet und der Blutzuckerspiegel

bei Betroffenen dauerhaft

erhöht ist. Das kann schleichend die

Blutgefäße, die Nerven und weitere Organe

schädigen. Je früher ein Diabetes

erkannt wird, umso besser können also

Folgeerkrankungen verhindert oder in

ihrer Auswirkung gebremst werden.

Die Bauchspeicheldrüse –

mehr als nur ein Insulinlieferant

In der Bauchspeicheldrüse werden aber

nicht nur Hormone wie das Insulin produziert,

sie bildet auch Enzyme, die für

den Verdauungsprozess eine wichtige

Rolle spielen. Diese Enzyme benötigt

der menschliche Organismus, um Eiweiße,

Kohlenhydrate und Fette aufzuspalten.

Diese Prozesse stehen in einem

engen Zusammenhang zueinander.

Eine Folgeerkrankung, die in

dieser Wechselwirkung zwischen dem

hormonproduzierenden Teil (auch

endokriner Teil genannt) und dem

enzymproduzierenden Teil der Bauchspeicheldrüse

(auch exokriner Teil genannt)

auftreten kann, ist eine exokrine

Pankreasinsuffizienz (kurz EPI). Die

Bauchspeicheldrüse kann dann nicht

mehr ausreichend Verdauungsenzyme

bilden. Dabei kann sowohl der Diabetes

die EPI auslösen als auch die EPI zu

einem unzureichenden Insulinspiegel

führen und einen Diabetes begünstigen

bzw. verschlimmern. Laut aktuellen

Schätzungen sind mehr als die Hälfte

aller Diabetiker im Laufe ihrer Erkrankung

von einer EPI betroffen.

Symptome einer exokrinen

Pankreasinsuffizienz

Wenn also Symptome wie starke

Oberbauchschmerzen, Durchfall oder

Verstopfung, Blähungen, Übelkeit und

Erbrechen oder ein sogenannter Fettstuhl

(teils sehr heller, übel riechender,

voluminöser Stuhl) auftreten, dann

sollte an eine EPI gedacht werden.

Besonders der Fettstuhl ist typisch für

eine EPI, da die Fette in der Nahrung

durch den Mangel an Verdauungsenzymen

quasi unverdaut ausgeschieden

werden. Viele Betroffene reduzieren

daher die Menge an Fetten in der

Nahrung, um die Beschwerden zu

lindern. Da Fette aber dringend für den

Stoffwechsel benötigt werden, entstehen

Mangelerscheinungen und damit

neue Probleme: Trotz Völlegefühl nach

dem Essen kann der Nährstoffbedarf

aufgrund der unzureichenden Verdauung

nicht ausreichend gedeckt werden,

Nährstoffe werden nicht ins Blut

aufgenommen und Betroffene fühlen

sich kraftlos und sind ständig müde.

Verdauungsenzympräparate

können helfen

Hat der behandelnde Arzt oder die

behandelnde Ärztin eine EPI diagnostiziert,

dann stellt eine Enzymersatztherapie

eine gute Behandlungs möglichkeit

dar. Die Präparate, die dazu

angewandt werden, enthalten entweder

Verdauungsenzyme aus der Bauchspeicheldrüse

von Schweinen (Pankreatin)

oder aus Reispilzen (Rizoenzyme).

EPI-Betroffene können sich so wieder

ganz normal ernähren und müssen

nicht auf Fette verzichten, gleichzeitig

werden die Beschwerden gelindert und

einem Mangel vorgebeugt. Insbesondere

für Vegetarier oder Menschen, die

aus religiösen Gründen keine Produkte

vom Schwein zu sich nehmen möchten,

stellen die Präparate, die Rizoenzyme

enthalten, eine Alternative dar, da sie

ohne tierische Wirkstoffe auskommen

und die Cellulosekapseln keine Gelatine

enthalten.

Ausgewogen ernähren mit Gemüse,

Obst, Milch- und Vollkornprodukten.

Kein Verzicht auf sichtbares und verarbeitetes

Fett.

Verdauungsenzyme konsequent zu

allen fetthaltigen Haupt- und

Zwischenmahlzeiten sowie milchund

sahnehaltigen Getränken

einnehmen.

Mit der Enzymeinnahme nach den

ersten Bissen beginnen und die

Kapseln über die Mahlzeit verteilt

mit wenig Flüssigkeit einnehmen.

Die Verdauungsenzyme mitnehmen

zum Essen außer Haus.

Die Menge der Enzyme an die

Mahlzeit anpassen und in Absprache

mit dem Ernährungstherapeuten bei

eventuell noch fortbestehenden

Beschwerden um eine weitere

Kapsel erhöhen (ein Enzymtagebuch

kann hier helfen).

Zeit zum Essen nehmen und gut

kauen.

Besser häufige und kleinere

Mahlzeiten statt weniger großer

Mahlzeiten einnehmen.

Wenig trinken zu den Mahlzeiten

– am besten nur die Menge, um die

Enzymkapseln einzunehmen –, dafür

zwischen den Mahlzeiten ausreichend

trinken.

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Verdauungsbeschwerden bei Diabetes: Wenn die Bauchspeicheldrüse

neben Insulin auch zu wenig Verdauungsenzyme bildet

Bei Diabetes mellitus ist oft neben der Insulinproduktion auch die Bildung von Verdauungsenzymen durch die Bauchspeicheldrüse

eingeschränkt, wodurch zusätzlich Verdauungsbeschwerden infolge einer sogenannten exokrinen Pankreasinsuffizienz (EPI) auftreten.

Durchfall und Co. bei Diabetes ernst nehmen!

Im Gegensatz zur endokrinen Funktionsstörung, also einer

verminderten Hormon-Bildung (Insulin, Glucagon), werden

bei der exokrinen Pankreasinsuffizienz von der Bauchspeicheldrüse

zu wenig Verdauungsenzyme produziert. Blähungen,

Völlegefühl und Durchfälle kurz nach den Mahlzeiten

sind die Folge. Aufgrund des Enzymmangels gelangen unvollständig

verdaute Nahrungsbestandteile in tiefere Darmabschnitte

und verursachen Beschwerden und unverdaute

Nahrungsfette werden in Form von Durchfall (Fettstuhl) ausgeschieden.

Warnzeichen einer EPI sind zudem ungewollter

Gewichtsverlust sowie eine hagere Statur, häufige Blutzuckerentgleisungen

oder ein erhöhter Insulinbedarf.

Wissenschaftliche Daten zeigen, dass bei jedem 2. Typ-

1-Diabetiker Nährstoffe aufgrund des Enzymmangels unzureichend

gespalten werden. Lautet die Diagnose „Typ-

2-Diabetes“, tritt dies in 32 Prozent der Fälle auf. 1) Bei

Diabetes mellitus Typ 3c, der aufgrund von Verletzungen

und Entzündungen der Bauchspeicheldrüse entsteht, ist

eine EPI noch häufiger!

1) Hardt P.O. et al. Pancre atology 3: 395–402 (2003).

Abb: Eine Diabetes-Erkrankung geht häufig mit einer

eingeschränkten Bildung von Verdauungsenzymen

(*exokrine Pankreasinsuffizienz/EPI) einher

Rizoenzyme lindern Verdauungsbeschwerden

bei Diabetikern effektiv

Bei einer EPI muss dem Körper – wie beim Insulin auch – das

zugeführt werden, was die Bauchspeicheldrüse nicht mehr

selbst in ausreichendem Maße bildet: Verdauungsenzyme! Enzympräparate

aus der Apotheke werden unter anderem aus

Reispilzkulturen gewonnen (Rizoenzyme in NORTASE ® ). Zu

jeder Mahlzeit eingenommen, helfen diese vegetarischen Enzyme

dabei, Nährstoffe ausreichend zu spalten, wodurch die

Beschwerden effektiv reduziert werden und eine weitgehend

normale Ernährung und Verdauung möglich wird. Eine Enzymsubstitution

kann auch starke Blutzuckerschwankungen

minimieren.Von Natur aus säurestabile Rizoenzyme wirken unabhängig

vom pH-Wert bereits im Magen und auch im Dünndarm.

Somit sind zusätzliche Medikamente zur Herabsetzung

der Magensäureproduktion nicht notwendig. Sprechen Sie

mit Ihrem Arzt über Ihre Beschwerden und über mögliche Erstattung

der Verdauungsenzyme durch Ihre Krankenkasse.

Weiterführende Infos: https://www.nortase.de

NORTASE ® Anwendungsgebiete: Ersatz von Verdauungsenzymen bei Maldigestion (Verdauungsschwäche) infolge einer gestörten Funktion der Bauchspeicheldrüse. Enthält Lactose.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. (Stand: 3/2021)


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Eine Stimme für Betroffene

Endometriose wird oft als das Chamäleon der

gynäkologischen Erkrankungen bezeichnet,

denn die Symptome unterscheiden sich von

Frau zu Frau enorm. Das führt zu oft langen

Ärzteodysseen für Betroffene, die über Jahre mit

starken Beschwerden leben müssen und nicht

die Hilfe bekommen, die sie benötigen. Dabei ist

nach aktuellen Schätzungen jede zehnte Frau in

Deutschland betroffen. Eine von ihnen ist Vanessa

Maier, Gründerin der Plattform „Endopowerment“,

die anderen Betroffenen dabei helfen möchte,

den ganz persönlichen Weg im Umgang mit der

Erkrankung zu finden.

Text Miriam Barbara Rauh

Vanessa, du bist selbst von

Endometriose und Adenomyose

betroffen. Wann hattest du

die ersten Beschwerden und

wie lange hat es gedauert,

bis du die richtige Diagnose

bekommen hast?

Meine Beschwerden begannen mit

dem Eintreten der Periode. Zunächst

habe ich sie einfach hingenommen,

weil ich dachte, sie seien

normal. Mir war morgens oft so

schwindelig, dass ich mich auf den

Boden legen musste, zudem hatte

ich sehr starke Schmerzen. Aber

weil ich es nicht anders kannte,

habe ich es kaum hinterfragt. Während

der Schulzeit und im Studium

bin ich an solchen Tagen zu Hause

geblieben. Das ging nicht mehr, als

ich mit 27 Jahren anfing, in Vollzeit

im Vorstandsbereich eines Großkonzerns

zu arbeiten. Ich begann

dann zu recherchieren, was der

Grund für meine Beschwerden sein

könnte, und stieß auf Endometriose.

Eine Gynäkologin hatte den Verdacht

ein paar Jahre vorher bereits

geäußert, aber fast beiläufig, ohne

Nachdruck, weshalb ich dem nicht

nachgegangen bin. Jetzt bestätigte

eine Bauchspiegelung den Verdacht.

Über Endometriose

reden zu

können, sollte für

niemanden ein

Problem sein.

Wie wirkt sich die Erkrankung

bei dir aus und wie hat sie dich

und dein Leben verändert?

Wichtig finde ich, zuerst zu definieren,

was Adenomyose und Endometriose

sind: Adenomyose bezeichnet

Wucherungen innerhalb der Gebärmutter;

Endometriose sind Wucherungen

aus gebärmutterschleimhautartigem

Gewebe, die nicht

nur den Unterbauch, sondern den

ganzen Körper betreffen können,

sogar die Lunge oder das Gehirn.

Starke Schmerzen sind ein häufiges

Symptom von Endometriose,

das oft im Rahmen der Periode,

aber auch zu anderen Zeiten auftreten

kann. Auch Durchfall und

Abgeschlagenheit sind mögliche

Symptome. Bei mir äußert sich

die Endometriose mittlerweile

vorwiegend durch Abgeschlagenheit

und extreme Schmerzen.

Der ganze Körper krampft. Jeden

Monat bin ich rund fünf Tage auf

Schmerzmittel angewiesen.

Die Symptome sind nicht

leicht einzuordnen, da auch

Ärzte oft sehr wenig über

das Krankheitsbild wissen.

Hast du dich mit deinen

Beschwerden immer ernst

genommen gefühlt?

Als ich wegen des Verdachts auf

Endometriose untersucht wurde,

kam heraus, dass auch meine

linke Niere betroffen ist. Der

Harnleiter war komplett zugewuchert,

ich stand kurz vor einem

Nierenversagen. Damit wurden

meine Beschwerden dann plötzlich

sehr ernst genommen.

Das Problem ist meist Folgendes:

Wenn man zu seinem Gynäkologen

oder seiner Gynäkologin geht, bekommt

man die Pille verschrieben

oder etwas gegen die Schmerzen

bzw. hört man, dass es normal sei,

dass Mädchen oder Frauen während

der Periode Schmerzen haben.

Wenn man keinen Vergleich hat, ist

es schwer, das einzuordnen. Man

beginnt dann damit, sein Leben

stark einzuschränken, und nimmt

die Beschwerden hin. Gut wäre es,

wenn Betroffene ihnen trotzdem

nachgehen und klären lassen, ob sie

eine Endometriose oder eine Adenomyose

oder beides haben. Aber

dafür braucht es Wissen über die Erkrankung,

aufseiten der Patientinnen

und der Ärzte gleichermaßen.

Aufklärung ist daher sehr wichtig.

Du hast die Plattform Endopowerment

ins Leben gerufen

und sprichst absolut offen

über deine Erkrankung. Warum

ist es so wichtig, über

Endometriose aufzuklären?

Viele Betroffene schreiben mir, dass

sie erst durch meine Initiative auf

das Krankheitsbild aufmerksam

geworden sind oder sich bestärkt

darin fühlten, doch noch mal zum

Arzt zu gehen. Ich bin mit dem

Bewusstsein aufgewachsen, dass es

selbstverständlich ist, Dinge beim

Namen zu nennen, und möchte

anderen, die vielleicht andere

Voraussetzungen haben oder sich

schämen, über ihre Beschwerden zu

reden, den Rücken stärken, für sich

selbst einzustehen. Über Endometriose

reden zu können, sollte

für niemanden ein Problem sein.

Welche Rolle spielt für dich

der Austausch mit anderen

betroffenen Frauen?

Anfangs hat der Austausch für mich

eine große Rolle gespielt. Zwar bin

ich von den Ärzten dann ernst

genommen worden, weil ich einen

Organschaden hatte, aber es hilft,

wenn man realisiert, dass andere

unter ähnlichen Beschwerden

leiden, weil man sich dann nicht so

alleine fühlt. Es ist auch hilfreich,

wenn man Tipps austauschen kann,

z. B. darüber, wo es eine gute Ärztin

oder einen guten Arzt gibt. Oder ob

einem eine bestimmte Entspannungstechnik

oder Yoga besonders

geholfen hat, denn dann hilft es

vielleicht anderen auch. Mittlerweile

halte ich mich allerdings selbst

weitgehend aus der Kommunikation

heraus, um mich auch mit

anderen Themen zu beschäftigen.

Mein Anliegen war und ist, mit

Endopowerment eine Plattform zu

schaffen, die allen offensteht

– gleichzeitig möchte ich auch mein

Leben leben. Es tut mir gut, mich

nicht ausschließlich mit der

Krankheit zu befassen.

Vanessa klärt sowohl über ihre

Website www.endopowerment.de

als auch über ihren Instagram-Kanal

instagram.com/endopowerment

über Endometriose/Adenomyose

und den Alltag mit den Erkrankungen

auf. Zudem bietet sie

Onlinekurse zu diesen Themen an

und hat einen eigenen Podcast ins

Leben gerufen.

Ihr klares Signal für betroffene

Frauen: Ihr seid nicht allein!

FOTO: MARCEL GOLLIN


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5

Endometriose – was ist

wichtig zu wissen?

Bei der Endometriose siedeln sich Teile der Gebärmutterschleimhaut

außerhalb der Gebärmutterhöhle an. Dies kann zu chronischen

Entzündungen, Zysten und Verwachsungen führen, was wiederum

den Transport der Eizelle im Eileiter behindern kann. Die Symptome

sind oft starke Krämpfe vor oder während der Menstruation. Allerdings

lässt das Vorhandensein von Periodenschmerzen noch nicht

zwingend auf eine Endometriose schließen. Etwa 40.000 Frauen

erkranken jährlich an Endometriose und viele führen die Schmerzen

zunächst allein auf ihre Periode zurück und gehen nicht zum Arzt.

5 EINFACHE TIPPS,

UM ENDOMETRIOSE-SYMPTOME

ZU LINDERN:

#1 Nährstoffe auffüllen

Viele Frauen mit Endometriose haben mindestens ein

Defizit, in der Regel mehrere Mikronährstoffmängel. Wichtig

ist, dass du mit Fachärzten, denen du vertraust, deine

Nährstoffe auswertest und Dosierungen absprichst.

#2 Alkohol reduzieren

Alkohol zu trinken, wird in unserer Gesellschaft oft als normal

angesehen, jedoch greift er den Darm und die Leber an,

was die Entgiftung unseres Körpers Stück für Stück reduziert.

Alkohol fördert somit die Entzündungen im Körper,

was genau die größte Baustelle bei Endometriose ist.

#3 Auf das Rauchen verzichten

Text

Carolin Eickhoff

Carolin Eickhoff,

Ernährungswissenschaftlerin

und ganzheitliche

Gesundheitsmanagerin

Endometriose und Kinderwunsch

Bei etwa 40 bis 60% der Frauen, die

ungewollt kinderlos bleiben, steckt eine

Endometriose dahinter. Angaben zur Erkrankungshäufigkeit

schwanken zwischen

5 und 15% der Frauen im fruchtbaren

Lebensalter zwischen 20-30 Jahren.

Für die Erfüllung des Kinderwunsches

hat sich die In-vitro-Fertilisation (IVF)

als beste Therapie bei Endometriose

erwiesen, wenn eine Schwangerschaft

nicht auf natürlichem Wege eintritt.

Was ist zu tun?

Endometriose lässt sich operativ entfernen,

hat allerdings die unangenehme

Eigenschaft, dass sie immer wiederkommt

und sollte daher ganzheitlich betrachtet

werden. Alle gängigen Therapien mit

künstlichen Hormonen können Nebenwirkungen

haben, weswegen einer der

Grundpfeiler eine angepasste Ernährung

ist, um die Symptome langfristig und

nachhaltig zu lindern. Die Ernährung ist

das Fundament und sehr wichtig, um alle

Entzündungen und Entzündungsherde im

Körper stark zu verringern.

Aktuell geht man von etwa 4000 chemischen Inhaltsstoffen in

Zigaretten aus, die unsere Sauerstoffversorgung im Blut beeinträchtigen.

Das Rauchen wirkt sich zudem auf die Darmflora

aus und kann im Darm chronische Entzündungsprozesse fördern.

Die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die im Darm angesiedelt

sind, wird als „Darmflora“ oder besser als „Mikrobiom“

bezeichnet. Ein gesundes Mikrobiom ist langfristig und ganzheitlich

wichtig für alle Frauen mit Endometriosebeschwerden.

#4 Fertigprodukte vermeiden

In vielen Fertigprodukten werden häufig minderwertige und

entzündungssteigernde Pflanzenöle verwendet. Zucker

und Zuckerersatzprodukte, verstecktes Gluten, verschiedene

Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker

sind enthalten. Wir haben bei Fertigprodukten oft keinen

Überblick, was wir wirklich konsumieren. Pflanzenfette wie

Sonnenblumenöl und Margarine hawben eine unvorteilhafte

Fettsäureverteilung. Fette sind der Baustein unserer Körperfunktionen,

gerade wenn es um die Produktion unserer

Hormone geht. Hochwertige Fette wie ein gutes Oliven- oder

Kokosöl und Rohbutter sind viel besser für unseren Körper.

#5 Golden Tea Endometriose-Rezept

Weitere

Informationen

unter:

carolineickhoff.com

FOTO: PRIVAT

Die goldene Mich ist super bei Endometriose und stärkt

gleichzeitig unser Immunsystem. Dies ist ein super leckeres

ayurvedisches Getränk, was viele positive Eigenschaften für

unsere Hormon- und Zyklusgesundheit hat. Die Milch wirkt entzündungshemmend,

unterstützt die Leber, stärkt das Immunsystem,

wirkt antioxidativ und unterstützt unsere Verdauung.

Golden Tea Endometriose-Rezept

Zutaten:

300 ml warme pflanzliche Milch

1 EL Ingwer

1 EL Kurkuma

1/2 TL Zimt

1 TL Honig

FOTO: NADKI/SHUTTERSTOCK.COM

Zubereitung:

Alle Zutaten in einem Topf erwärmen (nicht

kochen) und anschließend mindestens

15 Minuten ziehen lassen. Die goldene Milch

durch ein Sieb gießen und genießen.


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Wechseljahre

sind ein neuer

Anfang!

Nach mittlerweile 30 Jahren

Schreibarbeit als Medizin- und

Wissenschaftsjournalistin mit

dem Schwerpunkt Frauenheilkunde

(Gynäkologie) fühlte sich

die Biologin Clara Wildenrath

gut gewappnet für die Wechseljahre.

Doch als die kamen, stand

sie mit dem Thema allein da.

Mit ihrem Blog „Wechselleben“

schuf sie eine Plattform, die den

Bedarf betroffener Frauen nach

unabhängigen Informationen

und nach Austausch stillt.

FOTO: PRIVAT

Text

Doreen Brumme

Clara, warum bloggen Sie über

die Wechseljahre?

Ich hatte über Jahrzehnte hinweg regelmäßig

über das „Frauenthema“ Wechseljahre geschrieben.

Dann steckte ich plötzlich selbst mittendrin.

Die Umstellung der Hormone spürte und

spüre ich bis heute körperlich und seelisch.

Sie verändert mich. Darüber hätte ich mich

gerne ausgetauscht. Doch die Wechseljahre

waren in meinem Freundeskreis kein Thema.

Ich hatte vielmehr den Eindruck, dass meine

Freundinnen davon nicht betroffen sind. Das

machte mich neugierig, wusste ich als Biologin

doch, dass jede Frau diesen Wechsel erlebt und

laut der Deutschen Menopause-Gesellschaft

acht von zehn Frauen in dieser Zeit auch wie

ich Beschwerden haben. 1) Nach gründlicher

Recherche kam ich zu dem Schluss, dass es im

deutschsprachigen Internet wenig unabhängige

Informationen zu den Wechseljahren gibt.

Hinter vielen Angeboten stecken kommerzielle

Interessen. Zudem stellte ich nach vielen Gesprächen

mit Frauen, in denen ich die Wechseljahre

direkt ansprach, sogar einen ziemlich

großen Bedarf an Infos und Austausch fest. Mit

meinem Blog schaffe ich dafür eine Plattform.

Sind die Wechseljahre ein Tabuthema?

Wenn ja, warum, und wie lässt sich das

ändern?

Ich betrachte die Wechseljahre als eine Zeit, die

für das Leben von uns Frauen ebenso bedeutend

ist wie die Pubertät. Doch während die

überall Thema ist, hat man über die Wechseljahre

lange Zeit kaum gesprochen – und wenn,

dann wurden sie eher ein bisschen ins Lächerliche

gezogen. Viele verbinden die Wechseljahre

vor allem mit dem Altwerden. Und das

Alter hat in unserer Gesellschaft nun mal kein

gutes Image – besonders bei Frauen nicht. In

unserer Gesellschaft gilt Jugend als Schönheitskriterium,

da ist es kein Wunder, dass wir mit

1) https://www.menopause-gesellschaft.de/themen/menopause/#:~:text=Acht%20

von%20zehn%20Frauen%20erleben,Beruf%20und%20Alltag%20stark%20

einschr%C3%A4nken

den Wechseljahren hauptsächliches Negatives

verbinden und nach außen so tun, als gäbe es

sie nicht. Wenn wir also dieses Bild verändern,

die Rolle der Frau während der Wechseljahre

und danach realistisch beschreiben, dann

enttabuisieren wir sie und machen den Weg frei

für ein neues Selbstverständnis.

Was wir dringend brauchen,

sind Vorbilder: Frauen, die von

ihrem Wechselleben erzählen.

Wie sollten Frauen ihre

Wechsel jahre betrachten?

Die Wechseljahre können zwar

eine sehr anstrengende Zeit

sein, aber auch eine spannende

Phase der Neuorientierung.

Der Lebensabschnitt, in dem

wir reproduktionsfähig waren,

neigt sich dem Ende zu,

Körper und Geist fokussieren

sich nicht mehr auf die Fortpflanzung.

Das kann enorme

weibliche Kräfte freisetzen.

Und die braucht unsere

Gesellschaft dringend. Mir gefällt das Bild

vom biologischen Sinn der Wechseljahre:

Nach der sogenannten Großmutter-Hypothese

hat die Natur sie sich „ausgedacht“, um

nicht unnötige Kräfte an die Fortpflanzung

zu verschwenden. Das hat in der Evolution

zum Fortbestand unserer Art beigetragen. Ich

habe die Erfahrung gemacht, dass Frauen in

und nach den Wechseljahren oft viel genauer

als früher wissen, was sie wollen und wie sie

für sich einstehen können. Diese Erkenntnis

wirkt für viele wie eine Selbstbefreiung.

Die Wechseljahre bringen vielen

Frauen Beschwerden wie Hitzewallungen,

Kreislaufprobleme, Schlafstörungen,

Stimmungsschwankungen

und mehr. Wie finden Frauen

ihren Weg, damit klarzukommen?

Auf ihrem Blog

www.wechselleben.de

bietet Clara Wildenrath

fundierte Informationen zum

Thema Wechseljahre und allem,

was damit in Zusammenhang

steht. Zudem gibt sie Tipps für

einen gesunden Lebenswandel

und möchte dazu inspirieren,

diese Phase des Lebens als

etwas Positives zu begreifen.

Im geschützten Forumsbereich

können sich Frauen austauschen,

um sich gegenseitig in

dieser Lebensphase zu unterstützen.

Ganz wichtig ist Aufklärung. Die Frauen sollten

sich darüber informieren, was mit ihnen während

der Wechseljahre geschieht. Nur so können

sie das Selbstverständnis und die Selbstakzeptanz

entwickeln, die ihnen helfen, diese oft

belastende Phase gut zu überstehen. Sie sollten

wissen, welche Möglichkeiten

es gibt, die mitunter heftigen

Beschwerden zu lindern. Hier

ist unabhängig vermitteltes

Wissen vonnöten, denn nur

damit hat die Frau eine echte

freie Wahl, wie sie mit ihren

Beschwerden umgeht. Und weil

solche Wechseljahresbeschwerden

nicht nur die Frau selbst

belasten, sondern auch ihr Umfeld,

braucht es auch da mehr

Wissen zum Thema. Ohne das

sind Verständnis und Akzeptanz

für die Frau kaum möglich

– im Privat- wie im Berufsleben.

Was wünschen Sie sich

für die Betreuung von

Frauen in den Wechseljahren?

Ich wünsche mir vor allem mehr Wissen, mehr

Verständnis und individuelle Beratung. Leider

machen immer noch viele Frauen die Erfahrung,

dass ihr Arzt oder ihre Ärztin ihre

Beschwerden nicht ernst nimmt. Oder sehr

schnell Hormone oder andere Medikamente

verschreibt, ohne die Frau wirklich über

verschiedene Therapiemöglichkeiten zu

informieren. Das kann einerseits der knappen

Zeit im Praxisalltag geschuldet sein, andererseits

aber auch der unzureichenden Ausbildung

und Erfahrung. In der medizinischen Ausbildung

spielen die Wechseljahre bislang keine

große Rolle. Es gibt in vielen Bereichen auch

noch zu wenige Studien. Ich möchte Frauen

aber auch ermuntern, mehr nachzufragen,

wenn sie etwas nicht verstehen oder sich nicht

ausreichend informiert fühlen.


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Hormonfrei, wirksam, sicher:

Pflanzlicher Wirkstoff für jede

Phase der Wechseljahre

Die Zahl ist erdrückend: Etwa acht von zehn Frauen sind laut der Deutschen

Menopause Gesellschaft in den Wechseljahren von Beschwerden betroffen.

Die bekanntesten Symptome sind Schweißausbrüche und Hitzewallungen.

Etwa ein Drittel hat darüber hinaus mit Stimmungsschwankungen und

Schlafstörungen zu kämpfen.

Auch Haarausfall, trockene

Haut und

Schleimhäute insbesondere

im Vaginalbereich,

Herzrasen

und depressive Verstimmungen

schränken sowohl die Lebensqualität

als auch die Leistungsfähigkeit

stark ein. Für Frauen, die zur

Zeit des Klimakteriums in der Mitte

ihres Lebens stehen, sind die Beschwerden

eine enorme Belastung,

sowohl privat als auch im Beruf.

Zudem müssen sie sich auf eine

längere Leidenszeit einstellen, im

Schnitt etwa 7,4 Jahre.

Was tun gegen die Symptome?

Seit Jahren schon wird das Abwägen

von Risiken und Nutzen einer

Hormontherapie gegen klimakterische

Beschwerden sehr kontrovers

diskutiert. Viele Frauen möchten

aus diesem Grund keine Hormone

einnehmen. Aber auch Isoflavone

aus Soja, die meist in hormonfreien

Alternativen als Wirkstoff zur

Verfügung stehen, sind umstritten.

Kein Wunder, dass Betroffene verunsichert

sind. Was sollen sie tun?

Abwarten und im Stillen leiden,

während das Leben an ihnen vorüberzieht?

Das ist keine empfehlenswerte

Option.

Einzigartiger Wirkstoff,

pflanzlich & sicher

Femarelle, ein pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel

auf Sojabasis,

kann hier Abhilfe schaffen.

Femarelle enthält anstelle von Isoflavonen

den Wirkstoff DT56a und

ist hormonfrei. Im deutschsprachigen

Raum ganz neu auf dem Markt,

richten sich drei verschiedene Rezepturen

an Frauen in jeder Phase

der Wechseljahre, von der Perimenopause

über die Menopause bis

hin zur Postmenopause. DT56a in

Femarelle ist ein einzigartiger und

sicherer pflanzlicher Wirkstoff, der

in keinem anderen Nahrungsergänzungsmittel

enthalten ist. Femarelle

trägt dazu bei, Wechseljahresbeschwerden

schon innerhalb des

ersten Behandlungsmonats positiv

zu beeinflussen. In Femarelle werden

jeweils unterschiedliche Vitamine

und Mineralien mit DT56a kombiniert,

um so Frauen in jeder Phase

der Wechseljahre optimal zu stützen.

unter-

Sowohl die Wirksamkeit als auch

die Verträglichkeit von Femarelle

sind sehr erprobt. Das Produkt

wurde bereits vor 21 Jahren entwickelt

und wird seitdem in vielen

Ländern – darunter Israel, Griechenland,

Norwegen, Schweden,

Dänemark, Finnland, UK, den

USA, Kanada, Indien und Taiwan –

erfolgreich eingesetzt. In über 9,5

Millionen Behandlungsmonaten

weltweit wurden bisher keinerlei

unerwünschte Wirkungen beobachtet.

Neben Deutschland, Österreich

und der Schweiz kommen

nun auch Frankreich, Italien,

Spanien, Polen und Belgien als

neue Vertriebsländer hinzu.

Vielfach empfohlen

Eine Empfehlung für Femarelle

sprechen dabei nicht nur internationale

Fachleute wie der Präsident

der European Society of Gynecology,

Prof. Andrea Genazzani, aus.

Auch das Feedback der Anwenderinnen

ist sehr positiv. Zudem ist

die Hürde, an das Produkt zu

gelangen, denkbar gering.

Femarelle ist ein pflanzlicher SERM, der Zwar die unterliegt verschiedenen

die Produktion

innerhalb von Femarel-

des

le als Pharmaprodukt

Symptome im Verlauf der Wechseljahre ersten Behandlungsmonats lindern kann. von Theramex, 5–11,14–21

einem

You over menopause

Femarelle ® Rejuvenate

Erfahrung



Femarelle ® Recharge

führenden, weltweit

Femarelle ® Unstoppable

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26.09.2022 bis

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tätigen auf Frauengesundheit spezialisierten

Pharmaunternehmen,

strengsten Sicherheits- und Qualitätsrichtlinien

– als Nahrungsergänzungsmittel

ist Femarelle jedoch

frei verkäuflich und kann problemlos

über eine Apotheke oder Versandapotheke

bezogen werden.

Wichtig zu wissen ist auch: Wer Femarelle

ausprobieren möchte, muss

nicht mit dem ersten Produkt schon

in der Perimenopause beginnen,

man kann jederzeit und in jeder

Phase der Wechseljahre einsteigen.

Erfahren Sie mehr unter:

www.femarelle.de

Für

unbeschwerte

Wechseljahre

PHASEN DER

MENOPAUSE

Perimenopause:

Die Perimenopause betrifft

Frauen, bei denen der

Zyklus beginnt unregelmäßig

zu werden. Betroffene

klagen über Stimmungsschwankungen,

trockene

Haut und Müdigkeit. In dieser

Phase hilft Femarelle®

Rejuvenate, PZN 18029197,

mit Soja- und Leinsamenextrakten

sowie Vitamin

B2 und Biotin die verschiedenen

Symptome der Perimenopause

abzufedern.

Das Produkt trägt dazu bei,

die Elastizität der Haut zu

erhalten und die Schlafqualität

zu verbessern. Außerdem

hilft es, die Energielevel

aufrecht zu erhalten

und Stimmungsschwankungen

zu entgegen.

Menopause:

In den 50ern sind Frauen

meist in der Menopause.

Hier kann Femarelle® Recharge,

PZN 18029205, mit

Soja- und Leinsamenextrakten

sowieVitamin B6

dazu beitragen, die hormonelle

Aktivität zu regulieren.

Darüber hinaus

trägt es zur Erhaltung des

normalen Energiestoffwechsels

und der normalen

Nervenfunktion bei und

kann weiteren Symptome

wie Müdigkeit entgegenwirken,

um so die Lebensqualität

der Betroffenen zu

verbessern.

Postmenopause:

Auch in der Postmenopause

treten zahlreiche

Beschwerden auf. In

dieser Phase gilt es, besonders

die Knochendichte

zu erhalten. Die

spezielle Formulierung von

Femarelle® Unstoppable,

PZN 18029211, richtet sich

mit Sojaextrakt, Kalzium,

Vitamin D und B-Vitaminen

speziell an die besonderen

Bedürfnisse in dieser

Zeit.


8

Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info

Gut behandelbar:

Funktionsstörungen der Schilddrüse

Die Schilddrüse gehört zu den endokrinen Drüsen unseres Körpers. Hier werden die Hormone Trijodthyronin (T3)

und Thyroxin (T4) gebildet, die für verschiedenste Stoffwechselvorgänge benötigt werden. Ist die Schilddrüse in

ihrer Funktion beeinträchtigt, kann sich das auf den gesamten Körper Betroffener auswirken. Wie sich speziell

eine Schilddrüsenunterfunktion (sog. Hypothyreose) bemerkbar macht und mit welchen Beeinträchtigungen die

Patient:innen konfrontiert sind, erklärt uns Dr. Stefan Karger, der als niedergelassener Arzt Betroffene betreut.

Text Miriam Barbara Rauh

Herr Dr. Karger, Sie sind niedergelassener

Arzt und haben sich unter

anderem auf Schilddrüsenerkrankungen

spezialisiert. Wie viele Menschen

sind in Deutschland von einer Schilddrüsenfunktionsstörung

betroffen?

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen

einer Überfunktion und einer Unterfunktion

des Organs. Von einer ausgeprägten

(manifesten) Unterfunktion sind

etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung

in Deutschland betroffen. Häufiger

finden wir eine latente Schilddrüsenunterfunktion,

eine leichte Vorstufe.

Hier liegt die geschätzte Zahl zwischen

drei und zehn Prozent. Laut Verschreibungsdaten

nehmen mindestens 4,1

Millionen Deutsche Schilddrüsenhormone

als Ersatz bei Unterfunktion ein.

Bei der Überfunktion unterscheiden

wir ebenfalls zwischen einer latenten

und einer manifesten Form. Von der manifesten

Hyperthyreose sind ungefähr

1,5 bis zwei Prozent betroffen. Häufiger

ist die latente Hyperthyreose, welche

sich hierzulande bei circa fünf Prozent

der Menschen, vor allem im höheren

Lebensalter, diagnostizieren lässt.

Wie machen sich Funktionsstörungen

der Schilddrüse bemerkbar?

Entweder durch einen auffälligen Laborbefund

oder primär durch charakteristische

Symptome.

Laboranalytisch ist der sogenannte

TSH-Wert von entscheidender Bedeutung.

Anhand dieses zentralen Steuermarkers

der Schilddrüse können wir

beurteilen, ob die Schilddrüse normal

funktioniert oder nicht. Ob bei einer

Abweichung des TSH-Wertes vom Referenzbereich

tatsächlich eine krankhafte

Störung der Schilddrüse vorliegt, muss

immer individuell und fachkundig abgewogen

werden. Bei älteren Patienten z. B.

Priv.-Doz. Dr. med. habil.

Stefan Karger, Facharzt

für Innere Medizin/Endokrinologie

und Diabetologie,

Osteologe DVO, Praxis für

Endokrinologie Leipzig

kann dieser Wert im Vergleich zu Jüngeren

leicht erhöht sein – formal einer

latenten Hypothyreose entsprechend,

was jedoch oftmals mit keinerlei Krankheitsbedeutung

assoziiert ist und wobei

Zurückhaltung geboten ist, diesen Laborbefund

als Krankheit zu behandeln.

Die Symptome einer Unterfunktion

nehmen einen stufenförmigen Verlauf.

Am Anfang stehen Müdigkeit, Abgeschlagenheit

und Konzentrationsstörungen.

Wenn die Schilddrüse weiter

an Funktion verliert, kann das weitere

Auswirkungen auf alle Organsysteme

haben. Die Haut wird trocken und

teigig, die Fingernägel brüchig, Haarausfall

kann hinzukommen. Betroffene

leiden zudem unter Frieren, Verstopfung

und Gewichtszunahme bis hin

zu einem langsamen Herzschlag und

sogar neurologischen Symptomen wie

Reflexabschwächung. Bei Frauen kann

es auch zu Zyklusstörungen bis hin zum

Ausbleiben der Regelblutung kommen.

Die Symptome einer Überfunktion

hingegen sind charakterisiert durch

eine Überaktivierung sämtlicher Organsysteme

unseres Körpers. Für diese

Patienten sind innere Unruhe, verstärktes

Schwitzen, Gewichtsverlust

und Schlafstörungen sehr typisch.

Bei älteren Patient:innen können die

Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion

oft weit weniger offensichtlich

sein. Oft ist es ein Zufallsbefund

im Labor im Sinne eines zu niedrigen

TSH-Wertes oder im EKG bei festzustellender

Herzrhythmusstörung.

Bei welchen Symptomen sollten Betroffene

sowie die behandelnden

Ärzt:innen eine Schilddrüsenunterfunktion

als Ursache in Betracht ziehen?

Die typischen Frühsymptome sind Müdigkeit,

Konzentrationsstörungen und

teilweise auch ein etwas depressives

Stimmungsbild. Bei solchen Symptomen

sollte man die Dauer hinterfragen – ob

es eine Phase von wenigen Wochen ist,

die sich dann wieder bessert, oder ob

die Symptome vielleicht schon seit zwei

oder drei Monaten bestehen. In diesem

Fall sollte man einen Arzt aufsuchen,

um frühzeitig Klarheit zu bekommen

und nicht eventuell noch weitere Symptome

zu provozieren, wie in meiner

vorherigen Antwort aufgeführt.

Eine Schilddrüsenunterfunktion kann

sich also auf verschiedene Organsysteme

auswirken und den Alltag

beeinträchtigen. Aus Ihrer ärztlichen

Erfahrung: Was macht Ihren Patient:innen

dabei am meisten zu schaffen?

Konzentrationsstörungen, verstärkte

Müdigkeit und Gewichtsprobleme

sowie Probleme mit Haar und Nägeln

machen häufiger Frauen zu schaffen,

sie kommen meist auch früher mit

Symptomen als Männer. Männer beklagen

neben Konzentrationsstörungen

eher eine geringere Leistungsfähigkeit

auf körperlicher Ebene, dies schließt

auch eine verminderte Libido ein.

Generell kann ich feststellen, dass sich

die typischen belastenden Symptome

einer Schilddrüsenunterfunktion eher

bzw. früher bei jüngeren Patient:innen

bemerkbar machen. Ältere Patienten berichten

von sich aus häufig über keine

wesentlichen subjektiven Veränderungen,

erstaunlicherweise selbst bei deutlich

eingeschränkter Schilddrüsenfunktion.

Das mag auch daran liegen, dass ältere

Patienten sich mit schleichenden Symptomen

eher abfinden oder glauben, dass

es dem Alterungsprozess geschuldet

ist, z. B. wenn vielleicht die Denkleistung

nicht mehr so rege ist wie früher.

Wie kann eine Schilddrüsenunterfunktion

heute behandelt werden

und wie wirkt sich die Therapie

auf das Leben Betroffener aus?

Für einen Arzt ist die Behandlung einer

Schilddrüsenunterfunktion sehr befriedigend,

weil für die Patient:innen in der

Regel in kürzester Zeit eine Beseitigung

der zuvor beklagten Symptome und damit

Wiederherstellung einer normalen

Lebensqualität ermöglicht wird. Es gibt

viele Krankheiten, die man längst nicht

so gut behandeln kann. Hier allerdings

können wir seit vielen, vielen Jahren ein

synthetisch hergestelltes Schilddrüsenhormon

geben, das die Patient:innen allmorgendlich

schlucken, eine halbe

Stunde vor dem Frühstück und mit Wasser

– nicht mit Kaffee oder Milch –, das

ist eigentlich schon alles. Man schließt

damit die Lücke, wenn die Erkrankten

nicht mehr in der Lage sind, selbst ausreichend

Schilddrüsenhormone zu produzieren.

FOTO: BURAVLEVA STOCK/SHUTTERSTOCK.COM


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9

FOTO: EVELEEN/SHUTTERSTOCK.COM

Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH.

Was ist Hashimoto?

Von einer Hashimoto-Thyreoiditis, einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse,

sind etwa zwei Prozent der Bevölkerung betroffen. Wir sprachen mit Prof. Dr. Joachim

Feldkamp, Chefarzt der Universitätsklinik für Endokrinologie und Diabetologie, Allgemeine

Innere Medizin, Infektiologie am Klinikum Bielefeld Mitte und Autor des Buches

„Gut leben mit Hashimoto“, über Symptome und Therapien.

Prof. Dr. med.

Joachim

Feldkamp,

Chefarzt der Universitätsklinik

für

Endokrinologie

und Diabetologie,

Allgemeine Innere

Medizin, Infektiologie

am Klinikum

Bielefeld Mitte

Weitere Informationen

unter:

forum-schilddruese.de

MAT-DE-2204801-1.0-11/2022

Herr Prof. Feldkamp, Sie haben sich

unter anderem auf die Hashimoto-Thyreoiditis

spezialisiert, eine Autoimmunerkrankung,

die eine Schilddrüsenunterfunktion

zur Folge hat. Was macht

diese Erkrankung besonders und was

ist bei Diagnose und Therapie besonders

wichtig?

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung,

die man an erhöhten

Antikörpern gegen thyreoidale Peroxidase

(TPO-AK) und Antikörpern gegen Thyreoglobulin

(Tg-AK) erkennt. Sie betrifft etwa zwei

Prozent der Bevölkerung. Interessanterweise

sind Frauen zehnmal häufiger betroffen als

Männer. Die genaue Ursache der Hashimoto-

Thyreoiditis ist bislang unbekannt. Genetische

und Umweltfaktoren können eine Rolle

spielen.

In etwa sieben Prozent der Fälle in

Deutschland tritt eine Hashimoto-Thyreoiditis

innerhalb eines Jahres nach einer Geburt

auf, dies wird Postpartum-Thyreoiditis

genannt. Wenn eine Frau nach der Geburt

unruhig wird, schlecht schläft und eine

Stimmungsveränderung feststellt, muss es

kein „Babyblues“ sein, es kann auch an der

Schilddrüse liegen.

Ein Arzt wird gemeinsam mit den Patient:innen

ermitteln, in welcher Dosis Schilddrüsenhormone

nötig sind. Das ist individuell

verschieden, manche brauchen etwas

weniger, andere fühlen sich mit der gleichen

Dosis und vergleichbaren Parametern vielleicht

immer noch müde und brauchen mehr

Hormon.

Mit zunehmendem Lebensalter wird die

Krankheit häufiger. Nicht immer ist die

Schilddrüse vergrößert, bei einigen Patient:innen

ist sie normal groß. Bei anderen

wird die Schilddrüse immer kleiner, bis sie

fast verschwindet. Es kommt auch vor, dass

die Schilddrüsenhormone bei einem normalen

Wert liegen und die Patient:innen keine

Schilddrüsenhormone einnehmen müssen.

Man sollte das einmal im Jahr kontrollieren,

weil das Risiko, eine Unterfunktion zu entwickeln,

bei diesen Patient:innen höher ist.

Sie engagieren sich unter anderem in

der Expertensprechstunde im Forum

Schilddrüse (www.forum-schilddruese.

de). Warum ist es so wichtig, dass Betroffene

ihre Erkrankung kennen und

gut darüber informiert sind?

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine häufige

Störung, die oft auch in Verbindung mit

anderen Autoimmunerkrankungen auftreten

kann.

Das kann zum Beispiel die Erkrankung

Vitiligo sein, bei der die Haut weiße Flecken

zeigt, die nicht mehr pigmentiert sind. Man

muss diese Stellen gut vor der Sonne schützen.

Eine häufigere Störung ist auch ein

Vitamin-B12-Mangel. Vitamin B12 ist für die

Nervenfunktion und die Blutbildung wichtig.

Etwa zwei Prozent der Patient:innen mit

Hashimoto-Thyreoiditis entwickeln eine

Zöliakie, eine Glutenunverträglichkeit, die

sich meist mit Durchfall, Bauchschmerzen

und auch Leistungsverlust äußert. Ebenfalls

selten möglich ist ein Typ-1-Diabetes oder

ein Morbus Addison, eine Erkrankung mit

Störung der körpereigenen Cortisonproduktion,

durch die sich die Haut dunkel färbt

wie nach dem Sonnenbaden.

Kann sich eine Hashimoto-Thyreoiditis

wieder zurückbilden?

Ja, auch das kommt vor. Bei Erwachsenen

allerdings seltener als bei Kindern. Es hängt

auch davon ab, wie viel Schilddrüsengewebe

noch da ist und wie stark ausgeprägt die

Hashimoto-Thyreoiditis war oder ist.


10 Lesen Sie mehr auf seltenekrankheiten.de

„Ich genieße

jeden Tag!“

Etwa fünf bis sieben von 100.000 Menschen in Deutschland

erkranken pro Jahr an einem seltenen neuroendokrinen Tumor

(NET) – Oliver Matthias Merx war im Jahr 2020 einer von ihnen.

Wie er mit der Diagnose umgegangen ist, wie es ihm heute

geht und was ihm im Umgang mit der Erkrankung wichtig ist,

erzählt er uns im Interview.

Herr Merx, bei Ihnen wurde 2020

ein neuroendokriner Bauchspeicheldrüsentumor

diagnostiziert.

Wie kam es zur Diagnose?

Die Krankheit warf schon drei Jahre zuvor

ihre Schatten voraus: Sowohl 2017 als

auch 2018 kam es zu Gallenkoliken, die

eine erhebliche Entzündung der Bauchspeicheldrüse

zur Folge hatten. Dann

wurde die Galle entfernt. Die Probleme

schienen gelöst. Im Frühjahr 2019 folgten

dann diffuse Bewusstseinsstörungen.

Obwohl sich der Pankreastumor auf

den MRTs abzeichnete, wurde er trotz

mehrerer Tage Krankenhausaufenthalt

Text Hanna Sinnecker

nicht entdeckt. Es wurde in der Zeit alles

Mögliche als Ursache untersucht – außer

der Bauchspeicheldrüse. Und das vor

dem Hintergrund der Vorgeschichte ...

Die Ärzte attestierten mir ein psychisches

Problem. Ich war im Hinblick

auf diese Diagnose „not amused“. Das

Ganze lässt ahnen: Menschen mit

seltenen Krankheiten haben leider nicht

nur das Problem, dass die Diagnose

schwer zu stellen ist, sondern auch, dass

sie schnell den Stempel „Psychisches

Problem“ aufgedrückt bekommen, weil

keine andere Ursache gefunden wird.

Bis Anfang 2020 bin ich dann trotz

FOTO: PRIVAT

verschiedener Beschwerden nicht mehr

zum Arzt gegangen. Im Januar 2020

war aber ein Punkt erreicht, an dem

ich noch mal mit Nachdruck zum Arzt

ging. Innerhalb weniger Tage kam die

Diagnose: „Herr Merx, Sie haben einen

ziemlich großen Pankreastumor.“

Eine solche Diagnose kann einem

den Boden unter den Füßen wegziehen.

Was ging in Ihnen nach

der Diagnosestellung vor?

So eine Diagnose klingt tatsächlich erst

einmal heftig. Dass es sich um einen

recht seltenen NET mit vergleichsweise

positiver Prognose handelt,

wusste ich anfangs auch noch nicht.

Bis dahin herrschte Unsicherheit: Es

hätte auch eine bösartige Variante

sein können. Insofern war die anfängliche

Reaktion auf die Diagnose: Es

könnte jetzt alles schnell vorbei sein!

Umgekehrt war ich froh, dass nun

eine klare Ursache für verschiedene

Beschwerden gefunden war und ich

mir das Ganze nicht nur einbildete.

Wirklich schwierig war, die Diagnose

mit Verwandten und Bekannten zu teilen.

Da erlebt man dann echte Schockreaktionen

und die Hilflosigkeit vieler

Menschen. So bekam ich tatsächlich

eine WhatsApp mit der Frage: „Wann

wirst Du jetzt sterben?“ Was soll man

auf solche Fragen antworten? Zu meiner

eigenen Überraschung bin ich trotz allem

insgesamt recht gelassen geblieben.

Selbst vor der eigentlichen Operation

war ich erstaunlich zuversichtlich. Erst

recht danach, denn auf der Intensivstation

lag ich zwei Tage mit wirklich

sehr kranken Menschen zusammen. Da

dachte ich mir: Mann, geht es mir gut!

Wie ging es dann weiter, wie

sah Ihre Behandlung aus und

was waren die für Sie größten

Herausforderungen?

Die Betreuung durch die Ärzte und

deren Teams war nicht nur fachlich,

sondern auch menschlich super. Ich

war und bin heute noch dankbar,

dass wir ganz in der Nähe gleich zwei

Experten für diese seltene Krankheit

hatten. Das war auch für meine Angehörigen

ein sehr wichtiger Aspekt.

Die initiale Behandlung schien mit

erfolgreicher Durchführung einer sogenannten

Pankreaslinksresektion weitgehend

abgeschlossen. Es gab und gibt

bis heute keine Metastasen. Allerdings

tauchten wenige Monate nach der OP

gleich zweimal nacheinander mehrere,

zum Teil sehr große postoperative Fisteln

auf. Das warf mich innerlich ziemlich

zurück. Ende Juni 2020 begann ich daher

eine psychotherapeutische Behandlung.

Die war enorm wichtig, um mich wieder

innerlich zu stabilisieren und mit der

DAS NETZWERK NET e. V.

Das Netzwerk Neuroendokrine Tumoren

(NeT) e. V. ist die bundesweit größte aktive

Selbsthilfeorganisation zu diesem Thema,

die von Betroffenen, deren Angehörigen

sowie Ärzten gegründet wurde. Hier finden

sowohl Patient:innen als auch deren

Angehörige Beratung, Unterstützung und

Verständnis für ihre Situation – für einen

leichteren Umgang mit der Erkrankung.

Zudem bekommen Betroffene hier Informationen

zu spezialisierten Ärzten und

Behandlungszentren und können

bei schwierigen Fragen vom Fachwissen

und der Expertise des medizinischwissenschaftlichen

Beirates profitieren.

Weitere Informationen unter

www.netzwerk-net.de und unter

Tel. 0911-25 28 999.

Angst vor weiteren und möglicherweise

auch massiveren Rückschlägen umgehen

zu können. Zudem half mir die

Therapie dabei, gegenüber Dritten von

Beginn an offen und unverkrampft über

die Krankheit sprechen zu können.

Besonders wichtig war, dass ich in der

Therapie lernte, mein Schmerzgedächtnis

in den Griff zu bekommen, weil ich

nach den Fisteln jedes Mal innerlich

zusammenzuckte, wenn ich irgendwelche

Schmerzen im Bauch hatte.

Bis heute habe ich immer wieder mal

Schmerzen im Bauch, unter anderem

wegen einer Hernienoperation an der

gleichen Stelle, bin aber mittlerweile

kaum mehr beunruhigt, wenn es zu

solchen Schmerzwellen kommt. Ich

lernte damals, daran zu glauben, dass

ich trotz der Krankheit wieder längerfristig

gesund leben und planen kann.

Wie geht es Ihnen jetzt und

welche Rolle spielt die Nachsorge

für Sie als Patient?

Es klingt vermutlich irritierend: Ich

erlebe gerade eine der besten Phasen

meines Lebens. Ich bin nahezu durchgängig

gut drauf, fühle mich körperlich

und vor allem mental sehr gut – ganz so,

als wäre ich im engeren Sinne gesund.

Ich musste, Gott sei Dank, auch bis

heute noch kein einziges Mal über

eine Chemotherapie nachdenken.

Im Hinblick auf die Nachsorge ist

bislang auch nicht allzu viel zu tun.

In erster Linie muss ich auf die diabetischen

Folgen achten und Kohlenhydrate

vermeiden. Ansonsten muss

ich etwa alle sechs Monate ein CT

machen lassen. Diesbezüglich bin ich

tatsächlich vorab immer etwas nervös.

Es könnte ja sein, dass einem diesmal

mitgeteilt wird, dass sich die Dinge

verschlechtert haben. Diese Nervosität

werde ich wohl auch niemals verlieren.

Und das ist gut so, denn das Beispiel

von Steve Jobs, dem Gründer von Apple,

der einen sehr ähnlichen Tumor hatte,

zeigt: Selbst wenn es einem einige Jahre

nach der OP richtig gut geht, können

unverhofft ernsthafte Komplikationen

auftauchen. In diesem Bewusstsein

lebe und genieße ich jeden Tag.

Was hat Ihnen im Umgang mit Ihrer

Erkrankung geholfen und was würden

Sie anderen Betroffenen gern

mit auf den Weg geben?

Da ist wohl zuallererst die Familie

zu nennen. Die war und ist ein super

Rückhalt. Für mich kam dann rasch

hinzu, dass ich das E-Bike für mich

entdeckte, kleine und größere E-Bike-

Abenteuer startete und bis heute für

meinen Blog „Doktor-eBike.de“ erfreulich

positive Resonanz erhalte.

Zwei weitere Sachen sind mir aber

vermutlich noch wichtiger: Da ist zum

einen das Thema Forschung zu seltenen

Krankheiten. Ich möchte jedem betroffenen

Patienten empfehlen, sich umfassend

einzubringen und an Studien etc.

teilzunehmen. Das leitet über zum

zweiten Thema der Selbsthilfegruppen,

denn nur, wenn man in einer Gruppe

wie dem Verein Netzwerk NeT aktiv ist,

hat man m. E. eine valide Chance, bei

entsprechenden Studien mitwirken zu

können. Beim Netzwerk NeT habe ich

zudem Menschen kennengelernt, die

mir eindrucksvoll schilderten, wie sie

mit ihrer NET-Erkrankung umgegangen

sind und wie normal ein solches Leben

trotz aller objektiven Risiken sein kann.

Insofern kann ich jedem von einer

seltenen Krankheit betroffenen Menschen

nur empfehlen, sich an einer

Selbsthilfegruppe wie dem Netzwerk

NeT zu beteiligen.


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Leben mit NET

Was sind NET (Neuroendokrine Tumoren)?

Neuroendokrine Tumoren (NET) sind seltene Tumoren,

die aus neuroendokrinen Zellen entstehen – das sind

Zellen, die Botenstoffe (Hormone) bilden. Je nachdem,

wo sie im Körper auftreten und ob sie funktionell aktiv

oder inaktiv sind, verursachen sie unterschiedlichste

Krankheitsbilder, die mit verschiedenen Symptomen

einhergehen können. Hauptsächlich treten NET

in der Lunge, dem Verdauungstrakt und der

Bauchspeicheldrüse auf:

Neuroendokrine Tumoren

können in der Lunge auftreten

(oft veraltet als Karzinoid

bezeichnet).

NET, die die Bauchspeicheldrüse

betreffen, werden als

NET des Pankreas bezeichnet.

Diagnose und Therapiemöglichkeiten

Aufgrund der oft unspezifischen Symptome müssen Betroffene

leider oft lange auf die richtige Diagnose warten.

Im Durchschnitt dauert es circa fünf Jahre bis zur

Diagnose NET. Je früher aber eine Diagnose erfolgt,

umso schneller können Betroffene mit einer Therapie

beginnen und der Krankheitsverlauf kann positiv beeinflusst

werden. Für die Diagnose neuroendokriner

Tumoren kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz:

dazu gehören bildgebende Verfahren, die Untersuchung

von Gewebeproben und labortechnische Untersuchungen

(z.B. Blut- und Urinproben). Ist die Diagnose

NET gestellt, bedeutet das zunächst natürlich einen

großen Einschnitt im Leben Betroffener, der mit großer

Unsicherheit einhergeht. Patient:innen fragen sich, was

nun auf sie zukommt, wie gut ihre Erkrankung behandelbar

ist und welche Therapie für sie in Frage kommt.

Je nachdem, welche Form von NET vorliegt, gibt es

mittlerweile verschiedene Behandlungsmöglichkeiten,

die der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin

ganz individuell mit den Patient:innen bespricht und

in die Wege leitet. Dazu gehören sowohl chirurgische

als auch medikamentöse Verfahren. NET, die noch keine

Metastasen gebildet haben, können in vielen Fällen

vollständig operativ entfernt werden, sodass in diesen

Fällen von einer Heilung gesprochen werden kann.

Aber auch wenn sich bereits Metastasen gebildet haben,

wird so viel wie möglich vom Tumor und seinen

Metastasen entfernt und eine medikamentöse Therapie

in die Wege geleitet. Hier kommen zum Beispiel Somatostatin-Analoga,

Chemotherapie, Interferon-Alpha

und molekularbiologische Arzneimittel zum Einsatz.

Letztere können den Tumor punktgenau angreifen, um

möglichst wenig Nebenwirkungen an gesunden Zellen

zu verursachen. Auch eine PRRT (Peptid-Radio-Rezeptor-Therapie)

kann Teil der Therapie sein. Diese Behandlungsmöglichkeiten

können langfristig das Tumorwachstum

hemmen, Beschwerden wirksam lindern und

können so dazu beitragen, dass die Lebensqualität

Betroffener so wenig wie möglich beeinträchtigt wird.

Neuroendokrine Tumoren,

die sich im Magen-Darm-Trakt

(gastrointestinal) befinden,

werden häufig als GI-NET

bezeichnet.

Je nachdem, wo der Tumor sich befindet,

können unterschiedliche Symptome auftreten:

NET IN DER LUNGE

■ Reizhusten

■ Atemnot

■ Blutiger Husten

■ Wiederholte pulmonale

Infekte

FOTO: PIKOVIT/SHUTTERSTOCK.COM

NET DER BAUCHSPEICHELDRÜSE

■ Erhöhter Blutzuckerspiegel

ODER

■ Unterzucker (Schwäche, Schwitzen, Zittrigkeit,

Konzentrationsstörungen, Heißhunger etc.)

■ Gewichtsverlust

■ Blutarmut

■ Ausschlag an Armen und Beinen

■ Entzündungen der Mundschleimhaut

■ Übersäuerung des Magens

■ Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre

■ Durchfälle, teils wässrig

■ Muskelschwäche

■ Anfallsartige Hautrötungen (sog. Flush)

NET IM MAGEN-DARM-TRAKT

■ Krampfartige

Bauchschmerzen

■ Durchfälle

■ Anfallsartige Hautrötungen

(sog. Flush)

■ Übersäuerung des Magens

■ Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre

Die Wichtigkeit der Nachsorge

Die Nachsorge bei neuroendokrinen Tumoren beginnt,

sobald die Behandlung abgeschlossen ist.

Wichtigstes Ziel ist, durch regelmäßiges Screening

ein Wiederauftreten der NET-Erkrankung

beispielsweise durch Metastasen rechtzeitig zu

erkennen und Langzeitfolgen zu behandeln.

Bei Patient:innen, die Medikamente und Therapien

erhalten, die Tumorwachstum und Metastasenbildung

zum Stillstand bringen sollen, verfolgt die Nachsorge

das Ziel, mögliche Nebenwirkungen zu lindern und

Medikamentendosen gegebenenfalls neu einzustellen,

beziehungsweise auf andere Behandlungsverfahren

auszuweichen, bis die optimale Therapie gefunden ist.

Aber auch die seelische Gesundheit steht bei der

Nachsorge im Fokus: Viele Betroffene leben mit

der ständigen Angst, dass die Erkrankung zurückkommt,

zudem hat die Erkrankung den Alltag oft

komplett auf den Kopf gestellt. Die Ärzt:innen, die

Sie in der Nachsorge betreuen, leiten Sie bei Bedarf

an psychosoziale Krebsberatungsstellen, Psychoonkologinnen

oder -onkologen, Physiotherapeutinnen

oder -therapeuten, Ernährungsberaterinnen

oder -berater oder Selbsthilfegruppen weiter.

Leben mit NET – Der Wegweiser

für Betroffene

Das forschende Pharmaunternehmen Novartis hat mit

der Website www.leben-mit-net.de einen umfangreichen

Ratgeber entwickelt, der fundierte Informationen

zu Diagnose, Therapiemöglichkeiten und Unterstützungsangeboten

bietet und viele Fragen Betroffener

beantwortet. Dieser Ratgeber möchte dabei helfen, die

Erkrankung zu verstehen und als Wegweiser während

der Behandlung und Nachsorge dienen. Neben den

Informationen zu den verschiedenen Krankheitsbildern,

den Diagnose-, Therapie- und Nachsorgemöglichkeiten

finden Betroffene und ihre Angehörigen hier auch Empfehlungen

zu alltagsrelevanten Themen wie Ernährung

und Sport. Zudem finden Betroffene einen hilfreichen

Überblick über die möglichen Sozialleistungen bei NET.

AAA-NP-DE-0111-22

DIESER BEITRAG ENTSTAND MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG DER

NOVARTIS RADIOPHARMACEUTICALS GMBH.


12

Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info

GESUNDHEIT IST

FEMININ.

Es ist wichtig, die Gesundheit von Frauen zu stärken. Und es ist Zeit, sie in den

Fokus zu rücken. Dafür sorgen wir. #WirstärkenFrauen

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