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Soziale Verantwortung

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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET

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SOZIALE

VERANTWORTUNG

NICHT VERPASSEN:

Marienova

Verbundenheit macht eine

Gesellschaft stark. Gemeinsam

mit ihrer Community schickt sie

Postkarten gegen Einsamkeit

Seite 06

Victoria Müller

Denen eine Stimme geben,

die keine haben – mit uns

spricht sie über Tierschutz

und Veganismus

Seite 14

Madeleine Darya

Alizadeh

Die bekannte

Unternehmerin,

Autorin und

Aktivistin im

Interview

Seite 20

„Mit das Wichtigste ist, dass

wir aufeinander schauen und

einander wertschätzen“

Louisa Dellert und Markus Ehrlich über Nachhaltigkeit,

Engagement und bewussten Konsum

Sozialverband Deutschland

Mit dir. Für alle.

Gegen soziale Kälte.

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• Wir wirken an einer sozialeren

Politik und einer sozialeren

Gesetzgebung mit.

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soziale Missstände in der

Gesellschaft aufzuheben.

• Wir wirken durch unsere

Gemeinschaft gegen

Vereinsamung.

• Wir beraten und vertreten

unsere Mitglieder in allen

Bereichen des Sozialrechts.

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2

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IN DIESER AUSGABE

18

16

Engagierte Organisationen

stellen sich vor

Gütesiegel für seriöse

Spendenorganisationen

Interview mit Burkhard Wilke

„Das Handeln des

Einzelnen hat in der

Summe beachtliche

Auswirkungen auf

unsere Bevölkerung.“

Pandemie, Krieg, Flüchtlingsströme, Gewalt gegen

Frauen, Unterdrückung und Diskriminierung von

Homosexuellen und Minderheiten, Rassismus,

Hungersnot, Armut, Arbeitslosigkeit, Energiekrise,

Umweltkatastrophen und Klimawandel – schlechte

Nachrichten sind immer mehr zu unserem Alltag

und unserer Realität geworden…

22

Organspende

rettet Leben!

Sarra Gläsing

verantwortlich für

den Inhalt dieser

Ausgabe

Ein erdrückendes Gefühl der Ohnmacht

und Überforderung. Am

liebsten möchte man wegschauen,

nicht mehr daran denken und

vergessen. Leider hat das echte Leben

jedoch keinen „Pause-Knopf“, währenddessen

die meisten von uns, und da zähle

ich mich dazu, in unserem warmen

Zuhause sitzen.

So ausweglos auch alles manchmal scheint,

liegt eine Lösung zum Greifen nahe: Soziales

Engagement! Es ist genau das, was

unsere Gesellschaft jetzt braucht – mehr

Nächstenliebe und Empathie für unsere

Mitmenschen. Dabei können wir gemeinsam

mit anderen für eine gute Sache arbeiten,

viel voneinander lernen, positive Auswirkungen

auf unser Umfeld haben und

schließlich auch etwas verändern.

Auch ein

kleiner

Funke kann

ein Feuer

entfachen.

Business Development Manager: Sarra Gläsing

Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Philipp Colaço

(Managing Director), Alexandra Lassas (Head of Editorial &

Production), Henriette Schröder (Sales Director) Designer:

Ute Knuppe Mediaplanet-Kontakt: de.redaktion@

mediaplanet.com Coverbild: Laura Hoffmann

Alle mit gekennzeichneten Artikel sind keine

neutrale Redaktion vom Mediaplanet Verlag.

facebook.com/MediaplanetStories

@Mediaplanet_germany

Soziale Verantwortung beginnt bei jedem

Einzelnen von uns, denn wir alle tragen

nicht nur Verantwortung für uns selbst,

sondern auch für unsere Umwelt. Das

Handeln des Einzelnen hat in der Summe

beachtliche Auswirkungen auf unsere

Bevölkerung. Schlussendlich ist das Machen,

das was zählt und wer etwas bewegen

oder ändern kann, sollte diese Chance

nicht verpassen.

In der heutigen Zeit der Digitalisierung ist

die Eigeninitiative oft nur noch ein paar

Mausklicks entfernt. Durch das Internet

und unsere Smartphones haben wir

ständig unzählige Möglichkeiten vor uns,

um uns über Projekte oder Initiativen zu

informieren. Von der Senioren-, Behinderten-

oder Obdachlosenhilfe, über die

Teilnahme an Petitionen und Demonstrationen,

bis hin zur Übernahme von Kinder-

oder auch Tierpatenschaften. Hier ist

für jeden Anspruch etwas dabei.

Ich freue mich daher auch in diesem Jahr

wieder diese Ausgabe in Zusammenarbeit

mit vielen großartigen Organisationen

und Menschen zu veröffentlichen, die

Ihnen genau diese Optionen aufzeigen

möchten. Gemeinsam wollen wir Ihnen,

liebe Leser:innen, beweisen, dass Engagement

und Hilfe nachhaltig wirken.

Dazu braucht es nicht mal unbedingt

Geld. Schon allein ein Lächeln, ein nett

gemeintes Kompliment, ein Dankeschön

mehr, jemandem den Sitz in der Bahn

anzubieten und der respektvolle Umgang

mit seinem Gegenüber haben eine große

Wirkung. Man weiß nie mit welchen

Schwierigkeiten oder Problemen ein anderer

Mensch zu kämpfen hat, daher sollten

wir nachsichtiger miteinander umgehen.

Denn auch ein kleiner Funke kann

ein Feuer entfachen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und

Ihren liebsten eine schöne Weihnachtszeit

und hoffe, Sie finden in dieser Ausgabe

Ihren Weg für mehr soziales Engagement.

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Kindern, deren

Leid niemand sieht.

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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit CARITAS INTERNATIONAL entstanden.

Erfolgreich gegen Malaria:

Schwester Gracy freut sich

über das Wohlbefinden des

sechsmonatigen Malual und

seiner Mutter.

Sister Act im

Südsudan

Mitten im Krieg kam die indische Ordensschwester Gracy in

die südsudanesische Stadt Wau. Was sie dort sehen musste,

lässt sie bis heute nicht los. Doch die Erlebnisse ließen eine

folgenreiche Entscheidung in ihr reifen.

Text Kim Nicolai Kerkhof

Caritas international

arbeitet seit 2014 mit Sister

Gracy zusammen. Das

Krankenhaus sowie ein Zentrum

für ländliche Entwicklung

werden von Caritas international

sowie Spenderinnen und

Spendern aus Deutschland

mitfinanziert.

Caritas international ist das

Not- und Katastrophenhilfswerk

des Deutschen

Caritasverbandes und leistet

in 77 Ländern weltweit Hilfe.

Die Maßnahmen werden von

lokalen Partnerorganisationen

umgesetzt – beispielsweise

von Sister Gracys Mary Help

Association im Südsudan.

caritas-international.de/

caritas-hilft-im-suedsudan

Es sind immer die Frauen und

Kinder, die am meisten unter Krieg

leiden“, spricht Sister Gracy aus

Erfahrung. Die gebürtige Inderin

lebt seit drei Jahrzehnten in der Region. Die

Menschen hier haben viel erleiden müssen –

seit den 1950er-Jahren herrscht fast durchgehend

Krieg. Zunächst um die Unabhängigkeit

vom Sudan, danach um die Macht im neu

gegründeten Staat Südsudan. „Viele Kinder

kennen nichts anderes als Flucht“, berichtet

Sister Gracy. Als sie selbst 1998 nach Wau

kam, der zweitgrößten Stadt des heutigen

Südsudans, verging kein Tag ohne den Lärm

der Maschinengewehre. Oft drangen die

Kugeln sogar durch die Wände ihres Hauses.

„Sie gaben mir ihr Baby und

fielen tot um“

Diese Zeit hat sich bei Sister Gracy eingeprägt.

Tausende Flüchtlinge kamen an, ohne Kleidung,

oft hatten sie seit Tagen nichts gegessen.

Verzweifelt suchten Mütter nach Rettung

für ihre Kinder. „So viele Frauen starben direkt

vor meinen Augen. Sie übergaben uns mit

letzter Kraft ihre Babys – dann fielen sie tot

um.“ Sister Gracy und eine weitere Schwester

versorgten die Überlebenden in einem improvisierten

Flüchtlingslager.

Diese Erlebnisse ließen eine Entscheidung

in ihr reifen: „Bis zu meinem Lebensende bleibe

ich an der Seite der Frauen und Kinder im

Südsudan.“ Heute ist sie Leiterin der von ihr

gegründeten Mary Help Association. Gemeinsam

mit 220 Angestellten und mit finanzieller

Unterstützung von Caritas international

aus Deutschland hilft sie den Menschen im

Südsudan.

Das Krankenhaus rettet täglich Leben

2014 eröffnete Sister Gracy ihr Krankenhaus.

Die Bausteine ließ sie mangels anderer

Verfügbarkeit auf ihrem eigenen Grundstück

produzieren – seitdem klafft ein fußballfeldgroßes

Loch zwischen den Mangobäumen.

Heute stellt das Krankenhaus für viele Menschen

den einzigen Zugang zu medizinischer

Versorgung dar. Es ist gut ausgestattet, selbst

ein OP-Saal ist vorhanden.

Schwerpunkt ist die Versorgung von

Schwangeren sowie die Behandlung kranker

und unterernährter Kinder. „In der Regel

behandeln wir etwa 200 Kinder gleichzeitig

gegen akute oder mittlere Unterernährung“, erklärt

Sister Gracy, während sie durch ihr Krankenhaus

führt. Der siebenmonatige Säugling

Acenj erhält alle zwei Stunden eine Spezialmilch.

Seine Mutter Nyanut Kuc ist erleichtert:

„Seit unserer Ankunft vor drei Tagen merke

ich, dass es ihm bereits viel besser geht“, freut

sie sich, während der Kleine schon erwartungsvoll

auf die Milchtasse in ihrer Hand zeigt.

Nebenan wird Malual, sechs Monate alt, gegen

Malaria behandelt. Insbesondere Kinder

FOTO: SEBASTIAN HAURY/CARITAS INTERNATIONAL

FOTO: SEBASTIAN HAURY/CARITAS INTERNATIONAL

sterben an dieser Tropenkrankheit. Dabei ist

die Behandlung relativ einfach. „Vorausgesetzt,

die Kinder schaffen es rechtzeitig zu

uns ins Krankenhaus“, sagt Sister Gracy. „Wir

retten so viele, wie wir können.“

Die erste Hebammenschule des Landes

Einige Jahre zuvor hatte Sister Gracy die erste

Hebammenschule des Landes gegründet.

Zunächst holte sie Lehrpersonal aus Kenia,

Tansania oder Europa. Mittlerweile hat sie so

viele Südsudanesinnen ausgebildet, dass das

Ausbildungsprogramm auch ohne ausländische

Fachkräfte funktioniert. „Dank der vielen

hier geschulten Hebammen konnten wir die

Situation von Müttern und Babys im Südsudan

nachhaltig verbessern“, berichtet Sister Gracy.

Irene Ajak, 24, ist eine der Frauen, die in der

Hebammenschule unterrichtet werden. Vor

drei Jahren hat sie ihre Ausbildung begonnen,

in wenigen Wochen steht die Abschlussprüfung

an. Ajak liebt ihren Job: „Es ist wichtig,

dass wir mögliche Krankheiten frühzeitig

erkennen. Insbesondere Malaria ist gefährlich

für die ungeborenen Kinder.“ Wenn die

Hebammen die Tropenkrankheit bei einer

werdenden Mutter erkennen, behandeln sie

diese sofort. Falls sie nicht befallen ist, erhält

sie Medikamente zur Prophylaxe.

Aber auch andere Erkrankungen und Mangelernährung

werden geprüft. „Wir empfehlen

den Frauen, ihre Kinder hier in der Klinik auf

die Welt zu bringen. So können wir bei Komplikationen

sofort eingreifen, damit das Baby

gesund zur Welt kommt“, erklärt Ajak. Sie

freut sich auf die vor ihr liegenden Aufgaben:

„Seit ich als kleines Mädchen zur Schule ging,

wusste ich, dass ich eines Tages in einem

Krankenhaus arbeiten will. Ich möchte Leben

retten.“ Diesen Wunsch hat sie mit ihrer Förderin

Sister Gracy gemein.

Kürzlich hat Sister Gracy einen Herzinfarkt

erlitten. Seitdem trägt sie Tabletten in ihrer

Westentasche. „Anscheinend bin ich nicht

mehr die Jüngste“, sagt die 68-Jährige nachdenklich.

Sie hat begonnen, Nachfolgerinnen

behutsam an die Aufgaben heranzuführen.

Nach Indien möchte sie nicht mehr zurückkehren:

„Ich gehöre hierher. Und hier möchte ich

auch begraben werden.“ Doch bis dahin dürfte

noch eine Weile vergehen. Sister Gracy hat

noch einiges vor.

Vorsorgeuntersuchung: Im Krankenhaus der Mary

Help Association bekommen Schwangere dringend

notwendige medizinische Unterstützung.


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Verbundenheit macht

eine Gesellschaft stark

„Es ist wichtig, empathisch zu bleiben und auch

mal nach links und rechts zu sehen“, sagt Marie,

die als @marienova auf Instagram eine große

Community hat. Mit ihren fast 220.000 Followern

teilt sie nicht nur schöne Bilder, sondern

initiiert auch viele Aktionen, die die Gemeinschaft

stärken. Zum Beispiel mit Weihnachtspost

für Menschen, die einsam sind.

Text Miriam Rauh

Marie, was bedeutet soziale Verantwortung

für dich?

Ich finde wichtig, nicht nur zu nehmen,

sondern der Gesellschaft auch etwas

zurückzugeben, wenn es möglich ist.

Zusammenhalt ist etwas sehr Wertvolles.

Niemand sollte ausgeschlossen sein.

Wenn man Menschen zusammenbringt,

ein Auge dafür hat, was anderen fehlen

könnte, und sich gegenseitig hilft, macht

das eine Gesellschaft stark.

Interior, Vintage, Pflanzen – das sind

die Hauptthemen, die du seit 2018 mit

deinen vielen Followern auf Instagram

teilst. Wie kam es dazu?

Ich war fünf Jahre Lehrerin und so umfassend

in meinen Beruf eingebunden,

dass ich nicht mehr dazu kam, mich um

Freundschaften zu kümmern. Insgesamt

führte es dazu, dass ich viel Zeit zu

Hause verbracht habe. Also versuchte

ich, es mir drinnen so schön wie möglich

zu machen. Ich hatte damals nicht die

Kraft, mich mit anderen zu treffen, aber

ich konnte Bilder posten von Dingen, die

mich glücklich machten, und wollte das

mit anderen teilen.

Hast du das Gefühl, dass du mit

deiner großen Community eine gewisse

Verantwortung trägst?

Ja, ich bin mir meiner Verantwortung

bewusst. Ich achte darauf, dass ich mit

dem, was ich teile, etwas zurückgebe, was

einen Mehrwert hat. Ich zeige über die

sozialen Medien mein Leben und ich versuche

dabei, Menschen zum Nachdenken

anzuregen und dazu zu bringen, mehr

aufeinander achtzugeben.

Das Wertvolle einer so großen Community

ist, dass man im ständigen

Austausch mit vielen verschiedenen

Menschen, mit den unterschiedlichsten

Interessen und Bedürfnissen, ist. Das

fließt nicht nur in meine persönliche

Entwicklung ein und macht mich

achtsamer, ich versuche auch, dieses

Wissen weiterzugeben und dafür zu

sensibilisieren.

Du hast die Aktion „Postkarten gegen

Einsamkeit“ ins Leben gerufen. Was

genau können sich unsere Leser darunter

vorstellen?

Wir hatten mit der Community schon

mehrere Aktionen gemacht, z. B. haben

wir 55.000 Euro Spenden gesammelt,

als in Australien die großen Waldbrände

waren, und vieles mehr. Im März 2020

fragte mich eine Followerin, ob wir nicht

wieder als Community etwas zusammen

machen könnten, das griff ich auf. Es war

die Zeit der ersten Lockdowns, die Altenheime,

Pflege- und Behinderteneinrichtungen

wurden geschlossen und viele

Menschen waren einsam. Wir begannen

damit, Postkarten an Einrichtungen zu

schicken, in denen Menschen sind, die

keinen Besuch bekommen oder nicht am

sozialen Leben teilnehmen können. Auf

diese Weise sind viele Brieffreundschaften

entstanden, zwischen Jung und Alt.

Was steht auf den Karten?

Das ist ganz unterschiedlich. Manche

erzählen etwas von sich, andere schreiben

ihr Lieblingsplätzchenrezept oder

ein Gedicht, das ihnen etwas bedeutet.

Wir hatten auch schon kleine Kreuzworträtsel.

Es kommt natürlich immer darauf

an, wem man schreibt, ob an ein Kind

oder an Erwachsene, ob in einfacher

Sprache oder nicht. Das Team in den

Einrichtungen sortiert die Karten später

danach, was zu wem besonders gut passt.

Es ist gut, wenn man die Karten schon

ein bisschen vor Weihnachten schickt,

damit das Team noch Zeit zum Sortieren

und Verteilen hat.

Wie und wo können unsere Leser sich

informieren, um selbst an der diesjährigen

Aktion teilzunehmen?

Am 2. Dezember um 10.00 Uhr teile ich

auf meinem Instagram-Account @

marienova ein Bild mit der kompletten

Anleitung der Aktion. Hier stehen dann

die Adressen der Einrichtungen, an die

man schreiben kann, mit einer Anzahl

der Karten, die gebraucht werden. Dann

sucht man sich eine der Einrichtungen

aus und kommentiert mit der Anzahl

der Karten, die man gern versenden

möchte. Sind alle Karten für die

jeweilige Einrichtung zusammengekommen,

wird der Kommentar gelöscht, um

es übersichtlich zu halten. Es ist also

wichtig, sich die Adresse zu notieren und

bis zum 17. Dezember die Post zu

versenden, damit sie rechtzeitig vor

Weihnachten ankommt. Wir haben auf

diese Weise zusammen schon über

30.000 Karten verschickt und freuen uns

über jeden, der uns dieses Jahr hilft, ein

bisschen Weihnachtsstimmung zu

verbreiten.

marienova

FOTO: PRIVAT


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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit SOVD entstanden.

Gemeinsam mehr bewegen

In diesen Zeiten ist es aktueller denn je – gemeinsam können wir mehr bewegen!

Text Anja Fuchs

Nicht nur die Pandemie, sondern

auch die aktuelle politische Lage

macht es vielen Menschen schwer,

positiv in die Zukunft zu schauen.

Mittlerweile leben sehr viele

Menschen deutschlandweit am Rande unserer

Gesellschaft. Viele von uns haben mit sozialen

Benachteiligungen zu kämpfen, sind von Armut

und Arbeitslosigkeit betroffen oder können

aufgrund von körperlichen Einschränkungen

nicht an unserem gesellschaftlichen und sozialen

Leben in Deutschland teilhaben. Die Folge

ist, dass unsere Mitmenschen vereinsamen. Sie

brauchen unsere Unterstützung. Sie brauchen

unsere Hilfe.

Der SoVD – Ihr Sozialverband in Deutschland

setzt sich seit Jahren mit seinen Mitgliedern

aktiv für die Belange von vielen Menschen

ein. Der Verband tritt seit über 100 Jahren für

soziale Gerechtigkeit, die Rechte von sozial

Benachteiligten sowie Menschen mit und ohne

Behinderungen sowie Menschen mit sozialem

Beratungsbedarf ein, denn nur gemeinsam

können wir mehr bewegen und Aufmerksamkeit

generieren.

Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer

weiter auseinander. Trotz internationaler Bewegungen

für Gerechtigkeit und gegen Rassismus

und Diskriminierung werden Frauen, ethnische

Minderheiten und sozialschwache Gesellschaftsgruppen

benachteiligt, ja teilweise sogar

vergessen. Jeder noch so kleine Einsatz sorgt für

mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft und hilft

Menschen, denen es nicht gut geht.

Einsamkeit verbreitet sich und isoliert Menschen.

Die Folgen daraus sind nicht nur körperlich,

sondern auch psychisch. Um diese

Bedrohungen so gut es geht zu verhindern

beziehungsweise zu überstehen, braucht es

ehrenamtliches Engagement.

In vielen kleinen Ortsverbänden, von Privatpersonen

oder den großen Verbänden in Deutschland

gibt es dafür glücklicherweise immer mehr Angebote,

um einsame Menschen zu betreuen, überlastete

Familien oder Alleinerziehende zu unterstützen

und gemeinsam einen Weg durch die Krise

zu finden. Lassen Sie uns gemeinsam einen Weg

finden und der sozialen Ungerechtigkeit einen Weg

miteinander statt gegeneinander aufzeigen.

Einsamkeit verbreitet sich

und isoliert Menschen. Die

Folgen daraus sind nicht

nur körperlich, sondern

auch psychisch. Um diese

Bedrohungen so gut es geht zu

verhindern beziehungsweise

zu überstehen, braucht es

ehrenamtliches Engagement.

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Gemeinsam Helfende Hände mehr bewegen

© Hannah Busing / unsplash.com

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FOTO: LAURA_HOFFMANN

„Der erste Schritt

ist immer, sich

seinen Konsum

bewusst zu machen“

Mit ihrem neuen Podcast wollen Gründerin Louisa Dellert und

Journalist Markus Ehrlich den Klimaschutz stärker ins Bewusstsein

rufen und über soziale Missstände aufklären. Im Interview

sprechen sie darüber, wie wir gemeinsam auf ein besseres

Morgen hinarbeiten können.

Text Sarra Gläsing


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Was bedeutet soziale Verantwortung

für euch und wie sieht diese im Alltag

oder von unternehmerischer Seite aus?

Markus: Ich definiere soziale Verantwortung

für mich als „aufeinander schauen

und einander wertschätzen“. Das hat

natürlich super viele Facetten, weil wir

Menschen ja total unterschiedliche Möglichkeiten

haben, es in unserer Lebenswirklichkeit

umzusetzen. In meinem Fall

ist es so: Ich arbeite als Journalist und

habe dadurch die Möglichkeit, Menschen

sichtbar zu machen, die keine riesige Lobby

haben. Ich rede mir ein, dass es einen

positiven Impact hat, wenn möglichst

viele Leute solche Geschichten hören

und sie im besten Fall weitererzählen.

Ich denke, man muss nicht zwingend

Journalist:in sein, um das so ähnlich auch

zu machen. Wenn jemand beispielsweise

ein berührendes Porträt über eine Person,

die eher am Rand unserer Gesellschaft

steht, in der Zeitung liest und davon dann

Freund:innen oder Verwandten erzählt,

steigt die Reichweite und damit vielleicht

das Bewusstsein für diese Lebensrealität

mit all ihren Schwierigkeiten.

Lou: Das ist bei mir ähnlich. Ich sehe es

mit meiner Reichweite auf Plattformen

wie Instagram, TikTok oder LinkedIn

schon auch als meine Aufgabe, Menschen

sichtbar zu machen, die dieses Privileg

nicht haben. Ich habe deswegen in der

Vergangenheit schon mehrfach meinen

Instagram-Account Aktivist:innen zur Verfügung

gestellt, also sogenannte Takeover

organisiert. Die Aktivist:innen konnten

dann für eine bestimmte Zeit meinen Account

nutzen und darüber mit ihrem Content

meine Follower:innen erreichen. So

haben viele Menschen von den Missständen

erfahren, auf die die Aktivist:innen

aufmerksam machen wollten.

Mit welchen Themen befasst ihr euch

hauptsächlich? Welche Projekte/

Schwerpunkte liegen euch zurzeit

besonders am Herzen?

Lou: Ich spreche auf meinen Social-

Media-Accounts schon seit Jahren über

das Thema Nachhaltigkeit. Die Klimakrise

spitzt sich immer weiter zu und ich habe

schon das Gefühl, dass sich immer mehr

Menschen der Tragweite des Problems

bewusst werden und ihr Handeln konsequenter

umstellen. Das finde ich super,

habe aber gleichzeitig immer noch oft das

Gefühl, dass das Thema Umweltschutz

noch in der „grünen Bubble“ steckt und

nicht so richtig im Mainstream ankommt.

Ich habe mich oft gefragt, woran das liegt,

und für mich als Kern des Problems identifiziert,

dass viele Leute von dem Thema

einfach genervt sind – auch weil es oft mit

erhobenem Zeigefinger vorgetragen wird.

Du sollst kein Fleisch essen, du sollst

nicht in den Urlaub fliegen usw. Ich habe

mir vorgenommen, mit meiner Community

über Nachhaltigkeit zu sprechen,

ohne die Menschen damit zu nerven.

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema

und seit den letzten Jahren wird

auch viel darüber gesprochen (nicht

zuletzt auch durch die Fridays-for-

Future-Bewegung). Auch ihr habt im

Mai dieses Jahres einen gemeinsamen

Podcast „Climate Crime“ für mehr

Awareness gestartet. Welche Inhalte

stehen hier im Mittelpunkt?

Markus: „Climate Crime“ ist ein True-

Crime-Podcast, der sich ausschließlich

mit Umweltverbrechen beschäftigt.

Klimakatastrophe meets True Crime ist

unser Slogan. Das heißt, Lou und ich

sprechen in den Folgen über Verbrechen

an Mensch, Tier und Natur. Das Themenspektrum

geht dabei von vergifteten Weltmeeren

durch Mineralöl-Imperien über

versklavte Kinder auf Kakaoplantagen bis

hin zur skrupellosen Welpen-Mafia, die

sich am Leid von Tausenden Hunden eine

goldene Nase verdient. Unser Ziel mit

dem Podcast ist es, diese Themen raus aus

der grünen Nische, von der Lou gerade

gesprochen hat, zu holen und in den

Mainstream zu verschieben. Wir wollen

vor allem Menschen erreichen, die sich

der Klimakrise zwar bewusst sind, sich

bisher aber noch nicht so richtig intensiv

damit befasst haben. Dabei ist uns besonders

wichtig, nicht mit der Moralkeule zu

kommen und den Leuten ein schlechtes

Gewissen einzureden. Im Gegenteil:

Wir kämpfen ja selbst in unserem Alltag

damit, wirklich nachhaltig zu leben, und –

ganz ehrlich – scheitern auch immer wieder

daran. Weil es eben gar nicht so leicht

ist, sich Gewohnheiten abzugewöhnen,

die sich jahrzehntelang eingeschlichen

haben in den eigenen Alltag.

Auch wenn viel über Nachhaltigkeit

gesprochen wird, hapert es oft noch

an der Umsetzung. Was können wir

konkret tun, um auch so zu leben, und

welchen Beitrag leistet ihr z. B. schon?

Lou: Wir probieren, so nachhaltig wie

möglich zu leben. Das heißt, wir versuchen,

so gut es geht, auf Fleisch und

andere tierische Produkte zu verzichten,

die Bahn zu nehmen statt Auto oder

Flugzeug, Müll zu vermeiden und, wenn

er sich nicht vermeiden lässt, ordnungsgemäß

zu trennen, weniger Klamotten zu

kaufen und die, die man schon hat, lange

zu tragen, und all die anderen Dinge, die

man tun kann. Aber, wie Markus schon

gesagt hat, wir strugglen damit auch immer

wieder. Ich glaube, der erste Schritt

ist immer, sich seinen Konsum bewusst

zu machen und wirklich immer wieder

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit SIMPLY V entstanden.

Veganes Tikka Masala gemacht mit

Simply V Grill & Pfannengenuss – ein

Genuss für Liebhaber von würzigen

und herzhaften Köstlichkeiten.

Vegan und nachhaltig:

Mit Simply V durch

den Veganuary 2023

FOTO: ANDREAS THUMM

Simply V unterstützt diese

Kampagne der gleichnamigen

Organisation als einer

der Hauptsponsoren. Auf der

Homepage www.simply-v.de gibt es

dazu Inspirationen, Tipps und eine

Vielzahl an Rezepten, die Teilnehmenden

Appetit machen, einen

Monat lang – und darüber hinaus –

vegan zu essen. Im Veganuary 2023

über-rascht die Marke darüber hinaus

mit einer ganz besonderen Attraktion:

Im Januar eröffnet Simply V einen

Pop-up-Store in Berlin und macht

dort für einen begrenzten Zeitraum

modernen Genuss mit Käse-Alternativen

erlebbar. Zum Konzept gehört

eine Food-Art-Ausstellung mit ganz

verschiedenen zeitgenössischen Exponaten

sowie eine Show-Küche samt

Koch-Events, um zu zeigen, wie gut

die pflanzenbasierte Küche schmeckt.

Mit ihrem Engagement möchte

die Marke dazu beitragen, den

pflanzenbasierten Ernährungsstil

noch beliebter zu machen. Denn

durchsetzen wird sich dieser Ernährungsstil

nur mit Produkten, die gut

schmecken und sich ebenso verwenden

lassen wie ihre tierischen

Pendants. Das untermauert ein

Ergebnis der offiziellen Veganuary-

2022-Teilnehmenden-Umfrage. Danach

haben 40 Prozent der Teilnehmenden

Käse am meisten vermisst.

Simply V füllt diese Lücke mit

leckeren pflanzlichen Alternativen

für viele beliebte Käse-Kategorien,

für Frischkäse ebenso wie für Scheibenkäse,

aber auch für Hirtenkäse

oder für Grillkäse.

Bereits heute ernährt sich rund die

Hälfte der Bundesbürger bewusst

anders als noch vor einigen Jahren.

Das zeigt eine repräsentative Umfrage

der E.V.A. GmbH, die Simply V

herstellt. Gerade die Hinwendung

zu pflanzenbasierten Produkten ist

dabei Ausdruck für die gesellschaftlichen

Veränderungen der letzten

Jahre, bei denen Nachhaltigkeit

mehr und mehr in den Fokus gerückt

ist. Denn wer häufiger auf tierische

Produkte verzichtet, tut sowohl sich

als auch der Umwelt viel Gutes.

Pflanzenbasierte Ernährung ist zum

Beispiel eine effektive Maßnahme

für den Klimaschutz, die jeder ganz

einfach umsetzen kann.

Wer sich bislang recht wenig oder

noch gar nicht damit beschäftigt

hat, für den ist die Teilnahme am

Veganuary ideal: Nach Weihnachten

und Neujahr sind die meisten im

wahrsten Sinne übersättigt und

möchten sich selbst etwas Gutes

tun. Mit pflanzlicher Ernährung ist

es ganz einfach, fit ins neue Jahr zu

starten. Wer am Veganuary teilnimmt,

wird darüber hinaus von

den neuen Geschmackserlebnissen

begeistert sein.

Der Januar ist auch in Deutschland für viele zum „Veganuary“

geworden: Sich einen Monat lang rein pflanzlich zu ernähren,

ist hierzulande fast schon eine feste Institution.

Text Hella Beuschel


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FOTO: LAURA_HOFFMANN

darüber zu reflektieren. Mir hilft es

immer, wenn ich mir die Frage stelle:

Brauche ich das jetzt wirklich? Muss ich

das jetzt wirklich machen? Oder geht’s

nicht vielleicht auch anders, weniger

umweltschädlich.

Markus: Ich denke auch, dass es utopisch

ist, dass wir jetzt alle von null auf

100 die Vorzeigeklimaschützer:innen

werden. Was wir aber machen können,

ist, uns auf den Weg zu machen. Wir können

Stück für Stück anfangen, nachhaltiger

zu leben. Und ich kann zumindest für

uns sagen, dass das auch Spaß machen

kann. Es ist cool, sich in die Thematik

reinzufuchsen und zu sehen, dass der

eigene negative Impact auf die Umwelt

zumindest kleiner wird. Klar ist aber

auch, dass es zu kurz gesprungen ist,

das Problem auf uns einzelne Menschen

abzuwälzen. Es ist schön und gut, dass

Lou und ich keine Plastiktüten mehr

verwenden oder beim Brötchenholen

wiederverwendbare Stofftaschen bei uns

tragen – die großen Hebel müssen Politik

und Industrie umlegen.

Wie unterscheidet man „richtige“

Nachhaltigkeit von Greenwashing

und was sollte passieren, damit es für

Verbraucher:innen einfacher wird,

den Unterschied zu erkennen?

Markus: Ich habe das Gefühl, dass immer

mehr Menschen bewusster konsumieren

und einen recht guten Blick dafür entwickelt

haben, ob Produkte beziehungsweise

Unternehmen wirklich nachhaltig sind

oder ob gerade eine Marketingabteilung

Ich probiere, mit meinen Inhalten

auf sozialen Netzwerken zum

Nachdenken anzuregen und

Menschen dazu zu animieren,

sich einzumischen.

versucht, ihnen einen Bären aufzubinden.

Ich würde den Unterschied zwischen

echter Nachhaltigkeit und Greenwashing

so erklären: Beim Greenwashing

beschränken sich die Bemühungen eines

Unternehmens aufs Marketing. Das heißt,

es wird mit Nachhaltigkeit geworben,

obwohl es keine gibt. Echte Nachhaltigkeit

geht viel tiefer. Für mich bedeutet

es: Unternehmen überlegen wirklich, wie

sie ihre Lieferketten und Produktionsprozesse

so optimieren können, dass die

negativen Auswirkungen für Mensch, Tier

und Natur weniger gravierend sind.

Lou: Ich achte beim Einkaufen auf Siegel.

Die sind ein recht gutes Hilfsmittel, mit

dem man schnell rausfinden kann, wie

nachhaltig ein Produkt hergestellt worden

ist. Klar, zugegebenermaßen gibt es super

viele Siegel und man kann da auch schnell

mal den Überblick verlieren. Wenn man

aber mal für sich die drei, vier wertvollen

Louisa Dellert

identifiziert hat, dann geht’s im Supermarkt

schnell und das eigene Gewissen ist

rein oder zumindest reiner.

Heutzutage haben Influencer eine Followergemeinschaft

und Reichweiten

auf Social-Media-Kanälen, die teilweise

größer sind als gesamte Großstädte.

Welche Verantwortung tragen

diese eurer Meinung nach gegenüber

unserer Gesellschaft? Wie seht ihr das

als „Sinnfluencer“?

Lou: Ich mag den Begriff Sinnfluencer

nicht. Für mich schwingt dabei immer

mit, dass Influencer, die es nicht zum

Status eines Sinnfluencers gebracht haben,

irgendwie weniger wert sind. Ich selbst

würde mich deswegen auch nie so bezeichnen.

Ich stimme der These aber inhaltlich

zu: Wenn du große Reichweite hast, hast

du auch große Verantwortung. Ich bin mir

dessen bewusst und probiere deswegen,

so gut es geht, mit meiner Reichweite was

Gutes zu tun. Seien es die vorhin angesprochenen

Instagram-Takeover durch

Aktivist:innen oder einfach die Themen,

die ich anspreche. Ich probiere, mit meinen

Inhalten auf sozialen Netzwerken zum

Nachdenken anzuregen und Menschen

dazu zu animieren, sich einzumischen …

Markus: … und das machst du sehr, sehr

gut, finde ich.

Welche Tipps könnt ihr unseren Lesern

an die Hand geben für ein besseres

Morgen?

Lou: Ich glaube, mit das Wichtigste ist,

was Markus am Anfang des Gesprächs

gesagt hat: dass wir aufeinander schauen

und einander wertschätzen. Es sind

verrückte Zeiten, in denen wir gerade

leben. Eine Krise jagt die nächste und

man weiß gar nicht mehr so richtig, mit

welchen schlimmen Nachrichten man

sich zuerst befassen soll. Ich finde, wir

sollten im Kleinen versuchen, einander

mit Wertschätzung zu begegnen und

Verständnis füreinander zu zeigen. Sei es

an der Supermarktkasse durch ein

Lächeln oder einfach durch richtig gutes

Zuhören, wenn’s jemandem aus dem

eigenen Umfeld gerade schlecht geht.

Erfahren Sie mehr: louisadellert.com

climatecrime_podcast

louisadellert

maehrlichjetz


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EVEN IF YOU ARE

NOT VEGAN OR

DON'T WANT TO BE

VEGAN OR DON'T

KNOW WHAT VEGAN

MEANS, YOU PROB-

ABLY WON'T

NOTICE IF

YOU TRY

THIS IN YOUR

COfFeE, SO

DON'T EVEN

WORrY

ABOUT IT.


14

Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info

Denen eine Stimme

geben, die keine haben!

Das Tierschutzgesetz bezweckt, „aus der

Verantwortung des Menschen für das Tier als

Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu

schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen

Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen“

(§ 1 TierSchG, Grundsatz). Trotzdem werden viele

Tiere unter schlechten Bedingungen gehalten oder

gequält. Wie kommt das und was können wir dagegen

tun? Im Interview sprechen wir mit Victoria Müller, die

sich selbst seit vielen Jahren für das Wohl von Tieren

engagiert. Text Sarra Gläsing

FOTO: PRIVAT

Was bedeutet es, Tiere zu

achten und zu schützen? Wo

fängt Tierschutz an und wie

integrierst du diesen in deinen

Alltag?

Tierschutz beginnt schon auf

dem Teller, denn auch wenn es

inzwischen Siegel für vermeintlich

gutes Fleisch aus artgerechter

Haltung gibt, sterben die Tiere

am Ende doch. Tiere sind Lebewesen,

die wie wir einen Selbsterhaltungstrieb

haben und einfach

ein freies Leben leben wollen. Wir

sollten uns immer bewusst sein,

dass Tiere nicht für den Menschen

auf der Welt sind und unabhängig

von diesem stattfinden

können. Ich selbst lebe seit über

zehn Jahren vegan, setze mich

aktiv für den Tierschutz und die

Rechte von Tieren ein. Aktuell

forsche ich zum Thema Tierversuche,

welche mir ein besonderes

Anliegen sind.

Seit vielen Jahren lebst du nun

vegan. Gab es für dich einen

Schlüsselmoment, beziehungsweise

was hat dich zu dieser

Entscheidung gebracht?

Vegan lebe ich seit über zehn Jahren.

Ich habe damals vegetarisch

gelebt und ein Video gesehen,

wie in der Industrie männliche

Küken geschreddert wurden. Da

wurde mir bewusst, dass Tiere

auch für Milch und Eier leiden.

Ich habe zu dieser Zeit auf Fleisch

verzichtet, weil ich die Tierindustrie

abgelehnt habe. Veganismus

war also der konsequente

nächste Schritt und ich habe es

nie bereut.

Was sind deiner Meinung nach

die größten Herausforderungen

im Tierschutz?

Speziesismus! Das bedeutet,

dass Tiere je nach Spezieszugehörigkeit

unterschiedlich

behandelt und bewertet werden.

Im Tierschutz gibt es leider zu

viele speziesistische Ansätze. Da

werden Grillwürste vom Schwein

beim Tierheimfest verkauft,

um Spenden für die Hunde zu

sammeln. Ich denke, es muss sich

noch mehr etablieren, dass alle

Lebewesen schützenswert sind

und man sich für deren Rechte

und deren Schutz einsetzen

muss.

Vor Kurzem hast du selbst

eine Tierschutzorganisation

gegründet, den Verein „ddao

Tierschutz e. V.“. Wie kam es

dazu und wo liegt der Schwerpunkt

eurer Arbeit?

Ich habe vor einigen Monaten mit

zwei Freunden sehr spontan

einen Verein gegründet, weil wir

uns in der Ukrainehilfe starkmachen

wollten. Wir waren bei einer

Hilfsfahrt an die ukrainische

Grenze dabei und haben tatkräftig

geholfen. Uns wurde schnell

klar, dass es uns allen nicht

reicht, daraus eine einmalige

Aktion zu machen. Also haben

wir binnen einer Woche einen

Verein gegründet und sind direkt

wieder losgefahren. Inzwischen

haben wir über 80.000 Kilogramm

Futter direkt in die

Ukraine gebracht, bei der

Evakuierung und Unterbringung

von Hunden und Katzen geholfen

und jüngst sogar zwei Pferde

evakuiert. Wir planen aktuell

außerdem, befreundeten

ukrainischen Vereinen dabei zu

helfen, die Unterkünfte für Tiere

winterfest zu machen. Die

nächsten Fahrten sind geplant

und wir freuen uns über jede

Spende, denn jede Spende rettet

wirklich Leben.

ddao-tierschutz.de

victoriamueller

ddaotierschutz

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WIE VIEL HUND

MUSS ICH SEIN,

UM NICHT ALS

STÜCK FLEISCH

ZU GELTEN?

Egal, ob Hund, Schwein oder Huhn:

Kein Tier hat es verdient, gegessen zu

werden. Die willkürliche Einteilung in

sogenannte Haustiere und Nutztiere ist

eine Form von Speziesismus – also der

Abwertung von Lebewesen aufgrund

ihrer Artzugehörigkeit.

PETA.de/Speziesismus


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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem DEUTSCHEN TIERSCHUTZBUND E. V. entstanden.

Tierheime am

Limit: Helfen Sie

den Helfern!

Rund 350.000 in Not geratene Tiere nehmen die dem

Deutschen Tierschutzbund e. V. angeschlossenen Tierheime

und Auffangstationen jedes Jahr neu auf. Als Dachverband

vereint der Deutsche Tierschutzbund über 740 örtliche

Tierschutzvereine mit rund 550 vereinseigenen Heimen.

Nach der Pandemie, die eine Flut von „Corona-Tieren“

in die Hände des Tierschutzes spülte, mitten in der Energie-

und Wirtschaftskrise, die eine nie zuvor dagewesene

Inflation mit sich bringt, und kurz vor Winterbeginn ist der

Tierschutz in Deutschland am Limit und ruft im Namen der

Tiere um Hilfe.

Text Doreen Brumme

Volle Tierheime, leere Kassen,

zu wenig Personal

Die Lage für den deutschen Tierschutz

ist kritisch – finanziell und

personell: Während der Pandemie

erlebte Deutschland einen Haustierboom.

Doch viele Tiere landeten

schnell im Tierheim, weil ihre

Halter sie unüberlegt angeschafft

hatten. In den Tierheimen warten

die Tiere auf Adoption und ein

neues Zuhause, doch derzeit stagniert

die Vermittlung. Denn mit

der abebbenden Pandemie sank

auch die Nachfrage nach Haustieren,

während Tierhalter ihre

Haustiere weiterhin aussetzen

oder abgeben – weil sie überfordert

oder ihrer Tiere überdrüssig

sind. Oder weil sie die steigenden

Kosten nicht mehr tragen

können beziehungsweise wollen.

Die Tierheime sind in der Folge

chronisch überfüllt, oft herrscht

ein Aufnahmestopp.

Zugleich stiegen und steigen

infolge der Energiekrise die

Strom-, Gas- und Ölpreise, infolge

der Wirtschaftskrise die Preise für

Tierfutter und infolge der Anpassung

der Gebührenverordnung

für Tierärzte die Kosten für die

tiermedizinische Versorgung. Das

einerseits begrüßenswerte Anheben

des Mindestlohns erhöhte

andererseits die Personalkosten in

den Tierheimen, die zudem häufig

mit Personalmangel zu kämpfen

haben. Die Kassen der örtlichen

Tierschutzvereine und Tierheime

sind leer. So manches Tierheim

steht schon kurz vor dem Aus.

Viele wissen nicht, wie sie die

kommenden Monate ohne Hilfe

überstehen sollen.

Tiere und Tierheime brauchen

rasche Hilfe

In Europa gilt Deutschland mit

rund 35 Millionen Haustieren 1 als

das Haustierland Nummer eins –

die Tierliebe scheint hierzulande

besonders groß zu sein. Das

bundesweite Netz von Tierschutzvereinen

mit Tierheimen und

tierheimähnlichen Einrichtungen

füllt das im Grundgesetz festgehaltene

Staatsziel Tierschutz mit

Leben. Obwohl sie Leistungen im

Auftrag der öffentlichen Hand

wie die Betreuung von Fundtieren

oder beschlagnahmten Tieren

übernehmen, haben die politisch

Verantwortlichen die Tierheime

über Jahrzehnte im Stich gelassen.

Der Deutsche Tierschutzbund

nimmt daher die Politik in die

Pflicht und fordert angesichts der

prekären Notlage ein schnelles

und unbürokratisches Rettungspaket:

Neben akuter finanzieller

Unterstützung bräuchten die

Tierheime langfristig eine faire

kostendeckende Bezahlung für

ihre im Auftrag der öffentlichen

Hand vollbrachten Leistungen.

In der Solidargemeinschaft

ist die Verantwortung jedes

Mitglieds gefragt

Der Deutsche Tierschutzbund

greift seinen Tierheimen in Not

selbst finanziell unter die Arme.

Und dies, obwohl er kaum öffentliche

Gelder erhält, sondern sich

nahezu ausschließlich aus Spenden,

Nachlässen, Beiträgen seiner

Fördermitglieder und Paten sowie

FOTO: WWW.TOMASRODRIGUEZ.DE

Unternehmenspartnerschaften

finanziert. Daher bittet der Deutsche

Tierschutzbund Privatpersonen

wie Unternehmen, den Tierheimen

solidarisch zur Seite zu stehen. Der

Tierschutz ist aktuell dringender

denn je auf Spenden, Paten oder

Fördermitglieder angewiesen.

Nur so können die Tierheime den

unzähligen Hunden, Katzen,

kleinen Heimtieren, Vögeln und

Reptilien auch in Zukunft eine

sichere Zuflucht bieten, bis diese

im besten Fall in ein „Für-immer-

Zuhause“ umziehen dürfen. „Bis

die Politik reagiert, können wir

nicht warten. Daher gilt es, jetzt zu

handeln“, sagt Thomas Schröder,

Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Der Verband hat

gerade kurzfristig einen Sondertopf

„Überlebensenergie“ ins Leben

gerufen, um Tierheimen bei

Mehrkosten für Strom, Gas und

Heizöl zur Seite springen zu

können und somit deren Weiterbetrieb

zu sichern. Helfen auch

Sie mit einer Spende an den

Deutschen Tierschutzbund,

damit die Tierheime die Versorgung

ihrer Schützlinge auch

weiterhin sicherstellen können.

Helfen Sie jetzt mit Ihrer Spende

Deutscher Tierschutzbund e. V.

Sparkasse KölnBonn

IBAN: DE88 3705 0198 0000 0404 44

BIC: COLSDE33

Oder einfach

online spenden:

tierschutzbund.de/

soziale_verantwortung

PS: Mit einer Fördermitgliedschaft

sichern Sie dauerhaft die finanzielle

Basis der Tierschutzarbeit – auch als

Geschenk:

tierschutzbund.de/mitgliedschaft

Der Deutsche

Tierschutzbund ist

Gründungsmitglied

im Deutschen

Spendenrat e. V. und

verpflichtet sich zum

verantwortungsvollen

und ordnungsgemäßen

Umgang mit

den anvertrauten

Spendengeldern.

1 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/156836/

umfrage/anzahl-der-haushalte-mit-haustieren-indeutschland-2010

FOTO: DEUTSCHER TIERSCHUTZBUND E. V.

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www.tierschutzbund.de/soziale_verantwortung


16

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Engagierte Organisationen

stellen sich vor

„Wir haben über 100 minderjährige Flüchtlinge an Bord“

Text Wasil Schauseil

Petra Krischok

auf der Humanity 1

SOS Humanity

steht für Menschlichkeit

auf See und an Land.

Die zivile Seenotrettungsorganisation

engagiert sich dafür,

dass kein Mensch mehr

auf der Flucht ertrinken

muss, und rettet mit der

Humanity 1 Leben auf

dem Mittelmeer.

Im Oktober 2022 hat das Rettungsschiff

Humanity 1 der Seenotrettungsorganisation

SOS Humanity 180 Leben auf

dem Mittelmeer gerettet, die meisten von

ihnen waren Minderjährige. Zum Zeitpunkt

dieses Interviews* befindet sich

Petra Krischok, Pressesprecherin von SOS

Humanity, an Bord der Humanity 1 und

wartet gemeinsam mit den Geretteten auf

die Zuweisung eines sicheren Hafens.

Was haben Sie bisher erlebt?

Ich bin jetzt seit mehr als vier Wochen

an Bord der Humanity 1 und bin beeindruckt,

wie engagiert und professionell die

zumeist ehrenamtliche Crew arbeitet, aber

auch wie viel Vorbereitung und Training

für eine solche Rettung nötig ist. In den

vergangenen Tagen haben wir insgesamt

180 Menschen aus drei Booten gerettet.

Schwierig war vor allem die Rettung von

113 meist unbegleiteten Minderjährigen

von einem überbesetzten Schlauchboot.

Niemand trug eine Rettungsweste, es war

ein Baby an Bord. Die libysche Küstenwache

tauchte auf, als wir gerade Rettungswesten

verteilten. Die Menschen gerieten

in Panik, sie befürchteten, wieder nach

Libyen zurückgebracht zu werden. Wir

waren sehr froh, als wir alle sicher auf die

Humanity 1 gebracht hatten.

Wie geht es den Menschen?

Nicht gut. Nach der ersten Erleichterung

über die Rettung kommen nun die schlimmen

Erinnerungen hoch. Viele haben

wiederholt Gewalt an sich und anderen

erleben müssen, manche wurden in Libyen

gefoltert. Unsere Ärztin an Bord dokumentiert

die Folterspuren. Die Jugendlichen

auf dem überbesetzten Schlauchboot

mussten mitansehen, wie in der Nacht vor

der Rettung Menschen ins Wasser fielen

und einige untergingen. Mindestens sechs

Menschen werden vermisst. Die Überlebenden

leiden sehr darunter.

Warum bringen Sie die Menschen nicht

an Land?

Seit dem 22. Oktober senden wir regelmäßig

Anfragen für einen sicheren Ort für die

Überlebenden an die relevanten Behörden,

bislang ohne Erfolg. Die neue

italienische Regierung hat erklärt, dass sie

keine zivilen Rettungsschiffe mit aus

Seenot Geretteten in ihre Hoheitsgewässer

fahren lassen will. Aber Seenotrettung ist

Pflicht! Und das Seerecht schreibt vor, dass

aus Seenot Gerettete möglichst zügig an

einen sicheren Ort gebracht werden

müssen. Deshalb hoffen wir auf die

baldige Zuweisung eines Hafens. Auch die

neue italienische Regierung muss sich an

geltendes Recht halten.

* Dieses Interview entstand Anfang November 2022. Mittlerweile

konnten alle Geretteten in Italien an Land gehen.

Rette Leben –

spende jetzt

Spendenkonto:

IBAN: DE 0410 0500

0001 9041 8451

BIC: BELADEBEXXX

Verwendungszweck:

Leben retten

sos-humanity.org/

spenden

Weiterbildungscamp

in Makete, Tansania:

Schüler*innen bauen ein

Pico-Photovoltaik-Modul

zusammen. Es ist ein

Komplettsystem, welches

auch Nicht-Fachkundige

allein aufbauen können.

Sie möchten uns

unterstützen?

Spenden Sie Power!

ingenieure-ohne-grenzen.org/de/GivePower

FOTO: INGENIEURE OHNE GRENZEN

Erneuerbare Energien für bessere

Lebensbedingungen

Text Sarah Klemisch

Wie wichtig eine zuverlässige

Energieversorgung ist, wird seit

dem Kriegsbeginn in der Ukraine

auch in Deutschland immer deutlicher. Im

Globalen Süden mangelt es häufig bereits

an der Grundversorgung. Erneuerbaren

Energien kommt dort eine besondere Bedeutung

zu: Sie können auch autark und in

abgelegenen Gegenden betrieben werden.

Perspektiven in Indonesien

schaffen

In Indonesien wirkt sich die teils unzureichende

Energieversorgung erheblich

auf die Entwicklung aus: Wohlstand und

Bildung liegen in entlegenen Gebieten

deutlich unter dem Durchschnitt, sodass

viele gut ausgebildete junge Menschen

abwandern. Mit ihnen verlässt auch wertvolles

Wissen die Regionen. Hier bieten

erneuerbare Energien ein großes Potenzial.

Gemeinsam mit der UKRIM-Universität

in Yogyakarta hat Ingenieure ohne Grenzen

beispielsweise ein Trainingszentrum

für erneuerbare Energien aufgebaut. Ein

weiteres Kompetenzzentrum auf der Insel

Sumba ist in Zukunft geplant. Die entwickelten

Workshops vermitteln technisches

Wissen und den praktischen Umgang mit

erneuerbaren Energiesystemen sowie

unternehmerische Kenntnisse. Dies soll

besonders Studierende der entlegenen

Inseln befähigen, mit eigenen Ideen die

technische Infrastruktur in der Heimat zu

stärken. Das hilft den Studierenden, ihren

Familien und der Entwicklung der Region.

#GivePower – Weihnachtsspenden

für erneuerbare Energien und

vieles mehr

Bei Ingenieure ohne Grenzen setzen wir

auch in vielen anderen Projekten auf

erneuerbare Energien. Im Globalen Süden

bauen wir beispielsweise gemeinsam mit

unseren lokalen Partnerorganisationen

Photovoltaikanlagen, um Schulen und

abgelegene Gemeinden mit Strom zu

versorgen. Zudem setzen wir Projekte in

den Bereichen Hochbau, Wasserversorgung

und Bildung um. Unser Ziel ist es,

durch Entwicklungszusammenarbeit die

Lebensbedingungen der Menschen zu

verbessern. Wir binden die Menschen vor

Ort aktiv ein, damit sie langfristig von den

Vorhaben profitieren.

Spendenkonto

Ingenieure ohne

Grenzen e. V.

Sparkasse Marburg-

Biedenkopf

IBAN: DE89 5335

0000 1030 3333 37

BIC: HELADEF1MAR

ingenieure-ohnegrenzen.org

Lust auf

Ehrenamt?

Unsere Regionalgruppen

freuen

sich über Engagierte

aus allen

Fachrichtungen!

Kontaktmöglichkeiten

finden Sie

online:

ingenieure-ohnegrenzen.org/de

Erfahren Sie mehr:

www.help-ev.de

FOTO: HELP – HILFE ZUR SELBSTHILFE.

Hoffnung für die junge Generation Afghanistans

Text Binnur Çavuşlu

Seit 40 Jahren engagiert sich Help – Hilfe

zur Selbsthilfe für die afghanische

Bevölkerung. Vier Jahrzehnte, die von

großen Umbrüchen gezeichnet sind – von

Krieg, Vertreibung und nicht zuletzt von

Armut und Perspektivlosigkeit. Die erneute

Machtübernahme der Taliban im August 2021

löste eine schwere humanitäre Krise im Land

aus. Allein 2021 mussten 800.000 Menschen

innerhalb Afghanistans ihr Zuhause verlassen,

80 Prozent davon Frauen und Kinder.

Heute sind laut Welternährungsorganisation

47 Prozent der Bevölkerung von akuter

Ernährungsunsicherheit betroffen.

Die Herrschaft der Taliban hat schwerwiegende

Konsequenzen für die Zivilgesellschaft,

insbesondere für das Leben von Frauen und

Mädchen, denen die Rechte auf Bildung, Lebensunterhalt

und Teilhabe verwehrt werden.

Über 3,8 Millionen Mädchen zwischen 10 und

19 Jahren sind aktuell vom Sekundärschulunterricht

ausgeschlossen. Dies wird lebenslange

Folgen für die ökonomische sowie soziale

Teilhabe von Frauen haben.

Für eine selbstbestimmte Zukunft

Help wurde vor über 40 Jahren gegründet,

um afghanischen Vertriebenen zu helfen.

Heute verteilen unsere Mitarbeitenden in

Afghanistan bedarfsgerecht Lebensmittel,

Bargeld sowie Winterkleidung. Mit Berufsausbildungen

bieten wir junge Menschen

eine Zukunftsperspektive. Denn Afghanistan

ist jung, mutig – und voller Chancen:

Über 63 Prozent der Bevölkerung sind unter

25 Jahren, mehr als 600.000 Menschen werden

jährlich erwerbsfähig. Help unterstützt

sie dabei, ihre Zukunft selbst in die Hand zu

nehmen. In den westlichen Provinzen Herat,

Badghis, Ghor und Farah betreiben wir

mehrere Ausbildungszentren und fördern

seit 2008 Berufsausbildungen. Der Fokus

liegt auf beruflicher Praxis, jedoch lernen

Teilnehmende auch grundlegende Lese-,

Schreib- und Rechenkenntnisse.

Die neunzehnjährige Lailoma (Bild links)

nahm an einer Ausbildung für Teppichwebekunst

von Help teil und sieht hoffnungsvoll in

die Zukunft. „Ich könnte mir vorstellen, nach

der Ausbildung zu Hause eine Werkstatt aufzumachen,

um meine Familie zu unterstützen.“

Über 14.000 junge Frauen und Männer

wurden bisher in Berufsfeldern wie Elektrohandwerk,

Schneiderei, Zimmerei und

Webkunst ausgebildet. Help begleitet die

Absolvent:innen zudem bei der Jobvermittlung,

stellt ihnen Arbeitskleidung, individuell

zugeschnittene Werkzeug-Sets sowie

Nahrungspakete bereit und hilft ihnen bei

der Gründung eigener Unternehmen.

Unterstützen Sie

unsere Arbeit in

Afghanistan mit

einer Spende und

leisten Sie einen

Beitrag für eine

selbstbestimmte

hoffnungsvolle

Zukunft!

Wir leisten Hilfe,

die weiter reicht –

und so den Unterschied

macht.

Spendenkonto:

Help – Hilfe zur

Selbsthilfe

IBAN: DE47 3708

0040 0240 0030 00

Stichwort:

Verantwortung


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DENN SIE HATTEN

SONST KEINEN RAUM

IN DER HERBERGE.*

WIR HABEN PLATZ FÜR KLEINE MENSCHEN.

Es passiert in Uganda: Babys werden abgelegt, vergessen, weg geworfen.

Im Kinderdorf Arche Noah finden verlorene Kinder ein liebevolles Zuhause.

Jeder Pate verändert die Welt ein kleines Stück:

in Armenien, Haiti, Indien oder Uganda.

Geschichte eines

Babys aus Uganda:

INFOS ZU PATENSCHAFTEN

Tel. 0641-97518-56 oder

Patenschaften@GAiN-Germany.org

GAiN-Germany.org

*Aus der Weihnachtsgeschichte der Bibel

„Ich freue

mich auf Ihren

Anruf!“

Karin Schweiger

Patenschaften


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Das Gütesiegel für seriöse

Spendenorganisationen

Interview mit Burkhard Wilke, Geschäftsführer und

wissenschaftlicher Leiter des Deutschen Zentralinstituts

für soziale Fragen (DZI) Text Uta Speeß

Seit wann gibt es das DZI

Spenden-Siegel?

Das DZI Spenden-Siegel wird seit

1992 vergeben. Es ist die bekannteste,

aber keineswegs einzige

Auskunftsform der DZI Spendenberatung.

Die gibt es schon seit

der Gründung des DZI im Jahr

1893, also seit fast 130 Jahren. Die

DZI Spendenberatung unterstützt

Spenderinnen und Spender neben

dem Spenden-Siegel auch mit:

• Spendenauskünften und Einschätzungen

zu Organisationen

ohne Spenden-Siegel (z. B. auf der

Website in der Rubrik „Das DZI

rät ab“)

• Spendentipps zu verschiedensten

spendenrelevanten Themen

(z. B. Angemessene Verwaltungskosten)

• Spenden-Infos in besonderen

spendenrelevanten Katastrophenfällen

(z. B. Ukraine-Hilfe)

• Spendenstatistik, die sichtbar

macht, wer spendet und wie

gespendet wird

Warum wurde es ins Leben

gerufen?

Das Spenden-Siegel …

• dient Spender:innen angesichts

der schwer zu durchschauenden

Vielzahl und Vielfalt um Spenden

werbender Organisationen als

leicht erkennbare, zuverlässige

Entscheidungshilfe, die ihnen

nachweisbar besonders vertrauenswürdige

Spendenorganisationen

zur Auswahl stellt,

• gibt Spendenorganisationen die

Möglichkeit, sich zu anspruchsvollen

Vertrauensstandards im

Spendenwesen zu bekennen und

sich jährlich freiwillig auf deren

Einhaltung hin kompetent und

unabhängig überprüfen zu lassen,

• dient mit seinen praxisnahen,

anspruchsvollen Standards auch

der Qualitätsentwicklung Spenden

sammelnder Organisationen

in Deutschland und trägt damit

langfristig zur wirksamen Mittelverwendung

und zur Stärkung von

Vertrauen im Spendenwesen bei.

Burkhard Wilke

Geschäftsführer und wissenschaftlicher

Leiter des Deutschen Zentralinstituts

für soziale Fragen (DZI)

Welche Kriterien muss

eine Organisation erfüllen,

um das Spenden-Siegel zu

bekommen?

Zunächst einmal: Die Beantragung

des Spenden-Siegels ist

freiwillig und die Initiative dazu

geht immer von der betreffenden

Organisation und nicht etwa vom

DZI aus. Etwa 30 Prozent der

Erstanträge auf Zuerkennung

des Siegels sind im Durchschnitt

nicht erfolgreich. Die Kriterien

(„Standards“) für die Vergabe des

Spenden-Siegels sind ganzheitlich

angelegt, d.h., sie berücksichtigen

alle Aspekte, die für das

Schaffen und die Stärkung von

Vertrauen in Spenden sammelnde

Organisationen relevant sind.

Diese Kriterien werden vom DZI

auf Grundlage seiner fast 130-jährigen

Erfahrung in der Spendenberatung

unter Beteiligung von

inländischen und internationalen

Kompetenzstellen entwickelt und

weiterentwickelt.

Die Spenden-Siegel-Kriterien

umfassen folgende Aspekte:

1. Zielsetzung. Recht, Gesetz

und Satzung werden befolgt.

Menschenrechte und natürliche

Lebensgrundlagen werden

geachtet.

2. Leitung und Aufsicht sind

angemessen strukturiert, klar

voneinander getrennt und

werden wirksam wahrgenommen.

Interessenkonflikte werden

vermieden.

3. Werbung und Öffentlichkeitsarbeit

informieren klar,

wahr, sachlich und offen. Die Würde

der Betroffenen wird geachtet.

Umworbene werden nicht unter

Druck gesetzt. Faires und respektvolles

Verhalten gegenüber

anderen Organisationen.

4. Mittelverwendung. Angemessene

Planung, Durchführung und

Kontrolle der Mittelverwendung.

Beachtung der Grundsätze der

Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit

und der größtmöglichen

Wirksamkeit. Wichtig ist dabei:

Werbe- und Verwaltungskosten

sind nicht per se „schlechte Kosten“,

sondern sind in gewissem

Umfang für die wirksame, erfolgreiche

Arbeit unerlässlich.

5. Vergütungen berücksichtigen

den Status der Gemeinnützigkeit,

die Qualifikation, die Verantwortung

und den branchenüblichen

Rahmen. Besondere Regeln für

erfolgsabhängige Vergütungen.

6. Rechnungslegung und Prüfung.

Vorlage einer vollständigen,

aussagekräftigen und angemessen

geprüften Rechnungslegung

spätestens zwölf Monate nach

Ablauf eines Geschäftsjahres.

7. Transparenz. Über Arbeit,

Strukturen und Finanzen wird

offen und umfassend berichtet.

Anfragen und Beschwerden

werden zeitnah beantwortet.

Im Jahresbericht wird die

Rechnungslegung veröffentlicht,

und es werden unter anderem

Mittelverwendung, Wirkungsbeobachtung,

Werbeformen und

Vergütungspraxis beschrieben.

Wie viele Organisationen tragen

das Siegel Stand heute?

232 Hilfswerke, und zwar jeglicher

Größenordnung, tragen das

DZI Spenden-Siegel heute. Sie

haben insgesamt ein jährliches

Spendenvolumen von 1,6 Mrd.

Euro und Gesamteinnahmen von

jährlich rund 5 Mrd. Euro.

Die 7 wichtigsten DZI-Spendentipps

1

Dem Herzen folgen

Spenden Sie für Themen, die

Ihnen persönlich nahe sind, oder

setzen Sie sich mit Freunden

oder der Familie zusammen und

entscheiden gemeinsam. So fällt

Ihnen die Entscheidung leichter

und wird sicherer.

2

Gezielt spenden

Konzentrieren Sie Ihre Spenden auf wenige

Organisationen. Das erleichtert Ihnen die Seriositätsprüfung

und mindert den Werbe-und Verwaltungsaufwand

der Organisationen. Wer vielen

Hilfswerken spendet, wird von all diesen Organisationen

als „aktiver Spender“ registriert und umso

mehr Werbung erhalten.

3

Vertrauen ist unersetzlich

Spenden Sie einerseits Organisationen und Initiativen, die

sie persönlich kennen und denen Sie deshalb vertrauen.

Bei Hilfswerken, die Sie nicht selbst beurteilen können:

Achten Sie auf das DZI Spenden-Siegel als Zeichen des

Vertrauens, und nutzen Sie auch die anderen Auskünfte

der DZI Spenderberatung, besonders auch die Warnungen

auf www.dzi.de in der Rubrik „Das DZI rät ab“.

4

Spenden vertragen

keinen Druck

Lassen Sie sich nicht unter Druck

setzen – weder durch aufdringlich

auftretende Werber an der Haustür

oder auf der Straße, noch durch zu

emotionale Spendenbriefe. Denn

Spenden und Fördermitgliedschaften

sind freiwillige Gaben, zu denen

niemand überredet oder genötigt

werden sollte. Stark Mitleid erweckende

und gefühlsbetonte Werbung

ist ein Kennzeichen unseriöser

Organisationen.

5

Informiert spenden

Spenden Sie überlegt, nicht impulsiv.

Informieren Sie sich auf den

Webseiten der Organisationen.

Wenn Sie es besonders genau wissen

wollen: Lesen Sie die Jahresberichte

und Projektbeschreibungen.

Die Gremien sollten dort namentlich

aufgeführt, die Finanzen klar und

detailliert offengelegt werden. Fotos

sollten eindeutig erkennen lassen,

wer abgebildet ist und in welchem

konkreten Zusammenhang das Bild

zur Arbeit der Organisation steht.

6

Geldspenden sind

besser als Sachspenden

Geld kann von den Hilfswerken

flexibler und effizienter eingesetzt

werden als Sachspenden. Teure

Transportwege entfallen, viele Produkte

können billiger vor Ort gekauft

werden und stärken außerdem die

Wirtschaft am Zielort. Sachspenden

sind dann empfehlenswert, wenn

seriöse Organisationen (z .B. lokale

Kleiderkammern) gezielt um sie

bitten.

7

Der„Königsweg

des Spendens“:

die freie Spende!

Zweckgebundene Spenden

sollten die Ausnahme bleiben.

Sie sind nur als Ergänzung, nicht

als Ersatz ungebundener Spenden

sinnvoll. Denn sie engen

den Entscheidungsspielraum

der Hilfswerke stark ein, verursachen

zusätzlichen Verwaltungs-

und Werbeaufwand und

benachteiligen für zweckgebundene

Werbung nicht geeignete

Hilfszwecke.


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Foto: Sabine Ludwig DAHW, MALC, Shutterstock

Diagnose: LEPRA

4 infizierte Menschen

Lepra und Behinderung: So findet die DAHW

Menschen, die sonst keine Hilfe bekommen

Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe hat es sich in ihren Projekten in Ländern des globalen

Südens zur Aufgabe gemacht, Menschen in entlegenen Regionen zu finden, die von armutsbedingten Krankheiten

wie Lepra betroffen sind. Mithilfe dieser gezielten Fallfindung und einer frühzeigen Diagnose will die

Hilfsorganisaon erreichen, dass Behinderungen als Folge einer Krankheit gar nicht erst entstehen können.

Seit der erfolgreichen Einführung

einer Medikamententherapie

Anfang der 1980er Jahre ist

Lepra heilbar. Die Therapie wurde

mit finanzieller und fachlicher

Unterstützung der DAHW Deutsche

Lepra- und Tuberkulosehilfe entwickelt.

Und dennoch ist das „Problem

Lepra“ noch längst nicht aus der

Welt. Jährlich erkranken weltweit

mehr als 150.000 Menschen neu

daran. Dabei geht die DAHW davon

aus, dass die reellen Zahlen deutlich

höher sind. Infolge der Pandemie

wurden weniger Fälle diagnostiziert.

Laut Schätzung der Weltgesundheitsorganisation

WHO könnten es

bis zu 60.000 Betroffene mehr sein.

Trotz der Heilungsmöglichkeiten

ist es wichtig, dass diese Menschen

frühzeitig gefunden werden. Denn

wenn ihre Krankheit nicht rechtzeitig

diagnostiziert wird, können Behinderungen

auftreten. Die durch die

Erreger geschädigten Nerven führen

zu Gefühllosigkeit in Händen oder

Füßen und Verletzungen bleiben unbemerkt.

Die Folge sind auftretende

Entzündungen, Geschwüre, Behinderungen,

zerstörte periphere Nerven

und Autoamputationen, ebenso

Lähmungen, verkümmerte Finger in

unförmiger Stellung, verkümmerte

Füße, beeinträchtige Mobilität oder

zerstörte Sehnerven, die zu Blindheit

führen. Menschen, die lange Zeit mit

einer Lepra-Erkrankung ohne entsprechende

Diagnose leben gibt es in

entlegenen Gebieten zuhauf. Sie sind

dem Risiko einer entstehenden Behinderung

ausgesetzt – und das, obwohl

es eine effektive Therapie gibt.

Finden, diagnostizieren und behandeln.

Je schneller desto besser.

Aktive Fallfindung und systematische

Kontaktuntersuchungen – das

sind die Methoden, mit denen die

DAHW alles daran setzt, die Krankheit

frühzeitig zu diagnostizieren

und zu therapieren, bevor es zu

ersten Behinderungen kommt. Die

Teams und Partner vor Ort führen

dazu z. B. so genannte Skin Camps

durch. Das sind mobile Hautkliniken,

bei denen die Bewohnerinnen

und Bewohner eines Dorfes auf

mögliche Hauterkrankungen untersucht

werden. Eine andere Möglichkeit

ist die gezielte Nachverfolgung

von Kontakten von Lepra-Patientinnen

und -Patienten, um diese entweder

in einem sehr frühen Stadium

der Erkrankung zu diagnostizieren

oder alternativ prophylaktisch mit

einem Antibiotikum zu behandeln,

sodass eine Erkrankung gar nicht

erst entstehen kann.

Der inklusive Ansatz der DAHW

Aus der Lepra-Arbeit kennt die

DAHW das Leid von Menschen mit

Behinderung nur zu genau. Weltweit

werden Betroffene von Gesellschaften

ausgegrenzt und daran gehindert,

ein unabhängiges und selbstbestimmtes

Leben in Würde zu führen.

Faktoren wie Geschlecht, Alter,

Gesundheitszustand, Einkommen

oder ethnische Zugehörigkeit können

ihre Situation weiter verschlechtern.

Behinderung und Armut

stehen in engem Zusammenhang.

Durch die inklusive Ausgestaltung

ihrer weltweiten Projekte will die

DAHW gemeinsam mit Menschen

mit Behinderung – unabhängig

von der Ursache – den Abbau von

Vorurteilen und Barrieren in Gesellschaften

vorantreiben. Durch

gezieltes Empowerment unterstützt

die Hilfsorganisation Betroffene, ihre

Rechte wahrzunehmen und selbstbestimmt

und eigenverantwortlich

zu leben. In den meisten Lepra-Projekten

der DAHW wird deshalb

das Konzept der gemeindenahen

inklusiven Entwicklung umgesetzt.

So stärkt die DAHW zum Beispiel

Selbsthilfegruppen und Betroffenen-Organisationen

und unterstützt

diese aktiv beim Einsatz für die

Anerkennung ihrer Rechte und die

Vertretung ihrer Interessen, sodass

sie Gehör finden und Zugänge zu

Dienstleistungen erhalten. Dazu

gehört auch die Förderung einer inklusiven

Infrastruktur. Die DAHW

finanziert außerdem Mobilitätshilfen,

einkommensschaffende Aktivitäten,

Kreditprogramme und Aufklärungskampagnen.

Eine wichtige Rolle

spielt auch die psychische Gesundheitsversorgung

der Betroffen. Nicht

selten sind gerade Menschen mit

einer Lepra-assoziierten Behinderung

zum Beispiel von Depressionen betroffen.

„Leave no one behind – Niemanden

zurücklassen“, so lautet ein zentrales

Motiv der Agenda 2030 für nachhaltige

Entwicklung. Mit aktiver

Fallfindung, einer inklusiven Projektgestaltung,

der Bestärkung und

Selbstermächtigung von Menschen

mit Behinderung arbeitet die DAHW

Tag für Tag daran, diese Vision zu

verwirklichen.

3. Dezember: Internationaler Tag

der Menschen mit Behinderungen

Jeder Cent zählt: Unterstützen

Sie die DAHW dabei, Menschen

zu finden, die von Behinderung

als Folge einer vernachlässigten

Tropenkrankheit wie Lepra bedroht

oder betroffen sind. Helfen

Sie mit Ihrer Spende, Menschen

mit Behinderungen auf dem Weg

in ein selbstbestimmtes Leben zu

begleiten – frei von Diskriminierung,

Ausgrenzung und Barrieren.

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Helfen Sie uns

nonest reprorem. Bus.

Olupient heute unter ex ent venihillupta volesequid

ut res doluptaspit, quateni sci-

rettergesucht.dahw.de


20

Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info

FOTO: MARIA NOISTERNIG

„Die Zivilgesellschaft ist

gerade sehr aktiv und das

ist wichtig.“

Madeleine Alizadeh, bekannt als dariadaria, klärt auf ihren Social-Media-

Kanälen über gesellschaftliche Themen auf und inspiriert dabei Hunderttausende

Follower, besser zum Planeten und zu sich selbst zu sein.

Im Interview spricht sie über Engagement.

Text Miriam Rauh

Du bist Unternehmerin, Autorin und

Aktivistin. Wofür machst du dich stark?

Für alles, was in meinen Augen unter das

Thema Gerechtigkeit fällt. Das sind bei

mir vor allem die Themen Feminismus,

Rassismus und Umweltschutz.

Seitdem du dein Buch „Starkes weiches

Herz“ geschrieben hast, scheinen sich

die Krisen noch vervielfacht zu haben.

Gilt dein Grundsatz, dass man mit Mut

und Liebe die Welt verändern kann,

noch immer? Wie kann es gelingen?

Es wäre zu vereinfacht zu sagen, dass es

nur Mut und Liebe braucht, da gehört

natürlich mehr Kontext dazu. Es braucht

politisches Engagement, eine Zivilgesellschaft,

die nicht wegsieht, aber vor allem

strukturelle Veränderung, die nur aus der

Politik kommen kann.

Von Europa aus beobachten wir die

mutigen Frauen und Mädchen (und

Männer und Jungen) im Iran, die für

ihren Wunsch nach einem selbstbestimmte(re)n

Leben ihr eigenes

Leben riskieren. Du selbst hast zu

einem Teil iranische Wurzeln. Was sind

deine Gedanken, wenn du Berichte

über die Lage dort siehst?

Ich bin traurig, wütend und fassungslos.

Die Willkür der staatlichen Gewalt ist unbeschreiblich

und es tut mir im Herzen weh

mitanzusehen, was so vielen Menschen im

Iran in diesen Minuten widerfährt.

Was können wir von hier aus tun, um

den Menschen im Iran zu helfen?

Sich solidarisch zeigen, nicht wegsehen,

die zahlreichen Petitionen, die es inzwischen

an den Bundestag, aber auch an

internationale Regierungen gibt, unterzeichnen.

Nicht nur der Iran, die ganze Welt ist in

Aufruhr. Sogar das für lange Zeit so ruhige

Europa ist mit Problemen konfrontiert,

die noch vor Kurzem für viele weit

weg schienen, zum Beispiel durch den

Klimawandel oder das Erstarken der

extremen Rechten. Auch Antisemitismus

flammt zunehmend wieder auf. Wie

begegnet man dem? Kann man etwas

gegen das Gefühl der Ohnmacht tun?

Es wäre populistisch zu behaupten, ich

hätte ein Rezept gegen die Ohnmacht. Ich

glaube, wir alle fühlen uns ohnmächtig,

und bis zu einem gewissen Grad zeigt

das ja auch, dass es uns nicht egal ist. Ich

glaube, es ist dennoch wichtig, die eigene

mentale Gesundheit zu schützen, und

zwar das zu tun, was einem möglich ist,

aber auch bewusst die eigene emotionale

Unversehrtheit zu schützen, wenn es

notwendig ist.

Wie kommt man ins Handeln? Wie können

sich Einzelne engagieren?

Es gibt so viele gute und wichtige Initiativen,

die man supporten kann. Sei es auf

Demos gehen, Petitionen unterzeichnen,

Posts von Aktivist:innen auf den sozialen

Medien teilen. Die Zivilgesellschaft ist

gerade sehr aktiv, und das ist wichtig.

Nichtsdestotrotz braucht es aber strukturelle

Veränderung, und die muss aus der

Politik kommen. Das bedeutet: die

richtigen Parteien wählen und diese

Parteien auffordern, das Richtige zu tun.

dariadaria

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit GESICHT ZEIGEN! entstanden.

Gesicht zeigen –

für ein demokratisches

Miteinander!

Wir leben in anstrengenden Zeiten: Pandemie, Krieg, Klimanotstand – die

multiplen Krisen lassen uns kaum zu Atem kommen. Das Vertrauen in unsere

Demokratie wird dadurch von innen wie von außen erschüttert. Die allgemeine

Verunsicherung und die zunehmende gesellschaftliche Spaltung belasten eine

Gruppe ganz besonders: die junge Generation. Text Sophia Oppermann

f OTO: ANDI WEILAND

Unsere Angebote richten

sich speziell an Kinder und

Jugendliche: Gesicht Zeigen!

stärkt das Selbstvertrauen junger

Menschen! Wir fördern Resilienz

und gegenseitige Wertschätzung und

wecken die Lust am Engagement.

Mit viel Leidenschaft bringen wir

jungen Menschen demokratische Erfahrungen

näher und diskutieren auf

Augenhöhe mit ihnen über Teilhabe,

aber auch über Ungerechtigkeiten

oder Diskriminierung. Denn wir

sind überzeugt: Eine lebendige

Demokratie braucht junge Demokratinnen

und Demokraten!

Gesicht Zeigen! bietet in einem

einzigartigen Lernumfeld individuelle

Trainings und Workshops

für Kinder und Jugendliche. Ein

künstlerisch gestalteter Lernraum

erleichtert Gespräche über schwierige

Themen – er konfrontiert

die Besucher mit Gegenwart und

Geschichte: Wie leben wir in einer

vielfältigen Gesellschaft zusammen?

Was ist Zusammenhalt? Was

verstehen wir unter Respekt? Wo

beginnen Ausgrenzung und Diskriminierung

– und was kann jede*r

von uns dagegen tun? Wie war das

in den 1930er-Jahren in Deutschland

– und wie ist es heute?

Wir üben mit den Gruppen zivilcouragiertes

Verhalten und zeigen,

was man gegen Hass und Hetze tun

kann. Wir klären auf über Antisemitismus

und Rassismus und immunisieren

unsere jungen Besucher gegen

Verschwörungsglauben oder Menschenfeindlichkeit.

Unsere Methoden

sind innovativ und sie beziehen

die Jugendlichen mit ihren eignen

Erfahrungen ein. Wir blicken mit

unseren Gruppen in die Geschichte,

um die Gegenwart zu verstehen und

die Zukunft zu verändern.

Denn wir glauben fest daran:

Everybody can be a change agent

– jede*r Einzelne kann etwas

bewirken!

Wollen auch Sie etwas bewirken?

Machen Sie einen positiven Unterschied – mit Ihrer Spende!

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Gesicht Zeigen! – ruft auf, zeigt an, greift ein – für ein weltoffenes Deutschland.

Gesicht Zeigen! setzt sich seit 22 Jahren für Demokratie und Zusammenhalt

ein. Wir sind Mitglied in der Initiative

Transparente Zivilgesellschaft und Träger der

Buber-Rosenzweig-Medaille.


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KEIN

TODESURTEIL

SEIN.

Wir solidarisieren

uns mit den

mutigen Frauen

im Iran.

Und Sie?

frauenrechte.de


22

Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info

Auch Kinder

brauchen

Organspenden

Als Baby hat Daniel starken Husten – wenig später

wird er mit seinen Eltern im Hubschrauber in eine

Spezialklinik gebracht. Daniel ist noch keine fünf

Jahre alt und hat schon viel erlebt, inklusive einer

Herztransplantation. Im Interview erzählt seine Mutter

Diana, wie sie die bange Zeit des Wartens auf ein

Spenderherz erlebt hat und wie es Daniel heute geht.

Text Miriam Rauh

Am 23.6.2021 hat Daniel eine Herztransplantation

erhalten. Wann habt ihr

gemerkt, dass etwas nicht stimmt?

Mit etwa zehn Monaten bekam Daniel

schrecklichen Husten, der immer stärker

wurde. Die Ärzte sagten, er hat eine Bronchitis,

der Husten hörte aber nicht auf. Ich

hatte immer das Gefühl, irgendwas stimmt

nicht. Eines Morgens lag Daniel schneeweiß

in seinem Bett und reagierte nicht

mehr auf sein Fläschchen. Wir sind sofort

mit ihm in die Notaufnahme gefahren.

Nach dem Herzultraschall sagte uns der

Arzt, dass Daniel todkrank ist und ein neues

Herz braucht. Seine Herzleistung war da

nur noch bei 10 Prozent, zwei Tage später

wäre es vielleicht zu spät gewesen.

Wie ging es dann weiter?

Wir wurden mit dem Hubschrauber nach

Großhadern in München geflogen. Daniel

hat eine dilatative Kardiomyopathie, diese

Krankheit betrifft eins von hunderttausend

Kindern. Die Ursache ist unbekannt, eine

Laune der Natur. Bis zu diesem Tag hatten

wir ein ganz normales Familienleben

geführt, mit einem Fingerschnipp war alles

anders.

Ihr habt fast tausend Tage auf ein Spenderherz

gewartet. Warum hat es so lange

gedauert und wie habt ihr die Zeit

überbrückt?

Für eine Organspende müssen viele Faktoren

stimmen. Der Spender muss hirntot

sein, was nur auf ein Prozent aller Todesfälle

zutrifft. Größe, Gewicht und Blutgruppe

müssen passen, das Krankenhaus muss

dazu in der Lage sein, die Angehörigen

müssen zustimmen … Dass alles passt, ist

sehr, sehr selten. Bei uns kam noch Corona

FOTOS: PRIVAT

hinzu. Die Welt stand still, es gab weniger

Unfälle, auch hatten die Krankenhäuser

keine Kapazitäten, die Intensivstationen

waren voll. Wie wir das geschafft haben –

ich kanns im Nachhinein gar nicht beantworten.

Man funktioniert von Tag zu Tag

und macht weiter, für sein Kind.

Dann wurde endlich ein Spenderherz

gefunden. Wie habt ihr die Zeit nach der

Operation erlebt?

Ich spürte, jetzt wird alles gut. Daniel hat

sich schnell erholt, wir konnten täglich

Fortschritte sehen. Es gibt natürlich immer

mal wieder Rückschläge, nach der Transplantation

war Daniel durch die Immunsuppressiva

sehr anfällig für Infekte, aber

auch das haben wir gut geschafft. Wir sind

sehr glücklich, dass es jetzt so gut läuft.

Wie geht es Daniel heute?

Seit September geht Daniel in den Kindergarten,

er muss viel aufholen. Davor hatte

Daniel ja kaum soziale Kontakte gehabt,

besonders der Kontakt zu Kindern war

sehr eingeschränkt. Auch war Daniel nicht

einfach sehr lange im Krankenhaus, diese

Zeit war mit vielen Schmerzen und Leid

verbunden. Wir versuchen, ihm die Zeit

jetzt so schön wie möglich zu machen,

damit er alles verarbeiten kann.

Gibt es etwas, das du selbst gerne früher

gewusst hättest? Hast du einen Rat

für andere Eltern?

Man soll nie, wirklich nie, die Hoffnung

aufgeben. In der heutigen Medizin ist vieles

möglich und man schafft mehr als man

vielleicht denkt. Über Organspende hätte

ich gerne früher mehr gewusst. Zwar war

ich schon immer offen für das Thema und

habe auch einen Spenderausweis, aber wie

stark auch Kinder betroffen sein können,

war mir nicht klar. Es ist gut, sich frühzeitig

über eine Organspende Gedanken zu

machen, damit nicht in der vielleicht

schwersten Stunde seines Lebens eine

schnelle Entscheidung treffen muss.

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