CityGlow Hannover Januar Ausgabe 2023
Erstellt für die, die eine gute und exklusive Mischung aus regionalen Themen aus Hannover und Umgebung schätzen. Hier erfahren Sie nicht nur das Neuste aus der Mode und Luxuswelt sondern auch Freizeit, Kunst, Kultur, Wohnen und kulinarisches findet hier Platz. Genießen Sie jede Seite unserer Januar Ausgabe.
Erstellt für die, die eine gute und exklusive Mischung aus regionalen Themen aus Hannover und Umgebung schätzen. Hier erfahren Sie nicht nur das Neuste aus der Mode und Luxuswelt sondern auch Freizeit, Kunst, Kultur, Wohnen und kulinarisches findet hier Platz. Genießen Sie jede Seite unserer Januar Ausgabe.
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01.2023
CITYGLOW
WWW.CITYGLOW.DE
6,90 EURO
AUCH IM ABO
IN DIESEM
JAHR WIRD ALLES
ANDERS, ODER?
Sandra Czok über
gute Vorsätze
Wie die Künstlerin
Niki de Saint Phalle
Hannover prägt
Wie der
Florist David zur
Drag-Queen
Devina wird
Das kleinste
Kunstmuseum
in der
Kröpcke-Uhr
Wir wünschen Ihnen
ein gesundes und
frohes Jahr 2023
Besuchen Sie uns auf facebook
oder für aktuelle Informationen
unter www.kroepcke-passage.de
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Luisenstraße – Ecke Rathenaustraße
Foto: O. Vosshage, Stand 11/2022
Die Herausgeber/in: Michael Panusch und Magdalena Barge
Foto: © Hermann Kolbeck
EDITORIAL
Das neue Jahr ist da, und mit ihm die Zeit der guten Vorsätze. Seid
ihr gut hineingerutscht? Welche Ziele wollen wir noch erreichen und
wie können wir das schaffen? Diese Fragen stellen sich zurzeit wohl
viele Menschen. So geht es auch unserer Kolumnistin Sandra, die
auch von ihren persönlichen Plänen berichtet. Zudem wagen wir
in dieser Ausgabe mit der Kartenlegerin Sylvie Kollin einen Blick
in die Zukunft: Was verraten uns die Sterne und Planeten über die
kommenden Monate? Man darf gespannt sein.
Auch direkt vor unserer Haustür gibt es immer wieder Interessantes
zu entdecken. Dazu gehören zum Beispiel die
Nana-Figuren von Niki de Saint Phalle, die zu einem
Wahrzeichen Hannovers geworden sind. Wir
stellen die Künstlerin, ihr bewegtes Leben
und Schaffen vor. Manchmal läuft man
auch häufig an Kunstwerken vorbei, ohne
sie richtig wahrzunehmen, so etwa die
Mini-Ausstellungen in der Kröpcke-Uhr
im Herzen der Stadt. Wir geben einen
Überblick, was es dort schon zu sehen
gab und wie es aktuell ist. Zudem
präsentieren wir noch andere typische
Dinge, die man nur in der
niedersächsischen Landeshauptstadt
findet.
Viel Spaß mit diesen und anderen
Geschichten, die unsere
studentischen Neuzugänge für
euch zusammengestellt haben,
euer CityGlow-Team
CityGlowMagazin
Wie der
Florist David zur
Drag-Queen
Devina wird
Das Scheinwerferlicht geht an, die
Kostüme funkeln und das auffällige
Make-up zieht die Blicke auf sich. So
nehmen Drag-Queens ganz selbstverständlich
den Raum und die Menschen
für sich ein. Die Bundeszentrale für politische
Bildung definiert Drag Queens
als „Personen, denen bei Geburt das
männliche Geschlecht zugewiesen
wurde, und die u.a. im Rahmen von
künstlerischen Performances Weiblichkeit(-en)
darstellen beziehungweise
parodieren.“
David ist in Hannovers Szene als Drag-
Queen Devina bekannt und erklärt:
„Drag-Queen sein ist für mich Kunst,
die jeder machen darf, jeder betreten
darf und jeder auch mal ausprobieren
sollte.“ Er baue so seinen eigenen Charakter
weiter aus. „Ich bin auch privat
ziemlich sassy und habe eine große
Schnauze, in Drag ist das dann noch
ein bisschen extremer.“ Auf seinem
Instagram Account @dragqueendevina
nimmt er seine Follower*innen regelmäßig
mit – vor und hinter die Bühne.
Gesellschaftliche
Entwicklung macht
sich bemerkbar
Das erste Mal kommt David mit Drag
in Berührung, als er sich auf einer
Geschlechtertauschparty als Frau verkleidet.
Für Haare und Make-up hatte
er sich schon immer begeistert. „Während
meiner Arbeit in einem Cabaret
habe ich dann einen Travestie-Künstler
kennengelernt, der mich in Sachen
Make-up eingeweiht hat“, erinnert sich
David. Professionell geschminkt war
der 34-Jährige das erste Mal auf dem
Christopher Street Day in Braunschweig
unterwegs. „Das ist jetzt 15 Jahre her
und damals gab es noch nicht so viel
Präsenz in Deutschland“, erzählt David.
Ende der 2000er-Jahre gibt es zwar
schon die ersten Schmink-Tutorials auf
YouTube, aber das sei nichts im Vergleich
zum heutigen Angebot. „Viele
von denen, die heute Drag anfangen,
wissen gar nicht, wie gut sie es haben“,
meint David lachend. Schuhe zu finden,
war für ihn damals der Horror. Für die
Schuhgröße 46 gab es kaum High Heels
und wenn, dann war das mit einem
Haufen Geld verbunden. Heute kann
man sich viel Material aus den USA importieren
lassen. Dort gibt es spezielle
Drag-Queen-Shops und -Schneider.
4 CITYGLOW
„Ich bin in einem sehr offenen Umfeld
aufgewachsen“, erzählt David, der
eine enge Beziehung zu seinen Eltern
hat. „Meiner Familie und Freunden
von dem Drag zu erzählen, war kein
Problem.“ So wie David geht es nicht
allen Drag-Queen-Darstellern. Viele
verheimlichen ihrer Familie und ihrem
Bekanntenkreis diese Seite an sich.
Aber David meint bestimmt: „Ich würde
niemandem erlauben, vor meinem
persönlichen Glück zu stehen. Da muss
ich knallhart aussortieren.“ Er habe
auch als Drag-Queen noch nie einen
Übergriff auf sich erlebt. „Aber das liegt
vielleicht auch daran, dass ich 2,10m
groß bin, wenn ich High Heels trage. Da
traut sich niemand dran.“
Als Devina wird David noch frecher
und spielt mit Klischees. „Diese Figur,
die ich geschaffen habe, ist so Puff-Mutti
ähnlich mit tiefem Ausschnitt, viel
Bein und einem Funken Arroganz,
aber dennoch edel“, sagt der gebürtige
Hannoveraner. David und Devina
lieben beide Hyperfeminisierung und
vor allem die Farbe schwarz. Die Grundinspiration
für Devina kommt von der
Bösewichtin Cruella aus Disneys 101
Dalmatiner. Schon als Kind hatte David
eine Affinität zu den Bösewichten.
„Cruella ist einfach crazy und Bad Ass.
Die scheißt auf alles, weil sie so selbstsicher
ist“, kommt David ins Schwärmen.
„Für mich ist Cruella der schlimmste
Bösewicht, denn wer tötet schon Hundebabys?“.
In Davids Herzen hat aber
jedes Tier einen Platz.
„Devina braucht ebenfalls Raum in
meinem Privatleben, auch wenn ich
versuche, sie da herauszuhalten“, meint
David. Beim Shoppen vernachlässigt
sich der Darsteller oft als Privatperson,
weil er dann Sachen findet, die er für
einen Auftritt von Devina gebrauchen
könnte. Um auch aus kleinem Budget
Kostüme zu finanzieren, bringt David
sich Nähen bei. „Ich nähe 95% meiner
Kostüme selbst.“
Mit Spaß entspannter
miteinander
umgehen
Devina wird meist als Walking Act für
Party gebucht, um Berührungspunkte
gerade mit jungen Leuten zu schaffen.
Es wird gequatscht, für gute Stimmung
gesorgt, und auch Fotos werden gemacht.
Der Hintergedanke: So können
Drag-Queens in der Öffentlichkeit
unterwegs sein, ohne angemacht zu
werden, weil viele Leute bereits auf Partys
in Kontakt mit ihnen getreten sind.
„Am Anfang meiner Karriere bin ich
ehrenamtlich vor Bewohnerinnen von
Frauenhäusern in externen Locations
aufgetreten, um diese Frauen wieder zu
bestärken“, erzählt David. Den Frauen
wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern,
bedeute ihm viel. Heutzutage ist
David meist mit seinem Kompagnon
Lory, der Drag-Queen-Tochter Devinas,
unterwegs. „Aus dieser Mutter-Tochter-Beziehung
hat sich eine Freundschaft
entwickelt, mit der ich nicht
gerechnet hätte“, meint David. „Wir
supporten uns gegenseitig.“
Im Winter tritt David häufiger als Devina
auf, denn im Sommer ist es meist
zu heiß. „Wenn sich die Augenbraue
anfängt von der Haut zu lösen und das
Make-up bröckelig wird, ist das nicht
mehr schön“, meint er lachend. Das
Abschminken sei bei den 6 Schichten
Make-up aber kein Problem, es koste
nur reichlich Abschminktücher.
„Drag ist am Ende Kunst und Spaß,
aber auch Business. Wir sollten uns
nicht zu ernst nehmen, aber dabei Respekt
haben“, sagt David. Er wünsche
sich eine allgemeine Entspanntheit untereinander.
„Wir sind Männer in Kleidern,
mit einer Perücke auf dem Kopf
und Gummi-Möpsen. Die Leute sollen
sich mal entspannen.“
Ein Text von Felicia Holtkamp
CITYGLOW 5
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Face Yoga-wie funktioniert das?
Das Face Yoga beschreibt Nadine
Campbell als „eine ganzheitliche Methode,
die Lymphdrainagen, Massagen,
Akupressur, gezielte Muskelübungen,
Ernährung – vor allem Flüssigkeitszufuhr
– und die Arbeit am Mindset unter
anderem durch Atmung, Meditation
und Affirmation umfasst.“ Ein befreundeter
Physiotherapeut und Osteopath
habe ihr erklärt, dass Face Yoga tatsächlich
funktionieren könnte. Sie ließ
sich in den USA als erste Deutsche von
Fumiko Takatsu, der Gründerin der
Faceyoga-Bewegung, in sechs Monaten
zur zertifizierten Lehrerin ausbilden.
Die Erfahrungen mit anderen teilen
Mit Yoga für die
Gesichtsmuskeln die
Schönheit erhalten
Nadine Campbell beschloss, andere an
ihren Erfahrungen mit dem Face Yoga
teilhaben zu lassen. „Face Yoga dreht
nicht die Zeit zurück, hilft aber dabei,
die beste Version von dir selbst zu werden.
Gleichzeitig lassen die Übungen
Falten weicher aussehen oder sogar
ganz verschwinden: Ich würde die Ergebnisse
also nicht als Anti-, sondern
Pro-Aging-Effekt bezeichnen", erläutert
sie. Ein Bild kann man sich davon auch
kostenlos auf ihrer Homepage, ihren
Kanälen in den sozialen Medien sowie
in ihrem Podcast machen, wo sich
bereits viele Kundinnen und Experten
zum Thema zu Wort gemeldet haben.
www.faceyoga-germany.de
Man kann heutzutage viel für die Ausstrahlung
und Frische seines Gesichts
tun: Die Palette reicht von Skincare-Produkten
bis hin zu Schönheitseingriffen.
Eine noch weniger bekannte
Methode dafür ist der Trend des Face
Yoga, die sich allerdings bereits unter
Promis wachsender Beliebtheit erfreut.
Diese Behandlung bietet zum Beispiel
die Tänzerin Nadine-Vivan Campbell
an. Sie ist Tanzpädagogin bei Tanzakademie
Bodytalk im niedersächsischen
Celle. Als Pädagogin für Theatertanz
und tänzerische Gymnastik weiß die
Deutsch-Britin um die Bedeutung von
Bewegung für das Erscheinungsbild des
Körpers.
Hintergrund: ©adobe.stock.com/Weerayuth
6 CITYGLOW
KREATIVKOLUMNE
VON ANDRE VATERNAM
ERFOLGREICHES MARKETING
IM NEUEN JAHR!
WAS IST 2023 ZU BEACHTEN?
Technologische Veränderungen werden das Jahr 2023 prägen,
die Reel-First-Strategie von Instagram, TikToks neue
Werbeanzeigentools, Social Listening mit der Analyse von
aktuellen Themenströmen, die Nutzer bewegen, aber auch
die Zusammenarbeit mit Nano-Influencern, die zwar wenig
Follower haben, dafür aber mehr Vertrauen und Authentizität
aufweisen als große. Was erwartet uns also? Auch
2023 wird geprägt sein von Krisen und Konflikten, die eine
schnelle Anpassung der Strategie verlangen. „Expect the
unexpected“ kann man es einfach ausdrücken. In Zeiten
steigender Inflation und sinkender Wachstumsraten sollte
also die Erhaltung bestehender Geschäftsbeziehungen
oberste Priorität haben. Hier helfen kein Rabatt und kein
Preisdumping. Menschen mögen es in Krisenzeiten lokal
und greifbar. Local SEO mit örtlicher Kundenansprache
und Geomarketing hilft dabei, sich von den Mitbewerbern
zu unterscheiden.
UNTERNEHMEN BEZIEHEN IHRE
KUNDEN VERSTÄRKT MIT EIN
stillsteht oder das Geschäft wegen Personalmangels die
Öffnungszeiten verkürzen muss. Der Wettbewerb um die
besten Köpfe wird deshalb in Zukunft immer wichtiger und
auch schwieriger. Erhöhte Werbebudgets sind die Folge.
Denn die Akquise qualifizierter Bewerber:innen wird so
wichtig wie der Verkauf des eigenen Produkts. Eine hohe
Mitarbeiterleistung, weil sie dafür bezahlt werden, ist keine
Selbstverständlichkeit mehr. Coaching und Feedbackgespräche
sind Instrumente für die interne Kommunikation, um
Personal zu halten. Durch Employer-Branding geht es dann
an die Akquise neuen Personals. In einer Zeit steigender
Lebenskosten muss dem Personal einiges geboten werden.
Wichtig ist ein angstfreier Arbeitsplatz mit Team-Events,
bezahlten Trainings sowie einer sinnvollen Tätigkeit. So
erschafft man ein Wir-Gefühl und hat die Chance, eigene
Corporate-Influencer bzw. Markenbotschafter aufzubauen,
die Kundennähe und Employer-Branding schaffen. Also
durch positive Arbeitskultur
die Mitarbeiter:innen
ermutigen, darüber
zu berichten.
Hintergrund: ©adobe.stock.com/Weerayuth
Wer online verkauft, sollte sein E-Commerce und seine
Social Networks zu Social Commerce verschmelzen. Dem
Konsumenten werden passende Produkte angezeigt und die
Weiterleitung zum Onlineshop gleich mit. Die Customer
Journey wird so in den Alltag integriert. Der organische
Marketing-Mix wird es im Jahr 2023 machen. Eine Mischung
aus LinkedIn-B2B Marketing und den Chancen, auf
Meta, TikTok und Instagram Reichweite und neue Kundenkreise
zu erschließen. Videos in Kurzform werden weiter an
Wichtigkeit gewinnen, da 87 Prozent der Konsument:innen
in Deutschland Videos im Netz verfolgen. Social-Media-Plattformen
sind Treiber von kurzen und unterhaltsamen
Video-Inhalten. Authentizität statt ausschließlich gescriptetem
Content sollten weit oben auf der Agenda stehen.
Dies bedeutet also, nicht nur auf Inhalte zu setzen, die vom
Unternehmen selbst produziert werden, sondern die Kunden
in den Content mit einzubeziehen.
DER WETTBEWERB UM DIE
BESTEN MITARBEITER
Wichtig wird 2023 die Bewältigung des Personalmangels.
Das beste Marketing zur Absatzsteigerung nützt nichts,
wenn man es nicht bedienen kann, weil die Produktion
CITYGLOW 7
Foto: ©Katharina Hohenhoff
DIE GRIZZLIES
GREIFEN AN
Die US-Sportarten übernehmen
so allmählich auch
Deutschland. Ganz vorne mit
dabei ist American Football.
Gerade nach dem NFL-Spiel in
München ist der Hype größer
denn je. Nicht viele wissen, dass
es in Hannover sogar gleich
zwei Footballteams gibt: die
Stampeders und die Grizzlies.
Die Grizzlies spielen in der
Regionalliga Nord, der
dritthöchsten Spielklasse
Deutschlands.
IN HANNOVER EINE MACHT
Die erste Saison in dieser Liga war erst letztes Jahr: „Wir
haben als Aufsteiger 6 von 8 Spielen und alle Heimspiele
gewonnen. Die Atmosphäre war durch die Fans und den
Support vom Damen-Team wirklich überragend“, schildert
Headcoach Christopher Baerwolf die vergangene Saison.
Seit 2019 ist er bereits Headcoach der ersten Herren und
betreut außerdem die Offense. Als verantwortlicher Trainer
hat er vor allem außerhalb der eigenen Mannschaft noch einige
Aufgaben: „Als HC der 1. Herren, muss man auch den
Blick für das große Ganze haben und das Bindeglied
von allen Jugendmannschaften, sowie der 2. Herren
sein. Man muss aber auch außerhalb von Hannover
Spieler sichten“, erklärt der 37-jährige. Christopher
Baerwolf verkörpert Football durch und durch: „Man
kann es mit der Reihenfolge Familie, Arbeit und Football
beschreiben. Nach den anderen beiden Sachen
lebe ich für Football. Das Schöne daran ist aber, dass
man auch viel zurückbekommt, wenn man viel in
diesen Sport investiert“, beschreibt er den Sport. Baerwolf
spielte selbst 18 Jahre lang Football, bevor ihn
eine schwere Knieverletzung stoppte. Als Coach kann
er dem Sport trotzdem erhalten bleiben.
8 CITYGLOW
IN HANNOVER IST
ALLES MÖGLICH!
DER AUFSTIEG ALS ZIEL?
Bei den Grizzlies steht erst einmal die Entwicklung im Vordergrund:
„Im Sport gibt es so viele Dinge, die man nicht beeinflussen kann. Klar
ist, dass wir nach vorne schauen wollen, und das werden wir mit dem
Talent im Kader können. Da steckt wirklich viel Potenzial in diesem
Team“, schwärmt Baerwolf. Ein sportliches Ziel will er sich aber nicht
entlocken lassen. Außerdem will Baerwolf die für ihn wichtigsten drei
Punkte beim Football sehen: Herz, Leidenschaft und Teamgefühl. Vergleichbar
mit anderen Sportarten ist Football da nicht, wie er findet:
„Wenn ich beim Fußball als Linksaußen meine Aufgaben nicht erfülle,
verliert mein Team vielleicht. Wenn ich als Offense-Lineman meine
Aufgabe nicht erfülle, erleidet der Runningback Schmerzen oder
Schlimmeres. In keiner anderen mir bekannten Sportart stehen Erfolg
und Gesundheit von Einzelnen so in Abhängigkeit vom Team“, erläutert
der Headcoach seinen Gedanken. Beim Football ist jeder Spieler auf
seine eigene Art und Weise wichtig. Es darf sich kein schlechtes Spiel
geleistet werden, Fehler werden auch in unteren Klassen sofort bestraft.
Das weiß auch Baerwolf: „Wir, und da stehe ich als Erstes in der Pflicht,
müssen jedes Jahr weiter hart arbeiten. Wir dürfen einfach nicht nachlassen.“
Neben etlichen Talenten wird sich auch ein erfahrener
Spieler das Grizzly-Trikot überstreifen.
Mit Running-Back Breon Allen landete der Verein
einen echten Transfercoup mit Erfahrung aus
der ersten Liga. Allen spielte unter anderem in
Amerika, auch auf dem höchsten College-Niveau,
weswegen sich Baerwolf einiges von ihm erhofft:
„Breon ist ein absoluter Glücksgriff. Er hat an einem
D1-College gespielt und schon in Top-Ligen
in Europa. Ich erwarte, dass er seine Erfahrung
weitergibt, ein Leader ist und unserem Spiel seinen
Stempel aufdrückt“, verrät er. Dass dieser Transfer
dem ganzen Football-Standort Hannover neben
dem sportlichen noch einen anderen Pusch gibt,
ist auch sehr wichtig: „Ich denke, es wird nach und
nach allen Spielern klar, was hier möglich ist und
es bleiben mehr Spieler in der Stadt, wo in der Vergangenheit
noch der kurzfristige Erfolg woanders
gesucht wurde“, ordnet Baerwolf ein. Er ist sich
sicher, wenn die Voraussetzungen passen, ist in
Hannover einiges möglich: „Schaffen wir es in den
nächsten Jahren, jedes Talent von den Grizzlies
innerhalb von Hannover zu überzeugen, kommen
weitere Spieler nach Hannover zurück und finden
wir weitere Sponsoren, kann das Ziel dieser Stadt
nur eine deutsche Meisterschaft sein.“
Text von Tom Haferkorn
Auch ihr könnt Teil der Grizzlies werden:
Am 14. Und 28. Januar könnt ihr am Open
Practice der Grizzlies teilnehmen. Auch
Sponsoren, Investoren sowie Mitglieder
werden gesucht.
Foto: ©Katharina Hohenhoff
Foto: ©Kerstin Wickinger
Foto: ©Viola Sundermann
CITYGLOW 9
DAS KUNSTMUSEUM IN DER
Kröpcke-Uhr
Foto: ©Adobe.stock.com/blende11.photo
10 CITYGLOW
Täglich laufen Massen an Menschen daran vorbei, doch nur wenige bleiben davor stehen:
Wusstet ihr, dass sich in der Kröpcke-Uhr das kleinste Kunstmuseum Hannovers
befindet? Das Wahrzeichen ist schon lange Treffpunkt für viele Hannoveraner * innen.
Der Verein KulturRaum Region Hannover (KRRH)
hat sich dies zunutze gemacht und die Idee, Kunst
in der Kröpcke-Uhr zu installieren, entstand. 1995
wurde sie erstmals vom Künstler JOY kreativ gestaltet.
Seit 2005 ist der Verein für die regelmäßige
Bespielung der Kröpcke-Uhr verantwortlich. Wir
haben einen kleinen Rückblick auf die kuriosesten
und spannendsten Miniatur-Ausstellungen in der
Kröpcke-Uhr für euch zusammengestellt.
Exponierter Platz für
Hannovers Kunstszene
Seit 2009 dient die Uhr auch als Ausstellungsraum für aktuelle Projekte
von Organisationen und Gruppen. 2022 unterstützte der KRRH bereits
zum dritten Mal Projekte der beiden hannoverschen Clubs von Soroptimist
International, welche sich für Frauenrechte einsetzen. Die jährlich stattfindenden
„Orange Days“ sind international stattfindende Veranstaltungen,
um Gewalt an Frauen zu unterbinden. Im Zuge der diesjährigen Orange
Days hat in ihrem Auftrag die Künstlerin Kerstin Schulz die Kröpcke Uhr
mit der interaktiven Installation „Tabu:Bruch - Türen der Verschwiegenheit“
zum Thema häusliche Gewalt bespielt.
Mansha Friedrich bringt Farbe in die
Kröpcke-Uhr.
Kreativität trifft
auf Haltung
Im Jahr 2011 umhüllte die Street-Art
Künstlerin Mansha Friedrich die Uhr
mit ihrer Strickkunst. Ihr „Knit-Up-
Projekt“ zeigt die Künstlerin, dass man
aus Wolle viel mehr als nur Socken stricken
kann und bringt mit ihrer Aktion
viel Farbe in Hannovers Wahrzeichen.
Bereits 1995 installierte Joy
Lohmann seine eigene Kunst
in der Kröpcke-Uhr. Mit dem
Projekt „GrünPlus“ setzte er ein
Zeichen für den Klimaschutz.
Seine Kunstinstallation brachte
noch mehr grün in die Stadt –
spektakulär, wie wir finden.
Wir empfehlen: Schaut beim nächsten Stadtbummel unbedingt am Kröpcke
vorbei. Auch in diesem Jahr erwarten euch viele faszinierende, spannende
und emotionale Kunstinstallationen in der Uhr.
Ein Text von Jana Finze
CITYGLOW 11
1962
60
Unterhaltungstheater Ihr
2022
Jahre
Oma wird
verkauft
URAUFFÜHRUNG
Vorstellungen
auch Weihnachten
und Silvester!
Komödie von Florian Battermann
mit Raphaela Kiczka, Thomas Gerber, Kristof Stößel
und Botond von Gaal · Inszenierung Jan Schuba
24.11.22 –
04.02.23
12 CITYGLOW
Georgstraße 54 · 30159 Hannover · Telefon 0511/36 30 01
www.neuestheater-hannover.de
Giobotics in der
Ernst August Galerie
-Hannover geht mit großen Schritten in die Zukunft
Wenn ihr im vergangenen Monat bei Giovanni L. in der Ernst August Galerie ein Eis probiert habt, sollte euch etwas ganz
Bestimmtes aufgefallen sein. Seit dem 27. Oktober bekommt das Team Hightech-Unterstützung von drei BellaBots und zwei
HolaBots. Zu viele unbekannte Begriffe? Nochmal langsam: Giobotics ist der Oberbegriff für alle Roboter, die den Mitarbeitern
in den Giovanni L.-Eisdielen tatkräftig zur Seite stehen. Die ersten Roboter sind in Kiel an den Start gegangen, wo sich auch die
Hauptzentrale des Unternehmens befindet. In Hannover sind die Roboter momentan nur in der Ernst August Galerie im Einsatz.
Ab Januar 2023 soll es aber auch im A2 Center in Altwarmbüchen, wo ebenfalls eine Giovanni L. Filiale eröffnen wird, fünf
technische Helfer geben.
Roboter gegen den Fachkräftemangel
Dass vor allem die Gastronomie mit
dem Fachkräftemangel zu kämpfen hat,
ist kein Geheimnis. Ein erster Lösungsansatz
sind Roboter, die den Kellnern
zur Seite stehen und den Service somit
langfristig verbessern. So hat das Giovanni
L. – Team zum Beispiel nun
mehr Zeit für seine Gäste. Betont werden
sollte auch, dass die Roboter nicht
dazu da sind, das Personal zu ersetzten.
Vielmehr sollen sie ergänzen. Und das
kommt auch super bei den Besuchern
an: glitzernde Kinderaugen und neugierige
Gesichter - bisher hat Giovanni
L. größtenteils positives Feedback von
seinen Gästen bekommen.
Text von Hanna Wiesner
BellaBots
Fast schon niedlich sehen die BellaBots
mit ihrer katzenähnlichen Gestalt aus.
Die integrierten Tabletts der Roboterservicekräfte
werden von Mitarbeiten
am Pass beladen. Anschließend wird
die Tischnummer eingegeben und sie
werden losgeschickt. Über eine virtuelle
Karte kann der entsprechende BellaBot
nun die passenden Gäste finden und
mit den bestellten Leckereien bedienen.
Durch Sensoren an den Innenseiten der
Tabletts erkennen sie, ob die Ware entnommen
wurde.
Besucher haben die Möglichkeit, die
Roboter an den Ohren zu streicheln,
was dann passiert solltet ihr allerdings
selbst herausfinden.
HolaBots
HolaBots sind ausschließlich für das Beladen
mit benutztem Geschirr gedacht.
Diese Trennung ist vor allem aus hygienischen
Gründen wichtig. Über eine
App werden sie von den Kellnern zu
den einzelnen Tischen geschickt. Da die
Roboter den Zielort über unterschiedliche
Wege anfahren, haben sie genug
Platz und kommen sich nicht gegenseitig
in die Quere. Die entsprechenden
Routen werden bei der Installation der
virtuellen Karte festgelegt. Die Tische
dürfen daher auch nur nach Absprache
mit dem Servicepersonal verschoben
werden. Nachdem der jeweilige Hola-
Bot mit Geschirr beladen wurde, fährt
er zu einem „abgemachten“ Wartepunkt
oder direkt in die Spülküche zurück.
CITYGLOW 13
Schön, Schöner
– Ideal
Zeitschriften betiteln Stars und
Sternchen als optisch ideal. Aber
gibt es im Jahr 2023 überhaupt
noch das eine perfekte Frauengesicht
oder liegt Schönheit buchstäblich
im Auge des Betrachters und des
Zeitgeistes?
Oft heißt es, wir seien oberflächlich,
wenn wir eine Person anhand äußerer
Merkmale beurteilen. Doch genauer
betrachtet können wir nichts dagegen
tun, häufig bewerten wir unser Umfeld
automatisch und unbewusst. Besonders
weibliche Proportionen, aber auch Gesichtszüge
nehmen wir genauer unter
die Lupe und entscheiden: Wer gefällt
uns und wer nicht? So wurde es in den
20er Jahren noch als attraktiv befunden,
als Frau eine üppige Gesichtsform zu
haben. In den 70ern war dann „sportlich-grazil“
der neue Maßstab.
Foto: ©stock.adobe.com/kegfire
Unterschiedliche Schönheitsmaßstäbe
Bei der Recherche nach dem aktuellen
Schönheitsideal fällt auf, dass dieses
ziemlich detailliert auf mehreren
Websites beschrieben wird. Haben Sie
eine markante Gesichtsform, große,
ausdrucksstarke Augen und ein breites
Lächeln? Falls ja, sind Sie laut „Schönheitheitsgebot.de“
ideal. Weitere Eigenschaften
eines perfekten femininen
Gesichts seien eine kleine Nase, runde
Wangen und ein zierlicher Unterkiefer.
Hinzu kommen ein kleiner Abstand
zwischen Augenlid und Lidfalte, hohe
Wangenknochen und eine volle Unterlippe.
Für alle, die es genau wissen wollen:
Besonders perfekt sei ein Verhältnis
von 1:2 von Ober - zu Unterlippe. Festzustellen
ist allerdings auch, dass sich
die verschiedenen Quellen wie „DER
SPIEGEL“ und „BILD“ widersprechen:
Gut geformte Augenbrauen oder lieber
buschige, dicke?
Unser Ideal: von außen
bestimmt oder einzigartig?
30 Frauen im Alter von 18 bis 60
Jahren haben sich im Rahmen einer
selbst geführten Umfrage zum Thema
„Schönheitsoperationen“ positioniert.
Sie äußerten sich unter anderem dazu,
welche chirurgischen Eingriffe sie zulassen
würden, um ihrem persönlichen
Ideal zu entsprechen. „Nasenkorrektur“,
„Lidstraffung“ und die „Fett-weg -
Spritze“ sind die häufigsten Antworten
der Befragten. Zwei Drittel der Teilnehmerinnen
könnten sich ein medizinisches
Vorgehen für die eigene Perfektion
vorstellen.
Schlussfolgern kann man daraus, dass es
sich dabei hauptsächlich um Veränderungen
handelt, die mit dem medialen
Ideal übereinstimmen. Dieser Annahme
stimmen 75 Prozent der Interviewten
zu und sind der Meinung, dass unsere
Medien unser Bewusstsein für das äußerlich
Attraktive dominieren. Nichtsdestotrotz
ist der Durchschnitt der
Ansicht, dass es im Jahr 2022 mehr als
nur noch ein einziges Schönheitsideal
gibt. „Schön“ bedeutet mittlerweile auch
Vielfältigkeit und vielleicht ist „individuell“
bald das neue Ideal.
Text von Hanna Wiesner
Hintergrund: ©stock.adobe.com/chanoom
14 CITYGLOW
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Im Aspria Hannover finden gute Vorsätze beste Trainingsmöglichkeiten
Outdoor-Training ist gesund und gibt jede
Menge neue Energie
Mit viel
Energie
ins neue Jahr
Bei 150 Kursen pro Woche haben Weihnachtspolster keine Chance
Wer sich vorgenommen hat, im neuen
Jahr einen ausgewogenen, aktiven Lebensstil
zu führen, ist im Aspria Hannover
genau richtig. Hier warten ein
motiviertes Expertenteam, umfangreiche
Trainingsmöglichkeiten und bestes
Equipment auf alle, die 2023 fit werden
oder bleiben wollen. Der Jahresanfang
eignet sich perfekt, um das Vorhaben,
sich mehr um einen gesunden Lebensstil
zu bemühen, in die Tat umzusetzen.
Der passende Ort dafür ist Aspria Hannover:
Hier finden Mitglieder und Gäste
alle Möglichkeiten, nachhaltig neue
Energie zu tanken – für ein fittes 2023.
Motivation im Kurs
Fitnesskurse sind ideal für den Kickstart
ins neue Jahr. Aspria Hannover bietet
etwa 150 Kurse pro Woche an, für jeden
Geschmack ist etwas dabei. Es gibt Yoga
und Pilates, Klassiker wie Bauch-Beine-
Po und Bodyshape sowie Aqua Kurse
und Indoor Cycling, die besonders gut
geeignet sind, um unbeliebten Weihnachtspolstern
den Kampf anzusagen.
Vielfalt und professionelle
Betreuung
Die Trainingsbereiche im Aspria halten
für jedes Ziel, jedes Alter und jedes
Trainingsniveau das passende Angebot
bereit. Ob Kraft oder Ausdauer,
jede Fitness Area der weitläufigen Fläche
lädt mit bester Ausstattung zum
schweißtreibenden Workout ein. Ein
exzellentes Trainerteam und professionelle
Personal Coaches stehen mit Rat
und Tat zur Seite.
Fit mit Functional
Functional Training ist anspruchsvoll,
abwechslungsreich und lässt sich gut
in den Alltag integrieren. Noch effektiver
wird das Workout an der frischen
Luft, es weckt müde Geister und stärkt
das Immunsystem. Deshalb eröffnete
Aspria Hannover, zusätzlich zur Indoor-Fläche,
im vergangenen Jahr einen
Outdoor Functional Park mit neuestem
Equipment – und traumhaften Panoramablick
über den Maschsee.
www.aspria.com
Gute Vorsätze leicht gemacht
Nun kann es im Januar allerdings auch
verlockend sein, auf dem Sofa zu liegen.
Dabei hilft es, die Priorisierung
der Gesundheit fest in den Kalender
einzutragen. Das Aspria Expertenteam
hält außerdem diese drei Tipps parat,
für alle die langfristig am Ball bleiben
möchten:
• Was ist das Ziel? Eingangs sollte
definiert werden, was erreicht
werden soll und warum. Wichtig
dabei: Die Zielsetzung realistisch
halten und Etappenerfolge feiern.
• Regelmäßig etwas Neues ausprobieren!
Wenn das Training abwechslungsreich
ist und Spaß macht, ist es
deutlich einfacher, dranzubleiben.
• Ob Aqua-Fit, Yogalates oder Zumba:
Das Training in der Gruppe und zu
festen Zeiten fördert das Durchhaltevermögen
und die Motivation.
CITYGLOW 15
16 CITYGLOW
3 Tipps
wie Neujahrsvorsätze
wirklich gelingen
Bild: © Christina Pörsch
Mit dem Rauchen aufhören, mehr bewegen, weniger arbeiten, gesünder ernähren...
Jedes Jahr auf´s Neue nehmen wir uns vor, unsere alten Laster loszulassen.
Und jedes Jahr auf´s Neue scheitern wir damit. In unserer Vorstellung
haben wir dieses neue Leben doch schon so oft durchgespielt, haben uns
morgens am Maschsee entlang joggen und in der Küche die tollsten Gerichte
zubereiten sehen. Aber sobald die ersten Tage des neuen Jahres vorüber sind,
verschwinden auch die Vorsätze wieder in der Schublade. Gibt es überhaupt
einen Weg, mit dem Vorsätze gelingen können?
Deutschlands führende Expertin für
ganzheitlich nachhaltiges Leben
Christina Christiansen
1. Das richtige Ziel:
Überlege dir bewusst, was das eigentliche
Ziel hier deinem Vorsatz ist. Oft
geht es um eine gemeinsame Mission:
die eigene Lebenszeit in Qualität und
Dauer zu verlängern. Gesunde Ernährung,
Sport und mehr Entspannung
sind nur Vehikel hierfür. Es geht also
nicht darum, ein einzelnes Verhalten zu
ändern, sondern dein gesamtes Handeln
vielmehr aus einer anderen Perspektive
zu betrachten. Dich bewusst für
einen neuen Lebensstil zu entscheiden,
erleichtert es dir, den Schweinehund
wegzuschicken, wenn er auftaucht.
2. Spaß statt Muss
Betrachte deine Vorsätze nicht als
Pflichttätigkeiten, die unbedingt genau
so umgesetzt werden müssen. Dadurch
entsteht Druck und sie sind von vornherein
zum Scheitern verurteilt. Wenn
Joggen nicht dein Sport ist, dann lass
es. Sei geduldig und nimm dir Zeit, die
Sportart zu finden, die dir Spaß macht.
Zu der du dich nicht quälen musst,
sondern es kaum erwarten kannst, sie
wieder machen zu können.
3. Sei geduldig
Nach 21 Tagen wird ein neues Verhalten
zur Gewohnheit, nach 66 Tagen läuft
es automatisch ab und nach 90 Tagen
ist ein neuer Lebensstil fest etabliert.
Vorsätze sind daher keine Projekte, die
schnell abgearbeitet werden müssen,
um sich dann anderem zu widmen. Sie
sind der Beginn einer neuen Lebensweise.
Und als solche brauchen sie Zeit,
sich in deinem Leben zu etablieren.
Klappt es mal in einer Woche nicht oder
hast du einen Durchhänger, sei gnädig
mit dir und wirf nicht gleich alles über
Bord. Morgen ist ein neuer Tag, an dem
du wieder nach deinem neuen Lebensstil
leben kannst.
Illustrationen: ©adobe.stock.com/Diki
CITYGLOW 17
Van Life:
Frohes neues Jahr!!!
Neues Jahr, neues Glück, neue Vorsätze. Das neue Jahr hat bereits begonnen. Wie treu seid ihr
euren diesjährigen Vorsätzen geblieben? Und wie hoch ist die Erfüllungsquote eurer Neujahrsvorsätze
der letzten Jahre? Unsere war ehrlich gesagt enttäuschend niedrig, bis wir uns wirklich
damit befasst haben, wie wir am besten an unsere Ziele kommen. Wir leben gerade einen unsere
Träume: Die Welt zu bereisen und wunderschöne Orte zu entdecken. Das heißt nicht, dass
alles perfekt ist und wir keine Ziele mehr haben, aber es ist ein guter Start.
Um deine Chance zu erhöhen, dass auch du deine Ziele erreichst,
haben wir hier ein paar Tipps für dich:
7 Levels of why:
Nimm dir einen Moment und geh in dich, um herauszufinden, was du
wirklich von deinem Leben möchtest und schreib es auf. Nachdem du
dir deine Wünsche und Ziele aufgeschrieben hast, hinterfrage, warum
du dir das wünscht. Sobald du eine Antwort hast, hinterfrage diese und
so weiter. Im besten Fall sollte hier irgendwann ein Gefühl oder ein Erlebnis
die Antwort sein und nichts Materialistisches. Es ist unglaublich
hilfreich, zu erkennen, was dich wirklich antreibt und ob es von dir
kommt oder etwas Gesellschaftliches ist, was dich nicht erfüllt und du
nur machst, um in eine Norm reinzupassen.
Das Visionboard:
Nun suche dir schicke Bilder zu den Erlebnissen und Zielen, die
du in deinem Leben erreichen möchtest und mach eine Collage
daraus. Das kann das Traumhaus sein, die Reise durch Asien,
ein Partner an deiner Seite und noch so vieles mehr. Sobald das
Visionboard fertig ist, hab es am besten da, wo du es regelmäßig
siehst, zum Beispiel als Bildschirmhintergrund oder ausgedruckt
auf dem Schreibtisch.
nikandyas
Forme Gewohnheiten:
Gewohnheiten sind automatisierte Handlungen,
bei denen das Gehirn auf Autopilot
schaltet. Deswegen kosten es so gut wie keine
Willenskraft, sie durchzuführen. Gewohnheiten
sind dementsprechend extrem hilfreich,
falls die Motivation und Disziplin mal
nicht vorhanden sind. Es braucht etwa 66
Tage, um Gewohnheiten zu bilden und die
Idee ist, sie so einfach zu gestalten, dass man
nicht nein sagen kann. Sobald die Gewohnheit
etabliert ist, kann sie gesteigert werden.
Wenn das Ziel ist, jeden Morgen nach dem
Aufstehen 100 Liegestütz zu machen, fang
mit 5 an und steigere die Anzahl, sobald es
zur Gewohnheit geworden ist. Das mag auf
kurze Sicht unwesentlich erscheinen, aber
auf lange Sicht gesehen ist es mehr wert,
wenig regelmäßig zu machen und das zu
steigern, als etwas ausgiebig zu machen, es
allerdings nur zwei Wochen durchzuziehen.
Wir hoffen, dass das hilfreich war und wünschen
euch viel Erfolg bei der Umsetzung im
neuen Jahr. Bei uns geht es nächsten Monat
durch Andalusien. Wir sind schon ganz gespannt!
Warme Grüße aus Spanien!
Fotos: © Nik&Yas Photo
18 CITYGLOW
Eine schönere Variante finde ich, sich das ganze Jahr über
realistische Kurz- und Langzeitziele vorzunehmen. Denn
erreichen wir eines dieser realistischen Ziele, stellt sich ein
Erfolgserlebnis ein und die Motivation, das nächste Ziel anzugehen,
wächst automatisch. Nichts beflügelt doch so sehr
wie ein Erfolg, möge er auch noch so klein sein!
Sich realistische Ziele setzen
Das Jahr
hat begonnen
Bereits im letzten Jahr habe ich mich in meiner Neujahrs-Kolumne
mit guten Vorsätzen beschäftigt. Dies
bietet sich im Januar doch auch einfach an, oder?
Für alle, die meinen Artikel im letzten Jahr nicht gelesen
haben, möchte ich zu Anfang noch einmal kurz
Stellung zu meiner Meinung über die „guten alten
Vorsätze“ beziehen und dann aber auch ganz schnell zu
tollen Alternativen kommen! Denn wenn wir mal ehrlich
sind, sind die guten Vorsätze so stark sie auch sein
mögen, im Januar noch auf Platz 1 der Liste, was alles
im neuen Jahr geschafft werden soll und je weiter das
neue Jahr voranschreitet, desto mehr geraten sie in den
Hintergrund und werden vom stressigen Alltag und
seinen Aufgaben beiseitegeschoben. Deswegen denke
ich, dass wir statt guter Vorsätze lieber Alternativen
schaffen sollten, die wirklich umsetzbar sind und uns
vor allem auch das ganze Jahr über begleiten! Legen
wir das ganze Gewicht an möglichen Veränderungen
bereits vollkommen auf die ersten Wochen des neuen
Jahres, sind wir schon nach kurzer Zeit erschöpft.
Eine kleine Tradition, die ich vor ein paar Jahren eingeführt
habe und mal am Silvesterabend und mal auch erst Anfang
Januar umsetze, ist, einen Brief an mich selber zu schreiben.
Dies muss natürlich kein seitenlanger Roman sein, sondern
kann auch eine kurze Liste mit Stichpunkten und Schlagwörtern
sein. Dieser Brief an mich selbst beinhaltet Ziele,
Wünsche und Visionen, die ich mir vornehme, die ich anstrebe
oder mir wünsche. Am wichtigsten finde ich es hier,
wirklich ganz realistisch zu sein und nur Dinge aufzulisten,
die real in einem Jahr zu schaffen sind. Die längerfristigen
Ziele können hier natürlich auch einen Platz finden, jedoch
sollten sie uns für das neue Jahr nicht unter Druck setzen!
Denn fühlen wir uns von Vorsätzen oder Plänen unter
Druck gesetzt, verlieren wir unsere Leichtigkeit und meistens
ist das Geplante damit schon zum Scheitern verurteilt!
Tolle Alternativen zu den „klassischen“ Vorsätzen können
Dinge sein, die wir uns fest vornehmen und die uns persönlich
einfach guttun: Dinge, die wir manchmal einfach
vergessen oder außer Acht lassen! Dies können ganz kleine,
vermeintlich banale Dinge sein, wie jeden Morgen ein paar
Seiten lesen, da man es tagsüber oder am Abend vermutlich
wieder nicht schafft, sich selber jede Woche frische Blumen
kaufen oder auch größere Vorhaben wie das Sparen eines
festen Betrags, um sich am Ende des Jahres davon etwas zu
gönnen, alleine eine Reise anzutreten oder den Job zu wechseln.
Auch Umwege können zum Ziel führen
Für längerfristige Ziele stelle ich mir auch gerne mein Leben
in 5,10 oder 15 Jahren vor! Ist das, was ich da sehe, das
Leben, welches ich führen möchte? Welche Hebel muss ich
bewegen, welche Schrauben verstellen, damit die Vision
meiner Zukunft mich zufriedenstellt? Natürlich wird das
Leben auch in 2023 wieder seinen völlig eigenen Weg gehen,
Dinge werden völlig anders eintreffen als erwartet und
vieles ist einfach nicht planbar. Aber genau das macht doch
das Leben aus: Umwege dankbar anzunehmen und darauf
zu vertrauen, dass auch unerwartete Abzweigungen zum
richtigen Ziel führen!
Auf ein spannendes, glückliches Jahr 2023 voller erreichter
Ziele, erfüllter Wünsche, mutiger Entscheidungen und viel
Zeit für persönliche Entwicklung.
X Ann-Kathrin Hellge
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Training für einen starken
Beckenboden bei Mrs.Sporty
Speziell für Frauen ist ein stabiler Beckenboden von entscheidender
Bedeutung für ihre Gesundheit. Gerade im
Alter oder bei einer (geplanten) Schwangerschaft ist das
Stärken des Beckenbodens sowohl präventiv als auch im
Nachhinein ein wichtiger Faktor. Unterstützung dabei bietet
Mrs.Sporty, die erste Adresse für Frauenfitness in Europa,
mit dem einzigartigen Pelvi-
Power Trainingsstuhl. Raphael
Schütte setzt in seinem Mrs.
Sporty Club List, der zu einem
seiner zwei Hannoveraner
Clubs gehört (der zweite
Standort ist in Kleefeld) auf
eine neue und in der Stadt
bisher einzigartige Methode:
das Magnetfeldtraining. Mithilfe
des Pelvi-Power-Systems
wird die Muskulatur der Körpermitte
durch bis zu 25.000
Kontraktionen stimuliert und
stabilisiert. Zu dieser medizinischen
Behandlung nimmt
die Kundin auf den speziellen
Trainingssessel Platz. Die
Besonderheit gegenüber herkömmlichem
Beckenbodentraining
ist hierbei, dass neben
der äußeren auch die mittlere
und innere Schicht einbezogen
werden. Das Training ist auch für Nicht-Mitglieder mit
10er bis 30er Karten – je nach Thematik – möglich.
Möglichen Beschwerden
entgegenwirken
Die Kundinnen können das Training mit dem von Ärzten
empfohlenen Pelvi-Power-System in ihrer Alltagskleidung
durchführen. Als Experten für Frauenfitness bietet Mrs.
Sporty dafür eine kostenlose Probesession für Interessierte
an. Der Effekt ist bereits nach der ersten Behandlung
spürbar und die Methode zeichnet sich durch eine hohe
Erfolgsquote aus. Den Beckenboden zu stärken, ist unter
verschiedenen gesundheitlichen Aspekten sinnvoll, denn ist
er schwach, kann dies etwa die Ursache für Blasenschwäche,
Inkontinenz oder häufigen Harndrang sowie für Rückenschmerzen
sein. Mithilfe einer Kräftigung der Muskulatur
kann das vermieden und somit die Lebensqualität der Kundinnen
verbessert werden.
Mrs.Sporty Club Hannover-Kleefeld
Kirchröder Str. 76, 30625 Hannover
Tel.: 0511/37098861
www.mrssporty.de/club/hannover-kleefeld
Mrs.Sporty Club Hannover-List
Voßstraße 22, 30161 Hannover
Tel.: 0511/4757464
www.mrssporty.de/club/hannover-list
Das Mrs.Sporty
Trainingskonzept
für eine Verbesserung
der
Lebensqualität
Beim Mrs.Sporty Trainingskonzept
steht die Gesundheit
der Mitglieder sowie
die Verbesserung ihrer Lebensqualität
im Fokus. Das
Training kann sowohl online
als auch im Club stattfinden,
zudem finden auch Outdoor-Sessions
statt. Für alle,
die nicht alleine trainieren
möchten, gibt es auch innovative
Gruppenkurse. Das Tolle: Die Mitglieder profitieren
immer von einer individuelle Betreuung. Auch das Ernährungscoaching
hilft dabei, die Ziele endlich zu erreichen.
20 CITYGLOW
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CITYGLOW 21
Dieses Jahr wird definitiv anders. Es wird vor allem
noch besser und aufregender. 2022 standen große
private Themen auf meiner Liste. Der Umzug zu
Jahresbeginn oder die Hochzeit zum Beispiel,
aber auch beruflich lief sehr viel parallel. So
konnte ich nicht nur an einigen TV-Drehs
teilnehmen, sondern auch weitere
interessante Projekte wie unsere GOP
Fashion Stage umsetzen. Dafür bin ich sehr
dankbar! Ich durfte 2022 so viel tolle Dinge
erleben, sowohl beruflich als auch privat.
Das sehe ich nicht als selbstverständlich.
2022 war allein durch die neue Umgebung
mit einer krassen Energie belebt,
aber 2023 wird alles mit Sicherheit noch
in eine ganz neue Richtung führen.
Ich freue mich sehr auf das Jahr.
22 CITYGLOW
Foto: © Sasi Sellathusrai
In diesem Jahr wird
alles anders, ODER?
Da sind sie wieder, die guten Vorsätze fürs neue Jahr.
Wir haben mit Sandra Czok über gute Vorsätze und
den Start in das neue Jahr gesprochen.
Sandra, hast du gute Vorsätze fürs neue Jahr
und was hälts du generell von Vorsätzen?
Das neue Jahr bietet sich natürlich immer ganz
gut als Start an. Zur Orientierung oder auch
Motivation ist es nicht schlecht, allerdings
muss man die Änderung auch wirklich wollen.
Wenn der Wille nicht da ist, bringt ein Jahreswechsel
nämlich auch nichts. Ich hatte erst im
Spätsommer davon berichtet, dass ich mein
Feuer, also meine Motivation für Social Media
irgendwie verloren hatte. Während der Flitterwochen
hatte ich genügend Zeit, um darüber
nachzudenken. Ich kam gedanklich an meinen
Ursprung zurück. Warum hatte ich 2014 überhaupt
damit angefangen? Es ging mir nie um
Geld oder sonst etwas dabei, es war und ist
immer noch vielmehr die Kreativität dahinter.
Dies hatte ich komplett vernachlässigt. Seither
habe ich den Hebel umgelegt und mir vorgenommen,
alles zu ändern. Das tue ich sowohl
im Inneren als auch im Äußeren. Nach dem
Urlaub shootete ich wieder jede Woche im Fotostudio
und fühlte mich endlich dazu bereit,
meine Haare abzuschneiden. Zack, Haare ab.
Mein Feuer war wieder entflammt und siehe
da: #sandraisbacktobusiness und tatsächlich
wieder voller Tatendrang. Einen Jahreswechsel
habe ich dafür nicht gebraucht. So lange wollte
ich nicht warten.
Welche Vorsätze davon nimmst du denn
in das nächste Jahr mit und gibt es welche,
die du dir jedes Jahr vornimmst und nie erreichst?
Ich höre definitiv weiterhin auf mein Herz,
meine Intuition und mache mir nicht mehr
so viele Gedanken darüber, was andere von
mir denken könnten. Vor allem modisch war
das in Hannover immer ein Problem, weshalb
ich selten die Dinge getragen habe, auf die
ich wirklich Lust hatte. Ich bin immer einen
Gang zurückgefahren, aber damit ist schon seit
Spätsommer 2022 Schluss. Dauerhafte Glitzerhaarsträhnen,
funkelnde Overknees oder
Barbiecore – solange es gut kombiniert ist, geht
alles. Außerdem widme ich mich kreativen
Shootings, experimentiere ein wenig und nehme
mir wieder bewusster Zeit für mich. 2023
werde ich mich vollkommen auf meine Ziele
fokussieren. Ein letzter Vorsatz: Nein sagen –
da arbeite ich noch dran und na klar, es gibt
auch Vorsätze, die ich nie umsetze. Dazu zählt
zum Beispiel das Thema Sport. Hier bin ich
immer nur phasenweise am Start. Da könnte
ich echt besser werden oder länger durchhalten!
Hattest du für das Jahr 2022 Vorsätze und
hast du diese erreicht?
Teils, teils – ich hatte mir vorgenommen mich
im Privaten fest aufzustellen als Grundlage für
alles, was kommen würde. Das hat wirklich
super geklappt. So habe ich aus unternehmerischer
Sicht neue Partner an Bord geholt, bin
umgezogen und habe geheiratet. Irgendwie
fühlt sich dadurch alles so neu an, nach dem
Motto „alles im Griff “. Das war mir total
wichtig, um mich eben auf das Business konzentrieren
zu können. Hier gab es natürlich
auch einige Punkte auf meiner Liste. Ich würde
sagen, ich habe da schon einmal den richtigen
Weg eingeschlagen.
Manche Menschen beenden das alte Jahr mit
spirituellen Praktiken wie zum Beispiel die
Raunächte oder beginnen das neue Jahr mit
CITYGLOW 23
einem Vision-Board, auf dem sie all
ihre Wünsche und Ziele für das kommende
Jahr visualisieren, wie stehst
du dazu? Wie spirituell bist du?
Ich beschäftige mich seit genau zwei
Jahren mit dem Thema. Eigentlich
gehörte ich immer zu der Sorte Menschen,
die das Thema nie ernst nahmen
und es ein wenig belächelten. Doch
dann lernte ich immer mehr Leute
kennen, die der Spiritualität sehr offen
gegenüberstanden. Sie weckten mein
Interesse daran, und als mir dann ganz
komische Dinge widerfahren sind, war
es um mich geschehen. Seither sehe ich
das Thema mit der nötigen Ernsthaftigkeit.
Affirmationen, Meditationen oder
Manifestationen – das hat natürlich
irgendwo auch immer etwas mit Selbstliebe
oder Visionen zu tun. Damit muss
man sich erstmal beschäftigen. Ein
Vision-Board gab es tatsächlich schon
davor. Um genauer zu sein seit meiner
Kindheit. Damals wusste ich natürlich
nicht, dass es eins ist. Heute habe ich
es in überarbeiteter Version und hake
immer ab, sobald ich ein Ziel erreiche.
Mehrmals auf dem Cover eines Magazins
zu sein, stand übrigens auch drauf.
Das Ziel konnte ich schon vor einigen
Jahren gemeinsam mit euch verwirklichen.
DANKESCHÖN.
Was hältst du von Meditation? Oder
wie schaffst du es, in deinem stressigen
Alltag abzuschalten?
Meditationen sind super, allerdings bin
ich viel zu unruhig dafür. Vor allem,
wenn ich noch meine lange To-do Liste
vor Augen habe. Daher mache ich das
ab und zu am Abend, oder in der Badewanne.
Da komme ich direkt runter.
Allerdings befinde ich mich noch am
Anfang. Mir fällt es manchmal schwer,
meine Gedanken zu ordnen. Oftmals
schweife ich ab und denke daran, was
ich mir gleich zu essen mache. Aber was
soll‘s. Übung macht den Meister.
Hast du Bräuche oder Traditionen für
den Jahreswechsel?
Ich mache ordentlich Party, lasse das
Jahr Review passieren und bereite mich
vom Kopf her auf das nächste Jahr vor.
Dafür schreibe ich meine Wünsche auf
ein Blatt, ohne Namen, und schieße es
mit einer Rakete in den Himmel.
Was sind das denn für Wünsche? Was
steht bei dir im Jahr 2023 so an? Gibt
es Projekte oder Reisen, die du geplant
hast?
Die darf man nicht verraten, sonst gehen
sie nicht in Erfüllung! Nun, wenn
ich nach meinem Sternzeichen gehe,
steht 2023 für mich unter dem Erfolgsstern.
Da bin ich natürlich gespannt,
was das Universum mit mir vorhat,
und kann es schon kaum abwarten.
Ich habe 2022 schon mit einem Vision-Board-Herzenzprojekt
begonnen
und werde es in diesem Jahr veröffentlichen.
Es sind Reisen geplant, aber generell
gilt: Man darf sich mit all den Vorsätzen
und Zielen nicht so unter Druck
setzen. Wenn man etwas aus dem tiefsten
Herzen möchte, dann schafft man
es auch. Ansonsten GO WITH THE
FLOW – ich lasse mich vielmehr von
allem, was passiert, leiten. Im Endeffekt
kommt alles so, wie es kommen soll und
für mich bestimmt ist. Diese Einstellung
ist übrigens auch spiritueller Natur!
Foto: © Sasi Sellathusrai
24 CITYGLOW
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In Krisenzeiten wird Vermögen aufgebaut
WIE PLANE ICH MEIN
INVESTMENT?
Und wieder starten wir in ein neues Jahr, und wie jedes Jahr fangen wir an, uns Ziele zu setzen
und zu planen. Nur: Wie plane ich meine Investitionen? Wie viel soll ich wo investieren?
So mache ich es: Bei mir gibt es 3 "Töpfe":
Topf Nummer 1
"KURZFRISTIGES GELD“:
Dieser wird immer als erste aufgefüllt,
es ist unser "Eiserne-Reserve"- Topf.
Hier müssen immer ca. 3 Monatsgehälter
von mir und meinem Mann "liegen".
Es ist unser Urlaubsgeld, oder für unsere
Stromnachzahlung, und auch alle
anderen finanziellen Überraschungen
werden daraus bedient. Er wird immer
gefüllt von 10% unserer Einnahmen
(also von jedem Brutto-Euro, den wir
nach Hause bringen, werden 10 Cent
dorthin überwiesen) und mit dem, was
in guten Monaten "übrig" geblieben ist.
Aber nur bis zu der von uns gesetzten
Grenze. Hier ist ein „Überlaufplan“ wirkungsvoll,
das heißt: Bis der Topf voll
ist, fließt mein Geld dorthin, wenn er
voll ist, "läuft“ das Geld automatisch in
andere Fonds "über" und bildet gleichzeitig
den nächsten Topf:
Topf Nummer 2
"DIE MITTELFRISTIGE
RESERVE"
Hier fließen immer 10% von
unseren Bruttogehältern/
Einnahmen. Das Geld wird
in Fonds investiert und ist für
größere Ausgaben gedacht – wie
die Heizung, das Auto oder einen
Diamantring zum Hochzeitstag. Zu diesem
Topf gehören auch Bausparverträge, da die
Finanzierungszinsen gestiegen sind und wie es aussieht, wird das auch in den
nächsten Jahren so bleiben. Deswegen macht für den einen oder anderen ein
kleiner Bausparvertrag, gerade bei Eigentümern, wieder einen Sinn.
Topf Nummer 3
"DIE LANGFRISTIGE
ANLAGE"
In diesen Topf gehört alles, was nicht
bar zur Verfügung steht und schnell
zu Cash umwandeln werden könnte:
Dazu zählen etwa Immobilien, ob
Eigentum oder vermietet, sowie Rentenversicherungen
(Riester, Basis, private,
betriebliche, Lebensversicherungen und ähnliche)
und Kapitalanlagen, die als Altersvorsorge
dienen sollen. Dafür investieren wir ein Minimum von 30% unserer
Nettoeinnahmen.
Ich hoffe, mit diesen Tipps wird die Planung fürs nächstes Jahr viel
einfacher und angenehmer sein.
Dominika Czerniawska-Gastmann
Dominika Czerniawska-Gastmann, Finanzberaterin selbstständiger,
Handelsvertreter für Swiss Life Select, Lister Str. 11, 30163 Hannover
Telefon: 0511 901110, Mobil: 0152-53-934079
30362@swisslife-select.de, www.swisslife-select.de
CITYGLOW 25
Ein Blick in die Zukunft
-mit Sylvie Kollin
Jeder Jahreswechsel gibt Hoffnung auf einen Neuanfang.
Häufig betrachten wir diesen als Möglichkeit, Altes hinter
uns zu lassen und frisch, mit positiven Vorsätzen in ein neues
Jahr zu starten. Eine Aussicht auf das kommende Jahr gibt
die Astrologie. Dazu im Gespräch: Sylvie Kollin.
26 CITYGLOW
Kartenlegerin Sylvie Kollin
Illustrationen: © adobe.stock.com/miobuono
Seit über 30 Jahren ist Sylvie Kollin
erfolgreich als Kartenlegerin tätig.
Während man sie häufig in ihrer Heimat
Hannover antrifft, ist sie unter
anderem auch in Frankfurt, Düsseldorf,
Hamburg sowie in Dubai und Kapstadt
tätig. Sie hat eine starke Medienpräsenz
und war zum Bespiel zu Gast im
Radio bei SAW, NDR2, Antenne oder
ffn, außerdem ist sie hin und wieder im
Fernsehen beim NDR, ZDF oder bei h1
in Hannover sowie auf Liveveranstaltungen
zu sehen.
Bei ihrem letzten Event im Dezember
„Medizin trifft Zukunft“ gab Sylvie
Kollin zusammen mit einem Arzt der
allgemeinen und alternativen Medizin
Aufschluss darüber, wie alternative
Methoden der Gesundheit nutzen
können. Im Anschluss konnten die
Teilnehmer:innen bei einem kurzen
Kartenlegen genaueres zur eigenen
Person erfahren. Auch wir waren mit
ihr im Gespräch und hatten einige dazu
Fragen, was das neue Jahr 2023 mit sich
bringt.
„Es wird aufwärts gehen!“
Der Glaube und die Anwendung der
Astrologie fanden ihren Ursprung
schon vor Jahrhunderten. Die Grundtendenzen
eines jeden Jahres lassen sich
durch eine astrologische Analyse bereits
im Voraus entdecken. Wenn die Planeten
den Jahreskreis durchwandern,
bilden sich Winkel zu den Planetenpositionen,
die spezifische Prognosen
über die Zukunft geben. Die Voraussagungen
können sowohl individuell im
Geburtshoroskop als auch allgemein
bezogen auf die Jahresaussichten unserer
Gesellschaft interpretiert werden.
In jedem Jahr sind Katastrophen und
Einbrüche möglich, dennoch wird 2023
aus Sicht der Karten ein gutes Jahr, so
Kollin. „Ab März, wird es aufwärts
gehen!“ Zu Beginn des Jahres steht der
Jupiter im Widder, das Jupiter-Jahr hat
vor allem das Jahr 2022 geprägt. Nach
dem altem Kalender beginnt das neue
Jahr am 20. März, dann startet offiziell
das Mars-Jahr. Der Wechsel der Jahresherrscher
vom Glücksplaneten Jupiter
zum Kraftplaneten Mars bedeutet Umschwung.
Der Mars ist ein Motivator
Der rote Planet bedeutet Aktivität,
Stärke und Entschlossenheit. Er verleiht
inneren Antrieb sowie Mut und
fordert dazu heraus, die eigenen Grenzen
zu überwinden. Neben positiven
Eigenschaften bringt der Mars auch
Negatives mit sich. In seinen Extremen
ist mit diesem Planeten Impulsivität,
Aggression und Rücksichtslosigkeit
verbunden. In Zeiten, in denen Krieg
und Menschrechtsverletzungen die Welt
bewegen, sind das natürlich keine erfreulichen
Tendenzen.
Dennoch, der Mars steht vorrangig mit
positiven Aussichten in Verbindung.
Im Mittelalter nannte man ihn „heller,
brennender Stern“, der mit starker Energie
und dem Durchstehen von schweren
Zeiten assoziiert wurde.
Schwere Zeiten beschreiben die vergangen
und aktuellen Geschehnisse auf
der Welt treffend. Schlechte Nachrichten
über Pandemie, Krieg, Klima und
Wirtschaftskrise dominieren unsere
Medien und den Alltag eines jeden. Ein
Ende dieser Phase wäre wünschenswert.
Damit bringt so ein positiver Blick in
die Zukunft, von der Kartenlegerin Sylvie
Kollin, Hoffnung für das neue Jahr
2023.
Text von Ellen Thomsen
CITYGLOW 27
Foto: ©Adobe.stock.com/Blickfang
Auf bunter Spurensuche
durch Hannover
Sophie, Charlotte und Caroline thronen
knallbunt, voluminös und leuchtend
am Ufer der Leine. Die drei Nanas der
Künstlerin Niki de Saint Phalle sind Teil
der Skulpturenmeile in Hannover, die
bis zum Königsworther Platz führt und
acht Kunstwerke umfasst. Ihre Namen
erhielten die drei Nanas in Anlehnung
an die Kurfürstin Sophie, Charlotte
Buff, die als Inspiration für Goethes
„Die Leiden des jungen Werther“
diente, und die Astronomin Caroline
Herschel. Als die Kunstwerke 1974
aufgestellt wurden, sorgten sie unter
den Bürger*innen Hannovers für große
Proteste und eine angeregte Diskussion
über Kunst. Heute sind die drei Nanas
ein Aushängeschild Hannovers sowie
ein beliebtes Fotomotiv.
Niki de Saint Phalle wird 1930 in Neuilly-sur-Seine
bei Paris geboren. Ihre
Kindheit ist geprägt durch den Umzug
nach New York im jungen Alter, den
ständigen Missverständnissen zwischen
ihren Eltern und ihr sowie schließlich
den Missbrauch durch ihren Vater.
Auch Nikis Lehrer*innen haben es mit
ihr nicht immer einfach, denn sie ist
eigenwillig und verträumt. Schließlich
sehen ihre Eltern sich gezwungen, sie
auf eine strenge Klosterschule zu schicken.
Doch selbst die Nonnen können
den Freigeist des Mädchens nicht bändigen.
28 CITYGLOW
großen Einzelausstellungen findet - neben New York, Paris,
Rom und Amsterdam auch in Hannover statt. „I have a very
special feeling for Hanover”, erklärt Niki de Saint Phalle ihre
besonders Beziehung zu der Stadt. Außerdem gestaltet sie
1998 die Grotte im großen Garten der Herrenhäuser Gärten
neu und verwendet zur Umgestaltung als Mosaik vor allem
buntes Glas und Spiegel. Die große Eröffnung kann sie
allerdings nicht selbst miterleben, denn sie stirbt 2002 vor
der Fertigstellung, die durch ihre zahlreichen Skizzen auch
ohne sie gelingt.
In Hannover verwurzelte
Weltenbummlerin
Niki de Saint Phalle hinterlässt weltweit, doch vor allem in
Hannover, zahlreiche ihrer Werke. Die drei Nanas und die
buntfunkelnde Grotte sind zu beliebten Touristenattraktionen
geworden. Zudem ist sie die Namensgeberin der
Niki de Saint Phalle Promenade zwischen Kröpcke und
dem Hauptbahnhof. Die besondere Beziehung zwischen
der Künstlerin und der Hauptstadt Niedersachsens wird
dadurch unterstrichen, dass Niki de Saint Phalle zur ersten
und bisher einzigen Ehrenbürgerin Hannovers ausgerufen
wurde. Als Dank für diese außerordentliche Ehrung
schenkte sie dem Sprengel-Museum über 400 ihrer Werke.
Der Weg zum Künstlerleben
ist inspiriert von der
gesellschaftlichen Entwicklung
Niki verliebt sich Hals über Kopf in den Literaturstudenten
Harry Mathews und brennt mit ihm durch. Nach der Geburt
ihrer Tochter zieht die kleine Familie nach Frankreich.
Doch das Familienglück hält nicht lange, denn Niki bekommt
Eifersuchtsanfälle, als sie von Harrys Affären Wind
bekommt. Die junge Mutter lässt sich in die Psychiatrie
einweisen und wendet sich dort der Malerei zu. Fortan wird
die Kunst ihr Leben bestimmen. Jahre später bemerkt Niki,
dass sie Künstlerin werden musste, um sich selbst zu retten.
Niki lässt Harry und ihre Tochter hinter sich und beginnt
1960 eine Liebesbeziehung mit dem Künstler Jean Tinguely.
Fünf Jahre später entstehen ihre ersten Nanas, die heutzutage
überall in der Welt verteilt sind. Die Nanas sind riesige
bunte Skulpturen, die geprägt von der aufkommenden
Frauenbewegung in den 60er Jahren, kurvige, leuchtend
bunte und meist tanzende Frauen darstellen. Mit der Parole
,,alle Macht den Nanas“ gingen die Künstlerin und ihre
Skulpturen in die Geschichte ein.
Niki und Jean gestalten 1967 für die Weltausstellung in
Montreal das Dach des französischen Pavillons und erlangen
so ihren internationalen Durchbruch. Im Anschluss
werden sie von weltweiten Aufträgen überflutet. Die Gestaltung
des Strawinski-Brunnens in Paris, die drei Grazien
in den USA und das Projekt ,,Hon, die Kathedrale“ in
Stockholm sind nur einige von ihnen. Eine von Nikis ersten
Niki de Saint Phalle ist durch ihre Geburt in Paris, das Aufwachsen
in New York und die zahlreichen Reisen durch
Europa und die USA sowie Besuche in Israel und Kanada
zu einer Weltbürgerin geworden. Ihre Auftragsgeber kamen
aus den verschiedensten Teilen der Welt. Sie hinterließ
überall ihre Kunstwerke und somit auch einen Teil von sich
selbst, den wir heute noch bestaunen und von dem wir uns
inspirieren lassen können.
Ein Text von Felicia Holtkamp
Foto: ©Adobe.stock.com/Blickfang
CITYGLOW 29
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Jeder Hannoveraner
kenntdie Situation...
Du sitzt gemütlich mit deiner Verwandtschaft zusammen, die du so lang nicht
mehr gesehen hast. Der Abend ist beinahe perfekt, doch dann fällt deiner
Tante aus Berlin, deinem Onkel aus Köln und der Großcousine deiner Oma
aus Frankfurt ein: Heute wurde noch gar nichts Negatives über Hannover
gesagt. Schnell beginnt deine Tante zu prahlen: „Hach, Berlin so besonders.
Die Leute sind alle so unterschiedlich und irgendwie doch so gleich. Aber es
ist echt immer wieder ein Erlebnis, jeden Tag passiert hier was.“ Bevor dein
Onkel wieder beginnt, vom Dom und dem Karneval zu schwärmen, schreitet
die Großcousine deiner Oma in das Gespräch ein: „Also bei uns in der
Finanzhauptstadt gibt’s den größten Flughafen Europas und Goethe ist hier
aufgewachsen, der war auch mal in meiner Parallelklasse. Ach, und von den
ganzen Hochhäusern brauche ich ja gar nicht anfangen.
Wobei… hab´ ich überhaupt schon mal erwähnt, dass 14 der 15 höchsten
Wolkenkratzern bei uns in Frankfurt stehen?“ Langsam drehen sich
alle Köpfe in deine Richtung: „Und was gibt’s Neues in Hannover?“ Der
Schweiß läuft dir bereits die Stirn runter. Letztes Mal wurdest du für den
Maschsee ausgelacht und mit der Eilenriede hast du auch schonmal versucht,
zu beindrucken, aber jedes Jahr wird sich aufs Neue amüsiert. Hannover
ist nach Meinung vieler die Stadt der Mittelmäßigkeit – wir helfen
dir, in Zukunft zu glänzen, wenn es um deine Heimatstadt geht. Denn wer
hat schon einen singenden Gullideckel oder eine sprechende Wand?
„Wir treffen uns unterm Schwanz!“
…unterm was? Ja, diese Aussage lässt mit Sicherheit
einige Auswärtige stutzen. Für uns Hannoveraner
ist aber klar, was mit diesem Satz gemeint ist.
Beim Ernst-August-Denkmal vor dem Bahnhof
verabreden sich täglich viele Menschen – egal ob
Freunde oder Familie vom Bahnhof abholen oder
sich auf einen Kaffee in der Stadt treffen: „Unterm
Schwanz“ wartet immer irgendjemand auf seine
Verabredung.
Die sprechende
Wand
In der lauten Großstadt zur Ruhe
kommen und kurz innehalten?
Bei uns in Hannover ist das kein
Problem. Was auf den ersten Blick
aussieht wie eine U-Bahn-Station,
entpuppt sich als Kunstinstallation,
die durch warme Farben und eine
entspannende Sprecherstimme zum
Verweilen einlädt. Die gegenüber
vom neuen Rathaus auf dem Friedrichswall
gelegene Unterführung
wurde 2015 von dem Künstlerpaar
Lotte Lindner und Till Steinbrenner
zum Naherholungsort umfunktioniert.
Ob es heute trotz der Graffiti
noch denselben Effekt hat?
Ein Text von Jana Finze
Der singende Gullideckel
Wenn man mit offenen Ohren über den Ernst-August-Platz in Richtung Kröpcke
schlendert, so fragt man sich, ob nicht irgendjemand in der U-Bahn-Station ein
bisschen zu laut Musik hört. Hannoveraner wissen aber direkt Bescheid: Natürlich
ist die Rede vom singenden Gullideckel! Was viele aber nicht wissen: Der singende
Kanaldeckel ist bei der Umgestaltung des Ernst-August-Platzes 2000 entstanden.
Der Hamburger Architekt Timm Orth wollte eine kleine unterirdische Mini-Disko
in den Platz integrieren. Und seitdem spielen zwei CD-Player tagtäglich Musik
aus dem Untergrund ab, die im Laufe der Zeit bereits viele Touristen verwirrt
haben dürfte.
Bilder: ©Jana Finze
CITYGLOW 31
Obdachlosen Menschen
auf Augenhöhe begegnen
In Hannover ist es kalt geworden. Menschen laufen dick gekleidet durch die Innenstadt,
kaufen sich ein warmes Getränk und freuen sich, wenn sie wieder zuhause im
Warmen sein können. Stellt euch nun einmal vor, wie es wäre, abends nicht nach
Hause zu fahren, wie es ist, kein Geld für eine wärmende Winterjacke zu haben und
wie es sich anfühlen muss, den ganzen Winter über zu frieren. Für viele Menschen
undenkbar, für einige Hannoveraner*innen Realität. Um obdachlosen Menschen
in Hannover zu helfen, haben Merle Schoon und Enno Webermann den Verein
EYE:LVL gegründet.
Doch was ist EYE:LVL genau?
EYE:LVL ist ein gemeinnütziger Verein in Hannover, der sich dafür einsetzt, dass
sich andere Menschen mit Obdachlosen auf „Augenhöhe“ begegnen. Der Verein
32 CITYGLOW
klärt über Vorurteile und Gewalt gegenüber
obdachlosen Menschen auf
und zeigt auf, wie man den Kontakt zu
Obdachlosen herstellen kann. Neben
Aufklärungsarbeit produziert EYE:LVL
auch verschiedene Kleidungsstücke.
Beim Erwerb eines dieser Kleidungsstücke
kauft man immer ein zweites vergünstigt
dazu, welches dann an einen
Obdachlosen gespendet wird.
Und was könnt ihr in der
kalten Jahreszeit machen?
Gerade in der kalten Jahreszeit sollten
wir noch umsichtiger mit obdachlosen
Menschen umgehen. Es gibt tolle Initiativen
wie Nachtcafés von der Obdachlosenhilfe
oder Kältebusse der Johanniter,
die eine Notfallnummer haben, für den
Fall, dass man Obdachlose in Gefahr
sieht. Es ist wichtig, aufmerksam zu
sein und auf Mitmenschen zu achten.
Wenn ihr bemerkt, dass jemand in der
Kälte bei Minusgeraden schläft und
nicht mehr ansprechbar ist, dann wählt
im Zweifel immer den Notruf. Um
Obdachlose vor der Kälte zu schützen,
können Decken oder ein warmes Getränk
bereits einen Unterschied machen.
Wie begegnet man
obdachlosen Menschen
auf Augenhöhe?
Fotos: ©Daniel Schaffer
Zuerst: Wenn man kein Geld spenden
möchte, ist das völlig in Ordnung, das
muss niemand machen. Jeder Mensch
kann aber bereits mit kleinen Gesten
bewirken, dass Obdachlose sich beachtet
fühlen. Hier sind ein paar kleine
Dinge, die ihr tun könnt, um obdachlosen
Menschen ein besseres Gefühl zu
geben:
Schmeißt euren Pfand nicht weg. Es ist
immer hilfreich, wenn ihr eure Pfandflasche
neben den Mülleimer stellt und
nicht hineinwerft. Obdachlose sammeln
häufig Pfandflaschen, und jede einzelne
Flasche kann ihnen helfen. Wenn die
Flasche neben dem Mülleimer steht,
dann können sie diese schon von weitem
sehen. Sie brauchen sie nicht im
Mülleimer zu suchen. So erspart ihr
Obdachlosen den schamvollen Moment
und schützt sie vor Infektionen durch
Spritzen und Bakterien.
Schenkt obdachlosen Menschen eure
Aufmerksamkeit. Ein Lächeln kann
sehr viel bewirken. Erinnert euch selbst
einmal an das warme Gefühl in eurem
Bauch, wenn euch jemand Fremdes
anlächelt. Es kann viel helfen, dieses
Gefühl in einem anderen Menschen
auszulösen. Obdachlosen schenkt ihr
damit Beachtung und Wertschätzung.
Begebt euch wortwörtlich auf Augenhöhe.
Wir schauen oft auf Obdachlose
herab, das wirkt sehr einschüchternd.
Indem ihr euch hinkniet, zeigt ihr, dass
ihr die Menschen schätzt.
Ein Text von Jana Finze
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